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§ 14. Friedrich Ii.
Keinriäi Vi. (1190—1197), Barbarossas ältester Sohn, besaß wohl die Kraft, nicht aber die Milde seines Vaters. Besonders hart zeigte er sich in Unteritalien, wo man ihm sein Erbrecht bestreiten wollte. In Deutschland hatte Leopold von Oesterreich den vom Kreuzzug heimkehrenden Richard Löweuherz gefangen genommen und dem Kaiser ausgeliefert. Dies Ereignis sprengte den welfischen Bund im Norden, au dessen Spitze noch immer Heinrich der Löwe stand. Dagegen bereitete die heimliche Vermählung eines Sohnes des letzteren mit einer Base des Kaisers, Agnes von Stahleck, die Versöhnung der Parteien vor, in Folge deren Richard gegen jährlichen Tribut seiner Haft entlassen wurde, der Löwe aber Verzeihung erhielt. Derselbe starb 1195, ein großer für Deutschlands Macht im Osten thätiger Mattn, dessen Unglück es war, daß er den Weg eines noch Größeren zum Schaden des Reiches zu oft kreuzte.
Des jungen Kaisers Seele war gewaltiger Pläne voll; zunächst wollte er die Kroue erblich machen und versprach bagegen den Fürsten die Erblichkeit ihrer Lehen auch in weiblicher Linie, dann zerriß er das Lehensbanb zwischen dem Papste und Sübitalieu und Toskana, waltete überhaupt in ganz Welschlaub wie ein unumschränkter Herr, enblich gebachte er das Reich vott Byzanz und den ganzen Orient von sich abhängig zu machen. Allen diesen hohen Entwürfen machte sein früher Tod eilt Ende, der von den Armen und Gebrückten, welche er gegen geistliche ititb weltliche Anmaßung wacker und gerecht geschützt hatte, aufs tiefste beklagt wurde. Er hinterließ seinem dreijährigen Söhnlein, zuerst Konstantin, dann Friedrich genannt, die italischen Erblande.
In Deutschland aber fand eine zwiespältige Wahl statt, indem die Staufen (Ghibelliuen) bcs Kaisers Bruder H^hikipp, die Welfen Hlto Iv. zum Könige machten. Obwohl der kräftige Papst Innocenz Iii. sich für den letzteren erklärte, behielt Philipp in zehnjährigem Ringen die Oberhand und war im Begriffe des Brubers Pläne zu verfolgen, als ihn der Stahl eines Mörders, eines Wittelsbachers, traf. Da einigte sich ganz Deutschland in der Anerkennung Ottos, umsomehr, da er den Morb seines Gegners scharf ahnbete und feine Tochter sich zur künftigen Gemahlin bestimmte. Allein er verfeindete sich bald mit dem Papste, dem er die gegebenen Versprechungen nicht hielt- So stellte bettn biefer selbst bett jungen Friedrich, seinen Mündel, als Gegenkönig aus und sandte ihn mit seinem Segen und Gelbe über die Alpen (1212). Bereits 1215 war berfelbe in ganz Deutschland anerkannt, Otto aber starb verlassen und verarmt 1218 auf der Harzburg.
Eben, Geschichtsabriß. g
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Extrahierte Ortsnamen: Unteritalien Deutschland Deutschlands Sübitalieu Toskana Byzanz Deutschland Staufen Deutschland Ottos Deutschland Harzburg
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ihrem Lande fern (1444), das Elsaß aber uni) der Oberrhein überhaupt wurden von ihnen gräßlich verwüstet. Schon damals sprach der übermütig gewordene Franzosenkönig offen ans, daß die natürliche Grenze seines Reiches im Osten der Rhein sei.
