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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 30

1884 - Hannover : Helwing
30 Das Altertum. nehmen. Ein fnftgiges Vermhlungsfest wurde gefeiert. Aber mitten in seinen groartigen Plnen erkrankte Alexander. Durch ein Leben voller Anstrengungen, noch mehr durch Schwelgerei, hatte er seine Gesundheit zerstrt. Ein heftiges Fieber nahm ihm bald alle Hoff-nung auf Genesung. Als man ihn fragte, wen er zu seinem Nachfolger bestimmt habe, antwortete er: Den Wrdigsten!" Mit diesen er. Seine Leiche wurde in Alexandrien feierlich bei-gefetzt. Zwischen den Feldherrn Alexanders entbrannte ein 20 jhriger Krieg, bis zuletzt das groe Weltreich in 1) Maced onien mit Griechenland, 2) Syrien mit Ostasien und Phnicien und 3) gypten geteilt wurde. 7. Roms ltere Geschichte. 1) Land und Volk der Rmer. Die Halbinsel Italien wird der Lnge nach von dem Apennin durchzogen. Wichtige Flsse sind: der Po mit Adda und Trebia, die Etsch, der Arno und die Tiber. Oberitalien wurde von gallischen Vlkern bewohnt und deshalb diesseitiges, d. i. diesseit der Alpen gelegenes Gallien genannt. Unteritalien hie wegen seiner vielen griechischen Kolonieen Grogriechenland. In Mittelitalien lag die Landschaft Latium mit der Stadt Rom. Die Inseln Italiens, Sicilien, Sardinien und Korsika, waren in alter Zeit ebenfalls mit griechischen Kolonieen bedeckt. Die Bewohner Italiens waren mit den Griechen nahe verwandt (S. 8), ihre Gtterlehre der griechischen sehr hnlich. Nur wenige Gottheiten waren ihnen eigentmlich, vor allem Ianus, der Gott des Anfangs und Eingangs. Ihm war der erste Monat und der erste Tag des Jahres geweiht; er hatte zwei Gesichter: mit dem einen schaute er in die Vergangenheit, mit dem andern in die Zukunft. Sein Tempel stand geffnet, sobald Rom Krieg fhrte. In hohem Ansehen stand die Gttin Vesta. Sechs Jungfrauen, Vestalinnen, hteten in dem Tempel der Vesta das ewige Feuer, dessen Erlschen man als schlimme Vorbedeutung fr den Staat ansah. Orakel gab es in Italien nicht; aber aus dem Fluge der Vgel, dem Fressen heiliger Hhner und den Eingeweiden der Opfertiere fuchte man den Willen der Götter zu er-forschen. ) Grndung Roms. Aus dem Brande Trojas, so erzhlt die Sage, rettete ueas seinen Vater Anchises und seinen Sohn Askanius und landete nach

2. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 38

1884 - Hannover : Helwing
38 Das Altertum. Diese erbauten nach dem Muster eines erbeuteten karthagischen Schiffes eine Flotte von 160 Fahrzeugen. Vorn auf jedem Schiffe befand sich ein Mast und an demselben eine Brcke, die an der unteren Seite mit einer eisernen Spitze versehen war. Durch Taue und Schraubenwerk lie man diese Entermaschinen, Raben genannt, auf das feindliche Schiff nieder, wodurch dieses festgehalten wurde, so da die Soldaten es besteigen konnten. Den ersten Sieg zur See errangen die Rmer unter dem Feld-Herrn Duilius an der Nordkste Siciliens bei Myl. Duilius feierte in Rom einen Triumph. Auf dem Forum errichtete man ihm eine noch jetzt erhaltene Ehrensule von weiem Marmor und umgab dieselbe mit den Schnbeln der eroberten Schiffe. Auch erhielt Duilius die Aus-zeichnung, da er sich sein lebenlang, wenn er abends von Gastmhlern heimkehrte, von einem Fackeltrger und einem Fltenspieler nach Hause begleiten lassen durfte. Den zweiten Feldzug leitete R e g u l u s. Er gewann bei E c n o-mus die grte Seeschlacht des Altertums. Dann setzte er mit der Flotte nach Afrika der. In ihrer Not riefen die Karthager die kriegs-kundigen Lacedmonier zu Hlfe. Nun wurden die Rmer geschlagen, und Regulus selbst ward gesangen genommen. Aber bald nachher siegten die Rmer wieder. Da lieen die Karthager um Frieden bitten. Um sicher Gehr zu finden, gaben sie ihrer Gesandtschaft den gefangenen Regulus mit, lieen ihn aber vorher schwren, in die Gefangenschaft zurck-kehren zu wollen, falls seine Mitbrger den Frieden verweigerten. Er ging mit, riet aber dem Senat, die Friedensbedingungen zu verwerfen, da die grte Not Karthago zum Frieden zwinge. Seinem Eide getreu, kehrte er nach Karthago zurck, wo ihn die erbitterten Karthager auf grausame Weise zu Tode gemartert haben sollen. Nach einem abermaligen Siege der Rmer bei den gatischen Inseln (an der Westkste Siciliens) muten die Karthager den ihnen vorgeschriebenen Frieden annehmen, nach welchem sie auf Sicilien und die umliegenden Inseln verzichten, eine hohe Kriegsentschdigung zahlen und alle rmischen Gefangenen ohne Lsegeld freigeben muten. 241 Drei Jahre spter verloren sie auch noch Sardinien und Korsika v. Chr. an Rom. ) Der zweite punische Krieg; 218201 v. Chr. a. Veranlassung. Die Karthager suchten sich fr ihre groen Ver-luste in dem silberreichen Spanien zu entschdigen. In neunjhrigem Kampfe unterwarf der tapfere Feldherr Hamilkar den Sden Spaniens und fand dann in der Schlacht seinen Tod. Sein Schwiegersohn Ha s-

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 41

1884 - Hannover : Helwing
Der dritte punische Krieg. 41 umstellt; da nahm er Gift und starb mit den Worten: So will ich denn die Rmer von der Furcht vor einem alten Manne befreien!" 3) Der dritte punische Krieg; 149146 v. Chr. Karthago war seit dem zweiten punischen Kriege zu neuem Wohl-stnde gelangt. Einzelne Rmer forderten schon die gnzliche Vernichtung der mchtigen Stadt, namentlich der ernste und finstere Cato. Aber es fehlte an jedem Vorwande zum Kriege. Da fiel der König von Numidien den Karthagern ins Land. Als letztere von den Rmern nicht die gewnschte Hlse erhielten, ergriffen sie selbst die Waffen gegen den bermtigen Nachbar. Die Rmer behaupteten, Karthago habe den Frieden gebrochen und begannen den dritten punischen Krieg. 149 Der rmische Senat forderte 300 vornehme Geiseln. Dieselben wurden * ^r' gestellt, aber dennoch segelte die rmische Flotte nach Afrika hinber. Die Karthager versicherten den Rmern Treue und Ergebenheit und baten um die weiteren Bedingungen. Kalt erwiderte der rmische Konsul: Ihr steht unter Roms Schutz, wohlan, bergebt uns alle Waffen und Wurfmaschinen." Es geschah. Jetzt erfuhr das wehrlose Karthago die letzte Bedingung: ausziehen mit Weib und Kind aus der Heimat und zwei Meilen vom Meere eine neue Wohnsttte sich grnden. Karthago sollte zerstrt werden. Diesem Worte folgte ein Ausbruch der Wut und Verzweiflung; lieber wollten die Karthager mit ihrer Stadt untergehen, als in diese Schmach willigen. Alle Hnde rhrten sich, die Stadt zu verteidigen. berall wurde gehmmert, geschmolzen; selbst die Bildsulen der Götter muten das Erz zu Pfeilen und Lanzen liefern. Frauen schnitten sich das Haar ab, um Bogensehnen daraus zu flechten; aus dem Geblk abgetragener Hufer baute man Schiffe. Zwei Jahre wehrten die Karthager alle feindlichen An-griffe ab; im dritten Jahre aber drangen die Rmer wieder unter einem Scipio in die Stadt ein, eroberten unter furchtbarem Blutvergieen eine Strae nach der anderen und steckten die Hufer in Brand. Sieben-zehn Tage brannten die Trmmer des einst fo stolzen Karthago. Das ganze karthagische Gebiet wurde unter dem Namen Afrika 146 eine rmische Provinz. In demselben Jahre, in welchem Karthago unter- * Gf>r-ging, fiel auch Korinth, die Beherrscherin des griechischen Handels, in die Hnde der Rmer. Griechenland wurde unter dem Namen Achaja ebenfalls eine rmische Provinz. Zwei Jahre vorher war auch Macedonien unterworfen.

4. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 43

1884 - Hannover : Helwing
Marius und Sulla. 43 Das Fuvolk der Cimbern war in einem groen Vierecke aufgestellt; die vordersten Reihen hatten sich mit Ketten an einander geschlossen. Den Deutschen war die groe Hitze sehr lstig; die grelle Sonne blendete ihre Augen, und der Wind trieb ihnen den Staub ins Gesicht. Als die Rmer die Flchtigen bis in ihre Wagenburg verfolgten, standen die Weiber der Cimbern, schwarz angekleidet, auf den Wagen und tteten selbst mit Beilen die Zurckfliehenden. Ihre Kinder lieen sie von den Rdern der Wagen oder den Fen der Lasttiere zermalmen und gaben sich dann selbst den Tod. 60 000 Cimbern sollen gefangen und noch einmal so viele gettet worden sein. b. Der erste Brgerkrieg. Aus den vielen eroberten Lndern strmten groe Reichtmer nach Rom; damit verschwand aber auch die Einfachheit und Reinheit der Sitten. Whrend frher selbst groe Feldherren in Friedenszeiten selber auf ihrem Acker den Pflug gefhrt hatten, schmte sich jetzt der freie Brger der Arbeit und lie solche durch Sklaven verrichten. In lterer Zeit hatten sich edle Rmer freiwillig fr das Wohl des Vaterlandes aufgeopfert; jetzt suchten mehrere Hupter des Volkes zur Befriedigung ihres Ehrgeizes und ihrer Herrschsucht die Alleinherr-schast der ihre Mitbrger zu gewinnen. So entstanden die Brger-kriege, die dem rmischen Staate mehr geschadet haben als irgend ein anderer Krieg. Der erste Brgerkrieg entstand zwischen Marius und Sulla. Beide waren groe Feldherren, aber voll unersttlicher Ruhmbegierde. Sulla stammte aus adeligem Geschlechte und war der Liebling der Vor-nehmen, während Marius sich aus das gewhnliche Volk sttzte. Nach der Besiegung der Cimbern und Teutonen lebte Marius zu Rom in hohen Ehren. Als er alt geworden, hatten ,die Rmer in Kleinasien Krieg zu shren und bertrugen den Oberbefehl der ihr Heer dem Sulla. Dies verdro den ehrgeizigen Marius. Mit Hlfe des ge-meinen Volkes wurde Sulla der Oberbefehl genommen und ihm ber-tragen. Aber der beleidigte Sulla rckte mit seinem Heere, das schon zur Abfahrt bereit stand, wieder nach Rom und vertrieb und chtete Marius. Damit begann der erste Brgerkrieg. Kaum war 88 Sulla in den Krieg gegangen, so kehrte Marius zurck. Entlaufene " Sklaven und allerlei beutegieriges Gesindel gesellte sich zu ihm, und fnf Tage lang durchzogen die Banden raubend und mordend die Stadt Rom. Alle Anhnger Sullas, die Reichsten und Vornehmsten, muten flchten, oder sie wurden gettet. Aber Marius sollte nicht lange so wten; er starb pltzlich, und der sonst so tchtige und verdiente Mann nahm den Ha der Besseren seines Volkes mit ins Grab. Nachdem Sulla den Krieg siegreich beendet hatte, kehrte er an der Spitze seines Heeres nach Rom zurck, um an seinen Feinden, den Marianern, blutige Rache zu nehmen. Er berbot den Marius noch an

5. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 57

1884 - Hannover : Helwing
Die Vlkerwanderung. 57 dosius rmischer Kaiser. Er schlo mit den Goten und Hunnen einen ^ Vertrag und stellte so den Frieden wieder her. Dann teilte er das groe 395 rmische Reich unter seine beiden Shne: Honarius erhielt das abend-lndische Reich mit Rom und Arkadius das morgenlndische mit Konstantinopel. b. Manch. Das westrmische Reich hatte den kriegs- und wander-lustigen deutschen Vlkern gegenber einen harten Stand; Honorius mute alle seine Legionen aufbieten, um nur Italien zu jchtzeu; die schnsten Provinzen mute er preisgeben. Vandalen besetzten Spanien, die Burgunder lieen sich im sdstlichen, die Franken im nordst-lichen Gallien nieder. Da brach Alarich mit seinen Westgoten in Italien selbst ein. Er rckte vor Rom. Die Rmer drohten ihm mit der groen Einwohnerzahl der Stadt. Je dichter das Gras, desto besser das Mhen!" war die Antwort. Da baten sie um die Abzugsbedingungen. Alarich verlangte alles Gold, Silber und kostbares Gert, was in Rom war, dazu Freilassung aller Sklaven deutscher Herkunft. Bange fragten sie: Was willst du uns denn lassen?" Das Leben!" erwiderte Alarich. Demtig erkauften die einst so stolzen Rmer den Frieden; aber schon im folgenden Jahre kehrte Alarich zurck, eroberte die Stadt und plnderte sie, wobei er aber die Kirchen verschonte. Nach wenigen Tagen zog er weiter nach Unteritalien, um nach teilten und Afrika berzusetzen und auch diese Lnder zu unterwerfen. Da ereilte ihn der Tod inmitten seiner Siege im Alter von 34 Jahren. (410.) Im Bette des Busento begruben ihn die Goten und zogen nach Sdfrankreich, das der Kaiser ihnen einrumte. Dort grndeten sie ein neues Reich, das drei Jahrhunderte bestanden hat. Neben ihnen in Spanien wohnten die Vandalen. Diese verlieen bald nachher ihre Wohnsitze wieder, fuhren bers Meer und entrissen den Rmern die reichste Provinz, Karthago. Die Westgoten aber dehnten nun ihre Herrschaft auch der ganz Spanien aus. Britannien war nach dem Abzge der rmischen Legionen wehrlos gegen die im Norden wohnenden Pikten und Skoten. Des-halb riefen die Briten Angeln, Sachsen und Jten von der beut-scheu Kste zu Hlfe. Viele derselben folgten dem Rufe und machten sich zu Herren der Insel. So verlor das rmische Reich eine wichtige Pro-vinz nach der anderen. c. Attila. Um die Mitte des fnften Jahrhunderts wurden die Hunnen aufs neue furchtbar. Sie hatten sich nach dem Untergange der Ostgoten im sdlichen Rußland, in Polen und Ungarn ausgehalten und standen unter dem furchtbaren Könige Attila (Etzel), der sich selbst die Gottesgeiel nannte. Nicht nur die Hunnen, auch viele deutsche Völker gehorchten seinem Gebot. In Ungarn, zwischen Thei

6. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 32

1884 - Hannover : Helwing
32 Das Altertum. Patricier, während die gemeinen Brger Plebejer genannt wurden. Bei der Wahl eines Knigs, beim Erla neuer Gesetze und bei der Eni-scheidung der Krieg und Frieden wurde die Volksversammlung befragt. Um die Zahl seiner Unterthanen zu vermehren, machte Romulus die Stadt zu einem Asyl, d. i. Freisttte fr Verfolgte. Dadurch erhielt sie einen bedeutenden Zuwachs an Mnnern; aber es fehlte an Frauen. Da raubten die rmischen Jnglinge bei einem Feste in Rom die mit eingeladenen Jungfrauen der Sabiner. Als diese deshalb Krieg anfingen, baten die Geraubten selbst ihre Vter um Frieden. Die Sabiner vereinigten sich mit den Rmern und lieen sich auf einem nahen Hgel, dem Q u i r i n a l i s, nieder. Romulus starb bei Gelegenheit einer Heeres-Musterung. Das Volk sagte, Mars habe seinen Sohn gen Himmel geholt, und verehrte ihn nun als einen Gott. b. Die brigen Könige. Der weise und friedfertige Numa Pompilius suchte die wilden Sitten der Rmer zu mildern. Er ordnete den Gottesdienst, baute dem Ianus einen Tempel und teilte das Jahr in 12 Monate. Der kriegerische Tullus Hostilius zerstrte Alba Longa, deren Bewohner sich auf dem Hgel Clius ansiedeln muten. Ancus Marcius unterwarf die Latin er und verpflanzte sie auf den Aventinus. An der Tibermndung legte er den Hafen Ostia an. Tarquinius Priscus, d. i. der Alte, fhrte glckliche Kriege gegen die Etrusker und legte in Rom die Kloaken (Abzugskanle), das Forum (Markt) und den Cirkns Maximus (Rennbahn) an. Servius Tullius lie noch zwei Hgel bebauen und umgab die so erweiterte Siebenhgelstadt mit Wall und Mauern; er teilte die Brger nach ihrem Vermgen in Klassen und ordnete den Kriegsdienst. Servius Tullius wurde von seinem Schwiegersohne und Nachfolger Tarquinius Superbus, d. i. der Stolze, ermordet. Auch dieser erweiterte Roms Macht und erhhte dessen Glanz; er baute das Kapitolium mit dem dreifachen Tempel des Jupiter, der Juno und der Minerva. Um diese Bauten ausfhren zu knnen, drckte er die Reichen mit Abgaben und die Armen durch Frondienste. Wer ihm verdchtig schien, wurde mit Geld oder mit dem Tode bestrast; von seinen Verwandten entging diesem Schicksale nur Brutus, d. i. der Dumme. 4) Nom wird ein Freistaat. a. Vertreibung der Könige. Whrend Tarquinius Superbus Ardea (sdlich von Rom) belagerte, stieg sein Sohn Sextns im Hause seines Vetters Collatinus ab, der mit vor Ardea lag. Er wurde von der Gemahlin desselben, der schnen Lukretia, gastfreundlich aufgenommen.

7. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 35

1884 - Hannover : Helwing
Die Gallier in Rom. 35 b. Coriolanus. Die Patricier waren eiferschtig auf dieses Recht des Volkes. Als in Rom eine Hungersnot ausbrach, machte Mar du s Coriolanus dem Senate den Vorschlag, er solle den Plebejern unent-geltlich Korn liefern, wenn sie ihre Tribunen wieder abschaffen wollten. Dies wurde bekannt, und die Tribunen forderten Coriolanus vor ihr Gericht; er aber floh zu den Volskern und fhrte ein volskisches Heer gegen Rom. Alle Bitten vornehmer Gesandten, selbst der Priester, wies er stolz zurck. Da erschienen seine Mutter, seine Gemahlin und viele andere Frauen vor ihm und baten dringend fr die Stadt um Gnade. Gerhrt hob Coriolan seine Mutter auf und rief: Mutter, Rom hast du gerettet, aber deinen Sohn auf ewig verloren!" Er fhrte das Heer zurck und starb in der Verbannung. Die Richterstellen waren bisher nur mit Patriciern besetzt, die ohne ein geschriebenes Gesetz, nur nach dem Herkommen richteten und sich den Plebejern gegen-ber manche Willkr erlaubten. Die Plebejer verlangten geschriebene Gesetze. Zuletzt wurden Abgeordnete ausgeschickt, um die griechischen Gesetze in Unteritalien und Griechenland kennen zu lernen. Nach deren Rckkehr beauftragte man 10 Männer, neue Gesetze auszuarbeiten, die auf 12 Tafeln eingegraben und vor dem Rathause aufgestellt wurden. Dieses Zwlftafelgesetz" war ein wichtiger Schritt zur Gleichberechtigung der Plebejer mit den Patriciern. 6) Die Gallier in Rom; 389 v. Chr. Nachdem die Rmer die meisten der umwohnenden Vlkerschaften besiegt hatten, erklrten sie der mchtigen und stark befestigten Stadt Veji in Etrurien den Krieg. Nach zehnjhriger Belagerung gelang es dem Diktator Furius Camillus, durch einen unterirdischen Gang in die Stadt zu dringen und sie zu erobern. Dafr durfte er in Rom einen prchtigen Triumphzug halten. Als man ihn aber der Verun-treuung von Beute anklagte, verlie er freiwillig die Stadt, flehte aber zu den Gttern, eine Zeit kommen zu lassen, in der die Rmer seiner bedrften. Sein Wunsch ging bald in Erfllung. Nach einigen Iahren drangen gallische Vlkerschaften unter Brennus aus Oberitalien in Mittelitalien ein. Den rmischen Gesandten, welche ihn nach seinem Rechte dazu fragten, erwiderte er: Unser Recht beruht auf unfern Waffen, alles gehrt dem Tapfern!" Am Flchen Allia warfen sich die Rmer den Galliern entgegen, erlitten aber eine so furchtbare Niederlage, da nur wenige von ihnen entkamen. In ihrer Verzagtheit verlieen sie sogar ihre Hauptstadt, und Brennus plnderte und verbrannte dieselbe. Die Sage erzhlt der den Einfall der Gallier noch folgendes. 1000 streitbare Männer besetzten unter Manlius' Fhrung das Kapital; die ltesten Senatoren aber wollten die Stadt nicht verlassen: mit allen Zeichen ihrer Wrde 3*

8. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 36

1884 - Hannover : Helwing
36 Das Altertum. geschmckt, setzten sie sich auf dem Markte auf ihre Amtssessel und erwarteten hier die Barbaren. Brennus fand Rom offen und frchtete einen Hinterhalt. Als er endlich mit aller Vorsicht in die Stadt einrckte, fand er sie menschenleer und nur auf dem Markte jene alten Senatoren, die er, weil sie so unbeweglich dasaen, fr Bildsulen hielt. Ein bermtiger Gallier zupfte einen der Senatoren am Barte, um zu sehen, ob er lebe. Zrnend erhob der Rmer seinen elfen-beinernen Stab und schlug damit den Gallier auf den Kopf. Da machten die Gallier alle Senatoren nieder. Darauf versuchten sie, das Kapitol zu strmen; schon hatten einige die Spitze des Felsens erreicht, als die Gnse, welche im Tempel der Juno gepflegt wurden, ein lautes Geschnatter erhoben. Manlius erwachte; schnell strzte er den ersten Gallier in die Tiefe; alle nachfolgenden wurden von diesem mit in den Abgrund gerissen. Aber die Hungersnot der Belagerten war bald so groß, da sie das Leder ihrer Sohlen und Schilde aen. Als nun auch im Heere der Gallier Seuchen ausbrachen, wurde der den Frieden verhandelt. Brennus wollte abziehen, wenn man ihm 1000 Pfund Gold auszahle. Beim Abwgen benutzte er falsches Gewicht; als sich aber die Rmer darber beschwerten, warf er auch noch sein Schwert mit dem Wehrgehnge in die Wagschale und sprach: Wehe den Besiegten!" In demselben Augenblicke rckte Camillus heran, den die nach Veji geflchteten Rmer aus der Verbannung zurckgerufen und zum Diktator erwhlt hatten. Er erklrte den Vertrag fr ungltig, lie das Gold wegnehmen und forderte die Gallier zur Schlacht auf, weil er sein Vaterland nicht mit Gold, sondern mit Eisen retten wolle. Zweimal wurden die Gallier geschlagen und bis auf den letzten Mann vernichtet. Rom war mit Ausnahme des Kapitols eine wste Brandsttte. Deswegen wollten die Rmer nach Veji auswandern und sich dort niederlassen. Camillus widerriet, und als die Stadt nach Jahresfrist aus der Asche wieder erstanden war, dankte das Volk dem Camillus und nannte ihn den z weiten Grnder Roms." Dem Verteidiger des Kapitols, Manlius, lohnte das Volk mit Undank. Als er sich der Plebejer annahm, ward er der Herrschsucht angeklagt und von demselben Felsen hinuntergestrzt, auf dem er einst Rom gerettet hatte. 7) Der Krieg mit Tarent. Die Rmer hatten die wichtigsten Völker Italiens, die Etrusker, Latiner, Campaner, Samniter und noch viele andere, unterjocht und richteten nun ihr Augenmerk auf Unteritalien. Die griechischen Städte daselbst waren durch die gesegnete Lage, durch Handel und Schiffahrt reich geworden. Den Vorrang unter diesen behauptete Tarent; doch hatte der Wohlstand die Tarentiner schwelgerisch und weichlich gemacht, so da man von ihnen sagte, sie htten mehr Feste als Tage im Jahre. Leicht fanden die Rmer einen Grund, ihnen den Krieg zu erklären. Die Tarentiner riefen Pyrrhus, den König von Epirus, um Hlfe an. Dieser war ein kriegskundiger Held und folgte dem Rufe der Tarentiner gern. Mit einem groen Heere und 20 Elefanten landete er in Tarent, wo er feine Macht durch die kampffhigen Brger der Stadt noch vergrerte. Bei Heraklea kam es zur ersten Schlacht;

9. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 37

1884 - Hannover : Helwing
Der erste punische Krieg. 37 auf beiden Seiten wurde tapfer gekmpft, aber Pyrrhus erlangte durch seine Elefanten den Sieg. Alle Rmer aber hatten ihre Wunden auf der Brust. Als der König dies nach der Schlacht bemerkte und die noch im Tode trotzigen Gesichter der Rmer erblickte, rief er aus: Mit solchen Soldaten wre die Welt mein!" Trotz seines Sieges knpfte Pyrrhus in Rom Friedensunterhandlungen an. Als einflureiche Senatoren zum Frieden rieten, lie sich ein hochbetagter, blinder Greis in die Senatssitzung tragen. Hier brach er in die Worte aus: Bisher habe ich immer den Verlust meines Gesichts bedauert; jetzt aber schmerzt es mich, da ich nicht auch taub bin und unwrdige Antrge eurer Feigheit hren mu!" Nun mute der Gesandte des Pyrrhus unterrichteter Sache wieder heimkehren. Wie kam dir der Senat vor?" fragte ihn Pyrrhus. Wie eine Versammlung von Knigen!" war die Antwort. Die Rmer wollten ihre Gefangenen gern auslsen und sandten deshalb den Fabricius zu Pyrrhus. Dieser bot ihm reiche Geschenke, wenn er seinem Volke zum Frieden raten wolle; aber Pyrrhus lehnte sie ab, obwohl er arm war. Am folgenden Tage, als Fabricius eben mit Pyrrhus unterhandelte, ffnete sich pltzlich ein Vorhang; ein groer Elefant erhob ein lautes Gebrll und schlang seinen Rssel um den Kopf des Rmers. Lchelnd erwiderte dieser: So wenig mich gestern dein Geld lockte, so wenig schreckt mich heute dein Elefant!" Einst erbot sich der Leibarzt des Pyrrhus in einem Briefe an Fabricius, gegen eine Belohnung Pyrrhus zu ver-giften. Fabricius sandte den Brief sogleich an Pyrrhus. Wahrlich," rief dieser aus, es ist schwerer, den Fabricius von seiner Rechtschaffenheit abzubringen, als die Sonne von ihrem Laufe." Bald ntigten die Rmer den Pyrrhus zur zweiten Schlacht, bei Asculum. Mit Pechkrnzen bewarfen hier die Rmer einzelne Elefanten und machten sie rasend, vermochten aber dennoch nicht, die Phalanx der Epirer zu durchbrechen. Sie erlitten eine neue Niederlage; aber Pyrrhus sagte: Noch einen solchen Sieg, und ich bin verloren!" Gern folgte er deshalb einer Einladung der Stadt Syrakus, ihnen gegen die Karthager beizustehen. Nach zwei Iahren kehrte er aber auf Bitten der Tarentiner zurck. Da schlugen ihn die Rmer bei Beneventum. Nun kehrte er nach Epirus zurck, und Tarent ergab sich den Rmern, 27*2 die damit ganz Italien erobert hatten. " Gt>r il Die punische Kriege. 1) Der erste punische Krieg; 264241 v. Chr. Die Karthager, wegen ihrer phnicischen Abstammung auch Punier genannt, hatten durch gewinnbringenden Handel Karthago zur reichsten Stadt der Erde gemacht. Als sie versuchten, auch die reiche Insel Sicilien zu erobern, gerieten sie in Krieg mit den Rmern.

10. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 39

1884 - Hannover : Helwing
Der zweite punische Krieg. 39 drubal wurde sein Nachfolger. Er dehnte die karthagischen Eroberungen bis zum Ebro aus und legte an der Sdostkste die Stadt Neu-Karthago (Karthagena) an. In einem Bertrage mit Hasdrubal be-stimmten die Rmer den Ebro als Grenze der karthagischen Besitzungen und machten die Stadt Sagunt zu ihrer Bundesstadt. Nach Hasdrubals Tode rief das Heer Hamilk'ars Sohn, den 28jhrigen Hanniba!, zum Feldherrn aus. Vor der berfahrt nach Spanien hatte Hamilkar sein damals erst neun Jahre altes Shnlein schwren lassen, ewig ein Feind der Rmer sein zu wollen, und nie ist ein Schwur treuer gehalten. Sobald er Feldherr geworden war, griff er auch Sagunt, die Schutzstadt der Rmer, an. Da schickten diese eine Gesandtschaft unter Fabius nach Karthago. Nachdem dieser die Auslieferung Hannibals vergeblich gefordert hatte, legte er seine Toga in Falten, indem er sprach: Hierin ist Krieg und Frieden; nehmt, was ihr wollt!" Gieb, was du willst," erwiderten die Karthager. Da entfaltete Fabius die Toga mit den Worten: So nehmt den Krieg!" Damit begann der zweite punische Krieg. 218 b. Hannibals Zug nach Italien. Hannibal lie unter seinem Brudergt>r-Hasdrubal eine starke Besatzung in Spanien zurck und brach an der Spitze eines groen Heeres mit 37 Kriegselefanten auf. Der Flotte hatte er die Aufgabe gestellt, teils die afrikanische Kste zu decken, teils, während er von Norden her in Italien eindringen werde, die westlichen Ksten Italiens zu verheeren. Hannibal ging der den Ebro, die Pyrenen, die Rhone und gelangte endlich an den Fu der Alpen. Nun galt es, die schneebedeckten Hhen mit Kriegsvolk aus heien Ge-genden und mit Elefanten zu bersteigen, ein Unternehmen, an dessen Mglichkeit das Heer nur glaubte, weil Hannibal es fhrte. Unertrglich waren die Beschwerden, die das Heer bei dem Besteigen der wegelosen, von Schnee und Eis starrenden Berge zu erdulden hatte. Aber die Abfahrt war noch weit schwieriger; denn der glatte Boden erlaubte es nicht, Halt zu machen; Menschen und Tiere schssen jhlings in die Tiefe. Endlich wurde der Sdfu der Alpen erreicht. Hannibal hatte einen Weg von 200 Meilen zurckgelegt, dabei aber auch die Hlfte seines Heeres und fast smtliche Elefanten eingebt. c. Kmpfe in Italien. Hannibal wre verloren gewesen, wenn gleich ein feindlicher Angriff erfolgt wre. Aber die Rmer lieen ihn in die Pogegend vorrcken, wo sich seine Krieger wieder krftigten. Zwei kleinere Heere der Rmer schlug er zurck. Die gallischen Vlkerschaften Oberitaliens schloffen sich ihm an; so verstrkt, rckte er der die Apenninen in Mittelitalien ein. Am trasimenischen See stellte sich ihm ein groes Rmerheer entgegen; er aber schlug auch dieses und zog dann nach Sditalien.
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