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1. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 90

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 90 — Ix. Eigenthümliche Erscheinungen im deutschen Volksleben des 14. und 15. Jahrhunderts. Bei den Kämpfen der Städtebünde mit den Fürsten und Rlttern tauchten Leute auf, die sich das Waffeuhandwerk zur Aufgabe machten, man nannte sie Söldner oder Lanz kn echte. Sie wanderten, waren Bald hier, Bald da im Dienste, lebteu Bald herrlich und in Freuden mit vollem Beutel, bald lungerten sie abgerissen und hungrig herum und waren dann für das Land eine recht große Plage. Das waren die fahrenden Landsknechte. 216er* solcher fahrenden wandernden, Hernmfchweifenden Leute gab es noch viele andere. Der Handwerker wanderte, um zu lernen, der Dichter, Meistersänger, Bildhauer, Maler nicht minder. Die Gelehrten wanderten von einer Universität zur andern, die Lehrer von einer Stadt zur andern; sogar die Schüler und Studenten wanderten (fahrende Schüler). Endlich gab es auch schon damals wie heute herumziehende Schauspieler, Possenreißer, Seiltänzer rc Alle diese hatten ihre Lieder, in denen sie Freud' und Leid besangen. (S Poesie) 5m Allgemeinen war im 14. und 15. Jahrhundert das Leben in Deutsch, land ein reiches, wohlhäbiges, säst üppiges zu nennen. An den Höfen der Fürsten, Grasen und Ritter hörten Turniere, Festlichkeiten und Gelage gar mau auf; eben so wenig ließ man es in den Städten daran fehlen. Um dem ) und der Ueppigkeit zu steuern, erließen die Fürsten und städtischen Obrigkeiten sogar Kleiderordnungen und Luxusgesetze rc. Durch die ganze Zeit geht ein übermütiger, derber, drolliger Witz (Till Eulenspiegel, die Hofnarren). Die Geistlichkeit versank säst ganz und qar in weltliches Treiben. Aber bei all diesem Wohlleben der Fürsten und Herren seufzte der Bauernstand, vom Adel schwer gedrückt und ausgesogen. In der Zeit, wo in Deutschland die Pest auftrat (1348), entstanden Geißelgesellschaft ten (Flagellanten, Springprozessioneu rc.). In derselben Zeit wurden die Juden am meisten und schrecklichsten verfolgt; man warf ihnen vor, sie hätten die Hostien vergiftet, Kinder nmgebracht, gestohlen, Brunnen vergiftet rc. Auch der Aberglaube nahm in der Zeit arg überhand; man glaubte an Nixen, Zwerge, Zauberer, Hexen, an den Bund mit dem Teufel rc. Doch bereitete sich allmählig im Volke auch schon eine Sehnsucht nach einer Reformation der Kirche vor (Hussiteu). X. Ausbreitung des deutschen Wesens. Durch die Gründung der Marken, die sich gegen Osten immer weiter ausdehnten, würde den Wenden nnb Slaveu allmählig das Gebiet wieber abgenommen, welches diese, in den Zeiten der Völkerwanberung nachdrängend, in Besitz genommen hatten. Die wichtigsten dieser Marken waren: Mark Schleswig, Nordmark, Ostmark, Mark Lausitz, Mark Meissen, Mark Oesterreich, Steiermark, Mark Istrien, Mark Mähren. Um die den Slaven ab,genommenen Länber zu Bevölkern, wurden von überall her Kolonisten Berufen; Besonders kamen sie aus Niederdeutschland, Holland, Flandern, Brabant. @8 wurden neue Städte, denen Bestimmte Rechte verliehen wurden, ge-

2. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 75

1875 - Braunschweig : Bruhn
— 75 — Um die Geschäftsordnung dabei zu erleichtern, theilte Maximilian Deutschland in zehn Kreise und gab jedem Kreise einen Kreisobersien. (Die Kreise waren: n u r v ,, r, v . . , u 1 der österreichische, 2. der bairische, 3. der schwäbische, 4. der fränkische 5. der oberrheinische, 6. der kurrheinische Mamz, Trier ic.], 7. der bnrgundische,8. der westphälische, 9. der niedersächsische, 10. der obersach- ft^e®ie Schweiz wollte das Reichskammergericht nicht anerkennen und trennte sich 1499 förmlich vom deutschen Reiche.— Die Anerkennung erfolgte aber erst 1648. Durch Verheiratung seiner Familie mit den Häusern Ungarn und Böhmen bereitete Max die Verbindung dieser Länder mit Oesterreich vor. Deutschland verdankt Maximilian auch die allgemeine Polizeiordnung, die Einführung des Postwesens (von Thurn und Taxis) und die geregelte Einrichtung des K r i e g s w e s e u s. Maximilian, der letzte Ritter, starb 1519, nachdem er seinen Enkel Karl, der schon Spanien besaß, zu seinem Nachfolger empfohlen hatte. §. 54. Das Ende des Mittelalters (um 1500). Im Laufe des 15. Jahrhunderts traten wichtige Begebenheiten ein, die eine große Veränderung in dem Zustande Europas hervorbrachten und Vorboten einer neuen Zeit wurden. 1. Das Ende des griechischen Kaiserreichs 1453. Die Verderbtheit des Hofes und des Volkes, zahllose innere Streitigkeiten hatten das griechische Kaiserreich bereits zerrüttet, da erschienen die osmanischen Türken, ein Volk aus Mittelasien, welches in Kleinasien und an der untern Donau sich festgesetzt hatte, und eroberten unter ihrem Sultan Muhammed Ii. Constan -tinopel (1453), bei dessen Vertheidigung der letzte griechische Kaiser fiel. 2. Die Erfindung des Schießpulvers. Durch sie erfuhr das Kriegswesen eine völlige Umgestaltung; denn es kam nun weniger auf die Kraft des Einzelnen, als vielmehr auf die Geschützkunst und auf die Wirkung der Massen im Kriege an. (Entstehung der Infanterie.) Das Pulver, den Chinesen schon früher bekannt, wurde in Deutschland von einem Mönche Bert hold Schwarz, bei den Versuchen, G old zu machen, neu entdeckt. (Seit 1350 wurde es schon bei Kanonen und Mörsern benutzt, später erst kamen die Handbüchsen und Musketen aus.) 3. Durch die Erfindung der Buchdruckerkunst (1440) wurden die Wissenschaften und die geistige Bildung gehoben und verbreitet. Der Erfinder war Johann Guttenberg in Mainz. (Ihm zur Seite stand der reiche Goldschmied Johann Faust. Im Jahre 1457 erschien das erste gedruckte Buch, ein lateinischer Psalter, und im Jahre 1462 wurden die ersten deutschen Bibeln herausgegeben.) 4. Der Compass.: war§di< wichtigste Erfindung für die Schiffahrt in den letzten Jahrhunderten des Mittelalters. Während man sich bis dahin nur bei unbedecktem Himmel nach der Sonne und den Gestirnen aus dem Meere rich°

