65
?.weite Abteilung.
Deutsche Keschichte.
8 33. Altdeutschland und seine Bewohner. 1. Alt-
deutschland. Unser Vaterland reichte zur Zeit Christi von den Küsten
der Nord- und Ostsee bis an die Donau und vom Rhein bis mindestens
an die Weichsel. Das Land war weithin mit Urwäldern aus Eichen
und Buchen, Kiesern und Tannen bedeckt. Auerochs (Ur) und Elen,
Hirsch und Eber und mancherlei kleineres Wild fanden Nahrung im
lichten Hain und in den grasreichen Talgründen und Schutz im dichten
Tann; doch fiel manches Stück dem grimmen Bären, dem hungrigen
Wolfe und dem lauernden Kuchse zum Opfer. — Reichlicher Regen
durchfeuchtete den Boden, und die wilden Wasser überschwemmten
weithin ihre Uferlandschaften. Wo das Wasser nicht abfließen konnte,
da bildeten sich Sümpfe und Moräste. Wolken und Nebel hinderten
häufig die Sonnenstrahlen, den nassen Boden zu trocknen und zu
erwärmen. Deshalb war das Klima unseres Vaterlandes damals weit
feuchter und kühler als jetzt. — Solch ein Land reizt seine Bewohner
weit mehr zur Jagd, zum Fischfang und zur Viehzucht, als zum
Ackerbau; daher waren unsere Urväter Jäger, Fischer und Hirten, die
nebenbei kümmerlichen Ackerbau trieben.
2. Die alten Deutschen. Unsere Vorfahren wohnten schon
zur Zeit Christi in Deutschland. Die Römer nannten sie Germanen.
Der Germane war ein kräftiger Mann; rötliches Haar umwallte sein
srischrotes Angesicht, aus welchem die blauen Augen trotzig und kühn
hervorblitzten. Von Jugend auf härtete er sich ab und übte sich im
Spiel und Ernst im Gebrauch der Waffen. — Der Germane diente in
heiliger Ehrfurcht seinen Göttern; er liebte die Freiheit über alles;
Kampf und Krieg waren seine höchste Lust. Gastfrei öffnete er seine
Hütte dem heimlosen Wanderer. In seinem Hause hielt er streng auf
deutsche Sitte, und hoch in Ehren stand ihm die treue Gattin. Gern
hörte er den Rat weiser Frauen („Wolen") und ehrte in ihren Sprüchen
die Stimme der Götter. — Diesen schönen Zügen im Wesen des
Germanen standen aber leider auch recht häßliche gegeniiber. Er konnte
Wellkunde 6. J. 5
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T56: [Römer Rhein Varus deutsche Armin Jahr Hermann Land Deutschland Tiberius], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
Extrahierte Personennamen: Fischer Ernst
Extrahierte Ortsnamen: Christi Ostsee Donau Rhein Christi Deutschland
178
3. Klaffe.
§ 119. Der Wll!d. Der Wald bietet in jeder Jahreszeit ein
anderes Bild. Besuchen wir ihn im ersten Frühlinge, so stehen die
Bäume noch kahl da. Doch können wir sie an ihrem Wüchse erkennen.
Der mächtige Stamm der Eiche ist mit tiefgefurchter Rinde bedeckt, die starken,
knorrigen Äste sind wunderlich gekrümmt und recken sich weithin nach
allen Seiten. Buche und Hainbuche besitzen einen glattrindigen Stamm
und schräg abstehende, aufstrebende Äste; der Stamm der Hainbuche ist
spannrückig. Die Zweige der weißstämmigen Birke am Waldesrande
hängen rutensörmig herab. Hochaufstrebende, schlanke Erlen mit dunkler
Rinde wachsen am Grabenufer oder am Bachrande. — Unter dem hohen
Gewölbe der Waldbäume breitet sich das Unterholz aus. Der Hasel-
strauch hat schon lange seine gelben Blütenkätzchen ausgehängt. Der
Schwarzdorn ist über und über mit weißen Blüten bedeckt, während
Weißdorn, Faulbaum, Spindelbaum, schwarzer Holunder und anderes
Gesträuch noch kahl sind. Himbeeren wachsen an feuchten Stellen, und
Brombeeren ranken am Waldesboden. Primel, Buschwindröschen,
Leberblümchen und Waldveilchen wagen sich als erste Frühlingsboten
hervor. — Das Tierleben ist im Walde noch nicht recht erwacht. Wir
sehen wohl das flinke Eichhörnchen am Baumstamm hinaufklettern, eine
Eule durch das Gezweig huschen, Meisen und Zaunkönige im Gebüsch
hüpfen, hören den Specht schnarren und die Krähen krächzen; aber
die eigentlichen Sänger des Waldes sind noch fern. Die Insekten
liegen noch größtenteils im Winterschlafe.
