— 87 —
Die übrigen Republiken sind: 8. Paraguay und 9. Uru-
guay, Ausfuhr von Fellen und von Fleischextrakt (in Fray-
B e n t o s grofsartige Schlachthäuser für das Rindvieh aus den
Pampas). *
10. Die vereinigten Staaten von Brasilien, so groß wie die
Vereinigten Staaten von N.-Amerika, aber schwach bevölkert, mit
herrlichem Klima, reich an Kaffee, Zucker, Baumwolle u. s. w., in
den Gebirgsflüssen viel Gold und Diamanten. Das Innere meist
undurchdringlicher Urwald, welcher von der Mündung des Amazonen-
stromes bis fast zu den Anden reicht (Kautschuk).
* Bewohner (fast 15 Mill.): Indianer, zur Hälfte noch wild,
in den Wäldern von Jagd und Fischfang lebend (Botokuden u. a.);
Kreolen, Nachkommen von Portugiesen (denen das Land fr. ge-
hörte); viele Neger (Plantagen, doch ist die Sklaverei jetzt ab-
geschafft) und Mischlinge. — Im s. Teile des Landes, welcher
gemäfsigteres Klima hat (wie Italien), viele Ackerbau-Kolonien
von Deutschen, der Hafen Porto Alegre. Nördl. vom Wende-
kreise sind die Plantagen vorherrschend. An der Küste: Per-
nambüco, Ausfuhr des Färbe- und Mahagoniholzes, und Bahia.
Unter dem Wendekreise liegt *
Rio de Janeiro (Riu de Jaueiru, d. h. Januar-Fluß) mit
dem schönsten und größten Hasen der Welt, Hptst., Haupthandelsplatz
für S.-Amerika (Kaffee), Dampfschiffahrt von Bremen und Hamburg.
§ 57. Guyana (Giäua).
* Das Innere (Gebirgsl.) unbekannt; an der heifsen, un-
gesunden Küste Niederlassungen der Engländer, Holländer und
Franzosen, besonders Cayenne (Pfeffer, Kaffee, u. s. w.) mit
Verbrecher-Kolonien. *
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
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— 74 —
Im eigentlichen Syrien Damaskus, „das Auge des Ostens",
blühend durch Karawanenhandel und Gewerbfleiß (Damascener-
klingen, Atlas). — Nördl. Haleb, die Hptst. Syriens, Handel
nach Persien und Indien.
§ 41. Arabien,
ein dürres, größtenteils unbekanntes Hochl. mit einzelnen Oasen,
umgeben von Randgeb., die steil zur Küste abfallen. Nur die
Küstenländer sind gut angebaut.
* Bodengestalt, Klima und Produkte afrikanisch: Kaffee,
Weihrauch, edle Pferde, Gazellen, Straufse, Löwen, Kamele.
Die Araber, stolz, gastfrei, aber räuberisch, sind meist Nomaden
(Beduinen) und zerfallen in viele Stämme. *
Die reiche W.-Küste ist türkisch, hier Medina, in der großen
Moschee Mohammeds Grab, s. Mekka, Geburtsort Mohammeds,
Hauptwallfahrtsort zu dem wunderthätigen schwarzen Steine, der
K a a b a.
* Im S. Mokka, Ausfuhrhafen für Kaffee. Die ganze Küste
durch Kanäle bewässert, ist voll Palmen- und Kaffee-Gärten.
Im S.w. die englische Fest. Aden auf einer felsigen H.i., „das
Gibraltar des Ostens", Kohlenniederlage für die Dampfer von
Sues nach Bombay (Chioa, Japan). *
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— 78 —
§ 46 und 47. Sudan.
Der ö. Teil ist eine grasreiche Steppe, die bis zu dem
oberen Nilgebiete reicht; wichtiger ist W.-Sudän, ein waldreiches,
noch wenig bekanntes Tafelland, an dessen hohem W.-Rande der
Niger entspringt; die heißen Küstenebenen, zu denen die Randgeb.
abfallen, sind: im W. Senegambien und im S. Ober-Guinea.
