Ost.
Panorama b o n Tsingtau (1906). Nach den Aufnahmen der Kaiserlichen Admiralität.
Diedrichsberg mit Signalstation. Lazarett-Verwaltungsgebäude.
Lage des früheren Uamen. Uamenbrücke.
Dorfes Tsingtau. Kapelle.
Schule.
Arkona-Jnsel. Halbinsel Hai-hsi mit Tsingtau-Brücke. Perlgebirge.
Kap Jaeschke. Einfahrt zur Kiautschoubucht.
Gouvernementsgebäude. Wohn- und Geschäftshäuser. Bahnhof. Bezirksamt.
Seemannshaus.
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt]]
98
Physische Erdkunde.
Der senkrechte Kufbau der Erdrinde.
Zusammenfassung und Ergänzung.
Nach dem senkrechten Aufbau der Erdrinde unterscheidet man:
1. Flachböden oder Ebenen,
2. Erhebungen und
3. Hohlformen oder Täler.
a) Ebenen. Die Ebenen sind nach ihrer Höhenlage Hochebenen, wozu
man alle mehr als 200 rn über dem Meere gelegenen Flnchböden rechnet, oder
Tiefebenen, d. h. jene ebenen Teile des Festlandes, die nicht 200 m absolute
Höhe erreichen.
Nur selten liegen Teile der Erdoberfläche tiefer als der Meeresspiegel.
Solche Gebiete heißen Erdsenken oder Depressionen, z.b. das Ghor.
Entstehung der Flachböden. Die großen Tiefländer der Erde breiten
sich zumeist in der Nähe der Meere aus und stehen auch mit diesen in geneti-
schem Zusammenhange. Sie sind entweder gehobener Meeresboden wie
das Nordeuropäische Tiesland, die Russische Tafel und das Sibirische Tiefland,
ferner der größte Teil der Sahara, oder zugeschüttete Meeresbuchten.
Das Material der Ausfüllung lieferten die Flüsse wie bei der Po-Ebene, der Ganges-
Niederung oder die Winde wie bei den chinesischen Lößebenen. Man unterscheidet
daher auch Anschwemmungsflächen und äolische Aufschüttungen.
Flachböden wurden außerdem erzeugt durch völlige oder nahezu völlige Abtragung
ehemaliger Gebirge; Beispiele hierfür sind Finnland, Skandinavien, Kanada.
Nur der Faltenbau der Gesteinsschichten verrät hier den einstigen Gebirgscharakter.
In solchen Fällen spricht man von Abrasions- oder Denudations-
flächen.
b) Erhebungen. Die Gebirge sind nach ihrer Höhe Mittelgebirge
bis zu 2000 m und Hochgebirge über 2000 m. Ihrer Form nach lassen
sich Ketten- und Massengebirge unterscheiden. Kettengebirge haben stark
vorwaltende Lüngserstrecknng und bestehen zumeist aus einer Aneinanderreihung
paralleler Gebirgskämme, z. B. die Anden, die Alpen. Die dichtgescharten Höhen
der Massengebirge hingegen lassen keine bestimmte Gruppierung erkennen,
z. B. der Harz.
Ihrer Entstehung nach sind die Gebirge:
1. Faltungsgebirge; Ursache derselben sind die Znsammenschrumpfung
der Erde und die damit zusammenhängende Faltung und Runzelung der Erd-
rinde (siehe S. 82). Beispiele: die Alpen, der Himalaja, die Anden.
2. Horstgebirge (siehe S. 81).
3. Ausbruchsgebirge; hierher gehören die Gebirge vulkanischer Natur,
z. B. die Rhön, der Vogelsberg, das Hochland der Auvergne.
4. Erosionsgebirge; sie hatten ursprünglich den Charakter von Hoch-
ländern und sind erst durch Erosionswirkungen zu Gebirgen geworden, so z. B.
die Sächsische Schweiz.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
Extrahierte Personennamen: Horstgebirge
Extrahierte Ortsnamen: Sahara Finnland Skandinavien Kanada Vogelsberg Sächsische_Schweiz
60
Physische Erdkunde.
