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1. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 24

1873 - Kempten : Dannheimer
u wurde er beigesezt. So krftig und weise er regiert hatte, so schwach zeigte sich sein Sohn Ludwig der Fromme, welcher 843 durch den Vertrag zu Verdn sein Reich unter seine 3 Shne vertheilte wo durch Deutschland ein selbstndiges Knigreich wurde. Das Reich Karls des Groen zerfiel schon nach hundert Iah-ren. ^n Deutschland starb das karolingische Geschlecht anno 911 (Arnulf, Ludwig das Kind) aus und der frnkische Graf Konrad i wart) König der Deutschen. Dieser hatte gegen nere Feinde und mit inneren Unruhen zu kmpfen. Sein Nachfolger war der Herzog der Sachsen, Heinrich i, genannt der Finkler ober Vogelsteller, von 919 936, ein tchtiger Fürst, weise und tapfer. Er zchtigte die Wenden und Normnner, lie in allen Gauen feste Plze, ummauerte Städte oder Burgen, als Zufluchtsorte und Magazine anlegen, wodurch er den Brgerstand grndete, und fhrte be; der Reiterei zweckmige Kriegsbum.en ein. Als die Ungarn 933 einen Raubzug nach Deutschland wiederholten, schlug er sie entscheidend bei Merseburg. Ihm folgte Otto I der Groe, bis 973, (Schlacht aus dem Lechfeld 955' Adelheid), Otto 11, Otto Iii, dann dessen Vetter Her-zog Heinrich 11 von Bayern, der Heilige, bis 1024; hernach regier-ten Conrad 11, Herzog von Franken, dann Heinrich Iii und Heinrich Iv. Unterhalb der Stadt Bingen steht im Rheinstrom ein uralter Thurm, genannt der Mansth nrm. Er war einst ein Mantthurm, eine Zollstation fr die vorberfahrenden Schiffe . Uber ihn gibt es eine Volkssage. Der Erzbischof Hatto von Mainz war ein geiziger, hartherziger Mann. Bei einer Theurung 970 flehten ihn hungernde Arme um Brot, Korn und Mehl an, da seine Magazine voll angefllt waren. Der Bischof lie sie alle in eine Scheune führen, einsperren und dann das Gebude durch seine Soldknechte anznden. Wie ja icrten die Unglcklichen! Keiner konnte sich retten. Als der Bischof ihr Angstgeschrei hrte, so scherzte er hohnlachend: Hrt, wie die Kornmuse pfeifen! Da kam aber das Strafgericht Gottes der ihn. berall, wo er gieng und stand, sah er Muse. Sie schlpften in sein Bett, sprangen an der Tafel in die Schsseln und sogar am Altare verfolgten sie ihn. Um sich nun vor dem plagenden Uu-geziefer zu sichern, lie er sich mitten in die Fluten hinein auf eine vorhandene Jelsplatte dieses Bollwerk bauen. Oben in einem Gemache hoffte er Ruhe und den langentbehrten Schlaf zu finden. Doch

2. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 39

1873 - Kempten : Dannheimer
so Der Markgras von Baden (Wimpfen 1622), der Herzog v on Braun-schwur, der Graf von Mansfeld, der König von Dnemark unterlagen ; die Heere Tillys und Wallensteins gewannen die Oberhand und haus-tcn berall unmenschlich Anno 1629 erlie der Kaiser das Resti-tutionscdckt, woruach die eingezogenen Kirchengter und Klster wieder herausgegeben werden sollten. Da wandten sich die Evangelischen um Hilfe an den Kni i Gustav Adolf von Schweden. Er landete im Juni 1630, siegte fr Magdeburg war sein Anrcken zu spt bei Bretten selb 1631 der Tilly, drang in Sddeutschlaud ein und starb den 6 November 1632 bei Ltzen den Heldentod. Wallenstein, des Verraths verdchtig, wurde den 25 Februar 1634 zu Eaer ermordet. Als die Schweden im September 1634 die Schlacht bei Nrdlingen verloren hatten, griffen auch die Franzosen noch in den Kriea ein Land und Volk litten schrecklich; Hunger, Noch und Verzweiflung, Seuchen rafften die Mehrzahl der Bewohner hinweg; hunderte von Drfern waren menschenleer oder ganz verschwunden. Zu Mnster und Osnabrck wurde im Oktober 1648 der westflische Friede un-terzeichnet. Ein hchst beklaqenswerthes Schicksal erlitt die Stadt Magdeburg an der Elbe. Der kaiserliche General T>lly hatte sie belagert; aber die Brger vertheidigten muthvoll die Wlle und harrten auf die Ankunft des Schwedenknigs Gnstav Adolf. Noch einen Sturm wollte Tilly versuchen. Derselbe gelang; die Soldaten berrumpelten die Thore und drangen ein. Die Gewehre krachten, die Kanonen donnerten, die beutegierigen Krieger plnderten und mordeten. Ein Blutbad begann, wie es die Geschichte selten erzhlt. Kein Alter, kein Geschlecht wurde verschont. Aus dcn Husern schlugen die Flammen; viele Leute verbrannten, erstickten im Rauche oder in den Kellern, wohin sie geflchtet waren. Als Tilly von einigen Offizieren auf-gefordert wurde, dem Morden und Plndern Einhalt zu thun, soll er geuert haben: Kommt in einer Stnde wieder; der Soldat will fr se ne Mhe und Gefahr auch etwas haben." An den Kaiser schrieb er: Seit Trojas und Jerusalems Zerstrung ist kein solcher Sieg gesehen werben. Von der Stadt blieb nur der Dom stehen und einige Fischerhuschen; 20000 Menschen verloren ihr Leben. Von da an war das Glck von Tilly gewichen. Bei Breitenselb wurde er geschlagen (September 1631) und am Lech durch eine Kanonenkugel ver-tounbet; er starb zu Jngolstabt.

3. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 3

1873 - Kempten : Dannheimer
I 1 Vvrwurt. Nachstehende Aufszchen zeigen, was eine gehobene Volksschule Oberklaffe mit 12! 4jhrigen Schlern aus der Geschichte vornehmen und leisten solle. Der Lehrer erzhlt ausfhrlicher, lebendig und anregend vor. Darnach fragt er das Vorgetragene ab. Wenn ein Schullesebuch de betreffenden Stoff enthlt ein gutes mu ihn enthalten , so wird dieser Abschnitt gelesen und genau erklrt. Nun hat der Schler ein kurzes Aufszchen darber zu fertigen. Dies halte ich fr unerllich. Unsere Schler mssen tchtiger in der Feder, im Aufschreiben, im Aufmachen werden. Ohne bung den Stoff liefern alle Fcher wird dies nie und nirgends erreicht. Die folgenden Stcke knnen biftirt und in das Geschichtsheft schn deutsche und lateinische Formen wechselnd eingeschrieben teer* i den. Viele Schler memorireu die Aufszchen leicht, fast wrtlich. Eine lange Erfahrung hat mir dies Verfahren als sehr wirksam fr i das historische Wissen und fr das korrekte Schreiben gezeigt. Nhe* ies der die Behandlung der Geschichte in der Volksschule kann im Bcmde meines Lehrbuches der praktischen Methodik, 2 Aufl., 1868 nachgelesen werden. In Betreff der Rechtschreibung sei schlielich be-merkt, da auer bei Personen- und Ortsnamen alle tz als j berflssig vermieden sind. Die Geschichte ist eine beraus herrliche Wissenschaft. Sie l ist die Erzhlung merkwrdiger und wichtiger Begebenheiten in vergangenen Zeiten, die Schilderung geschehener Dinge, welche auf die ftiuturentwtalimg der Völker und Staaten von besonderem Einflu waren. Sie macht uns bekannt mit Kriegen und Schlachten, Helden, Feldherrn, Fürsten, Gesezgebern, Gelehrten und Weisen, Erfindungen ' und Entdeckungen. Was die Alten vollbracht, erstrebt und geglaubt aen'. ro*e ffentliches und husliches Leben eingerichtet gewesen, .stellt sie dar in anziehenden Bildern. Auch zeigt sie das Watten Got-f tes m vielen Begebenheiten, den Werth der Wahrheit, der Rechtsach- und Tugend (Sittlichkeit), wie den Unbeftand irdischer ; Hoheit, Grye und Macht. Mit Grund heit man die Geschichte eine Jttchterm der Thaten, eine Lehrmeister in der Weisheit und einen

4. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 16

1873 - Kempten : Dannheimer
16 zu erwhnen: Pontius Pilatus, Claudius Felix, Porttus Festu? und Gessius Florus, unter dem der rmisch-jdische Krieg begann. B. Geschichte des Mittelalters. Zur Zeit Christi war unser deutsches Vaterland ein un-geheures Waldland, voll Smpfe und Morste. Es war klter, nebe-liger und unfruchtbarer als es jezt ist, wo der Boden offen der Ein-Wirkung der wrmenden und belebenben Sonne ba liegt. Urochsen, Bren, Wlfe, Eber, Hirsche, Rehe und Elenthiere und allerlei wilbes Geflgel gab es in Menge. Die strme berschwemmten hufig die Thler. Auf beii Wiesen und Triften weibeten Pferde, Rinber, Schafe und Ziegen. Haber und Gerste, Hopfen und Hanf waren die Er-zeugnisse des ckerbaues, in en Grten wuchsen Rettige, Rben, wilde Obstbume. Die Bewohner, von den Rmern Germanen genannt, d. h. Kriegs- oder Waldmnner, waren groß, stark, abgehrtet, freiheitsliebend. Die rauhe Luft und die Jagd strkte ihre Glieder. Sie kleideten sich sogar in Hute. Bogen und Pfeil, Spie, Keule und Schwert waren ihre Waffen. Ihre Huser, Hfe und Weiler waren mit Pfahlwerk umzunt. Wodan, Odin, Thor, Freia, ftere, auch Sonne und Mortb wurden als Götter verehrt. Dc;t Ort der Seligen nannten sie Walhalla. Deutsche Volksstmme hieen Alemannen, Franken, Hessen, Thringer, Sachsen, Bojer, Markomannen, Gothen. Unter dem Kaiser Oktavian Augustus suchten die Rmer ihre Herrschaft in Deutschland zu erweitern. Am Rieberrhein, an bcr Ems, Weser nnb Elbe brattgen sie vor, erbauten Kastelle und unterwarfen sich Land und Leute. Dagegen schlssen die Germanen einen Bunb und erhoben sich. Der Statthalter Varus in Kln zog i. I. 9 n. Chr. mit brei Legionen gegen die aufstndischen Stmme, an deren Spize sich der Cheruskerfrst Armin stellte. Im Teutobur-ger Walde erfolgte der Kampf. Drei Tage lang wurde mit Er-Mttenmg und Tapferkeit gefochten; die Rmer erlitten eine Niederlage und ihr Anfhrer, an der Rettung verzweifelnd, strzte sich in sein Schwert. Die Deutschen schlachteten viele Gefangenen wie Opferthiere den Gttern, andere wurden als Sklaven vertheilt. Als Auguftus von der Vernichtung seines Heeres benachrichtigt wurde, rief er wie

5. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 37

1873 - Kempten : Dannheimer
80 Der Markgraf von Baden (Wimpfen 1622), der Herzog von Braun-schw-i i, der Graf von Mansfeld, der König von Dnemark unterlagen ; die Heere Tillys und Wallensteins gewannen die Oberhand und hausten berall unmenschlich Anno 1629 erlie der Kaiser das Resti-tutionsedikt, wornach die eingezogenen Kirchengter und Klster wieder herausgegeben werden sollten. Da wandten sich die Evangelischen um Hilfe an den Knu Gustav Adolf von Schweden. Er landete im Jani 1630, siegte fr Magdeburg war sein Anrcken zu spt bei Breitenfeld 1631 der Tilly, drang in Sddeutschland ein und starb den 6 November 1632 bei Ltzen den Heldentod. Wallenstein, des Verraths verdchtig, wurde den 25 Februar 1634 zu E er ermordet. Als die Schweden im September 1634 die Schlacht bei Nrdlingen verloren hatten, griffen auch die Franzosen noch in den Kriea ein Land und Volk litten schrecklich; Hunger, Noih und Verzweiflung, Seuchen rafften die Mehrzahl der Bewohner hinweg; hunderte von Drfern waren menschenleer oder ganz verschwunden. Zu Mnster und Osnabrck wurde im Oktober 1648 der westflische Friede uu-terzeichuet. Ein hchst beklagenswerthes Schicksal erlitt die Stadt Magde-brg an der Elbe. Der kaiserliche General T.lly hatte sie belagert; aber die Brger vertheidigten mnthvoll die Wlle und harrten auf die Ankunft de5 Schwedenknigs Gnstav Adolf. Noch einen Sturm wollte Tilly versuchen. Derselbe gelang; die Soldaten berrumpelten die Thore und drangen ein. Die Gewehre krachten, die Kanonen donnerten, die beutegierigen Krieger plnderten und mordeten. Ein Blntbad begann, wie es die Geschichte selten erzhlt. Kein Alter, kein Geschlecht wurde verschont. Aus den Husern schlugen die Flammen ; viele Leute verbrannten, erstickten im Rauche oder in den Kellern, wohin sie geflchtet waren. Als Tilly von einigen Offizieren auf-gefordert wurde, dem Morden und Plndern Einhalt zu thuu, soll er geuert haben: Kommt in einer Stnde wieder; der Soldat will fr se ne Mhe und Gefahr auch etwas haben." An den Kaiser schrieb er: Seit Trojas und Jerusalems Zerstrung ist kein solcher Sieg gesehen worden. Von der Stadt blieb nur der Dom stehen und einige Fischerhuschen; 20000 Menschen verloren ihr Leben. Von da an war das Glck von Tilly gewichen. Bei Breitenfeld wurde er geschla-gen (September 1631) und am Lech durch eine Kanonenkugel ver-mundet; er starb zu Ingolstadt.

6. Grundriss der allgemeinen Weltgeschichte - S. II

1834 - Kempten : Dannheimer
Die Schule des Beispiels ist die Welt; und die Meister dieser Schule sind Geschichte und Ersahrung. Geschichte ist Philosophie, lehrend durch Beispiel« Rollvgvroüe. Wohin? — lehrt Weisheit. Woher? — Geschichte. Staats- kunde siehct das Heute, Staatsklugheit regelt das Morgen. Wie? — adgestuft nach jenem Wohin. Grsk don Kchlabernvort. Scfiui&uehror^ciiung Braiinscbwslg a'r'.ulbuchbibüofhok X 4

7. Grundriss der allgemeinen Weltgeschichte - S. V

1834 - Kempten : Dannheimer
V Korrrsc zur zweiten Anklage. Nur wenige Worte habe ich dieser zweiten Auflage meines Buches beizufügen. Dasselbe erscheint hiermit nicht nur in gefäl- ligerer äußerer Form, worauf der Wunsch mehrerer Freunde der Schrift hindeutete, sondern auch mannigfaltig erweitert, berichtigt, und, in der Hauptsache, bis auf die neuesten Tage fortgeführt. Besonders ließ ich es mir angelegen sein, jedem wichtigen Er- eignisse die Chronologie anzufügcn; denn soviel von dieser Wissen- schaft muß jeder Freund der Geschichte kennen; ohne sie ist Ver- wirrung in allem historischen Wissen. Raum und Zeit verbinden die Dinge, sagt Garve; und wenn ich nicht weiß, wo und wann sie vorgegangen sind, so entbehre ich die Einsichten von Ursache und Wirkung, und die vom wechselseitigen Zusammenhänge; zwei Punkte, ohne welche alle Kenntniß der Phänomene leer für den Verstand, und unfruchtbar für die moralische und politische An- wendung ist. Die neuesten Ereignisse in der Pyrenäen-Halbinsel und in Süd-Italien erzählte ich so, wie die glaubwürdigsten Berichte sie gaben, und möchte also in ihrer Darstellung keineswegs mein poli- tisches Glaubensbekenntniß entziffern lassen. Ich rang hier, wie überall, nach Wahrheit, und habe keinen sehnlichern Wunsch, als daß es mir gelungen sei, ihre Spur nie verfehlt zu haben. Daher wird mir auch jede gründliche Zurechtweisung immer willkommen sein, und bei einer neuen Auflage gewissenhaft benutzt werden, so wie ich schon dieses Mal den Erinnerungen und Wün- schen eines Rezensenten in der Felderschen Literatur-Zeitung, wo es immer möglich war, sorgfältig entsprochen habe. Uebrigcns glaube ich noch versichern zu dürfen, daß ich, um zuvcrläßig zu sein, die besten historischen Werke befragt, und nicht selten auf das Niederschreiben weniger Zeilen ein Studium von mehreren Stunden verwendet habe. Schließlich wünsche ich, daß dieß Buch fortwährend jener güti- gen Ausnahme in den vaterländischen Schulen sich erfreuen möge, die ihm gleich bei seinem Ursprünge so wohlwollend zu Thcil ward, und daß es, als erster Cursus zum historischen Studium, den redlich beabsichtigten Nutzen nicht verfehle. Kempten im Januar 4821. Der Verfasser.

