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1. Enthaltend Erzählungen aus der Geschichte der Orientalen und Griechen - S. 35

1869 - Langensalza : Beyer
35 Ich ziehe dir das Kleid der Ehren an, Und ich verlängere deines Lebens Bahn. So will ich dich vor aller Welt erhöh'n, Und keine Zeit soll deines Gleichen seh'n." Kirsch. 11. Die Theilung des Königreiches (975 v. Chr.) 1. Kon. 12. Könige in Israel und Juda. Nach dem Tode Salomo's wurde sein Sohn Rehabeam König. Jerobe am, von den Israeliten aus Aegypten gerufen (wohin er vor dem Könige Salomo geflohen war), und die ganze Gemeine Israel kamen zu Nehabeam, und sprachen: „Dein Vater hat unser Joch zu hart gemacht; so mache Du nun den harten Dienst und das schwere Joch leichter, das er uns aufgelegt hat; so wollen wir Dir unterthänig sein." Nehabeam bestellte die Bittenden auf den dritten Tag wieder zu sich, weil er sich erst mit seinen Rathen besprechen wollte. Die alten, erfahrnen Nathe seines Vaters sprachen zu ihm: „Wenn Du dem Volke die ausgesprochene Bitte gewährst, so wird es Dir unterthänig sein Dein Leben lang." „Er gab aber dem Nathe der erfahrenen Männer kein Ge- hör, sondern folgte bloß den Rathschlägen der jüngeren Räthe, welche mit ihm ausgewachsen waren. Diese aber hatten dem Re- habeam den Rath ertheilt, dem Volke durchaus nicht zu Willen zu sein, sondern dasielbe noch mehr zu drücken. Also that er auch nun. „Mein Vater", sagte er ihm, „hat euch ein schweres Joch aufgelegt; ich werde euch aber ein noch schwereres anflegen. Mein Vater hat euch mit Peitschen gezüchtiget, ich aber werde euch mit Scorpionen züchtigen." Da fielen ans einmal zehn Stämme in Israel von ihm ab und errichteten ein neues König- reich, das sie das Reich Israel nannten. Nur der Stamm Juda und der kleine Stamm Benjamin blieben ihm treu, und bildeten das Reich Inda. So wurden Stolz und jugendlicher Uebermuth bestraft. — Von jetzt ab war nun Israel in zwei Reiche getheilt. 3 *

2. Enthaltend Erzählungen aus der Geschichte der Orientalen und Griechen - S. 56

1869 - Langensalza : Beyer
56 Und den hohen Göttern zündet Kalchas jetzt das Opfer an. Pallas, die die Städte gründet Und zertrümmert, ruft er an, Und Neptun, der um die Länder Seinen Wogengürtel schlingt, Und den Zeus, den Schreckensender, Der die Aegis grausend schwingt. Aus gestritten, aus gerungen Ist der lange schwere Streit, Ausgefüllt der Kreis der Zeit, Und die große Stadt bezwungen. Atreus Sohn, der Fürst der Schaaren, Uebersah der Völker Zahl, Die mit ihm gezogen waren Einst in das Skamander Thal, Und des Kummers finstre Wolke Zog sich um des Königs Blick: Von dem hergeführten Volke Bracht' er Wen'ge nur zurück. Drum erhebe frohe Lieder, Wer die Heimath wieder sieht, Wem noch frisch das Leben blüht, Denn nicht Alle kehren wieder. Alle nicht, die wiederkehren, Mögen sich des Heimzugs freun: An den häuslichen Altären Kann der Mord bereitet sein. Mancher fiel durch Feindestücke, Den die blut'ge Schlacht verfehlt! Sprach's Ulyß mit Warnungsblicke, Von Athenens Geist beseelt. Glücklich, wenn der Gattin Treue Rein und keusch das Haus bewahrt, Denn das Weib ist falscher Art, Und die Arge liebt das Neue. Und des frisch erkämpften Weibes Freut sich der Atrid und strickt Um den Reiz des schönen Leibes Seine Arme hochbeglückt. Böses Wort muß untergehen, Rache folgt der Frevelthat; Denn gerecht in Himmelshöhen Waltet des Chroniden Rath!

