Autor: Hohn, Karl Friedrich, Müller, Johann Kaspar
Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
.C.g.
Zweyker Haupttheil.
Xxxv
Congreß hebt sein Handelsverkehr mit Eng-
land auf, und legt Embargo auf die dritti-
schen Schiffe.
1808, Handelötractat zwischen Baiern und Italien.
Vermählung des österreichischen Kaisers mit
Marie Louise, Tochter seines verstorbenen
Oheims Ferdinand. Hohe Fluth und schäd-
liche Sturme an den Küsten der Nordsee.
Jüdische Taxen in Westphalen abgeschafft.
Französische Truppen in Rom; Protestatton
des Pabstes. Subsidien - Tractat zwischen
den Britten und Schweden. Verdienten
Fremden wird das Bürgerrecht in Frank-
reich zugesichert. Verhaftung des russischen
Gesandten in Schweden. Verbot der Aus-
fuhr der Fieberrinde aus den brittischen
Staaten. Großherzog von Berg in Madrid.
Gewaltthätigkeiten des Dey von Algier gegen
. dieconsulnvonschweden, Holland, Ame-
rica, und besonders von Dänemark. Erd-
, stöße in Piemont, zu Grenoble und Lissabon.
Napoleon in Bayonne. Neue Verfassung
des Königreichs Baiern. Wissenschaftli-
ches Institut in Holland. Auflösung aller
landschaftlichen Corporationen in Baiern.
Joseph Napoleon, König von Spanien.
Die spanischen Insurgenten werden überall
besiegt. Revolution in Konstantinopel.
Johann Matthias Schröckh stirbt. > Joa-
chim König von Neapel. Erste Ertheilung
des katholischen Sakraments der Firmung
in Zürich seit der Reformation. Marschall
Junot capitulirt Congreß zu Erfurt. Der
König von Preußen bringt sein goldenes Ta-
! felservice als Opfer zur Tilgung der Kriegs-
schul-
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Extrahierte Personennamen: Zweyker_Haupttheil Marie_Louise Ferdinand Ferdinand Napoleon Joseph_Napoleon Napoleon Johann_Matthias_Schröckh Johann
Extrahierte Ortsnamen: Baiern Italien Nordsee Rom Schweden Frank- Schweden Madrid Algier Holland Grenoble Lissabon Bayonne Baiern Holland Baiern Spanien Konstantinopel Neapel Zürich Erfurt
Autor: Hohn, Karl Friedrich, Müller, Johann Kaspar
Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Erster Zeitraum. Christus bis Theodosius u. st w. -2-
3- n. C. G. Lehrer in denselben, hauptsächlich zum
400» Dienste ihrer Religion, hervor. Ju-
stin, der Märtyrer, und Athenagoras gaben in
seit 138. griechischer Sprache, Tertullianus in la-
teinischer, sehr wohl gerathene Schutzschnften für
den Glauben und für die Sitten der Christen
heraus. Die beyden erstem, und noch mehr Cle-
§. m 200. mens, Lehrer zu Alexandrien, verbanden
die griechische Philosophie mit dem Vortrage de6
Christenthums, um dieses den Heiden desto beliebter
st. -54. zu machen. Origenes, der größte Ge-
lehrte der alten Christen, lehrte sie insonderheit eine
gründliche Auslegung der heiligen Schrift, obschon er
zugleich dem damals herrschenden Geschmacke, der
sich an sinnreich heraus gelockten Anwendungen der
Geschichten und Sprüche der Schrift ergötzte, neue
Nahrung gab. Um gleiche Zeit schrieb einer ihrer
Lehrer, Julius Africanus, das erste Jahrbuch oder
Chronicon der vornehmsten Weltbegebenheiken bis
fi. n. 320. auf seine Zeiten. Lactantius gab ein an-
genehmes Muster, wie die Lehren des christlichen
Glaubens in einer reinen und zierlichen lateinischen
Schreibart abgehandelt werden müssen. Die erste
ausführliche Geschichte der christlichen Religion
und Kirche bis gegen die Mitte des vierten Jahr-
hunderts nach Christi Geburt, hat der Bischof Eu-
st. 340. sebius griechisch aufgesetzt. Insonderheit
brachten mehrere Lehrer der griechischen Kirche, wie
Basilius der Große, Gregorius von Nazianz,
st. 407. und vor allen andern Chrysostomus, die
ganze Stärke der Beredtsamkeit in den öffentlichen
Vortrag der Religion. Eben damals, als dieser ehr-
würdige
nehmende Beredtsamkeit im öffentlichen Unterrichte der Ge-
meinden hervorgethan? — Wodurch haben sich Hrcronymus
und Augustinus berühmt gemacht? — Wie pflegte man alle
diese christlichen Lehrer der ersten vier Jahrhunderte zu nen-
nen ? — Wie kann man überhaupt von ihnen rsrtheilen?
