Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Neue Zeit - S. 354

1897 - Stuttgart : Neff
354 Friedensanerbietungen, die darauf Napoleon dem preussischen König machte, wies dieser zurück, und schloss mit Schweden 20. April 1807 ein Bündnis zum Zweck der Befreiung Preussisch- Pommerns, am 26. April mit Kussland den Vertrag von Barten- stein, in dem sich beide Teile verpflichteten, die Waffen nicht niederzulegen, ehe die Franzosen über den Rhein zurückgedrängt seien, für sich aber keine Eroberungen zu machen; auch England beteiligte sich und war bald zur Zahlung von Subsidien bereit. Aber die Niederlage der Russen bei Friedland (14. Juni 1807) bewirkte nicht nur, dass diese über den Niemen zurück- gingen, worauf die Preussen folgen und Königsberg räumen mussten, sondern auch, dass Alexander in Friedensunterhand- lungen mit Napoleon trat. Der Friede von Tilsit. Alexander I. Hess sich von Napoleons Liebenswürdigkeit und noch mehr von den Aussichten, die er ihm auf Vergrösserung der russischen Macht eröffnete, völlig gewinnen. Vergeblich verstand sich die bisher von Napoleon mit Schmähungen verfolgte preussische Königin Luise zu dem Versuch, Napoleon persönlich zu einer Milderung der Bedingungen zu bestimmen. Am 7. Juli 1807 wurde der Friede von Tilsit zwischen den russischen und französischen, am 9. von den preussischen Bevollmächtigten unterzeichnet; „aus Rücksicht auf Kaiser Alexander“ gab Napoleon dem preussischen König die kleinere Hälfte seiner Staaten (2856 Qm mit 4600000 Einw.) zurück ; alles preussische Gebiet westlich der Elbe mit Magdeburg und die Erwerbungen der zweiten und dritten polnischen Teilung musste Preussen abtreten, ausserdem den Kreis Kottbus, den Sachsen, und den Kreis Bialy stock, den Russland erhielt; Danzig wurde Freistaat mit französischer Besatzung. Süd- und Südostpreussen erhielt als „Grossherzogtum Warschau“ der König von Sachsen, den grösseren Teil der westelbischen Abtretungen Preussens mit Hessen-Kassel, Braunschweig und anderen welfischen Ge- bietsteilen Napoleons jüngster Bruder Jérôme als „Königreich Westfalendas Grossherzogtum Berg wurde bedeutend ver- grössert (u. a. durch Münster und Grafschaft Mark) ; an Holland fiel Ostfriesland ; zur Verfügung Frankreichs blieb Hannover, Erfurt, Baireuth. Alexander erkannte alle diese, sowie die früher von Napoleon vorgenoynmenen Gebietsänderungen und dessen poli- tische Schöpfungen an, überliess an Frankreich die jonischen Inseln und trat der Kontiyientalsperre gegen England bei. Napoleon übernahm die Vermittlung des Friedens zwischen Russland und der Türkei und machte zugleich dem russischen Kaiser Aussicht auf eine Teilung der Türkei. Frankreich und Russland schlossen ein geheimes Schutz- und Trutzbündnis.

