— 55 —
Die große Expedition gegen Abessinien hat, ohne zu bleibender
Oeeupation zu führen, den englischen Einfluß im S. von Aegyp-
ten und im arabischen Meerbusen gesichert.
3) In Asien:
a. Die aus demselben Grunde an der steilen Südküste
Arabiens besetzte und befestigte alte Hafenstadt Aden, welche
das arabisch-persische Meer beherrscht, seit Eröffnung des Suez-
kanals von noch größerer Bedeutung für:
b. die indischen Besitzungen. Diese, ein ausreichender
Ersatz für die Verluste in Amerika, gruppieren sich um den wich-
tigsten Theil aller englischen Provinzen, um die 66,000 Qm.
große Halbinsel Vorderindien, die mittlere der südasiatischen
Halbinseln, „gleichsam das Italien des Orients, der universal-
historische Durchgangspunkt aller wie Radien hin- und zurück-
wirkenden Kräfte, der Ansiedelungen und Bewegungen der Völ-
ker, das Ziel der Eroberer, der Sammelplatz der Weltschiffer,
der Ausgangspunkt einer Weltindustrie, der universellsten und
reichsten Produktenspende der Edelsteine und Gewürze, des Ver-
kehrs der mannichfaltigsten Art, nach allen Regionen der Erde,
durch alle Zeiten, für alle Nationen." Die drei großen Haupt-
städte der Präsidentschaften: Bombay an der schmalen Küste
des Westghats, Madras an der breiten derostghats und Cal-
cutta an der Westseite des größten Deltas der Welt, die Aus-
gangspuukte der kriegerischen und diplomatischen Eroberungszüge
der ostindischen Eompagnie. Von jenen Städten aus Eroberung
des tropischen milden dreieckigen Plateaus Dekan (Mysore,
Heiderabad), von Bengalen aus die des subtropischen reich
bewässerten Tieflandsdreiecks von Hin dost an. Das Ganges-
gebiet, die historische Mitte der hindostanischen erstarrten Kul--
turwelt (der Brahma- und Buddhalehre), mit seinen gewaltigen
Städtemonumenten von Patna über das heilige Benares bis
Delhi (Hauptstadt des Groß-Moguls aus dem Stamme Timur-
Lenks). Das zum Theil steppenartige Jndusgebiet mit dem
Reiche der Shikes (Lahore) im Fünfstromlande.*) Die Unter-
*) „Das Bild von Hindostan in seinen Städten und Monumenten
zeigt sich bestimmter als in jedem anderen Theile Indiens als das Resultat
der sich bekämpfenden Kulturstufen der Hindus und der Mnselmans. Euro-
päischer Einfluß macht sich hier fast nirgends noch fühlbar. Der Umstand,
daß das Hindostanische als die vorherrschende Sprache des Landes hier
überall sich erhalten, hat darauf wohl ebenfalls bedeutenden Einfluß."
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Extrahierte Ortsnamen: Abessinien Asien Arabiens Amerika Italien Bombay Madras Heiderabad Bengalen Benares Lahore Indiens
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Extrahierte Personennamen: Herodot
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Panama Suez Maracaibo Syrien Peru Guinea Afrika Nafrika Sahara Abessiniens Namerika Samerika Afrika Amerika Afrika Amerika Abessinien Nubien
- 93 —
innerhalb der Palmenzone zwischen der allmählich ansteigenden
arabischen Wüste und den Terrassen des Persischen Hochlandes*).
— Am sichtbarsten ist das geistige und politische Uebergewicht
Europas längs des arabischen Meerbusens und des Nil. — Der
Suezkanal, das europäisch-indische Thor, von Aden bewacht,
jetzt schon durch Kultivierung des Uebergaugslandes von der
Sinaihalbinsel nach Aegypten von Einfluß**), wird auch das ab-
geschlossene Arabien***) aus dem Dnnkel locken. Bis jetzt
selbst die reiche türkische Westseite Hedschas und Dschemen
(das unter der Regeuzone glückliche Arabien un Gegensatz gegen
das regenlose wüste Innere), die Wiege des arabischen Han-
dels und des Muhamedanismns, den Christen wenig zugänglich;
Mekka noch immer der größte Wallfahrtsort der Welt. —
Aegypten, das Geschenk des Nils) (des größten Stromes
der alten Welt), durch Lage und Geschichte Asien zugehörig,
und durch die fetten Marschen des Delta von je her zu ver-
lockend für die Nachbarvölker und die Herren des Mittelmeeres,
um auf lange isoliert zu bleiben. Wie in der ältesten Zeit schon,
so dringt auch jetzt die Kultur stromauswärts. Das Vasallen-
land des Sultan gänzlich unter dem Einfluß des Abendlandes.
