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1. Leitfaden der Erdkunde - S. 74

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 74 — Im eigentlichen Syrien Damaskus, „das Auge des Ostens", blühend durch Karawanenhandel und Gewerbfleiß (Damascener- klingen, Atlas). — Nördl. Haleb, die Hptst. Syriens, Handel nach Persien und Indien. § 41. Arabien, ein dürres, größtenteils unbekanntes Hochl. mit einzelnen Oasen, umgeben von Randgeb., die steil zur Küste abfallen. Nur die Küstenländer sind gut angebaut. * Bodengestalt, Klima und Produkte afrikanisch: Kaffee, Weihrauch, edle Pferde, Gazellen, Straufse, Löwen, Kamele. Die Araber, stolz, gastfrei, aber räuberisch, sind meist Nomaden (Beduinen) und zerfallen in viele Stämme. * Die reiche W.-Küste ist türkisch, hier Medina, in der großen Moschee Mohammeds Grab, s. Mekka, Geburtsort Mohammeds, Hauptwallfahrtsort zu dem wunderthätigen schwarzen Steine, der K a a b a. * Im S. Mokka, Ausfuhrhafen für Kaffee. Die ganze Küste durch Kanäle bewässert, ist voll Palmen- und Kaffee-Gärten. Im S.w. die englische Fest. Aden auf einer felsigen H.i., „das Gibraltar des Ostens", Kohlenniederlage für die Dampfer von Sues nach Bombay (Chioa, Japan). *

2. Leitfaden der Erdkunde - S. 78

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 78 — § 46 und 47. Sudan. Der ö. Teil ist eine grasreiche Steppe, die bis zu dem oberen Nilgebiete reicht; wichtiger ist W.-Sudän, ein waldreiches, noch wenig bekanntes Tafelland, an dessen hohem W.-Rande der Niger entspringt; die heißen Küstenebenen, zu denen die Randgeb. abfallen, sind: im W. Senegambien und im S. Ober-Guinea. * Der (schiffbare) Niger bildet eine günstige Handelsstr. von Marokko durch die Sahara nach Timbuktu und von da den Niger abwärts zur Guinea-Küste. Die Negerstämme werden von despotischen Königen beherrscht; die Kriegsgefangenen pflegt man entweder zu schlachten und dann auch wohl aufzu- fressen oder an Händler in die Sklaverei zu verkaufen (Sklaven- jagden). An den sehr ungesunden, aber fruchtbaren Küsten finden sich Niederlassungen der Europäer. Den Deutschen gehört Togo, wichtig durch die Ausfuhr von Palmöl, der Frucht der Ölpalme, welches in Deutschland zur Herstellung von Seife, Stearin u. s. w. benutzt wird. * § 48. Das Hochlaud von Süd-Afrika. Das Innere wird erst seit den letzten Jahren durch kühne Entdeckungsreisende erforscht. Bekannter sind nur die Küsteu: die Gebirgsländer, welche im W. und O. das Hochland einfassen, und der schmale, durch seine Hitze für Europäer gefährliche Küstensaum. An den Küsten haben sich Europäer niedergelassen, teils um Elsen- bein von den Negern einzutauschen, teils um Palmen, Tabak, Baumwolle, Kaffee u. a. dort anzubauen; jedoch wegen des feucht- heißen Klimas ist für sie die Feldarbeit unmöglich (Fieber), der Neger aber, welcher von Natur die Arbeit scheut, kann erst ganz allmählich zu derselben erzogen werden. Den Deutschen gehört Kamerun und Deutsch-Südwest- und Deutsch-Oftafrika. * I. Der W.-Rand. Am Kamerun-Geb. und -Flusse Niederlassungen der Deutschen. In den heifsen Küstenniede- rungen wird die Ölpalme und der Kakao, in dem langsam an- steigenden und daher gesunderen Binnenlande Kaffee und Tabak angebaut. Ausgeführt wird nach Deutschland Elfenbein, Kakao, Kaffee, Palmöl, Kopranüsse (ölreiche Kerne der Kokospalme); eingeführt Baumwolle, Glasperlen, Schiefsbedarf und leider auch Branntwein für die Neger. Das Innere ist noch fast ganz un- bekannt. Weiter s. französische und portugiesische Niederlassungen und zwischen denselben der längs des Kongo-Flusses durch den König der Belgier gegründete Kongo-Staat. Dann folgt Deutsch-Südwestafrika, gröfser als Deutschland, bis zum Oränge-Fluss mit Angra-Pequena