2. Neue Zeit - S. 373

1897 - Stuttgart : Neff
373 stand Anfang des Jahres 1814 mit seinem siegreichen Heer vor Bayonne, und die spanische Regentschaft weigerte sich, ohne England Frieden zu schliessen, obgleich Napoleon in einem Ver- trag vom 8. Dezember 1813 Ferdinand Vii. als spanischen König anerkannt hatte. § 114. Der Sturz Napoleons. Der Krieg von 1814. Im November 1813 hatte Metternich Napoleon Vorschläge machen lassen, wonach dieser französischer Kaiser bleiben und Frankreich seine „natürlichen Grenzen“ be- halten sollte, was Arndt zu seiner Schrift „der Rhein Deutsch- lands Strom, nicht Deutschlands Grenzeu veranlasste. Da Napoleon, Metternichs Erwartungen entsprechend, zuerst ablehnend, dann mit sehr viel weitergehenden Forderimgen antwortete, erliessen die Verbündeten die Frankfurter Proklamation, worin sie als ihr Ziel Unabhängigkeit des französischen Reichs, wie aller andern europäischen Staaten und Napoleon als einziges Hindernis des Friedens bezeichneten. Doch unterdrückte Napoleon alle Regungen des Widerstandes gegen die neuen Opfer, die er dem französischen Volk zumutete. Blücher, der in der Neujahrsnacht den Rhein bei Caub überschritten hatte, und die grosse Armee, die von der Schweiz aus in Frankreich eindrang, zogen der Champagne zu, und Blücher, bei Brienne von Napoleon zurück- gedrängt, aber dann durch Abteilungen der grossen Armee ver- stärkt, siegte über Napoleon hei La Rothiere 1. Februar 1814, worauf dieser seinem Gesandten Caulaincourt weitgehende Voll- machten für den am 5. Februar eröffneten Friedenskongress in Chätillon gab. Aber Napoleon benützte die Trennung der ver- bündeten Heere, um zuerst die einzelnen Abteilungen des die Marne entlang ziehenden Blüclier’schen Heeres in einer Reihe von Gefechten bei Montmirail, Chateau- Thierry und Etoges (10. bis 15. Februar) zu schlagen und dann die grosse Armee, die dem Lauf der Seine gefolgt war, durch die Gefechte hei Nangis und Montereau (17-/18. Februar) auf Troyes zurückzudrängen; nun nahm er die Friedensvollmachten zurück, doch löste sich der Kongress erst am 18. März ohne Ergebnis auf. Während sich Napoleon wieder gegen Blücher wandte, der mit seinem rasch wiederhergestellten Heer auf Soissons marschierte, um sich mit Bülow, dem Eroberer Hollands, zu vereinigen, wurden Macdonald und Oudinot bei Bar sur Auhe von der grossen Armee geschlagen, und am 1. März schlossen Russland, Grossbritannien, Oesterreich und Preussen den Vertrag vonchaumont, der ausser einem Schutz- und Trutzbündnis auf 20 Jahre das Programm der Neu- 1 -Wm*

3. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in mehrklassigen Volksschulen - S. 134

1881 - Merseburg : Steffenhagen
134 ein großmütiger Beförderer der Kunst und Wissenschaft. Er erkannte und würdigte das Streben seines Volkes nach größerer freiheitlicher Entwickelung und kam ihm, so weit es nur ging, entgegen. Da brach im Februar" 1848 in Frankreich ein Aufruhr aus, der mit der Flucht des Königs und der Aufrichtung der Republik endete. Die Kunde davon rief in ganz Deutschland eine heftige Bewegung hervor, und auch in Preußen kam es zu gewaltsamen Auftritten und endlich zur offenenrevo l utio n. Am18. 1848märz entbrannte in Berlin ein fürchterlicher Straßenkampf, der bis zum andern Morgen währte. Die Truppen behielten die Oberhand; dennoch zog sie der König zurück und verhieß zugleich die Einberufung einer Nationalversammlung, welche schon im Mai ihre Sitzungen begann. Allein die Umsturzgelüste gewisser „Volksfreunde" konnten, damit nicht befriedigt werden, und die Pöbelherrschaft drohte nur noch mehr um sich zu greifen. Da entschloß sich Friedrich Wilhelm dem verderblichen Treiben ein Ziel zu setzen, was ihm mit Hilfe der treugebliebenen Armee auch glücklich gelang. Hierauf verlieh er dem Lande eine noch heute bestehende Verfassung, welche von den auf Grund derselben zusammentretenden Kammern (jetzt „Herrenhaus" und „Haus der Abgeordneten" genannt) durchberaten und bestätigt wurde. (Niederwerfung der Revolution in andern Ländern.) Einen ähnlichen Verlauf nahm die Bewegung in andern deutschen und nichtdeutschen Ländern. In Baden, wo die Rebellen alle Gewalt an sich gerissen hatten und das Militär fast durchweg zu ihnen übergetreten war, stellten preußische Truppen unter dem Prinzen von Preußen (dem jetzigen Kaiser und Könige) die Ruhe wieder her. Des Aufstands der Ungarn, die sich vom Hause Habsburg loszureißen suchten, konnten die Oestreicher nur mit Hilfe der Russen Herr werden, die Lombarden und Venetianer, welche vom Könige von Sardinien unterstützt wurden, führten sie durch den Sieg ihrer eigenen Waffen zum Gehorsam zurück. In Frankreich wurde die Revolution durch den zum Präsidenten der Republik gewählten Sohn des ehemaligen Königs Ludwig von Holland bewältigt, der sich im December 1852 als Napoleon Hi zum Kaiser der Franzosen proklamieren ließ. (Einheitsbestrebungen des deutschen Volkes.) Eine der ersten Forderungen der deutschen Freiheitsmänner war eine festere Einigung des Vaterlandes und eine gemeinsame Volksvertretung für den ganzen deutschen Bund. Die Fürsten mußten nachgeben', und und im Mar 1848 wurde zu Frankfurt a. M. die deutsche Nationalversammlung eröffnet, welche nach längeren Beratungen den König von Preußen zum deutschen Kaiser wählte. Doch Friedrich Wilhelm lehnte die ihm angetragene Würde ab, da er sie nicht der Revolution, sondern der Zustimmung

