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Geschichte.
6. und 7. Schuljahr. (Lehrplan Ii.)
16. Die alten Deutschen.
Lehrmittel: Bild: Germanisches Gehöfte (v. Lehmann).
I. Stufe.
In welchem Reiche wohnen wir? Wie nennt man die Bewohner Deutschlands mit einem Namen? Zwischen welchen 2 größeren Flüssen liegt Deutschland? (Rhein und Weichsel). Welche Beschäftigung haben die Bewohner Deutschlands? (Ackerbau, Viehzucht, Handel, Gewerbe). Welch größere Orte sind dir bekannt? Werden die Häuser weit von einander gebaut fein. Erzähle von den Häusern in der Stadt! Ob es wohl vor langer, langer Zeit auch so ausgesehen haben mag in unserm Vaterlande!
Ii. Stufe.
1. Erzählung: 1. Land. Vor ungefähr 2000 Jahren bewohnten die alten Deutschen oder Germanen das Land zwischen Elbe und Rhein. Unermeßliche Wälder und große Sümpfe bedeckten das Land. Wilde Tiere, wie Auerochsen, Wölfe, Bären lebten in den Wäldern.
2. Aussehen. Die alten Deutschen waren ein rauhes Volk, waren groß und kräftig, hatten blaue Augen, blondes Haar. Dieses war öfters zu einem Knoten zusammengebunden. Ihre Kleidung bestand aus einem selbst gewirkten Unterkleide und einem Mantel aus einem Tierfell.
3. Gehöfte. Städte und Dörfer gab es nicht. Jedes Gehöfte war eine Einöde. Ringsherum lagen Felder und Wiesen. Die Häuser waren aus Baumstämmen gezimmert. Die Fugen wurden mit Lehm verstrichen oder mit Moos ausgefüllt. Die Dächer waren mit Schilfgras, Gezweige eingedeckt. Der ganze Hof war mit einem Pfahlzaun umgeben. Der alte Deutsche arbeitete nichts. Seine Beschäftigung war das Jagen und Fischen. Mit großer Lust zog er in den Krieg. Schild und Speer trug der Germane stets bei sich. Die Arbeit verrichteten die Sklaven.
4. Eigenschaft. Waren Krieg und Jagd vorbei, so lagen sie auf der Bärenhaut und unterhielten sich mit Würfelspiel. Oft verlor der Germane Haus und Hof und sogar feine Freiheit. Während des Spieles tranken sie auch sehr viel Met und Bier. Lügen kannte der alte Deutsche nicht. Sein Versprechen war ihm heilig.
2. Betrachten des Bildes: a) Haus und Hof. Woraus ist das Haus gebaut? Womit ist es eingedeckt? Was fehlt dem Hause in den Wänden?
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Extrahierte Personennamen: Lehmann
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Deutschland Rhein Deutschlands Rhein
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trug ein Gewand aus Häuten und Fellen, aber Hüte kannte er nicht. Viel hielt er auf seine Ehre. Das Lügen und Stehlen waren ihm fremd.^ Sein Versprechen war ihm heilig bis zum Tode. Bei Jagden, Kriegszügen und Gelagen fehlte er nicht. Heute noch spricht man von den durstigen Kehlen der alten Deutschen. Die Toten wurden verbrannt und ihre Asche unter der Eiche oder Linde vergraben. Der alte Deutsche arbeitete nichts. Seinen Angehörigen war die Arbeit zugewiesen. Die Sklaven mußten das Feld bestellen. Die Kinder sammelten Ähren und hüteten das Vieh.
17. Die Schlacht im teutoburgerwalöe.
Lehrmittel: Die Schlacht im Teutoburgerwalde (von Lohmeyer).
I. Stufe.
Wem gehörte das Land zwischen Elbe und Rhein? (den alten Deutschen). Die Römer eroberten das Land der alten Deutschen. Gehört heute auch noch das Land den Römern? Zu welchem Staate gehört es zum größten Teile? (Preußen). Nun will ich Euch erzählen, wie den Römern das Land wieder genommen wurde.
Ii. Stufe.
