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1. Leitfaden der Erdkunde - S. 74

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 74 — Im eigentlichen Syrien Damaskus, „das Auge des Ostens", blühend durch Karawanenhandel und Gewerbfleiß (Damascener- klingen, Atlas). — Nördl. Haleb, die Hptst. Syriens, Handel nach Persien und Indien. § 41. Arabien, ein dürres, größtenteils unbekanntes Hochl. mit einzelnen Oasen, umgeben von Randgeb., die steil zur Küste abfallen. Nur die Küstenländer sind gut angebaut. * Bodengestalt, Klima und Produkte afrikanisch: Kaffee, Weihrauch, edle Pferde, Gazellen, Straufse, Löwen, Kamele. Die Araber, stolz, gastfrei, aber räuberisch, sind meist Nomaden (Beduinen) und zerfallen in viele Stämme. * Die reiche W.-Küste ist türkisch, hier Medina, in der großen Moschee Mohammeds Grab, s. Mekka, Geburtsort Mohammeds, Hauptwallfahrtsort zu dem wunderthätigen schwarzen Steine, der K a a b a. * Im S. Mokka, Ausfuhrhafen für Kaffee. Die ganze Küste durch Kanäle bewässert, ist voll Palmen- und Kaffee-Gärten. Im S.w. die englische Fest. Aden auf einer felsigen H.i., „das Gibraltar des Ostens", Kohlenniederlage für die Dampfer von Sues nach Bombay (Chioa, Japan). *

2. Leitfaden der Erdkunde - S. 78

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 78 — § 46 und 47. Sudan. Der ö. Teil ist eine grasreiche Steppe, die bis zu dem oberen Nilgebiete reicht; wichtiger ist W.-Sudän, ein waldreiches, noch wenig bekanntes Tafelland, an dessen hohem W.-Rande der Niger entspringt; die heißen Küstenebenen, zu denen die Randgeb. abfallen, sind: im W. Senegambien und im S. Ober-Guinea. * Der (schiffbare) Niger bildet eine günstige Handelsstr. von Marokko durch die Sahara nach Timbuktu und von da den Niger abwärts zur Guinea-Küste. Die Negerstämme werden von despotischen Königen beherrscht; die Kriegsgefangenen pflegt man entweder zu schlachten und dann auch wohl aufzu- fressen oder an Händler in die Sklaverei zu verkaufen (Sklaven- jagden). An den sehr ungesunden, aber fruchtbaren Küsten finden sich Niederlassungen der Europäer. Den Deutschen gehört Togo, wichtig durch die Ausfuhr von Palmöl, der Frucht der Ölpalme, welches in Deutschland zur Herstellung von Seife, Stearin u. s. w. benutzt wird. * § 48. Das Hochlaud von Süd-Afrika. Das Innere wird erst seit den letzten Jahren durch kühne Entdeckungsreisende erforscht. Bekannter sind nur die Küsteu: die Gebirgsländer, welche im W. und O. das Hochland einfassen, und der schmale, durch seine Hitze für Europäer gefährliche Küstensaum. An den Küsten haben sich Europäer niedergelassen, teils um Elsen- bein von den Negern einzutauschen, teils um Palmen, Tabak, Baumwolle, Kaffee u. a. dort anzubauen; jedoch wegen des feucht- heißen Klimas ist für sie die Feldarbeit unmöglich (Fieber), der Neger aber, welcher von Natur die Arbeit scheut, kann erst ganz allmählich zu derselben erzogen werden. Den Deutschen gehört Kamerun und Deutsch-Südwest- und Deutsch-Oftafrika. * I. Der W.-Rand. Am Kamerun-Geb. und -Flusse Niederlassungen der Deutschen. In den heifsen Küstenniede- rungen wird die Ölpalme und der Kakao, in dem langsam an- steigenden und daher gesunderen Binnenlande Kaffee und Tabak angebaut. Ausgeführt wird nach Deutschland Elfenbein, Kakao, Kaffee, Palmöl, Kopranüsse (ölreiche Kerne der Kokospalme); eingeführt Baumwolle, Glasperlen, Schiefsbedarf und leider auch Branntwein für die Neger. Das Innere ist noch fast ganz un- bekannt. Weiter s. französische und portugiesische Niederlassungen und zwischen denselben der längs des Kongo-Flusses durch den König der Belgier gegründete Kongo-Staat. Dann folgt Deutsch-Südwestafrika, gröfser als Deutschland, bis zum Oränge-Fluss mit Angra-Pequena