3. Übersichtlicher Lehr- und Lerntext zum Unterricht in der Geschichte - S. 335

1888 - Habelschwerdt : Franke
335 hielten daselbst ihren Einzug, und Napoleon mußte zu Fontainebleau für sich und seine Erben auf die Krone verzichten. Er erhielt die Insel Elba als Eigentum und durste 400 Mann feiner Garde mitnehmen, f) Der erste Pariser Friede. In Frankreich war die Stimmung des Volkes für die Zurückberufung der Bourbonen auf den Königsthron. Im ersten Pariser Frieden, 30. Mai 1814, erhielt daher Frankreich Ludwig Xviii., den Bruder Ludwigs Xvi., als König, eine konstitutionelle Verfassung und die Grenzen von 1792. C. Der letzte Kampf gegen Napoleon nach dessen Rückkehr (Herrschaft der 100 Tage), a) Rückkehr Napoleons. Die weitere Ordnung der europäischen und deutschen Verhältnisse sollte ans einem glänzenden Kongresse sämtlicher Mächte zu Wien stattfinden. Hier ries die Eifersucht der Mächte endlose Streitigkeiten hervor, und es drohte ein Krieg der Mächte unter sich aufzubrechen. In Frankreich war das Volk mit der bourbonischcn Regierung und deren Anhange, dem Adel und Klerus, welche die feudalen Rechte wiederherzustellen suchten, unzufrieden. Auf diese Nachrichten hin beschloß Napoleon, Elba zu verlassen und noch einmal den Versuch zu wagen, seine alte Herrschaft auszurichten. Er landete am 1. März bei Cannes. Die ihm entgegengesandten Truppen unter Ney gingen zu ihm über, und er hielt in Paris seinen Einzug. Ludwig Xviii. floh nach Gent. Napoleon hatte aber nur in der Armee seine Stütze; das Volk suchte er vergeblich durch die Erklärung zu gewinnen, daß er den Pariser Frieden halten werde, d) Der Feldzug und der zweite Pariser Friede. Die Nachricht von Napoleons Flucht brachte schnell die Diplomaten zur Eintracht: Napoleon wurde in die Acht erklärt, zu deren Vollstreckung die Mächte ein Heer von 900000 Mann ausrüsteten. In drei Heeren wollten wieder die Verbündeten in Frankreich einrücken; doch wurde das Schicksal Napoleons rasch in Belgien entschieden, wohin er sich zuerst gewandt hatte. Hier hatten Wellington und Blücher eine nicht gerade günstige Ausstellung genommen. Napoleon drängte am 16. Juni Blücher, der selbst j

4. Geschichte des Mittelalters - S. 99

1880 - Braunschweig : Bruhn
— 99 — Das erste Ziel erreichte er, da er den Papst durch seine Reiche im Norden und Süden umklammert hielt. Er hat sich nie vor dem Papste gebeugt, nur bei der Kaiserkrönung hielt er ihm der Sitte gemäß die Steigbügel. Die weltliche Gewalt hatte die Oberherrschaft über die geistliche wieder errungen. Auch das zweite Ziel wurde erreicht. a. Grausame Unterdrückung mehrerer Aufstande in Neapel und Sicilien. (Tancred von Lecce, ein Prätendent, geblendet.) 1194 Wirkliche Eroberung seines Erb-Königreiches. Diese Erwerbung war ein großes Unglück für die Staufer und das Reich. b. Der griechische Kaiser versprach ihm einen Tribut. o. In Deutschland ein sehr gefährlicher Aufstand der Welfen in Verbindung mit England im Keime erstickt durch die Gefangennahme von Richard Löwenherz: Dieser, der vor Akkon die Deutschen beleidigt hatte, auf der Rückfahrt an die dalmatische Küste verschlagen. Er will durch Oestreich nach Braunschweig, wird entdeckt und vom Herzog Leopold gefangen gehalten in Dürrenstein (1192—93). Auslieferung an Heinrich, noch zwei Jahre Gefängniß (1193—94) zu Trifels in der Pfalz. Richard vom Kaiser freigegeben J) : a. Hohes Lösegeld. b. Heinrich der Löwe verspricht sich ruhig zu verhalten. (t 1195 zurückgezogen in Braunschweig.) Für das dritte Ziel bestimmte er: „Der älteste Verwandte des Kaisers soll der rechtmäßige Erbe sein." 1196 Seinem Sohne Friedrich die Nachfolge gesichert. Entschädigung für die Fürsten: a. Erblichkeit aller Lehen für die weltlichen Großen. b. Freie Verfügung über die beweglichen Güter eines verstor- benen Bischofs für die Geistlichen. e. Einverleibung von Sicilien und Neapel in das Reich. An der völligen Erreichung dieses dritten Zieles wurde er verhindert durch feinen frühen Tod. Dieser Tod befreite das Papsttum von der größten Gefahr, in der es je geschwebt hatte. 1) Sage: „Blondel's Lied" von I. G. Seidl, H. und P. für Iii. Nr. 42. Dürrenstein fälschlich statt Trifels. Vgl. auch Walter Scott „Jvanhoe." 7*

