S o l o n.
47
das Gcgonthcil durch ibre blutige Strenge. Kylon bemäch-v.c.t.
tigt sich als Tyrann der Akropolis (Ol. 42,1.), muß jedoch
vor den Alkmaoniden die Flucht ergreifen, — seine Anhänger
gemordet. Pest in Athen. Reinigung der Stadt durch Epi-
menides. Parteiungen dauere fort. Das empörte Salamis
vergebens angegriffen; erneute Versuche mit Todesstrafe ver-
boten. Dessenungeachtet der Krieg durch Solon's Einfluß be-
schlossen; die Insel erobert, sowie auch Kirrha und Krissa
bezwungen.
Die Unzufriedenheit der gedrückten Aermeren steigt immer
höher. Drei Parteien: die eine für die Aristokratie, die
andere für eine gemischte Verfassung und die dritte für die
Demokratie, drohen mit Aufruhr.
Solon, als Archon Eponymos allgemein geachtet, soll 592.
durch Vermittlung den Staat retten, und gibt seine weisen
Gesetze, wodurch die bisherige Willkührhcrrschaft beschränkt,
und der niedere Stand aus seiner Entwürdigung zu einem
Bürgerthum cmporgehoben wird, in welchem er an der Gesetz-
gebung, der Erwählung und Prüfung der Magistrate, wie
an den Gerichten selbst Thcil erhält:
1. Die Seisachtheia, Ermäßigung der Schuldfordernngen und
ihr entsprechende Erhöhung des Geldwerthes bei Zins - und Capital-
zahlungen; Aufhebung des alten Schuldrechtes, Verbot auf die Person
zu borgen.
2. Eintheilung des Volkes nach dem Stande:
») Freie Bürger, von Bürgern abstammend, mit allen Rechten
des Bürgerthums.
1>) Die Metöken (Beifassen), Ausländer unter dem Schutze der
Gesetze, aber ohne unmittelbares Rechtsverhältniß, ein Bürger ihr Ver-
treter, — Kopfsteuer und andere Leistungen.
«) Sklaven, gekaufte Fremdlinge und deren Nachkommen, der
Willkühr ihrer Herrn preisgegeben; mit dem Rechte, gegen Mißhandlung
zu klagen; die freigelassenen treten in die Rechte der Metöken.
3. Eintheilung der Bürger nach dem als Steuerkapital gescbätzten
Vermögen in vier Klassen: Pentakosiomcdimnoi, Hippeis, Zeugitai,
Thetes; nur die erste Klaffe besetzt die hohen Aemter, namentlich das
Archontat; die beiden mittleren bilden das Heer zu Roß und zu Fuß,
und nehmen Theil an dem Rathe der Vierhundert; die vierte ist in der
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Erster K r e u z z u g.
Kirchenversammlung Urban's H zu Piacenza und Clermont 1095 (Adamar
von Puy). Allgemeine Rüstungen zu einem Kreuzzuge. Indessen
verunglückter Zug Peters von Amiens uiit Walther von Perejo
und Walther ohne Habe, anfgerieben bei Helenopolis durch den Sultan
von Nicäa 1096. Eben so der Zug des Priesters Gottschalk, der in
Ungarn scheitert, und des Nheingrafen Emico mit seinem Gesindel
( gegen die Juden ). Endlich
Erster geordneter Kreuzzug im August 1096, an welchem
ausgezeichnete Grafen und Ritter aus Frankreich, Lothringen und Ita-
lien Theil nehmen, vorzüglich Gottfried von Bouillon, Herzog von
Niederlothringen, Bömund, Fürst von Tarent, und dessen Neffe
Taukred von Brindisi'um rc. Ihre Unterhandlungen mit dem grie-
chischen Kaiser Alexius; Belagerung von Nicäa; Sieg gegen die
Türken bei Dorylteum; unsägliche Mühsale; Balduin, Gottfrieds
Bruder, gründet sich eine Grafschaft in Edessa. Lang dauernde Be-
lagerung und Eroberung von Antiochien (Bömund Fürst daselbst);
endlich erschöpft und einer völligen Auflösung nahe, erstürmen sie 1099
am 15. Juli das wohlvertheidigte Jerusalem. Gottfried von
Bouillon Oberhaupt des neuen Reiches, als Herzog, siegt gegen ein
ägyptisches Heer bei Askalon, und stirbt allgemein geachtet 1100. Sein
Bruder Balduin I., der ihm als König folgt, macht, während einzelne
Kreuzheere, die indessen heran ziehen, jammervoll uutergehen, große
Eroberungen: Akkon, Tripolis, Sidon rc. Ihm folgt 1118 sein Ver-
wandter Balduin Ii. von Boules, dem er Edessa übergeben (seine
Gefangenschaft). Unter seinem Nachfolger Fulko 1131 geht Antiochia
an die Griechen verloren, stirbt 1143, und unter dessen Sohne Balduin
Iii. wird Edessa 1144 von Zenghi, dem Statthalter von Mosul, erobert.
