bald nach Albrecht Der Erfinder der Wuchdruckerkunst
war Johann Guttcnberg (eigentlich Johann Gänsfleisch
von Sulgeloch oder Sörgenloch, genannt Gutenberg), aus
Mainz, der die ersten Versuche in Straßburg machte, und
145o nach Mainz zurückging. Johann Faust oder Fuft
und Peter Scboiffer bildeten die nützliche Kunst mehr aus.
74. (69.) Eroberung Constantinopels durch
die Türken 1453. — Nach dem Umstürze des abend-
ländischen Kaiserthums 476 dauerte das griechische oder
morgenlandische Kaiscrthum noch fast 1060 Jahre fort, bis
es 1453 unter Kaiser Constantin 9. den Türken unter Mu-
hamed 2. unterlag.
75. Albrecht 2. 1437. Friedrichs 1439.—
Siegmunds Schwiegersohn, der Herzog von Oestreich, Al-
brecht 2. hat nur bis 1439 regiert, und war der erste Kö-
nig aus dem östreichischen Hause, dessen männliche Linie
erst 1740 erlosch. Sein Vetter
Friedrich Z. (1439 — 93) war ein kraftloser Kaiser,
und führte eine unruhige Regierung. Bald drohten die
Türken, bald empörten sich die Wiener, gegen die Georg
Podiebrad von Böhmen ihn vertheidigte. Unter ihm^ der
Prinzenraub. Der Ritter Kunz von Kaufungen entführte
mit Hülfe der Ritter Mosen und Schönfels die kleinen
Söhne des Kurfürsten von Sachsen Friedrich des Sanft-
müthkgen, Ernst und Albrecht, aus Schloß Altenburg 1455,
wurde aber im Erzgebirge durch den Köhler Schmidt fest-
genommen, und in Freiburg hingerichtet.
76. (74.) Karl der Kühne 1470. Richard 3»
Maximilian 1. 1493. — Nachdem Philipp der Gute,
Herzog von Burgund, 1467 gestorben war, folgte ihm sein
Sohn Karl der Kühne, ein Schwager Eduards 4. von
England, unter dem die Kriege zwischen den Häusern Pork
und Lancaster oder der weißen und rothen Rose in Eng-
land tobten. Karl- war ein unruhiger Mann, der fast seine
ganze Regierung hindurch Krieg führte. Er sing mit dem
Herzoge Renatus von Lothringen und den Schweizern
Krieg an. Nachdem er bei Granson und Murten Nieder-
lagen erlitten hatte, fand er bei Nancy durch die Schuld
des Verräthers Campobasso seinen Tod am 5. Jan. 1477.
In England war nach Eduard 4. sein Sohn Edu-
ard 5. König geworden, ein Knabe von iz Jahren. Aber
der Bruder des verstorbenen Königs, der schändliche Ri-
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien]]
TM Hauptwörter (200): [T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T147: [Jahr Erfindung Buch Gutenberg Buchdruckerkunst Johann Mainz Zeit Buchstabe Jahrhundert], T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod]]
Extrahierte Personennamen: Albrecht Johann_Guttcnberg Johann Johann_Gänsfleisch
von_Sulgeloch Johann Gutenberg Johann Peter_Scboiffer Constantin Albrecht Friedrichs Siegmunds_Schwiegersohn Oestreich Friedrich_Z Friedrich Georg
Podiebrad Kunz_von_Kaufungen Friedrich Ernst Albrecht Albrecht Schmidt Karl Maximilian Maximilian Philipp Karl_der_Kühne Karl Eduards_4._von
England Eduards Renatus_von_Lothringen Nancy Eduard Eduard
60
de, während sich die ältere oder ernestinische mit einigen
Aemtern begnügen mußte, aus denen hernach das Großher-
zogthum Weimar und die übrigen sächsischen Herzogtümer
hcrvorgegangen sind.
Nicht viel besser kam Philipp von Hessen weg. Er
mußte in Halle vor dem Kaiser öffentlich Abbitte thun,
und wurde dann durch den Herzog von Alb» verhaftet.