Burgund gedieh weiter. Der Enkel des Gründers gewann theils durch Vertrag und Kauf, theils durch Vergewaltigung Luxemburg, Brabant und die holländischen Besitzungen der unglücklichen Jacobäa von Baiern, und hinterließ seinem Sohne Karl dem Kühnen ein Reich, welches von der Nordsee bis zu den Alpen sich erstreckte und durch Wohlhabenheit, Handel und Industrie alle europäischen Staaten übertraf Karls Härte und Läudergier verursachte seinen Fall. Bei Grans0n und Murten verlor er 1476 gegen die Schweizer Mut und Gut, bei Ranzig 1477 gegen die Lothringer das Blut. Die Bourgogne wurde von dem gewalttätigen und rücksichtslosen französischen König Ludwig Xi. als erledigtes Schert eingezogen; die übrigen burgundischen Besitzungen brachte Karls einzige Tochter und Erbin Maria ihrem Gemahl, dem österreichischen Erzherzog Maximilian, als Heiratsgut zu.
§ 22. Maximilian I.
Nachdem Maximilian sein Burgund in schwerem Kampfe behauptet und nach Marias Tod durch Niederwerfung des flandrischen Aufstandes, während dessen er selber auf einige Zeit in die Gefangenschaft der Aufrührer gerathen war, sich gesichert hatte, fiel ihm beim Tode seines Vaters 1493 die Kaiserwürde und damit die Verpflichtung zu, dem arg zerrissenen Reiche Friede und Ordnung wieder zu geben. So kam denn schon 1495 auf dem Wormser Reichstage der ewige Landfrieden zu Stande, ein Gesetz, welches Jedem verbot sich durch Fehde Recht zu verschaffen. Schon seit Kaiser Friedrichs Ii. Zeiten hatte man eine ähnliche Einrichtung erstrebt, indessen hatte die Ohnmacht der meisten Kaiser und der Widerwille der Fürsten alle Anstrengungen vereitelt. Jetzt boten verschiedene edle Herrscher, vor allen der würtembergische Eberhard im Bart, von selbst die Hand dazu. Um den Landfrieden auszuführen wurde das Reichskammergericht eingesetzt, das nacheinander seinen Sitz in Frankfurt, Speier und Wetzlar hatte. Wenn das Verfahren an demselben auch äußerst schleppend war und dadurch später manchen Spott hervorrief, so läßt sich doch der Segen nicht verkennen,
Eben, Geschichtsabriß. g
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Kaisers, der vergebens durch einen Sprung in den Rhein sich dem Entführer zu entziehen suchte. Hannos Erziehung entbehrte der Liebe, seine selbstsüchtige Reichsverweserschaft brachte auch keine Abhülse der traurigen Lage. Bei einer Reise, die er nach Rom machte, kam Heinrich unter die Aufsicht Ab albert 3 von Bremen, der selbst ein Feind der Sachsen sein Mündel gegen diese erbitterte. Des Kaisers Druck lag schwer auf dem sächsischen Lanbe; besonbers beschwerte man sich über die kostspielige Hofhaltung, die Anlegung von Zwingburgen, 'die Absetzung des eines Mordversuchs angeklagten Otto von Nordheim und die Gefangenschaft des sächsischen Herzogs Magnus. Im Jahre 1073 wurde Heinrich daher in seiner Harzburg bei Goslar belagert und entkam nur durch die Flucht. Weil aber die Aufrührer bei der Zerstörung der Burg nicht einmal die Kirche und die Gräber geschont hatten, gelang es ihm mit Hilfe der Städte und der treu gebliebenen Fürsten nach dem Siege bei Hohenburg (1075)
grausame Rache zu nehmen. Bald darauf gerieth er in Streit mit dem Papste Gregor Vii., der ihn bannte und zum Büßgang nach Canofsa (1077) veranlaßte. Trotz seiner Demütigung wählte man in Deutschland einen Gegenkönig, seinen Schwager Rudolf von Schwaben, welcher indes schon 1030 in der Schlacht bei Merseburg fiel. Sein Herzogtum erhielt der gut kaiserliche Friedrich von Hohenstaufen als Belohnung seiner
treuen Dienste. Auch in Italien schien Heinrich das Glück zu lächeln, denn Gregor mußte Rom verlassen und ist bei den Normannen gestorben. Und doch wurde er seines Lebens nicht froh. Die Sünden seiner Jugend, von seinen Gegnern arg übertrieben, besonders die harte Behandlung seiner edeln Gemahlin Bertha scheinen in seinen Söhnen ihre Rächer gefunden zu haben. Zumal der zweite, Heinrich, vergaß die Kindespflicht so sehr,
daß er den Vater gefangen nahm und sich gestützt auf die päpstlich ‘Gesinnten und Fürsten auf den Thron schwang. Dem wollten die reichstreuen Städte wehren, aber bcm brohenben Krieg machte der Tod des gebannten und gebeugten alten Kaisers ein Ende.