4. Geschichtsbilder zum Gebrauche der Volksschule - S. 85

1892 - Stuttgart : Metzler
- 85 — von der Mutter sorgfältig erzogen. Eine kleine Kanone war das Spielzeug des jungen Bonaparte, Geschichte und Mathematik waren seine Lieblingsstudien. Der begabte Knabe kam bald in eine französische Militärschule, in der er sich durch glänzende Kenntnisse hervorthat. Schon als junger Offizier zeigte derselbe ungewöhnliche Tapferkeit und Einsicht. Daher wurde er, erst sechsundzwanzig Jahre alt, zum Oberbefehlshaber einer Armee ernannt. Mit ihr sollte Bonaparte in Italien gegen die Oesterreicher und die italienischen Fürsten kämpfen. Sie war jedoch in kläglichem Zustande. Es fehlte ihr an Geld und Lebensmitteln, an Waffen und Kleidern. Allein er wußte in kurzer Zeit Ordnung und Begeisterung zu schaffen und errang Sieg auf Sieg. Erschrocken schlossen daher seine Gegner einen für Frankreich vorteilhaften Frieden. Nun übergab die französische Regierung dem Sieger Italiens die Führung einer Flotte, deren Aufgabe die Eroberung Aegyptens war. Bonaparte landete glücklich bei Alexandria und nahm die Stadt im Sturme. Hierauf ging der Zug unaufhaltsam vorwärts gegen die Hauptstadt Kairo. Dort, unter den Pyramiden, stand ein feindliches Heer der Leibwache (Mameluken) des türkischen Statthalters (Pascha). Dasselbe wurde vollständig besiegt, Kairo eingenommen. Unterdessen war Frankreich in einen neuen Krieg mit Oesterreich, England und Rußland verwickelt worden und hatte empfindliche Niederlagen erlitten. Darüber war das Volk sehr unzufrieden und sehnte seinen siegreichen General Bonaparte zurück. Als dieser hiervon hörte, schiffte er sich heimlich ein und erschien plötzlich in Paris. Hier wurde er mit Jubel empfangen. Mit seinem Anhange stürzte Bonaparte bald die Regierung und ließ sich selbst zum Konsul auf zehn Jahre ernennen. Nun zog derselbe zum zweitenmale nach Italien, wo er die Oesterreicher vollständig besiegte. Als er hieraus wieder nach Paris zurückgekehrt war, wuchs sein Ansehen und seine Macht immer mehr. Der Staatsrat ernannte ihn zum Konsul auf Lebensdauer und erklärte ihn endlich i. I. 1804 als Napoleon I. zum Kaiser der Franzosen.