5. Geschichte des Mittelalters - S. 200

1880 - Braunschweig : Bruhn
— 200 - bürg, h. Sigismund, i. Marimilian I ? — k. Philipp Ii Augustus, ]. Justinian? 159. Nenne Schlachten von weltgeschichtlicher Bedeutung. 160. Nenne Schlachten in der Gegend von a. Mailand, b. Poitiers, o. St. Quentin und Calais. 161. Nenne Schlachten in Sachsen, Bayern, Schwaben, Franken, Lothringen, Oestreich, Böhmen, Schlesien. — Italien, Frankreich, England, Spanien, in der Schweiz. [Feldern. 162. Nenne Schlachten a. an Flüssen und Seen, b. an Bergen, c. auf 163. Nenne Schlachten, in denen a. Fürsten fallen, b. gefangen werden. 164. Nenne Siege der Schweizer. — 165. Nenne die erste Niederlage 166. Nenne den ersten Seesieg der Engländer. [Der Schweizer. 167. Nenne den ersten Landsieg der Engländer auf dem Kontinent. 168. Nenne Schlachten, in denen Ritter von Fußsoldaten besiegt werden. 169. Nenne die letzte Ritterschlacht uyd die letzte größere Schlacht ohne Schießpulver. 170. Nenne Schlachten, bei denen Zeit und Ort vorher bestimmt wurde. 171. Nenne Niederlagen deutscher Kaiser. 172. Welches Lebensziel hatte: Karl d. Gr., Otto d. Gr., Heinrich Iii., Gregor Vii., Friedrich I., Heinrich Vi., Friedrich Ii., Rudolf v. Habsburg, Ruprecht von der Pfalz, Maximilian I. ? 173. Wie ist die Erscheinung der Raubritter zu erklären? 174. Nenne die geistlichen Ritterorden und ihr Schicksal. 175. Welchen Umständen ist der Verfall des Rittertums zuzuschreiben? 176. Wann ist Deutschland ein wirkliches Wahlreich gewesen? 177. Wodurch beschränkte Otto I. die herzogliche Macht? 178. Nenne die Ansänge des deutschen Reichstages. 179. Wer besaß im Mittelalter die Universal-Monarchie? 180. Nenne die Hauptstapelplätze des Welthandels und des deutschen Handels im Mittelalter. 181. In wessen Händen war die Baukunst c. 1000 und c. 1300? 182. In wessen Händen war die Dichtkunst c. 1000, c. 1200, c. 1400? 183. In wessen Händen war der Welthandel c. 1000, c. 1300? 184. In wessen Händen war der Ostseehandel c. 800, c. 1200, c. 1300? 185. In wessen Händen war der pontische Handel c. 1250, c. 1300? 186. Welchen Umständen verdankt Venedig den Sieg über Genua? 187. Woher kommt es, daß Trieft im Handel Venedig überflügelt hat? 188. An welchen Merkmalen erkennt man eine Basilika, eine romanische, eine gothische Kirche? 189. Mit welchem Rechte kann man dem Hering weltgeschichtliche Bedeutung zuschreiben? 190. Nenne die Verderber der Hansa. 191. Welchen Einfluß hatten die Kreuzzüge auf die deutsche Industrie? 192. Welchen Einfluß hatten die Kreuzzüge auf den deutschen Handel?

