331
gestritten, ob man den Feind in Wilna erwarten oder nach dem Plane Pfnels und Barklay de Tollys unter Verwüstung und Zerstörung aller Vorräte und Wohnungen zurückweichen solle, als die schnelle Ankunft Napoleons für letzteren Plan entschied. Auf dem Weitermarsche der Franzosen zeigten sich aber die Schrecken der Kriegsführung in dem unwirtlichen russischen Reiche: Regen, Hitze und Maugel an Lebensmitteln hemmten den Marsch und erschütterten die Disziplin. Den Übergang über den Dujepr mußte sich Napoleon durch den Sieg bei Smolensk erkämpfen. Kntnsow, der daraus bei den Russen den Oberbefehl übernommen, zog sich bis zur Moskwa zurück, wo die von beiden Teilen ersehnte Entscheidungsschlacht stattfand, die zu Guusteu Napoleons entschieden wurde und ihm den Weg nach Moskau eröffnete. Moskau war aber von den Bewohnern verlassen und ging bald in Flammen auf. Nach vergeblichen Friedensverhandlungen entschloß sich Napoleon zum Rückzüge. Das zurückziehende Heer wurde nun von den Russen fortwährend beunruhigt. Beim Übergange über die Beresina fiel ein Teil den Verfolgern in die Hände und ertrank in den Wellen. Der früh hereinbrechende Winter, in dem die Kälte eine außerordentliche Höhe erreichte, Hunger und Krankheiten rafften ebenfalls viele Taufende hinweg, so daß nur ein geringer Teil die Grenze wiedersah. Napoleon verließ das erschöpfte Heer und kehrte über Dresden nach Paris zurück.
5. Die Befreiungskriege, 1813—1815.
A. Vorbereitungen.
a) Preußens Abfall von Napoleon. Die nächste Folge des Unterganges der napoleonischen Armee war der Abfall Preußens.
• Hier hatten seit dem Tilsiter Frieden alle bedeutenden Männer in geheimen Verbindungen an der Befreiung des Vaterlandes gearbeitet. Der oberste Leiter derselben war der Freiherr von Stein, der, auf Napoleons Veranlassung aus preußischen Diensten entlassen, seit dem Mai 1812 der stete Begleiter des russischen Kaisers war. Während aber der ängstliche, bedächtige König der politischen Bewegung in seinem Lande noch abgeneigt war, war der General Jork, der Befehlshaber der preußischen Trnppen
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat]]
TM Hauptwörter (200): [T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T35: [König Bismarck Wilhelm Kaiser General Minister Stein Berlin Graf Moltke]]
Extrahierte Personennamen: Napoleons Napoleon Kntnsow Napoleons Napoleon Napoleon Napoleon Napoleons Jork
Extrahierte Ortsnamen: Wilna Smolensk Moskwa Moskau Moskau Dresden Paris Napoleons
335
hielten daselbst ihren Einzug, und Napoleon mußte zu Fontainebleau für sich und seine Erben auf die Krone verzichten. Er erhielt die Insel Elba als Eigentum und durste 400 Mann feiner Garde mitnehmen, f) Der erste Pariser Friede. In Frankreich war die Stimmung des Volkes für die Zurückberufung der Bourbonen auf den Königsthron. Im ersten Pariser Frieden, 30. Mai 1814, erhielt daher Frankreich Ludwig Xviii., den Bruder Ludwigs Xvi., als König, eine konstitutionelle Verfassung und die Grenzen von 1792.
