■sueben), näher bekannt. Ariobiitus wollte nämlich mit seinen Leuten in Gallien, dem heutigen Frankreich, Eroberungen machen, wurde aber von dem Heere be§ geschielten römischen ;\eiblieil"it ouliiiv (s ä f a r geschlagen. Bald daraus berließen die Sueben die Gegenben unserer Heimat. Die Römer eroberten sobann unter Kaiser Augustus das Land nörblich von den Alpen bis an die Donau (14 u. Chr.). Die neue Probinz würde Rätien genannt und wie andere Probinzen von römischen Statthaltern berwaltet. Diese machten sich durch Erpressungen und Rechtsberletzungen bei den Deutschen so ber-haßt, daß berschiedene Stämme unter dem Oberbesehl des Cheruskerfürsten Hermann oder Armin zum Kamps gegen die Römer sich zusammenschlossen. Die siegreiche Schlacht im Teutoburger Walde (9 n. Chr.) brachte den Deutschen die ersehnte Freiheit wieder.
Infolge der Auswanderung verschiedener deutscher Stämme besetzten die Römer unser Land auss neue und bewogen Kelten und Gallier zur Einwanderung. Das neubebölkerte Land wurde unter dem Namen Zchutland im Jahr 84 n. Chr. zu einer römischen Probinz gemacht. Die Bewohner derselben hießen Z e h n 11 e u t e, weil sie mit anderen Abgaben den Zehnten des Getreides als Steuer dem Staate geben mußten.
Unter den Römern begann eine Zeit reger Tätigkeit in unserem Lande. Zum Durchzug für ihre Heere bauten sie mehrere Straßen, deren Mittelpunkt C a n n st a 11 war. An den Straßen entstanden feste Burgen (Kastelle), Weiler, Dörfer und Städte. Die bedeutendsten römischen Niederlassungen iu Württemberg außer Cannstatt waren: Rott-weil, Rottenburg, Köngen, Welzheim, Öhringen, Lorch, Aalen, Heidenheim, Ulm, v' ^ n t), Leonberg u. ct. An diesen Orten wurden berschiedene Denkmale aus der Römerzeit gefunden, so z. B. Altäre mit Inschriften, irdene Heizröhren, Falzziegel, Gesäße, Götzenbilder, Münzen, Wasserleitungen, Badeinrichtungen U.s.w.
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Extrahierte Personennamen: Augustus Hermann Armin_zum_Kamps
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sie dieselben aus Bronze (= Kupfer und Zinn) verfertigen, z. B. Dolche, Nhnadeln, Lanzenspitzen, Pfeilspitzen, Spangen, Armbnder, Fingerringe u. s. w. Das war die Bronzezeit. Die meisten berreste aus dieser Zeit findet man in den Grabhgeln der Rekten, (1000500 v. Chr.). Solche Grabhgel sind z. B. am Bussen; auch der Krautbhl" bei Nagold stammt aus dieser Zeit. Kolossale Grabhgel fand man im langen Feld in der Nhe des Aspergs. Ringwlle und Opfersttteu wurden besonders auf den Bergen der Alb angelegt. Heute noch sieht man am Jpf ringsum laufende Stufenterraffeu.
Etwa 500 Jahre v. Chr., als.die Schwaben das Land besetzten, begann die Eisenzeit. berreste aus dieser Zeit findet man vorzglich bei Hallstadt in Ober-sterreich und La Tne am Nenenbnrger-See in der Schweiz. In dieser Zeit wurden schon Mnzen aus Gold und Silber verfertigt. Ans Eiseu schmiedete man Schwerter und Sbel.
Von Augustus an bis 360 n. Chr. stand unser Land unter rmischer Herrschaft. Aus dieser rmischen Zeit findet man noch hufig Schilde, Kannen, Gabeln, Arm-ringe, Schnallen, Urnen, Gtzenbilder, usw. Die alten Heer-straen der Rmer werden teilweise heute noch bentzt. Aus der Rmerzeit hat man besonders bei Cannstatt und Rottenburg Wohnsttten, Badeinrichtungen, Altre nsw. auf-gedeckt. Auch die Wrter Weilt, Most, Birne, Kalk, Mrtel, Turm usw. verdanken wir den Rmern.
Aus der alemannisch-frnkischen Zeit (400800 n. Chr.) stammen Tongefe, Glasbecher, goldene Ohren-ringe, zweischneidige Schwerter, Mnzen usw. Die Alter-tmer aus dieser Zeit werden in ausgedeckten Reihengrbern und Riugburgeu gefunden. Auch manche Flurnamen, Sagen und Gebruche erinnern an diese lngst vergangenen Zeiten.