Hochmoor im nordwestlichen Deutschland.
Sehr dürftige, aus Torfmoos und Kleinsträuchern bestehende Pflanzendecke, die gegen die Mitte uhrglasartig
ansteigt; daher der Name.
Schematicher Durchschnitt durch ein Hochmoor,
a) Sandige Mulde, b) undurchlässiger Boden (Ortstein), c) Moor.
halber, auf weite Strecken hin quellenlos. Quellenreich sind Tonböden,
dann besonders die alten kristallinischen Gebirge: Böhmerwald und Fichtelgebirge,
Erzgebirge und Sudeten, die Zentralalpen. Da die Quellen von den Niederschlägen
herstammen, sind sie in erster Linie eine klimatische Erscheinung; ihre Verbreitung
wird aber nächstdem hauptsächlich von der Beschaffenheit des Bodens bestimmt.
Temperatur der Quellen. Der Oberfläche der Erde naheliegende Quellen
nehmen an den Wärmeschwankungen der Atmosphäre teil, sie sind im Sommer
wärmer als im Winter. Aus größeren Tiefen kommende Quellen haben jahraus jähr-
ein gleichbleibende Temperaturen. Aus vulkanischen Herden stammende sind warm,
d. h. ihre Temperatur liegt über der mittleren Jahrestemperatur des betreffenden
Ortes. Man nennt sie Thermen. Beispiele von solchen sind: der Sprudel
von Karlsbad (74° C), der Kochbruunen in Wiesbaden (70° C). Noch wärmer
sind die Springquellen oder Geiser in vulkanischen Gegenden, so in Island,
Neuseeland und den Vereinigten Staaten. Die Temperatur der Quellen wächst
zumeist mit der Tiefe ihres Ursprungs.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Extrahierte Personennamen: Geiser
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Böhmerwald Niederschlägen Karlsbad Wiesbaden Island Neuseeland
Die Wasserhülle (Hydrosphäre). 71
«
Außerdem kommen noch in Betracht: c<) Ungleiches Meeresniveau, verursacht
durch beträchtliche Unterschiede in der Regenmenge und der Verdunstung des Wassers.
So ergießen sich in das ungemein stark verdampfende Mittelmeer vom Atlantischen
Ozean wie vom Schwarzen Meere her Strömungen zur Ausgleichung des so erzeugten
Niveau-Unterschiedes.
/?) Unterschiede in der Temperatur sowie im Salzgehalt und
dadurch bedingte Ungleichheit des spezifischen Gewichtes. So fließt
das schwere, kalte Polarwasser in der Tiefe von den Polen zum Äquator und das
leichte, warme Wasser der Tropenmeere an der Oberfläche vom Äquator zu den Polen.
Ablenkung der Meeresströmungen. Jeder Meeresstrom, der aus
höheren Breiten in niedrigere vordringt, bleibt, weil er aus Gegenden geringerer
Rotationsgeschwindigkeit in solche größerer Rotationsgeschwindigkeit eindringt, zurück
und wird daher in westlicher Richtung abgelenkt; jeder Meeresstrom dagegen, welcher
aus niedrigeren in höhere Breiten vordringt, wird aus dem entgegengesetzten Grunde
in östlicher Richtung abgelenkt. Die Richtung der Meeresströmungen erfährt eine
erhebliche Beeinflussung durch die Rotation der Erde.
Küsten. Die Flachküste steigt allmählich vom Meeresspiegel an und setzt
sich auch seewärts als allmählich sinkender Meeresboden fort; zumeist ist sie
ein Werk der Anschwemmung der Flüsse und des Meeres und man spricht
daher auch mit Recht von Anschwemmungs- oder Schwemmlandsküsten.
Hauptformen sind: 1. die Dünenküste, z. B. die Westküste Jütlands; 2. die
Marschenküste, z. B. längs der deutschen Nordseegestade; 3. die Haff- oder
Lagunenküste, z. B. die deutsche Ostseeküste, die venetianische Küste; 4. die
Limanküste, z. B. an der Nordwestküste des Schwarzen Meeres.