Durch die Kreuzzüge entstehen geistliche Ritterorden: der Jo-
hanniter oder Hospitaliter-Orden, hervorgehend aus einem
Kloster von Amalfi für arme und kranke Pilger, durch Paschalis 1113
bestätigt; der Templer-Orden 1118 durch neun französische Ritter
gegründet, und von Pabst Honorius n. 1127 bestätigt.
4. Schwäbische Kaiser — Hohenstaufen, von
1137 bis 1250.
* Wie einestheils das Reich durch die fortdauerudeit
italienischen Streitigkeiten seine innere selbstständige
Kraft verliert, und die Großen immer mehr ihre Unab-
hängigkeit befestigen, so zeigt sich anderntheils der ächte
Geist des Ritterthums in den Kreuzzügen wie in dem
Minnegesang von seiner glänzendsten Seiten
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62
Griechenland. Cpaminondas.
v.c.g Die persischen Friedensvorschläge des Pelopidas werden in
366. einer Versammlung zu Theben von den griechischen Abgeord-
neten nicht beachtet. Ueberall Unruhen der verschiedenen Par-
365. teien. Pelopidas siegt und fällt in der Schlacht bei
Kynoskephalä gegen den Tyrannen Alerander von Pherä.
Letzter Einfall der Thebäcr unter Ep am in on-
das in den Peloponnes. Sparta durch Agesilaos gerettet.
Epaminondas gegen Tegea zurück, siegt und fällt bei
362. Mantineia. Die Schlacht ohne Entscheidung für das All-
gemeine.
# Theben sinkt in seiner rasch gewonnenen Gr^ße.
Die Verwirrung dauert fort. Kein einzelner Staat ver-
mag ferner einen gewichtigen Mittelpunkt- für alle zu
bilden. Die im Zwang gehaltene Bnndesgenossenschaft
der üppigen Athenäer löst sich alsbald auf; alle sittliche
Schranken brechen im heiligen Kriege zusammen, und so
konnte ein fremder, kräftig sich aufrichtender Nachbar-
staat dem ersterbenden Griechenland leicht seinen völligen
U n t e r g a n g b e r e i t e n.
Lakedämon schließt sich wegen Messenien dem allgemeinen
Frieden nicht an. Agesilaos leistet dem ägyptischen Könige
361. Hilfe gegen die Perser, stirbt auf seiner Rückkehr. Messenien
durch die Mitwirkung Athens als unabhängig anerkannt.
4. Bundesgenossenkrieg der Athenäer, 358 bis
356 v. C h. G.
Die Athenäer vergeuden frech und schamlos ihre letz-
ten Kräfte in verzehrender üppiger Selbstsucht; ihr
Lurus und Aufwand im Privatleben, wie öffentlich für
die Bühne, geht ins Unsinnige. Daher der Druck ihrer
Bu n des gen offen.
