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1. Leitfaden der Erdkunde - S. 74

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 74 — Im eigentlichen Syrien Damaskus, „das Auge des Ostens", blühend durch Karawanenhandel und Gewerbfleiß (Damascener- klingen, Atlas). — Nördl. Haleb, die Hptst. Syriens, Handel nach Persien und Indien. § 41. Arabien, ein dürres, größtenteils unbekanntes Hochl. mit einzelnen Oasen, umgeben von Randgeb., die steil zur Küste abfallen. Nur die Küstenländer sind gut angebaut. * Bodengestalt, Klima und Produkte afrikanisch: Kaffee, Weihrauch, edle Pferde, Gazellen, Straufse, Löwen, Kamele. Die Araber, stolz, gastfrei, aber räuberisch, sind meist Nomaden (Beduinen) und zerfallen in viele Stämme. * Die reiche W.-Küste ist türkisch, hier Medina, in der großen Moschee Mohammeds Grab, s. Mekka, Geburtsort Mohammeds, Hauptwallfahrtsort zu dem wunderthätigen schwarzen Steine, der K a a b a. * Im S. Mokka, Ausfuhrhafen für Kaffee. Die ganze Küste durch Kanäle bewässert, ist voll Palmen- und Kaffee-Gärten. Im S.w. die englische Fest. Aden auf einer felsigen H.i., „das Gibraltar des Ostens", Kohlenniederlage für die Dampfer von Sues nach Bombay (Chioa, Japan). *

2. Leitfaden der Erdkunde - S. 78

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 78 — § 46 und 47. Sudan. Der ö. Teil ist eine grasreiche Steppe, die bis zu dem oberen Nilgebiete reicht; wichtiger ist W.-Sudän, ein waldreiches, noch wenig bekanntes Tafelland, an dessen hohem W.-Rande der Niger entspringt; die heißen Küstenebenen, zu denen die Randgeb. abfallen, sind: im W. Senegambien und im S. Ober-Guinea. * Der (schiffbare) Niger bildet eine günstige Handelsstr. von Marokko durch die Sahara nach Timbuktu und von da den Niger abwärts zur Guinea-Küste. Die Negerstämme werden von despotischen Königen beherrscht; die Kriegsgefangenen pflegt man entweder zu schlachten und dann auch wohl aufzu- fressen oder an Händler in die Sklaverei zu verkaufen (Sklaven- jagden). An den sehr ungesunden, aber fruchtbaren Küsten finden sich Niederlassungen der Europäer. Den Deutschen gehört Togo, wichtig durch die Ausfuhr von Palmöl, der Frucht der Ölpalme, welches in Deutschland zur Herstellung von Seife, Stearin u. s. w. benutzt wird. * § 48. Das Hochlaud von Süd-Afrika. Das Innere wird erst seit den letzten Jahren durch kühne Entdeckungsreisende erforscht. Bekannter sind nur die Küsteu: die Gebirgsländer, welche im W. und O. das Hochland einfassen, und der schmale, durch seine Hitze für Europäer gefährliche Küstensaum. An den Küsten haben sich Europäer niedergelassen, teils um Elsen- bein von den Negern einzutauschen, teils um Palmen, Tabak, Baumwolle, Kaffee u. a. dort anzubauen; jedoch wegen des feucht- heißen Klimas ist für sie die Feldarbeit unmöglich (Fieber), der Neger aber, welcher von Natur die Arbeit scheut, kann erst ganz allmählich zu derselben erzogen werden. Den Deutschen gehört Kamerun und Deutsch-Südwest- und Deutsch-Oftafrika. * I. Der W.-Rand. Am Kamerun-Geb. und -Flusse Niederlassungen der Deutschen. In den heifsen Küstenniede- rungen wird die Ölpalme und der Kakao, in dem langsam an- steigenden und daher gesunderen Binnenlande Kaffee und Tabak angebaut. Ausgeführt wird nach Deutschland Elfenbein, Kakao, Kaffee, Palmöl, Kopranüsse (ölreiche Kerne der Kokospalme); eingeführt Baumwolle, Glasperlen, Schiefsbedarf und leider auch Branntwein für die Neger. Das Innere ist noch fast ganz un- bekannt. Weiter s. französische und portugiesische Niederlassungen und zwischen denselben der längs des Kongo-Flusses durch den König der Belgier gegründete Kongo-Staat. Dann folgt Deutsch-Südwestafrika, gröfser als Deutschland, bis zum Oränge-Fluss mit Angra-Pequena