8. Grundriss der allgemeinen Weltgeschichte - S. 50

1834 - Kempten : Dannheimer
50 Des Alterthum es Iii. Periode. m Jetzt regierte (von 161 — 180) Markus Aurelius, mit dem Beinamen der Philosoph, — ein Weiser in Lehre und Leben, streng gegen sich, mild gegen andere, nach seinen Worten nur Regent, um ein Diener der ,8» Götter zum Wohl der Völker zu sein. Mit Aure- lius Tode endeten Roms glückliche Tage, die mit Vespa- si an begonnen hatten. §.63. Verfall des Reiches. Große Männer haben selten große Söhne; aber iso nicht leicht ist ein Sohn einem edeln Vater unähnlicher ge- wesen, als Commodus dem Markus Aurelius. Mit die- i93 j'cm Ungeheuer, das sich bis zu seiner Erdolchung allen Gelüsten und Schandthaten überließ, und durch seine Starke in der Fechtkunst, die er öffentlich zu üben sich nicht entblödete, sich den unrühmlichen Namen des römi- schen Herkules verdiente, begann eine Reihe höchst elender Fürsten, die 144 Jahre lang (von 180 — 324) den römischen Thron befleckten. Die meisten von ihnen waren von den Soldaten erhoben, und, entsprachen sie nicht den Wünschen dersel- den, eben so schnell wieder ge stürz et worden. Es gab Kaiser, die nur wenige Monate, Wochen oder Tage regierten; es gab sogar 3, 4 und 6 Kaiser auf einmal, von denen einer den andern verdrängte, und so das Reich in fortdauerndem Aufruhr und Kriege erhielt. Die Namen und Lasterthaten dieser Männer kön- nen das jugendliche Herz nicht vergnügen; daher sollen sie auch hier keine Stelle finden. ■— Unter solchen Umstanden war an Eroberungen um so weniger zu denken, da mit dem Verfalle der Sittlichkeit und der Wissenschaft auch die Kriegszucht und Kriegskunst immer tiefer zu sinken begann. Die elenden Kaiser waren meistens zufrieden, wenn nur die alten Reichsgrenzen beibehalten, und die immer heftiger andringenden barbarischen Völker abgewehrt werden konnten. Diese waren vorzüglich: die Neu-Per- ser im Osten, und die Germanen im Norden des Reiches.

