Autor: Hohn, Karl Friedrich, Müller, Johann Kaspar
Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
124 Weltgeschichte. Erster Haupttherl.
I. d. W. cher nachmals Latium hieß, auf einander
gefolgt. Daselbst soll Janus/ ein griechi-
scher Abkömmling, einer der ersten Könige gewesen
cheyn, und mit dem aus Kreta vertriebenen Satur-
.71 us gemeinschaftlich regiert haben. Beide werden
mngemein gerühmt, und besonders die glückliche Re-
gierung des letzter» so sehr, daß sie die .goldene
Aeit genannt worden ist. Vielleicht aber gehört ihre
Geschichte mehr unter die fabelhaften und dichterischen
Erzählungen, welche viele Völker von ihrem ersten
.Zustande verbreitet haben. Wahrscheinlicher ist es,
Z. 2740. daß einige Zeit vor dem trojanischen Krie-
ge, Evander, ein aus Arkadien verjagter Prinz,
Ä1 diese Gegend, wo Faunus herrschte, gekommen
ist, und sich durch die griechische Buchstabenschrift,
welche er daselbst einführte, sehr ehrwürdig gemacht
hat.
Die Trojan Ii. Als darauf Latinus in diesem Lande
ner stiften agierte, von welchem es sowohl, als das
Aenea/cin den Namen des Lateinischen erhielt,
Reich in La- langte Aeneas mit einer Anzahl Trojaner
tium. an der Mündung der Tiber an. Der
König gab ihm seine Tochter Lavinia zur Gemah-
lin, nach welcher er die von ihm gebaute Stadt La-
Vinium nannte; er behauptete sich auch im Besitze
von Latium gegen die Anfalle der benachbarten Völ-
ker, sonderlich der nächsten Etrusker. Die Liebe
und Treue der Unterthanen des Latinus erlangte er
hauptsächlich dadurch, daß er seine Trojaner mit ih-
nen zu einem Volke vereinigte, welches die Lateiner
hieß. Sein Sohn Ascaniuö erbauete die «L-tadt Al-
ba Longa, von welcher das Reich das albanische
genannt
2. Wann kam Aeneas in diese Gegend? — Wie wurde er da-
selbst mit seinen Trojanern aufgenommen?— Wodurch er-
warb er sich besonders die Gewogenheit seiner neuen Unter-
thanen? — Welche Stadt baneee sein Sohn? und wie hieß
nunmehr das Reich?
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Autor: Hohn, Karl Friedrich, Müller, Johann Kaspar
Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
i7s Weltgeschichte. Erster Haupttheil.
I. d. W. Xiii. In allen diesen Künsten und
3648; 5y83♦ Wissenschaften der Griechen waren die
bttwingen^ Römer Lm Anfänge dieses Zeitraums noch
fci'st ganz öeynahe gänzlich unerfahren. Kriegerische
Italien. # Tapferkeit und Erfahrung, Beredtsamkeit
ohne Klinst, und wohl beobachtete gute Gesetze waren
alles, was sie vor den übrigen italischen Völkern vor-
aus hatten. Mit diesen fuhren sie fort, zu kriegen,
pnd überwältigten die Etrusker / die Sammler *)
und andere dieser Völker. Vergebens riefen die Ta-
xentiner, eilt wohllüstiges und äußerst verdorbenes
Volk/ das die Römer durch frevelhafte Beleidigun-
gen zum gerechten Zorne gereizt hatte, den Pyrr-
Pyrrhus hus, König von Epirus, wider sie zu
Z704 fg^ Hülfe. Epirus, (ihr Albanien) hatte schon
einen König Alexander gehabt, der eben solche Thu-
jen in Italien zu verrichten suchte, als sein Schwe-
ster-Sohn, der macedonifche Alexander, gegen die
Perser; er fand aber tapfern Widerstand, und verlor
auch darüber das Leben. Pyrrhus, sein Nachkomme,
einer der klügsten Fürsten und der größte Feldherr
feiner Zeit, war gegen die Römer nicht glücklicher. C:')
Sie gewöhnten sich bald an die ihnen anfänglich
13. Hatten die Römer beym Anfänge dieses Zeitraums schon
Gelehrte und Künstler? — Was war das Einzige, worin sie
erneu Vorzug behaupteten? — Wie weit erstreckten sich nun
ihre Eroberungen? —• Welcher ausländische Fürst widersetzte
sich diesem Fortgange ihrer Waffen? — Was lernten die
Römer vom Pyrrhus? und was bewunderte er an ihnen? —
Was für ein Ende nahm dieser König?