3. Enthaltend Erzählungen aus der Geschichte der Orientalen und Griechen - S. 26

1869 - Langensalza : Beyer
26 Da kam David (der sich beim Ausbruche des Krieges wie- der in die Heimath begeben hatte), um seinen im Heere dienenden Brüdern Speise zu bringen, entbrannte von edlem Zorne über den Hohn, den Goliath täglich über die Israeliten laut werden ließ, gab zu verstehen, daß er Lust habe, mit dem Riesen anzubinden, und wurde dem Könige vorgestellt. Saul legte ihm, nach Besei- tigung einiger Bedenklichkeiten, seine eigne Rüstung an; David aber, dem diese zu ungewohnt und unbequem war, warf sie wieder ab, suchte sich im Bache fünf glatte Kiesel aus, und ging nun bloß mit Hirtenstab und Schleuder bewaffnet, aus den Philister muthig los. ,,Bin ich denn ein Hund, sprach dieser, auf ihn znschreitend, daß du mit einem Stocke zu mir kommst?" David aber verwies ihm mit kurzen Worten seinen Uebermuth, indem er sprach: „Du kommst zu mir mit Schwert und Spieß und Schild, ich aber komme zu dir im Namen des Herrn, des Gottes Israel, dessen Heer du verhöhnet hast." Mit diesen Worten legte er einen Stein ans die Schleuder, und ehe ihn noch der Riese mit seinem langen Schwerte erreichen konnte, schleuderte ihm David den Stein so kräftig an die Stirne, daß er todt niederfiel. Hierauf trennte er dem Großsprecher mit dessen eigenem Schwerte den Kops vom Rumpfe. Ihres Stolzes und Schutzes beraubt, flohen nun die Philister, und wurden von den sie verfolgenden Israeliten zu vielen Tausenden nieder- gemacht. David erhielt nun eine Heersührerstelle und die Hand von Sauls Tochter zur Belohnung. Doch erregte sein größerer Ruhm (das Volk empfing den siegreich heimkehrenden David mit dem Gesänge: ,,Saul hat tausend, David aber zehntausend geschlagen" 1. Sam. 18, 7.) bald den Neid seines Schwiegervaters, der sogar, als David die düstre Seele des Königs durch Saitenspiel erbeitern wollte, in einem Ausbruche wilder Wuth die Lanze nach dem schuldlosen Jünglinge schleuderte. Da David bei den: Volke sehr beliebt war, so haßte ihn Saul und sann sogar auf seinen Untergang. Von der ihm drohenden Gefahr durch Sauls Sohn, seinen treuen Freund Jonathan, unterrichtet, entfloh er in die Wüste, wo er bei Tage im Dunkel der Wälder sich verbarg, bei Nacht

4. Enthaltend Erzählungen aus der Geschichte der Orientalen und Griechen - S. 61

1869 - Langensalza : Beyer
61 sogleich den hochherzigen Entschluß, sich für sein Vaterland frei- willig zu opfern. Ungeachtet der Bitten und Thronen der Seinigen verließ er am frühen Morgen Athen und begab sich, als Holzhauer gekleidet, in das feindliche Lager. Hier wurde er von den Wachen angehalten, deren Zorn er durch Widersetz- lichkeit so reizte, daß er wirklich getödtet ward. Kurz darauf kamen Abgesandte der Athener in das feindliche Lager und erbaten sich den Leichnam ihres erschlagenen Königs. Dadurch wurden die Feinde in die äußerste Bestürzung versetzt; die Sache wurde untersucht, und siehe es fand sich der Leichnam des Königs. Nun verbreitete sich plötzlich eine solche Muthlosigkeit im feindlichen Heere, daß es alle Hoffnung eines glücklichen Erfolges ausgab und sich von den Mauern Athens zurückzog. — Gewißlich trug der König Kodrus die Ueberzeugung in sich, daß bei dem damals unter den Völkern herrschenden Aberglauben dieses Selbstopser seine Landsleute ermuthigen und die Feinde dagegen in Kleinmuth versetzen würde. Er verdient also wegen der Aufopferung seines Lebens unsere Bewunderung um so mehr, da derselben eine reine und uneigennützige Vaterlandsliebe zum Grunde lag. Diese edle Selbstaufopferung ihres Königs machte einen so tiefen Eindruck auf das Gemüth der Athener, daß sie glaubten. Niemand sei würdig nach Kodrus die königliche Würde zu bekleiden. So entstand der athenische Freistaat, *) das einzige Beispiel dieser Art in der Geschichte, welches um so merk- würdiger ist, da sonst gewöhnlich Unzufriedenheit mit dem Herrscher die Veränderung in der Negierungsform herbeiführt. — Athen erbebt, es naht den Thoren Der Sparter wutherfüllte Schaar. „So sind wir Alle denn verloren, Uns schützt kein Tenipel, kein Altar?" „Soll das Geschrei des Kriegs verhallen Und wieder aufblühn' Stadt und Land, So muß zuvor der König fallen, Der König, durch der Feinde Hand." *) Seitdem hat kein König mehr in Athen residirt, bis 1834 König Otto I. von Griechenland seine Residenz von Nauplia dahin verlegte.