5. Bilder aus der Weltgeschichte und Sage - S. 231

1878 - Danzig : Gruihn
Ludwig Xiv. — Deutschland unter Leopold I. 231 fam von den Franzosen genommen. Diese Stadt war für Deutschland besonders wichtig, weshalb auch der deutsche Kaiser Karl V. einst sagte: „Wenn die Franzosen vor Straßburg und die Türken vor Wien ständen, würde ich zuerst dem bedrängten Straßburg zu Hülfe eilen". Da der damalige deutsche Kaiser Leopold I. von den Türken bedroht war, ließ er sich diese Gewaltthätigkeit Ludwigs gefallen. Bald aber fielen die Franzosen verheerend in die Rheinlande ein, und fast die ganze Pfalz wurde verwüstet und niedergebrannt; denn Ludwig Xiv. wollte nach feiner Aussage die östliche Grenze feines Reiches durch eine Wüste decken. Die französischen Mordbrenner hausten so schrecklich, daß^es schien, als wäre Attila mit den Hunnen wiedergekehrt. Im Dom zu Speier wurden sogar die geheiligten Gräber der deutschen Kaiser erbrochen, die Gebeine derselben zerstreut, und die silbernen Särge, sowie andere Kostbarkeiten geraubt. Der spanische Erbfolgekrieg (1700—1714), welchen Ludwig für die spanische Krone führte, hatte für ihn einen günstigen Ausgang. Kaiser Leopold von Deutschland verlangte nämlich die spanische Krone für feinen Sohn Karl; Ludwig aber wollte dieselbe feinem Neffen Philipp zuwenden. Hierüber kam es zu einem langwierigen Kriege. Zu Oesterreich standen das deutsche Reich, Preußen, Holland und England. Obgleich die Franzosen durch Prinz Eugen von Savoyen und den englischen Herzog Marl-borough mehrfach besiegt wurden, kam es doch endlich dahin, daß Philipp König von Spanien ohne die europäischen Nebenländer wurde. 139. Deutschland unter Leopold 1. 1657—1705. Marsch der Türken ans Wien. Seitdem die Türken durch die Eroberung Konftantinopels (1451) im Südosten Europas festen Fuß gefaßt, bedroheten sie über zwei Jahrhunderte lang Deutschland unaufhörlich. Doch die größte Gefahr erwuchs dem Vaterlande, als der Großvezier Kara Muftapha mit feinen (200,000) Streitern durch Ungarn geraden Weges auf Wien zog. Kaiser Leopold I. konnte dem furchtbaren Feinde kaum 30,000 Mann entgegenstellen. Belagerung Wiens. Der tapfere Befehlshaber, Graf von Starhemberg, traf zu Wien große Vertheidigungsanstalten und wurde hierbei vou der ganzen Bürgerschaft eifrigst unterstützt. Endlich erschien (1683) der Vezier mit seinen Raubschaareu vor der Stadt und schlug fein Lager vor den Mauern derselben auf. In einem Umkreise von 6 Stunden stand ein Zelt an dem andern. Aus der Mitte ragte das Prachtzelt des Veziers schimmernd empor. Bald stürmten die Türken unter fürchterlichem Allahgeschrei heran, um sich der Stadt zu bemächtigen. Da flog Starhemberg mit der Besatzung herbei und warf den Feind mit Löwenmuth zurück. Am folgenden Tage wurde der Sturm erneuert aber wieder zurückgeschlagen. Endlich kam die ersehnte Hülfe durch den Polenkönig. , Wiens Errettung. Das christliche Heer unter Anführung des tapferen Polen-königs S obiesky begann mnthvoll den Angriff. Allen voran war Sobiesky, der eigenhändig mehrere Türken erschlug und das Zeichen eines türkischen Großen, einen Roßschweif, eroberte. Bald ergriffen die Türken in der wildesten Unordnung die Flucht. Frohlockend eilten die Wiener nach zwei schrecklichen Monaten unter dem Geläute aller Glocken ans den Thoren in das Lager hinaus. Alles jauchzte dem Polenkönige als dem Retter Wiens zu und drängte sich um ihn, vor Entzücken feine Hand, seine Stiefeln und feinen Mantel zu küssen. Prinz Eugen, der edle Ritter. In dem Türkenkriege, welcher noch lange fortbauerte, zeichnete sich befonbers Prinz Eugen von Savoyen aus. Da er als Knabe einen schwächlichen Körper hatte, so sollte er nach dem Willen feiner Eltern ein Geistlicher werben. Eugen entschied sich jedoch für den Kriegerftanb. Als gehonter Franzose wollte er bei Ludwig Xiv. in's Herr treten, würde aber wegen seiner unscheinbaren Gestalt abgewiesen. Darauf trat er in österreichische Dienste. Die Soldaten hatten anfangs wenig Respekt vor ihm; bettn sie sagten: „Der kleine Kapuziner im grauen Mantel wirb nicht vielen Türken den Bart ausraufen."