Für Handel und Verkehr erweisen sich die Dünenküsten am ungünstigsten.
Die Steilküsten. Sie erheben sich vom Meere aus mit mehr oder weniger
schroffer Böschung und in der Regel fällt auch der Meeresboden in gleicher Weise
ab. Fjord- und Zackenküsten sind „ertränkte Gebirgstäler", doch gehören die
Fjordküsten ausschließlich den Gebieten der früheren Vergletschernng an. Zacken-
küsten finden sich in Südengland, der Bretagne, in Nordwestspanien, an der
Riviera, in Dalmatien, Griechenland usw.
Anthropogeographische Bedeutung derküsten. Die Natur der Küste
beeinflußt in hohem Maße die Aufgeschlossenheit der Länder und Erdteile sowie die
Ausbildung der Seeschiffahrt der anwohnenden Völker.
Die Bedeutung des Meeres im Haushalte der Natur und des Menschen.
Die Funktionen des Meeres beherrschen
alles irdische Leben.
I. Das Meer als boden gestalten der Faktor.
1. Es bildet das Sammelbecken für das Abraummaterial der Kontinente
und gleicht so die Gegensätze der Oberflächenformen aus.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
80
Physische Erdkunde.
Eiszeit. Namentlich entsandte das skandinavische Gebirge ungeheure Eismassen, die
Norddeutschland bis zum Harz und bis zum Erzgebirge bedeckten. Ebenso drangen
große Eisströme von den Alpen nach dem Vorland. Doch ist die Diluvialzeit nicht
eine Periode ununterbrochener Vereisung; man hat vielmehr 3—4 Eiszeiten fest-
gestellt, die durch Perioden mit wärmerem Klima getrennt waren. — Die Pflanzenwelt
ist in den Kälteperioden hauptsächlich durch Moose und Flechten vertreten, die
Tierwelt durch Mammut, Höhlen Hyäne, Höhlenbär, Riesen Hirsch,
Renntier, Elen und Auerochs. Mit diesen großen Säugetieren der Diluvialzeit
hat zweifellos auch schon der Mensch zusammengelebt.
Als das Inlandeis zurückging, begann die Zeit des Alluviums oder die
geologische Gegenwart. Ihr gehören alle Neugestaltungen am Erdkörper an, die
in historischer Zeit stattgefunden haben und noch fortwährend vor sich gehen (siehe das
folgende Kapitel).
An der Umgestaltung der Erdoberfläche arbeiten fortgesetzt innere und
äußere Kräfte.
I. Veränderungen der Gesteinshülle durch innere Kräfte.
Hebung und Senkung. Aus den Ruinen des Scräpistempels bei Pozzüoli
am Golf von Neapel ragen drei Säulen auf, die in einer Höhe von 3—6 m
deutliche Spuren, von Bohrmuscheln
Verschiebungen gefunden. Von Trieft bis zur Insel Lissa an der dalmatinischen
Küste findet man altes Pflaster, Hafendämme, Schiffsringe unter dem Niveau des
Meeres, in Pola sogar vier Pflaster übereinander, wodurch die fortdauernde Senkung
des Bodens wahrscheinlich wird. An der deutschen Nordfeeküste entdeckte man
Torflager unter dem Wasserspiegel; sie können nur durch Senkung des
Ufergelündes dorthin geraten sein; denn Torf kann sich auf dem Boden der
See nicht bilden. Die Föhrden der holsteinischen Küste, die Fjorde Nor-
wegens und Schottlands und die weiten Mündungstrichter der englischen Flüsse
gelten als „ertrunkene Täler". An der norwegischen Küste sieht man außerdem
— Korallen gedeihen in den Tropen-
— - " meeren etwa bis 40 m Tiefe.
Strandlinie an der norwegischen Küste (69° 30' n, Br,), meisten Korallenriffe reichen
Veränderungen der Gesteinshülle.
man dann an zahllosen anderen
Stellen weitere Spuren von Strand-
Strandlinien s Erosionsfur-
chen) und Terrassen mit
Seemuscheln bis 150 in über
dem jetzigen Meeresniveau. Die
Küste muß sich also in der letzten
Zeit wieder gehoben haben.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere]]
82
Physische Erdkunde.