5. Enthaltend Erzählungen aus der Geschichte der Orientalen und Griechen - S. 63

1869 - Langensalza : Beyer
63 kehr, nach welcher er vorerst den Entwurf seiner Gesetzge- bung vorlegte. Bald vollendete er seine Bestimmung als Gesetzgeber zur größten Zufriedenheit des Volkes und begab sich dann wiederum auf Reisen. Vorher aber ließ er Alle schwören, diese Gesetze so lange zu beobachten, bis er von seiner Reise znrückgekehrt sein würde. Er reis'te ab, doch kam er absichtlich nicht wieder. Der edle Vaterlandsfreund verzichtete auf seine Heimath, um sein Volk glück- lich zu sehen; er starb ans Kreta (Kandia) und ließ seine Asche ins Meer streuen, damit auch nicht scheinbar, wenn seine Asche nach Sparta gebracht worden wäre, die Spartaner sich des ge- leisteten Eides entbunden glauben könnten. Durch Lykurg's Gesetze, die in Sprüchen auswendig gelernt wurden, sollte ein dreifacher Zweck erreicht werden: 1) Der Einfluß der Könige sowohl als des Volkes auf die Verwaltung des Staates sollte beschränkt sein. 2) Alle Bürger sollten gleiches Vermögen besitzen. 3) Sparta sollte unabhängig und stark nach außen sein. Was den ersten dieser Zwecke anlangt, so suchte Lykurg, welcher die Bemerkung gemacht hatte, daß unbeschränkte Ge- walt gar leicht auch das beste Herz verdirbt, ihn durch folgende Einrichtung zu erreichen: Er verordnte nämlich, daß die oberste Staatsgewalt nicht von Einem ausgeübt; sondern unter Mehrere v erth eilt werden sollte. Damit einerseits die Macht der Könige nicht in Tyrannei ausarte, andererseits aber auch das Volk durch seine großen Vorrechte vor Uebermuth bewahrt bleibe, setzte er den Rath der Alten (die Gerusia) ein. Dieser bestand aus 28 einsichts- vollen, wenigstens 60 Jahre alten Männern, welche auf Lebens- zeit gewählt wurden. Diese Männer hatten alle Gesetze und Ein- richtungen zu prüfen und dann solche der Volksversammlung in Vorschlag zu bringen, welche aber nicht durch lange Reden irre geleitet werden durfte, sondern nur durch ein kurzes ,,Ja" oder „Nein" die Bestätigung oder Verwerfung der Gesetze zu er- kennen gab. Die beiden Könige wurden zwar beibehalten, doch