Fünf Jahre saß er gefangen, zuletzt in Mecheln. Moritz
billigte indessen diese Gewalttbatigkeiten des Kaisers keines-
wegs, und beschloß, diesem die Freigebung der beiden Für-
sten abzuzwingen. Als Karl in Jnspruck war, übersiel er ihn
mit einem gegen Magdeburg gebrauchten Heere so plötzlich,
daß sich Karl kaum nach Kärnthen retten konnte, und um
nur Frieden zu haben, mußte er nicht nur jene beiden wie-
der frei lassen, sondern selbst in Passau einen Vergleich
eingehen, nach welchem die Evangelischen gleiche Rechte
mit den Katholischen haben sollten. Dies wurde 1555
durch den Religionsfrieden von Augsburg bestätigt. Moritz
starb um diese Zeit in der Schlacht bei Sievershausen in
der lüneburger Heide gegen den wilden Markgrafen Albrecht
von Brandenburg.
85. (79.) Karls 5. letzte Jahre. — Kaiser Karl
war endlich der Negierung überdrüssig, und übergab 1555
in Brüssel seinem einzigen Sohne, dem finstern Philipp 2.,
die Regierung der Niederlande, seinem Bruder Ferdinand
aber, der schon lange von den Deutschen als König erkannt
war, die von Deutschland. Einige Monate darauf überließ
er dem Philipp auch Spanien, und zog sich nun nach dem
Hieronymiten - Kloster St. Juste in Estremadura in Spa-
nien zurück, wo er 1558 starb. Unter ihm wurde der Or,
den der Jesuiten von Ignaz von Lojola gestiftet.
86. (80.) Zwingli und Calvin. Die Bartho-
lomäusnacht i5?2. — Unter Franz i. von Frankreich,
einem Zeitgenossen Kaiser Karls 5., lebten der berühmte
Ritter Bayard, und in der Schweiz die Reformatoren
Zwingli in Zürich und Calvin in Genf.
Huldreich Zwingli, geb. 1484 in Wkldhaus bei Tog-
genburg, lernte in Basel und Bern, studirte in Wien und
Basel, ward Pfarrer in Glarus, und seit 1516 Prediger in
Maria Einsiedeln. In Zürich, wohin man ihn als Predi-
ger berief, lehrte er das reine Evangelium, und widersetzte
sich dem Ablaßkrämer Bernardin Samson, so daß schon
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
Extrahierte Personennamen: Philipp_von_Hessen Philipp Moritz Karl_in_Jnspruck Karl Karl Karl Moritz Albrecht
von_Brandenburg Albrecht Karls Karl Karl Philipp_2. Philipp Ferdinand Philipp Philipp Ignaz_von_Lojola Zwingli Calvin Franz_i Franz Karls Ritter_Bayard Zwingli Maria Bernardin_Samson
Extrahierte Ortsnamen: Weimar Mecheln Magdeburg Sievershausen Karls Brüssel Niederlande Deutschland Spanien Frankreich Karls Genf Wkldhaus Basel Bern Wien Basel Glarus Maria_Einsiedeln
89
dem sich derselbe von aller Handelsverbindung mit England
losgesagt hatte, wurde am i8ten April 1775 das erste Blut
vergossen. Der nun entstehende Krieg, in welchem sich Ge-
org Washington als Feldherr und Benjamin Franklin (ge-
storben 1790, 84 Jahr alt) als Rathgeber auszeichneten,
dauerte von 1775 — 83. 1776 erklärte der Congreß die
Unabhängigkeit Nordamerika's, und im Frieden von Paris
1783 mußte England den nordamerikanischen Freistaat an-
erkennen.
' 107. (98.) Katharina 2. Maria Theresia.
