2. Die alten Ägypter (Schluß). 3
turmhoch sind. Man stellte Paare derselben vor Tempeln und Palästen auf. Wie unsäglich mühsam muß es gewesen sein, solche Kolosse an Ort und Stelle zu schaffen und dann aufzurichten! Nachdem schon das alte Rom sich mit solchen Obelisken aus Ägypten geschmückt hatte, hat man noch in neuerer Zeit zwei kleinere nach Europa gebracht und in Paris und London ausgestellt.
d. Die Pyramiden. Sie sind die merkwürdigsten Bauwerke des merkwürdigen ägyptischen Volkes. Ihre Grundflächen bilden Quadrate; die vier Seitenflächen streichen schräg nach oben und lausen in eine etwas abgestumpfte Spitze ans. Als Baumaterial dienten mächtige Quadersteine, welche ohne Mörtel ans einander gelegt wurden, da ihre eigene Schwere sie genügend zusammenhielt. An den Seiten entstanden bei solcher Bauart Stufen, welche mit schrägliegenden Steinplatten verdeckt wurden, jetzt aber wieder bloß liegen, so daß man aus ihnen die Spitze dieser Bauten erklimmen kann. Die gewaltigste aller Pyramiden ist die des Ch e 0 p s, eines Königs, welcher über 2000 Jahre vor Christo gelebt hat. Sie steht in der Nähe von Kairo. Den schon tief im Sande stehenden Fuß mitgerechnet, ist sie 150 m hoch und war bis zur Vollendung des Kölner Doms (160 hi) das höchste Gebäude der Welt. An dieser Pyramide sollen i00 000 Menschen 30 Jahre gebaut haben. Wie viel Schweiß mag dies Werk gekostet, wie viel Seufzer auch und Verwünschungen den armen Fronarbeitern ausgepreßt haben! Wozu dienten denn solche Riesenbauten? Es waren Grabdenkmäler, welche die Pharaonen sich errichteten. Deshalb hat jede Pyramide einen engen Gang, welcher zu der mitten in dem Steinhaufen befindlichen Königskammer führt. Hier ruhten in großen Granit- oder Marmorsärgen die Leichen der mächtigen Herrscher. Noch stehen die Steinsärge, aber die Königsmumien sind fort.
6. Das Labyrinth am See Möris. Dieses ungeheure Gebäude war nach dem Berichte des griechischen Geschichtschreibers Herodot noch staunenswerter, als die Pyramiden. Es bestand ans zwöls Palästen und enthielt 8000 Zimmer, 1500 über und ebensoviele unter der Erde. Es soll von unbeschreiblicher Pracht gewesen sein; man weiß aber nicht bestimmt , wozu es gedient hat. Jetzt sind nur noch geringe Trümmer davon vorhanden.
8. Die alten Ägypter (Schluß).
1. Götzendienst. Die Ägypter glaubten an viele Gottheiten, unter welchen Osiris und Isis ganz besondere Verehrung genossen. Osiris war der Gott der Sonne und zugleich des Nil, dessen Steigen und Fallen ja mit dem wechselnden Stande der Sonne im engsten Zusammenhange steht. Isis, des Osiris Gemahlin, war die Göttin des Mondes und der fruchtbringenden Erde. Ein böser Gott war Typhon, der den ertötenden Glutwind aus der Wüste sandte. Ausfallend ist es, daß dieses so kluge Volk auch einem thörichten Tierdienste ergeben war, indem es von gewissen Tieren glaubte, daß sie zu den Göttern in geheimnisvoller Beziehung ständen. Man verehrte den Stier, Hund und Katze, Ibis, Storch und Habicht, das Krokodil und gewisse Schlangen. Den Katzen gab man
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153. Das Jahr 1814. 339
sich in die Luft sprengen. Hieraus ritt er selbst davon; kaum konnte er sich einen Weg durch das schreckliche Gewühl der fliehenden Heerestrümmer bahnen. Alles hastete da wirr durcheinander: Kanonen und Wagen, Soldaten, Marketender, Verwundete und Sterbende, Kühe, Schafe und Schweine. Gegen Mittag erstürmten die Verbündeten die Thore von Leipzig; aber noch in den Straßen leisteten die Franzosen verzweifelten Widerstand. Plötzlich flog mit dumpfem Krachen — viel früher, als befohlen war — die Elsterbrücke in die Lnst. Entsetzen ergriff die noch diesseits befindlichen Franzosen. Viele stürzten sich in den Fluß, ertranken aber fast alle; die übrigen, 15 000 an der Zahl, wurden gefangen. Auf dem Marktplatz reichten sich die drei verbündeten Monarchen bewegt die Hand. Als Blücher geritten kam, umarmte ihn Alexander und sagte: „Mein lieber General, Sie haben das beste gethan, Sie sind der Befreier Deutschlands!" Blücher erwiderte: „Majestät, habe nur meine Schuldigkeit gethan; aber meine braven Truppen, die haben mehr gethan, viel mehr." Der König ernannte ihn zum Feldmarschall. Der König von Sachsen, Napoleons Verbündeter, wurde als Gefangener nach Berlin abgeführt.
