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— 76 —
aber im geheimen noch immer betrieben, aber nicht mehr nach
Amerika hin, wo die Sklaverei aufgehoben ist, sondern zu den
mohammedanischen Völkern in der asiatischen und europäischen
Türkei (arabische Händler durchziehen Afrika, schleppen die er-
handelten oder erbeuteten Sklaven nach der Küste, fahren sie über
das Meer nach Arabien und verkaufen dort die wenigen, welche
nicht zuvor den entsetzlichen Anstrengungen der Reise erlegen sind).
— Im N. wohnen kaukasische Völker (meist mohammedanische
Araber), ebenfalls im S. (Engländer, Holländer, Deutsche).
* Die Eigentümlichkeit Afrikas ist Einförmigkeit, so in der
Küstenentwickelung (der ungegliedertste, daher auch unbekannteste
Erdteil), in der Oberfläche und in den Bewohnern (ohne geistige
Entwickelung). [Das Innere Afrikas ist auch deshalb schwer
zugänglich, weil die Flüsse sich aus der Hochebene durch die
Randgeb. bis zum M. in vielen Stromschnellen und Wasser-
fällen durcharbeiten müssen, hier also nicht schiffbar sind.] *
§ 48. Die Stufenländer des Nil.
Der Nil entsteht aus dem Zusammenfluß., bc§ blauen Nil
(Habesch) und des weißen Nil (Quelle s. vom Äquator).
1. Habesch oder Abessinien, „die afrikanische Schweiz",
* mit fruchtbaren, gut bewässerten Stufenländern (Kaffee, Baum-
wolle). Die Abessinier sind zwar Christen, aber roh und un-
gebildet, neuerdings von den Italienern unterworfen. *
2. Nubien, das Stufenland des mittleren Nil, dem Namen
nach dem Vicekönig von Ägypten unterworfen, ein sehr trockenes,
heißes, spärlich bebautes Land;
* im s. Nubien vereinigt sich der blaue mit dem weifsen Nil
bei Ckartüm (Handel mit Negern und Elfenbein). Hptst.
eines neu gegründeten mohammedanischen Reiches, das Nubien
erobert hat und auch Ägypten bedroht. Die negerartigen
Nubier sind Mohammedaner. *
3. Ägypten verdankt, da es zur regenlosen Zone gehört,
seine große Fruchtbarkeit nur den jährlichen Ueberschwemmungen
des Nil, (Baumwolle, Reis, Zucker); bewohnt ist infolgedessen
allein das schmale, langgestreckte Nilthal,
* daher der „heilige" Nil, wie der Ganges. Jenseit der Gebirgs-
mauern, durch welche beide Seiten des Thaies eingeschlossen
werden, beginnt die Wüste. In Unter-Ägypten, wo jene Mauern
mehr zurücktreten, bildet der Nil ein Delta. Infolge der hohen
Abgaben an den König lebt der Landmann trotz der üppigen
Fruchtbarkeit des Bodens in den traurigsten Verhältnissen. —
In Ober-Ägypten die Ruinen der Riesenstadt Theben, in der
Nähe die Katakomben (Mumien). In Mittel-Ägypten bei den
Trümmern von Memphis die Pyramiden; in der Nähe: *
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Extrahierte Personennamen: Habesch
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Afrika Afrikas M. Abessinien Nubien Nubien Nubien Theben Memphis
Eisenacher Burg. Viehburg (Stern)
Mädelstein.
Eisenarh und die Wartburg von Nordosten. Wo der östlichen Straße durch die liebliche Bucht des sagenumsponnenen Hörseltales am Westende des
Thüringer Waldes ein bequemer Ausweg nach Südwesten gewiesen wird, erwuchs Eisenach zu einem seit alters wichtigen Verkehrsplatze. Darum schmückten einst
Burgen die Kuppen des mit Laubwald bedeckten Bergrandes. Und heute krönt wiederum den Wartberg die aus Trümmern herrlich wiedererstandene Wartburg,
die in Sage und Geschichte gefeierte hohe Warte zwischen Thüringen und Hessen. Zu ihr schlängeln sich von der traulich anmutenden Stadt reizvolle Wege durch
Wald und Schluchten wie Pfade eines verzauberten Parkes empor.