Joseph 2. — Katharina 2., geborene Prinzessin von
Anhalt-Zerbst, war 1729 in Stettin geboren. Nachdem
sie ihren Mann, Peter 3., vom Throne gestürzt hatte, und
Alleinherrscherin geworden war, wurden zwei Versuche ge-
macht, sie zu entthronen, einmal 1764 durch den Lieutenant
Mirowitsch, der den Großfürst Iwan befreien wollte, und
das andre Mal durch den Kosaken Jemalian Pugatschew
1773. Zwei Mal hat sie mit den Türken Krieg geführt,
von 1768 — 74, und von 1787 — 91, wobei die Griechen
aufgeopfert wurden. Unter ihren Günstlingen hatte keiner
größeren Einfluß als Potemkin, seit 1776. Obgleich seine
Feinde ihn zu stürzen hofften, als Katharina 1787 eine
Reise nach Cherson unternahm, so behauptete er sich doch
nicht nur, sondern stieg seitdem noch höher in ihrer Gunst,
so wenig er derselben auch werth war. Er starb 1791,
Katharina 1796.
Maria Theresia lebte in glücklicher Ehe mit Franz r.
von Lothringen, verlor ihn aber schon 1765. Nun nahm
sie ihren Sohn Joseph zum Mitregenten an, leitete aber
doch immer noch die Regierung ihres Reichs mit großer
Geschicklichkeit, und that Gutes, wo sie konnte. (Van
Swieten). Sie starb 1780.
Joseph 2. war kaum Alleinherrscher, so machte er eine
Menge neuer Einrichtungen, die zum Theil recht nützlich,
und alle sehr gut gemeint waren, ihm aber Haß zuzogen,
weil sie zu gewaltsam und rasch eingeführt wurden. So
hob er von 1443 Mönchs - und 602 Nonnenklöstern 700
auf, und entließ 36,000 Mönche und Nonnen. Selbst der
. Papst Pius 0., der ihn 1782 in Wien besuchte, konnte
ihn zu keiner Aenderung bewegen. Dabei war er streng
Serecht; aber seine guten Absichten wurden meist verkannt.
m größten war die Unzufriedenheit in Ungarn und in
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe]]
TM Hauptwörter (200): [T49: [König Königin Herzog Peter Hof Elisabeth Minister Tod Graf Regierung], T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe]]
Extrahierte Personennamen: Benjamin_Franklin Katharina Maria_Theresia Maria Theresia Joseph Katharina_2. Peter_3. Jemalian_Pugatschew Katharina Katharina Maria_Theresia Maria Theresia Franz_r Franz Joseph Joseph
Extrahierte Ortsnamen: England Washington Paris England Anhalt-Zerbst Stettin Cherson Lothringen Wien Ungarn
tung des Vaterlandes. Die in England verschafften sich
Schiffe, und hießen Meergeusen; die zu Land fechten woll-
ten, wurden von Oranien gesammelt, und in die Nieder-
lande geführt. Daraus entstand ein langwieriger Krieg.
Während Alba's bjähriger Statthalterschaft starben wenig-
sten 18,000 auf dem Blutgerüste. Mehrere nördliche Pro-
vinzen erkannten endlich Oranien als Statthalter. Aber
1z84 brachte ihn Balthasar Gérard in Delft ums Leben.
Sein Sohn Moritz führte den Krieg fort, bis 1609 ein
i2jähriger Waffenstillstand geschlossen würde, in welchem
Spanien die Provinzen Holland, Seeland, Utrecht, Gel-
dern, Overyssel, Gröningen und Friesland als eine Republik
der 7 vereinigten Provinzen anerkannte.
Im Jahre 1568 wurde Philipps Sohn, Don Kariös,
hingerichtet. Bald darauf starb- auch Philipps dritte Frau,
Elisabeth. Philipp erwarb 1580 durch Eroberung Portu-
gal, das 60 Jahr lang unter spanischer Herrschaft blieb.
Er starb 1598, und liegt in dem von ihm gebauten Esco-
rial begraben.
Noch ist beim Jahre 1619 Hugo de Groot zu merken,
der durch seine kluge Frau aus dem Gefängnisse befreit wurde.