3. Leitfaden der Erdkunde - S. 80

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 80 - aber die Hochebene selbst ist namentlich in der regenlosen Jahres- zeit eine dürre, kaum anbaufähige Steppe; wegen der Hitze sind nur die hoch gelegenen Orte, wie die am Kilima-Ndschäro für deutsche Arbeiter bewohnbar, namentlich die feuchtheifse und gewitterreiche Regenzeit, welche an den Küsten vom Oktober bis Mai dauert, ist für die Europäer gefährlich. Der Verkehr von der Küste zum Innern ist sehr mühsam (weshalb sind die Flüsse dazu nicht geeignet?); auf schmalen Fufspfaden müssen Neger durch das hohe Gras oder durch dichtes Buschwerk die Waren tragen (Lasttiere erliegen dem Klima und den Fliegen; Eisenb. beabsichtigt). Die Neger sind aber auch hier zu jeder andauernden Thätigkeit (Ackerbau) zu faul, und so schreitet die Anlage von Plantagen für Kaffee, Tabak, Baumwolle, Kautschuk u. a. m. durch die Deutschen nur langsam fort. An der Küste Bagamöyo, inmitten von Palmenhainen lieblich gelegen, Ausgangspunkt der Karawanenstraßen nach dem Inneren; weiter s. Dar-es-Saläm, der Sitz des Gouver- neurs von Deutsch-Ostafrika, mit gutem Hafen (Aus- und Ein- fuhrort für die Kolonie). d) Englische Niederlassungen mit der kleinen Insel Sansibar, welche Bagamöyo gegenüberliegt. Die Stadt San- sibar, fr. Mittelpunkt der arabischen Sklavenhändler, welche die im Inneren Afrikas erhandelten oder gefangenen Neger hierher brachten und verkauften, sie ist jetzt wegen ihres guten Hafens der Mittelpunkt des Handelsverkehrs für Ostafrika (100000 Einw.). Die Gebiete auf dem Festlande sind noch sehr wenig be- kannt. e) Die italienischen Besitzungen erstrecken sich n. bis nach Habesch. * § 49. Die Inseln. Im atlantischen Oceane liegen: Die Azoren, w. von Portugal; ebenfalls portugiesisch; Madeira, w. von Marokko, mit herrlichem Klima, reich an Wein und Südfrüchten, ähnlich: die kanarischen Inseln (spanisch), besonders Teneriffa mit dem hohen vulkanischen Pik; St. Helena, w. von Nieder-Gninea, eine dürre Felsenfest, der Engländer (Napoleon). Im indischen Ocean: Madagaskar, so groß wie Deutschland, ein sehr wenig bekanntes Hochl. mit außerordentlich üppigem Pflanzenwuchse (Palmen, Kaffee, Reis u. s. w.), jetzt von den Franzosen erobert; die Bewohner sind größtenteils Christen.