6. Neuere Zeit - S. 228

1882 - Braunschweig : Bruhn
Ii Wie war diese erstaunliche Wirksamkeit mglich? A. Zeit. 1. Arbeitsamkeit1) aus erhabenstem Pflichtgefhl. 2. Genaue Einteilung seiner Zeit. ^ m _ Q in Ein Friedenstag: 68 Uhr Briefe und Petitionen -), 810 Militrsachen, 10-12 Revue, Lektre, Schriftstellerei, Audienzen, 12-2 (3) Mittagsmahl, gewrzt durch Ernst und Scherz"), 4 Uhr Unterschrift der am Morgen erledigten Briefe, Wissen-schaft, Litteratur, Kunst (Konzert), Spaziergang. 10 Uhr Abendesien') - Friedrich schlief hchstens 6 Stunden -). 3. Wunderbar schnelle Entscheidung der schwierigsten Falle. 4. Er sand unbedingten und schnellen Gehorsam. 5. Er wute alles, was in seinem Staate vorging war schnell orientiert. 6. Jeder konnte ihm nahen und wute, da ihm sein Recht wurde. (Folge: Vertrauen, Liebe, Verehrung des Volkes fr den strengen, oft heftigen und harten König). 7. Sein Beispiel erzeugte Pflichttreue und Selbstverleugnung der karg besoldeten, scharf kontrollierten Beamten *). f 8. Auch sein Volk gewhnte er an Flei und Thttgkeit. B. Geld. 1. Sparsamkeit. _ . r 2. bersicht der seine Mittel bis :ns kleinste. 3. Genaue Abwgung seiner Ausgaben'). 1) Nichts hat mehr hnlichkeit mit dem Tode als der Miggang". Merkens p- 36'2f@f Mlbefe'ri^ch 4 Ste: a. Bitte gewhrt, Blatt nach innen gebogen; b. versagt, nach auen; c. war lngere berlegung oder Berichterstattunguch beiden Seiten; d. wollte er persnlich antworten, ohne Einbiegung. Bemerkungen bt8 T-.. Sr S's S f > stand er noch frher auf. W. die Sich, ihm 1782 die rech e Hand lhmte, lernte er mit der linken schreiben. Em König von Nreusten darf nicht schlafen". Als er 1786 die Kabinettsrte schon um 4 Uhr rufen lie. Nn Leben ist auf der Neige, die Zeit, die ich noch habe, mn ich benutzen; sie ge- "1" Da-w7ieg7.nm"anteu bae@eh.imni der schnellen nndst-.i,en Macht, welcher einen Kranken in seinem Blute ersticken lt, der verschwenderische gleicht Are, derihndmch Aderla ..g-lischen Bstrgerlchst >n Bnnzlan: S6 iaut te Intrni der allgemeinen S,nbe6bebitrfn,ffe -m schl.rnrne- Jahr