93. (86.) Gustav Wasa 1520. — Uneinigkeiten
bewogen 1520 die Schweden, die damals von dem Reichs-
vorsteher Sten Sture regiert wurden, den König von Dä-
nemark, Christian 2., auch als König anzunehmen. Aber
weil er grausam regierte, wurde er späterhin von Gustav
Erichson oder Wasa vom Throne gestürzt. Dieser gerietst
in dänische Gefangenschaft, wurde nach Dänemark geführt,
entfloh aber vom Gute seines Verwandten Banner, wurde
vom Bürgermeister von Lübeck Bröms in Schutz genom-
men, und nach Schweden übergesetzt, wo er sich nach ein-
ander^ in Colmar, bei seinem Schwager Brahe und in
Räfnäs verborgen hielt, bis Christian ans den Rath seines
Beichtvaters Slaghöck das stockholmer Blutbad anrkchtete,
und auf Gustavs Kopf einen Preis setzte. Jetzt ging er
nach Dalarne oder Dalekarlien, wo er durch seinen Bedien-
ten aller seiner Sachen beraubt wurde, arbeitete im Kup-
ferwerke zu Falún, diente einem gewissen Pehrson, brach
in einen überfrornen See ein, war in Gefahr, von Areno
Peterson verrathen zu werden, wurde im Hause des Bau-
ers Siven Nilson nur durch die Besonnenheit der Frau ge-
rettet, und sprach in Rättwick und Mora zu den Landleuten.
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T49: [König Königin Herzog Peter Hof Elisabeth Minister Tod Graf Regierung], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Balthasar_Gérard Moritz Philipps Philipps Don_Kariös Philipps Elisabeth Philipp Hugo_de_Groot Gustav_Wasa Gustav Christian_2. Gustav
Erichson Gustav Wasa Lübeck_Bröms Christian Slaghöck Gustavs Areno
Peterson
Extrahierte Ortsnamen: England Delft Spanien Holland Seeland Utrecht Overyssel Friesland Schweden Dänemark Schweden Colmar Räfnäs Rättwick
74
Nils Westgöte, ein Untervogt, der ihm nachspürte, wurde
todtgeschlagen, und Lars Olofson, ein schwedischer Edel-
mann, ermunterte die Dalkerle, Gustav beizustehen. So
bekam er ein kleines Heer, welches schnell wuchs. Er be-
lagerte Stockholm, und die Reichsstände bewogen ihn iz2z
die Königskrone anzunchmem. Er hat bis 1560 regiert.
Christian 2. hat unglücklich geendet. Auch die Dänen
empörten sich, und setzten ihn ab, ob er gleich den verhaß-
ten Slaghöck aufopferte. Nachdem er eine Zeitlang hier
und dort gewesen war, ging er nach Norwegen, wurde
aber gefangen, und von Friedrich 1., seinem Nachfolger,
auf das Schloß Sonderburg auf Alfen gefangen gesetzt,
wo er 20 Jahre saß. Die letzten 8 Jahre lebte er zu
Kallundborg auf Seeland.
Zweite Periode.
Von dem Ausbruche des 30jährigen Krieges bis zu
Ludwigs 14. Tode, 1618—1715.
94. (87.) (§eenen aus dem 30jährigen
Kriege 1618 — 48.
a) Vorfälle in Prag. Die evangelischen Stände
in Böhmen, an ihrer Spitze der Graf Heinrich Matthias
von Thurn, zwangen den Kaiser Rudolph 2., ihnen durch
den Majestätsbrief Religionsfreiheit und die Erlaubniß zu
geben, Kirchen und Schulen erbauen zu, dürfen. 1608 und
9 schlossen die evangelischen Fürsten Deutschlands eine Ver,
bindung, die Union, und die katholischen eine dagegen, die
Liga, deren Haupt Maximilian, Herzog von Baiern, war.
Rudolphs Bruder, Matthias, der ihm schon Ungarn, Oest-
reich und Mähren abgcdrungen hatte, zwang ihn nun auch
i6n, ihm Böhmen und Schlesien abzutreten. Bald dar-
auf starb Rudolph 1612. Matthias wurde nun auch Kai-
ser (1611 — 19). Die östreichischen Stände zwangen ihn,
trotz der Gegenvorstellungen seines Beichtvaters, des Cardi-
nals Clesel, ihnen freie Religionsübung überall zu gestatten.
