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1. Leitfaden der Erdkunde - S. 74

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 74 — Im eigentlichen Syrien Damaskus, „das Auge des Ostens", blühend durch Karawanenhandel und Gewerbfleiß (Damascener- klingen, Atlas). — Nördl. Haleb, die Hptst. Syriens, Handel nach Persien und Indien. § 41. Arabien, ein dürres, größtenteils unbekanntes Hochl. mit einzelnen Oasen, umgeben von Randgeb., die steil zur Küste abfallen. Nur die Küstenländer sind gut angebaut. * Bodengestalt, Klima und Produkte afrikanisch: Kaffee, Weihrauch, edle Pferde, Gazellen, Straufse, Löwen, Kamele. Die Araber, stolz, gastfrei, aber räuberisch, sind meist Nomaden (Beduinen) und zerfallen in viele Stämme. * Die reiche W.-Küste ist türkisch, hier Medina, in der großen Moschee Mohammeds Grab, s. Mekka, Geburtsort Mohammeds, Hauptwallfahrtsort zu dem wunderthätigen schwarzen Steine, der K a a b a. * Im S. Mokka, Ausfuhrhafen für Kaffee. Die ganze Küste durch Kanäle bewässert, ist voll Palmen- und Kaffee-Gärten. Im S.w. die englische Fest. Aden auf einer felsigen H.i., „das Gibraltar des Ostens", Kohlenniederlage für die Dampfer von Sues nach Bombay (Chioa, Japan). *

2. Leitfaden der Erdkunde - S. 78

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 78 — § 46 und 47. Sudan. Der ö. Teil ist eine grasreiche Steppe, die bis zu dem oberen Nilgebiete reicht; wichtiger ist W.-Sudän, ein waldreiches, noch wenig bekanntes Tafelland, an dessen hohem W.-Rande der Niger entspringt; die heißen Küstenebenen, zu denen die Randgeb. abfallen, sind: im W. Senegambien und im S. Ober-Guinea. * Der (schiffbare) Niger bildet eine günstige Handelsstr. von Marokko durch die Sahara nach Timbuktu und von da den Niger abwärts zur Guinea-Küste. Die Negerstämme werden von despotischen Königen beherrscht; die Kriegsgefangenen pflegt man entweder zu schlachten und dann auch wohl aufzu- fressen oder an Händler in die Sklaverei zu verkaufen (Sklaven- jagden). An den sehr ungesunden, aber fruchtbaren Küsten finden sich Niederlassungen der Europäer. Den Deutschen gehört Togo, wichtig durch die Ausfuhr von Palmöl, der Frucht der Ölpalme, welches in Deutschland zur Herstellung von Seife, Stearin u. s. w. benutzt wird. * § 48. Das Hochlaud von Süd-Afrika. Das Innere wird erst seit den letzten Jahren durch kühne Entdeckungsreisende erforscht. Bekannter sind nur die Küsteu: die Gebirgsländer, welche im W. und O. das Hochland einfassen, und der schmale, durch seine Hitze für Europäer gefährliche Küstensaum. An den Küsten haben sich Europäer niedergelassen, teils um Elsen- bein von den Negern einzutauschen, teils um Palmen, Tabak, Baumwolle, Kaffee u. a. dort anzubauen; jedoch wegen des feucht- heißen Klimas ist für sie die Feldarbeit unmöglich (Fieber), der Neger aber, welcher von Natur die Arbeit scheut, kann erst ganz allmählich zu derselben erzogen werden. Den Deutschen gehört Kamerun und Deutsch-Südwest- und Deutsch-Oftafrika. * I. Der W.-Rand. Am Kamerun-Geb. und -Flusse Niederlassungen der Deutschen. In den heifsen Küstenniede- rungen wird die Ölpalme und der Kakao, in dem langsam an- steigenden und daher gesunderen Binnenlande Kaffee und Tabak angebaut. Ausgeführt wird nach Deutschland Elfenbein, Kakao, Kaffee, Palmöl, Kopranüsse (ölreiche Kerne der Kokospalme); eingeführt Baumwolle, Glasperlen, Schiefsbedarf und leider auch Branntwein für die Neger. Das Innere ist noch fast ganz un- bekannt. Weiter s. französische und portugiesische Niederlassungen und zwischen denselben der längs des Kongo-Flusses durch den König der Belgier gegründete Kongo-Staat. Dann folgt Deutsch-Südwestafrika, gröfser als Deutschland, bis zum Oränge-Fluss mit Angra-Pequena