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Autor: Hohn, Karl Friedrich, Müller, Johann Kaspar
Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Zweylev Zeitraum. Theydysius bis Mahsmed, 251
I. >r. C. G. förderlich; denn sie ließ die laien in Sa-
400,622. hje ihrer Herrschsucht dienlich waren,
jn Unwissenheit und nicht immer reinen Begriffen von
her Religion. Jene übermäßige Gewalt kam aber
eben daher, weil im Abendlande die Geistlichen säst
allein noch etwas von Gelehrsamkeit besaßen, und
deßwegen bey den Staatsgeschasten und andern wich-
tigen 'Angelegenheiten immer gebraucht wurden; weil
.sie die unaufgeklärte Frömmigkeit der Christen zu sehr
bereichert hatte, und weil sie überhaupt im Namen
der Religion zu befehlen, und ihre Absichten durch-
zusetzen wußten« Vornehmlich suchten die Patriar-
chen von Rom ihre Gewalt über die abendländischen
Kirchen zur Ungebühr zu erweitern. Sie wurden bey
der Ohnmacht des abendländischen Kaiserthums, und
da Rom nachher nicht die Residenz regierender Für-
sten war, immer mächtiger. Unter denselben haben
st. 461. vorzüglich Leo I. oder der Große, ein klu-
st. 604. ger, beredter und sonst verdienter Mann,
und Gregor I. (auch der Große), welcher das
Mönchsleben sehr schätzte und beförderte, solche Ver-
größerungs-Plane häufig gezeigt und glücklich ausge-
führt. Mit dem Patriarchen zu Konftantinopel führ-
ten die römischen einen langwierigen Streit wegen der
Benennung Oeouineuwus, voll welcher man damals
zu Rom keinen richtigen Begriff gehabt haben mag.
Gelehrsam- Xiii, Jn dem morgenlänbischen Rei-
keit und Reli- che blieb in der That weit mehr Wissen-
gioildermor, schuft übrig, als bey den abendländischen
Christen Christen; aber auch unter ihnen herrschte
Aberglaube, und ihre unaufhörlichen
Strei-
13. Wie stand cs mit den Wissenschaften in den Morgenlandern?
— Wie mit der Religion? — Was war dem Christenthume
in den Morgenländern besonders nachtheilig? — Woher ent-
standen so viele Partheyen unter den morgenländischen Chri-
sten? — Wer war ihr bester Schriftausleger? -- Wer ihr
bester Geschichtschreiber? - . ; -
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Autor: Hohn, Karl Friedrich, Müller, Johann Kaspar
Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
ryc» Wrlrgeschichte. Zweyter Haupttheil.
I. n. C. G. eine witzige und gelehrte Nonne zu Gan»
8oo — dersheim, that dieses in ihren ^umspie-
len, deren Muster die Terenzischen, aber zu einer from-
men Absicht, waren, und andern Gedichten. Sehr
viele Geistliche trugen Jahrbücher der Welt, aber
mit weniger Geschicklichkeit, zusammen» Die unge-
lehrten Mönche schrieben doch häufig Bücher der
alten Römer und der Kirchenväter, wiewohl ziemlich
fehlerhast, ab. Fast überall gab es kaum Halbge-
lehrte. Gerbert, der nachmals unter dem Namen
st. 1003. Silvester der Zweyte römischer Bischof
wurde, gab einen Wiederhersteller der Gelehrsamkeit
in Frankreich, zum Theile auch in den angränzenden
Ländern, ab; wurde aber wegen seiner damals so sel-
tenen Wissenschaft für einen Zauberer gehalten.