3> Wrttemberg als Grafschaft, 1(2^0^95.
Der erste bekannte wrttembergische Graf ist Konrad, der die Burg Wirtineberg auf dem Rotenberg baute. Die Kapelle auf dem Berg wurde 1083 eingeweiht. _ Neben Konrad sind noch folgende Grafen zu merken: Ulrich mit
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Extrahierte Personennamen: Augustus Konrad Konrad Konrad Ulrich
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französischer Sprache das Vaterunser. Der Kranke aber wehrte ab. Wenige Stunden darauf war er tot.
In dem Sanitätszuge, welcher die Verwundeten von Sedan holen sollte, befand sich eine schöne, tief in Trauer gehüllte junge Dame. Sie hatte zu Hause in der Liste der Verwundeten den Namen ihres Mannes gelesen. Sofort machte sie sich ans, um ihn aufzusuchen und zu verpflegen. Es war ihr aber, als ob sie ihn nicht mehr lebend antreffen würde. Das machte sie sehr unglücklich. Morgens fünf Uhr schluchzte sie so laut, daß die Schwester sie trösten mußte. Sie legte ihr die Worte nahe: „Ich will euch nicht Waisen lassen; ich werde bei euch sein bis an der Welt Ende." „Wenn er gestorben ist," sagte die Dame darauf, „dann wähle ich Ihre Kleider; es ist ein edler Beruf, die Pflege der Kranken." Auf der nächsten Station fand sie ihren Mann unter den Toten. Weinend kniete sie an seiner Leiche nieder und betete lange. Der Schwester aber ließ sie sagen, Gott habe sie gestärkt.
(Gedicht von Karl Gerok: Das beste Kreuz.)
Xi. Grundzüge der deutschen Reichs- und Württembergischen Landesverfassung.
1. Deutschland oder „das deutsche Reich" ist ein Bundesstaat. Es umfaßt 26 Staaten, nämlich 4 Königreiche (Preußen, Bayern, Württemberg, Sachsen); 6 Großherzogtümer (Baden, Hessen, Mecklenburg-Schwerin, Oldenburg, Sachsen-Weimar, Mecklenbnrg-Strelitz); 5 Herzogtümer (Braunschweig, Anhalt, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Koburg-Gotha, Sachsen-Altenburg); 7 Fürstentümer (Reiß-Greiz, Reiß-Schleiz, Waldeck, Lippe-Detmold, Lippe-Schaumburg, Schwarz-burg-Rudolstadt, Schwarzburg-Sondershansen); 3 freie Städte (Hamburg, Bremen, Lübeck) und die Reichslande Elsaß-Lothringen.
An der Spitze des deutschen Reiches steht der erbliche Kaiser aus dem preußischen Königshause der Hoheuzolleru.
Der Kaiser hat das R^j^n^cks außen zu vertreten^d ist Oberfeldherr über das gesamte Bundesheer wie über die Bundes^lotte.
Die wichtigsten Reichsbehörden sind a. Das Reichskanzleramt; den Reichskanzler ernennt der Kaiser, d. Der Bundesrat. Er zählt 58 Stimmen. Preußen hat 17, Bayern 6, Sachsen und Württemberg je 4, Baden und Hessen je 3, Braun-
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holen. Da wurden sie plötzlich am Brunnen verhaftet. Der Büttel führte sie aufs Rathaus vor den Schultheißen. Dieser verhörte sie darüber, wo sie Herkommen, was ihre Absicht sei, ob sie den Vortrab bilden, wo ihre Hauptmacht stehe und wie stark ihre Kavallerie sei. Die Knaben, ganz bestürzt, vermochten dem Schultheißen keine befriedigende Antwort zu geben. Deshalb wurden sie ins Ortsgefängnis abgeführt. Mittlerweile war vom Dorfe aus die Auskundschaftung der feindlichen Vorhut fortgesetzt worden. Als die Knaben zu lange ausblieben, begab sich einer der begleitenden Lehrer ine-Dorf und fand dort die Leute voll Erwartung auf der Straße stehen. Anf die Frage nach seinen Knaben wurde auch er vor den Schultheißen geführt, wo er erfuhr, daß dieselben als Spione der Bande eingesetzt seien, welche vor dem Orte halte und ans Zuzug ihrer Hauptmacht warte. Mit vieler Mühe gelang es endlich, den Schultheißen zu bewegen, mit hinauszugehen und sich die Schar einmal zu betrachten. Er sah seinen Irrtum ein und gab die Gefangenen frei.
