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1. Kleine Weltgeschichte für Töchterschulen und zum Privat-Unterrichte heranwachsender Mädchen - S. 53

1830 - Breslau : Max
bald nach Albrecht Der Erfinder der Wuchdruckerkunst war Johann Guttcnberg (eigentlich Johann Gänsfleisch von Sulgeloch oder Sörgenloch, genannt Gutenberg), aus Mainz, der die ersten Versuche in Straßburg machte, und 145o nach Mainz zurückging. Johann Faust oder Fuft und Peter Scboiffer bildeten die nützliche Kunst mehr aus. 74. (69.) Eroberung Constantinopels durch die Türken 1453. — Nach dem Umstürze des abend- ländischen Kaiserthums 476 dauerte das griechische oder morgenlandische Kaiscrthum noch fast 1060 Jahre fort, bis es 1453 unter Kaiser Constantin 9. den Türken unter Mu- hamed 2. unterlag. 75. Albrecht 2. 1437. Friedrichs 1439.— Siegmunds Schwiegersohn, der Herzog von Oestreich, Al- brecht 2. hat nur bis 1439 regiert, und war der erste Kö- nig aus dem östreichischen Hause, dessen männliche Linie erst 1740 erlosch. Sein Vetter Friedrich Z. (1439 — 93) war ein kraftloser Kaiser, und führte eine unruhige Regierung. Bald drohten die Türken, bald empörten sich die Wiener, gegen die Georg Podiebrad von Böhmen ihn vertheidigte. Unter ihm^ der Prinzenraub. Der Ritter Kunz von Kaufungen entführte mit Hülfe der Ritter Mosen und Schönfels die kleinen Söhne des Kurfürsten von Sachsen Friedrich des Sanft- müthkgen, Ernst und Albrecht, aus Schloß Altenburg 1455, wurde aber im Erzgebirge durch den Köhler Schmidt fest- genommen, und in Freiburg hingerichtet. 76. (74.) Karl der Kühne 1470. Richard 3» Maximilian 1. 1493. — Nachdem Philipp der Gute, Herzog von Burgund, 1467 gestorben war, folgte ihm sein Sohn Karl der Kühne, ein Schwager Eduards 4. von England, unter dem die Kriege zwischen den Häusern Pork und Lancaster oder der weißen und rothen Rose in Eng- land tobten. Karl- war ein unruhiger Mann, der fast seine ganze Regierung hindurch Krieg führte. Er sing mit dem Herzoge Renatus von Lothringen und den Schweizern Krieg an. Nachdem er bei Granson und Murten Nieder- lagen erlitten hatte, fand er bei Nancy durch die Schuld des Verräthers Campobasso seinen Tod am 5. Jan. 1477. In England war nach Eduard 4. sein Sohn Edu- ard 5. König geworden, ein Knabe von iz Jahren. Aber der Bruder des verstorbenen Königs, der schändliche Ri-