C. Der letzte Kampf gegen Napoleon nach dessen Rückkehr
(Herrschaft der 100 Tage), a) Rückkehr Napoleons. Die weitere Ordnung der europäischen und deutschen Verhältnisse sollte ans einem glänzenden Kongresse sämtlicher Mächte zu Wien stattfinden. Hier ries die Eifersucht der Mächte endlose Streitigkeiten hervor, und es drohte ein Krieg der Mächte unter sich aufzubrechen. In Frankreich war das Volk mit der bourbonischcn Regierung und deren Anhange, dem Adel und Klerus, welche die feudalen Rechte wiederherzustellen suchten, unzufrieden. Auf diese Nachrichten hin beschloß Napoleon, Elba zu verlassen und noch einmal den Versuch zu wagen, seine alte Herrschaft auszurichten. Er landete am 1. März bei Cannes. Die ihm entgegengesandten Truppen unter Ney gingen zu ihm über, und er hielt in Paris seinen Einzug. Ludwig Xviii. floh nach Gent. Napoleon hatte aber nur in der Armee seine Stütze; das Volk suchte er vergeblich durch die Erklärung zu gewinnen, daß er den Pariser Frieden halten werde, d) Der Feldzug und der zweite Pariser Friede. Die Nachricht von Napoleons Flucht brachte schnell die Diplomaten zur Eintracht: Napoleon wurde in die Acht erklärt, zu deren Vollstreckung die Mächte ein Heer von 900000 Mann ausrüsteten. In drei Heeren wollten wieder die Verbündeten in Frankreich einrücken; doch wurde das Schicksal Napoleons rasch in Belgien entschieden, wohin er sich zuerst gewandt hatte. Hier hatten Wellington und Blücher eine nicht gerade günstige Ausstellung genommen. Napoleon drängte am 16. Juni Blücher, der selbst
j
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister]]
TM Hauptwörter (100): [T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T79: [Ludwig Xiv Frankreich König Ludwigs Xvi Napoleon Xviii Xv. Philipp], T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Extrahierte Personennamen: Napoleon Ludwig_Xviii Ludwig Ludwigs Napoleon Napoleons Napoleon Ludwig_Xviii Ludwig Napoleon Napoleons Napoleon Napoleons Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Fontainebleau Elba Frankreich Frankreich Napoleons Wien Frankreich Elba Cannes Paris Gent Napoleons Frankreich Belgien Wellington
322
treten sollte. Der leichtfertige Minister Haugwitz aber, der mit der Sendung dieser Beschlüsse an Napoleon beauftragt war, wurde von der Nachricht der Niederlage bei Austerlitz überholt und ließ sich von Napoleon zu einem gegenteiligen Vertrage drängen: Preußen ging ein Bündnis mit Frankreich ein, trat Anspach, Neuenburg und den Rest von Kleve ab und erhielt den souveränen Besitz Hannovers. (Schönbrunner Vertrag.) Die unschlüssige Haltung, welche der König diesem Vertrage gegenüber annahm, und die Erbitterung der patriotischen Partei über denselben trug dazu bei, die Politik des Königs als eine treulose zu verdächtigen, und Napoleon ließ es an Kränkungen nicht fehlen. Preußen besetzte zwar Hannover, doch mußte es alle
Häfen den britischen Schiffen verschließen und der Minister Hardenberg entlassen werden. Die Besetzung Hannovers brachte naturgemäß Preußen in eine feindselige Stellung zu England. Napoleon knüpfte aber, um Preußen zum Kriege zu zwingen, nicht bloß freundschaftliche Verhandlungen mit England an, sondern ließ auch die Erklärung abgeben, daß er England die Rückgabe Hannovers versprochen habe. Darauf hin siegte endlich die Kriegspartei am Berliner Hofe, und der König machte das Heer mobil.
Die hervorragendsten Vertreter der Bewegung gegen Frankreich in Berlin waren die Königin Luise und Prinz Louis Ferdinand. Erstere überschätzte zwar die Kräfte Preußens; doch wurzelte ihr kriegerischer Eifer in einer durchaus edlen Natur. Letzterer war einer von den wenigen Männern in Preußen, die mit freiem Blicke die Weltlage beurteilten und den altpreußischen Heldensinn in sich fühlten. Von den Staatsmännern war der Freiherr von Stein unermüdlich thätig, feinem Könige die Mittel zum Kriege zu schaffen. Die Masse des Volkes lag in dumpfer Teilnahmslosigkeit.