Zugleich sielen die Türken in Ungarn ein, und Bethlcn
Gabor, Großfürst von Siebenbürgen, empörte sich. Auf
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz]]
Extrahierte Personennamen: Lars_Olofson Gustav Gustav Christian Friedrich_1. Friedrich Ludwigs Heinrich_Matthias
von_Thurn Heinrich Rudolph_2. Maximilian Maximilian Rudolphs Matthias Matthias Gabor
den Fall, daß Matthias stürbe, erkannten die Böhmen seinen
Vetter Ferdinand an. Aber sie wurden bald mißtrauisch
gegen ihn, weil er in Steiermark, Karnthen und Krain die
Evangelischen verfolgte. Endlich entstanden über dem Kir-
chenbau in Klostergrab und Braunau Streitigkeiten zwi-
schen den böhmischen Ständen und den Katholischen, und
da die Stände einen Verweis vom Kaiser erhielten, sie aber
erfuhren, daß dieser derbe Brief eigentlich von den kaiserl.
Statthaltern in Prag ausgefertigt worden sey, so warfen
sie am 23. Mai 1618 die Statthalter Martinitz und Sla-
wata nebst dem Schreiber Fabricius 60 Fuß hoch aus dem
Fenster des Schlosses, wobei Paul von Rziczan das Wort
führte, und die beiden andern Statthalter, Adam von Stern-
berg und Diepold von Lobkowitz, verschont wurden.
b) Der unglückliche Pfalzgraf Friedrich 5.
Nach einem Jahre starb Matthias 1619. Ferdinand 2.
versuchte Gewalt gegen die Böhmen, die von Thurn nach
Mähren und Oestreich, ja selbst bis vor Wien geführt wur-
den, aber wieder umkehren mußten. Auch aus einer an-
dern Verlegenheit rettete den Ferdinand seine Standhaftig-
keit. Er wurde zum deutschen Kaiser gewählt. Da aber
die Böhmen ihn nicht anerkennen wollten, so wählten sie
den Pfalzgrafen Friedrich 5. zum König, der durch seine
Frau Elisabeth, Jakobs 1. von England Tochter, und durch
seinen Hofprediger Scultetus bewogen wurde, die gefähr-
liche Krone anzunehmen. Der neue Kaiser Ferdinand er-
hielt indessen von Philipp 3. von Spanien, von Joh. Ge-
org 1. von Sachsen und von Maximilian von Baiern Un-
terstützung, und drang in Böhmen ein. In der Schlacht
auf dem weißen Berge bei Prag wurden die Böhmen völ-
lig geschlagen; Friedrich mußte über Breslau und Berlin
nach Holland fliehen, und wurde in die Reichsacht gethan,
die vornehmsten Böhmen aber auf verschiedene Weise hart
bestraft, und die katholische Lehre mit Gewalt eingefühkt.
e) Mansfeld. Graf Ernst von Mansfeld, ein kriegs-
lustiger Mann, führte den Krieg nun allein gegen den Kai-
ser und die Liga fort, und nachdem er sich mehrere Jahre
in Deutschland herumgeschlagen hatte, ging er nach Un-
garn, sich mit Bethlen Gabor zu vereinigen. Dieser ver-
langte aber Geld. Dies wollte sich Mansfeld in Holland
verschaffen, starb aber in Bosnien auf der Reise. Ein ähn-
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T49: [König Königin Herzog Peter Hof Elisabeth Minister Tod Graf Regierung], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Matthias Ferdinand Martinitz Paul_von_Rziczan Diepold_von_Lobkowitz Friedrich Friedrich Ferdinand Ferdinand Friedrich Friedrich Elisabeth Jakobs Ferdinand_er- Ferdinand Philipp_3._von_Spanien Philipp Maximilian_von_Baiern Maximilian Friedrich Friedrich Ernst_von_Mansfeld Ernst Gabor
Extrahierte Ortsnamen: Krain Klostergrab Braunau Prag Wien England Sachsen Prag Breslau Berlin Holland Mansfeld Deutschland Mansfeld Holland Bosnien
licher Mann war sein Freund Christian von Braunschweig,
der wenige Monate vor ihm auch starb.