2. Kleine Weltgeschichte für Töchterschulen und zum Privat-Unterrichte heranwachsender Mädchen - S. 66

1830 - Breslau : Max
60 de, während sich die ältere oder ernestinische mit einigen Aemtern begnügen mußte, aus denen hernach das Großher- zogthum Weimar und die übrigen sächsischen Herzogtümer hcrvorgegangen sind. Nicht viel besser kam Philipp von Hessen weg. Er mußte in Halle vor dem Kaiser öffentlich Abbitte thun, und wurde dann durch den Herzog von Alb» verhaftet. Fünf Jahre saß er gefangen, zuletzt in Mecheln. Moritz billigte indessen diese Gewalttbatigkeiten des Kaisers keines- wegs, und beschloß, diesem die Freigebung der beiden Für- sten abzuzwingen. Als Karl in Jnspruck war, übersiel er ihn mit einem gegen Magdeburg gebrauchten Heere so plötzlich, daß sich Karl kaum nach Kärnthen retten konnte, und um nur Frieden zu haben, mußte er nicht nur jene beiden wie- der frei lassen, sondern selbst in Passau einen Vergleich eingehen, nach welchem die Evangelischen gleiche Rechte mit den Katholischen haben sollten. Dies wurde 1555 durch den Religionsfrieden von Augsburg bestätigt. Moritz starb um diese Zeit in der Schlacht bei Sievershausen in der lüneburger Heide gegen den wilden Markgrafen Albrecht von Brandenburg. 85. (79.) Karls 5. letzte Jahre. — Kaiser Karl war endlich der Negierung überdrüssig, und übergab 1555 in Brüssel seinem einzigen Sohne, dem finstern Philipp 2., die Regierung der Niederlande, seinem Bruder Ferdinand aber, der schon lange von den Deutschen als König erkannt war, die von Deutschland. Einige Monate darauf überließ er dem Philipp auch Spanien, und zog sich nun nach dem Hieronymiten - Kloster St. Juste in Estremadura in Spa- nien zurück, wo er 1558 starb. Unter ihm wurde der Or, den der Jesuiten von Ignaz von Lojola gestiftet. 86. (80.) Zwingli und Calvin. Die Bartho- lomäusnacht i5?2. — Unter Franz i. von Frankreich, einem Zeitgenossen Kaiser Karls 5., lebten der berühmte Ritter Bayard, und in der Schweiz die Reformatoren Zwingli in Zürich und Calvin in Genf. Huldreich Zwingli, geb. 1484 in Wkldhaus bei Tog- genburg, lernte in Basel und Bern, studirte in Wien und Basel, ward Pfarrer in Glarus, und seit 1516 Prediger in Maria Einsiedeln. In Zürich, wohin man ihn als Predi- ger berief, lehrte er das reine Evangelium, und widersetzte sich dem Ablaßkrämer Bernardin Samson, so daß schon

3. Kleine Weltgeschichte für Töchterschulen und zum Privat-Unterrichte heranwachsender Mädchen - S. 89

1830 - Breslau : Max
89 dem sich derselbe von aller Handelsverbindung mit England losgesagt hatte, wurde am i8ten April 1775 das erste Blut vergossen. Der nun entstehende Krieg, in welchem sich Ge- org Washington als Feldherr und Benjamin Franklin (ge- storben 1790, 84 Jahr alt) als Rathgeber auszeichneten, dauerte von 1775 — 83. 1776 erklärte der Congreß die Unabhängigkeit Nordamerika's, und im Frieden von Paris 1783 mußte England den nordamerikanischen Freistaat an- erkennen. ' 107. (98.) Katharina 2. Maria Theresia. Joseph 2. — Katharina 2., geborene Prinzessin von Anhalt-Zerbst, war 1729 in Stettin geboren. Nachdem sie ihren Mann, Peter 3., vom Throne gestürzt hatte, und Alleinherrscherin geworden war, wurden zwei Versuche ge- macht, sie zu entthronen, einmal 1764 durch den Lieutenant Mirowitsch, der den Großfürst Iwan befreien wollte, und das andre Mal durch den Kosaken Jemalian Pugatschew 1773. Zwei Mal hat sie mit den Türken Krieg geführt, von 1768 — 74, und von 1787 — 91, wobei die Griechen aufgeopfert wurden. Unter ihren Günstlingen hatte keiner größeren Einfluß als Potemkin, seit 1776. Obgleich seine Feinde ihn zu stürzen hofften, als Katharina 1787 eine Reise nach Cherson unternahm, so behauptete er sich doch nicht nur, sondern stieg seitdem noch höher in ihrer Gunst, so wenig er derselben auch werth war. Er starb 1791, Katharina 1796. Maria Theresia lebte in glücklicher Ehe mit Franz r. von Lothringen, verlor ihn aber schon 1765. Nun nahm sie ihren Sohn Joseph zum Mitregenten an, leitete aber doch immer noch die Regierung ihres Reichs mit großer Geschicklichkeit, und that Gutes, wo sie konnte. (Van Swieten). Sie starb 1780. Joseph 2. war kaum Alleinherrscher, so machte er eine Menge neuer Einrichtungen, die zum Theil recht nützlich, und alle sehr gut gemeint waren, ihm aber Haß zuzogen, weil sie zu gewaltsam und rasch eingeführt wurden. So hob er von 1443 Mönchs - und 602 Nonnenklöstern 700 auf, und entließ 36,000 Mönche und Nonnen. Selbst der . Papst Pius 0., der ihn 1782 in Wien besuchte, konnte ihn zu keiner Aenderung bewegen. Dabei war er streng Serecht; aber seine guten Absichten wurden meist verkannt. m größten war die Unzufriedenheit in Ungarn und in