B. Die Kriegserklärung. Das Verhalten Preußens in den früheren Kriegen war die Ursache, daß es jetzt vergebliche Unterhandlungen zur Gewinnung von Bundesgenossen führte; nur Rußland versprach Hilfe. Der König suchte noch durch ein Ultimatum, in dem er die Räumung Süddeutschlands und die Zulassung der Gründung eines norddeutschen Bundes von Napoleon verlangte, den Krieg abzuwenden; daraus hin erfolgte aber die Kriegserklärung.
C. Verlauf des Krieges.
a) Schlacht bei Jena. Die Zögerung Preußens, den Krieg zu eröffnen, gab Napoleon Zeit, ein Heer von 200000 Mann im nördlichen Bayern zu sammeln, mit dem er im Saalethale ab
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T35: [König Bismarck Wilhelm Kaiser General Minister Stein Berlin Graf Moltke], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T67: [Preußen Bund Staat König Regierung Deutschland Verfassung Frankfurt Reichstag Bundestag], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution]]
Extrahierte Personennamen: Haugwitz Napoleon Napoleon Napoleon Hardenberg Napoleon Louis_Ferdinand Ferdinand Napoleon C. Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Neuenburg Kleve Hannovers England England England Frankreich Berlin Jena Saalethale
332
an der Ostgrenze, bereits überzeugt, daß es Zeit sei, das Äußerste zu wagen, und schloß baruni mit dem russischen General Dic-bitsch ans eigene Verantwortung einen Neutralitätsvertrag.
d) Die Königlichen Verorbnungen. Der König konnte bicscn Schritt erst gutheißen, als er seinen Sitz von Berlin nach Breslau verlegt hatte, wo sich Blücher, Scharnhorst und Gneisenau um ihn gesellten. Von hier rief er durch eine Verorbnung vom 3. Februar 1813 alle Preußen vom 17.—24. Jahre zu den Waffen, erklärte jebe Befreiung vom Kriegsdienste für aufgehoben und gestattete die Bildung von Freikorps. Am 27. Februar wurde zu Kalisch ein Vertrag zwischen Rußland und Preußen unterzeichnet, der bic Unabhängigkeit Europas und die Wiederherstellung Preußens als Ziel des Krieges bezeichnete, Nach-bem dann der König am 10. März den „Orden des eisernen Kreuzes" gestiftet hatte, erließ er am 17. einen „Ausruf" an sein Volk, der in würdiger Sprache dasselbe zum Freiheitskampfe aufforderte.
<*•) Allgemeine Begeisterung. Der Aufruf bcs Königs erweckte in allen Herzen eine flammende Begeisterung, welche bic Freiheitsdichter durch ihre Gesänge steigerten. Vertreter aller Stände und aller Lebensalter ließen sich in das Heer einreihen, um am Nationalkampfe teilzunehmen. Wer bic Waffen nicht tragen konnte, steuerte Gelb zur Ausrüstung bcr Truppen bei. Auch das weibliche Geschlecht war von dem Enthusiasmus ergriffen.