Jngleichender Xxli. Eben der Aberglaube und der
Religion Mange! an Freybeit zur Untersuchung
des Wahren, wodurch die Gelehrsamkeit in Europa
so sehr gehemmt wurde, hatte auch einen nacbtheili-
gen Einstuß-.. aus die Reliaion. Man verließ die
erste und lauterste Quelle derselben, die Schrift. —
Frömmigkeit hieß bey Vielen die Beobachtung un-
zähliger Ceremvnien, dergleichen die Wallfahrten zu
heiligen Oertern, Büßungen am Körper für begange-
ne Sünden, und besonders die Lebensart der Mön-
che, waren. Wer sich dagegen setzte, mußte heftige
Verfolgungen ausstehen.
« Xxiii.
22. Was trug sthr viel zu dem Verfalle der Gelehrsamkeit
und der Religion in Europa bey? — Waö für einen
Begriff machten sich V'ele von der christlichen Frömmig-
keit'!' — Was hatten die Gegner solcher Meinungen zu
erwarten?
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Autor: Hohn, Karl Friedrich, Müller, Johann Kaspar
Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
5oz Weltgeschichte. Zweyter Hauptchei^-
I. n. E. G. Auch veranlaßten sie die Verbreitung
12-6 — 1522. n^er und nützlicher Kenntnisse; sie ga-
den dem Handel und der Schifffahrt einen neuen
Schwung; sie erweckten und unterhielten Neubegier-
de, Thätigkeit und körperliche Kraftanstrengung; sie
förderten daö Aufblühen des Ritterwesens, und hatten
nach viele andere wahlthatige Folgen.
Die Päbste Iv. Andere Mittel, durch welche die
führen ihr Gk. Pübste ihre Uebermqcht befestigten, wa-
b?steuern"^"ie tm nid^ weniger kräftig. Sie führten
Christenheit. bey den europäischen Christen ihr Ge-
Neue Stüzen setzbuch unter dem Namen des canoni-
ihrer Macht, schon , vabftlichen oder geistlichen Rechts
st. I l58. ein« darin wurden nicht nur ihre wirkli-
chen, sondern auch alle angemaßten Rechte erklärt und
durch ihre Befehle bestätigt. Dazu legte der italische
Mönch Gratianus durch seine Sammlung von Kir-
chengesetzen den vornehmsten Grund. Auch brand-
schatzten die Päbste die Christenheit unter mancherley,
meistens religiösen Titeln: bald für die Ertheilung ge-
wisser Aemter, Rechte, Gnaden, Dispensationen;
bald für die Erlassung der kirchlichen Strafen oder ca-
noni-
4. Was für rin anderes sehr kräftiges Mitte! diente den
Päbsten zur Festsetzung ihrer Gewalt? — Wie heißt daö
von ihnen eingeführtc Gesetzbuch, und was enthalt es vor«
nehmlich? -— Wer hat den ersten Grund zu demselben
gelegt? — Wie setzt m die Päbste ihre Christenheit in Conr
tribution? — Waö für neue eiftiae Diener bekamen die
Päbste in diesem Zeiträume? — Fanden sich vor diesem Zeit«
raume schon viele Mönchuesellschafren unter drn abendländi-
schen Christen? — Bon welcher Gattung waren die mei-
sten? — Von wem sind die Dominikaner und Franziskaner
eingeführt worden? — Was haben diese beyden Orden
hauptsächlich gelhan? — Wurde nicht auch ein Gericht
gest stet, das die Ketzer hinrichten ließ? — Giengen die
Päbste noch weittr in ihrer Verfolgung der Irrenden?
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Autor: Hohn, Karl Friedrich, Müller, Johann Kaspar
Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
zv4 Weltgeschichte. Z.veyter Haupttheil.
Z. n. C. G. ge oder Kreuzzüge wider die Ketzer, in
1096— 1520. rocldjm diese zu 'Tausenden umkamen.
