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1. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. XXXV

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
.C.g. Zweyker Haupttheil. Xxxv Congreß hebt sein Handelsverkehr mit Eng- land auf, und legt Embargo auf die dritti- schen Schiffe. 1808, Handelötractat zwischen Baiern und Italien. Vermählung des österreichischen Kaisers mit Marie Louise, Tochter seines verstorbenen Oheims Ferdinand. Hohe Fluth und schäd- liche Sturme an den Küsten der Nordsee. Jüdische Taxen in Westphalen abgeschafft. Französische Truppen in Rom; Protestatton des Pabstes. Subsidien - Tractat zwischen den Britten und Schweden. Verdienten Fremden wird das Bürgerrecht in Frank- reich zugesichert. Verhaftung des russischen Gesandten in Schweden. Verbot der Aus- fuhr der Fieberrinde aus den brittischen Staaten. Großherzog von Berg in Madrid. Gewaltthätigkeiten des Dey von Algier gegen . dieconsulnvonschweden, Holland, Ame- rica, und besonders von Dänemark. Erd- , stöße in Piemont, zu Grenoble und Lissabon. Napoleon in Bayonne. Neue Verfassung des Königreichs Baiern. Wissenschaftli- ches Institut in Holland. Auflösung aller landschaftlichen Corporationen in Baiern. Joseph Napoleon, König von Spanien. Die spanischen Insurgenten werden überall besiegt. Revolution in Konstantinopel. Johann Matthias Schröckh stirbt. > Joa- chim König von Neapel. Erste Ertheilung des katholischen Sakraments der Firmung in Zürich seit der Reformation. Marschall Junot capitulirt Congreß zu Erfurt. Der König von Preußen bringt sein goldenes Ta- ! felservice als Opfer zur Tilgung der Kriegs- schul-

2. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 229

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
Erster Zeitraum. Christus bis Theodosius u. st w. -2- 3- n. C. G. Lehrer in denselben, hauptsächlich zum 400» Dienste ihrer Religion, hervor. Ju- stin, der Märtyrer, und Athenagoras gaben in seit 138. griechischer Sprache, Tertullianus in la- teinischer, sehr wohl gerathene Schutzschnften für den Glauben und für die Sitten der Christen heraus. Die beyden erstem, und noch mehr Cle- §. m 200. mens, Lehrer zu Alexandrien, verbanden die griechische Philosophie mit dem Vortrage de6 Christenthums, um dieses den Heiden desto beliebter st. -54. zu machen. Origenes, der größte Ge- lehrte der alten Christen, lehrte sie insonderheit eine gründliche Auslegung der heiligen Schrift, obschon er zugleich dem damals herrschenden Geschmacke, der sich an sinnreich heraus gelockten Anwendungen der Geschichten und Sprüche der Schrift ergötzte, neue Nahrung gab. Um gleiche Zeit schrieb einer ihrer Lehrer, Julius Africanus, das erste Jahrbuch oder Chronicon der vornehmsten Weltbegebenheiken bis fi. n. 320. auf seine Zeiten. Lactantius gab ein an- genehmes Muster, wie die Lehren des christlichen Glaubens in einer reinen und zierlichen lateinischen Schreibart abgehandelt werden müssen. Die erste ausführliche Geschichte der christlichen Religion und Kirche bis gegen die Mitte des vierten Jahr- hunderts nach Christi Geburt, hat der Bischof Eu- st. 340. sebius griechisch aufgesetzt. Insonderheit brachten mehrere Lehrer der griechischen Kirche, wie Basilius der Große, Gregorius von Nazianz, st. 407. und vor allen andern Chrysostomus, die ganze Stärke der Beredtsamkeit in den öffentlichen Vortrag der Religion. Eben damals, als dieser ehr- würdige nehmende Beredtsamkeit im öffentlichen Unterrichte der Ge- meinden hervorgethan? — Wodurch haben sich Hrcronymus und Augustinus berühmt gemacht? — Wie pflegte man alle diese christlichen Lehrer der ersten vier Jahrhunderte zu nen- nen ? — Wie kann man überhaupt von ihnen rsrtheilen?

3. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 251

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
Zweylev Zeitraum. Theydysius bis Mahsmed, 251 I. >r. C. G. förderlich; denn sie ließ die laien in Sa- 400,622. hje ihrer Herrschsucht dienlich waren, jn Unwissenheit und nicht immer reinen Begriffen von her Religion. Jene übermäßige Gewalt kam aber eben daher, weil im Abendlande die Geistlichen säst allein noch etwas von Gelehrsamkeit besaßen, und deßwegen bey den Staatsgeschasten und andern wich- tigen 'Angelegenheiten immer gebraucht wurden; weil .sie die unaufgeklärte Frömmigkeit der Christen zu sehr bereichert hatte, und weil sie überhaupt im Namen der Religion zu befehlen, und ihre Absichten durch- zusetzen wußten« Vornehmlich suchten die Patriar- chen von Rom ihre Gewalt über die abendländischen Kirchen zur Ungebühr zu erweitern. Sie wurden bey der Ohnmacht des abendländischen Kaiserthums, und da Rom nachher nicht die Residenz regierender Für- sten war, immer mächtiger. Unter denselben haben st. 461. vorzüglich Leo I. oder der Große, ein klu- st. 604. ger, beredter und sonst verdienter Mann, und Gregor I. (auch der Große), welcher das Mönchsleben sehr schätzte und beförderte, solche Ver- größerungs-Plane häufig gezeigt und glücklich ausge- führt. Mit dem Patriarchen zu Konftantinopel führ- ten die römischen einen langwierigen Streit wegen der Benennung Oeouineuwus, voll welcher man damals zu Rom keinen richtigen Begriff gehabt haben mag. Gelehrsam- Xiii, Jn dem morgenlänbischen Rei- keit und Reli- che blieb in der That weit mehr Wissen- gioildermor, schuft übrig, als bey den abendländischen Christen Christen; aber auch unter ihnen herrschte Aberglaube, und ihre unaufhörlichen Strei- 13. Wie stand cs mit den Wissenschaften in den Morgenlandern? — Wie mit der Religion? — Was war dem Christenthume in den Morgenländern besonders nachtheilig? — Woher ent- standen so viele Partheyen unter den morgenländischen Chri- sten? — Wer war ihr bester Schriftausleger? -- Wer ihr bester Geschichtschreiber? - . ; -

4. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 290

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
ryc» Wrlrgeschichte. Zweyter Haupttheil. I. n. C. G. eine witzige und gelehrte Nonne zu Gan» 8oo — dersheim, that dieses in ihren ^umspie- len, deren Muster die Terenzischen, aber zu einer from- men Absicht, waren, und andern Gedichten. Sehr viele Geistliche trugen Jahrbücher der Welt, aber mit weniger Geschicklichkeit, zusammen» Die unge- lehrten Mönche schrieben doch häufig Bücher der alten Römer und der Kirchenväter, wiewohl ziemlich fehlerhast, ab. Fast überall gab es kaum Halbge- lehrte. Gerbert, der nachmals unter dem Namen st. 1003. Silvester der Zweyte römischer Bischof wurde, gab einen Wiederhersteller der Gelehrsamkeit in Frankreich, zum Theile auch in den angränzenden Ländern, ab; wurde aber wegen seiner damals so sel- tenen Wissenschaft für einen Zauberer gehalten. Jngleichender Xxli. Eben der Aberglaube und der Religion Mange! an Freybeit zur Untersuchung des Wahren, wodurch die Gelehrsamkeit in Europa so sehr gehemmt wurde, hatte auch einen nacbtheili- gen Einstuß-.. aus die Reliaion. Man verließ die erste und lauterste Quelle derselben, die Schrift. — Frömmigkeit hieß bey Vielen die Beobachtung un- zähliger Ceremvnien, dergleichen die Wallfahrten zu heiligen Oertern, Büßungen am Körper für begange- ne Sünden, und besonders die Lebensart der Mön- che, waren. Wer sich dagegen setzte, mußte heftige Verfolgungen ausstehen. « Xxiii. 22. Was trug sthr viel zu dem Verfalle der Gelehrsamkeit und der Religion in Europa bey? — Waö für einen Begriff machten sich V'ele von der christlichen Frömmig- keit'!' — Was hatten die Gegner solcher Meinungen zu erwarten?

5. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 302

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
5oz Weltgeschichte. Zweyter Hauptchei^- I. n. E. G. Auch veranlaßten sie die Verbreitung 12-6 — 1522. n^er und nützlicher Kenntnisse; sie ga- den dem Handel und der Schifffahrt einen neuen Schwung; sie erweckten und unterhielten Neubegier- de, Thätigkeit und körperliche Kraftanstrengung; sie förderten daö Aufblühen des Ritterwesens, und hatten nach viele andere wahlthatige Folgen. Die Päbste Iv. Andere Mittel, durch welche die führen ihr Gk. Pübste ihre Uebermqcht befestigten, wa- b?steuern"^"ie tm nid^ weniger kräftig. Sie führten Christenheit. bey den europäischen Christen ihr Ge- Neue Stüzen setzbuch unter dem Namen des canoni- ihrer Macht, schon , vabftlichen oder geistlichen Rechts st. I l58. ein« darin wurden nicht nur ihre wirkli- chen, sondern auch alle angemaßten Rechte erklärt und durch ihre Befehle bestätigt. Dazu legte der italische Mönch Gratianus durch seine Sammlung von Kir- chengesetzen den vornehmsten Grund. Auch brand- schatzten die Päbste die Christenheit unter mancherley, meistens religiösen Titeln: bald für die Ertheilung ge- wisser Aemter, Rechte, Gnaden, Dispensationen; bald für die Erlassung der kirchlichen Strafen oder ca- noni- 4. Was für rin anderes sehr kräftiges Mitte! diente den Päbsten zur Festsetzung ihrer Gewalt? — Wie heißt daö von ihnen eingeführtc Gesetzbuch, und was enthalt es vor« nehmlich? -— Wer hat den ersten Grund zu demselben gelegt? — Wie setzt m die Päbste ihre Christenheit in Conr tribution? — Waö für neue eiftiae Diener bekamen die Päbste in diesem Zeiträume? — Fanden sich vor diesem Zeit« raume schon viele Mönchuesellschafren unter drn abendländi- schen Christen? — Bon welcher Gattung waren die mei- sten? — Von wem sind die Dominikaner und Franziskaner eingeführt worden? — Was haben diese beyden Orden hauptsächlich gelhan? — Wurde nicht auch ein Gericht gest stet, das die Ketzer hinrichten ließ? — Giengen die Päbste noch weittr in ihrer Verfolgung der Irrenden?

6. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 304

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
zv4 Weltgeschichte. Z.veyter Haupttheil. Z. n. C. G. ge oder Kreuzzüge wider die Ketzer, in 1096— 1520. rocldjm diese zu 'Tausenden umkamen. Scholastische V. Gegen den Anfang dieses Zeit- Theologie. raums schien eö zwar, daß einige scharf- sinnige Männer in Frankreich und England, Anselm und Lanfrank, beyde Erzbischöfe zu Lanterbury, in- st. h42. gleichem der durch seine Verirrungen bekannte Abnlard, Lehrer der Philosophie und Theologie in Frankreich, nebst andern, die Untersuchung und Er- lernung der Religionswissenschaft gründlicher machen und erleichtern würden; denn sie lehrten Philosophie und Nachdenken mit derselben verbinden; da sie bisher nur eine Sammlung von Aussprüchen der Kirchenleh- rer gewesen war. Allein diese Veränderung schlug in neue Fehler aus. Man brauchte die Philosophie, um unzählige, meistentheils unnütze oder unerhebliche, ja zuweilen auch schädliche Spitzfindigkeiten über die Reli- gion aufzuwerfcn, um einen desto rüstigern Streiter ab- zugeben. So entstand die scholastische, das heißt, die auf den hohen Schulen vorgetragene, überhaupt aber philosophische Theologie, unter den abendländischen Christen, welche zwar die Gründe der Glaubenslehren zu erforschen suchte, aber ohne richtige Exegese der hei- ligen 5, Was fü ein Ansehen von Verbesserung de? Religion sw i f fenfchaft zeigte sich um eben diese Zeit? -- Durch welche Männer — und wie entstand die scholastische Theologie? Warum hieß sie so? und was hatte sie für eine Ten- denz? — Wer hat das erste Lehrbuch derselben geschrlee den? — Wie artete sie aus? — Was hat sie aber wie- der angeregt? — Fanden sich auch treffliche Köpfe untre den Scholastikern — und welche? — In welchem Zustande war nun die praktische Religion? — Wodurch wurde der hingerissene Aberglaube besonders genährt? — Welcbcs Verdienst hatten die sogenannten Mystiker um die Gottsi« «gkeil? — und welche vorzüglich"

7. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 305

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
Fünfter Zeitraum. Von den Kreuzzügen bis Columbus. 325 I- n. C. G. ligen Schrift, durch gar keine gründliche 1096— r;ro. Gelehrsamkeit und gehörige Hülfsmittel unterstützt. Der erste, der von dieser Art die christli- che Glaubenslehre zu behandeln ein Muster in einem st. i.64. vollständigen Lehrbuche gab, war Petrus Lom- bard us , Bischof von Paris. Ihm ahmten sehr viele in diesem ganzen Zeiträume nach, verschlimmerten seine nicht ganz verwerfliche lehrart, indem sie ihn am Scharf- sinne zu übertreffen suchten. So wurde endlich durch diese Scholastiker die Theologie in eine Kunst, über die Religion zu grübeln und zu zanken, verwandelt. Indessen war doch durch die Scholastik daö Denkver- mögen und der Forschungsgeist wieder angeregt, dessen unreife Früchte die Hoffnung zu bessern nicht so entfern- ten, als seine vorige Unthätigkeit. Es gab unter den Scholastikern Männer von vorzüglichen Gaben, wie st- 1274 Thomas von Llquino, ein italischer, und sein st I28o. lehrer Albert der Große, ein deutscher Do- minikaner und Bischof zu Regensburg, der eine seltene Kenntniß von natürlichen Dingen besaß. Tiefer Verfall Indessen gerieth die praktische Reli- der praknichen gjon per Christen täglich mehr in den kläglichsten Verfall. Der schon lange vorher an die Stelle der ächten Frömmigkeit getretene Aberglaube erreichte nun die höchste Stufe! Durch Mystiker, den übertriebenen Heiligendienst, wobey man fast Gottes vergaß, durch anaehäuste Feste und Prunkgebrauche, durch das (meistens mechanische) Äbbeten des neuerfundenen Rosenkranzes, dem rohe Laien und Mönche ein großes Verdienst, ja sogar Wunderwirkungen zuschrieben, durch eine Menge er-' dichterer Wunder, Offenbarungen, Erscheinungen k* wurde jener Aberglaube wirklich genährt! Die ehrwür dige Religion Jesu verlor bey Unzähligen den größten Theii ihrer Brauchbarkeit für Herz und Leben! Weltgeschichte. U Bloß

8. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 307

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
Fünfter Zeitraum. Von den Kreuzzügen bis Colümbus. Z07 I. n. C. G. auf unsere Zeiten erhalten. Johann —J530 Wikilff, ein sonst geschickter Lehrer der * * ttf. Theologie auf der englischen Universität / tastete nicht nur die Hierarchie, sondern auch manche andere Lehrsätze der herrschenden Kirche an. st. n*7- Allein seine Meinungen konnten nicht empor kommen, und seine Anhänger wurden sehr gedrückt. Bald nach ihm predigte und schrieb sein Vertheidiger, Huß. Johann Haß, ein unbescholtener Geistlicher und Lehrer auf der hohen Schule zu Prag, wider die Würde des Pabstes und die Laster der Geistlichkeit; er wünschte die Demüthigung der Pabste durch die Für- sten, und wollte, dag auch die Laien das Abendmahl unter beyderley Gestalten genießen sollten. Er fand 1415 ungemein Beyfatl, wurde aber zu Kostnih auf Befehl des dortigen Conciliumö, gegen daö ihm vom Kaiser zugesicherte Geleit, lebendig verbl annt! Ein glei- ,416. ches Schicksal hatte im folgenden Jahre sein treuer und gleichdenkender Freund, Hieronymus von Prag. Beyde standen diesen grausamen Tod mit heb denmüthiger Standhaftigkeit und Seelenruhe aus. Die Huffiten versuchten umsonst, sich mit Waffen und Grausamkeiten zu behaupten. Ein Theil ihrer Nachkommen ist unter dem Namen der böhmischen und mährischen Brüder übrig geblieben. Päbstezuavig, Vii. Nicht weniger Unruhe wurde in non, Trennung der Kirche gestiftet, da die Pabste seit interkirche. Elemens Dem Sechsten (von 1305) zu U 2 Avig- 7. War die Kirche weniger beunruhigt, da die Päbste zrr Avig- non ihren Citz hatten? — Wa§ entstand indessen für- eine traurige Trennung in der Kirche? — Wo hielten sich diese zwcy Päbste auf? —- Wie betrugen sie sich gegen ein. ander? — Wie viele Päbste warfen sich zuletzt auf? — Welche Kirchrnversammluna sucht? diesem Uedez zu steuern? Wek

9. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 6

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
C Von der Reformation Z. n. C. G. kern die christliche Religion, in so weiß 1520 — 1789- ste dieselbe, ohne Zwangs), durch .(Elx! Ueberzeügung angenommen hatten, man- fortnation. ntgfalttg blühen; dagegen in Europa ei- ne allgemeine Verbesserung nöthig war. Man klagte allenthalben über mannigfaltige Fehler der Geistlichkeit, über den Verfall der Religion und guten Sitten. „Die Welt ist überladen mit Menschensahun- gen, (schrieb Erasmus) mit scholastischen Meinun- gen und Lehrsätzen, mit der Tyrannei) der Bettelmön- che, welche, obgleich sie die Leibgarde de6 römischen Stuhls sind, doch so mächtlg und so zahlreich werden, daß ste selbst den Päbsten, ja den Königen furchtbar sind. Ihnen ist der Pabst, so lange er für ste handelt, mehr als Gott; in dem, was ihnen nicht vortheilhaft ist, gilt er bey ihnen nicht mehr, als ein Traum. Ich verdamme nicht Alle; aber die Meisten verstricken mit Fleiß, auö Gewinn-und Herrschsucht, die Gewissen der Menschen. Sie waren in der Unverschämtheit be- reits so weit gekommen, daß ste von Christus gcmz schwiegen, und das Volk nur mit ihren neuen und zum Theil ungereimten Lehrsätzen unterhielten. Von den Ablässen sprachen sieso, daß auch die Unwissend- sten es nicht auöhalten konnten. Auf solche Art ver- schwand nach und nach die Kraft der evangelischen Leh- re, und da es immer ärger wurde, war der noch übri- ge des neuen Welttheils? — Brauchte auch Europa eine Verbesserung? und worin? -— Worüber klagte man? und wer war hauptsachl'ch an dem Verfalle der Religión und Sittlichkeit Schuld? — Was wünschte man allge- mein, aber ohne Erfolg? — Welche Pabstc regierten tin Anfänge dieses Zeitraums? — Was für einen Charake ter hatte Leo X.? *) Denn leider! wurde dieselbe, rmd zwar in einer sehr dürf- tigen Gestalt, Vielen aufqedrrwgen, und verlor dadurch bcy denselben alle ihre Kraft und Würde. '

10. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 8

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
Von der Reformation 3 n. C. G. V. Dieser Mmm warmñttin Luther*), 2 520-178.. aug dem Orden der Augustiner-Eremi- Re formarion.'b ten, also nicht, wie Erasmus, in der feinem Welt, sondern in Mendicanten- Klö- Wer war Luther^ — Was gab den ersten Anlaß zu seiner Reformation? — Wie waren seine ersten Streitsätze be- schaffen? — Was richteten seine Gegner wider ihn aus? Was dachte er von sich, und was griff er endlich an? — Wie betrug sich anfangs der Pabst Leo in dieser Sache? Und was für ein Mitte! ergriff er zuletzt? — Was that Luther, und was stiftete er nun? *) Von Luthern und andern Reformatoren seiner Art sollten weder protestantische noch katholische Geschichtschrei- der etwas anders melden, als áre und so stark erwiesene Thatsachen, daß sie jede Parthey als unlaugbar anerkennen müßte. So lange dieses nicht geschieht; so lange man von beyden Theilen nur schimpft, raisonnirt u. f. w. wird kei- ne wahre Geschichte der Reformatoren möglich seyn. Treu und wahr erzählte Thatsachen, und zwar Th al- fa che n von Menschen, können ja doch hoffentlich der Religion nicht prajudiciren. Was hat diese mit den Fehlern der Menschen zu schaffe»? Ucbrigens dürfen hier zwcy Reformatoren von ganz ande-- rer Art nicht übergangen werden. Der erste ist Johann Reuch lin, ein Rcchesgelehrter im Würtembergischen, der zuerst mit edler Thatigkcit das h e b r a i sch e Sprachstudium ln Bcuschland belebte, und daselbst auch die griechische Sprache und Literatur in große Aufnahme brachte. Er bil- bete eine Menge guter Köpfe aus, unter welchen sein Vet- ter Philipp Schwarz erd, dem er den griechischen Na- men Melanchth0n gab, der vorzüglichste war. Weil er die Bücher der Juden gegen den getauften Juden Io; Hann Pfefferkorn und gegen die Theologaster inköln, welche sie vertilgt haben wollten , in Schutz nahm, so ge.' ricth er mit diesen unwissenden und hitzigen Zeloten ln einen gefährlichen Kampf. Der Mainzer Domdechani, Lorenz Truchses, hat dir Ehre, diesem Manne den kräftigsten Bcystand gegen seine Feinde und Ankläaer geleistet z» ha- den. Der zweyte ist Erasmus von Rotterdam, ein Geist der ersten Größe, der zuerst wieder durch seine Schrift
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