B. Der Krieg bis zum ersten Pariser Frieden, 1813 bis 30. Mai 1815.
a) Die Schlachten bei Großgörschcn und Bautzen. Napoleon hatte, um bic Rheinbunbsürsten ant Abfalle zu verhindern, im sübwestlichett Deutschland ein Heer neu ausgehobener Truppen zusammengezogen, das zwar noch bcr nötigen Übung entbehrte, aber durch seine einheitliche Leitung den Verbündeten überlegen war. Dagegen hatten die Truppen der letzteren den Vorteil innerer Tüchtigkeit und Begeisterung für sich. Als Stützpunkt seiner Unternehmungen wählte Napoleon Sachsen, dessen König sein Btmbesgcnossc blieb. Der erste Zusammenstoß bcr feinblichen Truppen fanb bei Groß-Görschen statt, wo Napoleon, obgleich er Sieger blieb, boch schon die Wucht der
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
TM Hauptwörter (100): [T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T71: [Deutschland Krieg Preußen Volk Napoleon Frankreich Macht Frieden Europa Land], T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington], T35: [König Bismarck Wilhelm Kaiser General Minister Stein Berlin Graf Moltke], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer]]
Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleon Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Berlin Breslau Europas Nationalkampfe Bautzen Deutschland Sachsen Groß-Görschen
eine lsmege Bühnenlaufbahn hinter sich haben Gehermrat L. in M. Eie haben recht, wenn Sie glauben, imb_ in der Vorgeschichte der Erhebung mreätä? L°nrsr,eiche ein anderer Geistlicher eine r, 0 Sejpteu habe als der kürzlich von uns im Sneflaslen erwähnte Jejuiten-Paler Voia. Das war ^ ^dater Wolf". Bet wichtigen diplomatischen Korre-o •!* ^ mon damals einer geheimen
Seidjenschtift. Jeder Hof mit seinen Gesandtschaften, jede -l'ortet mit ihren Verbündeten hatte solche „Chifsern" wie man sie nannte, und ein damit Versager Brief war
k- ,enr-fmt,fan0er Ie§6ar- Solcher Zeichen-• an- ^biente fidh auch der brau denbur gif che Gesandte 1” Wien, der Geheime Rat von Bartholdy, als er dem «Ä & n: nun alles bis auf das
® ver,utl^ °?c^ aber lei vergeblich gewesen : er rate jedoch dem Kurfürsten, bevor er die Sache abbräche knien eigenhändigen Brief an den Kaiser zu schreiben' vielleicht, daß er dadurch mehr erreiche.« Wie es ge-Jchihen tveife man nicht. Ob Bartholdy eine falsche Chiner brauchte, oder der Kurfürst sie unrichtig deutete: ,n'“n Berlin etwas ganz ander es; der Kur-
«Lv sra mit einem eigenhändigen Brief an den . Calet Wolf wenden. Der Pater Wolf, ein geborener
Är.?U-?tn??au^ ^üher als Geistlicher im Ge olge des kaiserlichen (Äesandlen in Berlin, war da. mals ein einflutjreicher Mann ant Wiener Hose. Als 'iij1?? u t,onj Kurfürsten bekam, fühlte "er sich be-»n «n^.^Eichurelchelt. Er glaubte dann eine Gewähr f \ I Slilfurft die katholische Religion, wohl gar den ^ejulten-Orden int preußischen Lande be-
nlrrfi wfj1 h Une n<?m der Sache eifrig an. Er
Wechselte mit dem Kurfürsten mehrere Briefe. Allmäh. ch machte er den Kaiser weniger abgeneigt und konnte ^ !mu i <n re^n 53611 Kuifürsten schon anreden:
Ff
**• W-ler, Oberhausen. Die Darstellung des
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T26: [Kaiser Luther Papst König Wort Gott Tag Sache Fürst Schrift], T35: [König Bismarck Wilhelm Kaiser General Minister Stein Berlin Graf Moltke], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
Extrahierte Personennamen: Gehermrat_L. Bartholdy Bartholdy Calet_Wolf Wolf
Extrahierte Ortsnamen: Wien Berlin Berlin Oberhausen
367
B. Rüstungen.
a) Stimmung in Deutschland. Die würdige Abwehr gallischen Übermutes durch König Wilhelm hatte eine freudige Aufregung in ganz Deutschland zur Folge. Die bitteren Gefühle, die vor unferner Zeit die deutschen Stämme gegen einander aufgeregt hatten, wurden von der Macht patriotischer Begeisterung erstickt. Süddeutschland, auf dessen Abfall von Preußen Napoleon gebaut hatte, trat nach dem Vorgänge des hochherzigen Königs von Bayern auf die Seite des Norddeutschen Bundes und hielt mit den militärischen Vorbereitungen in Preußen gleichen Schritt. Der vom Könige erneuerte Orden des Eisernen Kreuzes erinnerte an den gleich freudigen Aufschwung der Nation in den Befreiungskriegen.
b) Die Mobilmachung ging auf deutscher Seite-nach einem von dem Chef des Generalstabes, General von Moltke, höchst sorgfältig ausgearbeiteten Plane vor sich, demzufolge die ersten Abteilungen binnen zehn Tagen an der französischen Grenze stehen mußten.