1. Erzählung: Der römische Kaiser Augustus schickte seinen Statthalter Varus in das Land der alten Deutschen. Diese mußten an die Römer viel Vieh und Getreide liefern. Varus war sehr strenge mit den Germanen. Er ließ sie mit Ruten schlagen und sogar töten. Da versammelte Hermann der Cheruskerfürst heimlich die alten Deutschen und beriet mit ihnen, wie sie die Römer aus dem Lande jagen könnten.
Sie wurden einig, die Römer mit List aus ihrem festen Lager zu locken und dann zu überfallen. Hermann schickte Boten an Varus und ließ ihm sagen, die Deutschen an der Ems seien von dem römischen Kaiser abgefallen. Varus zog gleich mit seinem Heere an die Ems in den Teutoburgerwald. Dieser hatte vieles Dickicht und viele Sümpfe. Die Römer konnten nur langsam vorwärts kommen, da sie keine Wege wußten.
Im Teutoburgerwalde hatte sich aber auch Hermann mit de» alten Deutschen versteckt. Diese fielen über die Römer her und töteten sie oder nahmen sie als Sklaven gefangen. Nur wenige konnten fliehen. Als Varus sein Heer vernichtet sah, stürzte er sich in sein eigenes Schwert.
Der römische Kaiser Augustus war ganz verzweifelt, als er die Nachricht von der unglücklichen Schlacht erfuhr. Er rief: Varus, Varus, gib mir meine Legionen wieder! So wurde Hermann der Cherusker der Befreier Deutschlands.
Überschrift! Nacherzählen!
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Extrahierte Personennamen: Lohmeyer Augustus Augustus Varus Varus Hermann_der_Cheruskerfürst Hermann Varus Varus Hermann Varus Augustus Varus Varus Hermann
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2. Betrachten des Bildes: Welches sind die Deutschen? Welches die Römer? Wie kennst du sie auseinander? Welche Waffen haben die Römer? Welche die Deutschen? Welcher wird Hermann sein? Welche haben mehr das Aussehen von Soldaten?
3. Erklärung: Lebte der römische Kaiser Augustus im Lande der alten Deutschen? (nein, Rom, Italien). Wer war für ihn dort, das Land zu regieren? Wie regierte Varus? (strenge). Beweise das! (viel Getreide und Vieh gefordert, schlagen, töten). Brachte ihm seine Strenge auch Vorteile? (nein Haß). Wer brachte den Germanen Hilfe? (Hermann). Wie wollte er mit den alten Deutschen das römische Joch abschütteln? (aus dem Lager locken und dann besiegen). Warum griff Hermann die Römer nicht in ihrem Lager an? (zu fest). Wie heißt man heute eine solche feste Anlage, in der Soldaten sind? (Festung). Wie waren die alten Deutschen, weil sie durch List Varus aus dem Lager lockten? (schlau). Wie gelang dieser schlaue Plan. (Varus zog in den Teutoburgerwald). Hatte Varus eine Ahnung von der Absicht der Germanen? Was hätte er zuvor tun können? (erkundigen). Was wäre dann nicht geschehen? (nicht besiegt worden). Warum war der Teutoburgerwald zur Schlacht für die Römer nicht günstig? (Sümpfe, Dickicht, keine Wege). Wie war er aber günstig für die Germanen? (verstecken, kannten die Wege). Konnten die Römer in geschlossenen Reihen marschieren? Wie werden also die römischen Soldaten durch den Wald gedrungen sein? (in Unordnung). Was war den Deutschen da möglich? (Römer aus ihren Verstecken überfallen). Wie mußten sich die Deutschen in ihren Verstecken verhalten haben? (ruhig). Welchen Ausgang hatte die Schlacht? Warum hat sich Varus selbst getötet? (fürchtete sich vor dem Kaiser Augustus, aus Schande, um nicht gefangen zu werden). Wie war Augustus, als er von der Schlacht erfuhr? (verzweifelt). Wie bewies er das? (er rief: Varus, Varus gib . . .).