Iv
a
Faltenbau des Schweizer Jura.
Ab Gebirgssättel. Cc Talmulden. De Spaltental.
abc Verschiedene Gesteinsschichten.
ohne daß eine völlige Zerreißung
erfolgt, so entsteht eine Flexnr
(Iv). Geschieht die Hebung in
der Weise, daß Sattel und Mulde
regelmäßig auseinanderfolgen, so
spricht man von Gebirgsfal-
ten (Va it.b). Diese Falten stehen
bald senkrecht bald schief bald
fächerartig. Als das regelmäßigste
Faltengebirge gilt der Schweizer
Jura. An der Bildung der Alpen
haben außer der Faltung noch
Brüche und Überschiebungen großen
Anteil.
Wird infolge der Zusammen-
ziehung der Erdrinde ein Schichten-
flügel (b) über einen anderen (a)
hinweggeschoben, so kommen ur-
sprünglich tiefere und ältere Ge-
fteinsschichten über jüngere zu
liegen, es verkehrt sich also die natürliche Altersfolge der Gesteine und dies bezeichnet
man als Überschiebung (Vi). Vom Genfer See bis ins Allgäu hinein findet man
viele Beispiele solcher sog. ortsfremder Decken und Klippen; die bekannten Mythen
über Brunnen gehören z. B. zu ihnen. (Deckschollen- oder Überfaltuugstheorie.)
Jugendliche Gebirge wie Jura, Alpen, Anden und Himalaya, zeigen
den Faltenbau mitunter noch in deutlicherer Ausprägung, bei alten und ab-
getragenen Gebirgen (Rumpfgebirgen) ist nur mehr der Sockel vorhanden,
Vb
Vi
Platten - Jura (ungefahet)
Mheiiüal Plateau ^Plateau Chaux du 1)omblef
b.basel „
Ketten-Jura (gefaltet>
St. Claude Valserine <
Westlicher Schweizer Jura (nach Chosfat 1:250 000).
tu j j s'—Urserenlal
Windgaüe r ' Finstepaarmassiv
—----^ \ Volle Leoentine ,
'Gotthard Massw ) C^^o^Tessuurmassio
1 \ \ \ x
V''^r
\ \ ! 1
j_i i ; ® v > i
Faltenbau der Schweizer Alpen (nach A. Heim).
die oberen Stockwerke sind eingeebnet worden. Zu solchen alten Erhebungen
zählen das Niederrheinische Schiefergebirge, Harz und Thüringerwald, Fichtel-
gebirge und Böhmerwald, Erzgebirge und Riesengebirge, das französische Zentral-
Plateau, das Bergland von Wales und Schottland, die Skandinavischen Gebirge,
die zentralen Massengebirge der Balkanhalbinsel.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
Extrahierte Personennamen: Claude Valserine
Extrahierte Ortsnamen: Niederrheinische Thüringerwald Böhmerwald Wales Schottland
84 Physische Erdkunde.
räum sein sollte. Verkleinerte sich das hochtemperierte Erdinnere, so entstände
in der ganzen Erdrinde das Bestreben, dem Kern zu solgen und nachzusinken.,
Es würde somit in allen Teilen der Erdkruste ein zentripetaler Zug entstehen.
Rekonstruiertes Rumpfgebirge (altes Gebirge), Zu S, 81.
3im' die heutige Oberfläche; die höheren, bis 5000 m reichenden Teile sind abgetragen.
Da indes die Erdrinde als Ganzes nicht sinken könnte, weil ihre einzelnen Partien
sich stützten, so würde der vertikale Zug der Schwerkraft in einen horizontalen
Druck umgesetzt. Der tangentiale Druck bewirkte, daß Schichtenteile in Form von
Schichtendecken und Falten nach oben ausweichen würden. Dadurch aber verminderte
sich der Erdumfang.
Gebirgsfaltung und Einbrüche bekunden vielfach
einen genetischen Zusammenhang.