Levensgang des Grafen Moltke. Hellmuth Graf Moltke, preußischer Generalseldmarschall (seit 1871), ist am 26. Oktober 1800 in Parchim (Mecklenburg-Schwerin) geboren. Er verlebte eine Jugend unter Entbehrungen, trat 1819 ins dänische Militär ein, 1822 in preußische Dienste. Nach einem 3 jährigen Kursus in der allgemeinen Kriegsschule zu Berlin wurde er auf Grund seiner Leistungen zum topographischen Bureau des großen Generalstabes kommandiert. Von 1835—1839 war er, von der preußischen Regierung beurlaubt, in der Türkei. Im Jahre 1857 übernahm er die Geschäfte als Chef des großen Generalstabes. Die Pläne der siegreichen Feldzüge in den Jahren 1864, 1866 und 1870—1871 sind wesentlich sein Werk. Seit der Einigung Deutschlands ist Gras Moltke ein pflichttreues Mitglied des deutschen Reichstages.
e) Die Ausstellung der deutschen Heeresmassen erfolgte in drei Armeen: Die 1. Armee unter dem Befehle des Generals von Steinmetz versammelte sich als rechter Flügel längs der Saar bis Saarlouis; die 2. Armee, das Centrum, unter dem Prinzen Friedrich Karl, hatte mit' der Hauptmacht die Eisenbahnlinie Homburg bis Neustadt a. d. H. besetzt; die . 3. Armee unter dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm, der linke Flügel, hatte für den Schutz Süddeutschlands zu sorgen und
TM Hauptwörter (50): [T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
TM Hauptwörter (200): [T35: [König Bismarck Wilhelm Kaiser General Minister Stein Berlin Graf Moltke], T141: [Armee Metz General Paris Schlacht August Mac Franzose Mahon Festung], T71: [Deutschland Krieg Preußen Volk Napoleon Frankreich Macht Frieden Europa Land], T7: [Staat Gesetz Verfassung Recht Reichstag Reich König Regierung Volk Verwaltung]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelm Napoleon General_von_Moltke Hellmuth_Graf_Moltke Friedrich_Karl Friedrich Karl Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Parchim Mecklenburg-Schwerin Berlin Deutschlands Homburg
102 Neueste Geschichte. 1. Periode. Freiheitskampf.
dem verbündeten Heere: „Der wichtige Augenblick des heiligen Kampfes ist erschienen, wackere Krieger! Die entscheidende Stunde schlägt, bereitet euch zum Streite! Russen, Preußen, Obstreicher, ihr kämpft für eine Sache! kämpft für die Freiheit Europas, für die Unabhängigkeit eurer Staaten, für die Unsterblichkeit eurer Namen — Alle für Einen! Jeder für Alle! Mit diesem erhabenen männlichen Rufe eröffnet den heiligen Kampf! Bleibt ihm treu in der entscheidenden Stunde und der Sieg ist euer!"