4. Karte: Der Teutoburgerwald. Zeigen auf der Karte! Zwischen welchen Flüssen liegt er? An welchen Fluß wollte Varus ziehen? (Ems). An welcher Seite des Teutoburgerwaldes war also Varus zuerst? (Ostseite). An welchem Flusse kann also das Lager der Römer gewesen sein? Gegen welche Richtung mußten die Römer ziehen? (Westen). Welche Städte liegen in der Nähe? (Detmold, Paderborn, Bielefeld, Osnabrück).
Ie. Stufe.
Vergleich mit: Drei Jünglinge im Feuerofen.
Was wollte Varus aus den Germanen machen? (Römer). Was Nabucho-donosor mit den Judenknaben? (Heiden). Welche Mittel wandte Varus an? (forderte viel Vieh und Getreide, ließ die.deutschen schlagen und töten). Welche Mittel wandte Nabuchodonosor an? (Bildsäule, Feuerofen). Welchen Ausgang nahm die strenge Herrschaft Varus? Was geschah den 3 Jünglingen? (verbrannten nicht, sangen).
Wer war Befreier der Germanen? (Hermann der Cherusker). Wer schenkte den Judenknaben Hilfe? (Engel).
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Extrahierte Personennamen: Hermann Augustus Varus Hermann) Hermann Varus Varus Varus Varus Augustus Augustus Augustus Augustus Varus Varus Varus Varus Varus Varus Varus Hermann
Extrahierte Ortsnamen: Rom Italien Teutoburgerwald Detmold Paderborn Bielefeld Osnabrück
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geheißen haben? (Ungarn). Ob Wohl die Ungarn nicht mehr nach Deutschland gekommen sind, als Karl der Große sie in ihr Land zurücktrieb!
Ii. Stufe.
a) Wie die Ungarn immer nach Deutschland kamen.
1. Erzählung: Ungefähr 100 Jahre nach Karl dem Großen wurde der Sachsenherzog Heinrich zum deutschen Kaiser gewählt. Die Boten, die ihm die Nachricht von der Wahl brachten, trafen Heinrich beim Vogelfänge. Er hieß deshalb Heinrich I., der Finkler oder Vogelsteller. Die räuberischen Ungarn fielen öfters in Deutschland ein. Sie sengten, plünderten, mordeten und nahmen viele Deutsche als Gefangene mit sich.
Da nahm Heinrich einen Häuptling der Ungarn gefangen. Die Ungarn wollten für dessen Freiheit viel Geld bezahlen, aber Heinrich sprach: „Eitern Fürsten sollt ihr umsonst erhalten, wenn ihr 9 Jahre nicht mehr nach Deutsch-kand kommt!" Die Ungarn versprachen das und Heinrich zahlte ihnen alle Jahre einen Tribut.
Nacherzählen! Überschrift!
2. Betrachten des Bildes: Heinrich I. vom Vogelherde zum Throne berufen. Welcher wird Heinrich fein? Welche die Boten? Was wollte Heinrich im Walde tun? Wie kannst du das erkennen? Was tun die Boten?
3. Erklärung: Welch großer Kaiser regierte ungefähr 100 Jahre vor Heinrich? Wie schützte er sein Land vor feindlichen Einfällen? (Marken errichtet an den Grenzen). Erzähle von den Marken! (Grenzen des Reiches. Markgrafen). Welches wilde Volk drang aber zur Zeit Heinrichs in Deutschland doch ein? (Ungarn). Was wirst du daraus schließen können, daß die Ungarn in Deutschland doch eindringen konnten? (keine Marken mehr, die Markgrafen nicht wachsam oder diese zu schwach, weil die Ungarn zu mächtig). Was werden die Ungarn niedergesengt und geplündert haben? (Bauernhöfe). Konnten die Bauern einander beistehen? (waren zu weit auseinander). Was wird es also noch nicht gegeben haben? (Dörfer, Städte). Sie hätten sich aber doch vorbereiten können, um sich vor den Ungarn zu schützen? (wußten nichts, Ungarn zu schnell herangekommen). Was war das Los der Bauern? (getötet, gefangen). Wie brachte Heinrich den 9jährigen Waffenstillstand fertig? (Häuptling gefangen, Versprechen der Ungarn). Was war ihm für die Freiheit des Häuptlings zuerst angeboten worden? Was war aber dem Kaiser lieber als Geld? (Friede, Ruhe im Lande). Wie sicherte er sich den Frieden noch besonders? (zahlte jährlichen Tribut). Tribut ist eine Abgabe, Entschädigung, ein Zins, daß die Ungarn nicht mehr in Deutschland eindrangen.