6. Mit einem Stahlstich - S. 19

1836 - Stuttgart : Belser
/ c. ' Odoakers Reich in Italien. 19 erwartete er Hülfe gegen die rohen Alemannen und Rugier, welche letztere Oesterreich, Salzburg, Tyrvl und das obere Italien, also ein Land bedrohten, das sich kaum erst durch Odoakers Wvhlthaten von den Verheerungen erholte, die es in dem Kriege mit Orestes erlitten hatte. Die Ru- gier vcranlaßten ihn auch zu einem Kriegsznge nach Rv- ricum und Pannonien, auf welchem er die dort noch wohn- haften , in solcher Ferne alles Schutzes entbehrenden Römer an sich zog, und den König der Rugier Fava, den Andre Feletheus nennen, sammt der Königin und einer großen Volksmenge gefangen hinwegführte. Doch zweideutig blieb immer sein Verhältnis; znm griechischen Reiche. Zeno hörte nicht auf, ihn als den Usurpator, sich selbst als den Verdrängten zu betrachten; und obgleich Odvaker einen Zug nach Dalmatien unternahm, um die Ermordung des ehemaligen Kaisers Julius Nepos zu rächen, so war doch dieser Schritt keineswegs vermögend, ihn bei dem byzantinischen Hofe beliebter zu machen; vielmehr grollte, man dort der Macht, die ihn zur Rache befähigte und vermuthetc, das Kaiserthum müsse ihm mehr, als billig, am Herzen liegen, zumal, da er sich um den lebenden Kaiser weniger zu kümmern scheine als um den todten. Mir Freuden also ergriff man die Gelegen- heit, welche der ostgothische König Theuderich zur Wie- derherstellung der, wie behauptet wurde, schwer gekränkten Ansprüche des griechischen Throns, gegeben, oder vielleicht auch genommen hat.