Ende Mai oder Anfang Juni steht das Leben im Walde auf
seinem Höhepunkte. Das Laub ist an Bäumen und Sträuchern voll-
ständig entwickelt. Zahlreichen Insekten bietet der Wald Wohnung
und Nahrung. Mit den Insekten sind auch die Zugvögel wieder da.
Sie bauen ihre Nester, brüten und erfreuen uns durch ihren Gesang.
Sind freilich die Jungen erst zu füttern, so verstummt der Gesang.
Sie müssen vom Morgen bis zum Abend Futter für die Jungen herbeiholen.
Der Herbst kündigt sich im Walde durch die Verfärbung des Laubes
an. Das einfarbige Grün ist gelben, roten und braunen Farbentönen
gewichen. Aber nur noch kurze Zeit währt die Farbenpracht; bald
sinkt das Laub zu Boden. Blumen finden wir nicht mehr am Waldes-
boden. Aber an manchen Stellen steht Farnkraut im frischesten Grün.
Weiche Moospolster bedecken weithin den Boden. Eichen, Buchen und
Haselnußsträucher haben ihre reichen Früchte ausgestreut.
Beim Beginn des Winters haben Bäume und Sträucher eine
warme Decke von Laub über Grundachsen, Knollen und Zwiebeln, über
Eier, Puppen und Insekten ausgebreitet. Der Winter legt eine zweite
208
Filzmütze.) Auf Sumpfebenen und in schattigen Bergwaldungen wächst
dies größte unserer Moose in dichten Polstern. Der Stengel trägt
keine Äste, sondern an seinem oberen Teile grüne Blätter und darunter
braune Haare, die der Pflanze als Wurzel dienen. Auf dem Stengel
sitzt eine 4-seitige Kapsel, die im Jugendzustande von einer filzigen
Mütze geschützt wird. Bei der Reife fällt die Mütze ab, und von der
Kapsel löst sich ein Deckel los. Damit aber die Sporen nicht alle auf
einmal ausgestreut werden, ist der Rand der Kapsel mit Zähnen besetzt
und durch eine Haut verschlossen. Die Sporen können daher nur
zwischen den Zahnlücken durch. — 3. Bedeutung der Moose für den
Haushalt der Natur, a) Die Moose bilden auf unfruchtbarem Sand-
und Steinboden mit den Flechten die erste Humusschicht, in der dann
andere Pflanzen wachsen können, d) Die Moose halten den Boden
lange feucht, das kommt den Bäumen, Sträuchern usw. zu gute, e) Sie
helfen die Bewässerung der Erde regeln. Moosbewachsene Felsen hindern
den schnellen Sturz des Regenwassers, halten es fest und bewirken, daß
es langsam in die Risse und Spalten des Gesteins eindringt und diese
erweitert. Moosreiche Waldgegenden, Wiesen und Bergrücken bilden
die unerschöpflichen Wasserkammern vieler Flüsse. 4) Die Moose liefern
den Tieren keine Nahrungsstoffe; aber den größeren Tieren bieten sie
ein weiches Lager; Scharen von kleinen Tieren finden in ihnen ein
Versteck gegen ihre Feinde und Schutz gegen Sonnenbrand und Winterkälte.
I. Lege ein Moospolster ans eine geneigte Fläche und tröpfele Wasser
darauf! — 3. Vergleiche Moos von feuchten und trockenen Steilen! — 3. Suche im
Herbste oder Frühlinge im Moose Insekten und deren Larven und Puppen, Spinnen-
eier usw.! — 4. Wie wird das Moos benutzt? — 5. Warum kann mau von einem
Moosteppich des Waldes sprechen?