4. Kleine Erdkunde für Volks- und Bürgerschulen - S. 77

1909 - Braunschweig : Appelhans
— 77 — Europas finden sich weiter südlich Gazellen, Antilopen, Löwen, Panther, Hyänen u. a. Trotz des günstigen Klimas und des fruchtbaren Bodens be- finden sich diese Länder in traurigem Zustande, weil die herrschende mohammedanische Bevölkerung, besonders die Mauren, sich in grimmigem Haß gegen die Christen von dem Handel und Verkehr mit Europa abzusperren suchen. 1. Tripolis. Hauptstadt Tripolis, beherrscht von einem türkischen Pascha. 2. Tunis, ein vom Bei dem Namen nach regierter sran- zösischer Schutzstaat. Schöngelegene Hauptstadt Tunis mit be- deutendem Handel. In der Nähe Trümmer der im Altertum blühenden Stadt Karthago. 3 Algerien lalscherien), die wichtigste französische Kolonie, reich an Getreide, Wein und Vieh. Hauptstadt Algier am Meer, in fruchtbarer Gegend (Dampfschiffahrt nach Marseille, Ausfuhr von Gemüse nach dem nördlichen Europa). Tunis und Algerien blühen unter französischer Herrschaft auf. Die Franzosen haben noch immer mit den Kabylen, den flinken „Söhnen der Wüste", viel zu kämpfen. 4. Marokko, ein despotisches Kaiserreich unter französischem Einfluß. Wegen seiner Ecklage und Fruchtbarkeit ist Marokko der wertvollste dieser Staaten. Die Hauptstadt Marokko liegt sehr schön. Größer ist F6s. § 57. Die Sahara (d. h. Wüste), ein regenloses, heißes, wellenförmiges Hochland, halb so groß wie Europa. Sie besteht teils aus Sandflächen, die oft zu hohen Dünen aufgetürmt sind, teils aus hartem Felsboden, aus dem sich hier und da Gebirge erheben. Infolge des mangelnden Regens fehlt es.an Pflanzen und Tieren fast ganz: Strauße, Antilopen, Löwen finden sich nur am Rande der Wüste. Die gefährliche Reise durch die Wüste wird den Karawanen nur ermöglicht durch die Kamele und durch die Dattelpalme, welche in den quellenreichen Oasen gedeiht. Die Bewohner der Oasen beschäftigen sich mit Viehzucht (Kamele und Pferde) und Straußen- jagd; sie sind auch die Führer der Karawanen. Wichtig für das salzarme Mittel-Afrika ist der Reichtum an Salz im S. der Sahara (früher Meeresboden). § 58. Der Sudkn. Der Sudan gehört zu dem äquatorialen oder heißen Afrika. Das heiße Afrika zeichnet sich durch riesige Pflanzen- und Tiergestalten aus. In den fast undurchdringlichen Urwäldern findet

5. Kleine Erdkunde für Volks- und Bürgerschulen - S. 78

1909 - Braunschweig : Appelhans
— 78 — sich der Affenbrotbaum, der Riese unter den Bäumen, wichtig durch seine kürbisartigen Früchte, deren mehlreiches Mark als Nahrungsmittel dient. Neben zahllosen anderen nützlichen Bäumen, wie dem Ebenholz- und Mahagonibaume, wachsen hier auch Schlingpflanzen, deren Milchsaft den Kautschuk liefert. Die fleischige Hülle der Frucht der Olpalme gibt das Palmöl und aus ihren Kernen hergestellte Palmkernöl, das zur Her- stelluug von Stearinkerzen, Seife und Ölkuchen verwandt wird. Die Kerne der Kokospalme liefern das Kopraöl, das als Kokos- butter und zur Seifenbereitung dient, während die fafrige Hülle der Kokosnuß zu Matten und Läufern verarbeitet wird. Ver- fchiedene Akazienarten schwitzen das Gummi arabikum aus. Außer- dem werden im heißen Afrika angebaut das Zuckerrohr, die Gewürzpflanzen, Tabak, Kaffee, Tee, Kakao, Reis, Mais, Baum- wolle u. a. Der Neger baut um feine Hütte den Pifang, der sie mit seinen riesigen grasähnlichen Blättern beschattet, und dessen Früchte für die Tropenbewohner dasselbe sind, wie für uns das Brot. Von den Tieren leben in den sumpfigen Wäldern der Ele- fant, der durch feine Stoßzähne (Elfenbein) wichtig ist, das Rhi- nozeros und Affen, in den Steppen die Giraffe, der Büffel, das Zebra und die Antilopen, in den Flüssen und Sümpfen das Krokodil und das Flußpferd. Der östliche Teil des Sud-m ist eine grasreiche Steppe, die bis zu dem oberen Nilgebiete reicht; wichtiger ist West-Sudün, ein waldreiches, noch wenig bekanntes Tafelland, an dessen hohem West- Rande der Niger entspringt. Die heißen Küstenebenen, zu denen die Randgebirge abfallen, sind im W. Senegambien und im S. Ober-Guinea. Togo. Togo ist die ain besten bewohnte Million Ein- wohner), aber kleinste deutsche Kolonie in Afrika, etwas größer als Bayern. Es liegt ganz in der heißen Zone und wird im N. und O. von französischem, im W. von englischem Gebiet begrenzt. Nur eine Küstenlänge von 50 km hat das nach N. sich stark verbreiternde Gebiet. Da natürliche Häsen fehlen, so hat man eine 300 m lange Landungsbrücke bei der Hauptstadt Lome gebaut. Flach und sandig ist die Küste. Hinter den Dünen breiten sich fischreiche Strandseen aus. Hier gedeihen vorzüglich die Kokos- und Olpalmen, so daß Palmöl und Kopra, d. i. der Kern der Kokosnuß, die Haupt- ausfuhrartikel bilden. In der Mitte sind Gebirge mit Urwald, der Kautschuk liefert. Im N. sind Grassteppen, die sich für Vieh- zucht eignen. An-Tieren finden wir Wildschweine, Affen, Leoparden, Flußpferde und bunte Vögel. Auch Schafe, Ziegen, Schweine und Geflügel gedeihen. Hier wohnen arbeitsame, friedliche heidnische Neger. Man fährt von Hamburg nach Lome in 17 Tagen.