*) Von dieser Zeit an waren die Römer ein mächtiges Volk.
**) Nur in der ersten Schlacht gaben ibm seine Elephauten,
vor denen, als noch nie gesehenen Ungeheuern, römische Pferde
und Männer erschracken, einen wiewohl sehr blutigen Sieg.
Allein die erschlagenen Helden, niir Wunden nur auf der
Brust, mit Schwertern in der Hand, noch tromg und drohend
in ihren Gesichrszügen, waren dcnr Könige fürchterlich, und
ließen ihm nichts Gutes ahnen. — Dieser Krieg war es, in
dem sich die Große und Standhaftigkeit der Römer in ihrem
ersten Glanze zeigten.
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Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Alexander Alexander
Autor: Hohn, Karl Friedrich, Müller, Johann Kaspar
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Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
lg« Weltgeschichte. Erster Haupttheil.
I. d. W. Xv. Ein gleiches Schicksal hatte einige
3648*398?. Zeit darauf das athenische Heer, welches
lien^ mif öm Rath des Alcibiades Sicilicn
erobern wollte. Diese große, sehr frucht-
bare und anmuthige, zur Handlung und Schifffahrt
überaus wohlgelegene Insel reizte immerfort die Be-
gierde der nahen Karthager. Syrakus insonderheit,
wo wieder das Volk regierte, hatte am Diokles
einen weifett Gesetzgeber, der sich selbst das Leben
nahm, als er, seinem Gesetze zuwider, in die Ver-
sammlung des Volks bewaffnet gekommen war, weil
er eben gegen den Feind ziehen wollte. Ein neuer
Dionysius. Einfall der Karthager zog ihnen von Dio-
2578 fg. nysius eine starke Niederlage zu. Dieser
hakte sich gewaltsamer Weise zum Herrn von Syra-
kus aufgeworfen, und hinterließ die Regierung sei-
nem eben so leichtsinnigen Sohne, dem jüngern
Dionysius. Von des letzter» Tyrannen bcfreyte
Dion, dessen Anverwandter, die gegen ihn undank-
baren Syrakuser; und noch einmal der vortreffliche
und edelgesinnte Feldherr der Korinther Dimoleon,
3644. der alle Tyrannen in Sieilien unterdrückte,
die Karthager überwand, und diese Insel sehr ruhig
und glücklich machte, ohne einigen Antheil an der
Regierung zu verlangen. Sie verffel bald darauf in
neue Verwirrung durch die Herrschsucht und Grau-
samkeit des Agatbokles, der sonst beynahe das
3. 3695. ganze Gebiet der Karthager in Africa bis
auf ihre Hauptstadt eroberte, aber auci) alles bald
verlor. Von eben so kurzer Datier war auch der
Fortgang des Pyrrhus wlder sie in Sicilicn.
Xvi.
15. Wie kam es, daß die Karthager und Athener gleich eifrig
den Besik von Sieilien suchten? — Wodurch that sich Dio*
kles zu Syrakus hervor? — Welche Veränderungen ginge»
in der Regierung von Syrakus vor? —■ Wer bcfreyte diese
Stadt von der Tyrauney des jüngern Dionysius? — Wer
machte außerdem deu Karryagern den Besch von Sieilien
streitig?
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Extrahierte Personennamen: Dionysius
Extrahierte Ortsnamen: Syrakus Sieilien Africa Sicilicn Syrakus Syrakus
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Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
182
Weltgeschichte. Erster Hqupttheil.