4. Kleine Weltgeschichte für Töchterschulen und zum Privat-Unterrichte heranwachsender Mädchen - S. 73

1830 - Breslau : Max
tung des Vaterlandes. Die in England verschafften sich Schiffe, und hießen Meergeusen; die zu Land fechten woll- ten, wurden von Oranien gesammelt, und in die Nieder- lande geführt. Daraus entstand ein langwieriger Krieg. Während Alba's bjähriger Statthalterschaft starben wenig- sten 18,000 auf dem Blutgerüste. Mehrere nördliche Pro- vinzen erkannten endlich Oranien als Statthalter. Aber 1z84 brachte ihn Balthasar Gérard in Delft ums Leben. Sein Sohn Moritz führte den Krieg fort, bis 1609 ein i2jähriger Waffenstillstand geschlossen würde, in welchem Spanien die Provinzen Holland, Seeland, Utrecht, Gel- dern, Overyssel, Gröningen und Friesland als eine Republik der 7 vereinigten Provinzen anerkannte. Im Jahre 1568 wurde Philipps Sohn, Don Kariös, hingerichtet. Bald darauf starb- auch Philipps dritte Frau, Elisabeth. Philipp erwarb 1580 durch Eroberung Portu- gal, das 60 Jahr lang unter spanischer Herrschaft blieb. Er starb 1598, und liegt in dem von ihm gebauten Esco- rial begraben. Noch ist beim Jahre 1619 Hugo de Groot zu merken, der durch seine kluge Frau aus dem Gefängnisse befreit wurde. 93. (86.) Gustav Wasa 1520. — Uneinigkeiten bewogen 1520 die Schweden, die damals von dem Reichs- vorsteher Sten Sture regiert wurden, den König von Dä- nemark, Christian 2., auch als König anzunehmen. Aber weil er grausam regierte, wurde er späterhin von Gustav Erichson oder Wasa vom Throne gestürzt. Dieser gerietst in dänische Gefangenschaft, wurde nach Dänemark geführt, entfloh aber vom Gute seines Verwandten Banner, wurde vom Bürgermeister von Lübeck Bröms in Schutz genom- men, und nach Schweden übergesetzt, wo er sich nach ein- ander^ in Colmar, bei seinem Schwager Brahe und in Räfnäs verborgen hielt, bis Christian ans den Rath seines Beichtvaters Slaghöck das stockholmer Blutbad anrkchtete, und auf Gustavs Kopf einen Preis setzte. Jetzt ging er nach Dalarne oder Dalekarlien, wo er durch seinen Bedien- ten aller seiner Sachen beraubt wurde, arbeitete im Kup- ferwerke zu Falún, diente einem gewissen Pehrson, brach in einen überfrornen See ein, war in Gefahr, von Areno Peterson verrathen zu werden, wurde im Hause des Bau- ers Siven Nilson nur durch die Besonnenheit der Frau ge- rettet, und sprach in Rättwick und Mora zu den Landleuten.