8 152. 'Hm Teiche. Der Teich ist rings von einem Schilf-
dickicht umgeben, aus welchem die Rohrkolben sich emporheben und
die gelben Blüten der Schwertlilie hervorleuchten. Am feuchten Ufer-
rande finden wir die lilafarbene Minze und das blaue Vergißmein-
nicht. Das Wasser ist dicht von der grünen Wasserlinse und den
großen Blättern der Teichrose bedeckt. Die Blätter des weißblühenden
Wasserhahnenfußes sind teils untergetaucht, teils schwimmen sie auf
der Oberfläche. Auch Hornblatt und Wasserpest haben unter-
getauchte Blätter. Über dem Teiche spielen Mückenschwärme und
schwirren schimmernde Libellen. Frösche springen bei unserm Nahen
ins Wasser. Egel, Kaulquappen und Molche schlängeln sich durch
das Wasser. Teich muscheln, Schnecken und mancherlei anderes
kleine Getier ziehen wir in unserem Netze oder mit einem Schöpfgefäße
herauf. Vielleicht gelingt es uns auch, eine Ringelnatter in der
Nähe des Teiches zu entdecken oder mit Semmelbrocken kleinere Fische
ans Ufer zu locken. Als alte Bekannte begrüßen wir Storch und
Schwalbe, die hier reichlich Nahrung finden. Der Fischreiher lauert
13
behält den Namen, der andere geht als Wülfinghäuser Klosterforst zum
Quertal des Gehlenbaches mit der reizend gelegenen Holzmühle. Jen-
seits derselben heißt der schmale Rücken „Saupark" Kleiner Deister).
Er fällt steil zum Tal der Haller bei Springe ab. Das ganze Ge-
birge ist reich bewaldet, liefert feinen, festen Sandstein und bedeutende
Mengen von Steinkohlen. Die herrlichen Forsten des Sauparkes bilden
ein kaiserliches Jagdrevier unserer Provinz. Am Eingang desselben bei
Springe liegt das kaiserliche Jagdschloß.
b) Der Deister. Jenseits der Haller gelangen wir über den
Waldrücken des Ebersberges zum Deister. Er steigt im Mittel reichlich
300 m empor und erreicht im Höfeler (über Wennigsen) mit 400 m seine
größte Höhe. Er ist ein Bergrücken von 30 km Länge. Kein einziges
Quertal durchbricht ihn; nur eine Anzahl von Waldbächen gliedert ihn
in sogenannte Brinke. Sein Südhang ist steil; nach Norden geht er
allmählich zu deu reichen Fruchtebenen des „Landes zwischen Deister
und Leine" über. Die Vorberge des Deisters (Gehrdener-, Stemmer-,
Rehburger-, Benther- und Lindener-Berg) streichen bis gegen die Leine
hin. Sie sind entweder mit prächtigen Buchen- und Tannenwäldern
bedeckt, wie der Deister selber, oder tragen reiche Fruchtgefilde. Am
rechten Leineufer merken wir noch den flachen Rücken des Krons-
berges, welcher bei Misburg endet. Im Lande zwischen Deister und
Leine blühen Ackerbau, Bergbau und Industrie. Ersterer baut neben
dem Getreide namentlich Zückerrüben, die in zahlreichen Zuckerfabriken
verarbeitet werden. Der Bergbau fördert Steinkohlen, Sand- und
Kalkstein zu Tage. Der Kalkstein aus den Hügeln bei Limmer ist mit
Asphalt durchtränkt, der in der Asphaltfabrik in Linden ansgeschieden
wird. Am Kronsberge bei Misburg lagern mächtige Schichten von
Mergelkalk, aus dem an Ort und Stelle Zement bereitet wird. Aus-
gedehnte Tonlager liefern vielen Ziegeleien treffliches Material. Ge-
waltige Salzlager in der Tiefe lassen Solequellen emporsprudeln. Die
Sole wird teils zu Bädern (Rodenberg) verwandt, teils in Salinen
(Egest orffshall u. a.) versotten. Auch Schwefelquellen gibts in unserm
Gebiet, die in den Schwefelbädern von Nenndorf, Limmerbrunnen und
Bad Rehburg verwertet werden.
e) Der Süntel läuft mit dem Deister parallel. Seine Fort-
setzung bildet die Weserkette, die im 170 m hohen Jakobsberg (mit
der Bismarcksäule) zur Weser steil abfällt. Der schönste Punkt des
Süntels ist der 360 m hohe Hohenstein. Nördlich davon liegt das
Dachtelfeld, wo die Sachsen einst ein Heer Karls d. Gr. vernichtet haben
sollen. Beide Gebirge fallen steil zum Wesertal ab und gewähren
mehrfach herrliche Ausblicke in dasselbe. Beide tragen prächtige Wälder.