I. d. W. Xvii. Aber eben dieser Krieg befestigte
z648 -z-zz- Eifersucht und Rachhegierde der Heyden
f/hrt"den^ Stoßen Völker, die ihn geführt hatten, ge-
.ziveyr. pnui- 30n einander. Dazu kgm, daß die Rö-
schen Krieg, mer auf eine hinterlistige Art die Karrha-
Z76; fg. ger, mitten im Frieden, auch Sardiniens
beraubten. Sie nahmen werter Corsica ein, besieg-
ten dre Illyrier, (im heutigen Dalmatien und Cro^
atien,) gingen über den Po, (damals Padus,) be-
zwangen di? Gallier, und eroberten Mediolanum,
welches jetzt.may)and heiß , so daß sie auch diesen
Theil x>pti Italien, welcher das diesseits der Alpen
liegende Gallien (Gallm ctsalpina) genannt wurde,
sich zu unterwerfen ailsingen, Mittlerweile verstärkter;
sich die Karthager durch neue Eroberungen in Spa-
nien gegen dse Römer, welche wegen des schnellen
Fortgangs panischen Waffen in Furcht geriethen,
und die Karthager nöthigten, den Jberljs (Ebro)
zur Granze ihrer Eroberungen zu machen, und die
mit Rom im Bündniß stehende Stadt Sagunt urr-
abhängig und unangefochten zu lasten. Endlich wurde
Hanrnbal der Befehlshaber ihrer Kriegövölker in
diesem lande, Dieser, einer der größten Feldherren
des Alterthums, uilternehmend, tapfer, schlau, von
ungemeinen Fähigkeiten, um seinem Vaterlande zu
dienen, aber unversöhnlich in dem von seiner Familie
ererbten Haffe gegen die Römer, eroberte und zer-
störte zuerst Sagunt, um die Römer zum Kriege
zu nöthigen, den sie auch nach einem furchtsamere
Zögern endlich den Karthagern ankündigten, griff sie
hierauf
»7, Durch wessen Schuld wurde die Erbitterung zwischen der»
Römern Md Karthagern vermehrt? — Was für neue Erobe-
rungen machten die Römer? — Wie verstärkten sich die Kar-
thager in Spanien gegen die Römer? — Wozu wurden sre
von diesen .genöthizt? — Wie entstand der jweyte punische
Krieg? — Was für eine kühne Unternehmung wagte Han-
nibal? — Welches waren die vornehmsten Vegebenheiceir
dieses Kriegs? — Welche Feldherren verschafftest endlich da-
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Extrahierte Personennamen: Corsica
Extrahierte Ortsnamen: Dalmatien Italien Gallien Gallm Rom Spanien
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Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
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Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
184 Weltgeschichte. Erster Haupttheil.
I. d. W. für die Karthager beförderten theils einige
Z648,Z')8z. Fehler Haumbüls; theils der geringe El-
fer, mit welchem er von K.u (> uüd aus unterstützt
wurde. Der darauf folgende Friede demüthigte und
schrankte die Karthager schimpflich ein '■); sie waren
auch vorher schon aus ganz Spanien von tacipio
vertrieben worden. Den Hannibal, der fein Vater-
land wieder m Aufnahme zu bringen, aber auch
neue Kriege gegen die Römer zu erregen suchte, ver-
folgten ste so lange, bis er sich durch Gift das Le-
hen nahm»
Neue Siege Xviii. Da die Römer, (welche indem
dev Römer, gedachten Kriege Srcilieu und Spanien
2770 fg. erobert hatten) von dieser Seite nichts mehr
zu besorgen hatten, waren ste nun desto mehr im
Stande, den macedonischen Philipp zu überwinden;
die Griechen für frey zu erklären, lind doch von sich
abhängig zu machen; dem Könige von Syrien, An-
tldchus dun Großen, einen Theil feiner Lander zu
entreissen; Makedonien und Jllyrien zu erobern;
dem syrischen Könige Ptolomäus Epipbanus zu
befehlen, daß er Aegypten verlassen sollte, dieses Reich
unter zwey königliche Brüder zu theilen, und andere
Beweise ihrer unwiderstehlichen Macht zu geben.
Xix?
*) Denn sie mussten den Römern alle ihre Schiffe, bis ans io
dreyruderige Galeeren, ausliefern, die vo» Scipio in ihrem
Angesichte verbrannt wurden, io tausend Talente in ;o Jah-
ren bezahlen, Alles, was sie dem Masinissa oder feinen Vor-
fahren abgenominen, zurückgeben, durften in Africa gar ^kei-
nen, und außerhalb desselben nur mit Bewilligung des ronii-
schen Volkes, Krieg führen u. f. w. Mit einem Worte: sie
waren jetzt schon^ nicht viel besser, als Unterjochte der Römer,
von deren Wulkühr es abhing, ob ihr Staat ferner noch be-
stehen sollte, oder nicht. Wenigsten? sollte Karthago ein blor
ßer Handels st aat, unter römischer Vormundschaft, bleiben.
18. Wo kehrten nun die Römer ihre Massen hin, nachdem sic
die Karthager besicgk hatten? — Wo hoben sie durch ihre
- Befehle den Krieg jweyer Königreiche auf?