* Der (schiffbare) Niger bildet eine günstige Handelsstr.
von Marokko durch die Sahara nach Timbuktu und von da
den Niger abwärts zur Guinea-Küste. Die Negerstämme werden
von despotischen Königen beherrscht; die Kriegsgefangenen
pflegt man entweder zu schlachten und dann auch wohl aufzu-
fressen oder an Händler in die Sklaverei zu verkaufen (Sklaven-
jagden). An den sehr ungesunden, aber fruchtbaren Küsten
finden sich Niederlassungen der Europäer. Den Deutschen
gehört Togo, wichtig durch die Ausfuhr von Palmöl, der Frucht
der Ölpalme, welches in Deutschland zur Herstellung von Seife,
Stearin u. s. w. benutzt wird. *
§ 48. Das Hochlaud von Süd-Afrika.
Das Innere wird erst seit den letzten Jahren durch kühne
Entdeckungsreisende erforscht. Bekannter sind nur die Küsteu: die
Gebirgsländer, welche im W. und O. das Hochland einfassen, und
der schmale, durch seine Hitze für Europäer gefährliche Küstensaum.
An den Küsten haben sich Europäer niedergelassen, teils um Elsen-
bein von den Negern einzutauschen, teils um Palmen, Tabak,
Baumwolle, Kaffee u. a. dort anzubauen; jedoch wegen des feucht-
heißen Klimas ist für sie die Feldarbeit unmöglich (Fieber), der
Neger aber, welcher von Natur die Arbeit scheut, kann erst ganz
allmählich zu derselben erzogen werden. Den Deutschen gehört
Kamerun und Deutsch-Südwest- und Deutsch-Oftafrika.
* I. Der W.-Rand. Am Kamerun-Geb. und -Flusse
Niederlassungen der Deutschen. In den heifsen Küstenniede-
rungen wird die Ölpalme und der Kakao, in dem langsam an-
steigenden und daher gesunderen Binnenlande Kaffee und Tabak
angebaut. Ausgeführt wird nach Deutschland Elfenbein, Kakao,
Kaffee, Palmöl, Kopranüsse (ölreiche Kerne der Kokospalme);
eingeführt Baumwolle, Glasperlen, Schiefsbedarf und leider auch
Branntwein für die Neger. Das Innere ist noch fast ganz un-
bekannt.
Weiter s. französische und portugiesische Niederlassungen
und zwischen denselben der längs des Kongo-Flusses durch den
König der Belgier gegründete Kongo-Staat.
Dann folgt Deutsch-Südwestafrika, gröfser als
Deutschland, bis zum Oränge-Fluss mit Angra-Pequena
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Extrahierte Personennamen: Süd-Afrika Europäer
Extrahierte Ortsnamen: Niger Ober-Guinea Niger Marokko Timbuktu Niger Togo Deutschland Kamerun Deutsch-Südwest- Deutschland Deutschland
— 89 —
bildungsfähigen Malaien bewohnt, von denen manche schon zum
Christentums bekehrt sind, viele aber noch Menschen opfern und
fressen. Die Urbewohner sind aber überall im Aussterben begriffen.
* Das Klima ist oceanisch; die Inseln vulkanisch, mit dem
großen ostasiatischen Vulkangürtel zusammenhängend, wie sie
sich überhaupt in den Bodenerzeugnissen und Bewohnern an S.-
Asien anschliefsen (fr. mit Asien verbunden?). *
A. Die innere Jnselreihe beginnt ö. von den Molukken mit
dem im Inneren noch wenig bekannten Neu-Guinea (Ginea), der
Heimat des Paradiesvogels, so groß wie die skandinavische H.j.
* Der n.ö. Teil ist von Deutschland in Besitz genommen:
„Kaiser-Wilhelmsland", ebenso der „Bismarck-Archipel",
der aus einzelnen gröfseren und kleineren Inseln besteht (Neu-
Pommern, Neu-Mecklenburg u. a.), das Ganze etwa halb
so groß wie Deutschland; alle diese Inseln sind äufserst frucht-
bar und zum Anbau von Tabak, Baumwolle, Kaffee sehr ge-
eignet, jedoch lassen sich die Eingeborenen wegen ihrer geisti-
gen Stumpfheit und Trägheit zur Arbeit kaum verwenden, und
für deutsche Arbeiter ist das Klima zu heifs. *
Die Jnselreihe endet mit Neu-Seeland im S., dessen Be-
wohner, fr. wilde Menschenfresser, jetzt fast sämtlich zum Christen-
tume bekehrt sind. Die Insel ist wichtig durch ihren Reichtum an
Steinkohlen.