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§ 281
54
B. Die inneren Inseln.
x (Austral-Jnsew,)
§ 281 Zu dem inneren Gürtel gehören:
а) Neu-Gninea (etwa zur Hälfte niederländisch, zu je 1/i englisch
und deutsch);
b) Bismarck-Archipel (deutsch);
c) Salomon-Jnseln (zwei davon deutsch, die übrigen englisch);
б) Neue Hebriden (unter engl, und franz. Protektorat);
e) Neu-Kaledonien (französisch).
2. Neil-Seeland (englisch; bewohnt von Polynesiern, also von Malaien).
3. Zwar nicht physisch, aber doch nach ihrer Bevölkernng (Melanesier) gehören anch die
Fidschi-Inseln hierher (britisch; znsammen so groß wie Westfalen).
Abb. 1, § 281. Ein Korallenriff.
Alle inneren Inseln bilden einen Teil des Faltengebirgs- und Vulkan-
bogens, der den Großen Ozean umsäumt (Kordilleren, Kamtschatka, Japan,
Sunda-Jnseln, Melanesien) und sind häufig von Korallenriffen umgeben
(s. Abb. 1, § 281). Mit fruchtbaren (Ton- und Tnff-)Böden ausgestattet und reichlich
i) Über die Bevölkerung der gesamten (inneren und äußeren) Inseln sei hier im vorweg
folgendes bemerkt. Es handelt sich um zwei Völkergruppen, die Melanesier (anf den oben als
„Melanesien" bezeichneten inneren Inseln wohnend und zu keiner der sechs Hauptrassen zählend)
und die Malaien. Die Malaien zerfallen wieder in die eigentlichen Malaien auf den zu
Asien gehörigen Inseln (Sunda-Jnseln usw.), die Mikronesier (— Kleininselbewohner) auf
den deutschen nicht-melanesischen Inselgruppen (Karolinen, Marianen und Marschallinseln) und
die Polynesier (= Vielinselbewohner) auf allen übrigen Inseln.
1. Melanesien
(bewohnt von Mela- ^
nesiern)^):
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Extrahierte Ortsnamen: Westfalen Kamtschatka Japan Melanesien Melanesien
135
und darüber hinaus, s. Abb. 1, § 65) und die im Bau befindliche Bagdadbahn.
Diese führt (bzw. wird führen) von Konia durch den Taurus in die kilikische Ebene
(über Adana, unweit Tarsus), überschreitet den Enphrat, durchquert den äußersten
Norden, die „Perle" Mesopotamiens, erreicht bei Mosnl (Ninive) den Tigris
und führt an seinem rechten User hinab nach Bagdad und von dort bis Basra^).
Gleichzeitig erhielt die deutsche Gesellschaft das Recht, eine Abzweigung nach Alexan-
drette und Hafenanlagen an diesem wichtigen Platz bauen zu dürfen. Die Bag-
dadbahn (im ganzen 2400 km lang) ist berufen, alte Kulturgegenden (Kilikien,
Mesopotamien) zu neuem Leben zu erwecken. Hand in Hand damit sollen von
englischen und deutschen Ingenieuren in Mesopotamien Bewässerungsanlagen
augelegt werden.
Ruinenstätten Kleinasiens. Die Ruinen von Ephesos (Wo? s. E in der Skizze) sind § 67
heute zum Teil vom Schlamm eines Küsteuflusses bedeckt2). Die Ruinen des Tempels der Diana,
eines der sieben Weltwunder, ragen als spärliche Mauerreste aus einer Wasserlache hervor, die
im Sommer austrocknet. — 80 km östlich von Smyrna befinden sich die geringen Reste von
Sardes, der alten Hauptstadt Lydiens (Krösus!), 80 km nördlich von Smyrna die großartigen
Ruinen von Pergamon. Pergamon war eine der berühmtesten Städte des Altertums (große
Bibliothek; Name Pergament) und noch in der Römerzeit die Hauptstadt der „Provinz Afia".
Die seit 1878 von der preußischen Regierung vorgenommenen Ausgrabungen (zuletzt unter
Dörpseld, dem Sohne des bekannten Schulmannes) bieten heute „ein herrliches Bild einer hel-
lenistischen Großstadt". — Unweit des südlichen Ausgangs der Dardanellen ist die Stätte des
alten Troja. Heinrich Schliemann, ein geborener Mecklenburger, unternahm hier seit 1870 auf
eigene Kosten umfangreiche Ausgrabungen, die nach seinem Tode unter Dörpseld (f. oben) fort-
gesetzt wurden. Dabei wurden neun Siedelungsschichten und in der sechsten die Ruinen des
Homerschen Troja nachgewiesen.