6. Kleine Erdkunde für Volks- und Bürgerschulen - S. 80

1909 - Braunschweig : Appelhans
-80- den Engländern gehörende Walfischbai versandet stark. Das Innere der Kolonie besteht aus einem Hochland von mehr als 1500 in Höhe, mit vielen steilen und kahlen Gebirgszügen. Die Flüsse führen mit Ausnahme des Knnene im N. und des Orangeflusses im S., nur znr Regenzeit Wasser, Selbst der Große Fischfluß im löst sich zur Trockenzeit in Lachen auf. Der tropische, für Europäer so heiße Norden eignet sich zum Bau von Getreide, Tabak und Obst. Das Land in der Mitte und im S. eignet sich zur Zucht von Rindern, Schasen, Pferden und Straußen. Nach 0. geht das Land in die Steppe über. Das Klima unterscheidet sich nicht allzusehr vom europäischen. In unser Winterhalbjahr fällt dort die Regenzeit, in unser Sommerhalbjahr die Trockenzeit. Nur 200000 Menschen wohnen dort, das ist so wenig dicht, als wenn die Einwohner der Stadt Braunschweig über ganz Deutsch- land verteilt würden. Vorwiegend wohnen im S. Hottentotten, in der Mitte Herero, im N. Owambo. Man führt aus: Straußen- federn, Vieh, Häute, Knpfer. Die Reise von Hamburg nach Swakopmund dauert 24 Tage. Der Süd-Rand oder das den Engländern gehörige, gesunde und sehr gut bebaute Kapland Hauptstadt ist Kapstadt, eine bedeutende Handelsstadt, Ausfuhr von Wein, Wolle und Straußenfedern. Das Innere ist ein nach S. abfallendes Stufen- land. Die Urbewohner, die stumpfsinnigen und trägen Hotten- rotten, sind von den eingewanderten Holländern, Buren, in die öden nördlichen Gegenden zurückgedrängt. Nachdem die Engländer das Kapland den Bnren abgenommen hatten, wanderten viele derselben nach No. aus, besiegten die Kaffern und gründeten zwei Freistaaten, welche nach dem Buren- kriege englische Kolonien wurden: Oranje-Kolonie und Kolonie Transvaal (fahl) mit der Hauptstadt Johannesburg. Der Ost-Rand. Der südliche Teil ist gesund (Ansiedelungen der Engländer), je näher dem Äquator aber, desto heißer und un- gesunder werden namentlich die Küstenländer. a) Englische Niederlassungen bei den Kaffern. d) Portugiesische Niederlassungen an der Küste von Mozam- biqne, zu beiden Seiten des Sambesi. c) Deutsch-Ostafrika ist fast doppelt so groß wie das Deutsche Reich und ist unsere größte, volkreichste und wertvollste Ko- lonie. Sie liegt wenig südlich vom Äquator und wird im N. von eng- lischem Gebiet begrenzt, im W. vom Kongostaat, im S. von eng- lischem und portugiesischem Gebiet. Flach und heiß ist die Küste. Hier liegen Daressalam, die Hauptstadt, und Bagamojo. Im Innern sind Hochebenen und Gebirgsländer. Im N. ist der fast 6000 m hohe Kilimandscharo. Südöstlich erstreckt sich das srucht- bare Bergland von llsambara, zu dem eine Eisenbahn von der