* Nördl. die Samoa-Inseln, reich an Kokospalmen
(Kopra), Baumwolle, Kakao und Kaffee; die Anpflanzungen sind
meist in deutschen Händen. *
B. Die äußere Jnselreihe zieht in einem Bogen ö. von den
Philippinen nach S.-Amerika zu; viele kleine, meist fruchtbare
Koralleninseln.
* Die Gesellschaftsinseln, insbesondere das üppig
fruchtbare Tahiti (Kokosbäume, Orangen u. s. w.); die Be-
wohner sind Christen, den Franzosen unterworfen. *
C. Nördl. von dieser Gruppe und w. von Kalifornien die
Sandwich- (Sändwitfch-) Inseln mit sehr gebildeten Bewohnern
(Christen), welche zusammen den Freistaat Hawaii bilden. Die
Hptst. Honolulu ist Halteplatz für die Dampfschiffahrt zwischen
San Francisco und Sydney.
Nachtrag.
Nach der neuesten Volkszählung betragt die Zahl der Einwohner Deutsch-
lands jetzt über 52 Mill. (vergl. S. 19, Zeile 15 von oben).
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Extrahierte Personennamen: C. Nördl
Extrahierte Ortsnamen: Asien Deutschland Pommern Neu-Mecklenburg Deutschland Kalifornien Hawaii Honolulu San_Francisco Sydney
— 78 —
sich der Affenbrotbaum, der Riese unter den Bäumen, wichtig
durch seine kürbisartigen Früchte, deren mehlreiches Mark als
Nahrungsmittel dient. Neben zahllosen anderen nützlichen Bäumen,
wie dem Ebenholz- und Mahagonibaume, wachsen hier
auch Schlingpflanzen, deren Milchsaft den Kautschuk liefert.
Die fleischige Hülle der Frucht der Olpalme gibt das Palmöl
und aus ihren Kernen hergestellte Palmkernöl, das zur Her-
stelluug von Stearinkerzen, Seife und Ölkuchen verwandt wird.
Die Kerne der Kokospalme liefern das Kopraöl, das als Kokos-
butter und zur Seifenbereitung dient, während die fafrige Hülle
der Kokosnuß zu Matten und Läufern verarbeitet wird. Ver-
fchiedene Akazienarten schwitzen das Gummi arabikum aus. Außer-
dem werden im heißen Afrika angebaut das Zuckerrohr, die
Gewürzpflanzen, Tabak, Kaffee, Tee, Kakao, Reis, Mais, Baum-
wolle u. a. Der Neger baut um feine Hütte den Pifang, der
sie mit seinen riesigen grasähnlichen Blättern beschattet, und dessen
Früchte für die Tropenbewohner dasselbe sind, wie für uns das
Brot. Von den Tieren leben in den sumpfigen Wäldern der Ele-
fant, der durch feine Stoßzähne (Elfenbein) wichtig ist, das Rhi-
nozeros und Affen, in den Steppen die Giraffe, der Büffel, das
Zebra und die Antilopen, in den Flüssen und Sümpfen das Krokodil
und das Flußpferd.
Der östliche Teil des Sud-m ist eine grasreiche Steppe, die
bis zu dem oberen Nilgebiete reicht; wichtiger ist West-Sudün, ein
waldreiches, noch wenig bekanntes Tafelland, an dessen hohem West-
Rande der Niger entspringt. Die heißen Küstenebenen, zu denen
die Randgebirge abfallen, sind im W. Senegambien und im S.
Ober-Guinea.