_2. Armenien._
Zur Wiederholung des Präparandenstoffes: In welchem politischen Gebiet liegen | 8 68
l Eriwan /\, Erserum O, Kars Q, Täbris G, Wan-See, Urmia-See, Ararat, 5160 m? I
2 a. Die Armenier.
Die Armenier gehören zur mittelländischen Rasse, nahmen bereits im 2. Jahrhundert das
Christentum an (selbständige Armenische Kirche), sind intelligent und strebsam, aber sehr ränke-
süchtig. Wegen ihrer sprachlichen Gewandtheit werden sie im Morgenland gern als Dolmetscher
(Dragoman) benutzt. Die armenischen Kaufleute gelten in den Städten der Mittelmeerküste
als besonders schlau und gerieben. Die Armenier in der Heimat sind meist Hirten und Acker-
bauer, tragen statt des Turbans hohe Pelzmützen und leben vielfach noch heute wie im Alter-
tum in unterirdischen Wohnungen. Der Haß der Türken und Kurden (beide islamitisch) führt
häufig zu greuelvoller Verfolgung der Armenier.
8. Syrien und Palästina.
Zur Wiederholung des Präparandenstoffes: Es sind auf der stummen Skizze 2,
§ 65 zu benennen: die eingezeichneten Gebirge (das benannte außer acht
lassen) und der „Graben", die beidenflüsse (außerdem Leontes), die 5 Städte
und 1 Ruinenstätte Syriens (B), sowie die 8 Städte Palästinas. Dabei ist
bei jedem Gegenstand eingehend zu wiederholen, was der frühere Unterricht
darüber brachte.
J) Ursprünglich sollte nur die Strecke bis Bagdad von der deutschen Gesellschaft gebaut
werden. Auf Grund eines Abkommens zwischen England und Deutschland wird die Gesellschaft
die Bahn jetzt bis Basra bauen. Dort wird sie enden, während ursprünglich der Hafen
von Kueit als Endpunkt gedacht war. Die Umladung aufs Schiff wird nun bereits in Basra
erfolgen, wodurch die — überwiegend englische — Schiffahrt auf dem Euphrat (Schat el Arab)
außerordentlich begünstigt wird.
2) Die nach Westen gehenden Flüsse laden überhaupt viel Schlamm ab, auch der Mäander
69
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_Schliemann Heinrich Palästinas
Extrahierte Ortsnamen: Adana Mesopotamiens Ninive Bagdad Kilikien Mesopotamien Mesopotamien Kleinasiens Ephesos Smyrna Sardes Smyrna Pergamon Troja Homerschen_Troja Armenien Kars Urmia-See Morgenland Alter-
tum Syriens Bagdad England Deutschland Basra Basra
§108 Afrika. 172
des ehemaligen Memphis, die gewaltigsten sind. .Später, von 2160—2000, war dann das „hundert-
torige" Theben, nördlich von Assuan, die glanzende Hauptstadt des ägyptischen Reiches.
2. Das Mittlere Reich (2000—1550 v. Chr.) stand für kurze Zeit unter der Herrschaft eines
asiatischen Hirtenvolkes, der Hykfos. (Dieser Periode gehört der sagenhafte König Sefostris an.)
3. In der Zeit des Neuen Reiches (1550—1100) wurde Ägypten eine Großmacht. Einer
der mächtigen Könige dieser Zeit (Amenophis Iii.) erbaute den Tempel von Luksor^). Er staud,
wie sein Nachfolger, in regem Briefwechsel mit den mächtigen Herrschern von Babylon und
Assyrien^). Ramses Ii., der Große (um 1300), ließ in Theben großartige Tempel und
Paläste errichten. Unter Ramses, dessen Mumie sich jetzt im Museum zu Kairo befindet,
mußten die Kinder Israel im östlichen Nildelta (Gosen) Frondienste leisten.
4. Die Zeit der Fremdherrschaft, 1100—663 v. Chr. Nach wechselvollen Zeiten, in die die
Besieguug des Königs Rehabeam von Juda 930 fällt, stand Ägypten für kurze Zeit unter der
Herrschaft äthiopischer (nubischer) und später unter der assyrischer Fürsten.