7. Kleine Erdkunde für Volks- und Bürgerschulen - S. 81

1909 - Braunschweig : Appelhans
— 81 — Küste führt. Eine zweite Eisenbahn, von Daressalam westwärts, erschließt die mittleren Landschaften der Kolonie, die viele Steppen ausweisen mit Elefanten, Löwen, Giraffen, Antilopen, Zebras und Straußen. In den Niederungen findet sich vielfach Urwald. In den Flüssen leben Krokodile und Flußpferde. Es werden gebaut Öl- und Gespinstpflanzen, Baumwolle, Mais, Reis und Kautschuk. Im N. und W. läuft die Grenze über mehrere große Seen, nördlich durch den Viktoriasee, dem der Nil entspringt. Langgestreckt ist der tief- blaue Tanganjika-See. Die Eingeborenen sind heidnische Neger und mohamedanische Araber und Inder. Ausgeführt werden Kautschuk, Kopra, Felle, Hanf und Kaffee. Alle Handelsgegenstände müssen auf den Köpfen der Neger getragen werden. Für den Handel wichtig ist die Insel Sansibar, die aber den Engländern gehört. In 21 Tagen fahren die Dampfer der Dentsch-Ostafrika-Linie von Hamburg hin. d) Englische Niederlassungen mit der kleinen Insel Sansi- bar, welche Bagamojo gegenüberliegt. Die Gebiete aus dem Festlande sind meist noch wenig bekannt. e) Die italienischen Besitzungen erstrecken sich nördlich bis zum Golf von Aden, westlich nach Abessinien. § 60. Die Inseln. Im Atlantischen Ozean liegen: Die Azoren (aßoren), westlich von Portugal, sehr frucht- bar; ebenfalls portugiesisch: Madeira, westlich von Marokko, mit herrlichem Klima, reich an Wein und Südfrüchten; ähnlich die Kanarischen Inseln (spanisch), von den Römern ihrer Schönheit wegen „die glücklichen Inseln" genannt. Die größte Insel ist Tenerife mit dem hohen vulkanischen Pik. St. Helena, südwestlich von Nieder-Guinea, eine dürre Felsenfestung der Engländer (Napoleon I.). Im' Indischen Ozean: Madagaskar, so groß wie Deutschland, ein noch wenig be- kanntes Hochland, mit außerordentlich üppigem Pflanzenwuchse (Palmen, Kaffee, Reis usw.), von den Franzosen erobert. Die Bewohner sind größtenteils Christen. Sommer, Kl. Erdkunde. 5. Aufl. 6

8. Kleine Erdkunde für Volks- und Bürgerschulen - S. 76

1909 - Braunschweig : Appelhans
— 76 — § 55. Die Stufenländer des Nil. Der Nil entsteht aus dem Zusammenfluß des Blauen Nil aus Abessinien und des Weißen Nil (Quelle südlich vom Äquator) und durchströmt in langem Lauf die drei sich von S. nach N. ab- dachenden Stufenländer: 1. Das Hochland Abessinien, „die afrikanische Schweiz", mit fruchtbaren, gut bewässerten Stufenländern (Kaffee, Baum- wolle). Die Abefsinier sind zwar Christen, aber roh und ungebildet. Der Abessinien vom Roten Meer trennende Küstenstreifen bildet eine italienische Kolonie (Eritrea). 2. Nübten, das Stufenland des mittleren Nil, England und dem Vizekönig von Ägypten unterworfen, ein sehr trockenes, heißes, in den Flußtälern sehr fruchtbares Land. 3. Ägypten verdankt, da es zur regenlosen Zone gehört, seine große Fruchtbarkeit nur den jährlichen Überschwemmungen des Nil, (Baumwolle, Reis, Zuckerrohr, Dattelpalme). Bewohnt ist infolgedessen allein das schmale, langgestreckte Niltal, eine Fläche so groß wie die Rheinprovinz. Im Herbste ist Ägypten ein See, im Winter ein wogendes Fruchtfeld, vom Frühjahr bis Sommer eine Wüste. Jenseit der Gebirgsmanern, durch welche beide Seiten des Tales eingeschlossen werden, beginnt die Wüste. In Unter- Ägypten, wo jene Mauern mehr zurücktreten, bildet der Nil ein Delta. Infolge der hohen Abgaben an die Regierung lebt der Land- mann trotz der üppigen Fruchtbarkeit des Bodens in den traurigsten Verhältnissen. — In Ober-Ägypten die Ruinen der Riesenstadt Theben, in der Nähe die Katakomben (Mumien). In Mittel- Ägypten bei den Trümmern von Memphis die Pyramiden; in der Nähe Kairo (käiro), Sitz des Vize-Königs, welcher dem Namen nach vom türkischen Snltan, in der Tat aber von den Engländern abhängig ist, größte Stadt Afrikas, „das afrikanische Paris" (— Hamburg). In Unter-Ägypten am Meere Alexandria, frühere Welthandelsstadt, später, namentlich seit Entdeckung des Seeweges nach Ostindien, gesunken, doch jetzt wieder emporblühend insolge der Eröffnung des Sues-Kauals, des kürzesten Seehandels- Weges von Europa nach Süd-Asien (besonders Indien) und Australien. Eisenbahn nach Kairo und Sues. § 56. Die Atlasländer. Das Mittelmeergebiet hat im Klima und in der Pflanzen- und Tierwelt große Ähnlichkeit mit Spanien, es ist die Heimat der immergrünen Bäume und „Sträucher: die süße Kastanie, der Lorbeer, Johannisbrot- und Ölbaum. Außer den Tieren Süd-

9. Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 83

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Ii. Arabien. 5. El-Ahsa. 83 gänzlich unbekannt sind, ist gebirgig und sehr ergiebig an Getreide aller Art, schönem Obste, Trauben und Datteln. Das Meer ist hier außer- ordentlich fischreich. Die Einwohner sind die genügsamsten unter allen Arabern; sie verwerfen selbst den Gebrauch des Tabacks und des Kaffees. Sie sind die besten Seeleute dieser Gegenden und wagen sich in ihren schwachen Schiffen, mit zusammengenähten Planken, bis nach Hindostan. In diesem wenig bekannten Lande kennen wir nur einige Küstenstädte und unweit der Küste gelegene Orte. Die Hauptstadt des Landes ist ^ll8liüt, das mit dem ihm nahe liegenden Ort Matrah 60000 Einw. haben mag. Hier residirt der Imam von Maskat, der seine Gewalt auch über einen schmalen Küstenstrich au der Nordseite der Straße von Ormuz, ferner über einen Theil au der Ostküste, namentlich über die Perleninseln B a h r e i n, sowie auch früher über die Insel Sokotora ausgedehnt hat. Die Stadt ist ummauert, durch mehrere Castelle auf das Thal umgebenden Felsen geschützt und hat einen sehr guten Hafen; sie ist jötzt der Mittelpunkt des von Ba- nianen betriebenen Handels zwischen Ostindien, dem Persischen und Ara- bischen Meerbusen. Die Hitze in dieser von steilen Felsen umgebenen Stadt ist zu Zeiten unerträglich. In der Nähe befinden sich reiche Bleigruben. Von 1507—1648 befand sie sich in der Gewalt der Portugiesen. — Die Insel Sokotora, eigentlich zu Afrika gehörig, liegt zwischen dem 11. und 12. Grade n. Br., unweit des Vorgebirges Guardasui und ist 20 M. lang, 8 M. breit, gebirgig und wenig fruchtbar, aber reich an Drachenblutbäumen und Aloe; dennoch kauften sie die Engländer 1835, doch gaben sie diese Besitzung später wieder auf. 5. Die Landschaft El-Ahsa oder Hadschar. ste umfaßt die ganze Ostküste Arabiens vom Schat-el-Arab bis an _ enzen von Oman; die Breite ist verschieden, beträgt aber nur 1—2 Tagereisen. Das Ganze ist ein überaus heißes, sandiges, wenig bewässertes Tehama. Merkwürdig ist, daß hier die Jahreszeiten denen der Westküste ganz entgegengesetzt sind und also hier Regenzeit, wenn dort Dürre herrscht, und umgekehrt. Das Land bringt nur an wenigen Stellen etwas Getreide und Palmen hervor; die Esel dieser Küste sind berühmt. Bei der Selten- heit ches Wassers in diesen Gegenden fällt es auf, daß Quellen süßen Wassers hier häufig im Meere an flachen Stellen emporsprudeln und be- nutzt werden. Die ganze Küste ist seicht und mit Sandbänken angefiillt, und auf diesen wird seit Jahrtausenden die einträgliche Perlenfischerei ge- trieben. Die Einwohner dieser äußerst wenig bekannten Gegenden sind meist freie Araber unter ihren eigenen Stammeshäuptern; die Bewohner der Städte sind meist Schiiten, die zahlreich umherziehenden Beduinen aber Sunniten. Ein Theil dieser letzteren, der Stamm Al-Dschoasem, hatte sich in neuerer Zeit durch Seeräubereien so furchtbar gemacht, daß endlich 1808 (und 1819) eine auch welche nicht Hauptsitze de englische Flotte n mehrere hundert Piraten, Lutf aui gegen sie ausgesandt Raubschiffe zerstörte, der persischen

10. Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 310

1869 - Braunschweig : Schwetschke
310 D. Afrika. wird hier nicht mehr reif; Durrha und Mais sind die Haupterzeugnisse. Da es hier schon wieder Wälder giebt, so finden sich Rhinocerosse, Löwen, f V r | | I f r | I r Hyänen; auch Giraffen sind häufig; der Strauß findet sich in den Ebenen. Der Handel mit Durrha, Sclaven, Elephantenzähnen, Straußfedern, Gummi und Hippopotamnshäuten, die zu Schilden, Peitschen u. s. w. verarbeitet werden, beschäftigt mehrere Karavanen nach Schendy und nach Aegypten. Die ehemalige Hauptstadt Sennaar, unter 13%0 n. Br., liegt auf einer Anhöhe, am linken Ufer des Bahr el Azrek, in einer fruchtbaren Ebene. Sie soll nur noch an 10,000 Einw. enthalten und hat eine schöne Moschee und einen verödeten großen Palast des Sultans. Die jetzige Hauptstadt, die größte Stadt Nubiens, wo der Generalstatthalter residirt, ist wie schon gesagt Chart um, auf einer von dem Weißen und Blauen Nil gebildeten Halbinsel neu erbaut und 1160' über dem Meere. Sie zählt bereits 40,000 Einw. und treibt starken Handel. Im W. des 'Nil liegt, von Wüsten umgeben, das Land Kordufan. Die nördlichen Gegenden sind weniger fruchtbar und haben mehr Viehzucht als Ackerbau; im S. erhebt sich das Land zu be- waldeten Gebirgen und ist höchst fruchtbar; die Einwohner sind ein Gemisch von heidnischen Negern, Nubiern und Arabern. Sie waren früher von dem weiter westlich liegenden Reiche Darfur abhängig; 1820 hat sie der Pascha von Aegypten unterworfen, wobei die Hauptstadt Obeid oder Obed (etwa 2000' über dem Meere) zerstört worden. Aus der Stelle der zerstörten Stadt stehen mehrere Dörfer, welche die gegenwärtige Haupt- stadt bilden. Pallme schätzte die Einwohnerzahl der Stadt ohne das Militär (1839) auf ca. 12,000 Seelen. Munzinger sagt über den Handel: In Kordusan sind es die arabischen Dschalin und dann die Dana- gele, die den Handel in Händen haben. Die letzteren sind so verrufen, daß Dongolaui fast ein Schimpfname ist. Der Handel von Obeid wendet sich vorzugsweise nach Kairo direct über Dongola. Ausfuhrartikel sind Gummi, Häute, Sennesblätter, Elfenbein, Rhino- ceroshörner, Hornvieh, Tamarinden, Straußfedern, Gold rc. Die südlich von Kordusan und Sennaar gelegenen Gebirge und Völker sind uns freilich nicht mehr so unbekannt als zur Zeit, wo Blanc das vorliegende Werk verfaßte. Diese von Negerstämmen bewohnten Gebiete sind uns zum Theil durch wissenschaftliche Reisende, aber auch durch jene verwilderten und verworfenen Europäer, welche das Geschäft des Sclaven- handels betreiben, bekannter, ja zugänglicher geworden, dennoch harren die in- teressantesten Fragen, wie die über den Zusammenhang der großen Seen im Quellgebiet des Nil, immer noch der Beantwortung. Von Norden aus drangen in neuester Zeit Baker (1863 — 1864) und ein den ungebildeten Ständen ungehöriger Italiener, Namens Piaggia (1860—1865) im Gebiet des Weißen Nil und des Bahr Dschnr vor. Letzterer berührte das uns noch ganz unbekannte Land der Niamniam und die südwestliche Wasserscheide des Nil. Die ungeheure Wildniß, sagt Petermann*), die ausgedehnter als das *) Pete rmanns Mitth. 1868.
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