6. Enthaltend Erzählungen aus der Geschichte der Orientalen und Griechen - S. 65

1869 - Langensalza : Beyer
kurg wurde deßhalb angefeindet, unter andern von einem spar- tanischen Jünglinge, Namens Alkan der. Dieser, ein junger, heftiger Mann, verfolgte den Gesetz- geber mit einem Stocke und schlug ihm sogar das Auge blutig. Als das Volk, zu dem Lykurg gesprochen hatte, das blutlrie- fende Gesicht seines Gesetzgebers sah, wurde es gerührt, aber auch zur Rache gegen den Thäter gestimmt. Alk and er, die mißbilligende Stimmung des Volkes bemerkend, ergriff schleunig die Flucht; doch bald wurde er erfaßt und vor Lykurg gebracht, der das Richter- und Strafamt über ihn ausüben sollte. Was that aber Lykurg? Er nahm den Jüngling mit sich in seine Woh- nung, behandelte ihn freundlich, und da er hörte, daß er von Andern zu dieser Frevelthat verleitet worden sei, so verzieh er ihm großmüthig und machte ihn dadurch zu seinem treuesten Anhänger und aufrichtigsten Freunde. Kind, wenn ein Mensch, recht rauh und wild, Dein Leben dir mit Haß vergilt, Dir weh thut, dich verhöhnt und schilt: So nimm die Sanftmuth dir zum Schild. Endlich war Lykurgs dritter Hauptzweck, die Spartaner zu einem kräftigen Kriegsvolke zu machen und sie zur Tapfer- keit und Vaterlandsliebe heranzuziehen. Um diesen Zweck zu erreichen, mußte er sein Augenmerk hauptsächlich auf die Iu g endb i ld ung richten. Schwache oder verwachsene Kinder wurden gleich nach ihrer Geburt auf dem Berge Taygetus dem Hungertode preisgegeben. Vom sie- benten Jahre an hörte die häusliche Erziehung der Knaben auf und begann von da ab unter der Aufsicht des Staates in öffent- lichen Häusern. Hier wurden die Knaben in Allem geübt, was tapfer, listig und kühn, was unempfindlich gegen Hitze und Kälte, gegen Hunger und Durst, sowie gegen körperlichen Schmerz ma- chen konnte. Sie gingen mit geschorenen Köpfen und in bloßen Füßen, schliefen auf Stroh und trugen in allen Jahreszeiten gleiche Kleidung. Alle ihre Leibesübungen und Spiele waren Arbeiten zur Stärkung des Körpers. Bald mußten sie nackend mit einander fechten oder ringen, bald au steile Oerter klettern, sich im Wersen Geschichtrfrcund I. 2te Auflage. 5

7. Enthaltend Erzählungen aus der Geschichte der Orientalen und Griechen - S. 93

1869 - Langensalza : Beyer
93 tigen Autheil am Kampfe nehmen und so des Vaterlandes Beste mit fördern konnte. Nachdem er erfahren hatte, daß sich die griechische Flotte bei Salamis zerschlagen und ein Theil derselben, einiger furchtsamen Anführer wegen, einem entscheidenden Treffen ausweichen wollte, so säumte er keinen Augenblick, seinen bisherigen Aufent- haltsort zu verlassen. Er bestieg eiligst ein Schiff und segelte mit großer Lebens- gefahr durch das feindliche Heer bei Salamis zur noch vereinigten griechischen Flotte. Kaum hier angekommen, ließ er sich bei dem Themiftokles melden und diesen um eine Unterredung bitten. Wie schön war seine Anrede an ihn, seinen vormaligen Ver- folger, der die eben entlassenen Admiräle, welche eine Seeschlacht zu wagen sich nicht geneigt fanden, zur Eintracht aufgesordert hatte. „Laß es uns," redete ihn Aristides an, „laß es uns in diesen Augenblicken, von denen das Wohl Griechenlands abhängt, ver- gessen, daß wir Feinde waren und einander den Vorzug streitig machten. Jetzt komme ich, Dir mit meinem Rathe zu dienen. Laß es ja nicht dazu kommen, daß die Flotte der Griechen sich trenne; denn schon ziehen sich die persischen Schiffe von allen Seiten zusammen, um euch einzuschließen. Daher kann Griechen- land nur durch ein entscheidendes Treffen, und zwar mit ver- einigten Kräften, gerettet werden. Trennt ihr euch, so seid ihr verloren!" So sprach Aristides. Seine Worte waren ganz nach dem Sinne des Themistokles, der planmäßig die Feinde herbeigelockt hatte, um die Griechen zu einem Treffen zu nöthigen. Aristides theilte, auf Themistokles Bitten, das, was er gegen diesen ausgesprochen hatte, in offener Versammlung mit. Die Be- geisterung, mit welcher er für die Sache des Vaterlandes sprach, entflammte die Gemüther der Anführer so, daß die Griechen, zu denen auch die Aegineten gehörten, deren Patriotismus Aristides später ebenfalls anseuerte, einen glänzenden Sieg über die persische Flotte erfochten. Nun wurde Aristides, deffen die Athenienser jetzt mehr als je bedurften, wieder in seine Vaterstadt zurückberufen. Es gab ja