Das Einsinken und Emporpressen großer Landmassen und die Aussaltung
der Gebirge ersolgte nicht in plötzlichen, katastrophenartigen Ereignissen, sondern
vollzog sich wie die Strandverschiebungen in säkularen Veränderungen und wohl
auch in Begleitung von Bodenerschütterungen und Vulkanausbrüchen.
Vulkanismus und Erdbeben. In Enropa bildet besonders die Apenninen-
Halbinsel ein ausgedehntes und genau erforschtes Gebiet vulkanischer Tätigkeit.
Von dem Kalkfelsen der Insel Eapri, der sich 600 m hoch über den Golf
von Neapel erhebt, streift das Auge über eines der interessantesten Vulkangebiete der
Erde (f. S. 85). Gegen Norden trifft der Blick die Insel Jschia, dem kundigen
Auge sofort als Vulkankegel erkennbar, der sich im Monte Epomeo fast zu 800 m
erhebt. Nur eine Stunde von Jschia gegen das Festland hin dehnt sich die flache
Insel Procida aus. Sie bestand einst aus 2 Kratern, die die von Süden heran-
stürmenden Wogen zertrümmert haben. An der kampanischen Küste drängen sich
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt]]
86
Physische Erdkunde.
<Nach Hölzes «cogr. Charakterbilder. Üjcrlag von Itv. Holzel, Ailcn.>^ '
Golf von Pozzüoli.
Kap Miseno. Bajä. Monti di Pozzuoli. Mte Nuovo, 140 m
Flache Landsenke mit Pröcida, Hinter der (jüngsterbulkanberg
Alsi-s moi-to, einem Im Hintergründe zweiten Land- Eurovas. 1538 ritt-
Strandsee. Dahinter die Insel Jschia senke die Bucht standen). Daneben
die Insel Procida. mitepomeo, 780 m. vongaetamit das Gelände dl-s Po-
der Insel Ponza, silipp (Trachyt).
Einer größeren Anzahl von Ausbrüchen verdankt der Vesuv seine heutige
Gestalt. Dieser strebt anfangs in mäßiger Neigung, dann immer steiler bis zum
Ringgebirge empor, das namentlich im Norden als Monte Somma noch
wohl erhalten ist. Nahezu lotrecht stürzen dessen Wände zum Inneren des Ringes
ab — dem Atrio bei Cavallo — und bilden so einen deutlichen alten Krater-
rand. Aus diesem alten Krater der Somma erhebt sich nun steil der eigentliche
Lava- und Aschenkegel des Vesuv bis zur Höhe von 1282 m, und aus diesem
erhob sich seither noch ein dritter kleinerer Eruptionskrater, die Bocca, aus
der in ruhigem Zustande Dampfmassen und Lavabomben ausgestoßen wurden.
So türmten sich drei verschiedene Eruptionskegel ineinander empor: die Somma,
der eigentliche Vesuv mit seinem Krater, der 79 n. Chr. ausgeworfen worden,
und der jüngste Aschenkegel, Zeugen dreier, durch lange Zeiträume voneinander
getrennter Eruptionsepochen (s. S. 86). An den Wänden der Somma erkennt man
deutlich die innere Struktur des Berges. Er besteht aus schalenförmig über-
einandergelegten Decken von vulkanischer Asche, sog. Tuffen, von denen jede
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
Die Gesteinshülle.
89
Kalabrisches Erdbeben 1905. Verwüstete Straße in Piscopio.