Scholastische V. Gegen den Anfang dieses Zeit-
Theologie. raums schien eö zwar, daß einige scharf-
sinnige Männer in Frankreich und England, Anselm
und Lanfrank, beyde Erzbischöfe zu Lanterbury, in-
st. h42. gleichem der durch seine Verirrungen bekannte
Abnlard, Lehrer der Philosophie und Theologie in
Frankreich, nebst andern, die Untersuchung und Er-
lernung der Religionswissenschaft gründlicher machen
und erleichtern würden; denn sie lehrten Philosophie
und Nachdenken mit derselben verbinden; da sie bisher
nur eine Sammlung von Aussprüchen der Kirchenleh-
rer gewesen war. Allein diese Veränderung schlug in
neue Fehler aus. Man brauchte die Philosophie, um
unzählige, meistentheils unnütze oder unerhebliche, ja
zuweilen auch schädliche Spitzfindigkeiten über die Reli-
gion aufzuwerfcn, um einen desto rüstigern Streiter ab-
zugeben. So entstand die scholastische, das heißt, die
auf den hohen Schulen vorgetragene, überhaupt aber
philosophische Theologie, unter den abendländischen
Christen, welche zwar die Gründe der Glaubenslehren
zu erforschen suchte, aber ohne richtige Exegese der hei-
ligen
5, Was fü ein Ansehen von Verbesserung de? Religion sw i f
fenfchaft zeigte sich um eben diese Zeit? -- Durch welche
Männer — und wie entstand die scholastische Theologie?
Warum hieß sie so? und was hatte sie für eine Ten-
denz? — Wer hat das erste Lehrbuch derselben geschrlee
den? — Wie artete sie aus? — Was hat sie aber wie-
der angeregt? — Fanden sich auch treffliche Köpfe untre
den Scholastikern — und welche? — In welchem Zustande
war nun die praktische Religion? — Wodurch wurde der
hingerissene Aberglaube besonders genährt? — Welcbcs
Verdienst hatten die sogenannten Mystiker um die Gottsi«
«gkeil? — und welche vorzüglich"
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Extrahierte Personennamen: Anselm Welcbcs
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich England Frankreich
Autor: Hohn, Karl Friedrich, Müller, Johann Kaspar
Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Fünfter Zeitraum. Von den Kreuzzügen bis Columbus. 325
I- n. C. G. ligen Schrift, durch gar keine gründliche
1096— r;ro. Gelehrsamkeit und gehörige Hülfsmittel
unterstützt. Der erste, der von dieser Art die christli-
che Glaubenslehre zu behandeln ein Muster in einem
st. i.64. vollständigen Lehrbuche gab, war Petrus Lom-
bard us , Bischof von Paris. Ihm ahmten sehr viele
in diesem ganzen Zeiträume nach, verschlimmerten seine
nicht ganz verwerfliche lehrart, indem sie ihn am Scharf-
sinne zu übertreffen suchten. So wurde endlich durch
diese Scholastiker die Theologie in eine Kunst, über
die Religion zu grübeln und zu zanken, verwandelt.
Indessen war doch durch die Scholastik daö Denkver-
mögen und der Forschungsgeist wieder angeregt, dessen
unreife Früchte die Hoffnung zu bessern nicht so entfern-
ten, als seine vorige Unthätigkeit. Es gab unter den
Scholastikern Männer von vorzüglichen Gaben, wie
st- 1274 Thomas von Llquino, ein italischer, und sein
st I28o. lehrer Albert der Große, ein deutscher Do-
minikaner und Bischof zu Regensburg, der eine seltene
Kenntniß von natürlichen Dingen besaß.
Tiefer Verfall Indessen gerieth die praktische Reli-
der praknichen gjon per Christen täglich mehr in den
kläglichsten Verfall. Der schon lange
vorher an die Stelle der ächten Frömmigkeit getretene
Aberglaube erreichte nun die höchste Stufe! Durch
Mystiker, den übertriebenen Heiligendienst, wobey
man fast Gottes vergaß, durch anaehäuste Feste und
Prunkgebrauche, durch das (meistens mechanische)
Äbbeten des neuerfundenen Rosenkranzes, dem rohe
Laien und Mönche ein großes Verdienst, ja sogar
Wunderwirkungen zuschrieben, durch eine Menge er-'
dichterer Wunder, Offenbarungen, Erscheinungen k*
wurde jener Aberglaube wirklich genährt! Die ehrwür
dige Religion Jesu verlor bey Unzähligen den größten
Theii ihrer Brauchbarkeit für Herz und Leben!