663 gelang es Psammetich I., Ägypten wieder zu einem selbständigen, einigen Reiche zu
machen (Hauptstadt Sais, in Unterägypten, am westlichen Nilarm). Mit ihm beginnt die Spät-
zeit (663—332 v. Chr.), deren Abschluß die Perserherrschaft bildet (der Perserkönig Kambyses,
Sohn des Cyrns).
5. 200 Jahre später, 332 v. Chr., fiel Ägypten nach dem Untergange des Perserreiches in
die Hände Alexanders des Großen, der Alexandria gründete, das bald ein Mittel-
Punkt des Welthandels und griechischer Geistesbildung wurde. Mit ihm begann die
griechisch-römische Zeit (332 v. Chr. bis 640 n. Chr.). Bei Alexanders frühem Tode, 323, kam
Ägypten an das Teilreich des Ptolemäus. Unter seinen Nachfolgern, den Ptolemäern,
war dann Ägypten zeitweilig der mächtigste Staat der Welt, geriet aber allmählich immer
mehr unter römischen Einfluß. Die Königstochter Kleopatra (um 30 v. Chr.) wußte sich durch
Bestrickung Cäsars und Antonius' noch die Herrschaft zu erhalten; dann aber wurde Ägypten
vollständig ein Teil des Römerreichs. Bei der Teilung des römischen Reiches, 395 n. Chr.,
kam das Land an Ost-Rom, mit dem es dann langsam verfiel.
6. 640 wurde Ägypten ein Teil des mohammedanischen (Kalifen-) Reiches, und die Ägypter,
die früh christlich geworden waren, nahmen (mit Ausnahme der Kopten, § 109) den Islam an.
B. Neuere Geschichte. Unter den Kalifen wurde 969 n. Chr. Kairo gegründet und zur
Hauptstadt erhoben. Die glanzvollsten Jahre des Kalifats erlebte Ägypten unter dem Sultan
Säladin (1169—93), einem kurdischen Söldnerführer, der sich selbständig gemacht hatte. Er
unterwarf Syrien, besiegte 1187 die Kreuzfahrer und eroberte Jerusalem. Nachdem Ägypten
dann noch 250 Jahre unter der Schreckensherrschaft der Mamelucken (urfprüuglich Leibgarde des
Sultans) gestanden hatte, wurde es 1517 eine türkische Provinz. 1798 besiegte Napoleon I., der
England injndien schädigen wollte (Ägypten das Turchgangeland!), die erneut mächtig gewordeneu
Mamelrckea in der Schlacht bei den Pyramiden, doch wurde seine Flotte im folgenden Jahre
von den Engländern unter Nelson bei Abukir vernichtet. 1799 riefen die Verhältnisse in Frank-
reich Napoleon zurück, und 1801 übernahmen die Türken wieder die Herrschaft. Der türkische
Statthalter (Pascha) Ismail Pkscha, der Hauptförderer des Sueskaualbaus (1869 vollendet),
wußte sich 1867 zum erblichen Vizekönig (Khedwe) zu macheu. Während seiner Regierung
wurde die ägyptische Herrschaft fast bis an die Nilquellseen ausgedehnt. 1882 landeten die Eng-
länder Truppen in Alexandria unter dem Vorwande, einen Militäraufstand ^niederzuschlagen,
blieben im Lande und zogen allmählich die ganze Verwaltung an sich. So ist Ägypten heute in
Wirklichkeit eine britische Kolonie und nur noch dem Namen nach eine türkische Provinz3).
Der ägyptische Sudan war bereits infolge eines Aufstandes desmahdi, eines ehemaligen
nubischen Sklavenhändlers, 1884 verloren gegangen. Von 1896—99 eroberten ihn die Engländer
*) Neben und an der Stelle des alten Theben. Hier war schon zur Zeit des „Mittleren
Reiches" die Tempelstätte Karnak entstanden. Heute gehören die Ruinen von Theben-Luksor-
Karuak (Theben auf beiden Seiten, Lukfor und Karuak auf dem Ostufer des Nils) zu deu be-
suchtesten der Erde. Der Ammonstempel in Karnak übertrifft an Ausdehnung alle
Gebäude der Erde.
2) 1887 wurde bei El Amarua iu Oberägypten eine große, interessante Briefsammlung
entdeckt. Die Mitteilungen wurden in jenen alten Zeiten in Keilschrift auf Tontafeln geschrieben,
und diese wurden gebrannt; sie waren dann haltbarer und konnten nicht „verbessert" werden.