7. Neuere Zeit - S. 381

1882 - Braunschweig : Bruhn
381 1811 5. Erlaubnis, alle Domanialabgaben abzulsen. 6.J) Edikt der die Regelung der gutsherrlichen und buerlichen Ver-Hltnisse. Aushebung der Leibeigenschaft. Das grte und segensreichste Gesetz der neuen ra. . Es machte dem vllig rechtlosen Zustande des Landvolkes ein Ende. . Die Bauern erhielten volle persnliche Freiheit und freie Verfgung der ihr Grundeigentum. Den opponierenden Junkern rief Hardenberg zu: Die Erfahrung wird das Heilsame des Gesetzes bewhren". Dem Egoisten, dem kleinen Tyrannen, der auf sklavische Ab-hngigkeit seines Nebenmenschen einen Wert setzen knnte, bleibt unsere Verachtung". 18122) 7. Die Juden in ihren staatlichen Rechten und Pflichten den Christen beinahe gleichgesetzt. Iv. Scharnhorsts Heere-Reorganisation. A. Die leitenden Männer. Scharnhorsts) Johann David Gerhard, geb. 1756 den 10. Nov., f 1813 den 29. Juni) 1801 Oberst im preuischen Generalstabe. 1804 geadelt. Verdienste um das milirische Unterrichtswesen: Taschenbuch fr Offiziere". Er bildete den Kern der Unterbefehlshaber, deren Tchtigkeit man im Befreiungskriege den Sieg verdankt. Er hatte die Mistnde des alten Kriegswesens und die Vorzge des franzsischen Systems 5) erkannt. Er fand durch tiefes Nachdenken und ernstes Studium die Mittel zur Besserung. 1806 Ohne sonderlichen Einflu im Generalstabe Ferdinands. Ferdinand ist noch zu sehr in der alten Richtung Friedrichs d. Gr. befangen. 1) 14. Sept. 2) 11. Mrz. 3) S. Scharnhorst aus Hausser Deutsche Geschichte" Lesestcke Nr. 99. Bild. Sohn eines wenig bemittelten Pchters im Hannverschen. S. Stacke p. 611. Den Knaben zeichnete aus eine ungewhnliche Begeisterung fr den Militrstand. Militrische Erziehung auf der vom Grafen Wilhelm von Bckeburg gegrndeten kleinen Festung Wilhelmstein im Steinhuder Meere. Bedeutung: Gras Wilhelm, einst portugiesischer Oberfeldherr, hatte schon die neue Rich- tung. im Kriegswesen. 1793 Hannverscher Artillerie-Hauptmann im I. Koalitionskriege. 4) Zu Prag infolge seiner Verwundung bei Gro-Grschen. 5) S. p. 319 und 320.

8. Neuere Zeit - S. 382

1882 - Braunschweig : Bruhn
382 Fhrer der Nachhut Blchers auf der Flucht. (Sie schlieen Freund-Gefangennahme bei Lbeck, baldige Auswechselung'). schaft). 1807 General-Major und Chef der militrischen Reorganisations-Kom-Mission. Durch seine genialen Reformen wurde er der eigentliche Besieger Napoleons. Befhigung zu seinem Beruf: 1. Mit ruhiger, durchdringender Verstandesschrfe und dem reichsten theoretischen Wissen verband er praktische Tchtigkeit und starke, ausdauernde Willenskraft2). 2. Er war eine klare, feste, gediegene, der alles Gemeine und Eigenntzige erhabene, ueren Schein verschmhende frugale Natur. 3. Er besa ein schlichtes, sogar etwas trockenes Wesen. Nichts blendete und bestach an ihm, aber seine Gediegenheit ber-zeugte und bezwang. 4. Die Gabe der raschen, geistsprhenden Rede fehlte ihm, aber alle seine Worte und Handlungen waren Ergebnisse des tiefsten ruhig-sten Denkens. 5. Er kannte die Natur des Volkes, fr welches er die Organi-satton schaffen sollte3), und pate sein Werk genau dem Volks-charakter an. 6. Er besa nur einen Ehrgeiz, das Beste, was er wute und ver-mochte, fr die Wiedergeburt des Vaterlandes nutzbar zu machen. Er war alles durch sich selber, durch seine innere und uere Gediegenheit. Sein Genie brach sich Bahn unter den ungnstigsten Umstnden: a. Brgerliche Herkunft und Geburt als Fremder. b. Unscheinbares uere; eckige, verlegene Formen; schlichtes wort-Gesellschaftliche Talente fehlten ihm. karges Wesen. Gneisenau4) Wilhelm Anton August Netthart von, geb. 1760 den 27. Okt. t 1831 den 22. Aug. 1786 Eintritt in preuische Dienste, 20 Jahre Hauptmann in kleinen schleichen Garnisonen. 1) 1807 General-Quartiermeister des Lestocqschen Korps bei Eylau. 2) Vgl. Stein und Mottle. 3) Es war seine eigene. 4) Sohn eines schsischen Artillerie-Offiziers. Den Namen v. Gneifenau" nahm er erst spter an nach einem Schlosse, das seine Vorfahren in Osterreich besessen hatten. Als Student in Erfurt hie er Anton Neithart". Seine Mutter starb^batd nach der Geburt des Knaben auf der Flucht vor den Preußen. Sie hatte den Sugling vom Wagen fallen lassen, ein Soldat hatte ihn ihr unversehrt wiedergebracht. Sein Vater gab den Knaben einer Familie zu Schilda in kost, er htete die Gnse und ging barfu in die Schule. Besser hatte er es bei seinem mtterlichen Grovater, Oberstlieutenant Mller in Wrzburg. S. Berudt x. 4 ff. , 1782 als Jgerlieuteuant in baireuthfcheu Diensten und englischem Solde in Amerika. Folge: Erweiterung seines Gesichtskreises und seiner Erfahrung.