8. Enthaltend Erzählungen aus der Geschichte der Orientalen und Griechen - S. 70

1869 - Langensalza : Beyer
70 Auf den Undank gegen Wohlthaler setzte er den Verlust des Bürgerrechts. Von Verstorbenen durfte man entweder gar nicht, oder nicht anders als rühmlich sprechen. Besondere Erwähnung verdient noch, daß Solon, der über- haupt auf's Strengste über die Sitten wachte, den Müßiggang als die Quelle aller Laster zu bestrafen befahl und es Jedem zur Pflicht machte, eine Kunst oder ein Gewerbe zu erlernen, wodurch er sich im Nothfalle ernähren konnte. Wenn Jemand seine Kinder zu keiner nützlichen Beschäftigung angehalten hatte, so war er nicht berechtiget, in seinem Alter von diesen Unterstützung zu verlangen. Solons Gesetze unterschieden sich von denen Lykurgs haupt- sächlich dadurch, daß sie sich mehr als diese auf die Sittlichkeit,' auf die Bildung des Geistes überhaupt erstreckten. Einmal wurde er gefragt, iu welchem Staate es sich am be- sten wohne? „In dem Staate", war seine Antwort, „wo die Bürger der Regierung gehorchen, und diese dem Gesetze." Solon galt nicht nur in Griechenland, sondern auch iu fer- nern Ländern für den weisesten Menschen. Zu den Tugenden, die ihn zierten, gehörten auch die Demuth und Bescheidenheit, wie wir aus folgender Erzählung ersehen: „Mehrere Fischer zu Milet hatten eines Tages in ihrem Netze ein goldenes Gefäß von bedeutendem Werthe gesunden. Da sie die nächsten Ansprüche auf den Besitz dieses Kleinods zu haben meinten, aber auch der- jenige, welcher die Fischer gedungen hatte, dasielbe begehrte; so brachte man diese Sache vor den Senat zu Milet, um diesen entscheiden zu lassen. Der Senat sandte zu dem Orakel nach Delphi, welches den goldenen Becher dem Weisesten unter den Griechen zuerkannte. Als solcher wurde Th ales zu Milet bezeichnet. Dieser aber wies das Geschenk von sich, indem er es zu einem andern Weisen, dem Bias, sandte; aber auch dieser wollte nicht der Weiseste sein, sondern meinte, daß Pittakus ihn übertreffe. Pittakus wies ebenfalls diese Ehre von sich, und so kam der Becher endlich an Solon, welcher sich an Bescheidenheit nicht übertreffen ließ, indem er erklärte, daß Niemand weiser sei, als der Gott Apollo, weßhalb der Besitz des Bechers auch