5. Kleine Weltgeschichte für Töchterschulen und zum Privat-Unterrichte heranwachsender Mädchen - S. 74

1830 - Breslau : Max
74 Nils Westgöte, ein Untervogt, der ihm nachspürte, wurde todtgeschlagen, und Lars Olofson, ein schwedischer Edel- mann, ermunterte die Dalkerle, Gustav beizustehen. So bekam er ein kleines Heer, welches schnell wuchs. Er be- lagerte Stockholm, und die Reichsstände bewogen ihn iz2z die Königskrone anzunchmem. Er hat bis 1560 regiert. Christian 2. hat unglücklich geendet. Auch die Dänen empörten sich, und setzten ihn ab, ob er gleich den verhaß- ten Slaghöck aufopferte. Nachdem er eine Zeitlang hier und dort gewesen war, ging er nach Norwegen, wurde aber gefangen, und von Friedrich 1., seinem Nachfolger, auf das Schloß Sonderburg auf Alfen gefangen gesetzt, wo er 20 Jahre saß. Die letzten 8 Jahre lebte er zu Kallundborg auf Seeland. Zweite Periode. Von dem Ausbruche des 30jährigen Krieges bis zu Ludwigs 14. Tode, 1618—1715. 94. (87.) (§eenen aus dem 30jährigen Kriege 1618 — 48. a) Vorfälle in Prag. Die evangelischen Stände in Böhmen, an ihrer Spitze der Graf Heinrich Matthias von Thurn, zwangen den Kaiser Rudolph 2., ihnen durch den Majestätsbrief Religionsfreiheit und die Erlaubniß zu geben, Kirchen und Schulen erbauen zu, dürfen. 1608 und 9 schlossen die evangelischen Fürsten Deutschlands eine Ver, bindung, die Union, und die katholischen eine dagegen, die Liga, deren Haupt Maximilian, Herzog von Baiern, war. Rudolphs Bruder, Matthias, der ihm schon Ungarn, Oest- reich und Mähren abgcdrungen hatte, zwang ihn nun auch i6n, ihm Böhmen und Schlesien abzutreten. Bald dar- auf starb Rudolph 1612. Matthias wurde nun auch Kai- ser (1611 — 19). Die östreichischen Stände zwangen ihn, trotz der Gegenvorstellungen seines Beichtvaters, des Cardi- nals Clesel, ihnen freie Religionsübung überall zu gestatten. Zugleich sielen die Türken in Ungarn ein, und Bethlcn Gabor, Großfürst von Siebenbürgen, empörte sich. Auf

6. Kleine Weltgeschichte für Töchterschulen und zum Privat-Unterrichte heranwachsender Mädchen - S. 75

1830 - Breslau : Max
den Fall, daß Matthias stürbe, erkannten die Böhmen seinen Vetter Ferdinand an. Aber sie wurden bald mißtrauisch gegen ihn, weil er in Steiermark, Karnthen und Krain die Evangelischen verfolgte. Endlich entstanden über dem Kir- chenbau in Klostergrab und Braunau Streitigkeiten zwi- schen den böhmischen Ständen und den Katholischen, und da die Stände einen Verweis vom Kaiser erhielten, sie aber erfuhren, daß dieser derbe Brief eigentlich von den kaiserl. Statthaltern in Prag ausgefertigt worden sey, so warfen sie am 23. Mai 1618 die Statthalter Martinitz und Sla- wata nebst dem Schreiber Fabricius 60 Fuß hoch aus dem Fenster des Schlosses, wobei Paul von Rziczan das Wort führte, und die beiden andern Statthalter, Adam von Stern- berg und Diepold von Lobkowitz, verschont wurden. b) Der unglückliche Pfalzgraf Friedrich 5. Nach einem Jahre starb Matthias 1619. Ferdinand 2. versuchte Gewalt gegen die Böhmen, die von Thurn nach Mähren und Oestreich, ja selbst bis vor Wien geführt wur- den, aber wieder umkehren mußten. Auch aus einer an- dern Verlegenheit rettete den Ferdinand seine Standhaftig- keit. Er wurde zum deutschen Kaiser gewählt. Da aber die Böhmen ihn nicht anerkennen wollten, so wählten sie den Pfalzgrafen Friedrich 5. zum König, der durch seine Frau Elisabeth, Jakobs 1. von England Tochter, und durch seinen Hofprediger Scultetus bewogen wurde, die gefähr- liche Krone anzunehmen. Der neue Kaiser Ferdinand er- hielt indessen von Philipp 3. von Spanien, von Joh. Ge- org 1. von Sachsen und von Maximilian von Baiern Un- terstützung, und drang in Böhmen ein. In der Schlacht auf dem weißen Berge bei Prag wurden die Böhmen völ- lig geschlagen; Friedrich mußte über Breslau und Berlin nach Holland fliehen, und wurde in die Reichsacht gethan, die vornehmsten Böhmen aber auf verschiedene Weise hart bestraft, und die katholische Lehre mit Gewalt eingefühkt. e) Mansfeld. Graf Ernst von Mansfeld, ein kriegs- lustiger Mann, führte den Krieg nun allein gegen den Kai- ser und die Liga fort, und nachdem er sich mehrere Jahre in Deutschland herumgeschlagen hatte, ging er nach Un- garn, sich mit Bethlen Gabor zu vereinigen. Dieser ver- langte aber Geld. Dies wollte sich Mansfeld in Holland verschaffen, starb aber in Bosnien auf der Reise. Ein ähn-