7. Mit einem Stahlstich - S. 373

1836 - Stuttgart : Belser
Karl der Große. 573 dem in vielverheissender Jugendkraft aufblühenden Alon^ so Ii. gerne die Krone abtrat. Auch die Basken hiel- ten sich durch den gegebnen Anfloß von nun an frei von den Sarazenen, zählten bald eigne Könige, und wirk- ten mit im Kampfe der spanischen Chriflen gegen die Un- gläubigen. Noch aus der Ferne traf Karl die erforderlichen Anstalten, um dem Aufstande der Sachsen zu begeg- nen, welche seine Befestigungen an der Lippe und Weser sogleich vernichtet, die Kirche in Paderborn zerstört, und auf dem rechten Rheinufer von Deutz bis Koblenz herauf Alles verheert, besonders aber gegen Kirchen und Geistliche gewüthet und selbst die Mönche von Fulda genöthigt hatten, mit dem Leichname des h. Bonifacius zu entfliehen. Allein das durch Alemannen verstärkte, von Hessen aus vordringende Aufgebot der östlichen Fran- ken fand schon keine Gegner mehr, und als eine Fran- kenschaar, welche vom Rhein aus nach Hessen vordrang, auf einen Heerhaufen der Plündrer an der Eder stieß, zerstreute sich Alles in seine Hütten und Niemand wollte Thäter gewesen seyn (778). Als im folgenden Jahre Karl selbst mit dem Heerbanne kam, fand auch er nur geringen Widerstand. Im Jahre 780 drang er durch Hessen bis an die Weser, von da bis an die Ocker, und Alles erschien, ihm zu huldigen und schaarenweise sich taufen zu lassen. Ja, bis zur Elbe gieng Karl dieses- mal und bis zur Mündung der Ore in die Elbe, wo er die Huldigung der auf dem rechten Ufer wohnenden slavischen Völker annahm; auch die Bewohner des Bardengau's und die sächsischen Osterleute erkann- ten seine Hoheit. Bauer's Gesch. Ii. Bd. 23

8. Mit einem Stahlstich - S. 59

1836 - Stuttgart : Belser
Chlodwig und seine Söhne. 59 diese Arianer den besten Thcil Galliens besitzen; mit Get- tos Hülfe wellen wir ziehen, um das Land unter unsre Herrschaft zu bringen." Mit Freuden willigten die Prv- ceres der Franken ein; Sigebert von Köln, hinkend feit seiner Verwundung in der Alcmannenschlacht, sandte seinen Sehn Chledcrich mit einem Heere; auch die Alemannen mußten Zuzug leisten, und wir haben schvn gesehen, wie Chlodwig, als Alarich Ii. in der Schlacht bei Dengle (507) gefallen, das ganze Gebiet der Westgethen diesseits der Pyrenäen an sich gerissen hätte, wäre er nicht durch Theederichs Einschreiten hieran verhindert worden. Den guten Erfolg, welchen die Unternehmung hatte, verdankte er vornämlich dem nicänischen Symbolum.^ Denn mit Freuden fielen ihm die römischen Provinzialen zu, um ihrer Geistlichen willen, die von den arianifch gesinnten Westgethen als Widcrspäustige mit Strenge behandelt wurden. Während Chlodwig in seinem Siegesläufe be- griffen war, erhielt er von dem byzantinischen Kaiser Auastasin s das Diplom als Con su l, nebst den In- signien, zvg auch sogleich das Purpurkleid nebst der Chla- mys an, schlang das Patricicr-Diadem um sein Haupt, stieg zu Pferde, warf Geld unter die. versammelte Menge, und betrachtete sich von nun an als Censul und Augustus, was ihm in den Augen der Provinzialen ein noch weit legitimeres Ansehen gab. An die Vergrößerung seines Reichs dachte nun Chlodwig nicht ferner, desto mehr hingegen an die blei- bende Befestigung desselben für sich und seine Söhne; sie ließ sich aber auf keine andre Weise bewirken, als wenn er der einzige König aller Franken wurde. Dieß setzte er auch ins Werk. Lediglich auf den Zweck bedacht und vor keinem Mittel zurückbebend, bereitete er den