Am 16. October begann die gewaltige Schlacht, in welcher die Völker, die von den fernen Grenzen Asiens, von dem mittelländischen und vom atlantischen Ocean herangezogen waren, auf einem Punkte zusammentrafen, um über das Schicksal Europas endlich die blutige Entscheidung herbeizuführen; mit Recht wird sie daher die Völkerschlacht bei Leipzig genannt. Die hart bedrohte Stadt, welche den Mittelpunkt dieser großen kriegerischen Handlung bildete, hörte drei Tage hindurch den Donner, welcher aus 1400 Feuerschlünden dröhnte. Auf drei Seiten zugleich entbrannte der fürchterliche Kampf: das große Heer der Verbündeten kämpfte im Südosten der Stadt bei Wachau u. f. w., ein anderer Theil gegen Bertrand im Westen von Leipzig bei L i n d e n a n, Blücher endlich schlug im Norden eine besondere Schlacht bei Möckern. Mit unerhörter Anstrengung und rühmlichem Heldenmuth wurde von beiden Seiten der Kampf geführt, und niemand soll den Franzosen den wohlverdienten Ruhm schmälern, welchen sie durch ihre Tapferkeit und ihre Ausdauer auch bei Leipzig bewiesen haben. Am. Nachmittag des 16. October schien es, als sei der Kampf zu ihren Gunsten entschieden und schon hatte Napoleon eine Siegesbotschaft an den König von Sachsen geschickt; aber es zeigte sich bald, daß er zu zeitig triumphirt hatte, und als sich die Sonne neigte, standen die Heere bei Wachau fast eben so wie bei dem Beginn des furchtbaren Kampfes, wogegen Blücher bei Möckern die größten Vortheile erfochten hatte. Dort hatten die Preußen, besonders die York'sche Abtheilung, dm blutigsten Kamps des ganzen Krieges zu bestehen; dreimal mußten sie das Dorf.im Sturm nehmen und dreimal wurde es ihnen wieder entrissen, aber zuletzt behielten sie dennoch den Sieg, welcher freilich durch den Tod einer ungemein großen Anzahl muthiger Jünglinge und Männer erkauft war. — Am 17. October versuchte Napoleon noch einmal, die Oestreich er durch lockende Versprechungen zum Abfall von den Verbündeten zu bestimmen; aber der Kaiser Franz wollte davon
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz]]
TM Hauptwörter (200): [T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Extrahierte Personennamen: Bertrand Napoleon Napoleon Franz Franz
Extrahierte Ortsnamen: Europas Asiens Europas Leipzig Wachau Leipzig Sachsen
Der Feldzug in Böhmen.
361
„Soldaten Meiner Armee! Ich begebe Mich heute zu Euch, Meinen im Felde stehenden braven Truppen, und entbiete Euch Meinen königlichen Gruß. In wenig Tagen sind durch Eure Tapferkeit und Hingebung Resultate erfochten worden, welche sich würdig anreihen an die Großthaten unserer Väter. Mit Stolz blicke Ich auf sämmtliche Abtheilungen Meines treuen Heeres und sehe den nächsten Kriegsereignissen mit freudiger Zuversicht entgegen. Zahlreiche Feinde stehen gegen uns im Kampf. Laßt uns indeß auf Gott den Herrn, den Lenker aller Schlachten, und auf unsere gerechte Sache bauen! Er wird durch Eure Tapferkeit und Ausdauer die sieggewohnten preußischen Fahnen zu neuen Siegen führen."
Berlin, den 29. Juli 1866.
Wilhelm.