Heinrich V. (1106—1125) regierte nicht ohne Kraft, bemächtigte sich des Papstes Paschalis in seiner Peterskirche, kämpfte mit abwechselndem
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Extrahierte Ortsnamen: Rhein Rom Bremen Sachsen Nordheim Goslar Hohenburg Canofsa Deutschland Merseburg Italien Rom
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ein, richteten aber trotz des besten Willens noch mehr Verwirrnng an. Wenn es so um das Haupt der Kirche schlimm aussah, so war es um die Glieder noch übler bestellt. Dem Christentum zum Trotze herrschte im westlichen Europa eine Rohheit, von der die jetzige Zeit sich kanm einen Begriff machen kann. Selbst die barbarischsten Strafen vermochten nicht der Zügellosigkeit von Hoch und Niedrig zu steuern. Der Sitten-losigkeit suchte die Askese durch das Mönchs- und Klosterweseu entgegenzuwirken , dessen Anfänge in Italien in die ostgothische Zeit fallen (Benedikt von Nursia, daher Benediktiner). Aber auch in den Klöstern erlahmte die Zucht, und es bedurfte einer Wiedererweckung derselben, die von Clügny ausgieng.
Hier fand auch der Mönch Hildebrand aus Saona seine Bildungsstätte und legte den Grund zu seiner künftigen Größe. Im Jahre 1046 begleitete er den zu Sutri abgesetzten Papst Gregor Vi. ins Exil nach Deutschland, im Herzen empört, daß des Kaisers Machtspruch die Oberherrschaft der Kirche regelte. Später wurde er der Berather einer Reihe von Päpsten, deren Beförderung er besonders ins Werk gesetzt hatte. Einer derselben, Nikolaus Ii., bestimmte auf seine Eingebung, daß künftighin die Wahl des Papstes nur durch das Cardinalcollegium erfolgen sollte, wobei die kaiserliche Genehmigung derselben einstweilen noch unangetastet blieb (1059). Erst 1073 bestieg Hildebrand selber unter dem Namen Gregor Vh. den päpstlichen Stuhl. Im folgenden Jahre schon erneuerte er das früher durch Concilien und Päpste ausgesprochene, jedoch nicht durchweg beachtete und besonders in Oberitalien und Deutschland vernachlässigte Gebot der Ehelosigkeit der Priester (Cölibat). Damit bezweckte er die Unabhängigkeit des geistlichen Standes vom weltlichen Regiment; denn wer keine Familienrücksichten zu nehmen hatte, konnte um so entschiedener als Streiter für die Allgewalt der Kirche eintreten. Den Widerstand, welchen Gregors Gebot an verschiedenen Orten hervorrief, unterdrückte dieser mit Hilfe des Pöbels.
1075 erließ er das Verbot der Simonie. Bisher war es Sitte gewesen, daß die weltlichen Herrscher die in ihren Gebieten gelegenen Bistümer und Abteien mit Männern ihrer Wahl besetzten, die entweder durch geleistete Dienste sich die Gunst ihres
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Extrahierte Ortsnamen: Mainz Trier Sachsen-Wittenberg Brandenburg Karls Europa Deutschland Oesterreich Sempach Avignon Rom Brandenburg Nikopoli Nürnberg
102 ü. Chr.
101 v. Chr.