In Leonberg marschierte die bewaffnete Mannschaft mit Laternen morgens 6 Uhr zur Kirche, wo sie vom Pfarrer anf Leben und Tod eingesegnet wurde.
Die Frau eines Stadtgeistlichen auf dem 2 ch w a r z w a l d war um Mitternacht von der Schreckenskunde überrascht worden. Schnell riß sie ihre fünf Kinder ans den Betten und setzte sich mit ihnen in den Eilwagen, um nach Stuttgart zu fliehen. Neben ihr saß eine stattliche Wirtin, aus deren Tasche einige silberne Löffel blinkten.
Am Sonntag war in Hagel loch bei Tübingen die Gemeinde in der Kirche versammelt. Plötzlich riefen vor derselben einige Kinder: „Die Franzosen kommen!" Alles stürzte der Thüre zu. Der Pfarrer eilte von der Kanzel, die Weiber jammerten und heulten. Draußen aber ging harmlos eilt Iägerbursche des Wegs, der seine Schwester in Hagelloch besuchen wollte.
Die ganze Komödie vom Anmarsch der Franzosen war nur ein blinder Lärm, und gerade das war nachher das Ergötzlichste am Spiele.
V. &ex schleswig holsteinische und der deutsche Krieg.
1. Der schleswig-holsteinische Krieg 1864.
Zwischen der Nord- und Ostsee, im Norden an Dänemark grenzend, liegen die beiden früheren Herzogtümer Schleswig und Holstein, deren Bewohner deutscher Abstammung sind. Seitdem ein Herzog von Schleswig-Holstein König von Dänemark geworden war, wurde das Land von Dänemark regiert, blieb aber ein Glied des deutschen Bundes. Nach dem Londoner Vertrag von 1852 sollte die Verbindung der Herzogtümer und deren ständische Verfassung „unangetastet" bleiben. Trotzdem aber ging die dänische Regierung darauf aus, dieselben dem
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Hand. Die Österreicher hatten mittlerweile ganz Jütland bis Skagenshorn eingenommen. Nun unterwarf sich Christian Ix den Forderungen der Verbündeten. Im Frieden von Wien (30. Oktober 1864) verzichtete er zu Gunsten Österreichs und Preußens auf alle Rechte von Schleswig, Holstein und Lauenburg. Das langjährige Unrecht war nun gesühnt, das übermütige Dänentum war auf seine Insel zurückgeworfen, und das arme Schleswig durfte wieder seine Muttersprache reden. Drei deutsche Herzogtümer waren wieder dem deutschen Reiche zurückgegeben. Wem sollten sie nun gehören?
2. Der deutsche Krieg 1866.
Österreich hätte gerne aus den Herzogtümern einen neuen Bundesstaat gemacht und den erbberechtigten Angustenburger eingesetzt. Preußen dagegen forderte zum Besten der deutschen Wehrkraft die Hoheit über Land und Seemacht der Herzogtümer, die Einführung der preußischen Heeresverfaffung, die Einräumung des Kieler Hafens und die Feste Rendsburg. Diese nicht unbilligen Forderungen wurden verweigert und Preußens Pläne in jeder Weise durchkreuzt. Ja Österreich setzte es durch, daß der Bundestag in Frankfurt mit 9 gegen 6 Stimmen beschloß, Preußen durch Waffengewalt zum Gehorsam zu bringen. Da sagte Preußen sich von dem „deutschen Bund" los und zog das Schwert gegen Österreich und seine Verbündeten. Bismarck, welcher kurz zuvor Italien als Bundesgenossen gewonnen hatte, war der Krieg erwünscht, denn nicht anders als mit „Blut und Eisen" glaubte er die deutsche Frage lösen und die deutsche Einheit herbeiführen zu können.
Der Einmarsch der preußischen Truppen in das Land der Gegner erfolgte mit Blitzesschnelle. Hessen, Sachsen, Hannover und Nassau wurden, weil sie von dem Bundesbeschluß, Preußen durch Waffengewalt zum Gehorsam zu zwingen, nicht zurückgetreten waren und die von Preußen am 10. Juni vorgelegte neue Bundesverfassung nicht angenommen hatten, besetzt, ohne daß ein Tropfen Bluts vergossen wurde. Der Kurfürst von Hessen wurde aus Befehl des Königs von Preußen verhaftet und als Staatsgefangener nach Stettin abgeführt. König Johann von Sachsen floh mit seinem Heere nach Böhmen, wo er sich mit den Österreichern vereinigte. Der blinde König Georg von Hannover suchte sich mit seinen 18 000 Mann nach Süddeutschland durchzuschlagen.
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