TM Hauptwörter (50): [T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
TM Hauptwörter (200): [T27: [Krieg Römer Rom Hannibal Karthager Karthago Jahr Scipio Spanien Rmer], T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet]]
Extrahierte Personennamen: Hannibal Philipp Philipp Scipio Scipio
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Spanien Syrien Makedonien Africa Karthago
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Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
i86 Weltgeschichte. Erster Haupttheil-
I. h. W. glücklich nachahmte , nicht ohne viele eigene
2648-3983. witzige Scherze einzmreuen. Ihn über-
ft. «zoo. ^ Gedichten gleicher Art, an
Zierlichkeit, Anmuth und Kenntniß des menschlichen
Herzens, der Africaner Terencius, ein Freund des
Scipio Africanus, der mit dem Lätius die auf-
blühenden Wissenschaften zu Rom beschützte.
Ihr Ge- Xx. Bisher hatten die Schönheiten der
fchmack ver- B'adbau'rkunst, der Male rey und an-
ihre^Sm Kaufte nicht den geringsten Eindruck
len werden den Römern gemacht, deren vornehmste
schlimmer. Tugend, Neigung und Fähigkeit die Tap-
377?.. ferkeit war. Als aber Marcellus Syra-
kus, das sich nach dem Tode des Königs Hiero,
dieses ruhmwürdigen Fürsten, auf die tz^eite der Kar-
thager schlug, erobert hatte, und die Schätze dieses
zweyten Athens nach Rom gebracht wurden, sing
man in dieser Hauptstadt an, die darunter befindli-
chen vortrefflichen Gemälde, Bildsäulen und andere
Denkmäler der griechischen Künste zu bewundern,
und bald auch, besonders nach Unterjochung Grie-
chenlands **), ähnliche zu sammeln. Aber niemals
sind
*) Witzige, unwitzige, und nicht selten auch schmutzige. Nostri
prpavi Plautinos et números et laudavere sales, ni-
inium patienter utrumque, ne dicam stillte, mirati!
sagt Horatius.
20. Bcy welcher Gelegenheit bekamen die Römer zuerst einen
Geschmack an den Werken der Malerey, der Bildhauerkunst
und anderer Künste? — Warum haben die Römer in diesen
Künsten die Griechen nicht erreicht? — Warum sind die
Sitten der Römer zuerst merklich verdorben worden?
**) So ließ der Cónsul Mummius, der Zerstörer Korinths,
eine Menge der herrlichsten Meisterstücke von korinthischen Ge-
mälden und Bildsäulen nach Rom bringen; war aber in den
Werken der Knust ein so großer Ignorant, daß er jene»,
welche sie nach Rom liefern sollten, im völligen Ernste sagte:
sie müßten für alle Stücke, die sie verloren ge-
d e u oder f ch ad ha fr w erde n ließen, andere ganz
li e u c ft c l l e 11!
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Autor: Hohn, Karl Friedrich, Müller, Johann Kaspar
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Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Fünfter Zeitraum. Von Kyrus bis Alexander» 155
2- d. W. etruskischer Fürst, Rom selbst durch seinen
344^3648. Angriff in eine große Gefahr; chwratlus
2' 3+78, Cooles rettete die ^Ltadk, und Muclus
Scävola bewog den Porsena durch seine helden-
müthige Kühnheit, den Krieg zu endigen. *) Aber
auch nachher hatten ste unaufhörliche Kriege mit den
umliegenden Völkern, den 0abtnetn, Etruskern,
Q]oi$cievn und andern mehr, zu führen; theils, weil
diese über die zunehmende Macht des römischen Staats,
eifersüchtig wurden; theils, weil die Römer, als ein
ganz kriegerisches Volk, immer dazu geneigt und
bereit waren, die Wachen ¿u ergreifen und neue Er-
oberungen zu machen.
Verändere Xiv, Mittlerweile fielen auch inner-
ungen in ihr liche Unruben im römischen Staate vor,
rer -sraalö- Gelegenheit gaben, daß die Verfas-
v^saiiang. j-ung oechelben noch genauer bestimmt wurde.
Die 2tbneigung des Volks, sich zum Kriege amyer-
Z486. den Zil lassen, machte, daß ein Dictutor
gesetzt wurde, oder ein Oberhaupt von unumschränk-
ter Gewalt, die er bey außerordentlichen und sehr
wichtigen Vorfällen eine Zeit lang allein, mit Auf-
hebung der Rechte aller obrigkeitlichen Personen, aus-
üben sollte. So brachten es auch die grausamen
Bedrückungen, welche die Schuldner, die einen großen
Theil des gemeinen Volks ausmachten, von ihren rei-
chen Gläubigern ausstehen mußten, dahin, daß zur
Beschützung des Volks gegen die Patricier, oder den
349*. Adel, eine beständige Obrigkeit, die Tvibu-
*) £>te den Consuln ^übertragene Gewalt sollte die Aristokratie
der Patricier begründen. Das Volk, anstatt der Früch e der
Freyheit, die man ihm vorgespiegelt hatte, zu genießen, wurde
jetzt harter gedruckt, als unter den Königen. Die Aristokratie
der Patricier artete bald^ in völlige Tyranney aus.