Das war die denkwürdige Völkerschlacht bei Leipzig, welche das stolze Machtgebäude des französischen Imperators zertrümmerte. Wie jubelten alle deutschen Herzen über diesen Sieg; aber welche Opfer hatte er auch gekostet! Der Verlust der Verbündeten betrug 50 000 Tote und Verwundete, derjenige der Franzosen ebensoviel ohne etwa 30000 Gefangene, welche sie zurückließen. Die armen Verwundeten kamen fast alle elend um; denn es fehlte an Pflege bei der unermeßlichen Not. Vierzehn Tage lang hatte man genug zu begraben; dreißig Dörfer um Leipzig waren wüste Stätten.
5. Hlumu (30. Okt. 1813). Als Napoleon bis Hanau gekommen war, stieß er auf ein bayrisch-österreichisches Heer. Bayern war nämlich schon vorder Schlacht bei Leipzig von ihm abgefallen. Man wollte nun dem verwundeten Löwen den Weg verlegen; er aber bahnte sich durch die Haufen der Angreifer einen blutigen Weg und gelangte mit 70000 Mann auf Nimmerwiedersehen über den Rhein.
153. Das Zahr 1814.
1. Einmarsch in Frankreich. Nach der Schlacht bei Leipzig gewann Deutschland rasch ein anderes Aussehen. Der Rheinbund löste sich auf; das Königreich Westfalen verschwand; die vertriebenen Fürsten von Hessen, Braunschweig und Oldenburg kehrten in ihre Lander zurück; Preußen nahm seine verlornen Provinzen wieder ein. Als das Jahr 1813 zu Ende ging, standen sämtliche Heere der Verbündeten ant Rhein. Was nun? Nach Paris! rieten Männer wie Blücher, und sie drangen durch. Blücher selbst setzte in der Neujahrsnacht 1814 bei Kaub (zwischen Koblenz und Bingen) über den Rhein. Trotz ihrer großen Übermacht machte jedoch
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158
er empfing aus den Händen seines Papstes die Kaiserkrone. Gregor war auf der Engelsburg eingeschlossen; da nahte an der Spitze eines Normannenheeres Robert Guiscard, und Heinrich trat den Rückzug an. Aber die Befreier des Papstes ließen die Bürger Roms ihre Grausamkeit und Raubgier in vollem Maße empfinden und brachten Gregor um die letzten Sympathien der Römer: er überließ die Stadt Clemens Iii. und zog sich grollend nach Salerno zurück, wo er bald darauf starb (1085).
6. Während der Widerstand in Deutschland nach und nach sich milderte, traten die Gegensätze in Italien kräftiger hervor, als die Kardinäle Clemens Iii. zum Trotz einen Nachfolger Gregors erwählten: Urban Ii. nahm den Kampf auf, indem er klug eine Vermählung des juugeu Welf, des Sohnes des Baiernherzogs, mit der Gräfin Mathilde vermittelte und damit das mächtige Welfenhans an sich fesselte. Ferner gelang es der päpstlichen Partei, Heinrichs Sohn, den jungen König Konrad, auf ihre Seite zu ziehen: er wurde zum Köuig von Italien gekrönt, dafür aber auf einem Reichstage zu Maiuz von der Nachfolge auf den deutschen Thron ausgeschlossen. Konrad starb bald darauf; nun aber lehnte sich sein Bruder Heinrich, den man aus jenem Reichstage zum König erkoren, gegen den alten, abermals vom Banne getroffenen Vater aus, und der Papst löste ihn von den Pflichten der Treue und des kindlichen Gehorsams. Heinrich nahm den Kamps gegen den Sohn ans, doch treulos verließen ihn seine Anhänger, als es bei Regensburg zu einem Tressen kommen sollte; zuverlässiger erwiesen sich auch jetzt die rheinischen Städte, die ihn mit Truppen unterstützten. Der junge Heinrich machte sich nun eines schnöden Betrnges schuldig: er bat den Vater um eiue Zusammenkunft und nahm den Ahnungslosen auf der Burg Böckelheim bei Kreuznach an der Nahe gefangen; dann zwang er ihn, auf einer Fürstenversammlung zu Ingelheim der Krone zu entsagen. Doch es fehlte dem Kaiser nicht ganz an Freunden; besonders die Bürger Kölns erwiesen sich treu und opferwillig. Mit Erfolg erhoben sie die Waffen, als Heinrich in Lüttich starb (1106). Bis über das Grab hinaus verfolgte ihn der Haß der päpstlichen Partei. Man gönnte ihm die Ruhe an geweihter Stätte nicht, und jahrelang stand der Sarg auf einer öden Insel der Maas, dann in einer Seitenkapelle des Speierer Doms. Das deutsche Volk wallsahrtete dahin wie zur Gruft eines Heiligen, der Papst löste den Toten erst nach seinem Siege über den treulosen Sohn.
(Heinrich Y. 1106—1125) Wenn Heinrich die Hilfe Roms bei seiner Erhebung auch nicht verschmäht hatte, war er doch kein ge-
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