ä) Lilly und W a l l e n st e i n. Lilly, ein geschickter
General, hatte bisher die Soldaten der Liga angeführt;
aber der Kaiser hatte kein eigenes Heer. Daher nahm er
gern den Vorschlag Albrechts von Waldstein oder Wallen-
stein an, der sich erbot, ein Herr von 50,000 Mann auf-
zubringen, welches sich selbst erhalten sollte, und ernannte
ihn zum Herzoge von Friedland. Früher war Wallenstekn
in Goldberg auf der Schule, in Altorf auf der Universität,
und beim Markgrafen von Burgau als Page gewesen. Dann
reiste er durch Holland, England, Frankreich und Italien,
wo er sich in Padua auf Astrologie legte. Schnell war das
Heer beisammen. Wallenstein schlug Mansfeld, der damals
noch lebte, ar^ der dessauer Elbbrücke, trieb Christian 4,
König von Dänemark, vor sich her, drang in Dänemark
ein, und hauste so, daß keiner mehr dem Kaiser sich zu
widersetzen wagte. Die Herzoge von Meklenburg wurden
verjagt, und ihr Land Wallenstein verliehen. Nur Stral-
sund belagerte dieser vergebens. Mit Christian 4. schloß
er nun einen Frieden; der Kaiser aber gab das Restituti-
onsedikt, wonach die Lutheraner alle seit dem Passauer
Vertrage eingezogene geistliche Güter den Katholiken zurück-
geben sollten.
e) Wallenste ins Abdankung. Die schrecklichen
Grausamkeiten, welche die Wallensteiner in Freundes und
Feindes Land verübten, brachten ganz Deutschland auf.
Auf dem Kurfürstentage in Regensburg 1630 wurden dle
Klagen darüber so laut, daß Ferdinand Wallenstein absetzte.
f) Gustav Adolph, König von Schweden.
Der Druck, den die Protestanten in Deutschland erlitten,
bewog den edeln Gustav Adolph, ihnen zu Hülfe zu eilen.
Nachdem er am 2osten May 16z0, seine 4jährige Tochter
Christina auf dem Arme, den schwedischen Reichsstanden
Lebewohl gesagt hatte, setzte er nach der pommerschen Küste
über, wo er auf der kleinen Znsel Rüden landete. Den
Herzog Bogislav von Pommern und den Kurfürsten Ge-
org Wilhelm von Brandenburg mußte er erst zu einem
Bündnisse zwingen; aber der Kurfürst Johann Georg von
Sachsen verweigerte ihm den Durchmarsch durch sein Land
aufs bestimmteste.
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
Extrahierte Personennamen: Christian_von_Braunschweig Lilly Albrechts Waldstein Christian_4 Christian_4. Ferdinand_Wallenstein Ferdinand Gustav_Adolph Gustav Gustav_Adolph Gustav Christina Bogislav Wilhelm Johann_Georg_von
Sachsen Johann
Extrahierte Ortsnamen: Friedland Goldberg Altorf Burgau Holland England Frankreich Italien Padua Mansfeld Dänemark Deutschland Regensburg Schweden Deutschland Pommern Brandenburg
g) Die Zerstörung Magdeburgs 1631. Da-
durch erhielt Lilly Zeit,- die belagerte Stadt Magdeburg
einzunehmen. Gustav hatte ihr einen Commandanten, Fal-
kenberg, geschickt, konnte aber selbst nicht zeitig genug kom-
men. Die Eroberung geschah am 20sten May i6zi. Die
Wallonen unter Pappenheim und die Croaten begingen die
entsetzlichsten Greuel. An 40,000 Einwohner fanden dabei
ihren Tod, und die Stadt wurde von Grund aus zerstört.
K) Die Schlacht bei Leipzig 7. Septbr. 1631.
Nachdem Gustav Adolph die Herzoge von Meklenburg wie-
der eingesetzt hatte, eilte er dem Kurfürsten von Sachsen
zu Hülfe, in dessen Land Lilly eingefallen war. Bei Leip-
zig traf er auf diesen, und, durch die Sachsen schlecht, durch
seinen General Gustav Horn aber trefflich unterstützt, er-
focht er einen herrlichen Sieg über die Kaiserlichen. Wäh-
rend nun Johann Georg in Böhmen eindrang, ging Gu-
stav nach dem Rheine, und im nächsten Jahre nach Bai-
ern, wo Lilly am Lech sein Leben verlor.