9. Grundriss der allgemeinen Weltgeschichte - S. 100

1834 - Kempten : Dannheimer
100 Der neuen Zeit I. Periode. ,54» durch die Jesuiten, die seit 1540 dem Umsichgreifen des Lutherthumes Grenzen setzen sollten, wie auch durch das 1545 Concilium zu Trient (von 1545—1563), das jede Ab- weichung von den bisherigen Glaubenssätzen mit dem Ban- ne belegte, nicht wenig angefacht, iss» Aus Verdruß und Körperschwäche legte endlich Karl der V. die Regierung nieder, nachdem er seinem Sohne Philipp dem Ii. die spanische Monarchie, und sei- nem Bruder Ferdinand die deutsche Kaiserkrone über- geben hatte. (§. 124.) Auf Ferdinand folgten in schnellem Wechsel Maximilian der Ii., auf diesen Rudolph i6i2 der Ii-, und endlich Kaiser Mathias, unter welchem der schreckliche 30jahrige Krieg ausbrach, welcher von 46'8 1618—1648 dauerte, und das deutsche Vaterland auf eine nie erhörte Weise verheerte. §. 119. Der dreißigjährige Krieg. Kaiser Mathias ließ in Böhmen eine protestanti- i6i8 sche Kirche niederreißen, eine andere verschließen. Auf die Beschwerde der Protestanten über dieß Verfahren antwortete der Kaiser mit Drohungen. Die Böhmen 45i8 hierüber aufgebracht, stürmten am 23. Mai 1618 das Schloß in Prag, warfen die königlichen Räthe zum Fen- ster hinaus, und verjagten die Jesuiten aus dem Lande. Der Krieg war nunmehr entschieden. Schnell sam- melten die Böhmen ein Heer, kündigten dem Hause Oe- sterreich den Gehorsam auf, schlugen dessen Truppen, und rückten selbst in das Herz der österreichischen Staaten ein. Auch Mähren, Schlesien, die Lausitz re. schloßen sich an die rebellischen Böhmen an. i6i» In diesen gefahrvollen Zeiten starb Kaiser Mathias; 20mär;ihm folgte" Ferdinand der Ii., ein heftiger Feind der Pro- testanten. Dieser hatte zwar die empörten Lander in kurzer Zeit zum Gehorsame gebracht; da er aber in denselben die evangelische Religionsübung unterdrückte, und durch das sogenannte Restitutions-Edikt die Freiheit und Macht der protestantischen Fürsten in Deutschland gefährdete, riefen diese den schwedischen König Gustav Adolph um Hilfe an. Dieser große Fürst landete, der Einladung folgend, am 1630 24. Juni 1630 mit 15,000 abgehärteten Schweden auf der

10. Grundriss der allgemeinen Weltgeschichte - S. 101

1834 - Kempten : Dannheimer
101 Von Karl V. bis Ferdinand Iii. Insel Rügen und sodann in Pommern. Obschon an- fangs von seinen Feinden verachtet, ward er, im Bun- de mit Hessen-Cassel, Chursachsen, und Frank- reich, bald der Schrecken derselben. Cr schlug am 7ten Sept. 1631 den nie besiegten Lilly bei Breitenfeld iszi (nördlich von Leipzig), und am 1. Nov. des folgenden Jah- res den stolzen Wallenstein bei Lützen (süd-westlich von ^32 Leipzig), auf das Haupt. Aber der letzte Sieg war theuer erkauft; Gustav Adolph fiel in der Schlacht, wahrscheinlich durch den Schuß eines Meuchelmörders. Unmittelbar nach des Königs Tod ergriff der Herzog Bernhard von Weimar das Kommando, stellte das schwankende Treffen wieder her, und verschaffte den Schwe- den den Sieg. Mit Eifer setzte er den Krieg, an welchem nun auch Frankreich nähern Antheil nahm, ununterbro- chen fort, wahrend im Rath der schwedische Reichskanzler Axel Oxelstierna mit Umsicht waltete. Als am 8. Juli 1639 Herzog Bernhard von Weimar »039 an einer plötzlich en Krankheit sein Heldenleben geen- digt hatte, traten die schwedischen Feldherren Banner, Wrangel und Torsten so hn an die Spitze der Schwe- den. Der letzte gewann endlich, nach einigen frühern Miß- geschicken seines Heeres, am 23. Oct. 1642 die blutige i«42 Schlacht bei Leipzig gegen Piccolomini, wodurch Oe- sterreichs Macht entschieden gebrochen wurde. tz. 120. Westphälischer Friede. Indeß war Kaiser Ferdinand Ii. gestorben, und sein 1r37 Sohn Ferdinand der Iii., ein Fürst von großen Da-'^^' lenten und gemäßigten Gesinnungen, auf den deut- schen Thron gehoben worden. Dieser bot endlich die Hand zum Frieden. Nach langen Unterhandlungen ward derselbe am 24. October 1648 zu Münster und Osna-i648 brück im westfälischen Kreise unterzeichnet, und von der Lage jener Städte der westphälische Friede genannt. Die Hauptbedingungen waren: die Protestan- ten (Lutheraner und Reformirte) erhalten freie Reli- gionsübung und gleiche Rechte mit den Katholiken; Schweden bekommt die Insel Rügen und einen großen Theil von Pommern rc.; Frankreich das Elsaß und
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