358. Mausolos, der Herrscher von Karien, vereint die
Bewohner von Ehios, Kos, Rhodos und Byzantion in einem
Bunde gegen Athen. Chares und Ehabrias, eben so Jphi-
krates und Timotheos richten nichts gegen sie ans, — Unab-
hängigkeit der Bundesgenossen.
5. Philippos von Macedónien tritt als Er-
oberer ans, und raubt dem tief gesunkenen, in
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146 Westfälischer Frieden. Neichskammergericht.
Frankreich erhält das österreichische Elsaß, den Sund-
gau, Breisach, Philippsburg und die Bestätig ring der
älteren Eroberungen von Metz, Toul und Verdun.
Schweden? Vorpommern, Stettin, Rügen, Bremen
und Verden mit Wismar und fünf Millionen Thaler.
Chur branden bürg zur Entschädigung für Vorpom.
m c r u: die A n >v a r t s ch a f t auf das E r z b i s t h u m M a g d e b'u r g,
die Bisthümer Halberstadt, Minden und Kamin mit Hin-
te r p o m m e r n.
Hessen-Cassel (Amalia): die Abtei Hersfeld und Au.
theil an der Grafschaft Schaumburg, mit Bückeburg re.
und 600000 Thaler.
Karl Ludwig von der Pfalz: seine Erbländer bis auf
die Ober Pfalz, welche Baiern mit der Chur behält; für
ihn eine n e u e Ch ur w ü r d e in i t d em Erz sch atz m eister-A n> t e rc.
Unabhängigkeit der schweizerischen Eidgenossenschaft
und der Niederlande.
Religionssache: Der Passauer Vertrag (von 1552)
Grundlage; das Jahr 1624 Normaljahr; die katholische
und protestantische Religion (mit Einschluß der refor-
mirten) gleich herrschend im Reiche.
, Jeder deutsche Reichsstand hat Landeshoheit, kann
Bündnisse, Krieg und Frieden beschließen, nur nicht zum
Schaden des Reichs.
Schweden u u d Frankreich sind Bürgen der deutschen
Verfassung und des Friedens.
Was die übrige Cultur der Periode anbelangt, so erhält das
Reichskammergericht durch den westfälischen Frieden einen katho-
lischen Kammerrichter von hohem Adel, durch den Kaiser präsentirt, vier
Präsidenten, ebenfalls vom Kaiser ernannt (zwei katholisch und zwei
evangelisch) und fünfzig Assessoren in Senate getheilt, wovon der Kaiser
zwei katholische, die protestantischen Reichsstände vier und zwanzig von
ihrer Confessio», und die katholischen vier und zwanzig von der ihrigen
präsentirten rc. *). Daneben gewinnt der kaiserliche Reichs Hofrath
immer mehr Gewicht.
Die Sitten der Nation werden durch die steigende Bevölkerung,
den Handel, aufblühende Künste und Wissenschaften im Allgemeinen
*) So war allerdings die damalige Bestimmung; allein die volle
Zahl der Angestellte» kam niemals zusammen.
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Extrahierte Personennamen: Metz Karl_Ludwig_von_der_Pfalz Karl Ludwig Religionssache
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Breisach Philippsburg Verdun Schweden Stettin Bremen Wismar Chur Minden Hessen-Cassel Niederlande Frankreich
— 11 —
Anderseits B) Unterwerfung Italiens.
A) 500(509)—390: I. Ringen der plebs um eine rechtlich und wirtschaftlich gesicherte Existenz, Anfang des Kampfes um politische und soziale Gleichstellung.
Ii. 390—366(300): Erlangung derselben im Prinzip.
Iii. 300—265: Ausläufer der Entwickelung.
B) I. 500—290: Unterwerfung Mittel-Italiens.
Ii. 290—265: Unterwerfung Unter-Italiens.
Weniger tritt diese Konkurrenz in der Ii. und Iii. hervor.
Ii. Hauptperiode 265—133 v. Chr.: Roms Blüte als Republik. Erfolgreicher Kampf um die Weltherrschaft. Zurücktreten der inneren Politik.