7. Kleine Weltgeschichte für Töchterschulen und zum Privat-Unterrichte heranwachsender Mädchen - S. 76

1830 - Breslau : Max
licher Mann war sein Freund Christian von Braunschweig, der wenige Monate vor ihm auch starb. ä) Lilly und W a l l e n st e i n. Lilly, ein geschickter General, hatte bisher die Soldaten der Liga angeführt; aber der Kaiser hatte kein eigenes Heer. Daher nahm er gern den Vorschlag Albrechts von Waldstein oder Wallen- stein an, der sich erbot, ein Herr von 50,000 Mann auf- zubringen, welches sich selbst erhalten sollte, und ernannte ihn zum Herzoge von Friedland. Früher war Wallenstekn in Goldberg auf der Schule, in Altorf auf der Universität, und beim Markgrafen von Burgau als Page gewesen. Dann reiste er durch Holland, England, Frankreich und Italien, wo er sich in Padua auf Astrologie legte. Schnell war das Heer beisammen. Wallenstein schlug Mansfeld, der damals noch lebte, ar^ der dessauer Elbbrücke, trieb Christian 4, König von Dänemark, vor sich her, drang in Dänemark ein, und hauste so, daß keiner mehr dem Kaiser sich zu widersetzen wagte. Die Herzoge von Meklenburg wurden verjagt, und ihr Land Wallenstein verliehen. Nur Stral- sund belagerte dieser vergebens. Mit Christian 4. schloß er nun einen Frieden; der Kaiser aber gab das Restituti- onsedikt, wonach die Lutheraner alle seit dem Passauer Vertrage eingezogene geistliche Güter den Katholiken zurück- geben sollten. e) Wallenste ins Abdankung. Die schrecklichen Grausamkeiten, welche die Wallensteiner in Freundes und Feindes Land verübten, brachten ganz Deutschland auf. Auf dem Kurfürstentage in Regensburg 1630 wurden dle Klagen darüber so laut, daß Ferdinand Wallenstein absetzte. f) Gustav Adolph, König von Schweden. Der Druck, den die Protestanten in Deutschland erlitten, bewog den edeln Gustav Adolph, ihnen zu Hülfe zu eilen. Nachdem er am 2osten May 16z0, seine 4jährige Tochter Christina auf dem Arme, den schwedischen Reichsstanden Lebewohl gesagt hatte, setzte er nach der pommerschen Küste über, wo er auf der kleinen Znsel Rüden landete. Den Herzog Bogislav von Pommern und den Kurfürsten Ge- org Wilhelm von Brandenburg mußte er erst zu einem Bündnisse zwingen; aber der Kurfürst Johann Georg von Sachsen verweigerte ihm den Durchmarsch durch sein Land aufs bestimmteste.