Die neueste Aera der Entwicklung (seit Bonapartes Expedition)
") Daher das schnelle Aufblühen großer Übergangsstellen, Stapelplätze
und Residenzen, aber in Folge der Ueppigkeit auch schneller Verfall. —
Noch alle Herren dieses Landes, von den alten Babyloniern an, hat dasselbe
Schicksal erreicht.
**) Selbst die Regen sind seit der Anlage des Kanals häufiger.
***) Die zugleich nach Indien und Afrika gerichtete, diesem Erdtheil ahn-
liche Halbinsel Arabien, wenig kleiner als Vorderindien und unter gleicher
Breite, hat ihre Schwerpunkte an den Küstenterrassen. Daher die Araber Her-
ren der südlichen Meere, bis Europa den Seeweg nach Indien gefunden;
daher auch als Gründer einer Weltreligion gewaltsame Eroberer der Welt.
Auch Hindnstan die Wiege einer Weltreligion; aber die Hindu ein passives
Binnenvolk.
Der Nil der einzige Strom, der aus der heißen Zone in die nörd-
lich-gemäßigte tritt. Ohne ihn wäre Aegypten die Fortsetzung der Sahara;
diese findet ihr Ende in Arabien, sie ist aber durch das Nilthal und das
rothe Meer durchbrochen. Bis 300 Meilen aufwärts fehlen dem Nil Zu-
flüsse; sie kommen, wie er selbst, theils aus den Abessinischen Alpen, theils
aus dem Hochlande und den Seen diesseits und jenseits des Aequators.
Daher der Reichthum an Wasser, das das ägyptische Land bis zur immer
fort wachsenden Küste mit seinem Schlamme düngt. Das regelmäßige
Steigen und Fallen des Stromes und seine Folgen in Bezug aus materielle
und geistige Entwicklung des Landes ohne Regen.
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Extrahierte Ortsnamen: Europas Mekka Asien Indien Afrika Europa Indien
— 99 —
durch die Jahrtausende zählende Bodenkultur unterstützt. Die
Eroberungsgelüste des Khedive und sein Verständnis der humanen
und merkantilen Aufgaben Europas tragen noch mehr zur mate-
rielleu Blüte des Landes bei, als zur Lösung der Räthsel, die das
älteste Aegypten (in seinen Bauten und Schriftwerken) und die
Natur selbst (im Quellgebiet des Nil) gestellt hat. Das wieder-
erstandene Alexa ud ria Ausgangspunkt der Kultur, deren Mit-
telpunkt an der Schwelle des Delta Kairo. Das Reich hat sich
jetzt von Nnbien aus (Chartum) den weißen Nil aufwärts
über Senn aar nndkordnfan ausgedehnt. Bei den Versuchen,
weiter im Quellgebiet des Stromes die Herrschaft zu befestigen,
größere Hindernisse durch die Sklavenhändler, als durch die
Negerstämme und deren heiße Sumpfländer unter dem Aequator.
Der jetzige Umfang der Herrschaft 32000 Qm. mit kaum 9
Millionen Ew.; das eigentliche Aegypten 10000 Qm. mit
5,200000 Ew*).
V. Die Länder der Zlaven.
§. 1. Das Karpathenland nebst dem Mittlern und untern
Donangebiete.
Dieses große Gebiet zwischen Dentschland und dem schwarzen
Meere, der sarmatischen Tiefebene und den Abhängen des Scar-
dus und Hämus, nordöstliche Grenze des römischen Reiches,
Tummelplatz der gegen die europäische Kultur vorgedrungenen und
zurückgeworfenen Barbarenhorden, wie der für dieselbe empfang-
lichen Jugendvölker seit der Zeit der Völkerwanderung, eine
bunte Völkertafel, auf der die Ueberzahl, die Slaven, den
politisch bedeutendsten finnisch-ugrischen Stamm der Magyaren
*) Der größte Theil Muhamedaner: 3,800000 meist landbauende Fel-
lahs, Mischung der Alt-Aegypter mit Arabern, 400000 Araber, deren Sprach e
jetzt die amtliche ist, 200000 Türken; die Zahl der eingebornen Christen
(Kopten, Nachkommen der alten Aegypter) 350000, Franken und christliche
Orientalen (Griechen, Armenier 250000).