3. Kleine Erdkunde für Volks- und Bürgerschulen - S. 78

1909 - Braunschweig : Appelhans
— 78 — sich der Affenbrotbaum, der Riese unter den Bäumen, wichtig durch seine kürbisartigen Früchte, deren mehlreiches Mark als Nahrungsmittel dient. Neben zahllosen anderen nützlichen Bäumen, wie dem Ebenholz- und Mahagonibaume, wachsen hier auch Schlingpflanzen, deren Milchsaft den Kautschuk liefert. Die fleischige Hülle der Frucht der Olpalme gibt das Palmöl und aus ihren Kernen hergestellte Palmkernöl, das zur Her- stelluug von Stearinkerzen, Seife und Ölkuchen verwandt wird. Die Kerne der Kokospalme liefern das Kopraöl, das als Kokos- butter und zur Seifenbereitung dient, während die fafrige Hülle der Kokosnuß zu Matten und Läufern verarbeitet wird. Ver- fchiedene Akazienarten schwitzen das Gummi arabikum aus. Außer- dem werden im heißen Afrika angebaut das Zuckerrohr, die Gewürzpflanzen, Tabak, Kaffee, Tee, Kakao, Reis, Mais, Baum- wolle u. a. Der Neger baut um feine Hütte den Pifang, der sie mit seinen riesigen grasähnlichen Blättern beschattet, und dessen Früchte für die Tropenbewohner dasselbe sind, wie für uns das Brot. Von den Tieren leben in den sumpfigen Wäldern der Ele- fant, der durch feine Stoßzähne (Elfenbein) wichtig ist, das Rhi- nozeros und Affen, in den Steppen die Giraffe, der Büffel, das Zebra und die Antilopen, in den Flüssen und Sümpfen das Krokodil und das Flußpferd. Der östliche Teil des Sud-m ist eine grasreiche Steppe, die bis zu dem oberen Nilgebiete reicht; wichtiger ist West-Sudün, ein waldreiches, noch wenig bekanntes Tafelland, an dessen hohem West- Rande der Niger entspringt. Die heißen Küstenebenen, zu denen die Randgebirge abfallen, sind im W. Senegambien und im S. Ober-Guinea. Togo. Togo ist die ain besten bewohnte Million Ein- wohner), aber kleinste deutsche Kolonie in Afrika, etwas größer als Bayern. Es liegt ganz in der heißen Zone und wird im N. und O. von französischem, im W. von englischem Gebiet begrenzt. Nur eine Küstenlänge von 50 km hat das nach N. sich stark verbreiternde Gebiet. Da natürliche Häsen fehlen, so hat man eine 300 m lange Landungsbrücke bei der Hauptstadt Lome gebaut. Flach und sandig ist die Küste. Hinter den Dünen breiten sich fischreiche Strandseen aus. Hier gedeihen vorzüglich die Kokos- und Olpalmen, so daß Palmöl und Kopra, d. i. der Kern der Kokosnuß, die Haupt- ausfuhrartikel bilden. In der Mitte sind Gebirge mit Urwald, der Kautschuk liefert. Im N. sind Grassteppen, die sich für Vieh- zucht eignen. An-Tieren finden wir Wildschweine, Affen, Leoparden, Flußpferde und bunte Vögel. Auch Schafe, Ziegen, Schweine und Geflügel gedeihen. Hier wohnen arbeitsame, friedliche heidnische Neger. Man fährt von Hamburg nach Lome in 17 Tagen.