9. Mit einem Stahlstich - S. 111

1838 - Stuttgart : Belser
111 Ludwig gegen Holland. zumal da er hörte, Johann de Witt sey für den Augen- blick unfähig zu Geschäften; denn fanatische Vaterlands- freunde hatten ihn als vermeinten Anhänger der Franzo- sen überfallen und verwundet. Ludwig verlangte, die Re- publik solle Alles abtreten, was nicht zu den 7 Provin- zen gehöre, dem französischen Volk ausserordentliche Be- günstigungen zugestehen, die Katholiken den Evangelischen gleichstellen und 16 Millionen Kriegskvsten zahlen. Zor- nig wies der Unterhändler de Grovt solche Forderungen zurück, und die ganze Einwohnerschaft raffte sich tumul- tuarisch zum Widerstande auf. De Witt, immer noch französischer Gesinnung verdächtig, und doppelt gehaßt, weil er den gescheiterten Meuchelmord allzustrenge bestraft hatte, konnte es nicht mehr verhindern, daß im Juli 72 die Staaten von Holland und Seeland Wilhelm Iii. zum Statthalter erwählten. Ein entscheidender Schritt! Voll der Klugheit und Kraft seines Urahns, verachtete der Oranicr das Erbieten Frankreichs und Englands, ihn zum Herrn der 7 Provinzen zu machen, setzte das nah- bedrohte Amsterdam in Vertheidigungsstand, öffnete rings umher die Schlcussen, und suchte in der Nähe und Ferne Bundesgenossen. Leider wird jenes ruhmvolle Wir- ken durch die wenigstens mittelbare Theilnahme des Prin- zen an einer Greuelscene im Haag verdunkelt. Cornelius de Witt, Bürgermeister zu Dvrdrccht, ward vor dem Hofe von Holland angcklagt, einen Mörder gegen Wil- helm gedungen zu haben: er verneinte oieß standhaft, sogar als man ihn folterte, und kein Beweis gegen ihn kam auf; aber man hielt ihn gefangen, und berief sei- nen Bruder, den Rathspensionar, als hätte Cornelius diesen zu sprechen verlangt. Kaum war Johann gekom- men, so umringte der fanatisirte Pöbel am 20. August das Gefängniß, erbrach die Thüren, riß die Brüder un- ter furchtbaren Verwünschungen heraus, und tödtete sie auf die grausamste Weise: ihre Leichname wurden zer- stückt, verkauft, zum Theil von den Blutmenschen ver- zehrt. Der Mord blieb ungestraft: ein Barbier, der

10. Mit einem Stahlstich - S. 340

1838 - Stuttgart : Belser
340 Dreizehntes Hauptstück. war (man hatte 400,000 Menschen verloren, und bei gewaltsamen Steuern und 24 Millionen Einkünften jähr- lich ein Deficit von einer Million), so konnte er an Ort und Stelle doch immer wieder tüchtige Streiter um seine Fahne sammeln. Mit zwei Gegnern wurde er dann, in Folge des Haager Conccrts, und wenn er die Flitter- krone von Polen ihrem Schicksale preisgab, ohne große Anstrengung fertig, schon deßwegen, weil August und Friedrich, Einer wie der Andre, einer gemeinen Sinn- lichkeit fröhnten: Jener hatte zuletzt, nach Angabe der Markgräfin von Bayreuth, 350 illegitime Kinder; Die- ser heirathete bei Lebzeiten seiner Gemahlin das Fräu- lein von Vier egg, Tochter des prcussischen Gesand- ten, lebte dann öffentlich mit einer gewissen Schindel, und zog von £708 bis 9 um alter und neuer Liebschaf- ten, um des Spiels und Carncvals willen in Italien hin und her. Seine' volle Macht konnte Karl sofort an der Ostsee gegen den Zaar verwenden. Statt dessen aber hieng er einzig der Grille nach, daß cs Ehrensache für ihn scy, nur an der Spitze eines großen, siegreichen Heers aus seinem Asyle wieder ans Licht zu treten, ver- warf daher das Haager (eoncert, richtete sich zu Bender auf türkischem Gebiet eine befestigte Wohnung ein, be- stach durch den 1678 gebornen polnischen Grafen Sta- nislaus Poniatowsky Weiber und Juden in Kon- stantinopel, und suchte dergestalt Sultan Achmct Iii. zu einem Kriege wider Nußland anzufeuern. Als Großwes« sier Ali von Tschvrli im Juni 1710 durch irgend eine Jntrigue des Seygils gestürzt, und Numan, Sohn des Mustapha Kiuprili, an seine Stelle ernannt wurde, stieg die Hoffnung: Numan mußte schon im August we- gen Unfähigkeit abtrctcn, und erst sein Nachfolger Me- tz emet Baltadschi erließ im Noo. 10 wirklich die Kriegserklärung. Anlaß gab ein 1704 begonnener, 1709 scheinbar beigelegter Streit wegen Vergrößerung der rus- sischen Flotte auf dem schwarzen Meer und Befestigung der Plätze Assow und Taganrog. Peter, gelockt durch die
   bis 10 von 15 weiter»  »»
15 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 15 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 1
1 17
2 19
3 15
4 6
5 74
6 1
7 34
8 0
9 5
10 89
11 19
12 72
13 0
14 13
15 0
16 28
17 1
18 0
19 2
20 11
21 5
22 0
23 14
24 9
25 15
26 12
27 17
28 26
29 0
30 0
31 33
32 0
33 12
34 10
35 2
36 32
37 172
38 0
39 10
40 8
41 3
42 24
43 30
44 0
45 36
46 10
47 5
48 5
49 1