7*
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— 77 —
Kairo (Kairo), Sitz des Vice-Königs, welcher dem Namen
nach vom türkischen Sultan, in der That aber von den Engländern
abhängig ist, größte Stadt Afrikas, „das afrikanische Paris (=
Hamburg). In Unter-Ägypten am Meere Alexandria, fr. Welt-
handelsst., später, namentlich seit Entdeckung des Seeweges nach
Ostindien, gesunken, doch jetzt wieder infolge der Eröffnung des
Sues-Kanals, des kürzesten Seehandelsweges von Europa nach
S.-Asien (besonders Indien) und Australien, emporblühend; Eisenb.
nach Kairo und Sues.
§ 44. Die Hochländer Barka und die Berberei.
Barka im O., die Berberei im W.
* In den Gebirgen wohnen Berber, die Urbewohner,
in den Ebenen umherschweifende Beduinen (Araber), in den
Städten gröfstenteils Mauren (ein Mischvolk), grimmige Feinde
der Christen. *
1. Tripolis, Hptst. Tripolis, beherrscht von einem tür-
kischeu Pascha.
2. Tunis, Hptst. Tunis mit bedeutendem Handel, Hptst.
des fr. von der Türkei, setzt von Frankreich abhängigen Bai. Am
Meere die Trümmer von Karthago.
3. Algier, von den Franzosen erobert, Hptst. Algier am
Meere in fruchtbarer Gegend (Dampfschiffahrt nach Marseille,
Aussuhr von Gemüse nach dem n. Europa).
* Die Franzosen haben noch immer mit den Urbewohnern,
den flinken „Söhnen der Wüste", viel zu kämpfen. *
4. Marokko, ein despotisches Kaiserreich (Haß gegen die
Christen, Sklavenhandel); Hptst. Marokko.
§ 45. Die Wüste Sahara,
ein regenloses, heißes, wellenförmiges Hochl., fast so groß wie
Europa. Sie besteht teils aus Sandflächen, die oft zu hohen
Dünen aufgetürmt sind, teils aus hartem Felsboden, gus dem sich
hier und da Geb. erheben. Infolge des mangelnden Regens fehlt
es an Pflanzen und Tieren fast ganz (Strauße, Antilopen und
die reißenden Tiere nur am Rande der Wüste).
* Welches ist die Ursache der Dürre? (siehe Seite 15 f. c).
Die gefährliche Reise durch die Wüste wird den Karawanen
nur ermöglicht durch die Kamele und durch die Dattelpalme,
welche in den quellenreichen Oasen gedeiht. Die w. Oasen
werden von räuberischen Mauren, die ö. von Berbern bewohnt,
welche sich durch Viehzucht (Kamele und Pferde) und Straufsen-
jagd nähren; sie sind auch die Führer der Karawane. Wichtig
ist der Reichtum an Salz (fr. Meeresboden) für das salzarme
Mittel-Afrika. *
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Extrahierte Personennamen: Barka Tripolis Algier
Extrahierte Ortsnamen: Kairo Kairo Afrikas Paris Hamburg Alexandria Ostindien Europa Indien Australien Kairo Tripolis Tunis Frankreich Karthago Algier Marseille Europa Marokko Marokko Europa
— 74 —
Im eigentlichen Syrien Damaskus, „das Auge des Ostens",
blühend durch Karawanenhandel und Gewerbfleiß (Damascener-
klingen, Atlas). — Nördl. Haleb, die Hptst. Syriens, Handel
nach Persien und Indien.
§ 41. Arabien,
ein dürres, größtenteils unbekanntes Hochl. mit einzelnen Oasen,
umgeben von Randgeb., die steil zur Küste abfallen. Nur die
Küstenländer sind gut angebaut.
* Bodengestalt, Klima und Produkte afrikanisch: Kaffee,
Weihrauch, edle Pferde, Gazellen, Straufse, Löwen, Kamele.