3. Kleine Erdkunde für Volks- und Bürgerschulen - S. 78

1909 - Braunschweig : Appelhans
— 78 — sich der Affenbrotbaum, der Riese unter den Bäumen, wichtig durch seine kürbisartigen Früchte, deren mehlreiches Mark als Nahrungsmittel dient. Neben zahllosen anderen nützlichen Bäumen, wie dem Ebenholz- und Mahagonibaume, wachsen hier auch Schlingpflanzen, deren Milchsaft den Kautschuk liefert. Die fleischige Hülle der Frucht der Olpalme gibt das Palmöl und aus ihren Kernen hergestellte Palmkernöl, das zur Her- stelluug von Stearinkerzen, Seife und Ölkuchen verwandt wird. Die Kerne der Kokospalme liefern das Kopraöl, das als Kokos- butter und zur Seifenbereitung dient, während die fafrige Hülle der Kokosnuß zu Matten und Läufern verarbeitet wird. Ver- fchiedene Akazienarten schwitzen das Gummi arabikum aus. Außer- dem werden im heißen Afrika angebaut das Zuckerrohr, die Gewürzpflanzen, Tabak, Kaffee, Tee, Kakao, Reis, Mais, Baum- wolle u. a. Der Neger baut um feine Hütte den Pifang, der sie mit seinen riesigen grasähnlichen Blättern beschattet, und dessen Früchte für die Tropenbewohner dasselbe sind, wie für uns das Brot. Von den Tieren leben in den sumpfigen Wäldern der Ele- fant, der durch feine Stoßzähne (Elfenbein) wichtig ist, das Rhi- nozeros und Affen, in den Steppen die Giraffe, der Büffel, das Zebra und die Antilopen, in den Flüssen und Sümpfen das Krokodil und das Flußpferd. Der östliche Teil des Sud-m ist eine grasreiche Steppe, die bis zu dem oberen Nilgebiete reicht; wichtiger ist West-Sudün, ein waldreiches, noch wenig bekanntes Tafelland, an dessen hohem West- Rande der Niger entspringt. Die heißen Küstenebenen, zu denen die Randgebirge abfallen, sind im W. Senegambien und im S. Ober-Guinea. Togo. Togo ist die ain besten bewohnte Million Ein- wohner), aber kleinste deutsche Kolonie in Afrika, etwas größer als Bayern. Es liegt ganz in der heißen Zone und wird im N. und O. von französischem, im W. von englischem Gebiet begrenzt. Nur eine Küstenlänge von 50 km hat das nach N. sich stark verbreiternde Gebiet. Da natürliche Häsen fehlen, so hat man eine 300 m lange Landungsbrücke bei der Hauptstadt Lome gebaut. Flach und sandig ist die Küste. Hinter den Dünen breiten sich fischreiche Strandseen aus. Hier gedeihen vorzüglich die Kokos- und Olpalmen, so daß Palmöl und Kopra, d. i. der Kern der Kokosnuß, die Haupt- ausfuhrartikel bilden. In der Mitte sind Gebirge mit Urwald, der Kautschuk liefert. Im N. sind Grassteppen, die sich für Vieh- zucht eignen. An-Tieren finden wir Wildschweine, Affen, Leoparden, Flußpferde und bunte Vögel. Auch Schafe, Ziegen, Schweine und Geflügel gedeihen. Hier wohnen arbeitsame, friedliche heidnische Neger. Man fährt von Hamburg nach Lome in 17 Tagen.