4. Karte: Die Pußta, Ungarn. In welchem Lande liegt Ungarn? Von welchen Gebirgen ist diese Ebene eingeschlossen? Welch großer Strom durchzieht die Ebene? Welchen Weg werden die Ungarn gezogen sein, wenn sie nach Deutschland wollten? (an Donau aufwärts). Welche Richtung also?
Haberl, Der geschichtliche Unterricht. 4
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karl Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich_I. Heinrich_I. Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich_I. Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrichs Heinrichs Heinrich Heinrich Haberl
Extrahierte Ortsnamen: Ungarn Ungarn Deutschland Deutschland Deutschland Ungarn Deutschland Ungarn Ungarn Deutschland Ungarn Ungarn Ungarn Deutschland Ungarn Ungarn Deutschland Donau
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er. Die Faulen tadelte er mit scharfen Worten. Seine liebste Unterhaltung war das Jagen und das Fischen. Durch Übungen im Turnen und Schwimmen erhielt er sich die Kraft und die Gesundheit des Körpers. Im Essen und Trinken war er mäßig. Das Errichten von Marken an den Grenzen des Reiches hielt er für notwendig.
2. Rarl als Regent
Lehrmittel: Sendgrafengericht v. Lehmann; Karl der Große empfängt eine
maurische Gesandtschaft v. Lohmeyer. Im Klosterhofe v. Lehmann.
I. Stufe.
Besondere Beteiligung des fünften Schuljahres, da dasselbe die Einteilung Bayerns vom Vorjahre kennt. Wie ist das Land Bayern eingeteilt? Wer ist jedem Kreise vorgesetzt? Wen vertritt der Herr Regierungspräsident? (König). Ähnlich teilte auch Karl der Große sein Reich ein.
Ii. Stufe.
1. Erzählung: Um sein großes Reich besser regieren zu können, teilte Karl der Große sein Land in Gaue oder Kreise ein. Über jeden Gau setzte er einen ^ugtqfeil Dieser mußte den Gau regieren und Gericht halten. An den Grenzen des Reiches errichtete er Marken. Die Marken waren größer als die Gaue. Über jede Mark setzte er einen Markgrafen. Dieser mußte wie der Gaugraf das Land regieren, Gericht halten und außerdem die Grenzen des Reiches vor den Einfällen der Feinde schützen.
Nacherzählen: Welche Überschrift? ^Wie Karl sein Reich einteilte".
2. Erklärung: Euer Vater wird mit der Arbeit auf dem Felde und daheim nicht allein fertig. Wer hilft ihm? (Knecht, Magd). Für wen arbeiten Knecht und Magd? Wie verschaffte sich Karl der Große auch Hilfe, das Land besser regieren zu können? Welche Helfer hatte er? Welche Arbeit mußten diese für den Kaiser verrichten?
3. Betrachten des Bildes: Sendgrafengericht.
1. Erzählung: Karl der Große war ein Heide. Er ließ sich aber taufen und nahm das Christentum an. Seine Untertanen waren auch Heiden. Karl führte deshalb in seinem Reiche das Christentum ein. Er berief Glaubens-Prediger, welche den alten Deutschen den christlichen Glauben predigten. Bistümer wurden errichtet, Kirchen und Klöster gegründet. Die Klosterleute verbesserten die Landwirtschaft und lernten dem Volke das Handwerk. Künste wurden gepflegt z. B. Malerei, Bildhauerei. Bei jedem Kloster war auch eine
1*
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Extrahierte Personennamen: Rarl Lehmann Karl Lohmeyer Lehmann Karl Karl_der_Große Karl Karl Karl Karl_der_Große Karl Karl_der_Große Karl Karl Karl
§. 18. Cimbern u. Teutonen. — Die alten Deutschen. §. 19. 23
Das Volk dagegen verarmt immer mehr und wird immer unzufriedener. Die beiden Gracchen, die Vertreter des Volkes im Kampfe gegen die Vornehmen; Scipio Afrikanus Aemi-lianus, einer der Hauptgegner der Gracchen wird ermordet.