Die Araber, stolz, gastfrei, aber räuberisch, sind meist Nomaden
(Beduinen) und zerfallen in viele Stämme. *
Die reiche W.-Küste ist türkisch, hier Medina, in der großen
Moschee Mohammeds Grab, s. Mekka, Geburtsort Mohammeds,
Hauptwallfahrtsort zu dem wunderthätigen schwarzen Steine, der
K a a b a.
* Im S. Mokka, Ausfuhrhafen für Kaffee. Die ganze Küste
durch Kanäle bewässert, ist voll Palmen- und Kaffee-Gärten.
Im S.w. die englische Fest. Aden auf einer felsigen H.i., „das
Gibraltar des Ostens", Kohlenniederlage für die Dampfer von
Sues nach Bombay (Chioa, Japan). *
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- 75 —
Iii. Afrika,
Zmal so groß, aber schlechter bevölkert als Europa (vergl. S. 90 und 91).
§ 42. Übersicht.
1. Von welchen Meeren wird Afrika bespült im N., O. und
W.? Das Land hat die Gestalt eines nach S. spitz zugehenden
Dreiecks (Kap der guten Hoffnung), es ist fast ungegliedert (im
W. der Mb. von Guinea [Gtnea], * im N. der Golf von
Sydra *).
2. Der Oberfläche nach ist Afrika ein von Randgeb.
eingeschlossenes Hochl.; diese fallen mehr oder weniger steil zur
Küstenebene ab.
a) Südafrika. Die ö. Randgeb. sind im N. höher als die
Alpen * (Der Kilima-Ndscharo). * Nach dem Innern erfolgt das
weite Seengebiet (der Viktoria, der Hanptquellsee des Nil, so
groß wie Bayern). ' Die Gewässer der s. Seen fließen nach W.
ab und bilden den wasserreichen Kongo, der mit seinen vielen
Nebenflüssen das weite fruchtbare Gebiet des Kongo-Staates durch-
strömt und an der W.-Küste mündet; im N.w., am Guinea-
Golf, ist das Kamerün-Geb. das höchste Randgeb. — Der
Sambesi, der im Inneren S.afrikas entspringt, durchbricht in
vielen Wasserfällen die Terrassen des O.-Randes und mündet
Madagaskar gegenüber im Kanal von Mozambiqne. Der s. Teil
des Hochl. von S.afrika besteht aus den Stufenländern des Kap-
landes.
b) Nord afrika umfaßt das große Hochl. der Wüste Sahara)
diese wird im.. O. durch die Stufenländer des Nil (Habesch,
Nubieu und Ägypten), im N. durch das Hochl. von Barka und
das der Berberei (der Atlas), im S. durch das weite Tafel-
land des Sudan (d. h. Land der Schwarzen) begrenzt.
3. Klima. Afrika ist der heißeste Erdteil. Die Gegenden
am Äquator haben 2 Jahreszeiten (eine trockene und eine nasse),
die an den Wendekreisen nur eine (trockene Hitze, Wüste) und
die im äußersten N. und S. 4 Jahreszeiten. (Wie geht das zu?)
diese Gegenden sind daher für den Europäer die gesundesten,
während die Niederungen des heißen Erdgürtels ein feuchtwarmres,
Fieber verursachendes Klima haben und daher im Inneren noch
wenig erforscht sind (Missionare und Entdeckungsreisende).
4. Die Urbewohner in S.- und M.-Afrika find Neger,
größtenteils Heiden, Fetifch-Anbeter, neuerdings jedoch hier und da
von den Europäern durch Missionare zum Christentum bekehrt.
Die Europäer suchen den Sklavenhandel zu verhindern, er wird
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
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Extrahierte Personennamen: Sydra Barka
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Europa Afrika O. Guinea Afrika Südafrika Viktoria Madagaskar Nord_afrika Afrika
— 76 —
aber im geheimen noch immer betrieben, aber nicht mehr nach
Amerika hin, wo die Sklaverei aufgehoben ist, sondern zu den
mohammedanischen Völkern in der asiatischen und europäischen
Türkei (arabische Händler durchziehen Afrika, schleppen die er-
handelten oder erbeuteten Sklaven nach der Küste, fahren sie über
das Meer nach Arabien und verkaufen dort die wenigen, welche
nicht zuvor den entsetzlichen Anstrengungen der Reise erlegen sind).
— Im N. wohnen kaukasische Völker (meist mohammedanische
Araber), ebenfalls im S. (Engländer, Holländer, Deutsche).