9. Enthaltend Erzählungen aus der Geschichte der Orientalen und Griechen - S. 97

1869 - Langensalza : Beyer
97 auch Fehler gehabt hätte, durch welche jene bei weitem verdunkelt wurden. Gelegenheit, seine Talente auf das Glänzendste zu zeigen, gab ihm die Schlacht bei Platäa (479). Nach der Schlacht bei Salamis flüchtete der Perserkönig, auf den falschen Rath des Themistokles, da er sich in Griechen- land nicht mehr sicher hielt, in einem kläglichen Zustande nach Asien. Mardonius hingegen, sein Unterfeldherr, blieb mit einer Macht zurück, mit der er noch immer ganz Griechenland erobern konnte. Viele griechische Staaten, wie Macedonien, Theben u. s. w. schlossen sich aus Furcht au ihn an. Athen war also durch die Schlacht bei Salamis noch keines- wegs gesichert, und hatte Ursache, noch mehr zu zittern, da der Feind in der Nähe war. Um so willkommner wären gewiß jedem andern Volke die Friedensvorschläge gewesen, welche der persische Feldherr, der überhaupt sehr menschlich war, thun ließ. Nur die Athener, vom Themistokles aufgefordert, verwarfen alle günstigen Vorschläge, die vom Mardonius kamen, vorzüglich da ihnen der spartanische König Pausanias die tröstende Nachricht gegeben hatte: sie möchten nur gutes Muthes sein, er würde in kurzer Zeit mit einer ansehnlichen Macht vor Athen erscheinen und dann, mit den Atheniensern vereint, den Feldzug gegen die Perser beginnen. Diese freudige Nachricht hob den Muth der Athener und stärkte sie mit einem Vertrauen, als wenn die bevorstehende Schlacht schon gewonnen wäre. Die Spartaner hielten dießmal ihr Wort und erschienen pünktlich unter der Führung ihres tapfern Königs. Als Mardonius seine glimpflichen Friedensvorschläge durch die Griechen verworfen sah, gerieth er in den heftigsten Zorn und führte sein Heer aus das Schleunigste vor das Städtchen Platäa, um die Griechen, ungefähr 60,000 Manu, mit einem Schlage aufzureiben, und wirklich schien ihm, so lange er das Heer befehligte, das Glück zu lächeln; allein er siel fechtend an der Spitze seiner Truppen und mit seinem Tode hörte alle Ordnung im persischen Heere auf. Unaufhaltsam drang der Spartanerkönig in die persischen Reihen und warf Alles nieder. Dieser unerschütter- lichen Tapferkeit widerstanden die Feinde nicht lange; sie wandten Gcschichtsfreund I. 2tc Auflage. n

10. Enthaltend Erzählungen aus der Geschichte der Orientalen und Griechen - S. 98

1869 - Langensalza : Beyer
98 sich um und suchten ihr Heil in der Flucht. Aber auch diese konnte ihnen keine Sicherheit gewähren. Wohin sie sich auch wandten, trafen sie auf Feinde, deren Zorn sie schwer gereizt hatten und eine ungeheure Menge Perser wurden auf dieser Flucht getödtet. So kamen sie endlich, kläglich genug, in ihrem verschanzten Lager an. Pausanias, der vorzüglich durch seine Tapferkeit und kluge Führung der Spartaner die Schlacht zu Gunsten der Griechen entschieden hatte, gönnte seinem Körper nach diesem Siege noch keine Ruhe. Er hatte zur Absicht, das ganze persische Heer zu vertilgen, um ihm ein für alle Mal die Lust zum Wiederkommen zu benehmen. Daher verfolgte er die Perser, in Vereinigung mit Aristides so, daß er beinahe zu gleicher Zeit mit den fliehenden Persern vor deren Lager ankam. Hier beschloß er zugleich mit Aristides einen allgemeinen Sturm und in kurzer Zeit war das persische Lager erstiegen und erobert. Eine ungeheure Beute, bestehend in einer großen Kriegs- kasse, vielen seltenen Kunstschätzen und andern Kostbarkeiten, siel den Griechen in die Hände. Was die große persische Armee betrifft, welche noch kurz vorher gegen 300,000 Streiter gezählt hatte, so fielen beinahe alle unter dem Schwerte des Pausanias und seiner Verbündeten; nur ungefähr 40,000 Persern gelang es, unter dem klugen Arta- baces, über Theffalonien nach Kleinasien zu entkommen. Von allen Seiten erfuhr nun Pausanias, der Retter des Vaterlandes, Aeußerungen des Dankes und Ehrenbezeugungen mancher Art. Die glänzenden Eigenschaften des Pausanias wurden durch Ehrgeiz und Herrschsucht verdunkelt, Fehler, welche ihn zuletzt sogar die Pflichten gegen sein Vaterland vergessen ließen. Gleich nach der Schlacht bei Platää ließ er dem Orakel zu Delphi ans der reichen Beute einen goldenen Dreifuß mit der Änschrist setzen: „Dem Apollo widmet Pausanias dieses Geschenk für den Sieg, den er bei Platää über die Perser errungen hat/' Diese Inschrift konnte nicht anders als sehr beleidigend für die übrigen Griechen sein, deren Tapferkeit in derselben mit keiner Splbe erwähnt wurde.
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