§. 18. Die Cimbern und Teutonen.
Um diese Zeit brachen die Cimbern und Teutonen, Völker aus dem nördlichen Deutschland, in Gallien ein. Der Consul Marius besiegte dieselben, nachdem sie fünf Jahre lang alle gegen sie ausgesandten Heere geschlagen hatten, und zwar die Teutonen bei Aqnä Sextiä (Aix, in der Provence) 102, und die Cimbern bei Verona 101.
§. 19. Die alten Deutschen*)
wohnten in dem vom Rhein und der Donau begrenzten waldigen und sumpfigen Lande. Sie waren kräftig, kriegerisch, freiheitsliebend, bieder, gastfreundlich und lebten in vereinzelten Gehöften. Ihre Hauptbeschäftigung waren Jagd und Krieg; die Bebauung des Ackers überließen sie den Sclaven und Leibeigenen. Gastmähler, Trinkgelage und Würfelspiele waren ihre Lieblingsunterhaltungen. Ihre Nahrung war einfach, ebenso ihre Kleidung. Waffen trugen nur die freien Männer. Das Volk bestand aus Edlen und Gemeinen, Freien und Knechten. Die Volksversammlungen, welche über alle wichtigen Angelegenheiten entschieden, wurden zur Zeit des Neu-und Vollmondes gehalten, und es durften nur die freien Männer daran Theil nehmen. In der Regel standen an der Spitze der einzelnen Stämme Könige. Die einzelnen Höfe bildeten Gemeinden, mehrere Gemeinden einen Gau. Den Gauen standen die Grafen (Richtet) vor. Im Kriege folgten alle Freien im Heerbanne ihren Anführern, den Herzogen. Später haben sich die Deutschen zum Schutze gegen die Feinde tu Völkerbündnisse vereinigt. Die bedeutendsten dieser Bündnisse waren: die Alemannen, Franken, Sachsen und Gothen.
*) Leseb. f. Oberst I. Thl., Nr. 14, 15, 16, S. 12—14.
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Extrahierte Personennamen: Scipio_Afrikanus Scipio Marius Marius
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Gallien Verona Rhein Donau Sachsen
Fragen zur Wiederholung. — Die Völkerwanderung. §. 26. 31
$. 24. Die römischen Kaiser nach Oktavianus.
Wie heißen die Kaiser aus dem Geschlechte des Kaisers Attgustus? Das läßt sich über ihre Regierung sagen? Welcher Kaiser zerstörte J-rusalem, und welche Unglückssälle ereigneten sich während seiner Regierung? Welche Charaktereigenschaft besaß Kaiser Domitian und welche Nerva? Was läßt sich über die Regierung des Kaisers Trajan berichten? Wie stund es unter Marcus Aurelius und unter seinen Nachfolgern im römischen Reiche?
$. 25. Konstantin der erste christliche Kaiser und seine Nachfolger.
Welcher Kaiser bemächtigte sich der Alleinherrschaft und mit wessen Hilfe? Welchen Sieg errang um diese Zeit das Christenthum und wann und wo war die erste Kirchenversammlung? Wohin verlegte dieser Kaiser seine Residenz, wie theilte er das Reich ein und welche Aemter schuf derselbe? Was lätzt sich über Juliauus den Abtrünnigen sagen?
Vii. Gang.
§. 26. Die Völkerwanderung.
Ein wildes Nomadenvolk, die Hunnen, durchzieht Asien und dringt nach Europa vor. Vereinigt mit den Alanen, fallen sie in das Reich der Gothen ein. Die östlich vom
Dnieper wohnenden Ostgothen werden verdrängt; die westlich von diesem Flusse wohnenden hart bedrängten Westgothen bitten den griechischen Kaiser Valens um Wohnsitze, die sie
auch gegen Leistung von Kriegsdiensten in Thracien erhalten.