3. Kleine Erdkunde für Volks- und Bürgerschulen - S. 81

1909 - Braunschweig : Appelhans
— 81 — Küste führt. Eine zweite Eisenbahn, von Daressalam westwärts, erschließt die mittleren Landschaften der Kolonie, die viele Steppen ausweisen mit Elefanten, Löwen, Giraffen, Antilopen, Zebras und Straußen. In den Niederungen findet sich vielfach Urwald. In den Flüssen leben Krokodile und Flußpferde. Es werden gebaut Öl- und Gespinstpflanzen, Baumwolle, Mais, Reis und Kautschuk. Im N. und W. läuft die Grenze über mehrere große Seen, nördlich durch den Viktoriasee, dem der Nil entspringt. Langgestreckt ist der tief- blaue Tanganjika-See. Die Eingeborenen sind heidnische Neger und mohamedanische Araber und Inder. Ausgeführt werden Kautschuk, Kopra, Felle, Hanf und Kaffee. Alle Handelsgegenstände müssen auf den Köpfen der Neger getragen werden. Für den Handel wichtig ist die Insel Sansibar, die aber den Engländern gehört. In 21 Tagen fahren die Dampfer der Dentsch-Ostafrika-Linie von Hamburg hin. d) Englische Niederlassungen mit der kleinen Insel Sansi- bar, welche Bagamojo gegenüberliegt. Die Gebiete aus dem Festlande sind meist noch wenig bekannt. e) Die italienischen Besitzungen erstrecken sich nördlich bis zum Golf von Aden, westlich nach Abessinien. § 60. Die Inseln. Im Atlantischen Ozean liegen: Die Azoren (aßoren), westlich von Portugal, sehr frucht- bar; ebenfalls portugiesisch: Madeira, westlich von Marokko, mit herrlichem Klima, reich an Wein und Südfrüchten; ähnlich die Kanarischen Inseln (spanisch), von den Römern ihrer Schönheit wegen „die glücklichen Inseln" genannt. Die größte Insel ist Tenerife mit dem hohen vulkanischen Pik. St. Helena, südwestlich von Nieder-Guinea, eine dürre Felsenfestung der Engländer (Napoleon I.). Im' Indischen Ozean: Madagaskar, so groß wie Deutschland, ein noch wenig be- kanntes Hochland, mit außerordentlich üppigem Pflanzenwuchse (Palmen, Kaffee, Reis usw.), von den Franzosen erobert. Die Bewohner sind größtenteils Christen. Sommer, Kl. Erdkunde. 5. Aufl. 6

4. Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 310

1869 - Braunschweig : Schwetschke
310 D. Afrika. wird hier nicht mehr reif; Durrha und Mais sind die Haupterzeugnisse. Da es hier schon wieder Wälder giebt, so finden sich Rhinocerosse, Löwen, f V r | | I f r | I r Hyänen; auch Giraffen sind häufig; der Strauß findet sich in den Ebenen. Der Handel mit Durrha, Sclaven, Elephantenzähnen, Straußfedern, Gummi und Hippopotamnshäuten, die zu Schilden, Peitschen u. s. w. verarbeitet werden, beschäftigt mehrere Karavanen nach Schendy und nach Aegypten. Die ehemalige Hauptstadt Sennaar, unter 13%0 n. Br., liegt auf einer Anhöhe, am linken Ufer des Bahr el Azrek, in einer fruchtbaren Ebene. Sie soll nur noch an 10,000 Einw. enthalten und hat eine schöne Moschee und einen verödeten großen Palast des Sultans. Die jetzige Hauptstadt, die größte Stadt Nubiens, wo der Generalstatthalter residirt, ist wie schon gesagt Chart um, auf einer von dem Weißen und Blauen Nil gebildeten Halbinsel neu erbaut und 1160' über dem Meere. Sie zählt bereits 40,000 Einw. und treibt starken Handel. Im W. des 'Nil liegt, von Wüsten umgeben, das Land Kordufan. Die nördlichen Gegenden sind weniger fruchtbar und haben mehr Viehzucht als Ackerbau; im S. erhebt sich das Land zu be- waldeten Gebirgen und ist höchst fruchtbar; die Einwohner sind ein Gemisch von heidnischen Negern, Nubiern und Arabern. Sie waren früher von dem weiter westlich liegenden Reiche Darfur abhängig; 1820 hat sie der Pascha von Aegypten unterworfen, wobei die Hauptstadt Obeid oder Obed (etwa 2000' über dem Meere) zerstört worden. Aus der Stelle der zerstörten Stadt stehen mehrere Dörfer, welche die gegenwärtige Haupt- stadt bilden. Pallme schätzte die Einwohnerzahl der Stadt ohne das Militär (1839) auf ca. 12,000 Seelen. Munzinger sagt über den Handel: In Kordusan sind es die arabischen Dschalin und dann die Dana- gele, die den Handel in Händen haben. Die letzteren sind so verrufen, daß Dongolaui fast ein Schimpfname ist. Der Handel von Obeid wendet sich vorzugsweise nach Kairo direct über Dongola. Ausfuhrartikel sind Gummi, Häute, Sennesblätter, Elfenbein, Rhino- ceroshörner, Hornvieh, Tamarinden, Straußfedern, Gold rc. Die südlich von Kordusan und Sennaar gelegenen Gebirge und Völker sind uns freilich nicht mehr so unbekannt als zur Zeit, wo Blanc das vorliegende Werk verfaßte. Diese von Negerstämmen bewohnten Gebiete sind uns zum Theil durch wissenschaftliche Reisende, aber auch durch jene verwilderten und verworfenen Europäer, welche das Geschäft des Sclaven- handels betreiben, bekannter, ja zugänglicher geworden, dennoch harren die in- teressantesten Fragen, wie die über den Zusammenhang der großen Seen im Quellgebiet des Nil, immer noch der Beantwortung. Von Norden aus drangen in neuester Zeit Baker (1863 — 1864) und ein den ungebildeten Ständen ungehöriger Italiener, Namens Piaggia (1860—1865) im Gebiet des Weißen Nil und des Bahr Dschnr vor. Letzterer berührte das uns noch ganz unbekannte Land der Niamniam und die südwestliche Wasserscheide des Nil. Die ungeheure Wildniß, sagt Petermann*), die ausgedehnter als das *) Pete rmanns Mitth. 1868.

5. Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 323

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Iv. Das Paschalik Tripoli. 323 im No., wo der Schwarze und Weiße Harudsch, öde, zerrissene Bergzüge, von Nw. nach So. ziehen; im W. scheint es gegen die Wüste offen. Nördlich von Fezzan wohnen arabische Stämme, westlich und süd- lich Tuariks, östlich Tibbos. Das ganze Land ist eigentlich nur eine große Oase der Wüste; der Boden ist meist sandig und trocken, es giebt nur wenige Quellen und gar keine Flüsse. Palmen sind daher fast der einzige Baum, und nur wo man bewässern kann, wird etwas Weizen, Mais und Gerste gewonnen. Man hat wenig Pferde und Kühe, weil es an Weide fehlt; desto mehr Kameele und Ziegen. Außerdem liefert das Land viel Salz, Salpeter und Schwefel. Das Klima ist sehr unangenehm, große itze und empfindliche Kälte wechseln oft. Stürme erfüllen die Luft mit and; der Regen ist äußerst selten. Die Einwohner, deren Zahl etwa 70,000, nach Anderen nur 26,000 beträgt, sind häßlich, dunkelbraun, un- kriegerisch und höchst schmutzig. Sie leben im höchsten Elend; doch ist ihr Land die größte Hauptstation fiir alle Karavanen aus Aegypten, Tripoli und dem Sudan. Die Fezzaner sind Muhammedaner, haben aber außer dem Koran noch den Pentateuch, die Psalmen und die Bücher Salomonis. Ein Sultan regiert das Land despotisch, zahlt aber Tribut nach Tripoli und unterhält etwa 15,000 bewaffnete Araber, denn der Fezzaner führt nicht die Waffen. Der Hauptort ist Murzuk (Mursuk), unter 26" n. Br., 1400 Pariser Fuß über dem Meere, eine elende Stadt, mit einer Erd- mauer umgeben; der sogenannte Palast des Sultans hat auch nur Erd- wände; doch sind hier 15 Moscheen und vielleicht 3500, nach Dr. Barth nur 2800 Einw. Es ist ein bedeutender Handelsplatz, ein Zwischenplatz, wo die Karavanen aus verschiedenen Richtungen zusammentreffen, sowohl von Tripoli und von Aegypten her, als von Haussa und Bornu und den Oasen auf dem nördlichen Rande der Sahara (Ghadames, Ghat und Tuat). Die Hauptwaaren sind Sclaven, Sennesblätter und Elfenbein. Ein kräftig gebauter Sclave kostet im Innern 2—3 Dollars, in Kano 10—12, in Tri- poli 60—65, in Konstantinopel 90—100; gute Sklavinnen sind im Allge- meinen etwas theurer. — Ein englischer Agent hat in Murzuk seinen Wohn- sitz. Sockna, unter 29° Br., ist berühmt wegen seiner Palmenwälder, deren Datteln für die besten in Nord-Afrika gelten. Im nördlichsten Theile des Landes trifft man die Ruinen einer römischen Stadt. Zu nennen ist noch die Oase Udschila, welche zuletzt von Herrn M. v. Beurmann auf seiner beabsichtigten Reise von Bengasi nach Wadai besucht wurde. An der westlichen Grenze von Tripoli liegt der von Reisenden oft berührte Ort Ghadames, mit etwa 4000 Einw. Der Ort ist Mittelpunkt des Handels nach dem Innern. G. Rohlfs besuchte diesen Ort 1864 und 1865. Li*

6. Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 378

1869 - Braunschweig : Schwetschke
378 D. Afrika. sanding, sämmtlich am Niger. Weiter östlich jenseit des Sees Debo liegt das Reich Timbuktu, mit der Hauptstadt gleichen Namens, unter 17 y2° n. Br., über eine Meile nördlich vom Niger, in einer Sandwüste; am Flusse selbst liegt der Hafen Kabara. Dies lange gesuchte Timbuktu (Tumbutu) ist eine offene Stadt, die aus Lehm- und steinernen Häusern besteht, einige Moscheen und nach vr. Barth's*) Schätzung 20,000 Einw. hat, bald vom Sultan von Sego, bald von den Fellatas, bald von den räuberischen Tuariks bedroht und erobert (jetzt steht es unter der Herr- schaft von Dschennie); allein der Platz ist, ungeachtet er jetzt an Bedeutung verloren, noch immer als der Zielpunkt fast aller Karavanen aus Nw.-Afrika von großer Wichtigkeit und die Bewohner sind durch ihre Thätigkeit berühmt. Diese Karavanen bringen Salz, Taback, Opium, Pulver, Blei, Flinten, Leinwand, feine Tücher, Seidenwaaren, Messer, Schwerter und andere Eisen- waaren, und empfangen dafür Goldstaub, Elfenbein, Sclaven, Gummi, Straußfedern und Guru-Nüsse, eine in ganz Afrika gesuchte Frucht, deren bitterlicher Geschmack dazu dient, das brackige Wasser zu verbessern. Da Timbuktu besonders als Handelsstadt Beachtung verdient, so haben die Berichte des Doctor Barth über die commerziellen Verhältnisse dieser Wüstenstadt besonderes Jnterresse, wir gestatten und deshalb, hier das Wesent- liche folgen zu lassen. „Der Hauptzug, welcher den Markt Timbuktus von demjenigen Käuds unterscheidet", sagt Barth, „ist der Umstand, daß Tim- buktu keineswegs ein producirender Platz ist, während das Hanffa-Emporium vollkommen verdient, als solches betrachtet zu werden. Fast das ganze Leben der Stadt ist auf fremden Handel basirt, der infolge der großen nördlichen Biegung des Flusses hier den günstigsten Punkt zum Verkehr findet, während zugleich der herrliche Strom die Anwohner in den Stand setzt, sich mit allen ihren Bedürfnissen von außen zu versehen; denn einhei- misches Korn wird hier nicht in gehöriger Menge gebaut, um auch nur einen kleinen Theil der Bevölkerung zu versorgen, und fast alle Lebensmittel werden zu Wasser von Ssan-siundi und der Nachbarschaft eingeführt." Die einzigen blühenden Gewerke beschränken sich auf das Handwerk des Grobschmieds und auf Lederarbeit. Von einer Industrie Timbuktus kann also kaum die Rede sein. Der auswärtige Handel hat vornehmlich drei große Straßen: erstens den Handelsweg am Flusse entlang von Südwesten her (denn weiter ab- wärts am Flusse giebt es heutzutage kaum irgendwelchen Handel), der die von verschiedenen Punkten ausgehenden Radien zusammenfaßt, und zwei Straßen von Norden her, diejenige von Marokko auf der einen Seite und die von Ghadümes auf der anderen. In diesem gesammten Handel bildet Gold den Hauptartikel, wiewohl der Gesammtbetrag des von Timbuktu aus- geführten edlen Metalls dem Anscheine nach, wenn nach europäischem Maß- stabe gemessen, nur gering ist. Wahrscheinlich übersteigt er im Durchschnitt *) Glücklicher Weise hatte er sich die Gunst des daselbst befindlichen Scheikhs zu erwerben gewußt. Auf dessen Rath gab er sich, zum Schutz gegen den Fanatis- mus der Bewohner, für einen Gesandten des Groß-Sultans in Constantinopel aus und hielt als solcher im Jahre 1853 einen feierlichen Einzug in diesen Centralmarkt- platz Afrikas, der als solcher die „Königin der Wüste" genannt wird.

7. Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 380

1869 - Braunschweig : Schwetschke
380 D. Afrika. Die Unkosten der Reise den Fluß aufwärts kommen durch das Umla- den der Fracht und die Entrichtung des Zehnten an die Fulbe etwa auf 33 Proc. des ganzen Werthes der Waare. So sind denn von je sechs Salzstücken, die nach Ssan-ssandi geschasst werden, zwei erforderlich, um die Unkosten des Transports zu decken. Betrachtet man den ganzen Gang dieses eigenthümlichen Tauschhandels, so findet man, daß jede in Kanö für ungefähr 1800 Muscheln gekaufte Türkedi bei ihrem Verkauf in Ssan-ssandi zwei Mithkäl Gold und in Timbuktu 1—1 y8 Mithkäl *) einbringt. Noch ist zu bemerken, daß Timbuktu erst seit dem Verfalle von Waläta zum Mittelpunkte des Salzhandels geworden ist. Der dritte Handelsartikel des Marktes von Timbuktu ist die Güro- oder Kolanuß. Diese Nuß ersetzt den Sudanesen den Kaffee, den sie übri- gens leicht in weiter Ausdehnung anbauen könnten; denn die Kaffeepflanze scheint in vielen Gegenden des Sudan einheimisch zu sein. Die Güronuß, welche aus den Markt von Timbuktu kommt, wird aus den Provinzen von Tangrera und von Tente und Käm eingeführt; diejenige dagegen, welche auf den Markt von Kanö gelangt, kommt ans der nördlichen Provinz Assantis. Die Bäume, welche diese Nüsse liefern, sind Sterculia acuminata und 8. macrocarpa. Der erstere liefert die rothe, der zweite die größere und weiße Kolanuß. Der Preis einer Nuß schwankt in Timbuktu je nach ihrer röße und Güte und nach der Jahreszeit zwischen zehn und hundert Muscheln. Sie bilden stets einen Luxusartikel, so daß sie an großen Fest- tagen von den reichen Städtern sogar als Almosen unter die Leute vertheilt werden. Ueber die Menge von Reis, Negerkorn, vegetabilischer Butter („maika- dena“) ist der Reisende außer Stande, nähere Mittheilungen zu geben. Für europäische Manufacturen ist die Straße von Marokko noch immer die bedeutendste, namentlich für gewisse Artikel, wie z. B. rothes Tuch, Matratzen, Leibbinden, Spiegel, Messer, Taback; Calico dagegen wird auch über Ghadämes eingeführt und zwar in neuester Zeit in großer Menge. Alle Messerschmiedewaaren in Timbuktu sind englischen Fabrikats; die so weit ins Innere gehenden steirischen Rasirmesser sucht man hier vergebens. Im Allgemeinen übertrifft der Markt von Timbuktu den von Kanö in der Güte seiner Waaren nicht, aber an Menge. Taback und Datteln bilden den Hauptartikel der Einfuhr von Tauät. Der weitere südöstliche Lauf des Niger ist uns durch Barth zum Theil erschlossen; von Bussa, unter 10° n. Br., wo Mungo Park seinen Tod fand, bis zu seiner Mündung ist er durch die Brüder Lander einigermaßen bekannt. Sie fanden an seinen Ufern eine Menge kleiner Negerstaaten, wie die von Borgu, worin Kiama, rechts vom Niger, die bedeutendste Handelsstadt ist; das mächtige Jauri, Wawa, Nyffe, worin Nabba *) Es giebt im Sudan verschiedene Arten von Mithkäl, von Agades, Timbuktu, Mango (dem Mandingo-Wohnorte zwischen Aöndi und dem Niger). Von diesem ist der Mithkäl von Agades der kleinste. Der Mithkäl von Timbuktu enthält das Ge- wicht von 24 Körnern des Charübenbaums oder 96 Weizenkörnern und entspricht dem Werthe von 3—4000 Muscheln. Verglichen mit europäischen Werthverhältnissen wird 1 Mithkäl von Timbuktu etwas mehr als 5 Frs. werth sein.
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