Weltgeschichte. U Bloß
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Autor: Hohn, Karl Friedrich, Müller, Johann Kaspar
Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Fünfter Zeitraum. Von den Kreuzzügen bis Colümbus. Z07
I. n. C. G. auf unsere Zeiten erhalten. Johann
—J530 Wikilff, ein sonst geschickter Lehrer der
* * ttf. Theologie auf der englischen Universität
/ tastete nicht nur die Hierarchie, sondern auch
manche andere Lehrsätze der herrschenden Kirche an.
st. n*7- Allein seine Meinungen konnten nicht empor
kommen, und seine Anhänger wurden sehr gedrückt.
Bald nach ihm predigte und schrieb sein Vertheidiger,
Huß. Johann Haß, ein unbescholtener Geistlicher
und Lehrer auf der hohen Schule zu Prag, wider die
Würde des Pabstes und die Laster der Geistlichkeit; er
wünschte die Demüthigung der Pabste durch die Für-
sten, und wollte, dag auch die Laien das Abendmahl
unter beyderley Gestalten genießen sollten. Er fand
1415 ungemein Beyfatl, wurde aber zu Kostnih auf
Befehl des dortigen Conciliumö, gegen daö ihm vom
Kaiser zugesicherte Geleit, lebendig verbl annt! Ein glei-
,416. ches Schicksal hatte im folgenden Jahre sein
treuer und gleichdenkender Freund, Hieronymus von
Prag. Beyde standen diesen grausamen Tod mit heb
denmüthiger Standhaftigkeit und Seelenruhe aus.
Die Huffiten versuchten umsonst, sich mit Waffen
und Grausamkeiten zu behaupten. Ein Theil ihrer
Nachkommen ist unter dem Namen der böhmischen
und mährischen Brüder übrig geblieben.
Päbstezuavig, Vii. Nicht weniger Unruhe wurde in
non, Trennung der Kirche gestiftet, da die Pabste seit
interkirche. Elemens Dem Sechsten (von 1305) zu
U 2 Avig-
7. War die Kirche weniger beunruhigt, da die Päbste zrr Avig-
non ihren Citz hatten? — Wa§ entstand indessen für-
eine traurige Trennung in der Kirche? — Wo hielten sich
diese zwcy Päbste auf? —- Wie betrugen sie sich gegen ein.
ander? — Wie viele Päbste warfen sich zuletzt auf? —
Welche Kirchrnversammluna sucht? diesem Uedez zu steuern?
Wek
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Extrahierte Personennamen: Johann
—J530_Wikilff Johann Johann_Haß Johann Hieronymus_von
Prag
Autor: Hohn, Karl Friedrich, Müller, Johann Kaspar
Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
C Von der Reformation
Z. n. C. G. kern die christliche Religion, in so weiß
1520 — 1789- ste dieselbe, ohne Zwangs), durch
.(Elx! Ueberzeügung angenommen hatten, man-
fortnation. ntgfalttg blühen; dagegen in Europa ei-
ne allgemeine Verbesserung nöthig war.
Man klagte allenthalben über mannigfaltige Fehler der
Geistlichkeit, über den Verfall der Religion und guten
Sitten. „Die Welt ist überladen mit Menschensahun-
gen, (schrieb Erasmus) mit scholastischen Meinun-
gen und Lehrsätzen, mit der Tyrannei) der Bettelmön-
che, welche, obgleich sie die Leibgarde de6 römischen
Stuhls sind, doch so mächtlg und so zahlreich werden,
daß ste selbst den Päbsten, ja den Königen furchtbar
sind. Ihnen ist der Pabst, so lange er für ste handelt,
mehr als Gott; in dem, was ihnen nicht vortheilhaft
ist, gilt er bey ihnen nicht mehr, als ein Traum. Ich
verdamme nicht Alle; aber die Meisten verstricken mit
Fleiß, auö Gewinn-und Herrschsucht, die Gewissen
der Menschen. Sie waren in der Unverschämtheit be-
reits so weit gekommen, daß ste von Christus gcmz
schwiegen, und das Volk nur mit ihren neuen und
zum Theil ungereimten Lehrsätzen unterhielten. Von
den Ablässen sprachen sieso, daß auch die Unwissend-
sten es nicht auöhalten konnten. Auf solche Art ver-
schwand nach und nach die Kraft der evangelischen Leh-
re, und da es immer ärger wurde, war der noch übri-
ge
des neuen Welttheils? — Brauchte auch Europa eine
Verbesserung? und worin? -— Worüber klagte man?