Togo. Togo ist die ain besten bewohnte Million Ein-
wohner), aber kleinste deutsche Kolonie in Afrika, etwas größer als
Bayern. Es liegt ganz in der heißen Zone und wird im N. und O. von
französischem, im W. von englischem Gebiet begrenzt. Nur eine
Küstenlänge von 50 km hat das nach N. sich stark verbreiternde
Gebiet. Da natürliche Häsen fehlen, so hat man eine 300 m
lange Landungsbrücke bei der Hauptstadt Lome gebaut. Flach und
sandig ist die Küste. Hinter den Dünen breiten sich fischreiche
Strandseen aus. Hier gedeihen vorzüglich die Kokos- und Olpalmen,
so daß Palmöl und Kopra, d. i. der Kern der Kokosnuß, die Haupt-
ausfuhrartikel bilden. In der Mitte sind Gebirge mit Urwald,
der Kautschuk liefert. Im N. sind Grassteppen, die sich für Vieh-
zucht eignen. An-Tieren finden wir Wildschweine, Affen, Leoparden,
Flußpferde und bunte Vögel. Auch Schafe, Ziegen, Schweine und
Geflügel gedeihen. Hier wohnen arbeitsame, friedliche heidnische
Neger. Man fährt von Hamburg nach Lome in 17 Tagen.
— 81 —
Küste führt. Eine zweite Eisenbahn, von Daressalam westwärts,
erschließt die mittleren Landschaften der Kolonie, die viele Steppen
ausweisen mit Elefanten, Löwen, Giraffen, Antilopen, Zebras und
Straußen. In den Niederungen findet sich vielfach Urwald. In
den Flüssen leben Krokodile und Flußpferde. Es werden gebaut
Öl- und Gespinstpflanzen, Baumwolle, Mais, Reis und Kautschuk. Im
N. und W. läuft die Grenze über mehrere große Seen, nördlich durch
den Viktoriasee, dem der Nil entspringt. Langgestreckt ist der tief-
blaue Tanganjika-See. Die Eingeborenen sind heidnische Neger und
mohamedanische Araber und Inder. Ausgeführt werden Kautschuk,
Kopra, Felle, Hanf und Kaffee. Alle Handelsgegenstände müssen
auf den Köpfen der Neger getragen werden. Für den Handel
wichtig ist die Insel Sansibar, die aber den Engländern gehört.
In 21 Tagen fahren die Dampfer der Dentsch-Ostafrika-Linie von
Hamburg hin.
d) Englische Niederlassungen mit der kleinen Insel Sansi-
bar, welche Bagamojo gegenüberliegt. Die Gebiete aus dem
Festlande sind meist noch wenig bekannt.
e) Die italienischen Besitzungen erstrecken sich nördlich
bis zum Golf von Aden, westlich nach Abessinien.
§ 60. Die Inseln.
Im Atlantischen Ozean liegen:
Die Azoren (aßoren), westlich von Portugal, sehr frucht-
bar; ebenfalls portugiesisch:
Madeira, westlich von Marokko, mit herrlichem Klima,
reich an Wein und Südfrüchten; ähnlich
die Kanarischen Inseln (spanisch), von den Römern ihrer
Schönheit wegen „die glücklichen Inseln" genannt. Die größte
Insel ist Tenerife mit dem hohen vulkanischen Pik.
St. Helena, südwestlich von Nieder-Guinea, eine dürre
Felsenfestung der Engländer (Napoleon I.).
Im' Indischen Ozean:
Madagaskar, so groß wie Deutschland, ein noch wenig be-
kanntes Hochland, mit außerordentlich üppigem Pflanzenwuchse
(Palmen, Kaffee, Reis usw.), von den Franzosen erobert. Die
Bewohner sind größtenteils Christen.
Sommer, Kl. Erdkunde. 5. Aufl.
6
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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Extrahierte Personennamen: Helena Napoleon_I.
Extrahierte Ortsnamen: Daressalam Sansibar Hamburg Abessinien Atlantischen_Ozean Portugal Marokko Nieder-Guinea Madagaskar Deutschland
— 84 —
Inseln sind unbewohnt und werden nur während des kurzen
Sommers von Fischern aufgesucht.
1. Das Danische Nord-Amerika: die Insel Grönland, der
Größe nach Ys don Europa, ist im Inneren Schneewüste, an der
Ostküste lagern hohe Gletscher, von denen Eisberge ins Meer
stürzen (Treibeis). Nur die Westküste ist bewohnbar: die infolge
des rauhen Klimas verkümmerten Eskimo, jetzt christlich, leben
von der Seehundsjagd.