Iii. Hauptperiode 133—31 (19): Verfall der Republik (Nb. nicht des Reiches). Innere und äußere Politik verwirren sich gegenseitig.
Das Jahr der Gründung der Republik im allge-Zeit der Grün-meinen um 500, von ähnlicher Unsicherheit wie das Jahr der 5niber(um Gründung der Stadt. *) Bei Dionys erstes Konsulat 244 a. u. c. 50°)-Das Datum des Erinnerungsfestes (Regifugium, Fugalia) ist Fugaiia ur-der 24. Februar (a. d. Vi Cal. Mart.). Der Ritus: der Rex (später der rex sacrificulus) schlachtet ein Opfertier, auf das er A^Erinne-die Sünde und Schuld des Volkes geladen, verläßt dann in eiliger rung an btc Flucht das Forum. Nb. Seitenstück zum jüdischen Versöhnnngs- Zkn^Kö-fest, ein Sühnefest, dessen Name auf die politischen mge. Könige nur gedeutet ist.
I. Bauptperiobe: 500(509)—-265 Roms Entwickelung zur Blüte als Republik. Kampf der Stände und mit Italien.
I. Periode: 500 (509)—390 Ringen -er plebs um eine rechtlich und wirtschaftlich gesicherte Existenz. Borbereitung der Unterwerfung Italiens.
I. Abschnitt: 500 (509)—494 Übergang.
Innere Geschichte. Sturz des Königtums.^) Wahr-Königtumge-scheinlich durch Bürgerkrieg. Jedenfalls nicht so plötzlich! gmmtn$“o= Lange Meinungsverschiedenheiten über die neue Verfassung. 8e6-
Ursprung der neuen Verfassung: Rede des Brutus im Kreise der um Lucretias Leiche versammelten Männer.
*) Früheste als von den pontifices in die Annales maximi eingetragene Sonnenfinsternis: 399 v. Chr., die übrigen von da berechnet cfr. Cicero de rep. 1, 16. Die Fasti vor 454 a. u. c. sind nicht gleichzeitig.
2) Vergl. die besonnene, scharfsinnige und gelehrte Untersuchung in Schwegler: Römische Geschichte, die leider unvollendet geblieben ist und nur bis in die Mitte des fünften Jahrhunderts reicht, neuerdings fortgesetzt.
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■W1
— 58 —
Um dieselbe Zeit:
K&erln r Karthago. Hasdrubal, Nachfolger des 229 ge-
Spanien.229. storbeneu Hamilkar, gründet 228 Carthago nova an dem 228' einzigen guten Hafen der Südküste Spaniens/ in dessen Nähe reiche Silber gruben waren?) Die meisten Gemeinden bis zum Ebro müssen Zins zahlen und Truppen stellen. Die Einnahmen nährten das Heer, ja ein Überschuß wurde nach Karthago geschickt. Ein Krieg nach dem Sin ne wohl selbst der Frie-denspartei: es war ein Geschäft! Vertrag mit Rom: Hasdrubal darf nicht den Ebro überschreiten, Saguutum, im Sunde mit Rom, ebenso Emporiä — beide griechisch: ein Gegengewicht — müssen von ihm geschont werden.
?ertc2s"9 . b) Römer. Krieg gegen die Gallier. Seit 238 kriege-232-219. rische Bewegungen unter den Galli cisalpini. 232 wird der ager Picenus (/wqu sltxsvrivr]) den Senonen entrissen 225. und unter arme Bürger verteilt. Seit 225 scheint eine allgemeine Unruhe sich bis in die Alpen zu verbreiten. Die Bojer, Jnsnbrer, Tanrisker, Gäsaten?) (von der oberen Rhone) erheben sich gegen die Römer, auf deren Seite aber die Cenomanen (und Veneter) stehen. Jene dringen Fäsulä. aas. in Etrurien ein und schlagen 225 bei Fäsulä die etrns-Telamon. kischeu centuriae seniorum; aber bei Telarnon werden sie, von zwei Heeren in die Mitte genommen, besiegt (G. Atilins Regulus fällt). Kolossale Entfaltung von Streit-224. kräften (in ganz Italien wird gerüstet).3) 224 werden die
223. Bojer unterworfen, die Jnsnbrer erst, nachdem sie 223 222. von dem Konsul G. Flarninins an der Addna und 222 von M. Marcellus südlich vom Po bei Clastidinm Niederlagen erlitten hatten. 222 ist Gallia cisalpina unter-
220. worsen. Die Straße von Rom nach Spoletinm wird 220 über den Apennin bis Arimimtm geführt (via Flaminia). Als Besiegelung der Eroberung werden die Kolonien Cremona und Placeutia angelegt.