Der Druck der römischen Befehlshaber veranlaßt sie jedoch zur Ergreifung des Schwertes und sengend und brennend ziehen sie durchs Land. In der mörderischen Schlacht von
Adrianopel verliert Kaiser Valens das Leben. Nach seinem Tode ernannte Gratian, der Beherrscher des Abendlandes, in seiner Bedrängniß den waffenkundigen Feldherrn Theo-dosius zum Kaiser des Morgenlandes (879—395).* Dieser schließt mit den Barbaren Frieden. Theodosius vereinigt das ganze römische Reich unter seinen Scepter, theilt es aber vor seinem Tode unter seine minderjährigen Söhne Hono-rins (Abendland) und Arkadius (Morgenland). Honorius läßt die Staatsangelegenheiten durch den staatsklugen Vandalen Stuicho leiten; der ehrgeizige und höfisch gesinnte Gallier Nusinus war der Rathgeber des Kaisers Arkadius.
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Extrahierte Personennamen: Domitian Nerva Marcus_Aurelius Valens Gratian Theodosius Honorius Honorius Gallier_Nusinus
Extrahierte Ortsnamen: Oktavianus Attgustus Europa Thracien
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Vi. Gang.
Staate aber die republikanischen Einrichtungen. Seine Rath-gcher sind der ausgezeichnete Feldherr Agrippa und Mäce-ims, der Beschützer der Künste und Wissenschaften. Während der Regierung Augustus herrscht Ordnung und Friede, erhöht Aich der Wohlstand des Volkes und blühen Künste und Wissen-I schäften. (Goldenes Zeitalter der römischen Literatur. Die Dichter Virgil, Horaz rc.) Der Prachtliebe und Schwelgerei I sucht Augustus durch Sittengesetze zu steuern. Er ist der Begründer eines neuen Heerwesens (die Legion zu je 6100 Mann zu Fuß und 720 Reiter).
Mit Ausnahme des Krieges gegen die Germanen ist er aus seinen Kriegszügen von Glück begleitet. Sein Stiefsohn Drusus Germanikus macht drei Feldzüge gegen Deutschland, errichtet Kastelle und dringt bis an die Elbe vor. Tiber ins erobert das Land zwischen dem Rhein und der Weser.
Harte Bedrückung der Deutschen durch den Statthalter Varus. Der Widerwille dieses Volkes gegen römische Gesetze, Sitten und Sprache. Die Erhebung der Deutschen unter dem Cheruskerfürsten Hermann*) (9 n. Chr.) und Vernichtung der Römer im Teutoburgerwalde — mörderische Schlacht. Als das wichtigste Ereigniß unter Oktavianus gilt die Geburt Christi.
§. 24. Die römischen Kaiser nach Oktavianus.
Tiberius, Cajus Caligula, Tiberius Claudius und Nero, (14 — 68 n. Chr.) Kaiser aus dem Geschlechte des Augustus, verübten die schrecklichsten Greuel. Nero läßt sogar seine Schwester, seine Gemahlin und seinen Lehrer, den weisen Seneca, ermorden, ergetzt sich an dem Brande Roms, und läßt die Christen auf die grausamste Weise zu Tode martern. Das Volk ist endlich der Tyrannen müde und wählt den Statthalter Galba von Spanien zum Kaiser. Seine Strenge bringt ihm jedoch nach kurzer Zeit den Tod.
Längere Zeit regiert Vespasian weise und kräftig. Unter seiner Regierung wurde durch seinen Sohn Titus Jerusalem
*) Leseb. f. Oberkl. I. Thl., Nr. 17, S. 16.
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Extrahierte Personennamen: Agrippa Augustus Horaz Augustus Drusus_Germanikus Varus Christi Tiberius Tiberius Cajus_Caligula Tiberius_Claudius Tiberius Augustus Galba_von_Spanien Titus_Jerusalem
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Rhein Weser Oktavianus Roms
Die Karolinger. $. 7.
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Tochter des Königs verstieß, um einen Brnch mit dem päpstlichen Stuhle zu vermeiden.
Nach Besiegung des Desiderius schmückte sich Karl mit der lombardischen Krone.