Bei Münder wurden Steinkohlenfiötze abgebaut. Sole- und Schwefel-
quellen machen dies Städtchen zum Badeort. Die Weserkette birgt
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Personennamen: Wülfinghäuser_Klosterforst Mergelkalk Rodenberg Karls
16
Waldungen seiner Umgebung und das reizende Wiesental der Emmer haben
Pyrmont zu einem stark besuchten Badeort gemacht.
g) Zwischen Süntel, Weserkette und Wiehengebirge im Norden und dem
Teutoburger Wald im Süden breitet sich Berg- und Hügelland aus, dessen
östlicher Abschnitt das Lippesche Vera land heißt. Es liegt zwischen
Weser und Werre. An seinem Südfuß entlang zieht eine weite Sand- und
Heidebene, die Senne. Zur Weser hin fällt der Bergrand vielfach ziemlich
steil ab. Wir merken uns den Ohrberg, der mit schönen Waldungen und
Parkanlagen geschmückt ist, und den 230 m hoch aufragenden Klüt bei
Hameln. Im Berglande selber wechseln Bergrücken und Fruchtebenen mit
reizenden Flußtälern und öden Heidesiächen. Die Buchen- und Fichtenwälder
des Berglandes hegen reichen Hochwildbestand. Die Bewohner des Berg-
landes treiben vorzugsweise Ackerbau und Viehzucht. Westlich der Werre
wird die Bergmulde schmaler; zwischen den Bergrücken dehnen sich neben
den Feldern weite Wiesenflächen aus. An manchen Stellen ragen ausgedehnte
Heideflächen herein. Sie werden im letzten Drittel immer breiter und dringen
mit ihren Föhrenwäldern bis auf die Bergrücken vor.
8 10* Die Weser. 1. Gliederung. Die Weser ist der
Hauptstrom Niedersackisenl. Er fließt von Süd nach Nord mitten
hindurch. Seine Länge beträgt in der Luftlinie, rund 500 km. Der
^Strom mit allen seinen Neben- und Zuflüssen bildet das Strom- oder
// . Flnßsvstem der Weser. Die Landschaften, aus welchen der Weser-
Wasser zufließt, machen das Strom- oder Flußgebiet der Weser aus.
Der Abschnitt des Flusses, welcher im Gebirgskunde liegt, heißt Oberlauf.//7,
Er reicht von Münden bis Minden und ist etwa 200 km lang. Der
Abschnitt im Tiefland beißt Unterlauf. Er erstreckt sich 300 km weit
von Minden bis zur Mündung der Weser in die Nordsee.
2. Der Oberlauf der Weser von Münden bis Minden. Wir
erkennen auf der Karte leicht, daß die Weser aus 2 Ouellflüsser entsteht,
die sich bei Münden vereinigen. Sie heißen Werra und Fulda. In
Wirklichkeit aber ist die Werra (= Weser) der Hauvtfluß, und die Fulda
ihr Nebenfluß, der bei Münden in die Weser fließt; daher der Name
der Stadt. Im engen Wiesenthal, das von schön bewaldeten Bergen
umrahmt wird, strömt die Weser nach N bis Bodenfelde. Hier
stößt sie gegen den Fuß des Sollings. Da sie ihn nicht durchbrechen
kann, umfließt sie ihn in einem westlichen^ Bogen bis Lauenförde. Hier
nimmt sie die nördliche Richtung wieder auf und fließt am Westrand
des Sollings in vielen Krümmungen an Holzminden vorbei nach Boden-
werder. Jetzt wird sie durch die von 0 herantretenden Gebirge aber-
mals gezwungen, auszuweichen. Sie schlägt nun bis Vlotho nordwest-
liche Richtung ein. Von hier geht sie in großem, westlichem Bogen
gegen die Weser-kette, die sie in der „Weserscharte" (s. S. 14 e) oberhalb
der Stadt Minden durchbricht. Damit ist ihr Oberlauf beendet, und
sie tritt ins Tiefland ein. Sie ist auf dem ganzen Oberlaufe schiffbar. —
v.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
Extrahierte Personennamen: Wiesenthal
Extrahierte Ortsnamen: Ohrberg Hameln Niedersackisenl Nord Nordsee Minden Fulda Fulda Holzminden Vlotho
18
Grafschaft Schaum bürg, liegt in einem weiten^Mesental der Weser, über
welche hier eine steinerne Brücke führt. Die Bewohner treiben lohnende
Landwirtschaft, Steinhauerei, Zigarren- und Glasfabrikation.