Veranlassung und Vorbereitung des Weiten panischen Krieges.
221. 221 wurde in Spanien Hasdrnbal ermordet von einem Hannibal er Barbaren. Hauuibal, Frühling 220 zum Nachfolger er* d/rkarthager nannt, beschließt sofort loszuschlagen, weil Gallien jäegcftege6n noch gärt. 219 erobert er Saguut noch achtmonatlicher
Mom. " 219.-------------
Sie brachten ein Jahrhundert später 36 Millionen Sestertien.
2) Nicht Name für Landsknechte (Polyb.), sondern ein Stamm der oberen Rhone (nach Inschriften).
3) Polyb. Ii, 24. (Vergl. Plin. nat. hist. Iii, 20, 138. Diod. Xxv, 3. Entrop. Iii, 5. Oros Iv, 13.)
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— 102
Sulla unter Sulla flieht mit feinem Kollegen Q. Pompejus Rufns .Hceresmacht zum Heere, welches in Carnpanien gegen den Mithradates gung9361065 gebildet wurde. Snlpicius in der richtigen oder falschen Vorans-ficht eines Gewaltaktes des Sulla läßt den Oberbefehl (gegen Mithradates) und die Provinz Asia auf Marius übertragen, nachdem sie Sulla genommen war. Dieser versammelt darauf sein Heer, stellt ihm vor, daß der neue Oberfeldherr wahrscheinlich mit anderen Soldaten nach Asien ziehen werde, und bewegt die sechs Legionen (darunter nur ein höherer Offizier) gegen Rom zu ziehen. Nb. Die erste Verletzung der Heiligkeit des römischen Stadtbezirkes durch Legionen — veranlaßt durch ein Einnahme Optirnatenhanpt. Nach kurzem Kampfe (am Esqnilinischen durch^Sulla. Tempel der Tellns) müssen die Führer fliehen: der ältere Marius (nach Mintnrnä," dann) nach Afrika (wohin sich der jüngere Marius [Sohn] sogleich begeben hatte); Snlpieins in Lanren-tum ergriffen und getötet. (Nb. Im ganzen wurden zwölf proskribiert.)
Vorläufige Sullanische Verfassungsanfänge: Sulla verbessert die
des°Sulla^im Lage der Schuldner (Zinsmaximum, fenus imciariumv). Aus-Beatifd6en seudnng von Kolonien. 300 neue Senatoren; legislatorische Initiative der Volkstribunen beschränkt durch notwendige Vorberatung im Senat. Servianische Stimmordnnng (verwandelt 241 in Erteilung gleicher Stimmenzahl an jede Klasse vergl. o. S. 84) wiederhergestellt. Für 87 dennoch (neben dem optimatischen Kandidaten Gn. Oetavins) L. Cornelius Cinna zum Konsul (durch die equites, die wegen des Zinsgesetzes erbittert waren) gewählt. Sulla begnügt sich mit dem Schwur der Konsuln auf die neue Verfassung und zieht in den Krieg gegen Mithradates (ob aus Gleichgültigkeit gegen den obigen Mißerfolg?).
Erster mithradatischer Krieg 88—84(3).
