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1. Die Weltgeschichte - S. 117

1835 - Mainz : Kupferberg
% Lothar der Sachse. Kreuzzüge. 117 n.c.t. 4) Heinrich V. bedrängt wiederholt die Päbste, kämpft 1100. gegen empörte Fürsten in Deutschland (Pfalzgraf Siegfried), beendigt den Investitur-Streit mit dem Concordat zu 1122. Worms (der Kaiser belehnt die Geistlichen wegen der Rega- lien mit dem Sceptcr, der Pabst investirt mit Ring und Stab), stirbt zu Utrecht, als der letzte der fränkischen Dynastie. 1125. Lothar Ii. der Sachse, von 1125 — 1137. * Au die Nachtheile des beginnenden unseligen Streites zwischen den Hohenstaufen und Welfen schließen sich die immer verderblicheren Züge nach Italien. Lothar, von den versammelten Fürsten am Rheine gewählt, kämpft gegen die geächteten Hohenstaufen, Kon- rad von Franken und Friedrich von Schwaben (Ghibellinen und Waiblinger), verbindet sich mit Herzog Heinrich dem Stolzen (Welfen) von Baiern und überträgt ihm Sachsen 1127. Zwei Züge nach Italien; Normänner unter Roger tl. von Sicilien. Albrecht der Bär, Graf von Ballenstädt, erhält die Markgrafschaft Nordsachsen, — seine wendischen Eroberungen (seit 1144 Markgraf von Brandenburg). Die Pfalz grafen verlieren, bei der zunehmenden Macht der Herzoge, an Einfluß; ihre Rechte gehen im Kleinen über an die Burg- grafen; und statt der Grafen erhalten viele Bischöfe Kirchenvögte über ihre kirchlichen Güter. Die Leibeigenen fangen unter Heinrich Iv. an, Waffen zu tragen und Kriegsdienste zu thntt: — Die Reichsversammlnngen sind allmälig mehr in den Städten, als in den Reichspfalzen; daher Reichs- städte. Handwerke und Handel besonders seit Heinrich V. allgemeiner; aber Menge der Raubschlösser, vorzüglich unter Heinrich Iv. Kreuzzüge: Jerusalem seit 657 unter den Arabern; der Druck der dortigen Christen, und namentlich der Pilger, im achten Jahrhundert unter dem Chalifat der Abbasiden besonders groß, steigt noch höher im zehnten unter den ägyptischen Fatimiden und im eilften unter dem Chali- fen Hakem, und als endlich die seldschukischen Türken unter dem Sultan Malek-Schah sich der arabischen Länder bemächtigen, und der Bruder des Sultans, Thutusch, seinem Feldherrn Orthok 1086 Jerusalem schenkte, begannen die furchtbarsten Greuel in der heiligen Stadt. Allgemeine Klage der Pilger. Peter von Amiens 1094.

2. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 113

1878 - Mainz : Kunze
— 113 — § 14. Friedrich Ii. Keinriäi Vi. (1190—1197), Barbarossas ältester Sohn, besaß wohl die Kraft, nicht aber die Milde seines Vaters. Besonders hart zeigte er sich in Unteritalien, wo man ihm sein Erbrecht bestreiten wollte. In Deutschland hatte Leopold von Oesterreich den vom Kreuzzug heimkehrenden Richard Löweuherz gefangen genommen und dem Kaiser ausgeliefert. Dies Ereignis sprengte den welfischen Bund im Norden, au dessen Spitze noch immer Heinrich der Löwe stand. Dagegen bereitete die heimliche Vermählung eines Sohnes des letzteren mit einer Base des Kaisers, Agnes von Stahleck, die Versöhnung der Parteien vor, in Folge deren Richard gegen jährlichen Tribut seiner Haft entlassen wurde, der Löwe aber Verzeihung erhielt. Derselbe starb 1195, ein großer für Deutschlands Macht im Osten thätiger Mattn, dessen Unglück es war, daß er den Weg eines noch Größeren zum Schaden des Reiches zu oft kreuzte. Des jungen Kaisers Seele war gewaltiger Pläne voll; zunächst wollte er die Kroue erblich machen und versprach bagegen den Fürsten die Erblichkeit ihrer Lehen auch in weiblicher Linie, dann zerriß er das Lehensbanb zwischen dem Papste und Sübitalieu und Toskana, waltete überhaupt in ganz Welschlaub wie ein unumschränkter Herr, enblich gebachte er das Reich vott Byzanz und den ganzen Orient von sich abhängig zu machen. Allen diesen hohen Entwürfen machte sein früher Tod eilt Ende, der von den Armen und Gebrückten, welche er gegen geistliche ititb weltliche Anmaßung wacker und gerecht geschützt hatte, aufs tiefste beklagt wurde. Er hinterließ seinem dreijährigen Söhnlein, zuerst Konstantin, dann Friedrich genannt, die italischen Erblande. In Deutschland aber fand eine zwiespältige Wahl statt, indem die Staufen (Ghibelliuen) bcs Kaisers Bruder H^hikipp, die Welfen Hlto Iv. zum Könige machten. Obwohl der kräftige Papst Innocenz Iii. sich für den letzteren erklärte, behielt Philipp in zehnjährigem Ringen die Oberhand und war im Begriffe des Brubers Pläne zu verfolgen, als ihn der Stahl eines Mörders, eines Wittelsbachers, traf. Da einigte sich ganz Deutschland in der Anerkennung Ottos, umsomehr, da er den Morb seines Gegners scharf ahnbete und feine Tochter sich zur künftigen Gemahlin bestimmte. Allein er verfeindete sich bald mit dem Papste, dem er die gegebenen Versprechungen nicht hielt- So stellte bettn biefer selbst bett jungen Friedrich, seinen Mündel, als Gegenkönig aus und sandte ihn mit seinem Segen und Gelbe über die Alpen (1212). Bereits 1215 war berfelbe in ganz Deutschland anerkannt, Otto aber starb verlassen und verarmt 1218 auf der Harzburg. Eben, Geschichtsabriß. g

3. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 129

1878 - Mainz : Kunze
— 129 — ihrem Lande fern (1444), das Elsaß aber uni) der Oberrhein überhaupt wurden von ihnen gräßlich verwüstet. Schon damals sprach der übermütig gewordene Franzosenkönig offen ans, daß die natürliche Grenze seines Reiches im Osten der Rhein sei. Burgund gedieh weiter. Der Enkel des Gründers gewann theils durch Vertrag und Kauf, theils durch Vergewaltigung Luxemburg, Brabant und die holländischen Besitzungen der unglücklichen Jacobäa von Baiern, und hinterließ seinem Sohne Karl dem Kühnen ein Reich, welches von der Nordsee bis zu den Alpen sich erstreckte und durch Wohlhabenheit, Handel und Industrie alle europäischen Staaten übertraf Karls Härte und Läudergier verursachte seinen Fall. Bei Grans0n und Murten verlor er 1476 gegen die Schweizer Mut und Gut, bei Ranzig 1477 gegen die Lothringer das Blut. Die Bourgogne wurde von dem gewalttätigen und rücksichtslosen französischen König Ludwig Xi. als erledigtes Schert eingezogen; die übrigen burgundischen Besitzungen brachte Karls einzige Tochter und Erbin Maria ihrem Gemahl, dem österreichischen Erzherzog Maximilian, als Heiratsgut zu. § 22. Maximilian I. Nachdem Maximilian sein Burgund in schwerem Kampfe behauptet und nach Marias Tod durch Niederwerfung des flandrischen Aufstandes, während dessen er selber auf einige Zeit in die Gefangenschaft der Aufrührer gerathen war, sich gesichert hatte, fiel ihm beim Tode seines Vaters 1493 die Kaiserwürde und damit die Verpflichtung zu, dem arg zerrissenen Reiche Friede und Ordnung wieder zu geben. So kam denn schon 1495 auf dem Wormser Reichstage der ewige Landfrieden zu Stande, ein Gesetz, welches Jedem verbot sich durch Fehde Recht zu verschaffen. Schon seit Kaiser Friedrichs Ii. Zeiten hatte man eine ähnliche Einrichtung erstrebt, indessen hatte die Ohnmacht der meisten Kaiser und der Widerwille der Fürsten alle Anstrengungen vereitelt. Jetzt boten verschiedene edle Herrscher, vor allen der würtembergische Eberhard im Bart, von selbst die Hand dazu. Um den Landfrieden auszuführen wurde das Reichskammergericht eingesetzt, das nacheinander seinen Sitz in Frankfurt, Speier und Wetzlar hatte. Wenn das Verfahren an demselben auch äußerst schleppend war und dadurch später manchen Spott hervorrief, so läßt sich doch der Segen nicht verkennen, Eben, Geschichtsabriß. g

4. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 105

1878 - Mainz : Kunze
— 105 — Kaisers, der vergebens durch einen Sprung in den Rhein sich dem Entführer zu entziehen suchte. Hannos Erziehung entbehrte der Liebe, seine selbstsüchtige Reichsverweserschaft brachte auch keine Abhülse der traurigen Lage. Bei einer Reise, die er nach Rom machte, kam Heinrich unter die Aufsicht Ab albert 3 von Bremen, der selbst ein Feind der Sachsen sein Mündel gegen diese erbitterte. Des Kaisers Druck lag schwer auf dem sächsischen Lanbe; besonbers beschwerte man sich über die kostspielige Hofhaltung, die Anlegung von Zwingburgen, 'die Absetzung des eines Mordversuchs angeklagten Otto von Nordheim und die Gefangenschaft des sächsischen Herzogs Magnus. Im Jahre 1073 wurde Heinrich daher in seiner Harzburg bei Goslar belagert und entkam nur durch die Flucht. Weil aber die Aufrührer bei der Zerstörung der Burg nicht einmal die Kirche und die Gräber geschont hatten, gelang es ihm mit Hilfe der Städte und der treu gebliebenen Fürsten nach dem Siege bei Hohenburg (1075) grausame Rache zu nehmen. Bald darauf gerieth er in Streit mit dem Papste Gregor Vii., der ihn bannte und zum Büßgang nach Canofsa (1077) veranlaßte. Trotz seiner Demütigung wählte man in Deutschland einen Gegenkönig, seinen Schwager Rudolf von Schwaben, welcher indes schon 1030 in der Schlacht bei Merseburg fiel. Sein Herzogtum erhielt der gut kaiserliche Friedrich von Hohenstaufen als Belohnung seiner treuen Dienste. Auch in Italien schien Heinrich das Glück zu lächeln, denn Gregor mußte Rom verlassen und ist bei den Normannen gestorben. Und doch wurde er seines Lebens nicht froh. Die Sünden seiner Jugend, von seinen Gegnern arg übertrieben, besonders die harte Behandlung seiner edeln Gemahlin Bertha scheinen in seinen Söhnen ihre Rächer gefunden zu haben. Zumal der zweite, Heinrich, vergaß die Kindespflicht so sehr, daß er den Vater gefangen nahm und sich gestützt auf die päpstlich ‘Gesinnten und Fürsten auf den Thron schwang. Dem wollten die reichstreuen Städte wehren, aber bcm brohenben Krieg machte der Tod des gebannten und gebeugten alten Kaisers ein Ende. Heinrich V. (1106—1125) regierte nicht ohne Kraft, bemächtigte sich des Papstes Paschalis in seiner Peterskirche, kämpfte mit abwechselndem

5. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 107

1878 - Mainz : Kunze
— 107 — ein, richteten aber trotz des besten Willens noch mehr Verwirrnng an. Wenn es so um das Haupt der Kirche schlimm aussah, so war es um die Glieder noch übler bestellt. Dem Christentum zum Trotze herrschte im westlichen Europa eine Rohheit, von der die jetzige Zeit sich kanm einen Begriff machen kann. Selbst die barbarischsten Strafen vermochten nicht der Zügellosigkeit von Hoch und Niedrig zu steuern. Der Sitten-losigkeit suchte die Askese durch das Mönchs- und Klosterweseu entgegenzuwirken , dessen Anfänge in Italien in die ostgothische Zeit fallen (Benedikt von Nursia, daher Benediktiner). Aber auch in den Klöstern erlahmte die Zucht, und es bedurfte einer Wiedererweckung derselben, die von Clügny ausgieng. Hier fand auch der Mönch Hildebrand aus Saona seine Bildungsstätte und legte den Grund zu seiner künftigen Größe. Im Jahre 1046 begleitete er den zu Sutri abgesetzten Papst Gregor Vi. ins Exil nach Deutschland, im Herzen empört, daß des Kaisers Machtspruch die Oberherrschaft der Kirche regelte. Später wurde er der Berather einer Reihe von Päpsten, deren Beförderung er besonders ins Werk gesetzt hatte. Einer derselben, Nikolaus Ii., bestimmte auf seine Eingebung, daß künftighin die Wahl des Papstes nur durch das Cardinalcollegium erfolgen sollte, wobei die kaiserliche Genehmigung derselben einstweilen noch unangetastet blieb (1059). Erst 1073 bestieg Hildebrand selber unter dem Namen Gregor Vh. den päpstlichen Stuhl. Im folgenden Jahre schon erneuerte er das früher durch Concilien und Päpste ausgesprochene, jedoch nicht durchweg beachtete und besonders in Oberitalien und Deutschland vernachlässigte Gebot der Ehelosigkeit der Priester (Cölibat). Damit bezweckte er die Unabhängigkeit des geistlichen Standes vom weltlichen Regiment; denn wer keine Familienrücksichten zu nehmen hatte, konnte um so entschiedener als Streiter für die Allgewalt der Kirche eintreten. Den Widerstand, welchen Gregors Gebot an verschiedenen Orten hervorrief, unterdrückte dieser mit Hilfe des Pöbels. 1075 erließ er das Verbot der Simonie. Bisher war es Sitte gewesen, daß die weltlichen Herrscher die in ihren Gebieten gelegenen Bistümer und Abteien mit Männern ihrer Wahl besetzten, die entweder durch geleistete Dienste sich die Gunst ihres

6. Abriss der Geschichte für höhere Knaben- und Mädchenschulen - S. 123

1878 - Mainz : Kunze
— 123 - verstand seinen Beutel zu füllen. Gegen die größeren Fürsten und die Kirche war er unterthänig, die Ritter und Städte achtete er gering. 1356 erließ er zu Metz die goldene Bulle, jenes Reichsgesetz, welches über die Wahl des Königs und die Rechte der Kurfürsten handelt. Es gab deren sieben, drei geistliche: Mainz, Trier, Köln und vier weltliche: Pfalz, Sachsen-Wittenberg, Böhmen, Brandenburg. Unter Karls Regierung wütete in Europa und besonders in Deutschland der schwarze Tod, eine pestartige Krankheit, welche Millionen Menschen hinraffte. Da man sie für eine Strafe des Himmels ansah, glaubte man durch Buße den göttlichen Zorn beschwichtigen zu können. Es bildeten sich daher die Geißlerbrüderschaften, die in offenen Widerspruch zur Kirche traten. Auf Karl folgte sein Sohn Wenzel (1378—1400). Nicht ohne wissenschaftliche Bildung und Erfahrung in Staatsgeschäften, ein leidenschaftlicher Jäger, versank er im Gefühl seiner Ohnmacht bei den vielfachen Wirren des Reichs in Trägheit und entehrte sich durch Trunksucht und wahnsinnige Thaten der Grausamkeit gegen Adelige und Geistliche (Nepomuk). Währenb feiner Regierungszeit erfochten die Schweizer durch die Aufopferung Arnolbs von Winkelried den entschiedenen Sieg über Oesterreich bei Sempach (1386); auch gelang es dem würtem-bergifchen Grafen Eberhard dem ©reiner und dem Schleglerbunde die schwäbischen Städte bei Döffingen zu demütigen (1388). Als Wenzel Miene machte die Kirchenspaltung (Schisma) zu beseitigen, welche feit 1378 dadurch eingetreten war, daß sowohl in Avignon als in Rom Päpste gewählt wurden, die sich und ihre Anhänger gegenseitig bannten, fetzten ihn die rheinischen Kurfürsten ab und wählten den Wittelsbacher Wuprecht von der i?fas$ (1400—1410), der ebensowenig Ruhe und Orbnung im Reiche herzustellen vermochte. Nach feinem Tode gebachte Wenzel, der feine Ansprüche auf den Thron nie aufgegeben hatte, biefe wieber geltenb zu machen; außer ihm bewarben sich sein gelbgieriger Oheim Jobst von Mähren und sein jüngerer Bruder Siegmund um denselben. Der letztere, welcher neben Brandenburg auch Ungarn besaß und bei Nikopoli 1396 wenn auch unglücklich doch nicht unrühmlich gegen die türkische Uebermacht gesümpft hatte, wurde durch die Bemühung des zollerschen Burggrafen von Nürnberg, 19. Liegmund.

7. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 186

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
102 ü. Chr. 101 v. Chr. 186 Das Altertum. Wege noch vier konsularische Heere, so daß Schrecken und Entsetzen in Nom herrschte. Dieser schrecken wurde erhöht, da noch ein anderer germanischer Volksstamm, die Teutonen, vom Rhein her durch Gallien zogen und ihre Richtung nach Italien nahmen. In dieser Not wurde Marius, obwohl er noch abwesend war, gegen Gesetz und Herkommen und zwar wiederholt zum Kousul erwählt. Er schlug die Teutonen bei Aix in einem furchtbaren Treffen. Das Jahr darauf unterlagen bei Ver-cellä auch die Cimbern, welche durch Tirol in Oberitalien eingefallen waren, der römischen Kriegskunst und der Ungunst der italischen Sonne. Die Cimbern sowohl als die Teutonen waren vernichtet. Anmerkungen. 1. Noreja, alte Stadt im heutigen Kärnten. Vercellä in Oberitalien an der Sesia, h. Vercelli. 2. Der Konsul Galba, welcher die Lusitauer hinterlistig in die Falle gelockt und sie wehrlos hatte niedermetzeln lassen, wurde dieses Treubruchs wegen von dem ältern Cato in Rom angeklagt. Aber das römische Volk sprach den Konsul frei und zeigte dadurch, wie tief es schon gesunken war. Der Kousul Cäpio, welcher eigennützige Freunde des Viriathns durch Versprechen bewogen hatte, den Häuptling zu töten, verweigerte den Mördern gleichwohl nach der That die verheißene Belohnung. Dessenungeachtet scheute er sich nicht, um die Ehre des Triumphes anzuhalten. Der römische Senat schlug es aber ab. 3. Nachdem der Senat den vom Konsul Mancinns mit den Nu-mantinern geschlossenen Frieden nicht genehmigt halte, hätte er den Konsul mit samt dem Heere an die Nnmantiner auslieferu müssen. Er ließ aber nur deu Kousul, bis auf den Gürtel entblößt, vor die Thore von Nu-mautia bringen und den Einwohnern zur Strafe überliefern, weil er sie durch falschen Frieden und unrechtmäßigen Eid betrogen habe. Aber die Barbaren waren edler als die Römer. Sie »ahmen den Mauciuus garnicht an, denn, sagten sie, das Blut eines einzelnen Mannes ist keine Genugthuung für deu Bruch eines Vertrages. 4. Bezeichnend für deu Grad, in dem die Bestechlichkeit und die Geldgier bei römischen Beamten eingerissen war, sind die Worte Jugurthas. Als diesem nach der Ermordung seines Vetters in Nom nichts geschah, als daß er die Stadt verlassen mußte, rief er vor den Thoren Roms aus: „Ganz Nom ist feil, wenn sich nur ein Käufer dazu fände." Und er. hatte recht. 5. Die Cimbern sowohl als die Teutonen erschreckten zuerst die Römer durch ihre ungewöhnliche Größe, das kriegerische Aussehen, die rauhe Sprache und das wilde Geschrei und das Getöse der Massen, womit sie ihre Angriffe zu begleiten pflegten. Sie führten ihre Habe, ihre Weiber und Kinder auf Wagen mit sich, die sie hinter der Schlachtliuie aufstellten. Von der Wagenburg herab riefen die Frauen den Männern Mut zu und ermunterten sie zum Kampfe. Wenn die Römer eine Schlacht gewonnen hatten, so setzten die Weiber den Widerstand fort und die Wagenburg mußte erstürmt werden. Die Weiber gaben, sich und

8. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 272

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
272 Die mittlere Zeit. Ihre rotgelbe Farbe wurde durch eine Art von Seife noch erhöht und ihre Fülle durch eine Pomade aus Talg oder Butter und Buchenasche befördert. Die Männer, welche es wachsen ließen wie das Frauengeschlecht, banden es rückwärts gegen den Scheitel in einen Schopf oder Knoten zusammen; der Bart wurde abgeschoren. Sie trugen einen einfachen Mantel, oft nur ein Tierfell, die Weiber dagegen Kleider von selbstgewobener Leinwand. Die Nahrungsmittel waren: Fleisch, geronnene Milch, Butter und Käse, Vogeleier, Fische, Haferbrei, Bier und eingetauschter Wein, den man gewöhnlich aus Bufselhörnern trank, die oft' mit Silber beschlagen waren. Religiöse Feste, Hochzeiten, Leichenfeierlichkeiten, Volksberatungen waren mit Trinkgelagen verbunden, bei denen man unter Begleitung musikalischer Instrumente sang. Bei solchen Gelagen kam es sehr oft zu Raufereien. 8 99. Kcltgiott der Germanen. Ständeunterschied. Mrgerliche Verfassung. 279) Die Religion der Germanen war ursprünglich Naturdienst, wie die aller asiatischen Völker. Man verehrte vorerst die Naturkräfte in ihrem geheimnisvollen Walten und dachte sich dieselben dann bald als persönliche göttliche Wesen. Der oberste Gott ist Odin oder Wodan, von dem die Äsen (Göttersöhne) abstammen. Neben den Äsen gibt es noch Halbgötter. Der vornehmste ist Tnisko, der erdgeborne Gott, und dessen Sohn Mannus, der Stammvater aller Menschen. Wodan thront zu Asgard, der Götterheimat, wo die Walhalla ist, die Himmelsburg, in der nach ihrem Tode die gefallenen Helden von edlem Geschlecht sich erfreuen. Auch an wohlgesinnte Dämonen wie an neckende und schadende Plagegeister glaubte man. Die heiligen Orte der Germanen waren Tempel, insbesondere aber geheiligte Haine und Opferplätze im Freien. Leider wurden auch Menschenopfer dargebracht, wobei namentlich viele Kriegsgefangene geschlachtet wurden. Die Priester standen in großem Ansehen. Sie waren neben den Königen die höchsten Diener des Staates und die Erforscher des göttlichen Willens in allen öffentlichen Angelegenheiten. Als solche waren sie auch zugleich die Richter und Vollstrecker der Todesurteile bei Staatsverrätern und die Bewahrer der Nationalfeldzeichen. Es gab auch Priesterinnen, weissagende Frauen, die aus den Eingeweiden der Opfertiere, aus dem Blute der getöteten Gefangenen, aus dem Geräusche der Wellen 2c. prophezeiten. 280) Die politische Verfassung beruhte ganz auf dem Grundbesitze, der allein rechtsfähig machte. Im Vollgenuß der Rechte befanden sich die Freien, welche ein unveräußerliches Grund-

9. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 310

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
310 . Die mittlere Zeit. Kaiserin Agnes frei wurde, verweigerte diese die Belehnung, obwohl Berthold I. bereits 1052 den Titel Herzog angenommen hatte. Doch gab sie demselben das Herzogtum Kärnten und die Markgrafschaft Verona. Nach dessen Tode trennten sich die Nachkommen deshalb in die herzogliche oder zähringische Linie und in die mark gräfliche oder badische Linie. Von letzterer stammt das regierende Haus ■ in Baden ab. § 114. Gregor Vii. (1073—1085.) 320) Auf dem päpstlichen Stuhle saß aber damals Gregor Vii., eiu Mann, der sich ebensosehr durch die Reiuheit feiner Sitten und die Strenge seiner Grundsätze auszeichnete, als er von Eifer erfüllt war, die Kirche aus den Fesseln der weltlichen Gewalt zu befreien. Die Kirche war nämlich in diesen Zeiten sehr reich geworden, und Bischöfe und Klöster hatten durch Scheukuugen viele Güter und Ländereien erhalten. Dadurch aber kamen jene in ein Verhältnis zum Staate, welches ihnen zwar ein gewisses Ansehen verschaffte, sie aber doch „auch wieder in Abhängigkeit brachte; denn die Bischöfe und Abte wurden zwar Fürsten und Neichsstände, aber sie wurden auch zugleich Lehensleute der Kaiser und an den Hof gezogen. Viele zogen als solche in den Krieg oder bekleideten Hofämter und führten ein weltliches Leben. Die vornehmen Familien suchten den nachgebornen Söhnen geistliche Würden zu verschaffen, um den Familienreichtnm zu erhalten und zu mehren. Wie jener Simon Magus (Apostelg. 8, 18) dem Petrns Geld anbot, damit er auch die Gabe erhalte, den heiligen Geist mitzuteilen, so bot man Geld für geistliche Ämter, kaufte und verkaufte man Bistümer und Pfründen (Simonie). Insbesondere trieb Heinrich Iv. die Simonie auf die schamloseste Weise, um Geld zu seinen Ausschweifungen zu erhalten. Den alten Kirchengesetzen entgegen, waren viele Geistliche verheiratet, und die toorge um ihre Familien benahm ihnen die Kraft, gegen die Übergriffe der weltlichen Gewalt sich zu wehren. So war das Verderben auch in die Kirche Gottes gedrungen. Gregor Vii., über solche Mißstände tief betrübt, sah nur Rettung in der Durchführung der alten Kirchengesetze, die den Priestern die Ehelosigkeit zur Pflicht machten, und in der Bekämpfung der Simonie. Er belegte deshalb alle verheirateten Priester, sowie alle Priester, welche ihre Ämter gekauft hatten, mit dem Banne, bis sie zur Ordnung wieder zurückkehrten. Auch verbot er den Kaisern und Fürsten, die Bischöfe und Äbte mit

10. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 327

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 121. Sturz Heinrichs des Löwen. Friedrichs I. Tod. 327 aber zu Chiavenna am Corners ee verließ er ihn mit allen feinen sächsischen Vasallen, obwohl Friedrich sich soweit herabließ, ihn fußfällig zu bitten, daß er bleiben möge. Friedrich erlitt bei Legnano eine furchtbare Niederlage und entrann dem Tode mit genauer Not. Da sah denn der Kaiser ein, daß es ihm un- ii?6. möglich fei, seine stolzen Pläne durchzuführen, und versöhnte sich mit dem Papste und zwar aufrichtig. Auch den Lombarden machte er Zugeständnisse. So konnte er nach Deutschland zurückkehre», wo er zuerst Heinrich den Löweu vor das kaiserliche Gericht lud, um ihn wegeu seiner Felonie (Lehensuntreue, Treubruch) zur Veraut-wortnng zu ziehen. Auch war Heinrich von seinen Nachbarn wegen mannigfacher Beeinträchtigung angeklagt. Da er nicht erschien , nahm ihm der Kaiser feine Lande und zerstückelte sie, um feinen der Fürsten durch die Belehnung übermächtig zu machen, in kleine Herrschaften. Der alte Löwe wehrte sich zwar grimmig, aber er konnte der ungeschwächten kaiserlichen Macht gegenüber nichts ausrichten und unterwarf sich. Zu Erfurt lag er vor Dem auf den Knieen, den er bei Chiaveuna umsonst ans den Knieen hatte flehen lassen. Er behielt nur seine Erblande Brau n- iisi. schweig und Lüneburg und mußte ans drei Jahre das Deutsche Reich verlassen. Heinrich begab sich nach England zu feinem Schwiegervater König Heinrich Ii. 339) Nun hatte Friedrich in Deutschland freie Hand und er benützte die Sicherheit vor auswärtigen Feinden dazn, geordnete Zustände im Innern herbeizuführen und zu befestigen. Noch einmal kehrte der Glanz seiner früheren Reichstage zurück. Es versammelten sich die Edlen feines Reiches und der auswärtigen Länder an seinem Hofe, und 1181 feierte er zu Mainz ein allgemeines nsi. Freuden- und Siegesfest, dem allein 40 000 Ritter beiwohnten. Allein stets zu großen Entwürfen geneigt, faßte er einen Gedanken auf, der für Deutschland die Ursache neuer Zwietracht wurde, und an welchem auch sein Geschlecht zu Gruude ging. Er vermählte nämlich seinen Sohn Heinrich mit Konstanze, der Erbin des Königs Wilhelm Ii. von Sizilien, So sollte Unteritalien rechtskräftig an den bereits zum König gewählten Heinrich Vi. fallen. Auch mit dem Papste wäre es wieder zu ernsten Zwisten gekommen, da Friedrich nochmals ungerechtfertigte Ansprüche auf die Besetzung der Bistümer und die Hinterlassenschaft der Bischöfe machte. Da drang plötzlich die Kunde in das Abendland, daß Sultan Saladin die Christen Bei Liberias geschlagen und Jerusalem erobert habe. Die ganze Christenheit wurde mit Schrecken und Entsetzen erfüllt und die Könige von England und Frankreich stellten sich an die Spitze eines neuen Kreuzzuges. Da nahm
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