§ Ii» Das Tiefland. 1. Wie es gestaltet ist. Das Land
zwischen Gebirge und Küste ist Tiesland. Es umfaßt zwei Dritteile
unseres Gebietes Die untere Stufe des Tieflandes mit ihren Marschen
ist die Küsten stufe. Sie liegt nur wenige Meter höher, als der
Meeresspiegel. Wenn wir landeinwärts (etwa von Cuxhaven nach
Hannover) wandern, so müssen wir ganz allmählich 50 m steigen. Auf
dem Wege aber werden wir bemerken, daß wir bald auf- bald abwärts
gehen. Das Land ist also nicht eben (wagerecht), wie die Marsch; sondern
bald hebt sich der Boden, bald senkt er sich. Ein solches Land nennt
man wellig oder hügelig. Unser Tiefland ist also ein welliges Hügelland.
2. Wie der Boden beschaffen ist. Der Boden ist nicht mehr
so schwer und fruchtbar, wie der Marschboden. Man bezeichnet ihn
darum im Vergleich zu der Marsch als unfruchtbar (= güst) und nennt
die ganze Stufe die Geeststufe oder kurz die Geest. Der Marschboden
besteht hauptsächlich aus Ton; das Gebirge aus festem Gestein; der
Geestboden aber vorzugsweise aus Sand und Grand, Ton und Torf.
Grand- und Torfboden sind ganz unfruchtbar; reiner Sandboden trägt
magere Frucht; Tonboden, zumal wenn er mit Sand und Kalk ver-
mischt ist, gibt fruchtbares Ackerland. Solchen Boden nennt man Klei-
boden. Kleiboden liegt z. Z. zwischen Deister und Leine, im Hildes-
heimischen und Braunschweigischen. Festes Gestein, wie im Gebirge,
gibts in unserer Geest nur im Kalkberg bei Lüneburg, in der Wingst
zwischen Kehdingen und Hadeln und in den Kamper Höhen bei Stade.
Dagegen finden wir Feuersteine, Kieselsteine und Granitbrocken, teils
auf der Oberfläche, teils im Boden versteckt, in Menge. Und in früheren
Zeiten gabs deren noch viel mehr. Besonders auffallend sind die riesigen
Granitblöcke (Findlingeb wie wir sie z. B. in den Karlssteiuen bei
Osnabrück kennen lernten. Ähnliche Hünengräber sind die 7 Stein-
häuser bei Fallingbostel, das Bülzenbett unweit von Lehe u. a. Tausende
der Findlinge sind zerschlagen und mit Feldsteinen zum Bau von Kirchen
und Mauern, Brückenpfeilern und Straßen verwendet. Auf weite Strecken
der Geest liegt nahe unter der Oberstäche des Bodens der gelblichbraune
Ort st ein. Das ist Sand, der durch Brauneisenstein zusammengekittet
ist. Er ist so hart, daß die Wurzeln der Bäume ihn nicht durchdringen
können. An der Luft zerfällt er. Ortstein, dem nur wenig Sand
beigemengt ist, nennt man Raseneisenstein (Rasenerz). Dieser findet
sich namentlich in sumpfigen Niederungen und an solchen Stellen, wo
eisenhaltiges Wasser nicht abfließen kann. Das Rasenerz wird seit
Jahrhunderten zur Gewinnung von Eisen benutzt. Zwischen Hannover
und Celle hausten einst viele „Waldschmiede", die diese Arbeit betrieben.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit]]
20
ausgebeutet. Bei Schöningen fördern Pumpen völlig gesättigte Sole
zur Salzgewinnung und zu Bädern aus einer Tiefe von 600 m. Endlich
merken wir, daß große Petroleumbecken im Schoße unseres Vor-
landes entdeckt sind, die in Olheim bei Peine und bei Wiehe unweit
von Celle ausgebeutet werden. Petroleum (Erdöl) ist ein dickflüssiges
Ol von gelblicher oder bräunlicher Farbe und scharfem Geruch. Früher
schöpfte man es von dem Wasser der sogenannten Teergruben oder
Fettlöcher ab, um es als Wagenschmiere zu benutzen. Jetzt stießt es
aus Bohrlöchern entweder frei aus der Erde oder es wird heraus-
gepumpt. Roh wird es als Schmieröl gebraucht; es kann aber auch
gereinigt (raffiniert) werden; dann dient es als Brennöl. Die reichen
Bodenschätze bieten also den Bewohnern unseres Vorlandes vielfache
Beschäftigung. Aber die Landwirtschaft ist doch bei weitem die wichtigste
Nahrungsquelle derselben. Täler und Mulden, Berghänge und Ebenen
sind durchweg mit äußerst fruchtbarem Ackerboden gesegnet. Darum
ist das ganze Land zwischen Leine und Aller (gerade so wie das
zwischen Leine und Deister) fast ein ungeheures Fruchtgefilde, welches
namentlich Weizen und Zuckerrüben trägt; daneben aber ist die Spargel-
und Gemüseknltur sehr bedeutend. Wiesen finden sich in den Fluß-
tälern. Wälder tragen nur die Höhen; sonst ist selten ein Gehölz, das
den Namen „Wald" verdient, zu entdecken. Der Zuckerrübenbau hat
eine große Anzahl von Zuckerfabriken und großartige Raffinerien
(Hildesheim, Frellstedt!) ins Leben gerufen; der Spargel- und Gemüse-
bau versorgt bedeutende Konservenfabriken in Hildesheim und Braun-
schweig mit bestem Material.