Mithradates Vi Philopator, König von Kappadocien am 130-63, Mi- Meer (= Pontus — mit indogermanischer Bevölkerung s. o. — manynig Hauptstadt Sinope), der letzte König des Ostens, der es von Pontus. roagtf der römischen Weltherrschaft ernstlichen Widerstand zu leisten. Von imponierender Erscheinung, mit vielen tüchtigen Eigenschaften, ist er durch und durch ein Sultan! Er ist gewöhnt an Anstrengungen, sogar an Gift (daher „antidotum Mi-thridatis“ bei Eelsns — ihm zu Ehren genannt); an seinem Hof liebt er die Wettkämpfe — auch im Essen und Trinken. Griechen
x) Bezeichnende Anekdote über die Rettung des Marius durch das Grauen des cimbrischen Nachrichters, welches den Rat von Minturnä veranlaßt, jenen — mit Geld versehen — zu entlassen.
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Extrahierte Personennamen: Sulla Sulla Sulla Marius Marius Sulla Marius Marius Marius_[Sohn Marius Sulla Cornelius_Cinna Sulla Marius Marius
Extrahierte Ortsnamen: Carnpanien Asien Esqnilinischen_durch^Sulla Mintnrnä Afrika
— 31
Bei einer Hungersnot (f. u.) gewalttätiges Auftreten der 439.
Patres.
Zur Beruhigung geben die Patrizier zu, daß für das nächste Jahr Konsulartribunen gewählt werden, aber es werden nur Patrizier gewählt.
432 Gesetz gegen Wahlnmtriebe. 482•
421 beantragen die Tribunen, daß von den auf Quästormauf vier (Nb. die Zahl seit 447) erhöhten Quästorenstellen (zwei für die Stadtkasse, zwei für die Kriegskasse) die Hälfte to^I6ar-42l den Plebejern eingeräumt werde. Es geht 420 nur durch (auctore 420. Papirio interrege), daß sie sämtlich von den comitia tritt uta zu wählen und auch Plebejer wählbar seien.
409 sind die ersten Plebejer Ouästoreu. *°9-
400 wird ein Plebejer (P. Licinins Calvns) tribunus mili- 400. taris consulari potestate; 399 die Mehrzahl. 399
Soziale Bewegung.
Es ist eine Zeit vielfacher Not. 440—439 Hungersnot. Hungers™^ Die Bemühungen des prsefectus annonse (außerordentliche Ma- tastrophe des gistratur) L. (G.) Miuucius bleiben ohne Erfolg. Der Plebejer ep- 9)1011118 (Ritter)^ Sp. Mälins läßt durch seine Gastfreunde überall Korn aufkaufen, reist selbst nach Etrurien und Cam-panien lkumä). Diese Vorräte verkauft er billig in Rom. Die römischen Geschichtschreiber sagen, er habe nach dem regnum gestrebt. Minucius macht dem Senat Anzeige. Eincinnatus in seinem achtzigsten Jahre zum Diktator ernannt. (G. Servilius Ahala magister equi-tum.) Kapitol besetzt. Am andern Morgen wird Sp. Mälius von einer Ritterschar unter Führung des Ahala nach einiger Gegenwehr erschlagen.2)
417 Sp. Mecilius und Sp. Metilius beantragen als Vergeblicher Tribunen Aufteilung sämtlicher Staatsländereien. Ihre age^pubu-Kollegen intereediren (auf Veranlassung der plebejischen Aristo- ^ a£p7utet* hotte? Mommsen).
406 wird der Sold sür das Fußvolk auf die Staats- Soldfürfuß-kasse übernommen d. H. auf den Ertrag der indirekten Steuern 60 und der Domänen; im Fall der Not Deckung durch ein außerordentliches tributum.
x) Jedenfalls giebt es auch damals reiche plebejische Ritter. Liv. Iv, 13 init. wird er als Ritter bezeichnet, 15 extr. wird ihm jede nobilitas abgesprochen: cui tribunatus plebis magis optandus quam sperandus fuerit.
*) Nach einem Bruchstück des Dionys wissen Cincius Alimentus und Calpurnius Piso uiä)ts von Ernennung eines Diktators. Servilius wurde nur vom Senat beauftragt, eilends den Sp. Mälius aus dem Wege zu räumen.