186 Das Altertum.
Wege noch vier konsularische Heere, so daß Schrecken und Entsetzen in Nom herrschte. Dieser schrecken wurde erhöht, da noch ein anderer germanischer Volksstamm, die Teutonen, vom Rhein her durch Gallien zogen und ihre Richtung nach Italien nahmen. In dieser Not wurde Marius, obwohl er noch abwesend war, gegen Gesetz und Herkommen und zwar wiederholt zum Kousul erwählt. Er schlug die Teutonen bei Aix in einem furchtbaren Treffen. Das Jahr darauf unterlagen bei Ver-cellä auch die Cimbern, welche durch Tirol in Oberitalien eingefallen waren, der römischen Kriegskunst und der Ungunst der italischen Sonne. Die Cimbern sowohl als die Teutonen waren vernichtet.
Anmerkungen.
1. Noreja, alte Stadt im heutigen Kärnten. Vercellä in Oberitalien an der Sesia, h. Vercelli.
2. Der Konsul Galba, welcher die Lusitauer hinterlistig in die Falle gelockt und sie wehrlos hatte niedermetzeln lassen, wurde dieses Treubruchs wegen von dem ältern Cato in Rom angeklagt. Aber das römische Volk sprach den Konsul frei und zeigte dadurch, wie tief es schon gesunken war. Der Kousul Cäpio, welcher eigennützige Freunde des Viriathns durch Versprechen bewogen hatte, den Häuptling zu töten, verweigerte den Mördern gleichwohl nach der That die verheißene Belohnung. Dessenungeachtet scheute er sich nicht, um die Ehre des Triumphes anzuhalten. Der römische Senat schlug es aber ab.
3. Nachdem der Senat den vom Konsul Mancinns mit den Nu-mantinern geschlossenen Frieden nicht genehmigt halte, hätte er den Konsul mit samt dem Heere an die Nnmantiner auslieferu müssen. Er ließ aber nur deu Kousul, bis auf den Gürtel entblößt, vor die Thore von Nu-mautia bringen und den Einwohnern zur Strafe überliefern, weil er sie durch falschen Frieden und unrechtmäßigen Eid betrogen habe. Aber die Barbaren waren edler als die Römer. Sie »ahmen den Mauciuus garnicht an, denn, sagten sie, das Blut eines einzelnen Mannes ist keine Genugthuung für deu Bruch eines Vertrages.
4. Bezeichnend für deu Grad, in dem die Bestechlichkeit und die Geldgier bei römischen Beamten eingerissen war, sind die Worte Jugurthas. Als diesem nach der Ermordung seines Vetters in Nom nichts geschah, als daß er die Stadt verlassen mußte, rief er vor den Thoren Roms aus: „Ganz Nom ist feil, wenn sich nur ein Käufer dazu fände." Und er. hatte recht.
5. Die Cimbern sowohl als die Teutonen erschreckten zuerst die Römer durch ihre ungewöhnliche Größe, das kriegerische Aussehen, die rauhe Sprache und das wilde Geschrei und das Getöse der Massen, womit sie ihre Angriffe zu begleiten pflegten. Sie führten ihre Habe, ihre Weiber und Kinder auf Wagen mit sich, die sie hinter der Schlachtliuie aufstellten. Von der Wagenburg herab riefen die Frauen den Männern Mut zu und ermunterten sie zum Kampfe. Wenn die Römer eine Schlacht gewonnen hatten, so setzten die Weiber den Widerstand fort und die Wagenburg mußte erstürmt werden. Die Weiber gaben, sich und
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Extrahierte Personennamen: Marius Marius Noreja Galba Cato Kousul_Cäpio
Extrahierte Ortsnamen: Rhein Gallien Italien Oberitalien Oberitalien Sesia Vercelli Rom
310 . Die mittlere Zeit.
Kaiserin Agnes frei wurde, verweigerte diese die Belehnung, obwohl Berthold I. bereits 1052 den Titel Herzog angenommen hatte. Doch gab sie demselben das Herzogtum Kärnten und die Markgrafschaft Verona. Nach dessen Tode trennten sich die Nachkommen deshalb in die herzogliche oder zähringische Linie und in die mark gräfliche oder badische Linie. Von letzterer stammt das regierende Haus ■ in Baden ab.
§ 114.
Gregor Vii.
(1073—1085.)