Schlägt man von Capri aus in Gedanken einen Halbkreis mit einem Radius
von etwa 30 km, so trifft die Linie alle jene Feuerschlünde, die diese paradiesische
Gegend zugleich so furchtbar machen. Der Golf von Neapel ist nämlich ein Keffel-
bruch, an dessen Rändern feuerflüssige Masse aus der Tiefe, das Magma, empor-
gequollen ist. Ähnliches wiederholt sich südwärts bei Messina und an der kala-
bri scheu Küste, die erst jüngst (1908) von einem schrecklichen Erdbeben heim-
gesucht worden. Diese Küste bildet mit dem Nordsaume Siziliens ebenfalls einen
Halbkreis, in dessen Mitte der ununterbrochen tätige Stromboli liegt. Auch
hier ist das Land abgesunken und sinkt ruckweise noch in der Gegenwart weiter;
dies ist die Ursache der sich hier so oft wiederholenden Erdbeben. Wenn solche
Einbrüche stattfinden, bekommt die einsinkende Scholle Risse und es öffnet sich
den glühenden, vielleicht erst infolge von Druckentlastung verflüssigten Massen
der „ewigen Teufe", des Erdiunern, ein Weg nach oben. Es setzt sich deshalb oft
auf solche Spalten ein Vulkan oder eine ganze Reihe von Vulkanen. Auf solchem,
den Keffel mitten durchsetzendem Spaltensystem stehen der Ätna, die Insel Voleano
und der Stromboli. Auch die übrigen tätigen Vulkane der Erde liegen in Ge-
bieten neuerer Spaltenbilduug und daher oft in der Nähe des Meeres.
Die großen Vulkanreihen der Erde
fallen mit Bruchlinien zusammen.
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone]]
— 9 —
den) regiert, das vom Jahdebusen bis ins Osnabrückische sich
erstreckende und von Hannover umschlossene Oldenburg.)
3. Der südliche Landrücken, sandige Fortsetzung des
sogen, südnralischen Höhenzuges, niedriger, unfruchtbarer und
weniger zusammenhängend, als der nördliche. Zwischen der
oberen Oder, die ihn vom Nordabhange der Sudeten trennt, der
oberen Weichsel und dem Quellbezirk der Warthe, der höchste
Theil: Die Tarnowitzer Höhen, der reichste ostdeutsche
Bergwerksbezirk (Kohlen, Eisen, Galmei), zugleich der von vielen
Straßen schon seit alter Zeit durchzogene Grenzbezirk zwischen
preußisch und östreichisch Schlesien, Mähren und Galizien. Von
Oppeln an macht er gleichmäßig mit dem reicheren Vorlande
der Sudeten dem breiten Oderthale Raum, der Mitte Schlesiens
mit der Hauptstadt Breslau (s. d. Sudetenland). Im N. die--
ser Stadt senken sich die Trebnitz er Höhen (Katzengebirge),
in der Richtung des Sumpfgebietes der Bartsch, allmählich zur
Oder. Jenseits derselben beginnt zwischen Gr. G log au*)
und der Katzbachebene von Liegnitz, in größerer Annäherung
an den Fuß der Sudeten, der meist noch 300' hohe Lausitz er
Landrücken, theils mit Kiefern bestanden, theils mageres
Ackerland, durchbrochen von Bober und Neiße (mit freundlichen
Thallandschasien, Weinbau! bis gegen die Oder) und von der
Spree. Zwischen dem wendischen Spreewalde (einer charak-
tervollen Welt für sich) und dem Snmpflande der schwarzen
Elster, und bis gegen Magdeburg hin der Fläming**), mit
geringerer Breite, aber größerer Höhe. Bei Wittenberg
erreicht der Südrand die Elbe. Hier der Uebergang aus Frau-
ken und Thüringen nach der Mark***). Jenseits der Elbe das
waldige Plateau der Altmark, und zwischen Aller und Elbe
die öde, doch kulturfähige Lüne burger Haide, nur noch durch den
Bardengau und das breite Stromthal vom baltischen Landrücken
im Lauenburgischen geschieden.
4. Weiterhin bis zur Nordsee und dem Niederrheiu flaches,
durch große Moore und Flußmarschen unterbrochenes Geestland
*J an der Dresden mit Warschau verbindenden sächsisch-polnischen Königs-
straße.
**) Dessen vlämische Kolonien (v, Albrecht d, Bären gegründet) noch heute
in ihrem Typus von den germanisierten Lausitzern unterschieden. Die großen
Städte Brügge und Nymwegen erkennt man freilich in den Städtchen
Brück und Niemegk nicht wieder.
***) vergl. die Linie Berlin, Großbeeren, Denuewitz, Wartenburg, Leipzig.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen]]
Extrahierte Personennamen: Bartsch Albrecht_d Albrecht