8. Kleine Weltgeschichte für Töchterschulen und zum Privat-Unterrichte heranwachsender Mädchen - S. 77

1830 - Breslau : Max
g) Die Zerstörung Magdeburgs 1631. Da- durch erhielt Lilly Zeit,- die belagerte Stadt Magdeburg einzunehmen. Gustav hatte ihr einen Commandanten, Fal- kenberg, geschickt, konnte aber selbst nicht zeitig genug kom- men. Die Eroberung geschah am 20sten May i6zi. Die Wallonen unter Pappenheim und die Croaten begingen die entsetzlichsten Greuel. An 40,000 Einwohner fanden dabei ihren Tod, und die Stadt wurde von Grund aus zerstört. K) Die Schlacht bei Leipzig 7. Septbr. 1631. Nachdem Gustav Adolph die Herzoge von Meklenburg wie- der eingesetzt hatte, eilte er dem Kurfürsten von Sachsen zu Hülfe, in dessen Land Lilly eingefallen war. Bei Leip- zig traf er auf diesen, und, durch die Sachsen schlecht, durch seinen General Gustav Horn aber trefflich unterstützt, er- focht er einen herrlichen Sieg über die Kaiserlichen. Wäh- rend nun Johann Georg in Böhmen eindrang, ging Gu- stav nach dem Rheine, und im nächsten Jahre nach Bai- ern, wo Lilly am Lech sein Leben verlor. i) Wallenstein tritt wieder auf. Wallenstein hatte indessen auf seinen böhmischen und mährischen Gü- tern still, aber mit fürstlicher Pracht gelebt, mit den Astro, logen die Sterne beobachtet, sich aus Rache über die Fort- schritte der Schweden gefreut, und war (durch Sesyna Ra- schin von Rieienburg) selbst mit Gustav in geheime Ver- bindung getreten. Wie freute er sich, als Ferdinand ihn jetzt durch seinen Vetter Max und den Fürsten von Eggen- berg dringend bitten ließ, wieder den Oberbefehl zu über- nehmen! Nach vielen Umständen erklärte er sich gegen übertriebene Bedingungen bereit. Schnell war ein Heer beisammen.^ Bei Nürnberg lagen er und Gustav einander drei Monate gegenüber. Dann wandte sich Wallenstein (Gallas und Holk) nach Sachsen, Gustav aber nach Bai- ern; doch bald wendete sich dieser, und folgte jenem nach Sachsen. lc) Die Schlacht bei Lützen, 16. Novbr. 16z2. Nachdem Gustav in Erfurt von seiner Frau Abschied ge- nommen hatte, zog er über Naumburg und Weissenfels nach Lützen. (Colloredo. Jsolani.) Hier kam es zur Schlacht. Gustav führte den rechten, Bernhard von Weimar den linken Flügel an. Zwar verlor Gustav sein Leben, (ob durch Franz Albert von Lauenburg, ist ungewiß), aber die Schweden gewannen die Schlacht, und auch der kaiserliche

9. Kleine Weltgeschichte für Töchterschulen und zum Privat-Unterrichte heranwachsender Mädchen - S. 36

1830 - Breslau : Max
Kirchenmusik, lernte selbst noch als Kaiser schreiben, und richtete gute Schulen ein. Von Pracht war er kein Freund. Er war ein guter Vater seiner Kinder (Emma und Egin- hard), und ein guter Verwalter seiner Güter. Am liebsten wohnte er in Aachen, Nimwegen und Ingelheim. Fremde Fürsten, selbst der Kalif in Bagdad, Harun al Raschid (Arreschihd), bewarben sich durch Gesandtschaften um seine Freundschaft. Von seinen Söhnen starben, bis auf einen, Ludwig, alle vor ihm (Pipin, Karl). Er selbst starb 814, und liegt in Aachen begraben. Zweite Periode. Von dem Tode Karls des Großen bis zum Anfänge der Kreuzzüge 814 —1096. 56. (56.) 8udwig der Fromme. Letzte Karo- linger in Frankreich, Deutschland und Itali- en. — Karls Sohn und Nachfolger, Ludwig der Fromme, war ein höchst schwacher Mann, unter dem das Reich bald verfiel. Er theilte sein Reich unter seine drei Söhne Lothar, Pipin und Ludwig den Deutschen, und zog sich dadurch vielen Verdruß zu. Als ihm nach seiner Frau Irmengards Tode seine zweite Frau, Judith, einen vierten Sohn, Karln den Kahlen, gebahr, wollte er eine neue Thcilung machen, und gerieth darüber mit seinen eignen Söhnen in Krieg, die ihn bei Colmar im Elsaß gar gefangen nahmen, und endlich nöthigten, in Soissons öffentliche Buße zu thun. 840 starb er. Seine drei Söhne (Pipin war gestorben) schlossen nun einen Vertrag in Verdun 843, wonach sie das Reich theilten, und so entstanden die drei Reiche: Deutsch- land, Frankreich und Italien. Aber die Karolinger arte- ten in allen drei Reichen bald aus. In Italien verloren sie zuerst die Herrschaft. In Deutschland starb der letzte Karolinger 911, und die Deutschen wählten nun einheimi- sche Fürsten zu Königen; und in Frankreich wurde 987 der letzte Karolinger bei Seite geschoben, und Hugo Capet,^ der Graf von Paris und Herzog von Frankreich, zum König gewählt. Seine Nachkommen hießen Capetinger.