Am 2. Juli traf der König, begleitet von dem Grafen Bismarck und dem Kriegsminister v. Roon in Gitschin ein und übernahm sogleich den Oberbefehl über die vereinigten drei Armeen. Bald nach der Ankunft des Monarchen war ein Kriegsrath gehalten und beschlossen worden, den durch angestrengte Märsche und heftige Gefechte ermatteten Soldaten für den 3. Juli einen Ruhetag zu geben. So lebhaft auch der Entscheidungskampf herbeigewünscht wurde, so hielt man diesen für so nahe bevorstehend noch nicht, und selbst der König ahnte in diesen Stunden nicht, daß die Schlacht am nächsten Tage geliefert werden würde. Es war angeordnet worden, daß am 3. Juli um 9 Uhr Morgens das militärische Gefolge des Königs bereit sein solle, denselben zu einer Zusammenkunft mit dem Kronprinzen zu begleiten. Auch der König, von dem Wechsel der erhebenden und der schrecklichen Eindrücke der Reise hingenommen, suchte die Ruhe einiger Stunden. Aber diese Ruhe währte nur kurze Zeit. Prinz Friedrich Karl hatte an diesem Tage zwei Officiere ausgesendet, um die Stellung und die Bewegungen der Oestreich et zu recogttoscirert. Sie meldeten , daß der Feind in starken Massen auf dem rechten Elbufer vor Königgrätz sich festzusetzen scheine. Sogleich sandte der Prinz diese wichtigen Nachrichten in das königliche Hauptquartier. Als um 11 Uhr Nachts der General von Voigts-Rhetz bei dem Könige eintraf, wurde der General v. Moltke zu einer Berathung berufen. Der König beschloß, dem Angriffe des Feindes zuvorzukommen, und ertheilte dem Prinzen Friedrich Karl den Befehl, am nächsten Morgen die Oestreich er an der Königgrätzer Straße anzugreifen;
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T35: [König Bismarck Wilhelm Kaiser General Minister Stein Berlin Graf Moltke], T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind], T65: [König Herr Soldat Offizier Vater Prinz Friedrich Majestät General Brief], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelm Bismarck Friedrich_Karl Friedrich Karl Friedrich_Karl Friedrich Karl
92 Neueste Geschichte. 1. Periode. Freiheitskampf.
nahmen für die kirchlichen Zwecke nicht nöthig waren, wurden für allgemeine Staatszwecke eingezogen, die öffentlichen Abgaben aber gleichmäßiger als bisher vertheilt. Um die Wünsche des Volks an den Thron gelangen zu lassen, wurde ferner eine Vertretung der einzelnen Provinzen angeordnet. Vor allem aber war das Augenmerk der Staatslenker auf die Begründung einer tüchtigen Wehrverfassung gerichtet, durch welche das preußische Volk in den Stand gesetzt werden sollte, das fremde Joch, wenn die Stunde geschlagen hätte, wieder abzuschütteln. Der wackere Scharnhorst, welcher sich von niederem Stande durch Talent und Tapferkeit bis zur Stelle eines Generals emporgearbeitet hatte, schuf in Gemeinschaft mit Gneisen au und Grolmann ein ganz neues Heerwesen, lange der Stolz und die Kraft Preußens, nun auch Deutschlands. An die Stelle der früheren Söldnertruppen trat die allgemeine Wehrpflicht aller dienstfähigen Söhne des Vaterlandes und die Schöpfung der Landwehr, durch welche es möglich wurde, trotz der Beobachtung der vorgeschriebenen Truppenzahl doch eine ungleich größere Anzahl wehrkräftiger Soldaten auszubilden, indem man immer einen Theil der jungen Mannschaft in den Waffen übte, sie dann entließ, um wieder andere an ihre Stelle treten zu lassen und für den Kriegsdienst zu bilden.
Dabei war man von oben her und durch allseitig verzweigte Verbindungen bemüht, den Geist der Freiheitsliebe gegen die Fremdherrschaft anzufachen, und durch das ganze preußische Volk hindurch war die Sehnsucht nach Abschütteluug des verhaßten Jochs verbreitet.
Kein Wunder, daß die Kunde von dem Ruin der napoleoni-schen Armee in Rußland die patriotische Hoffnung überall belebte; jetzt oder niemals mußte es gelingen, den Feind aus dem Vaterlande wieder zu vertreiben. Schon hatte der entschlossene General Iork, welcher die preußischen Hülfstrnppen gegen Rußland unter dem französischen Marschall Macdonald befehligte, auf eigene schwere Verantwortung hin eine Convention mit dem russischen General Diebitsch abgeschlossen. Zwar mußte ihn der König von Preußen, weil der aufgedrungene Bund mit Frankreich noch nicht gekündigt war, öffentlich deshalb tadeln; aber die Hoffnung der Vaterlandsfreunde, daß Iorks Schritt nur ein Vorbote wichtigerer Thaten der Befreiung sein würde, ging sehr bald durch des Königs eigenes ruhmvolles Beispiel in Erfüllung.