Zum Schutze erhielten sie einen Briefumschlag aus Ton, der vom Empfänger zerbrochen wurde.
Auf ihm stand die Adresse des Empfängers.
3) Ägypten ist ein der Türkei zinspflichtiger Staat (jährliche Abgabe 15 Mill. M) unter
einem sonst, wenigstens dem Namen nach, unumschränkt herrschenden selbständigen Vizekönig
oder Khed!ven, dessen Würde erblich ist. Heer und Verwaltung sind seit 1882 ganz in den Händen
der Engländer.
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Extrahierte Personennamen: Amenophis_Iii Amenophis Ramses Ramses Psammetich_I. Perserkönig_Kambyses Alexanders Alexanders Cäsars Napoleon_I. Napoleon Ismail_Pkscha Karuak
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Memphis Theben Assuan Theben Kairo Israel Gosen Juda Nilarm Alexandria Alexanders Ost-Rom Kairo Syrien Jerusalem England Frank- Alexandria Karnak Theben-Luksor-
Karuak Theben Karnak El_Amarua
§ 292
Die Nilländer.
70
1. Die Libysche Wüste (links vom Nil) ist noch eintöniger als die Sahara;
doch hat sie eine Reihe schöner Oasen, zum Teil in Tiessenken (Depressionen)
gelegen (z. B. Siwa —25 m).
2. Die Krabische lvüste (wo?), die nördliche Fortsetzung der Nnbischen Wüste,
ist eine von Vulkanen durchsetzte, oasenlose Felswüste. Sie lieferte schon im
Altertum den Ägyptern die herrlichsten Bausteine, u. a. die Kalksteinblöcke sür
die Pyramiden.
3. Das Niltal, die „größte Oase neben der größten Wüste", ist von
alters her berühmt durch seine, durch die jährlichen Überschwemmungen erzeugte,
beispiellose Fruchtbarkeit. Die Überschwemmung beginnt Ende Juni, wenn in
Abessinien die tropischen (Zenital-)Regenmassen niedergehen, wird verstärkt in:
August, wenn die Wasser aus dem Nil-Sudan anlangen, und erreicht ihren
höchsten Stand Ansang Oktober. Dann ragen nur noch die hochgelegenen
von Dattelpalmen umkränzten Ortschaften (vgl. die Wnrten oder Warften der
Marsch), aus der trüben Flut hervor. Der Verkehr vollzieht sich dann auf schmalen,
sür die Wasserregulierung gebauten Dämmen oder mittels Barkeil. Durch
Kanäle, Schöpfräder und Dampfpumpen wird das Wasser auch nach Gebieten
gebracht, die es nicht von selbst erreicht. Wenn das Wasser sinkt, streut der
Fellache {der ägyptische Bauer), ohne zu pslügeu, den Samen in den schwarzen
Schlamm, und wenn dann bei uns der Winter seinen Einzug gehalten hat,
bildet das Niltal ein einziges Fruchtmeer. Angebaut wird außer viel
Gartenfrüchten namentlich Weizen, Mais und Baumwolle. So ist denn das
Niltal im Lause des Jahres „erst (vor der Überschwemmung) Staubgesild,
dann süßes Meer, dann Blumenbeet". — Um die Überschwemmung regeln
zu können und um andauernd genügend Wasser zur Verfügung zu haben,
legte man Stauwerke an (vgl. die deutschen Talsperren), darunter das größte
der Welt, das Stauwerk von Assuan (unter dem Wendekreis, oberhalb des
1. Katarakts; s. Abb. 6, §292). Die Sperrmauer ist 1800 in lang, 28 in hoch, unten
25 in, oben 8 rn dick und wurde kürzlich noch um 7 in erhöht, so daß die
Kulturfläche Ägyptens durch dieses Stauwerk auf das Siebenfache
erweitert wurde^). Über die Insel Philä s. Abb. 6 und 7, § 292.