* Die Eigentümlichkeit Afrikas ist Einförmigkeit, so in der
Küstenentwickelung (der ungegliedertste, daher auch unbekannteste
Erdteil), in der Oberfläche und in den Bewohnern (ohne geistige
Entwickelung). [Das Innere Afrikas ist auch deshalb schwer
zugänglich, weil die Flüsse sich aus der Hochebene durch die
Randgeb. bis zum M. in vielen Stromschnellen und Wasser-
fällen durcharbeiten müssen, hier also nicht schiffbar sind.] *
§ 48. Die Stufenländer des Nil.
Der Nil entsteht aus dem Zusammenfluß., bc§ blauen Nil
(Habesch) und des weißen Nil (Quelle s. vom Äquator).
1. Habesch oder Abessinien, „die afrikanische Schweiz",
* mit fruchtbaren, gut bewässerten Stufenländern (Kaffee, Baum-
wolle). Die Abessinier sind zwar Christen, aber roh und un-
gebildet, neuerdings von den Italienern unterworfen. *
2. Nubien, das Stufenland des mittleren Nil, dem Namen
nach dem Vicekönig von Ägypten unterworfen, ein sehr trockenes,
heißes, spärlich bebautes Land;
* im s. Nubien vereinigt sich der blaue mit dem weifsen Nil
bei Ckartüm (Handel mit Negern und Elfenbein). Hptst.
eines neu gegründeten mohammedanischen Reiches, das Nubien
erobert hat und auch Ägypten bedroht. Die negerartigen
Nubier sind Mohammedaner. *
3. Ägypten verdankt, da es zur regenlosen Zone gehört,
seine große Fruchtbarkeit nur den jährlichen Ueberschwemmungen
des Nil, (Baumwolle, Reis, Zucker); bewohnt ist infolgedessen
allein das schmale, langgestreckte Nilthal,
* daher der „heilige" Nil, wie der Ganges. Jenseit der Gebirgs-
mauern, durch welche beide Seiten des Thaies eingeschlossen
werden, beginnt die Wüste. In Unter-Ägypten, wo jene Mauern
mehr zurücktreten, bildet der Nil ein Delta. Infolge der hohen
Abgaben an den König lebt der Landmann trotz der üppigen
Fruchtbarkeit des Bodens in den traurigsten Verhältnissen. —
In Ober-Ägypten die Ruinen der Riesenstadt Theben, in der
Nähe die Katakomben (Mumien). In Mittel-Ägypten bei den
Trümmern von Memphis die Pyramiden; in der Nähe: *
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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Extrahierte Personennamen: Habesch
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Afrika Afrikas M. Abessinien Nubien Nubien Nubien Theben Memphis
— 78 —
§ 46 und 47. Sudan.
Der ö. Teil ist eine grasreiche Steppe, die bis zu dem
oberen Nilgebiete reicht; wichtiger ist W.-Sudän, ein waldreiches,
noch wenig bekanntes Tafelland, an dessen hohem W.-Rande der
Niger entspringt; die heißen Küstenebenen, zu denen die Randgeb.
abfallen, sind: im W. Senegambien und im S. Ober-Guinea.
* Der (schiffbare) Niger bildet eine günstige Handelsstr.
von Marokko durch die Sahara nach Timbuktu und von da
den Niger abwärts zur Guinea-Küste. Die Negerstämme werden
von despotischen Königen beherrscht; die Kriegsgefangenen
pflegt man entweder zu schlachten und dann auch wohl aufzu-
fressen oder an Händler in die Sklaverei zu verkaufen (Sklaven-
jagden). An den sehr ungesunden, aber fruchtbaren Küsten
finden sich Niederlassungen der Europäer. Den Deutschen
gehört Togo, wichtig durch die Ausfuhr von Palmöl, der Frucht
der Ölpalme, welches in Deutschland zur Herstellung von Seife,
Stearin u. s. w. benutzt wird. *
§ 48. Das Hochlaud von Süd-Afrika.
Das Innere wird erst seit den letzten Jahren durch kühne
Entdeckungsreisende erforscht. Bekannter sind nur die Küsteu: die
Gebirgsländer, welche im W. und O. das Hochland einfassen, und
der schmale, durch seine Hitze für Europäer gefährliche Küstensaum.