10. Kleine Weltgeschichte für Töchterschulen und zum Privat-Unterrichte heranwachsender Mädchen - S. 51

1830 - Breslau : Max
ernannte Ludwig den Baker, ein andrer Friedrich von Oest- reich. Die Städte hielten es mit jenem, der Adel mit die, sem. Den Krieg, in dem sich Leopold der Glorwürdige auszeichnete, entschied die Schlacht bei Mühldorf 1318 (Schweppermann). Der gefangene Friedrich wurde aufs Schloß Trausnitz in der Oberpfalz gebracht. Hier versöhnte sich nach einiger Zeit Ludwig mit ihm, und Beide führten fortan die Regierung gemeinschaftlich. Nach Friedrichs i330 erfolgtem Tode waren die Fürsten mit Ludwig sehr unzu- frieden, und wählten endlich 1346 auf des Papstes Andrim gen einen neuen Kaiser, Karl 4, Markgrafen von Mähren. Ludwig starb 1347. Karl that wenig für Deutschland, desto mehr für seine Erb, lander Mähren und Böhmen, zu denen auch die Mark Brandenburg, Lausitz und Schlesien kamen. In Prag stif, tete er eine Universität, Breslau ließ er neu aufbauen. Günther von Schwarzburg, den einige Fürsten zum Gegen- kaiser wählten, entsagte bald seinen Ansprüchen. Durch die goldene Bulle setzte Karl die Art der Kaiserwahl fest, und bestimmte die sieben Kurfürsten: Mainz, Trier, Cöln, Böh- men, Pfalz, Brandenburg und Sachsen. Karl starb 1378 *). Sein Bruder Wenzel (1378 — 1400) war höchst träge. Selbst die Böhmen waren mit ihm unzufrieden, besonders da er gegen die pragcr Geistlichkeit wüthete, und den erzbischöflichen Vi- car, Johann Nepomuk, in die Moldau werten ließ, dessen Grab in der Metropolitankirche auf dem Hradschin in Prag eifrig verehrt wird. Die Prager hielten ihn sogar eine Zeitlang gefangen. Auf einem Reichstage in Frankfurt 1398 warfen ihm die Fürsten öffentlich seine Trägheit vor, und setzten ihn 1400 ab. An seine Stelle wählten sie Ruprecht von der Pfalz (1400 — 1410). Wenzel starb, nachdem ihn sein Bruder Siegmund gefangen gehal- ten hatte, erst 1419. 72. (67.) Siegmund 1410. Johann Huß 1415, und die Hussiten. — Nach Ruprechts Tode wählten einige Kurfürsten Siegmund, andere den Markgrafen Jobst von Mahren. Da dieser aber schon 1411 starb, blieb jener alleiniger Kaiser. Er hielt 1415 eine Kirchenversammlung *) Die Zahl 1377 im Lehrbuche ist mit 1373 zu vertausche». 4*
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