2. Der Nw., Alaska, den Vereinigten Staaten gehörig, ist
wegen des Fischsangs und Goldreichtums wichtig.
3. Das Britische Nord-Amerika, an Größe, Klima,
Bodenerzeugnissen und Einwohnerzahl Sibirien ähnlich. Im Norden
wohnen ärmliche Eskimo und Indianer, welche meist von Fisch-
fang oder Pelzhandel leben (Biber, Ottern, Füchse, Marder n. a.).
Nur der südöstliche Teil, Kanada, ist gut bevölkert (Eng-
länder und Franzosen). Am Lorenz: Quebec und Montreal
(montrivl), Ausfuhr von Korn und Holz.
Von Quebec führt eine Eisenbahn, die kanadische Pacific-
bahn, quer durch das Land bis zum Großen Ozean (von hier
Dampfschiffahrt nach Japan). An der Küste von Neufundland
(Telegraph nach Europa) reicher Fischfang (Kabeljau).
§ 63. Die Vereinigten Staaten,
fast so groß wie Europa, halb soviel Einwohner wie ganz Amerika,
eine rasch aufblühende und besonders zur See mächtige Republik
mit der Bundeshauptstadt Washington (uuschingtn).
Der Freistaat hat sich von England unabhängig gemacht,
jedoch ist das Englische noch heute die allgemeine Verkehrssprache.
Er ist seiner Verfassung nach ein Bundesstaat wie die Schweiz:
an der Spitze der (jetzt über 50) Staaten steht der Bundes-
Präsident mit dem Kongreß. Reich ist das Land im N. an Korn
(Farmwirtschaft, Klima wie in Deutschland), im S. an Baumwolle,
Tabak, Reis und Zucker (Plantagen), ferner an Eisen und Stein-
kohlen (besonders an den Alleghanies). Dcr Jankee (jenki) ist
schlau, unternehmend und gewinnsüchtig; die vielen eingewanderten
Deutschen erwerben sich durch ihren ausdauernden Fleiß und
durch ihre größere Bildung allmählich eine geachtetere Stellung
(sehr viele von ihnen gehen allerdings unter oder kehren enttäuscht
nach Deutschland zurück); im S. viele Neger, jetzt frei.
1. Die Staaten östlich von den Kordilleren:
Am Atlantischen Ozean die Handelsstadt Boston mit groß-
artigen Bildungsanstalten („das amerikanische Athen"). Weiter
südlich auf einer Insel New York, nach London die größte
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
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Extrahierte Personennamen: Lorenz
Extrahierte Ortsnamen: Europa Alaska Goldreichtums Sibirien Kanada Quebec Montreal Quebec Japan Neufundland Europa Europa Amerika England Deutschland Deutschland Atlantischen_Ozean Boston London
— 88 -
Kreolen, Nachkommen von Portugiesen (denen das Land früher
gehörte); viele Neger (Plantagen, doch isr die Sklaverei abgeschafft)
und Mischlinge. — Im südlichen Teile des Landes, welcher ein
Italien ähnliches Klima hat, viele Ackerbau-Kolonien von Deutschen,
mit dem Hafen Porto A legre.
Wenig nördlich vom Wendekreise liegt Rio de Janeiro (r!u
de schanöru, d. h. Januar-Fluß) mit dem schönsten und größten
Hasen der Welt, Hauptstadt, Haupthandelsplatz für Süd-Ämerika
(Kaffee), Dampfschiffahrt von Bremen und Hamburg in 24 Tageu,
An der Küste: P e r n a m b ü e o , Ausfuhr des Färbe- und
Mahagoniholzes.
11. Das Kolonialland Guyana (gwajaua). Das Innere,
Gebirgsland, ist unbekannt; an der heißen, ungesunden Küste Nieder-
lassuugen der Engländer, Holländer und Franzosen (Pfeffer,
Kaffee usw.); besonders das französische'c a y e n n e (kajenn) mit
Verbrecher-Kolonien, berüchtigt durch mörderisches Klima.