292 Siedelungen im Niltal: Wo das Niltal sich öffnet, liegt zwischen dem steilen öst-
lichen Uferrand und dem Fluß die Hauptstadt Kairo E? (Abb. 1, § 292) mit ihren Pracht-
vollen Moscheen und ihren glanzvollen Minaretts (die Türme für die Gebetsrufer), eine der
glänzendsten Städte der Welt, überaus fesselnd durch die Farbenpracht und Mannigfaltigkeit
seiner Straßenbilder (Vertreter aller Zonen und Nationen, zahllose Basare mit orientalischen
Waren, durchziehende Karawanen, schreiende Eseltreiber, Gaukler, Schlangenbeschwörer, ver-
mummte Frauen usw.). Universität und Mamelukeugräber s. Abb. 2 u. 3, § 292. — Eine
Stunde westlich, am jenseitigen (libyschen) Wüstenrand, durch eine Straßenbahn mit der Stadt
verbunden, befinden sich die 3 Pyramiden (Königs-Totenkammern) von Giseh (Abb. 4
und 5, § 292), darunter die größte der 40 Pyramiden Ägyptens 2), die des Cheops, 137 m hoch
(Cölner Dom 156 m). Die benachbarte, berühmte, 50 m lange Riesen - Sphinx, die aus
1) Die befruchtende Kraft des Nilwassers soll aber herabgemindert worden
sein, da der Schlamm sich im Stausee ablagert, statt, wie früher, die Fluren zu
überziehen.
2) Alle liegen am Rand der Libyschen Wüste, 6—7 km westlich vom Nil. — Giseh ist
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Extrahierte Personennamen: Ferdinand_von_Lesseps Ferdinand Wilhelm Alexander_d Alexander Nelson
Extrahierte Ortsnamen: Kairo Kairo Memphis Luxor Theben Alt-Ägypteus Schleswig-Holstein Sachsen Nildelta Ostindien Europa Asien
§ 81 Asien. 148
Zeit einen Krieg gegen China wegen verletzter Verträge führten) niedergeworfen. — Durch den
französisch-chinesischen Krieg von 1884/85 verlor China Annam und Tongking.
7. 1894/95 gewann Japan durch den japanisch-chinesischen Krieg die Insel Formosa
und einen maßgebenden Einfluß über das Riesenreich. Die darauf folgenden Gebietsabtretungen
des Jahres 1898 (Kiautschou als Sühne für ermordete Missionare an Deutschland, Port
Arthur an Rußland, die Kwantfchou- Bucht Köstlich von Tongking^ an Frankreich) führten
zu der fremdenfeindlichen Boxervereinigung und dem Krieg der Mächte gegen diese, 1900/01*).
(Erstürmung der Takuforts, 17. Juni 1900; Ermordung des deutschen Gesandten von Ketteler,
20. Juni 1900; Eroberung Pekings und Befreiung der Gesandtschaften, 14. August 1900; Ober-
befehl des Feldmarschalls von Waldersee über die Verbündeten [die Deutschen an 18 Gefechten
gegen reguläre chinesische Truppen und an 15 Gefechten gegen Boxer beteiligt], Friede 7. Sep-
tember 1901.)
8. Der Umstand, daß Rußland die Gelegenheit benutzt hatte, sich in der Mandschurei fest-
zusetzen, führte zum Russisch-Japanischen Krieg, 1904/05, der für die Chinesen insofern von
größter Bedeutung wurde, als er bei ihnen die Erkenntnis zum vollen Durchbruch brachte, daß
auch sie ihr Reich im Sinne abendländischer Kultur erneuern müßten. Als ein Hemmschuh dafür
wurde von der von Dr. Sunjatsen geleiteten Reformpartei die Mandschu-Dynastie angesehen,
trotz der Reformpläne der schlauen, 1908 gestorbenen Kaiserin-Regentin Tsusi. Die Beseitigung
der Dynastie gelang denn auch durch die Revolution von 1911/12, die die älteste Monarchie der
Welt zu einer Republik umschuf (Präsident der frühere Vizekönig der Provinz Tfchili, Juanschikai).
Wenn das vielleicht auch noch nicht der Schlußakt der politischen Entwickelung ist, so steht aber
so viel fest, daß China sich seit einem Jahrzehnt in einem bedeutsamen Verjüngungsprozeß be-
findet. Die Lehrmeister dabei sind in erster Linie die Japaner, die damit auch wirtschaftlich
einen großen Vorsprung vor den übrigen Mächten gewinnen. Unter diesen entwickeln neben
England, Rußland, Deutschland und Frankreich die Vereinigten Staaten eine große Rüh-
rigkeit.
lc. Die Chinesen.
81 1. Ihre äußere Erscheinung. Klein; gelblichweiß; geschlitzte, schief gestellte Augeu;
platte Nase; schwarzes, straffes Haar, bisher auf Befehl der Maudschus als Zopf getragen; künft-
lich verkrüppelte Füße (aber nicht bei den Maudschus; jetzt übrigens verboten).