und wer war hauptsachl'ch an dem Verfalle der Religión
und Sittlichkeit Schuld? — Was wünschte man allge-
mein, aber ohne Erfolg? — Welche Pabstc regierten tin
Anfänge dieses Zeitraums? — Was für einen Charake
ter hatte Leo X.?
*) Denn leider! wurde dieselbe, rmd zwar in einer sehr dürf-
tigen Gestalt, Vielen aufqedrrwgen, und verlor dadurch
bcy denselben alle ihre Kraft und Würde. '
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T90: [Luther Kirche Lehre Schrift Wittenberg Papst Kaiser Reformation Jahr Konzil], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung]]
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Autor: Hohn, Karl Friedrich, Müller, Johann Kaspar
Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Von der Reformation
3 n. C. G. V. Dieser Mmm warmñttin Luther*),
2 520-178.. aug dem Orden der Augustiner-Eremi-
Re formarion.'b ten, also nicht, wie Erasmus, in der
feinem Welt, sondern in Mendicanten-
Klö-
Wer war Luther^ — Was gab den ersten Anlaß zu seiner
Reformation? — Wie waren seine ersten Streitsätze be-
schaffen? — Was richteten seine Gegner wider ihn aus?
Was dachte er von sich, und was griff er endlich an?
— Wie betrug sich anfangs der Pabst Leo in dieser Sache?
Und was für ein Mitte! ergriff er zuletzt? — Was that
Luther, und was stiftete er nun?
*) Von Luthern und andern Reformatoren seiner Art
sollten weder protestantische noch katholische Geschichtschrei-
der etwas anders melden, als áre und so stark erwiesene
Thatsachen, daß sie jede Parthey als unlaugbar anerkennen
müßte. So lange dieses nicht geschieht; so lange man von
beyden Theilen nur schimpft, raisonnirt u. f. w. wird kei-
ne wahre Geschichte der Reformatoren möglich seyn.
Treu und wahr erzählte Thatsachen, und zwar Th al-
fa che n von Menschen, können ja doch hoffentlich der
Religion nicht prajudiciren. Was hat diese mit den
Fehlern der Menschen zu schaffe»?
Ucbrigens dürfen hier zwcy Reformatoren von ganz ande--
rer Art nicht übergangen werden. Der erste ist Johann
Reuch lin, ein Rcchesgelehrter im Würtembergischen, der
zuerst mit edler Thatigkcit das h e b r a i sch e Sprachstudium
ln Bcuschland belebte, und daselbst auch die griechische
Sprache und Literatur in große Aufnahme brachte. Er bil-
bete eine Menge guter Köpfe aus, unter welchen sein Vet-
ter Philipp Schwarz erd, dem er den griechischen Na-
men Melanchth0n gab, der vorzüglichste war. Weil
er die Bücher der Juden gegen den getauften Juden Io;
Hann Pfefferkorn und gegen die Theologaster inköln,
welche sie vertilgt haben wollten , in Schutz nahm, so ge.'
ricth er mit diesen unwissenden und hitzigen Zeloten ln einen
gefährlichen Kampf. Der Mainzer Domdechani, Lorenz
Truchses, hat dir Ehre, diesem Manne den kräftigsten
Bcystand gegen seine Feinde und Ankläaer geleistet z» ha-
den. Der zweyte ist Erasmus von Rotterdam, ein
Geist der ersten Größe, der zuerst wieder durch seine Schrift
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Extrahierte Personennamen: C._G._V. Leo Leo Johann
Reuch Johann Philipp_Schwarz Philipp Lorenz
Truchses