i) Wallenstein tritt wieder auf. Wallenstein
hatte indessen auf seinen böhmischen und mährischen Gü-
tern still, aber mit fürstlicher Pracht gelebt, mit den Astro,
logen die Sterne beobachtet, sich aus Rache über die Fort-
schritte der Schweden gefreut, und war (durch Sesyna Ra-
schin von Rieienburg) selbst mit Gustav in geheime Ver-
bindung getreten. Wie freute er sich, als Ferdinand ihn
jetzt durch seinen Vetter Max und den Fürsten von Eggen-
berg dringend bitten ließ, wieder den Oberbefehl zu über-
nehmen! Nach vielen Umständen erklärte er sich gegen
übertriebene Bedingungen bereit. Schnell war ein Heer
beisammen.^ Bei Nürnberg lagen er und Gustav einander
drei Monate gegenüber. Dann wandte sich Wallenstein
(Gallas und Holk) nach Sachsen, Gustav aber nach Bai-
ern; doch bald wendete sich dieser, und folgte jenem nach
Sachsen.
lc) Die Schlacht bei Lützen, 16. Novbr. 16z2.
Nachdem Gustav in Erfurt von seiner Frau Abschied ge-
nommen hatte, zog er über Naumburg und Weissenfels
nach Lützen. (Colloredo. Jsolani.) Hier kam es zur Schlacht.
Gustav führte den rechten, Bernhard von Weimar den
linken Flügel an. Zwar verlor Gustav sein Leben, (ob
durch Franz Albert von Lauenburg, ist ungewiß), aber die
Schweden gewannen die Schlacht, und auch der kaiserliche
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht]]
Extrahierte Personennamen: Lilly Gustav Gustav Gustav_Adolph Gustav Gustav_Horn Gustav Johann_Georg Johann Gustav Gustav Ferdinand Max Gustav Gustav Holk Gustav Gustav Gustav Gustav Colloredo Jsolani Gustav Bernhard_von_Weimar Gustav Gustav Franz_Albert_von_Lauenburg Franz
Kirchenmusik, lernte selbst noch als Kaiser schreiben, und
richtete gute Schulen ein. Von Pracht war er kein Freund.
Er war ein guter Vater seiner Kinder (Emma und Egin-
hard), und ein guter Verwalter seiner Güter. Am liebsten
wohnte er in Aachen, Nimwegen und Ingelheim. Fremde
Fürsten, selbst der Kalif in Bagdad, Harun al Raschid
(Arreschihd), bewarben sich durch Gesandtschaften um seine
Freundschaft. Von seinen Söhnen starben, bis auf einen,
Ludwig, alle vor ihm (Pipin, Karl). Er selbst starb 814,
und liegt in Aachen begraben.
Zweite Periode.
Von dem Tode Karls des Großen bis zum Anfänge
der Kreuzzüge 814 —1096.
56. (56.) 8udwig der Fromme. Letzte Karo-
linger in Frankreich, Deutschland und Itali-
en. — Karls Sohn und Nachfolger, Ludwig der Fromme,
war ein höchst schwacher Mann, unter dem das Reich bald
verfiel. Er theilte sein Reich unter seine drei Söhne Lothar,
Pipin und Ludwig den Deutschen, und zog sich dadurch
vielen Verdruß zu. Als ihm nach seiner Frau Irmengards
Tode seine zweite Frau, Judith, einen vierten Sohn, Karln
den Kahlen, gebahr, wollte er eine neue Thcilung machen,
und gerieth darüber mit seinen eignen Söhnen in Krieg,
die ihn bei Colmar im Elsaß gar gefangen nahmen, und
endlich nöthigten, in Soissons öffentliche Buße zu thun.
840 starb er. Seine drei Söhne (Pipin war gestorben)
schlossen nun einen Vertrag in Verdun 843, wonach sie das
Reich theilten, und so entstanden die drei Reiche: Deutsch-
land, Frankreich und Italien. Aber die Karolinger arte-
ten in allen drei Reichen bald aus. In Italien verloren
sie zuerst die Herrschaft. In Deutschland starb der letzte
Karolinger 911, und die Deutschen wählten nun einheimi-
sche Fürsten zu Königen; und in Frankreich wurde 987 der
letzte Karolinger bei Seite geschoben, und Hugo Capet,^ der
Graf von Paris und Herzog von Frankreich, zum König
gewählt. Seine Nachkommen hießen Capetinger.