320) Auf dem päpstlichen Stuhle saß aber damals Gregor Vii., eiu Mann, der sich ebensosehr durch die Reiuheit feiner Sitten und die Strenge seiner Grundsätze auszeichnete, als er von Eifer erfüllt war, die Kirche aus den Fesseln der weltlichen Gewalt zu befreien. Die Kirche war nämlich in diesen Zeiten sehr reich geworden, und Bischöfe und Klöster hatten durch Scheukuugen viele Güter und Ländereien erhalten. Dadurch aber kamen jene in ein Verhältnis zum Staate, welches ihnen zwar ein gewisses Ansehen verschaffte, sie aber doch „auch wieder in Abhängigkeit brachte; denn die Bischöfe und Abte wurden zwar Fürsten und Neichsstände, aber sie wurden auch zugleich Lehensleute der Kaiser und an den Hof gezogen. Viele zogen als solche in den Krieg oder bekleideten Hofämter und führten ein weltliches Leben. Die vornehmen Familien suchten den nachgebornen Söhnen geistliche Würden zu verschaffen, um den Familienreichtnm zu erhalten und zu mehren. Wie jener Simon Magus (Apostelg. 8, 18) dem Petrns Geld anbot, damit er auch die Gabe erhalte, den heiligen Geist mitzuteilen, so bot man Geld für geistliche Ämter, kaufte und verkaufte man Bistümer und Pfründen (Simonie). Insbesondere trieb Heinrich Iv. die Simonie auf die schamloseste Weise, um Geld zu seinen Ausschweifungen zu erhalten. Den alten Kirchengesetzen entgegen, waren viele Geistliche verheiratet, und die toorge um ihre Familien benahm ihnen die Kraft, gegen die Übergriffe der weltlichen Gewalt sich zu wehren. So war das Verderben auch in die Kirche Gottes gedrungen. Gregor Vii., über solche Mißstände tief betrübt, sah nur Rettung in der Durchführung der alten Kirchengesetze, die den Priestern die Ehelosigkeit zur Pflicht machten, und in der Bekämpfung der Simonie. Er belegte deshalb alle verheirateten Priester, sowie alle Priester, welche ihre Ämter gekauft hatten, mit dem Banne, bis sie zur Ordnung wieder zurückkehrten. Auch verbot er den Kaisern und Fürsten, die Bischöfe und Äbte mit
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Extrahierte Personennamen: Agnes Gregor Gregor_Vii Gregor Simon_Magus Heinrich_Iv Heinrich Gregor
in. Die neue Zeit.
8 152.
Die kirchlichen Zustände im Anfange des 16. Jahrhunderts.
423) Seit der großen Kirchenversammlung von Konstanz war das Bedürfnis einer Reformation der kirchlichen Zustände nicht nur immer lebhaft gefühlt worden, sondern es wurde auch tu dieser Richtung hiu viel gethan. Namentlich unterzogen die Kirchenversammlungeu von Basel und die fünftei4si— Synode im Lateran sich dieser Aufgabe in ernster und^ würdiger Weise. Auch durch die Konkordate, welche die w-Päpste mit den einzelnen Nationen abschlössen, wurdeu viele Beschwerden beseitigt. Aber an dem großen Körper der Kirche konnten weder auf einmal alle Schäden geheilt, noch alle Ursachen
des Übels gehoben werden. Die Selbstsucht und der Eigennutz der einzelnen standen hindernd im Wege, sobald die gefaßten Beschlüsse durchgeführt werdeu sollten.
424) Zu deu zahlreichen Übelständen in der Kirche gehörte vor allem das große Sittenverderbnis, welches infolge der ewigen Kriege und Zwiste unter die Geistlichkeit wie unter die Laien gedrungen war. Zu der Roheit der Sitteu kam die grojze^Unwissenheit, da in den Stürmen der Zeit viele Kloster-und L-tiftsschnlen wieder eingegangen waren. Die Reichtümer der Kirche hatten die Geistlichkeit verweichlicht und die Bistümer und Stifter dienten oft nur als Verforgungsaustalteu für adelige Herren, die weltlich gesinnt waren und ihre Pflichten weder kannten noch ausübten. Viele Bischöfe wohnten gar nicht an ihren Bischofssitzen, viele Pfründen waren im Besitze solcher die nicht emmal Priester waren; für den römischen Hof wurden große Abgaben erhoben. Viele Klöster hatten sich von der Aufsicht des Bischofs freizumachen gewußt, und die Dominikaner und Franziskaner, welche ebenfalls nur dem römischen Stuhl unterworfen waren, zankten sich unter sich und mit auderu Orden.