34, Wgs gab Gelegenheit m einigen Aenderungen in der Regie«-
ruilgsart der Römer? — Ben welcher Gelegenheit kam ein
Diktator auf? und we-lehe Gewallt hatte er? — Welche vb.-
rigkeitliche Personen wurden zux Verrheidigung der Rechte
yes Volks bestellt? — Wer war Cvriolan? und welches iff
ferne Geschichte?
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Autor: Hohn, Karl Friedrich, Müller, Johann Kaspar
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Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
i88 Weltgeschichte. Erster Haupttheil.
I. d. W. nur ein wenig auf, den Scipis Aemitia-
Z648159“?* durch die Einnahme und Verbren-
nung ihrer Hauptstadt vollendete. Karthago hatte
700 Jahre gestanden. Ihr Brand dauerte
17 Tage; auch öieß ist ein Beweis ihrer Größe.
Da die Römer in eben demselben Jahre auch Ko-
rinth in die Asche legten, vermehrte ganz Griechen-
land, so wie ein Therl von Africa, ihr Gebiet.
Neue Er- Xxii. Dennoch hörten ihre Kriege und
werbnisscdereroberungen nicht auf. Sie machten Ma-
re^'s/ri ceb-onien zu einer römischen Provinz. Das
mit Iugur- Königreich Peraamus in Kleinasien, das
tha und den auch aus dem Gebiete des großen Aiep-
Deutschen, anders entstanden war, und in dessen
Hauptstadt die Könige desselben eine sehr berühmte
^Vibliotdek angelegt hatten — (deren Bücher nicht,
wie in der Alexandrinischen, auf die ägyptische Staude
oder Schilf, welche Papyrus hieß, sondern auf
Thierhaute geschrieben waren, daher der Name des
Pergunrents enstanden ist;) — dieses Königreich
kam kraft eines Vermächtnisses des Königs Attalus
des dritten, wenigstens nach der Auslegung der
Römer, in ihre Gewalt, nachdem sie es
durch einen Krieg hatten behaupten müssen. Sie
ssj9 fg. drangen hierauf in Gall'en, jenseits der
Alpen ein, von dessen mittäglichem Theile sie ein
Stück eroberten. Ihr Krieg mit dem Jiigurrha,
3873. einem afticanifchen Könige in Numidien,
gab
-2. Hörten die Römer nun auf, Staaten zu erobern? — Wel-
ches asiatische Reich bekamen sie durch den Letzten Willen
eines Königs? — Was gab cs für eine merkwürdige Samm-
lung zu Perzamns? — Was führten die Römer weiter für
Kriege? — 2" welchem Kriege offenbarte sich das Verderben
der Sitten unter ihren Großen besonders merklich? — Was
für ein Volk zeigte sich ungefähr hundert Jahre vor Christi
Gebnrc zuerst in der Geschichte? — Welche Nachtheile fügte
cs den Römern zu? — Welchen Ausgang nahm dieser Krieg
der Deutschen mit den Römern?
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Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Sechster Zeitraum. Von Alexander bis Christus. 189
I. d. W. gab einen Beweis ab, wie sehr auch die
Z648*3983. Vornehmsten unter den Römern von der
Rechtschaffenheit ihrer Vorfahren abgewichen waren.