9. Neuere Zeit - S. 385

1882 - Braunschweig : Bruhn
385 d. Entfernung der Fuchtel. Sittliche und geistige Hebel zur Er-Haltung der Kriegszucht. a. Ehrgefhl des Soldaten gehoben. . Er gewann Selbstachtung, da man ihn mit Achtung be-6. Entfernung aller Vorrechte der Geburt. handelte. . Kenntnisse und Anlage berechtigen zum Offizier. Beseitigung der Klust zwischen den Offizieren und dem hheren Brgerstande. . Jeder Vaterlandsverteidiger kann General werden. Selbstgefhl gehoben und Ehrgeiz angespornt. 3. Erweckung eines selbstbewuten kriegerischen Geistes. a. Mau bte fr das Schlachtfeld, nicht fr den Paradeplatz. b. Bewute Schulung statt mechanischer Abrichtung. c. Man ging auf den Geist der Sache ein und vermied das frher vorherrschende Haschen nach uerem Schein. d. Man konnte sich die tchtigsten Offiziere aussuchen, die entweder durch Scharnhorsts Schule gegangen waren oder auf seine Ideen Schwierigkeit der Aufgabe. eingingen. 1. Man mute den Argwohn des Tyrannen tuschen *). 2. Die Offiziere der alten Schule und persnliche Neider wirkten Scharn-Horst, dem brgerlichen Fremdling, entgegen. 3. Man mute dem Volke ganz neue und uerst drckende Lasten auf-erlegen. Scharnhorsts Gegner waren der Ansicht, die gebildeten Jnglinge wrden sich dem Kriegsdienste durch Auswanderung entziehen. Die Reform gelang: a. Es fand sich kein Verrter. Unter den Augen der franzsischen Spione machte man das Volks-Heer zum Verzweiflungskampse tchtig2). b. Scharnhorst besa das unbedingte Vertrauen des Knigs und absolute a. Er bildete das Heer. Vollmacht. . Er verbesserte die Festungen. Y- Er schaffte Waffen an und speicherte sie auf. 1) Im Juni 1810 sagte der franzsische Gesandte: Scharnhorst hat das Un-glck, dem Kaiser Napoleon in seinem Posten zu mifallen". Friedrich Wilhelm gab zum Schein das Amt eines Chefs des Kriegsdepartements dem Obersten v. Hake, band ihn aber durch geheime Kabinettsordre in allen wichtigen Angelegenheiten an Scharnhorsts Zustimmung. Infolge des Bndnisses mit Napoleon erhielt Scharnhorst (damals wieder Chef) zwar seine Entlassung am 8. Mrz 1812, aber nach wie vor ist sein Rat eingeholt worden. Er erhielt die Aufsicht der die Festungen, Kriegsschulen und Waffenfabriken und Urlaub zur Bereisung einiger Schlachtfelder in den sterreichischen Staaten". Auch von Gneisenan behielt sich der König vor, seine Talente und seinen Diensteifer wieder fr den Staat zu benutzen". 2) Vgl. Armin und Varus Ii, p. 24, Moritz und Karl V. Iii, p. 62. Wen Gott verderben will, den schlgt er mit Blindheit". Dahn, Lernbuch. Iii. gjj