Wenn es auch nicht wahr ist, daß die Kenntnis der heiligen
Rolfus, Weltgeschichte. 3. Aufl. 18
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§ 185. Frankreich von Lndwig Xiii. bis zur Revolution. 505
tipp von Anjou, Ludwigs Enkel, auf dem spanischen Thron sich befestigte. Nur Holland, welches durch seine Dämme beschützt wurde, blieb nngedemütigt. Durch den Kauf von fünf westindischen Inseln, welche die Malteser abließen, wurden die Kolonien vermehrt. Wie aber Ludwig Xiv. herrschsüchtig nach außen war, so war er willkürlich und despotisch seinem eigenen Volke und selbst dem Parlamente gegenüber.
Der Grundsatz: „l’etat c’est moi“ leitete ihn in allen seinen Regentenhandlungen. Um der königlichen Gewalt ihre vollkommene Unnmschränktheit zu sichern, wurden alle Rechte mit Füßen getreten und selbst die persönliche Freiheit durch willkürliche Ver-haftsbefehle (lettres de cachet) verletzt. Ein Bürgerkrieg, der dadurch entstand (die Fronde), wurde blutig unterdrückt. Durch die Aufhebung des Ediktes von Nantes (s. Nr. 464) wurden viele Tausende protestantischer Unterthanen aus dem Lande vertrieben und dadurch dem Wohlstände tiefe Wnnden geschlagen, less. Die Freiheit der Kirche sowohl als die bürgerliche Freiheit wurde durch die Verkäuflichkeit der Stellen vernichtet und dnrch eine unsinnige Papiergeldwirtschaft und planmäßiges Aussaugen das Land mit einer Schuldenlast von 900 Millionen Thalern überbürdet. .
508) Ludwig Xv., der minderjährige Urenkel Ludwigs Xiv., ms-erbte die französische Krone. Sowohl während der Regentschaft 1774, des Herzogs von Orleans als während der langen eigenen ms— Regierung dieses Königs wurde die Finanznot des Staates durch im fortwährende Kriege mit Österreich, Spanien, Preußen und England noch vergrößert, während immer neue und vermehrte Steuerauflagen, herbeigeführt durch eine Verschwendung ohnegleichen, den Wohlstand des Landes und Volkes zerrüttetem Durch die Sittenlosigkeit des Königs und seines Hofes wurde das Volk, das in den vorhergehenden Regierungen bereits böse Beispiele vor Augen gehabt, mehr und mehr verdorben und der Grund zu dem Haß und der Verachtung gelegt, welche später dem Throne so verderblich werden sollten. Als Ludwig Xv. nach sechzigjähriger Regierung starb, folgten ihm die Flüche und die im. Verwünschungen seiner Unterthanen.
Anmerkungen.
.. 1- Ludwig Xiii., geb. 27. Sept. 1601, wurde mit 13 Jahreu schon nuinbig erklärt, damit die Regentschaft der Königin-Mutter Maria ü0.13 er.,ut aufhörte. Diese selbst wurde bald vom Hofe vertrieben,
™eu i1' Nch an die Spitze einer Partei stellte, die Staatsgelder an ihre Uuitftunge verschwendete und Unruhen stiftete. Sie durfte zwar wieder
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Extrahierte Personennamen: Anjou Ludwigs_Enkel Ludwigs Ludwig_Xiv Ludwig Ludwig_Xv. Ludwig_Xv. Ludwigs_Xiv. Ludwigs_Xiv. Ludwig_Xv. Ludwig_Xiii Ludwig Maria_ü0.13 Maria
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Holland Nantes Spanien England
§ 146. England. 399
Fungen. Auch über die Falkenzucht schrieb Alfred. Leider wurde dieser große und edle König nur 52 Jahre alt. „(Sr starb 901, im dreißigsten Jahre seiner Regierung, an einem innern Übel, an dem er zweiunddreißig Jahre gelitten. Ihm schreibt man die berühmten Worte zu: die Engländer sollen so frei werden als ihre Gedanken. — Ednard der Bekenner erhielt seinen Beinamen wegen seines reinen und tadellosen Lebenswandels.