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 3
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 1
8 3
9 2
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 2
16 2
17 3
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 4
24 0
25 1
26 0
27 0
28 0
29 4
30 0
31 0
32 1
33 0
34 0
35 0
36 3
37 0
38 3
39 1
40 0
41 0
42 0
43 0
44 1
45 1
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 0
53 0
54 0
55 0
56 1
57 1
58 0
59 2
60 1
61 0
62 1
63 0
64 0
65 5
66 0
67 2
68 0
69 0
70 0
71 0
72 0
73 0
74 4
75 0
76 1
77 2
78 3
79 0
80 0
81 0
82 1
83 2
84 0
85 0
86 0
87 1
88 0
89 0
90 0
91 0
92 2
93 0
94 2
95 0
96 1
97 0
98 5
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 9
1 6
2 10
3 9
4 0
5 24
6 2
7 39
8 7
9 263
10 125
11 9
12 8
13 3
14 2
15 1
16 47
17 14
18 10
19 35
20 3
21 34
22 0
23 0
24 9
25 0
26 13
27 2
28 1
29 2
30 25
31 25
32 0
33 86
34 5
35 32
36 1
37 0
38 14
39 81
40 36
41 6
42 6
43 12
44 26
45 18
46 6
47 5
48 19
49 70
50 10
51 7
52 18
53 26
54 36
55 50
56 34
57 15
58 9
59 104
60 6
61 17
62 17
63 13
64 21
65 17
66 0
67 69
68 15
69 0
70 4
71 55
72 17
73 69
74 5
75 20
76 12
77 29
78 11
79 36
80 28
81 101
82 3
83 2
84 2
85 2
86 6
87 18
88 116
89 5
90 1
91 32
92 0
93 28
94 1
95 0
96 0
97 11
98 45
99 11
100 38
101 0
102 12
103 203
104 1
105 10
106 4
107 1
108 3
109 2
110 12
111 4
112 14
113 12
114 6
115 2
116 4
117 18
118 38
119 1
120 10
121 22
122 10
123 9
124 11
125 4
126 8
127 45
128 36
129 35
130 3
131 44
132 32
133 2
134 10
135 3
136 81
137 0
138 10
139 8
140 46
141 15
142 7
143 29
144 45
145 19
146 5
147 1
148 35
149 1
150 59
151 17
152 13
153 12
154 4
155 38
156 34
157 13
158 13
159 5
160 5
161 2
162 1
163 7
164 2
165 11
166 26
167 3
168 4
169 7
170 13
171 3
172 8
173 34
174 13
175 47
176 184
177 121
178 6
179 14
180 4
181 18
182 181
183 77
184 9
185 3
186 24
187 27
188 7
189 2
190 0
191 24
192 151
193 1
194 11
195 1
196 11
197 61
198 26
199 2