2. Geistige Eigenschaften: begabt, beispiellos fleißig und genügsam, fröhlich, aber listig
und verschlagen, idealen Regungen schwer zugänglich, jedoch voll höchster Pietät vor den Eltern
und den Verstorbenen; der Ahnenkultus ist religiöse Vorschrift, aber die Ahnenopfer
können nur von Söhnen gebracht werden, deshalb viel Söhne viel Segen, Mädchen unwill-
kommen. — Trunkenheit selten, aber Opiumlaster weit verbreitet. Kein wöchentlicher Ruhetag,
aber viele mehrtägige Festes.
3. Sprache und Schrift. Die Sprache ist insofern einfach, als sie nur etwa 500wörter hat
— und zwar ursprünglich nur einsilbige (im übrigen Zusammensetzungen) — und Deklination
und Konjugation fehlen»). Aber jedes Wort bedeutet je nach dem Ton, in dem es
gesprochen wird, etwas anderes. So bedeutet ma im ersten Ton, bei dem die Stimme
weder steigen noch fallen darf, Mutter, ma im zweiten Ton (schnelles Ansteigen der Stimme)
Hanf, ma i m dritten Ton (besonders tief beginnend und langsam sehr hoch steigend) Pferd,
ma im vierten Ton (mit fallender Stimme) schelten. Noch schlimmer aber ist, daß dasselbe
Wort im selben Ton oft ganz verschiedene Bedeutung hat. — Die Schriftzeichen bedeuten nicht
einzelne Buchstaben, sondern Wörter (z. B. Q Sonne, oben, • unten, 2 Bäume — Wald,
Vogel und Muud = Gesang), doch sind die ursprünglichen Bilder in schlichte Zeichen verwandelt
worden, die man mit Pinsel und Tusche malt. Die Zeilen laufen von oben nach uuteu und be-
giuuen rechts.
4. Die Religion ist ein verschwommener Buddhismus (s. § 63), der zum völligen Götzen-
dienst verzerrt wurde. Die Gebildeten beschränken sich auf die Sittenlehre des Konfuzius (§ 63).
Alle aber üben die Ahnenverehruug, die älter ist als alle Religionsformen. — Der Moham-
medanismus zählt 30 Mill. Anhänger. Katholische Christen — die katholische Mission setzte schon
mit dem Eintreffen der Portugiesen und Spanier ein — gibt es I Mill., evangelische etwa 150000.
1) Die Bewegung giug aus von der „Freiwilligen patriotischen Vereinigung",
die in ihren Ursprüngen etwa den Jahnschen Turugemeiudeu zu vergleichen ist. Die Rezeich-
nuug dieser Vereinigung als „Boxer" stammt von den Engländern.
2) Trauersarben weiß und blau. Der Ehrenplatz ist zur Linken. Essen mittels zweier Stäb-
cheu, die etwa wie eine Zuckerzange gehandhabt werden.
3) Der Chinese sagt also:'„er schlag ich", statt „er schlägt mich" und ebenso: „ich schlag er".
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Extrahierte Personennamen: Arthur_an_Rußland Ketteler August Tsusi
Extrahierte Ortsnamen: Asien China China Japan Formosa Deutschland Frankreich Pekings China England Deutschland Frankreich
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am Zusammenfluß des Rhone und der Saone, 325 T., zweite Stadt Frank-
reichs, starke Fest., Seidenweberei. St. Etienne, 100 T., Steinkohlen und
Fabriken. Besan?on ^Besangßong), 50 T., Hptst^ der frühern Freigrafschaft
Burgund. Festung. Belfort, Belagerung 1370, südlich: Montbeliard,
Ztäaige Schlacht 1871.
g. Auswärtige Besitzungen '(18,000 □ 5 Mill. E.). l) In
Afrika: Algier, ein Theil von Madagaskar, I. Bourbon. 2) Asien: Pondichery
in Vorderindien, Cochinchina in Hinterindien. 3. Amerika: ein Theil von
Guayana, einige kl. Antillen (Martinique, Guadeloupe). 4. Australien: Neu-
Caledonien, die Marquesas-Ins.