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Extrahierte Personennamen: Zonaras Scipio Scipio Liv Philipps Philipps
Extrahierte Ortsnamen: Afrikas Karthago Tibur Syrien Asien
— 115 —
Tigranes wird Armenien (außer Sophene und Gordyene im Süden und ohne die syrisch-kleinasiatischen Eroberungen) bestätigt als socius; 6000 Talente (27 Millionen Mark) Kriegskosten und ein Geschenk an die Soldaten hat er zu zahlen. Darauf 65. Mithra-Versolguug des Mithradates bis an den Phasis, hinein in den in^das^Bos-Kankasns. Hier Kämpfe mit Iberern und Albanern. Mithra- Qnif(|eom, dates rüstet in Panticapäum mit äußerster Anstrengung und pejus'imkau-mit rücksichtsloser Härte. Er erregt dadurch und durch sein Miß- tofu§' trauen (gegen seine Getreuesten, auch gegen seine Söhne) einen Aufstand der Aufstand unter Pharnaces, dem selbst bedrohten Lieblings- Mthradat^ söhne. Als Mithradates keine Rettung sieht, tötet er es. Mithra-seine Frauen und Töchter, dann sich selbst.
Pompejus hatte inzwischen das Unabsehbare einer weiteren 64. Organisa-Verfolgnng erkannt und war zurückgegangen. Er durchzog Vorder- Asietts^^* Asien von Norden nach Süden, indem er die Verhältnisse unterwegs ordnete (Syrien, Phönizien, Judäa)" und vertreibt oder macht abhängig die Herrscher. Neu eingerichtet werden als Provinzen: 1. Pontus (mit Bithynien), 2. Cilicien (mit Pam- Vier Provi»-phylieu und Jsaurieu), 3. Creta (s. o. S. 112), 4. Syrien. Sen‘
— Hebung der Städte und des städtischen Lebens. Pompejus bereitet darauf seine Rückkehr vor.
Unterdessen war Herbst 63 aus dem Lager des Pompejus es. ü. Cäcilius Metellus Nepos in Rom angekommen, hatte Nepos, Trt-sich erfolgreich um das Volkstribunat beworben, aber vergeb- mitsemenan! lich — trotz der Unterstützung des Prätor G. Cäsar infolge der Gunsten^ des gewaltsamen Hinderung durch Cato — beantragt, den Pom- Pompejus. pejus im Triumph au der Spitze seiner Legionen einziehen zu lassen und ihm den Oberbefehl gegen Catilina zu übertragen. Unverrichteter Sache reist er nach Asien zurück.
Pompejus fügt sich: Er benutzt die Gelegenheit zur Erlangung der Alleinherrschaft durch Gewalt nicht, kehrt nach Brun-disium zurück und entläßt sein Heer. Er begnügt sich sogar mit einem unmilitärischen Triumph: Am 29. und 30. Sep- Eigentüm-tember wurden Taselu getragen, auf denen des Pompejus Thaten ümph fet zu lesen waren: 1000 Kastelle, fast 900 Städte, 800 Schiffe Pompes, seien von ihm genommen, 30 Städte neu gegründet, die Zölle von 50 Millionen Drachmen auf 85 erhöht, das Ärarium durch 20 000 Talente bereichert.
, *) Zwischen zwei Brüdern aus der Familie der Maccabäer entscheidet er im Thronstreit; er sprach dem schwachen älteren Hyrcanns, der von den Pharisäern unterstützt ward, das Land zu. — Der jüngere, energischere Bruder, Aristobulus, versucht in Jerusalem Widerstand zu leisten, aber er wird überwältigt. Vor Jericho erfahrt Pompejus des Mithradates Tod.
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Extrahierte Personennamen: Cäcilius_Metellus_Nepos Nepos Cäsar Cäsar Cato_— Catilina
Extrahierte Ortsnamen: Armenien Panticapäum Syrien Judäa Creta Syrien Rom Asien Aristobulus Jerusalem Jericho