Mit frommer, gläubiger Begeisterung unternahm der König
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T71: [Deutschland Krieg Preußen Volk Napoleon Frankreich Macht Frieden Europa Land], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T35: [König Bismarck Wilhelm Kaiser General Minister Stein Berlin Graf Moltke], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T60: [Mann Heer Jahr Offizier Soldat Landwehr Truppe Krieg Armee Regiment]]
Einzug der Verbündeten in Paris.
107
Spanien kommend, hatte Bordeaux besetzt, und in Paris selbst schien die wankelmüthige Volksstimmung an Napoleon irre zu werden. So rückten die vereinigten Armeen denn voll Siegeshoffnung vor, und nach einer unverhofften Begegnung mit den Marschällen Mar-mont und Mortier, welche sie bei La Fe re besiegten und dann vor sich Hertrieben, kamen sie nach angestrengten Märschen am 29. März vor der Hauptstadt an. .Die beiden genannten Marschälle hatten in der Eile alle erreichbaren Truppen gesammelt und standen mit 25,000 Mann auf den Höhen des Montmartre im Norden und Osten von Paris, ihres Herrn und Meisters sehnsuchtsvoll harrend. Dieser hatte zu spät seine verwegene Hoffnung auf einen allgemeinen Nationalaufstand aufgegeben, er rückte nun freilich den Verbündeten in Eilmärschen nach, war aber noch 40 Stunden von Paris, als dieselben schon vor dem Montmartre standen. Als er dies erfuhr, eilte er seiner Armee voran, aber doch konnte er nur von fern den Schlachtendonner hören, der schon am 30. März vor Paris erscholl. Die französische Artillerie vertheidigte mit altbewährter Kraft und Tapferkeit die Höhen von Montmartre und Belleville, aber sie vermochte den muthigen Angriffen der Verbündeten nicht zu widerstehen, welche sich am Abend des 30. März im Besitz aller Höhen und Zugänge. zu Paris befanden. Unterdeß verbreitete sich in der Stadt die größte Bestürzung; der Bruder Napoleons, der König Joseph Bonaparte, floh mit den Anhängern desselben zur entgegengesetzten Seite der Stadt hinaus, und die ganze Bevölkerung schwebte in Furcht wegen des Schicksals, welches ihr bevorstand; denn sie hatte kein Recht, auf den Edelmuth der Herrscher zu rechnen, welche für alle Unbill Rechenschaft fordern durften, die das französische Volk seit zwei Jahrzehenten in so reichem Maße in Europa geübt hatte.
Am 31., um Mittag, zogen Kaiser Alexander und König Friedrich Wilhelm (während Kaiser Franz noch in Lyon verweilte) mit dem glänzenden Gefolge ihrer Prinzen, Marschälle, Generale und unter dem Zulauf einer ungeheuren Menschenmasse in die ge-demüthigte Hauptstadt ein; hinter ihnen her ein großer Theil ihrer Armeen, die Reiterei und das Fußvolk neben einander, in schönster kriegerischer Haltung und mit klingendem Spiel. Der Pöbel, welcher noch vor wenig Tagen über die hoffnungsvollen Bulletins des Kaisers gejauchzt hatte, jauchzte jetzt eben so den fremden Monarchen als Befreiern von der Knechtschaft zu; aus vielen Häusern wurden die Sieger mit Wehen der Tücher und mit
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat]]
TM Hauptwörter (200): [T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T35: [König Bismarck Wilhelm Kaiser General Minister Stein Berlin Graf Moltke], T82: [Musik Stadt Hof Zeit Theater Fest Leben Leute Herr Art]]
Extrahierte Personennamen: Napoleon Mortier Napoleons Joseph_Bonaparte Alexander Alexander Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Franz Franz
Extrahierte Ortsnamen: Paris Spanien Paris Paris Eilmärschen Paris Paris Napoleons Europa Lyon