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
Extrahierte Personennamen: Emma Harun Ludwig Karl) Karl Karls Karls Ludwig_der_Fromme Ludwig Lothar Ludwig Ludwig Irmengards Judith Hugo_Capet
Extrahierte Ortsnamen: Aachen Nimwegen Bagdad Ludwig Aachen Frankreich Deutschland Itali- Karls Colmar Verdun Frankreich Italien Italien Deutschland Frankreich Paris Frankreich
ernannte Ludwig den Baker, ein andrer Friedrich von Oest-
reich. Die Städte hielten es mit jenem, der Adel mit die,
sem. Den Krieg, in dem sich Leopold der Glorwürdige
auszeichnete, entschied die Schlacht bei Mühldorf 1318
(Schweppermann). Der gefangene Friedrich wurde aufs
Schloß Trausnitz in der Oberpfalz gebracht. Hier versöhnte
sich nach einiger Zeit Ludwig mit ihm, und Beide führten
fortan die Regierung gemeinschaftlich. Nach Friedrichs i330
erfolgtem Tode waren die Fürsten mit Ludwig sehr unzu-
frieden, und wählten endlich 1346 auf des Papstes Andrim
gen einen neuen Kaiser,
Karl 4, Markgrafen von Mähren. Ludwig starb 1347.
Karl that wenig für Deutschland, desto mehr für seine Erb,
lander Mähren und Böhmen, zu denen auch die Mark
Brandenburg, Lausitz und Schlesien kamen. In Prag stif,
tete er eine Universität, Breslau ließ er neu aufbauen.
Günther von Schwarzburg, den einige Fürsten zum Gegen-
kaiser wählten, entsagte bald seinen Ansprüchen. Durch die
goldene Bulle setzte Karl die Art der Kaiserwahl fest, und
bestimmte die sieben Kurfürsten: Mainz, Trier, Cöln, Böh-
men, Pfalz, Brandenburg und Sachsen. Karl starb 1378 *).
Sein Bruder
Wenzel (1378 — 1400) war höchst träge. Selbst die
Böhmen waren mit ihm unzufrieden, besonders da er gegen
die pragcr Geistlichkeit wüthete, und den erzbischöflichen Vi-
car, Johann Nepomuk, in die Moldau werten ließ, dessen
Grab in der Metropolitankirche auf dem Hradschin in Prag
eifrig verehrt wird. Die Prager hielten ihn sogar eine
Zeitlang gefangen. Auf einem Reichstage in Frankfurt
1398 warfen ihm die Fürsten öffentlich seine Trägheit vor,
und setzten ihn 1400 ab. An seine Stelle wählten sie
Ruprecht von der Pfalz (1400 — 1410). Wenzel
starb, nachdem ihn sein Bruder Siegmund gefangen gehal-
ten hatte, erst 1419.
72. (67.) Siegmund 1410. Johann Huß 1415,
und die Hussiten. — Nach Ruprechts Tode wählten
einige Kurfürsten Siegmund, andere den Markgrafen Jobst
von Mahren. Da dieser aber schon 1411 starb, blieb jener
alleiniger Kaiser. Er hielt 1415 eine Kirchenversammlung
*) Die Zahl 1377 im Lehrbuche ist mit 1373 zu vertausche».
4*
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht]]
TM Hauptwörter (200): [T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T58: [Kirche Lehre Luther Schrift Bibel Gott Christus Bischof Papst Wort]]
Extrahierte Personennamen: Ludwig_den_Baker Ludwig Friedrich_von_Oest- Friedrich Leopold Leopold Friedrich Friedrich Ludwig Ludwig Friedrichs Ludwig Ludwig Karl_4 Karl Ludwig Karl Karl Günther_von_Schwarzburg Günther Karl Karl Karl Karl Johann_Nepomuk Johann Wenzel Siegmund Johann Siegmund Jobst
von_Mahren