An den Küsten haben sich Europäer niedergelassen, teils um Elsen-
bein von den Negern einzutauschen, teils um Palmen, Tabak,
Baumwolle, Kaffee u. a. dort anzubauen; jedoch wegen des feucht-
heißen Klimas ist für sie die Feldarbeit unmöglich (Fieber), der
Neger aber, welcher von Natur die Arbeit scheut, kann erst ganz
allmählich zu derselben erzogen werden. Den Deutschen gehört
Kamerun und Deutsch-Südwest- und Deutsch-Oftafrika.
* I. Der W.-Rand. Am Kamerun-Geb. und -Flusse
Niederlassungen der Deutschen. In den heifsen Küstenniede-
rungen wird die Ölpalme und der Kakao, in dem langsam an-
steigenden und daher gesunderen Binnenlande Kaffee und Tabak
angebaut. Ausgeführt wird nach Deutschland Elfenbein, Kakao,
Kaffee, Palmöl, Kopranüsse (ölreiche Kerne der Kokospalme);
eingeführt Baumwolle, Glasperlen, Schiefsbedarf und leider auch
Branntwein für die Neger. Das Innere ist noch fast ganz un-
bekannt.
Weiter s. französische und portugiesische Niederlassungen
und zwischen denselben der längs des Kongo-Flusses durch den
König der Belgier gegründete Kongo-Staat.
Dann folgt Deutsch-Südwestafrika, gröfser als
Deutschland, bis zum Oränge-Fluss mit Angra-Pequena
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]
Extrahierte Personennamen: Süd-Afrika Europäer
Extrahierte Ortsnamen: Niger Ober-Guinea Niger Marokko Timbuktu Niger Togo Deutschland Kamerun Deutsch-Südwest- Deutschland Deutschland
— 74 —
klingen, Atlas). — Nördlich Haleb, die Hauptstadt Syriens;
Handel nach Persien und Indien.
§ 53. Arabien,
die größte Halbinsel der Erde (5 mal so groß wie Deutschland),
ist im Innern ein regenarmes, wüstes, größtenteils unbekanntes
Hochland mit einzelnen Oasen, umgeben von Randgebirgen, die steil
zur Küste abfallen. Nur die Küstenländer sind gut augebaut.
Bodengestalt, Klima und Produkte afrikanisch: Kaffee, Weihrauch,
edle Pferde, Gazellen, Strauße, Löwen, Kamele. Die Araber,
stolz, gastfrei, aber räuberisch, sind meist Nomaden (Beduinen) und
zerfallen in viele Stämme.
Die reiche Westküste ist türkisch, hier Medina, in der
großen Moschee Mohammeds Grab. Südlich Mekka, Geburtsort
Mohammeds, Hauptwallfahrten zu dem heiligen schwarzen
Steine, der Kaaba. Von Damaskus nach Mekka baut man eine
Eisenbahn.
Im S. Mokka, früher wichtiger Ausfuhrhafen für Kaffee.
Die ganze Küste durch Kauäle bewässert, ist voll Palmen- und
Kaffee-Gärten. Im Sw. die englische Festung Aden (aben) auf
einer felsigen Halbinsel, „das Gibraltar des Ostens", Kohlennieder-
läge für die Dampser auf dem Wege von Europa nach Asien.
Den Nordwesten bildet die Halbinsel Sinai mit dem wilden Felsen-
gebirge Sinai. (Zug der Israeliten; Berg der Gesetzgebung.)
Iv. Afrika,
3 mal so groß wie Europa, hat aber nur über Vs der Einwohnerzahl Europas.
§ 54. Übersicht.
1. Bon welchen Meeren wird Afrika bespült im N., O. und
W.? Der nördliche Teil hat Ähnlichkeit mit einem Viereck, der
südliche bildet ein Dreieck, dessen Spitze nach S. liegt (Nadetfap,
Kap der guten Hoffnung). Afrika ist sehr ungegliedert (im W.
der Meerbusen von Guinea [ginea], im N. die Große und die
Kleine Syrte).
2. Der Oberfläche nach ist Afrika ein von Randgebirgen
eingeschlossenes Hochland. Diese fallen mehr oder weniger steil
zur Küstenebene ab.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
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Extrahierte Personennamen: Mohammeds Mohammeds
Extrahierte Ortsnamen: Syriens Persien Indien Deutschland Medina Mohammeds Mekka Mohammeds Damaskus Mekka Europa Asien Afrika Europa Europas Afrika O. Afrika Guinea Afrika