4. Kleine Erdkunde für Volks- und Bürgerschulen - S. 81

1909 - Braunschweig : Appelhans
— 81 — Küste führt. Eine zweite Eisenbahn, von Daressalam westwärts, erschließt die mittleren Landschaften der Kolonie, die viele Steppen ausweisen mit Elefanten, Löwen, Giraffen, Antilopen, Zebras und Straußen. In den Niederungen findet sich vielfach Urwald. In den Flüssen leben Krokodile und Flußpferde. Es werden gebaut Öl- und Gespinstpflanzen, Baumwolle, Mais, Reis und Kautschuk. Im N. und W. läuft die Grenze über mehrere große Seen, nördlich durch den Viktoriasee, dem der Nil entspringt. Langgestreckt ist der tief- blaue Tanganjika-See. Die Eingeborenen sind heidnische Neger und mohamedanische Araber und Inder. Ausgeführt werden Kautschuk, Kopra, Felle, Hanf und Kaffee. Alle Handelsgegenstände müssen auf den Köpfen der Neger getragen werden. Für den Handel wichtig ist die Insel Sansibar, die aber den Engländern gehört. In 21 Tagen fahren die Dampfer der Dentsch-Ostafrika-Linie von Hamburg hin. d) Englische Niederlassungen mit der kleinen Insel Sansi- bar, welche Bagamojo gegenüberliegt. Die Gebiete aus dem Festlande sind meist noch wenig bekannt. e) Die italienischen Besitzungen erstrecken sich nördlich bis zum Golf von Aden, westlich nach Abessinien. § 60. Die Inseln. Im Atlantischen Ozean liegen: Die Azoren (aßoren), westlich von Portugal, sehr frucht- bar; ebenfalls portugiesisch: Madeira, westlich von Marokko, mit herrlichem Klima, reich an Wein und Südfrüchten; ähnlich die Kanarischen Inseln (spanisch), von den Römern ihrer Schönheit wegen „die glücklichen Inseln" genannt. Die größte Insel ist Tenerife mit dem hohen vulkanischen Pik. St. Helena, südwestlich von Nieder-Guinea, eine dürre Felsenfestung der Engländer (Napoleon I.). Im' Indischen Ozean: Madagaskar, so groß wie Deutschland, ein noch wenig be- kanntes Hochland, mit außerordentlich üppigem Pflanzenwuchse (Palmen, Kaffee, Reis usw.), von den Franzosen erobert. Die Bewohner sind größtenteils Christen. Sommer, Kl. Erdkunde. 5. Aufl. 6

5. Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 448

1869 - Braunschweig : Schwetschke
448 E. Amerika. ersteren opfern sie Alles und zerstören ihre Gesundheit haben fürchterliche unter ihnen angerichtet nicht selten aus Mangel an Vorsicht eintretenden Hungers- noth am meisten zur Entvölkerung dieser Gegenden beigetragen. Die In- dianer*) dieser nördlichsten Theile von Amerika, obgleich in sehr viele Stämme getheilt, gehören vorzüglich zu zwei Hauptnationen, wovon die Chippewahs (schippewäs) oder Chepewyans mehr im N., die Kni- stinos mehr im S. wohnen. Jede derselben zerfällt in viele kleinere Stämme, wovon die meisten nun noch einige Hundert Krieger zählen. Die Eskimos, auch hier von den ihnen überlegenen Indianern wüthend verfolgt, haben sich an die unwirthbaren Gestade des Eismeeres zuriickgezogen, wo es wenia Wild. dafür aber desto mehr Fische, Seehunde u. s. w. aiebt. früher nach S. haben sich dieselben an der Ostküste gezogen, wo #» y/ /■», y r rvi < st t . Familien haben Hauöthier Rennthier Hund Fundland angetroffen wur zähmen gelernt und besitzen Obgleich dieses Land seit dem 17. Jahrh, erst von französischen, dann von englischen Pelzhändlern Richtungen durchzogen worden ist, so kannten wir doch vom Innern nicht viel mehr als die fast gleichen Wege, welche Mackenzie, Hearne und zuletzt Franklin auf ihren Reisen zum nördlichen Polarmeer nach den Mündungen des Mackenzie-Flusses und des Kupferminen-Flusses einschlugen. Mehrere Forschungsexpeditionen sind früher von der Hudsonsbai-Gesellschast veran- staltet worden, so 1837—39 unter Anführung zweier Beamten derselben, Dease und Simpson, welche den auf Franklins zweiter Reise (1826) unerforscht gebliebenen Theil der Nordküste zwischen der Barrows-Spitze und dem Cap Beechey untersuchten und östlicher bis zur Mündung Thluitsch Fisch-Flusses vordrangen. Sie be Felir indem sie schloffen für kurze Zeit die Reihe der kühnen die nordwestliche Durchfahrt südlich demnach nicht eine Halbinsel, sondern eine Insel ist; auch entdeckten sie nördlich vom Cap Turnagain eine größere Insel, Victoria-Land, und östlich davon die Mündung eines ansehnlichen Flusses. Während der nörd- liche Theil des Landes später durch die Landexpeditiouen, welche auszogen, um nach dem verunglückten John Franklin zu forschen, mehr aufgeschlossen wurde, verdanken wir eine genauere Kenntniß des südlichen Theils dieses un- geheuren Gebietes bis zu den Rocky Mountains, den Expeditionen von Palliser, Gladman, Hind Dawson u. A. Schon Jahrhunderts bereiste ein Herr sorgfältig Archiv Handelsgesellschaften haben — " " o I------------r aufbewahrt wurden, bekannt. Hud- welche verschiedenen Punkten sogenannte Forts, *) Mehr als wir hier über Indianer zu sagen vermögen, wird der geehrte Leser aus einem Blick auf folgende leicht zugängliche Karlen lernen. „Ethnographische Karte von Nord-Amerika. Nach 1>r. Thcod. Waitz' Anthro- pologie der Naturvölker entworfen von O. Delitsch." „Ethnographische Karte von Nord-Amerika, bearbeitet und gezeichnet von H. Lange," Blatt Xv und Text in H. Langes Atlas von Nord-Amerika. Braunschweig, G. Westermann.

6. Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 308

1869 - Braunschweig : Schwetschke
308 D. Afrika. tüm am Bahr el Azrek, unweit seiner Vereinigung mit dem Bahr el Abiad in dürrer, wenig gesunder Gegend, mit ca. 40,000 Einw. Beim Dorfe Wady Half a ist ein berühmter Wasserfall des Nil, der oberhalb durch eine steinige Wildniß fließt. Das Gebiet von Dongola breitet sich am Nil, etwa fünf Tagereisen lang aus. Die Ufer erweitern ich von 'Nubien, hier beträchtlich. lassen viel Raum für den Anbau, und außerdem ist der Fluß mit vielen großen und fruchtbaren Inseln bedeckt. Hier giebt es befruchtende Ueber- schwemmnngen, wie in Aegypten; auch regnet es zuweilen mehrere Tage hinter einander. Die Einwohner reden die »»bische Sprache und gehen fast ganz nackt. Der Feldzug des Paschas voll Aegypten gegen die hier- her geflüchteten Mamelucken hat das Land sehr verödet. Das Haupt- product sind die trefflichen Pferde, welche ans Arabien stammen, aber hier noch schöner gedeihen; sie werden fast nur mit Stroh gefüttert. Die vielen kleinen Häuptlinge (Kas chefs) des Landes sind vom Pascha von Aegypten abhängig. Der Hanptort ist Nen-Dongola, am linken Ufer, 750' über dem Meere; er hat dlirch die hierher geflüchteten Mainelucken sehr an Bevölkerung, zugenoinmen, 6000 Einw. — Weiter südlich am Nil wohnen die Scheigya-Arabe r, deren Gebiet etwa 20 Meilen lang ist. Sie zerfallen in mehrere Stämme und sind ein höchst tapferes Volk, deren Reiterei besonders vortrefflich ist; dennoch mußten sie, vom Pascha von Aegypten angegriffen, dem Feliergewehr unterliegen und sind jetzt abhängig. Auch in ihrem Gebiete findet inan schöne Teinpelruinen, namentlich am Berge Bargal, nördlich von Merawi, und besonders viele, wenngleich kleinere und sehr verfallene Pyramiden. Die Gegenden östlich vom Nil, im Ganzen trockene, unfruchtbare Verg- ebenen und Schluchten, werden dennoch jährlich von vielen Karavanen aus Sennaar und dem inneren Afrika, sowie ans Aegypten besticht. Dadurch hat man einige der dort vorhandenen Völkerschaften kennen gelernt. Das Gebiet von Berber breitet sich im O. der angebauten Nilufer aus. Die Einwohner sind Araber von dunkler Farbe und schönen Zügen; aber sie werden uns als höchst verworfen, verrätherisch, habsüchtig und unsittlich ge- schildert. Sie sind theils Hirten, 'theils haben sie etwas Ackerbau; vor- züglich aber sind sie wandernde Kaufleute. Sie leben in mehreren Dörfern und ihre Häuser sind geräumig und gut gebaut. Sie haben einen Melek oder Fürsten, dessen Macht sich darauf beschränkt, von den durchziehenden Kaufleuten Abgaben zu erheben; sonst war er von Sennaar abhängig, jetzt vom Pascha von Aegypten. El Meschörif oder Berber, ehemalige Hauptstadt von Dar el Berber, in weiter Ebene am rechten Ufer des Südlich von den Berbern liegt die Stadt Nil gelegen, mit 30,000 Einw. Damer am Nil, nahe der Mündung des Takazze oder Atbara; ihre Be- wohner haben mehr Bildung als die meisten ihrer Nachbarn; viele von ihnen studiren in Aegypten und werden dann als Fakir, Gelehrte und Heilige, sehr geehrt. — Südlich davon liegt der District von Schendy, eine sehr große, fruchtbare Ebene zwischen dem Atbara und Nil, welche viel Salz besitzt und deren Bewohner Araber sind. Die vormals wichtige Stadt Schendy liegt '/2 St. vom Nil und hatte sonst an 6000 Einw., worunter viele Kaufleute ans Dongola, Sennaar u. s. w.; sie ward 1822

7. Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 310

1869 - Braunschweig : Schwetschke
310 D. Afrika. wird hier nicht mehr reif; Durrha und Mais sind die Haupterzeugnisse. Da es hier schon wieder Wälder giebt, so finden sich Rhinocerosse, Löwen, f V r | | I f r | I r Hyänen; auch Giraffen sind häufig; der Strauß findet sich in den Ebenen. Der Handel mit Durrha, Sclaven, Elephantenzähnen, Straußfedern, Gummi und Hippopotamnshäuten, die zu Schilden, Peitschen u. s. w. verarbeitet werden, beschäftigt mehrere Karavanen nach Schendy und nach Aegypten. Die ehemalige Hauptstadt Sennaar, unter 13%0 n. Br., liegt auf einer Anhöhe, am linken Ufer des Bahr el Azrek, in einer fruchtbaren Ebene. Sie soll nur noch an 10,000 Einw. enthalten und hat eine schöne Moschee und einen verödeten großen Palast des Sultans. Die jetzige Hauptstadt, die größte Stadt Nubiens, wo der Generalstatthalter residirt, ist wie schon gesagt Chart um, auf einer von dem Weißen und Blauen Nil gebildeten Halbinsel neu erbaut und 1160' über dem Meere. Sie zählt bereits 40,000 Einw. und treibt starken Handel. Im W. des 'Nil liegt, von Wüsten umgeben, das Land Kordufan. Die nördlichen Gegenden sind weniger fruchtbar und haben mehr Viehzucht als Ackerbau; im S. erhebt sich das Land zu be- waldeten Gebirgen und ist höchst fruchtbar; die Einwohner sind ein Gemisch von heidnischen Negern, Nubiern und Arabern. Sie waren früher von dem weiter westlich liegenden Reiche Darfur abhängig; 1820 hat sie der Pascha von Aegypten unterworfen, wobei die Hauptstadt Obeid oder Obed (etwa 2000' über dem Meere) zerstört worden. Aus der Stelle der zerstörten Stadt stehen mehrere Dörfer, welche die gegenwärtige Haupt- stadt bilden. Pallme schätzte die Einwohnerzahl der Stadt ohne das Militär (1839) auf ca. 12,000 Seelen. Munzinger sagt über den Handel: In Kordusan sind es die arabischen Dschalin und dann die Dana- gele, die den Handel in Händen haben. Die letzteren sind so verrufen, daß Dongolaui fast ein Schimpfname ist. Der Handel von Obeid wendet sich vorzugsweise nach Kairo direct über Dongola. Ausfuhrartikel sind Gummi, Häute, Sennesblätter, Elfenbein, Rhino- ceroshörner, Hornvieh, Tamarinden, Straußfedern, Gold rc. Die südlich von Kordusan und Sennaar gelegenen Gebirge und Völker sind uns freilich nicht mehr so unbekannt als zur Zeit, wo Blanc das vorliegende Werk verfaßte. Diese von Negerstämmen bewohnten Gebiete sind uns zum Theil durch wissenschaftliche Reisende, aber auch durch jene verwilderten und verworfenen Europäer, welche das Geschäft des Sclaven- handels betreiben, bekannter, ja zugänglicher geworden, dennoch harren die in- teressantesten Fragen, wie die über den Zusammenhang der großen Seen im Quellgebiet des Nil, immer noch der Beantwortung. Von Norden aus drangen in neuester Zeit Baker (1863 — 1864) und ein den ungebildeten Ständen ungehöriger Italiener, Namens Piaggia (1860—1865) im Gebiet des Weißen Nil und des Bahr Dschnr vor. Letzterer berührte das uns noch ganz unbekannte Land der Niamniam und die südwestliche Wasserscheide des Nil. Die ungeheure Wildniß, sagt Petermann*), die ausgedehnter als das *) Pete rmanns Mitth. 1868.

8. Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 323

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Iv. Das Paschalik Tripoli. 323 im No., wo der Schwarze und Weiße Harudsch, öde, zerrissene Bergzüge, von Nw. nach So. ziehen; im W. scheint es gegen die Wüste offen. Nördlich von Fezzan wohnen arabische Stämme, westlich und süd- lich Tuariks, östlich Tibbos. Das ganze Land ist eigentlich nur eine große Oase der Wüste; der Boden ist meist sandig und trocken, es giebt nur wenige Quellen und gar keine Flüsse. Palmen sind daher fast der einzige Baum, und nur wo man bewässern kann, wird etwas Weizen, Mais und Gerste gewonnen. Man hat wenig Pferde und Kühe, weil es an Weide fehlt; desto mehr Kameele und Ziegen. Außerdem liefert das Land viel Salz, Salpeter und Schwefel. Das Klima ist sehr unangenehm, große itze und empfindliche Kälte wechseln oft. Stürme erfüllen die Luft mit and; der Regen ist äußerst selten. Die Einwohner, deren Zahl etwa 70,000, nach Anderen nur 26,000 beträgt, sind häßlich, dunkelbraun, un- kriegerisch und höchst schmutzig. Sie leben im höchsten Elend; doch ist ihr Land die größte Hauptstation fiir alle Karavanen aus Aegypten, Tripoli und dem Sudan. Die Fezzaner sind Muhammedaner, haben aber außer dem Koran noch den Pentateuch, die Psalmen und die Bücher Salomonis. Ein Sultan regiert das Land despotisch, zahlt aber Tribut nach Tripoli und unterhält etwa 15,000 bewaffnete Araber, denn der Fezzaner führt nicht die Waffen. Der Hauptort ist Murzuk (Mursuk), unter 26" n. Br., 1400 Pariser Fuß über dem Meere, eine elende Stadt, mit einer Erd- mauer umgeben; der sogenannte Palast des Sultans hat auch nur Erd- wände; doch sind hier 15 Moscheen und vielleicht 3500, nach Dr. Barth nur 2800 Einw. Es ist ein bedeutender Handelsplatz, ein Zwischenplatz, wo die Karavanen aus verschiedenen Richtungen zusammentreffen, sowohl von Tripoli und von Aegypten her, als von Haussa und Bornu und den Oasen auf dem nördlichen Rande der Sahara (Ghadames, Ghat und Tuat). Die Hauptwaaren sind Sclaven, Sennesblätter und Elfenbein. Ein kräftig gebauter Sclave kostet im Innern 2—3 Dollars, in Kano 10—12, in Tri- poli 60—65, in Konstantinopel 90—100; gute Sklavinnen sind im Allge- meinen etwas theurer. — Ein englischer Agent hat in Murzuk seinen Wohn- sitz. Sockna, unter 29° Br., ist berühmt wegen seiner Palmenwälder, deren Datteln für die besten in Nord-Afrika gelten. Im nördlichsten Theile des Landes trifft man die Ruinen einer römischen Stadt. Zu nennen ist noch die Oase Udschila, welche zuletzt von Herrn M. v. Beurmann auf seiner beabsichtigten Reise von Bengasi nach Wadai besucht wurde. An der westlichen Grenze von Tripoli liegt der von Reisenden oft berührte Ort Ghadames, mit etwa 4000 Einw. Der Ort ist Mittelpunkt des Handels nach dem Innern. G. Rohlfs besuchte diesen Ort 1864 und 1865. Li*

9. Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 344

1869 - Braunschweig : Schwetschke
344 Ix Af'.ika. nomadischen Stämme leben unter unabhängigen Häuptlingen erblich Macht Fehden Heerden schlichten innere Streitigkeiten und sind die Anführer jüge. Ihre Einkünfte bestehen in dem Ertrage ihrer Schutz der Raubzüge und in den von den gaben. Als Räuber am berüchtigtsten sind die Araber am Senegal. Durch den Karavanenhandel verdienen die Beduinen viel Geld. Jede Kameelladung kostet pro Tag im Durchschnitt einen Ducaten. Natürlich sind diekarava- nenzüge oft sehr gefährlich. Auf dem Wege nach Timbuktu kam im Jahre 1805 eine aus 2000 Menschen und 1800 Kameelen bestehende Karavane um. Täglich marschirt ein solcher Zug von Tagesanbruch an in 7 bis 8 Stunden 4 bis 6 Meilen. Das Kameel hält es 6 bis 7 Tage ohne Nahrung und Wasser ai über 15 deutsche Meilen rt(Mehari) vermag in Wegen des einträglichen Handels, der fast die ganze Wüste in beständiger Bewegung erhält, sind di Bewohner auf die Fremden sehr eifersüchtig, von denen sie fürchten, im Han del beeinträchtigt zu werden. näher lüfte gelegene Theil der libyschen Wüste ist jetzt in der Abhängigkeit des Vicekönigs von Aegypten. Die ganze Küste von Aegypten bis an die Grenze von Tripoli ist bis 10 bis 15 St. vom Meere felsig und öde, meist ohne Baum, ohne Bach, ohne Dörfer: das ist die Wüste Barka; doch findet man darin viele Ruinen alter Städte, auch einzelne fruchtbare Thäler. Beduinen durchziehen diese Wüste und leihen den Karavanen ihre Kameele. unfruchtbare Meere findet man Sand und Kalkhügel und thonige. Ebenen. Die Oasen, welche südlicher liegen, sind vorzüglich folgende: Siwah, das Ammonium der Alten, unter 29" n. Br. und 44" ö. Lg., 60 St. vom Meere und 12 Tagereisen von Kairo, mit 8000 Einw. vorzüglich im N. von 4- bis 500' hohen umgeben, 1 % M. lang und 1 % M. breit; aber nur ein Theil dieses Raumes besteht aus fruchtbarem Boden und wird von 20 Quellen süßen Wassers und fast ebenso vielen salzigen bewässert. Die Vegetation ist hier vortrefflich; Wiesen, Palmenwälder und Saatfelder wechseln mit einander ab; man hat überdies in den Gärten einen Ueberflnß der edelsten Früchte. hiesige Wasser schädlich Einwohner, welche über 2000 streitbare Männer stellen können, bestehen hauptsächlich Berbern, mit Negern untermischt. Sie sind eifrige Muhammedaner, stehen unter mehreren Scheikhs und sind seit 1820 dem Pascha von Aegypten unterworfen. Da sie häufig von Karavanen besucht werden, so treiben sie einen lebhaften Tauschhandel. Es giebt in dieser Oase mehrere Ortschaften, alle ummauert und ans Felsen gebaut, aus Furcht vor feindlichen Einfällen; alle bestehen aus elenden Häusern und engen, finsteren Gassen. Siwah wird der Hauptort genannt. Von dem einst so berühmten Tempel des Jupiter Ammon ist keine recht sichere Spur mehr vorhanden, und die Eifersucht der Einwohner hat die europäischen Reisenden an genauen Untersuchungen sehr gehindert. Man findet einen kleinen ägyptischen Tempel, dessen Wände mit schönen Sculpturen bedeckt sind; ferner einen kleinen dorischen Tempel, an vier Orten Katakomben in den Felsen, und Ruinen mehrerer Städte, westlich von Siwah liegt das fruchtbare Thal Schiatha, wo die

10. Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 625

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Xiv. Paraguay. nicht in großer Menge*); Ackerbau sehr bedeutende Viehzucht in den eiten Grasebenen machen die Hauptbeschäftigungen der Einwohner aus. Als das eigenthümlichste und edelste Product des Landes müssen wir den Paraguay-Thee oder Mute, im Lande selbst gewöhnlich nur Yerba (Kraut) genannt, hervorheben. Er wird aus den Blättern einer Stech- palmenart (Cassine Congonha oder Ilex paraguariensis) gewonnen, welche die Größe eines Orangenbaumes erreicht und sich fast ausschließlich in diesen Gegenden findet. Die Wälder, welche diesen immergrünen Baum oder Strauch vorzüglich enthalten, liegen meistens im nördlichen und öst- lichen Theile des Landes und werden hier Montes genannt. Die Blätter werden gesammelt, geröstet und zerstoßen. In diesem Zustande wird der Mate wie anderer Thee, aber aus der Kanne selbst mittelst kleiner, oben durch ein feines Sieb geschlossener Röhren genossen. Den Gebrauch haben die Europäer nicht von den Indianern erlernt, denen er noch jetzt größten- theils fremd ist; für die weiße Bevölkerung aber ist dieser Thee wie bei uns der chinesische, das allgemeine Bedürfniß nicht allein in diesem Lande, sondern auch in La Plata, Chile, Peru rc. Er ist daher ein sehr bedeutender Handelsartikel für Paraguay, wiewohl die Ausfuhr seit der Revolution und der Absperrung außerordentlich abgenommen hat. Ebenso wichtig könnte der Taback werden, welcher an Güte dem von Havana nicht nachsteht. Die herrlichen Wälder liefern die nutzbarsten Hölzer, Harz- und Gummiarten rc. Besonders bemerkenswerth sind: der Milchbaum, gleichsam eine vegetabilische Kuh, der Schlangenbaum, dessen Blätter als untrügliches Mittel gegen den Biß der Giftschlangen gelten, der Trinkerbaum, aus dessen Saft sich ein labendes Getränk destilliren läßt. Bildung und Industrie stehen noch auf einer niedrigen Stufe. — Das Ganze ist in 25 Departements oder ?artiäo8 getheilt. Die einzige bedeutende Stadt ist: Asuncion, 25y4° s. Br., auf einer Anhöhe am linken Ufer des Paraguay, mit 25,000 Einw., einschließlich der Vorstädte 48,000 Einw., ist weitläufig und dorfartig gebaut. Die Stadt ist jetzt (1869) in Folge des Krieges ganz verödet. Sie wurde 1536 angelegt und zählle 1819 über 15,000 Einw. Die Straßen sind nicht gepflastert und zwei Drittel der Einwohner bestehen aus Mulatten; Negersclaven sieht man gar nicht mehr. Hier ist sonst der Mittelpunkt eines beträcht- lichen Handels mit Rindvieh, Häuten, Taback, Holz, Thee, Wachs rc., und die Umgegend ist verhältnißmäßig gut angebaut und bevölkert. — Oest- lich davon liegt die Stadt Villa Rica, mit 25,000 Einw., in deren Nähe der meiste Paraguay-Thee gewonnen wird. *) Neuerdings (1869) tritt in Berlin ein Projectenmacher mit dem Plane her- vor, die Goldfelder von Paraguay, das nach feiner Ansicht ein zweites Californien zu werden verspreche, auszubeuten. Blanc'« Handbuch Ni. 8te Aufl.
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