§ 13. Die Lüneburger Heide. 1. Diebodenbeschaffen heit.
Die Lüneburger Heide ist ein breiter Land- und Sandrücken zwischen Elbe
und Aller, Jeetzel und einer Linie von Bnxtehude nach Walsrode. Sie
streicht von Südost nach Nordwest, wie der Harz. Ihre letzten Ausläufer
bildet die „Hohe Lieht", der östliche Grenzwall des Landes Wursten.
Der Landrücken ist im Mittel 100 w hoch. Seine höchsten Punkte
liegen am Westrande im Wilseder Berg (170 m) an der Wümme-
quelle und im Falkenberg (150 m) zwischen Bergen und Soltau.
Er fällt nach Norden zu den Marschen der Elbe steiler ab, als nach
Süden. Hier gehen seine breiten Platten allmählich in das Sumpf-
und Moorgebiet des Allertales über. Die Oberfläche der Heide ist
wellig. Sie wird von zahlreichen Bächen und Flüßchen zerschnitten,
die leckere Edelfische (Forellen), zum Teil sogar Flußperlmuscheln,
bergen. Nach Norden fließen Ilmenau, Luhe, Este und Oste zur Elbe
ab; nach Westen die Wümme zur Weser; nach Südwest die Böhme und
Ortze zur Aller. Die Gewässer haben ihr Bett tief aus dem lockeren Saud
herausgewaschen, darum sind ihre Täler vielfach von hohen Rändern
eingefaßt. Darum wechseln breite, Platte Rücken mit tiefeingeschnittenen
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
28
Elsfleth, Brake und Nordenham sind oldenburgische Hafen-
und Industriestädte. Sie treiben See- und Flußschiffahrt, dazu namentlich
Schiffsbau, Fischfang (Stint und Stör, Maifisch und Speckaal) und Land-
wirtschaft. Nordenham führt besonders das fette Vieh der Oldenburger
Weser- und Jademarschen nach England aus. Das Städtchen Delmen-
horst ist Mittelpunkt einer großartigen Korken- und Linoleumfabrikation und
ein Hauptmarkt für oldenburgische Pferde.
8 18. Die Aller und ihre Nebenflüsse. 1. Die Aller
entspringt in der Nähe von Seehnusen in der Provinz Sachsen. Sie
fließt zunächst am Ostrande des Lappwaldes entlang. Bei Öbisfelde
biegt sie aus ihrer fast nördlichen Richtung nach Nw um und geht
über Gifhorn, Celle und Verden zur Weser. Wiesen und Weide-
marschen umsäumen auf weite Strecken ihre Ufer. Von N her treten
vielfach große Moore nahe an den Fluß; im 8 begleitet ihn vor-
wiegend trockener Sandboden. Die Aller ist bis Celle schiffbar und
war es früher noch weit mehr. Bis Celle gehen heute noch flache
Dampfer, die Frachtkähne im Schlepptau haben, von und nach Bremen. —
An der oberen Aller liegt Gifhorn. Es ist um eine Burg inmitten
eines Moores entstanden. In dem großen Moor, welches an der Jse
entlang streicht, stellt eine Gesellschaft Torf, Torfstreu, Preßtorf und
Torfkohle in riesigen Massen her. Auf dem abgetorsten Boden werden
Moorkolonien angelegt. — Celle (21000 Ew) ist auf einem Sand-
rücken erbaut. Man konnte hier die Aller bequem überschreiten. Es
ist ein rechter Stapelplatz für die Erzeugnisse der Heide: Getreide,
Wolle, Holz, Honig und Wachs, Heidel- und Kronsbeeren. Es liefert
den Heidebewohnern dafür allerlei Bedürfnisse des Lebens, da;u
Maschinen, Sparherde und treffliche junge Obstbäume ans den weit-
berühmten Baumschulen am Ort. Vor einigen Jahren ist die Schiff-
fahrt auf der Aller wieder in Gang gekommen. Kleine Schleppdampfer-
schleppen ansehnliche Frachtkähne von dem neuen Allerhafen in Celle
hinab nach Bremen und von dort zurück. Sie laden Kali und
Petroleum stromabwärts und Futtermittel stromauf. In den Anlagen
steht das alte Schloß, in welchem Herzog Ernst der Bekenner einst ge-
wohnt hat. Er rief lutherische Prediger ins Land, die dem Volk das
Evangelium nach Dr. Luthers Weise verkündigen sollten. Ihm besonders
ist es zu danken, daß das Lüneburger Land lutherisch ist. Sehens-
wert ist das 1907 eröffnete „Vaterländische Museum". Seine Zimmer
mit ihrer Ausstattung und seine Sammlungen geben uns ein lebendiges
Bild davon, wie die Bewohner des Lüneburger Landes in alter Zeit
lebten und schafften. — In der Nähe von Celle merken wir das Dorf
Wietze. Hier steht eine Menge von Bohrtürmen und Olpumpen.