4. Kleine Erdkunde für Volks- und Bürgerschulen - S. 81

1909 - Braunschweig : Appelhans
— 81 — Küste führt. Eine zweite Eisenbahn, von Daressalam westwärts, erschließt die mittleren Landschaften der Kolonie, die viele Steppen ausweisen mit Elefanten, Löwen, Giraffen, Antilopen, Zebras und Straußen. In den Niederungen findet sich vielfach Urwald. In den Flüssen leben Krokodile und Flußpferde. Es werden gebaut Öl- und Gespinstpflanzen, Baumwolle, Mais, Reis und Kautschuk. Im N. und W. läuft die Grenze über mehrere große Seen, nördlich durch den Viktoriasee, dem der Nil entspringt. Langgestreckt ist der tief- blaue Tanganjika-See. Die Eingeborenen sind heidnische Neger und mohamedanische Araber und Inder. Ausgeführt werden Kautschuk, Kopra, Felle, Hanf und Kaffee. Alle Handelsgegenstände müssen auf den Köpfen der Neger getragen werden. Für den Handel wichtig ist die Insel Sansibar, die aber den Engländern gehört. In 21 Tagen fahren die Dampfer der Dentsch-Ostafrika-Linie von Hamburg hin. d) Englische Niederlassungen mit der kleinen Insel Sansi- bar, welche Bagamojo gegenüberliegt. Die Gebiete aus dem Festlande sind meist noch wenig bekannt. e) Die italienischen Besitzungen erstrecken sich nördlich bis zum Golf von Aden, westlich nach Abessinien. § 60. Die Inseln. Im Atlantischen Ozean liegen: Die Azoren (aßoren), westlich von Portugal, sehr frucht- bar; ebenfalls portugiesisch: Madeira, westlich von Marokko, mit herrlichem Klima, reich an Wein und Südfrüchten; ähnlich die Kanarischen Inseln (spanisch), von den Römern ihrer Schönheit wegen „die glücklichen Inseln" genannt. Die größte Insel ist Tenerife mit dem hohen vulkanischen Pik. St. Helena, südwestlich von Nieder-Guinea, eine dürre Felsenfestung der Engländer (Napoleon I.). Im' Indischen Ozean: Madagaskar, so groß wie Deutschland, ein noch wenig be- kanntes Hochland, mit außerordentlich üppigem Pflanzenwuchse (Palmen, Kaffee, Reis usw.), von den Franzosen erobert. Die Bewohner sind größtenteils Christen. Sommer, Kl. Erdkunde. 5. Aufl. 6

5. Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 475

1869 - Braunschweig : Schwetschke
m. Die Vereinigten Staaten von Nord-Amerika. 475 Die literarische Thätigkeit ist in Bezug auf reine Wissenschaft noch verhältnißmäßig gering, obgleich sie sich neuerlich gehoben; reicher sind. die prattischen Felder angebaut. Der bedeutendste Schriftsteller Nord-Amerikas ist unstreitig der auch durch seine Verdienste um die Begründung der Frei- geboren zu Boston in Amerika heit unsterbliche Benjamin Franklin, 1706. Lanze Zeit mußte er als Buchdrucker mit Armuth kämpfen, bis seine Schriften, anfänglich nur moralische und politische Aufsätze für Zeitschriften, ihm Ansehen und Wohlstand erwarben. Als Erfinder des Blitzableiters ist er weltberühmt geworden. Noch im höchsten Alter nahm er lebhaften Antheil an den Berathungen über die politischen Verhältnisse seines Vaterlandes und schloß 1783 den Pariser Frieden, welcher die Un- abhängigkeit Nord-Amerikas sicherte. Er starb 1790 als Präsident der Versammlung von Pennsylvanien. Von neueren Schriftstellern haben Feni- more Cooper und Washington Irving durch Romane und Erzäh- lungen sich auch bei uns einen ehrenvollen Ruf erworben. Sehr beliebt in Amerika sind ferner die Romane von James Paulding, welcher auch fürs Theater geschrieben hat. In der dramatischen Literatur werden Payne und Hillhouse gerühmt. Als Lyriker nimmt James Percival den ersten Rang ein, und neben ihm Bryant, Dana und Willis. Auch an Dichterinnen fehlt es nicht, wie Miß Segurney und M. Sedgwick, Mistreß Child, Stove u. A. Unter den Geschichtschreibern haben einen besonderen Ruf erlangt Will. H. Prescott, Wheaton, unter den neueren politischen Rednern Dan. Webster, Cley, Calhonn u. A. In den Wissenschaften sindet sich manches Treffliche, tind besonders erfreuen sich die Naturwissenschaften einer großen und allgenieinen Theilnahme, be- sonders wegen ihrer praktischen Seite (Agassiz, Baird u. A.). Ver- hältnißmäßig hat kein Land der Welt so viele Journale und Zeitungen als Nord-Amerika; außer der ungeheuren Zahl inländischer Blätter, wovon fast jeder, auch der kleinste Ort ein eigenes und erschienen in den $ werden fast alle englischen Zeitungen 1843 und eilte eigene Druckerei hat, die wichtigsten englischen Werke Staaten 135 Blätter nachgedruckt. 1848 erschienen in den Vereinigten täglich (meist in New-Aork), 125 zweimal in der Woche, 1141 wöchentlich und 227 Zeitschriften, zusatmnen also über 1600. Die Lectüre der politi- schen und der religiösen Schrifteit ist so unentbehrlich geworden wie das Frühstück; jeder anständige Mann hält sich wenigstens ein Zeitblatt, man- cher sechs und mehr. Dieses Lesen unterhält das Interesse für religiöse und politische Angelegenheiten und fördert die parlamentarische Bildung. Nirgends in der Welt giebt es so viel fertige Redner als dort, nttd Männer, wie Webster, Everett u. A. blieben hinter den rhetorischen Heroen des englischen Parlaments lticht zurück. Man rühmt die deutsche Cultur wegen der Verbreitung der Lesefertigkeit; gewiß ist aber, daß in Nord-Amerika mehr gelesen wird als in Deutschland und daß es dort bereits an vielen Orten als eine Ehrensache betrachtet wird, eine Bibliothek zu besitzen. Schlimm ist es aber, daß die meisten amerikanischen Blätter nicht allein an literarischem Werthe tief unter den europäischen stehen, sondern daß sie auch der wüthendsten Parteisucht dienen und mit den widrigsten Persönlich- keiten und gröbsten Verleumdungen erfüllt sind. Von dieser Wüstheit der amerikanischen Zeitungspresse, besonders der von deutschen Flüchtlingen ge-

6. Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 310

1869 - Braunschweig : Schwetschke
310 D. Afrika. wird hier nicht mehr reif; Durrha und Mais sind die Haupterzeugnisse. Da es hier schon wieder Wälder giebt, so finden sich Rhinocerosse, Löwen, f V r | | I f r | I r Hyänen; auch Giraffen sind häufig; der Strauß findet sich in den Ebenen. Der Handel mit Durrha, Sclaven, Elephantenzähnen, Straußfedern, Gummi und Hippopotamnshäuten, die zu Schilden, Peitschen u. s. w. verarbeitet werden, beschäftigt mehrere Karavanen nach Schendy und nach Aegypten. Die ehemalige Hauptstadt Sennaar, unter 13%0 n. Br., liegt auf einer Anhöhe, am linken Ufer des Bahr el Azrek, in einer fruchtbaren Ebene. Sie soll nur noch an 10,000 Einw. enthalten und hat eine schöne Moschee und einen verödeten großen Palast des Sultans. Die jetzige Hauptstadt, die größte Stadt Nubiens, wo der Generalstatthalter residirt, ist wie schon gesagt Chart um, auf einer von dem Weißen und Blauen Nil gebildeten Halbinsel neu erbaut und 1160' über dem Meere. Sie zählt bereits 40,000 Einw. und treibt starken Handel. Im W. des 'Nil liegt, von Wüsten umgeben, das Land Kordufan. Die nördlichen Gegenden sind weniger fruchtbar und haben mehr Viehzucht als Ackerbau; im S. erhebt sich das Land zu be- waldeten Gebirgen und ist höchst fruchtbar; die Einwohner sind ein Gemisch von heidnischen Negern, Nubiern und Arabern. Sie waren früher von dem weiter westlich liegenden Reiche Darfur abhängig; 1820 hat sie der Pascha von Aegypten unterworfen, wobei die Hauptstadt Obeid oder Obed (etwa 2000' über dem Meere) zerstört worden. Aus der Stelle der zerstörten Stadt stehen mehrere Dörfer, welche die gegenwärtige Haupt- stadt bilden. Pallme schätzte die Einwohnerzahl der Stadt ohne das Militär (1839) auf ca. 12,000 Seelen. Munzinger sagt über den Handel: In Kordusan sind es die arabischen Dschalin und dann die Dana- gele, die den Handel in Händen haben. Die letzteren sind so verrufen, daß Dongolaui fast ein Schimpfname ist. Der Handel von Obeid wendet sich vorzugsweise nach Kairo direct über Dongola. Ausfuhrartikel sind Gummi, Häute, Sennesblätter, Elfenbein, Rhino- ceroshörner, Hornvieh, Tamarinden, Straußfedern, Gold rc. Die südlich von Kordusan und Sennaar gelegenen Gebirge und Völker sind uns freilich nicht mehr so unbekannt als zur Zeit, wo Blanc das vorliegende Werk verfaßte. Diese von Negerstämmen bewohnten Gebiete sind uns zum Theil durch wissenschaftliche Reisende, aber auch durch jene verwilderten und verworfenen Europäer, welche das Geschäft des Sclaven- handels betreiben, bekannter, ja zugänglicher geworden, dennoch harren die in- teressantesten Fragen, wie die über den Zusammenhang der großen Seen im Quellgebiet des Nil, immer noch der Beantwortung. Von Norden aus drangen in neuester Zeit Baker (1863 — 1864) und ein den ungebildeten Ständen ungehöriger Italiener, Namens Piaggia (1860—1865) im Gebiet des Weißen Nil und des Bahr Dschnr vor. Letzterer berührte das uns noch ganz unbekannte Land der Niamniam und die südwestliche Wasserscheide des Nil. Die ungeheure Wildniß, sagt Petermann*), die ausgedehnter als das *) Pete rmanns Mitth. 1868.

7. Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 323

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Iv. Das Paschalik Tripoli. 323 im No., wo der Schwarze und Weiße Harudsch, öde, zerrissene Bergzüge, von Nw. nach So. ziehen; im W. scheint es gegen die Wüste offen. Nördlich von Fezzan wohnen arabische Stämme, westlich und süd- lich Tuariks, östlich Tibbos. Das ganze Land ist eigentlich nur eine große Oase der Wüste; der Boden ist meist sandig und trocken, es giebt nur wenige Quellen und gar keine Flüsse. Palmen sind daher fast der einzige Baum, und nur wo man bewässern kann, wird etwas Weizen, Mais und Gerste gewonnen. Man hat wenig Pferde und Kühe, weil es an Weide fehlt; desto mehr Kameele und Ziegen. Außerdem liefert das Land viel Salz, Salpeter und Schwefel. Das Klima ist sehr unangenehm, große itze und empfindliche Kälte wechseln oft. Stürme erfüllen die Luft mit and; der Regen ist äußerst selten. Die Einwohner, deren Zahl etwa 70,000, nach Anderen nur 26,000 beträgt, sind häßlich, dunkelbraun, un- kriegerisch und höchst schmutzig. Sie leben im höchsten Elend; doch ist ihr Land die größte Hauptstation fiir alle Karavanen aus Aegypten, Tripoli und dem Sudan. Die Fezzaner sind Muhammedaner, haben aber außer dem Koran noch den Pentateuch, die Psalmen und die Bücher Salomonis. Ein Sultan regiert das Land despotisch, zahlt aber Tribut nach Tripoli und unterhält etwa 15,000 bewaffnete Araber, denn der Fezzaner führt nicht die Waffen. Der Hauptort ist Murzuk (Mursuk), unter 26" n. Br., 1400 Pariser Fuß über dem Meere, eine elende Stadt, mit einer Erd- mauer umgeben; der sogenannte Palast des Sultans hat auch nur Erd- wände; doch sind hier 15 Moscheen und vielleicht 3500, nach Dr. Barth nur 2800 Einw. Es ist ein bedeutender Handelsplatz, ein Zwischenplatz, wo die Karavanen aus verschiedenen Richtungen zusammentreffen, sowohl von Tripoli und von Aegypten her, als von Haussa und Bornu und den Oasen auf dem nördlichen Rande der Sahara (Ghadames, Ghat und Tuat). Die Hauptwaaren sind Sclaven, Sennesblätter und Elfenbein. Ein kräftig gebauter Sclave kostet im Innern 2—3 Dollars, in Kano 10—12, in Tri- poli 60—65, in Konstantinopel 90—100; gute Sklavinnen sind im Allge- meinen etwas theurer. — Ein englischer Agent hat in Murzuk seinen Wohn- sitz. Sockna, unter 29° Br., ist berühmt wegen seiner Palmenwälder, deren Datteln für die besten in Nord-Afrika gelten. Im nördlichsten Theile des Landes trifft man die Ruinen einer römischen Stadt. Zu nennen ist noch die Oase Udschila, welche zuletzt von Herrn M. v. Beurmann auf seiner beabsichtigten Reise von Bengasi nach Wadai besucht wurde. An der westlichen Grenze von Tripoli liegt der von Reisenden oft berührte Ort Ghadames, mit etwa 4000 Einw. Der Ort ist Mittelpunkt des Handels nach dem Innern. G. Rohlfs besuchte diesen Ort 1864 und 1865. Li*

8. Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 625

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Xiv. Paraguay. nicht in großer Menge*); Ackerbau sehr bedeutende Viehzucht in den eiten Grasebenen machen die Hauptbeschäftigungen der Einwohner aus. Als das eigenthümlichste und edelste Product des Landes müssen wir den Paraguay-Thee oder Mute, im Lande selbst gewöhnlich nur Yerba (Kraut) genannt, hervorheben. Er wird aus den Blättern einer Stech- palmenart (Cassine Congonha oder Ilex paraguariensis) gewonnen, welche die Größe eines Orangenbaumes erreicht und sich fast ausschließlich in diesen Gegenden findet. Die Wälder, welche diesen immergrünen Baum oder Strauch vorzüglich enthalten, liegen meistens im nördlichen und öst- lichen Theile des Landes und werden hier Montes genannt. Die Blätter werden gesammelt, geröstet und zerstoßen. In diesem Zustande wird der Mate wie anderer Thee, aber aus der Kanne selbst mittelst kleiner, oben durch ein feines Sieb geschlossener Röhren genossen. Den Gebrauch haben die Europäer nicht von den Indianern erlernt, denen er noch jetzt größten- theils fremd ist; für die weiße Bevölkerung aber ist dieser Thee wie bei uns der chinesische, das allgemeine Bedürfniß nicht allein in diesem Lande, sondern auch in La Plata, Chile, Peru rc. Er ist daher ein sehr bedeutender Handelsartikel für Paraguay, wiewohl die Ausfuhr seit der Revolution und der Absperrung außerordentlich abgenommen hat. Ebenso wichtig könnte der Taback werden, welcher an Güte dem von Havana nicht nachsteht. Die herrlichen Wälder liefern die nutzbarsten Hölzer, Harz- und Gummiarten rc. Besonders bemerkenswerth sind: der Milchbaum, gleichsam eine vegetabilische Kuh, der Schlangenbaum, dessen Blätter als untrügliches Mittel gegen den Biß der Giftschlangen gelten, der Trinkerbaum, aus dessen Saft sich ein labendes Getränk destilliren läßt. Bildung und Industrie stehen noch auf einer niedrigen Stufe. — Das Ganze ist in 25 Departements oder ?artiäo8 getheilt. Die einzige bedeutende Stadt ist: Asuncion, 25y4° s. Br., auf einer Anhöhe am linken Ufer des Paraguay, mit 25,000 Einw., einschließlich der Vorstädte 48,000 Einw., ist weitläufig und dorfartig gebaut. Die Stadt ist jetzt (1869) in Folge des Krieges ganz verödet. Sie wurde 1536 angelegt und zählle 1819 über 15,000 Einw. Die Straßen sind nicht gepflastert und zwei Drittel der Einwohner bestehen aus Mulatten; Negersclaven sieht man gar nicht mehr. Hier ist sonst der Mittelpunkt eines beträcht- lichen Handels mit Rindvieh, Häuten, Taback, Holz, Thee, Wachs rc., und die Umgegend ist verhältnißmäßig gut angebaut und bevölkert. — Oest- lich davon liegt die Stadt Villa Rica, mit 25,000 Einw., in deren Nähe der meiste Paraguay-Thee gewonnen wird. *) Neuerdings (1869) tritt in Berlin ein Projectenmacher mit dem Plane her- vor, die Goldfelder von Paraguay, das nach feiner Ansicht ein zweites Californien zu werden verspreche, auszubeuten. Blanc'« Handbuch Ni. 8te Aufl.

9. Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 75

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Ii. Arabien. 75 beinahe nie bezwungene Jemen mußte eine Zeit lang die Oberherrschaft der Pforte oder vielmehr des Paschas von Aegypten, anerkennen, dessen Macht in diesen Gegenden aber in den letzten Jahren durch manche erlittene Nie- derlagen sehr gesunken ist. Die Wechabiten sind zwar zerstreut und äußerst geschwächt, doch schwerlich als vertilgt zu betrachten. Sowie die Geschichte, so beginnt die arabische Literatur ebenfalls erst einige Menschenalter vor Muhammed. Die Sage erzählt zwar von viel älteren poetischen Werken; aber theils sind sie wegen Mangel an Schreib- kunde verloren gegangen, theils sind die Ansprüche einiger dieser Gedichte auf ein hohes Alterthum aus sprachlichen Gründen zu verwerfen. Die Zeit unmittelbar vor Muhammed war ohne Zweifel der eigentliche Blüthe- puntt der arabischen Poesie. Kriegszüge und Heldenthaten, Gefahren und Abenteuer, Liebe und Klagen sind der gewöhnliche Inhalt dieser zahlreichen, oft wohl aus dem Stegreif gesungenen Dichtungen. Sie bestehen stets aus gereimten Doppelversen oder Veits, Distichen, deren 20—30 die ge- wöhnliche Länge eines Gedichts ausmachen; größere, welche bis 100 Veits zählen, heißen Kasida. Unzählige Dichter müssen damals in Arabien ge- blüht haben, und Mekka war schon damals der Ort, wo auch die Dichter beim Zusammenfluß der Pilger und auf den Handelsmärkten sich einfanden, um im poetischen Wettstreit zu glänzen. Vergleicht man den ebenfalls dichterisch und in gereimten, doch nicht metrischen Versen abgefaßten Koran mit den Werken jener goldenen Zeit der arabischen Poesie, so findet man, daß er, wenige ausgezeichnete, eines Propheten wiirdige Stellen abgerechnet, sehr dagegen zurücksteht; und nur dem politischen und religiösen Ueberge- wichte dieses Buches ist es beiznmessen, wenn eö die früheren Werke ver- drängte und die bessere Zeit der arabischen Poesie beschloß. Die unmittel- bar auf Muhammed folgende Zeit war zu stürmisch und wirkte eher ver- nichtend als befördernd auf die Poesie und die wissenschaftliche Bildung überhaupt; erst im 8. und im Anfang des 9. Jahrhunderts unter den Abbasiden Harnn al Raschid und Al Mamun blühte zu Bagdad mit allen Wissenschaften auch die Poesie, wenngleich nicht in der alten Herrlichkeit wieder auf. Es entstanden nun ganze Gedichtsammlungen, Divans ge- nannt, und größere Werke in der erzählenden Gattung, die auch unter uns zum Theil bekannt sind. So z. B. die berühmte Fabelsammlung des Bidpai, welche indischen Ursprungs und erst aus dem Persischen ins Arabische übertragen worden ist. Auch der große Roman „die Tausend und Eine Nacht" war zu Harun al Raschids Zeit wenigstens zum Theil schon vorhanden; aus derselben Zeit scheint auch der bändereiche Roman „Antar" zu sein. Ueberhanpt aber ist zu bemerken, daß die arabische Poesie sich hauptsächlich in der lyrischen Gattting bewegt und patriotische, panegyrische, erotische, elegische und satirische Stoffe behandelt; daran schließen sich Gnomen und Sentenzen, Fabeln und Romane; die epische und dramatische Poesie ist dieser Literatur ganz fremd geblieben. — Fast nur in der Poesie, Geographie und Geschichtschreibung hat die arabische Literatur eigenthüm- liche Producte aufzuweisen; in anderen Wissenschaften, welche Ebenfalls unter den Abbasiden in Bagdad und unter den Omajjaden zu Cordova und in ganz Spanien mit großem Eifer betrieben wurden, blieben die Ara- der stets Schüler der Griechen. Sie übersetzten fleißig die Werke des

10. Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 82

1869 - Braunschweig : Schwetschke
82 B. Asien. ige Meilen vom Meere, mit 8000 Einw.; es ist die Haupt- Kaffees aus dem Innern, wo vorzüglich die Türken und Perser ihren Kaffee einkaufen. Kaffee ausgeführt fischerei Hodeida und Loheia, ebenfalls in schlechten Häfen, aus welchen jedoch ebenfalls viel Auf der Inselgruppe F Perlen — Aden, an der Südküste von Jemen, mit gutem Hafen, einst vor den Entdeckungen der Portugiesen die blühendste Handelsstadt steht Trülmnerhausen es 1839 von den Engländern gekauft und als eine wichtige Station, be sonders für die Dampfschifffahrt, zwischen Indien und Aegypten stark be festigt worden ist. Die Gesammtbevölternng dieser englischen Colonie be trägt bereits 000 Seelen. In der Straße M a nd Felseninsel P I □$?., 1857 von den Briten in Festungswerken versehen, mit Hafen Telegraphenstation; ein wichtiger Punkt zur Beherrschung des Rothen Meeres. b) Im Innern des Landes. schönste und volkreichste Om des Imam. Tí Residenz enthält eine Citadelle, mehrere Paläste und viele prächtige Moscheen. Obgleich am Fuße eines dürren Berges und gegen 4000" hoch Ueberflu trefflichem der Regenzeit flie hat sie doch Das Wasser erhält die Stadt theils aus ßenden Bache, theils durch Wasserleitungen aus den benachbarten Berge Etwa 5 Tagereisen östlich davon liegt, jetzt in einer endlosen Wüstenei, das Dorf Mareb, Mariaba, oder das alte 8aba, mit merkwürdigen Ruinen berühmten Sabäer Könige, und reich himharitischen Inschriften 3. Die Landschaft Hadrainaut, östlich von Jemen und von Einigen noch dazu gerechnet, umfaßt die nur längs des Meeres etwas bekannte, einförmige und von Gebirgszügen be gleitete Südküste Arabiens, und vorzüglich Myrrhen, E Mekka hervorbringen. Der Meeres ist Maka 11a, mit etwa 5000 Gummi, Häuten, Sclaven rc., zu nen Der Abhang der Hochebene soll fruchtbar sein imini, Kaffee und den sogenannten Balsam von Haupthandelsplatz an der Küste des Arabischen Einw. Der Ort treibt Handel mit 4. Die Landschaft Oman, oder der südöstliche Theil der arabischen Kiiste. Dieser unterscheidet sich von den übrigen Küsten dadurch, daß hier die Berge bis an das Meer reichen und kein Tehama bilden, daher auch mehrere kleine Flüsse hier das Meer erreichen. Das ganze Land, dessen Grenzen nach 9t, und W. uns
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