2. Unter Richard Löweuherz (s. § 116, Anm. 5), der fünf Jahre nach seiner Befreiung aus der Gefangenschaft bei der Belagerung einer französischen Stadt durch einen Pfeilschuß getötet wurde, war die größte Unordnung eingerissen, da Richard außer persönlicher Tapferkeit keine andere Regententugend besaß. Ebenso untüchtig war Johann ohne Land, der sich überdies noch in kirchliche Angelegenheiten mischte. Er wurde deshalb mit dem Banne und das Land mit dem Interdikt belegt, und Johann war zuletzt genötigt, sich dem Papste zu unterwerfen, England als päpstliches Lehen aus dessen Hand zu nehmen und einen jährlichen Tribut zu bezahlen. Wohl war es nach unfern Anschauungen unrecht, daß der Papst die englischen Unterthanen des Eides der Treue gegen Johann entband. Wie sehr aber der Papst in der Sache recht hatte, geht daraus hervor, daß Johann, nachdem er sich im Kote aller Laster herumgewälzt hatte, mit dem Morde von 184 Kindern belastet starb, und die Engländer sagten, er werde die Holle ebenso verpesten, wie er mit seinem Gestanke England angesteckt habe. Die Magna Charta wurde ihm auf dem Felde zu Windsor (U-ind-sör) mit bewaffneter Hand von den Baronen und Bischöfen abgezwungen (1215). Durch sie verpflichtete sich der König, feine willkürlichen Verhaftungen vorzunehmen und feine neuen Stenern ohne Genehmigung des Parlamentes aufzulegen. Auch erhielt jeder freie Mann das Recht, nur von seinesgleichen gerichtet werden zu können. Später wurden noch Abgeordnete der guten Städte und Flecken zur Reichsversammlung gezogen (1265) und es entstand neben dem Db er Haufe das Unterhaus oder das Haus der Gemeinen, welche das Interesse des Volkes vertraten.
3. Der Besitz französischer Länderstriche gab fortwährend Veranlassung zum Kriege mit Frankreich. Die englischen Könige suchten ihre Macht über den Kanal hinüber auszudehnen und eine Zeitlang gelang ihnen dies, auch. Durch gegenseitige Vermählungen erhielt das englische Korngshaus auch Ansprüche auf den Thron von Frankreich, und Eduard Vii. (der schwarze Prinz) führte sogar den französischen König Johann Ii. gefangen nach London. Heinrich V. drang bis nach Paris vor, und Heinrich Vi. wurde als zehnjähriger Knabe in der Kirche No.tre Dame zu Paris gekrönt (1430). Erst feit dem Auftreten des Mädchens von Orleans wendete sich das Glück wieder den französischen Waffen zu (f. Nr. 408).
4- Der Thronsolgekrieg zwischen den Häusern Lancaster und Aork wird der Krieg der weißen und roten Rose genannt, weil £te= Lancaster eine rote Rose als Feldzeichen trugen, während das Feldzeichen derer von York eine weiße Rose war. Wie alle Bürgerkriege, so bildet auch. dieser eine Kette von Abscheulichkeiten und Unthaten, und die Sieger schleppten jedesmal die auf das Schaffst, welche das Schwert auf dem Schlachtfelde verschont hatte. Heinrich von Jfichmond stammte übrigens von mütterlicher Seite von den San-Er hatte sich nach Frankreich flüchten müssen und landete mit 2000 Franzosen an der englischen Küste, die ihm auch zum Siege
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Extrahierte Ortsnamen: England England England Frankreich Frankreich London Paris Paris Frankreich