Der Kriegszug gegen die Mauren in Spanien. Sol/-man el Arabi (778), der durch den Chalifenmohzmedl von Bagdad zum Statthalter von Saragossa ernannt war, rief Karl gegen den zu Cördova residirenden Chalifen Abderrzham zu Hilfe.
Erstürmung von Saragossa und Wiedereinsetzung des vertriebenen Statthalters.
Auf dem Rückzüge wurde die Nachhut der Franken durch das Bergvolk der Basken bei Noncesvalles [Dtonbstüai] zum großen Theil vernichtet. (Der tapfere, riesenstarke Roland — Rolandslied.)
Unterwerfung des bayerischen Herzogs Thässilo (Agi-lolfinger (788), der sich der Lehenshoheit entziehen wollte.
Besiegung der Avaren, eines wilden tatarischen Volksstammes (791), der verheerend und raubend gegen Westen vordrang. Errichtung der Ostmark zur Sicherung des Frankenreiches.
Gründung der Nordmark (Holstein, Hamburg) durch Unterwerfung der dort wohnenden Völkerschaften. Karls Gedanke, die zerstreuten deutschen Völkerschaften zu einer staatlichen Einheit zu verbinden und die römische Weltherrschaft auf das christlich germanische Frankenreich überzutragen. Im Jahre 799 wurde Karl vom Papst Leo Iii. zum römischen Kaiser gekrönt, und zwar aus Dankbarkeit für die gewährte Unterstützung gegen seine Feinde. Karl starb 814.
Ludwig der Fromme (814 — 840), ein gutmüthiger, aber schwacher Mann; seine Hauptsorge wandte er der Verbesserung des Kirchen- und Mönchswesens zu. Die Geistlichkeit wurde mit Gütern und Rechten beschenkt.
Die voreilige Theilung des Reiches unter seine drei
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karl Karl Roland_—_Rolandslied. Karls Karl Karl Leo_Iii Leo Karl Karl Ludwig Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Bagdad Saragossa Saragossa Noncesvalles Holstein Hamburg Karls
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I. Gang.
Die Ermordung der Amalasuntha zu rächen, überzieht er die Ostgcthen mit Krieg.
Sein tapferer Feldherr Bzlisar kämpft siegreich gegen dieselben und führt sogar ihren König Vitiges gefangen nach Konstantinopel. Später fällt Belifar in Ungnade und wird seiner Würde entsetzt. Die Wiedererhebung der Gothen veranlaßt jedoch Justinian, den Oberbefehl über das Heer neuerdings Belifar zu übertragen.
Dieser erhält jedoch sehr beschränkte Hilfsmittel und vermag deshalb nichts auszurichten. An seine Stelle tritt der tapfere Nzrses, der auch dem ostgothischen Reiche ein Ende macht.
§. 3. Die Langobarden.
Den in Pannonien nach dem Abzüge der Ostgothen wohnenden Langobarden gelüstet nach dem schönen Italien, und sie ziehen unter ihrem Könige Alboin über die Alpen, um dieses Land zu erobern. Alboin bezwingt in raschem Siegeslaufe den Norden Italiens und gründet das longo-bardifche Reich. Im Jahre 573 wird er jedoch auf Anstiften seiner Gemahlin Rosamunde, der Tochter des von ihm getödteten Kunimund, König der Gepiden (germanischen Stammes), ermordet.
§• 4. Das Frankenreich. Chlodwig.
Chlodwig, der Merovinger, (481 — 511) besiegt bei Soissons [@oafjöitg] den römischen Statthalter Syz-grius und zerstört dadurch den letzten Rest römischer Herrschaft. Hierauf zieht er den ripuarischen Franken gegen ihre Grenznachbarn, die Alemannen, zu Hilfe und besiegt diese bei Zülpich*) (496). Um ein Gelübde zu erfüllen, bekehrt er sich zum Christenthum. Im Jahre 507 unterwirft er die Westgothen (Schlacht bei Poitiers [Poatje]) und vereinigt
*) Leseb. f. Oberkl. I. Thl., Sjtr. 22, S. 23.
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