Man bohrt nach Petroleum (Erdöl) und pumpt Petroleum. Es werden
alljährlich mehr als 60 Millionen kg Rohöl gewonnen. Ein Teil des-
selben wird gereinigt (raffiniert) und dann als Brennöl verbraucht;
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide]]
Extrahierte Personennamen: Ernst
Extrahierte Ortsnamen: Elsfleth Nordenham Maifisch Nordenham Oldenburger
Weser- England Sachsen Gifhorn Celle Bremen Gifhorn Celle Heidel- Celle Bremen Celle
12
Köterberg; die Egge bildet den Abschluß. Östlich von der Weser er-
hebt sich der Br am Wald mit dem Hohenhagen (510 m). Dieser
steil aufragende Kegel besteht aus Basalt. Dies harte Gestein ist uns
bekannt, denn säst sämtliche Fahrstraßen unserer Stadt, soweit sie nicht
Asphaltbahnen sind, sind mit Basaltsteinen gepflastert. Die Hochebene
ist teils mit wildreichen Forsten bedeckt, teils aber wasserarm und kahl.
2. Der Solling liegt zwischen der unteren Schwülme und einer
Talsenke, durch welche die Eisenbahn von Kreiensen nach Holzminden
an der Weser fuhrt. Von seinen flachen Kuppen ist der Nt oosberg
(500 m) die höchste. Das Gebirge besteht aus buntem (rotem) Sand-
stein. Der Sandstein wird in großen Quadern gebrochen, die zu
Bauten, Futtertrögen usw. dienen; die dünnen „Sollinger Platten"
werden zum Pflastern von Hausfluren und Bürgersteigen benutzt.
Größere Flüsse gibts im Solling nicht; von den Bächen merken wir
die Jlme, die in einem höchst lieblichen Tal herabkommt und durch
die Bucht von Einbeck zur Leine geht. Die Hochflächen des Sollings
sind mit ausgedehnten Forsten (Fichten, Buchen und Eichen) und
saftigen Bergwiesen bedeckt. Wo aber das Wasser keinen Abfluß hat, da
trifft man, gerade wie am Fuße des Brockens, große Torfmoore. Die
Arbeit in den Forsten und Steinbrüchen und der Holzhandel sind Hanpt-
nahrungsqnellen der Bewohner des Gebirges.
3. Die Kohlengebirge Niedersachsens. Nördlich vom
Lennetal nimmt das Weserbergland ein ganz anderes Aussehen an als
bisher. Wir erblicken Bergzüge, die aus vielen einzelnen Bergen be-
stehen, wie eine Kette aus vielen Gliedern. Solche Bergzüge heißen
Kettengebirge oder Gebirgsketten (Weserkette!). Andere streichen viele
Kilometer weit ohne tiefere Einschnitte hin. Das sind Bergrücken oder
Kammgebirge (Deister!). Fast sämtliche Bergzüge streichen von
Südost nach Nordwest. Sie bestehen hauptsächlich aus Kalkstein, Ton
und gelbem oder weißem Sandstein. In dem Sandstein liegen viel-
fach Kohlenlager (Steinkohlenflötze), die abgebaut werden. Vereinzelt
kommen auch Eisensteinlager wor. An verschiedenen Punkten brechen
Heilquellen aus den Bergen hervor. Das Gebirgsland ist meist mit
prächtigen Laubwäldern bedeckt. In den Tälern und Mulden liegt
fruchtbarer Ackerboden und manch saftiger Wiesenplan. Die wichtigsten
Abschnitte unseres Gebirgslandes sind östlich der Weser: die Hils-
mulde, der Ith mit den La neust ein er Bergen, der Osterwald
mit dem Saupark, der Deister mit seinen Vorbergen, der Süntel,
die Weser kette und die Bücke berge; westlich der Weser: das
Wiehengebirge und sein Parallelzug der Lippesche und der Teuto-
burger Wald. Unter diesen sind von besonderer Wichtigkeit:
a) Der Osterwald. Er steigt nördlich vom Auetal über Voldagsen
als breiter Rücken auf. Weiterhin gabelt er sich; der eine Zinken
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
14
Eisensteinlager, die ausgebeutet werden. Sandstein- und Kalkbrüche in
großer Anzahl neben mächtigen Tonlagern geben vielen Bewohnern des
Berglandes Beschäftigung. Andere finden ihren Lebensunterhalt in
Ackerbau und Viehzucht.