Vi. Australien,
(Größe siehe Seite 14)
d. h. Südland, ist mitten in der Wasserhalbkugel gelegen und da-
her erst spät entdeckt und noch wenig bekannt. Auf 1 qkm kommt
noch nicht 1 Einwohner (im Deutschen Reiche dagegen auf 1 qkm
112 Einwohner). Australien besteht aus dem Festlande und
vielen Inseln.
§ 67. Das Festland Australien
ist sehr einförmig gebildet. Bon den Küstengebirgen heißen die
östlichen die Blauen Berge und die südöstlichen die Austral-
Alpen, beide gold- und kohlenreich. Australien liefert mit Süd-
afrika und Nordamerika das meiste Gold. Die innere, noch wenig
bekannte Ebeue ist dürr und hat undurchdringliche Dickichte und Ge-
strüpp. An der Küste und den Bergabhängen ist etwas Buschwerk mit
einzelnen fast schattenlosen Bäumen, wie Akazien, und mit Gras-
infein. Einheimisch sind nur wenige nützliche Tiere: Beuteltiere
lkänguruh), Schnabeltiere, Kasuar. Sehr bedeutend ist die Schaf-
zucht. Die Bewohner, die schwarzbraunen Australueger, sind
fast tierisch, dem Aussterben nahe. Die Einwanderer (Engländer,
auch 100000 Deutsche u. a.) treiben Bergbau, Viehzucht und
Ackerbau.
Die Abhänge der südöstlichen Randgebirge sind regenreich und
daher von Europäern zuerst aufgesucht und bebaut, um so regen-
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus]]
578
E. Amerika.
gute Häfen; sie ist noch besonders merkwürdig durch die wiederholten Sen-
kungen und Hebungen, welche die vulcanische Thätigkeit des Erdinnern be-
wirkt hat. Weiter im Innern, auf den niederen Vorbergen der Anden,
herrscht große Fruchtbarkeit. Das Klima ist in Folge der Lage zwischen
der schneebedeckten Andescordillere und dem Ocean sehr milde, reizend und
übermäßige Hitze wie Kälte sind unbekannt, Schnee
Küstengegenden; der Sommer ist wolkenlos, aber keineswex
gedeihen hier außer den europäischen Getreidearteu, besonders Weizen, Wein
heiß. Daher
Südfrüchte
Hausthiere, vorzüglich Pferde
Rindvieh, sind außerordentlich zahlreich, und daher gehören Häute, Hörner
und Talg zu den wichtigsten Handelsprodncten des Landes. Das südliche
Chile kann einst die Kornkammer fiir die ganze Westküste Amerikas und für
die australischen Inseln werden; seit mehr als 200 Jahren versorgte es
schon Peru mit Getreide; jetzt führt es bereits Mehl nach Brasilien, Cali-
Neuholland
Das Mineralreich liefert zwar Gold
000
aber in
\ f \ r » r "
sehr veränderlicher Menge und meist in den kältesten, unzugänglichsten Ge-
genden; vorzüglich aber gewinnt man Kupfer in den nördlichen Theilen des
Landes (der Provinz Coquimbo), wovon sonst wohl an 380,000 (jetzt we-
nig über halb soviel) Centner ausgebeutet wurden. Seit der freie Handel
die Betriebsamkeit weckt, wird der Bergbau ohne Zweifel auch bald viel
lebhafter betrieben werden. Die Industrie ist noch nicht wichtig: grobes
Wollentuch, Ponchos (eine Art Mäntel), irdene und kupferne Waaren
sind die wichtigsten Fabrikate. — Die Einwohner zeichnen sich durch eine
hellere Farbe, kräftigen Bau und einen fröhlichen, gastfreundschaftlichen
Sinn aus. Von allen ehemals spanischen Ländern von Amerika ist Chile
bei weitem das gesundeste und hat den großen Vorzug, außer im Süden,
wo ein Theil der Indianer in Missionen lebt, und im Lande der Araucaner,
nur eine geringe farbige Bevölkerung zu besitzen.