Denn dieser unansehnliche, grausame und lasterhafte
Fürst gewann lange Zeit durch Bestechungen den
Senat, seine Richter und alle Feldherren, die wider
ihn gebraucht wurden, bis Metellus und Marius,
?88ö. . seinen Geschenken unzugänglich, ihn über-
wanden. Dieser Krieg war noch nicht geendiget, als
die Cimbern und Teutonen, ungeheure Volks-
schwarme aus dem nördlichen Germanien, mit denen
sich einige gallische Nationen vereinigten, das Gebiet
der Römer gegen die Alpen zu anfielen. Hier kom-
men zuerst Deutsche in der Geschichte vor. Sie
erschlugen den Römern, die seit dem Hannibal keinen
so fürchterlichen Feind gehabt hatten, fünf consula-
rische Heere. Die Republik war verloren, wenn sich
diese undwiderstehlichen, aber unklugen Barbaren ihrer
Siege bedient, und gleich auf Rom losgegangen
wären. Allein sie zauderten, wie ehemals Hannibal,
und ihr furchtbarster Theil, die Cimbern, wurden
in Oberitalien, so wie die Karthager in Campanien,
durch milde Luft und nie gewohnte Leckerbissen ent-
nervt. Indessen gewann der kluge Marius Zeit,
stch gegen einen Feind, vor dessen bloßen Namen die
Römer schon zitterten, in die gehörige Verfassung zu
sehen. Endlich überwand, und rieb sie Marius in
288;. zwey Schlachten, theils am Rhodanus tu
Gallien, theils (mit Hülfe des Catulus) an der Athestö
in Italien, beynahe gänzlich auf, nachdem sie und ihre
Weiber selbst den muthigsten Widerstand gethan hatten.
Erster bürger, Xxiii. Je weniger aber der auswärti-
der Röme^ Feinde der Römer geworden waren,
r onm* desto mehr wurden sie ihre eigenen. Herrsch-
sucht
aj. Wie kam eö, daß die Römer sich unter einander selbst be-
kriegten? Welcher römische Bürger kam zuerst in einem
TM Hauptwörter (50): [T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
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Extrahierte Personennamen: Alexander_bis_Christus Alexander Marius Marius Hannibal Hannibal Marius_Zeit Marius Marius Marius
Extrahierte Ortsnamen: Metellus Germanien Rom Oberitalien Campanien Rhodanus Gallien Italien
Autor: Hohn, Karl Friedrich, Müller, Johann Kaspar
Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Sechster Zeitraum. Von Alexander bis Christus, igi
I. dv W. Widerstand mehr thun konnten, zu Tausen-
3648^398;. den *) hin, ließ sich zum Dictsttor ernen-
nen, und war unter diesem Namen vier Jahre hin-
durch Herr des römischen Staats, gab (fast eine
Sottiese gegen die Gerechtigkeit!) weise Gesetze, und
legte darauf diese Würde nieder, um sich seinen 'Aus-
schweifungen gänzlich zu überlasten; allein diese zogen
st. 380^. ihm eine scheußliche Krankheit zu, die sein
unseliges beben endigte. •
Krieg mit Xxiv. Mit diesem bürgerlichen Kriege
dem Mithrü der Römer war ein anderer verbunden,
bares. den sie zugleich mit dem Mithridates,
König von Pontus in Kleinasien, führen mußten;
mit einem gelehrten, mächtigen und herrschsüchtigen
Monarchen, der viele benachbarte Fürsten unter seine
Botmäßigkeit brachte, und alle Römer und Italien
Ln Kleinasicn (wenigstens 80,000 an der Zahl) an
einem Tage umbringen ließ. Svlla erhielt über ihn
die herrlichsten Siege in Griechenland und Asien,
nahm ihm seine meisten Länder weg, und nöthigte
ihn zum Frieden. Allein die innerlichen Unruhen des
römischen Reichs muntcrttu ihn zur Erneuerung des
Kriegs auf. Tigranes, König von Syrien und
Armenien, unterstützte ihn. Doch beyde wurden von
Lucullus überall besiegt. Dieser vortreffliche Feldherr
führte noch mehr asiatische Ueppigkeit, Pracht und
Verschwendung bey den Römern ein, brachte auch
zuerst
*) Die Grausamkeiten des Sylla übertreffen fast Alles, was die
Geschichte der Menschen Unmenschliches erzählt hat. Für die---
sen Bösewicht vom ersten Range hatte keine Sprache einen
gemessenen Hamen. Wer wollte, wer könnte ihn in Schutz
nehmen?
24. Welcher ausländische Krieg wurde zu gleicher Zeit voll Sylla
geführt, da seine G^egeuparrhey zu Rom die Oberhand hatte?
— Was für ein Fürst war Mithridates? — Wer fetzte nach
dem Sylla den Krieg wider den Mithridates fort? — Was
hat Lucullus sonst noch gerhau? —■ Wer endigte diesen Krieg?
— Auf welche Art kam Mithridates ums Le! en?
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T27: [Krieg Römer Rom Hannibal Karthager Karthago Jahr Scipio Spanien Rmer], T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]
Extrahierte Personennamen: Alexander_bis_Christus Alexander Pontus Svlla Sylla
Extrahierte Ortsnamen: Kleinasien Italien Griechenland Asien Syrien Armenien