10. Neuere Zeit - S. 453

1882 - Braunschweig : Bruhn
453 109. Nenne berhmte Waffenstillstnde. [und Friedrich Wilhelms Iii. 110. Nenne die Perioden in der Regierung Karls I., Karls Ii. von England 111. Weshalb verweigert die Geschichte Napoleon den Beinamen des Groen? 112. Nenne die berhmtesten Frauen der neueren Zeit. 113. Nenne berhmte Jungfrauen. 114. Seit wann interessiert die branbenburg-preuische Geschichte? 115. Seit wann existiert ein Knigreich beiber Sicilien und ein Knigreich beiber Sarbinien? 116. Nenne berhmte Deutsche in russischen Diensten. 117. Nenne Franzosen in deutschen, Deutsche in franzsischen Diensten. 118. Nenne zwei Deutsche in portugiesischen Diensten. 119. Nenne Hannoveraner, Mecklenburger, Sachsen in preuischen Diensten. 120. Nenne die berhmtesten Minister und Diplomaten der neueren Zeit. 121. Nenne die berhmtesten politischen Schriftsteller der neueren Zeit. 122. Nenne ungeschickte Diplomaten und Felbherrn. 123. Inwiefern hat Metternich sterreich geschabet? 124. Welchen politischen Plan hatten: a. Karl V., b. Heinrich Iv v. Fr., c. Richelieu, d. Louis Xiv., e. Gustav Abolf, f. Peter der Gr., g. Friedrich der Gr., h. Napoleon? 125.' Wann setzte Preußen seine Existenz aufs Spiel? 126. Gieb an die politische Gruppierung Europas: 1740, 1757, 1793, 1800, 1809, 1813, Mrz, Okt., Nov. 127. Nenne die Wechsel des politischen Systems in Preußen 1756, 1813. Wechsel in England und Frankreich? 128. Welche Schwierigkeiten hatte zu berwinben: a. Luther, b. der groe Kurfürst, c. Maria Theresia, d. Mirabeau, e. Stein Harenberg Scharnhorst, f. Blcher im Felbe, g. Friedrich Wilhelm Iii. bei der Erhebung? 129. Weshalb schlo Karl V. den Nrnberger Religionssrieben? 130. Wann finb die Trken zuerst, wann zuletzt in Deutschlaub eiugebruugeu? 131. Wie heien die Verberber der Trkenmacht im Xvi., Xvii. und 132. Wie oft kommt Augsburg in der Reformationszeit vor? [Xviii. 3h.? 133. Wann kommt Speier, Regensburg, Mainz, Worms, Bonn in der 134. Welches Resultat hatte das Tribentiner Konzil? [neueren Zeit vor? 135. Nenne Religionsgesprche. 136. Wer war der erste Sozialist, wie heien die ersten Kommunisten? 137. Von wem rhrt der Ausspruch her: Eigentum ist Diebstahl"? 138. Von wem rhrt der Ausspruch her: Die Schule ist allezeit ein Potttimm?" 139. Nenne berhmte Aussprche Friebrichs des Gr., Karls V., Napoleons, 140. Wer konnte seinen Kopf kssen? Louis' Xiv. 141. Welches finb die 3 ersten Welturnsegler? 142. Wodurch lt sich die Armut der Fürsten im Xvi. Jahrh. erklären? 143. Wie war der Stand der spanischen Jnbustrie 1579? whnt? 144. Welche Kosaken, welche Jnbier, welcher Tscherkesse und Neger finb er- 145. Wann wrbe der Regeutenstanb in Sachsen, wann in der Pfalz kotholisch ?
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# Name Treffer  
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