d) Der Bückeberg wird durch das Auetal vom Deister getrennt.
Der Engpaß von Eilsen scheidet ihn vom Harrl. Seine höchste Kuppe ist
die 370 m aufsteigende „Diebische Ecke". Nach Westen bildet der schön
bewaldete Harrl mit dem Jdaturm einen seiner Ausläufer. Der Kamm des
Bückeberges fällt nach Innen (Süden) steil ab, zum Tiefland dacht er sich
in breiter, sanft geneigter Fläche ab. Die Forsten des Kammes ziehen stellen-
weise am Hang tief hinunter und wechseln mit breiten Fruchtgefilden ab.
Dazwischen tauchen zahlreiche Dörfer, Fabriken und Einzelgehöfte auf. Das
Ganze bietet ein reizendes Landschastsbild. Obernkirchen ist Mittelpunkt
des Bergbaues aus Steinkohlen und den weltberühmten Sandstein. Am
Harrl entspringen die heilkräftigen Schwefelquellen, die das Bad Eilsen für
die Kranken nutzbar macht.
6) Das Wiehengebirge und feine Ausläufer. Das Wiehen-
gebirge beginnt mit dem 280 m hohen Wittekindsberge und endet bei
Lingen an der Ems. Der Wittekindsberg trägt das riesige Standbild
Kaiser Wilhelms I. Wittekinds- und Jakobsberg bilden die Eckpfeiler
der Weserscharte (Porta Westfalika), die der Weserstrom sich gebrochen
hat. Der östliche Abschnitt bildet noch eine geschlossene Bergkette. Un-
weit der Huntequelle aber löst sich das Bergland in eine Anzahl von
Bergen und Hügeln aus, die verschiedene Namen tragen (Essener Berg,
die Berge von Osterkappeln u. a.). Der Hauptkette sind vielfach
Parallelzüge vorgelagert. Wir merken den kohlenreichen Piesberg
nördlich von Osnabrück und den Wittekindsberg bei Rulle. Das
ganze Gebirgslaud trägt in seiner östlichen Hälfte durchweg Laubwald,
in der anderen vielfach Nadelholz. Malerische Felsenpartien fehlen ihm
ganz; doch hat man von einzelnen Höhen reizende Ausblicke auf das
Hase-Elsetal. Nach Norden hin dagegen schweift das Auge über weite
Ebenen mit ihren Fluren, die vielfach mit grauen Moor-, Sand- und
Heideflächen abwechseln. Manche Punkte unseres Gebietes erinnern uns
an unsere Vorväter, so die „Karlssteine" am Piesberg, ein gewaltiges
Hünengrab; der „Schlagvorderberg" (Klus) vor Osnabrück, wo Karl
d. Gr. die Sachsen schlug; endlich die „Wittekindsburgen", von denen
die bei Rulle am bekanntesten ist. Das großartigste Hünengrab liegt
auf dem Giersfelde bei Ankum. Leider ist von den 8 Steingräbern
nur noch ein einziges, gut erhalten. Das Wiehengebirge ist nicht so
reich an Naturerzeugnissen als die Gebirge östlich der Weser, doch fehlen
sie nicht ganz. Es finden sich auch dort Stein- und Kalkbrüche, Stein-
kohlen- und Salzlager, Sole- und Schwefelquellen. Die beste Steinkohle
liegt im Piesberg; aber die Schächte sind ersoffen. Die Solequellen
bei Rehme-Öynhausen werden zur Salzgewinnung und zu Bädern benutzt.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelms_I. Osterkappeln Osnabrück Karl
d Karl