§. 35. Königreich Italien oder die apenninische Halbinsel
(5400 lizm., 27 Mill. E.; kath.). a. Grenzen: Oestreich, Schweiz,
Frankreich, mittelländisches Meer (ligurisches Meer mit dem Busen von
Genua, toskanisches od. tyrrhenisches M, Straße von Messina, Busen
von Tarent, Straße von Otranto) und adriatisches Meer. Inseln:
Sicilien, Sardinien, Elba. (Korsika franz.; Malta engl.)—b. Boden.
Italien wird im Norden durch die steil abfallenden Alpen Umschlossen
(karnische, trientiner, ortler, veltliner, lepontische, penninische, grafische,
kottische und Seealpen); an diese schließen sich die Apenninen, welche die
stieselsörmige Halbinsel bis zur südöstl. Spitze (Kalabrien) durchziehen.
(In der Mitte: Abruzzen. Gran Sasfo 2900™). 2 Vulkane: der V esü^v
1150™, der Aetna auf Sicilien 3250™. — Die größte Ebene im N. —
c. Flüsse: der Po und die Etsch in der norditalischen Ebene; der
Arno und der Tiber im W. der Apenninen. Seen: der Lago mag-
giore [madschote], der Komersee und der Gardasee am Fuße der
Alpen. Die pontinischen Sümpfe, südöstl. der Tibermündung.—
d. Das Klima ist sehr warm, jedoch durch das Meer gemildert und sehr
gesund; Schnee fällt selten; auf Sicilien weht der heiße, ungesunde
Sirokko aus Afrika. Der Himmel ist meistens rein blau. Erzeug-
nisse. Italien ist der „Garten Europas". Apfelsinen, Aprikosen, Myr-
ten, Lorbeer- und Oelbäume gedeihen im Freien; Wein, Weizen, Mais,
Reis und Seide sind der Reichthum des Landes; Marmor, Eisen und
auf Sicilien (einst die Kornkammer Italiens) Schwefel. 6. Städte:
*Rom an dem Tiber, 225 T., früher Hptst. des Kirchenstaats, seit 1870
des Königreichs Italien; jetzt auf Ii Hügeln, reich an Ruinen und Kunst-
schätzen; die Engelsburg (vom Kaiser Hadrian erbaut) und der Vatikan
2 päbstliche Paläste, letzterer mit mehreren tausend Zimmern, der berühmten six-
tinischen Kapelle und dem großartigen Museum (Apollo v. Belvedere, Laökoon);
die Peterskirche, 2i6m lang und I58m hoch, faßt über 50,000 Menschen; die
Trajänssäule; das Kolosseum, ein Amphitheater für 100,000 M.; mehrere
Triumphbögen der Kaiser, Obelisken. (.Wechselvolle Geschichte!) — "-Turin,
180 T., früher die Hptst. des Königreichs Sardinien, Hochschule; westl. davon
in den Alpen die Sekte der Waldenser, südöstl. die Festung Alessandria
und das Dorf Marengo, Schl. 1800. — "-Mailand, 200 T.; Dom aus
Marmor; die Kirche des hl. Ambrosius, Krönung der deutschen Kaiser mit der
lombardischen Krone; Zerstörung 1162. Andere Städte der Lombardei:
Brescia, Bergamo, Cremöna, Pavia (alte Hptst.). Solferlno, füdl. v.
Gardasee, Schl. 1859. — »Venedig, 120 T. (früher 500 T.), auf 117 Inseln
in den Lagunen (kl. Seen, Sümpfen) des adriat. Meeres, Dogenpalast [g = j],
Hasen. Das berühmte Festungsviereck: »Verona, 60 T., Mantua (Hofers
Tod), Pesch,era [sie] und Legnano [Lenj.]. Padua, 50 T., alte Hochschule. —
»Genua, 130 T., Hafen; Kolumbus' Geburtsstadt. »Piacenza am Po,
40 T., in der Nähe die ronkalische Ebene. »Parma, 50 T. Mödena,
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San]]
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Extrahierte Personennamen: Etienne Oestreich Otranto Arno Hadrian Pesch T._Mödena
Extrahierte Ortsnamen: Burgund Belfort Afrika Algier Madagaskar Asien Hinterindien Amerika Guayana Martinique Guadeloupe Italien Schweiz Frankreich Genua Messina Tarent Sicilien Sardinien Elba Korsika Malta Italien Kalabrien Sicilien Sicilien Afrika Italien Sicilien Italiens Italien Engelsburg Sardinien Brescia Bergamo Cremöna Pavia Dogenpalast Mantua Padua