Kenntniß
ist allgemein verbreitet, die Guitarre Liebliugsinstrument und der Tanz sehr
anmuthig und mannigfaltig. — In früherer Zeit hatten sich den nördlichen
Theil des Landes die peruanischen Inkas unterworfen, welche jedoch vergeb-
liche Versuche, auch den Süden zu erobern, machten. Unter allen ehemals
spanischen Provinzen Amerikas hat Chile mit zuerst das Bedürfniß der Un-
abhängigkeit gefühlt und schon 1810 die alten Bande, welche allen Handel
und alle Betriebsamkeit lähmten, die Eingeborenen von allen Aemtern aus-
schlössen und selbst den Schulunterricht auf alle Weise beschränkten, gebro-
chen. Innere Uneinigkeit machte es indeß den Spaniern 1814 möglich,
er rn bearünden. Allein
Peru aus ihre Macht
Zelt
im Innern wachsende Macht der
Spanier nicht in seiner Nähe dulden: 1817 erschien der General San
Martin an der Spitze von 4000 Mann ans Buenos-Ayres in Chile, nach-
dem er mit außerordentlicher Kühnheit die für unzugänglich gehaltenen Pässe
der Anden überschritten, und siegte am 12. Februar 1817 bei Chacabuco
über die Spanier. Ein neues, 5000
welches der
Peru sandte, schien eine Zeit lang den ^ieg zweifelhaft zu
i von San Martin am 5. Avril 1818 in den Ebenen von
Mahpn gänzlich vernichtet ward. Sau
nahm die ihm
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
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Extrahierte Personennamen: Martin Martin
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Amerikas Brasilien Cali-
Neuholland Amerika Chile Amerikas Chile Buenos-Ayres Chile Peru
B. Asien.
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dem Baumwuchs entschieden ungünstig; dagegen aber bringt es viele ihm
allein eigenthümliche Produkte hervor, welche bis jetzt jedem Versuche der
Verpflanzung mehr oder weniger getrotzt haben; es ist das eigenthümliche
Vaterland des Thees, der edelsten Gewürze und wohlriechenden Pflanzen,
der vorzüglichsten Farbstoffe, und ihm verdankt das ärmere Europa Alles,
was es jetzt an edlen Pflanzen und Obstsorten besitzt (vergl. die Einleitung
zu Europa). Höchst bedeutend ist ebenfalls Asiens im Alterthum vielleicht,
wenigstens bei manchen Gebirgen, mehr bekannter und benutzter Reichthum
an Mineralien und vorzüglich an edlen Metallen und Edelsteinen, welche
alle, die in anderen Erdtheilen hin und wieder vorkommen, weit hinter sich
zurücklassen. Noch wichtiger muß uns Asien erscheinen, wenn wir bedenken,
daß es das älteste bewohnte Land auf Erden, die Wiege des Menschen-
geschlechtes und der ältesten Cultur gewesen, indem die Geschichte aller
gebildeten Völker auf Asien zurückweist, und in den nur lange noch nicht
hineinreichend erforschten Sagen der ältesten gebildeten Völker jenes Erd-
theils wahrscheinlich ein höchst bedeutender Schatz alter Naturkunde und
Wissenschaft überhaupt verborgen liegt. Wir ersparen indeß die Betrach-
tung aller dieser Gegenstände auf die Beschreibung der einzelnen Länder,
welche uns die natürlichste Veranlassung bieten werden, von den Produkten,
den verschiedenen Menschenracen, der Religion, der Sprache und den Sitten
der verschiedenen Völker dieses Erdtheils zu reden.
Einteilung.
tn ein
Die Natur hat Asien
land und eine nach allen Weltgegenden mannigfaltig
getheilt. Glücklicher Weise fällt hier die natürliche
einnehmendes Hoch-
bfallende Abdachung
herigen, zur Führerin nehmen
politischen zusammen, welche wir hier
meistens
im Bis-
nach
übergehen, hat uns die Beschreibung des russischen Reiches schon
Betrachtung des nördlichen Asiens geführt
gegen haben
türkische Reich da-
weit kennen gelernt, als es europäische
schreiten daher hier abermals nach
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Ortsnamen: Asien Europa Europa Asiens Asien Asien Asiens