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den anderen zu bertreffen suchte. Zu den berhmtesten Malern gehrten Xeuxis und Parrhasius. Beide stellten einst einen Wettkampf in ihrer Kunst an. Teuxis malte Weintrau-ben, so natrlich, da die Vgel nach denselben flogen und daran pickten. Nun brachte auch Parrhasius sein Stck, das mit einem dnnen Vorhange berzogen war. Ziehe doch den Vorhang weg!" sagte Xeuxis. Da lachte Parrhasius; der Vor-hang war das Gemlde selbst! So tuschte der eine nur Vgel, der andere aber einen groen Knstler. Ferner malte Xeuxis einen Knaben, welcher ein Krbchen mit Trauben auf dem Kopfe trug. Und abermals kamen die Vgel und pickten an den Trau-ben. Sogleich nahm er das Gemlde weg und sagte beschmt: Die Trauben habe ich besser gemalt als den Knaben, sonst wrden sich die Vgel vor diesem wohl gefrchtet haben!"
Wie einzelne Männer, so wetteiferten ganze Städte mit einander. Die eine wollte noch ausgezeichneter sein, als die andere. Im stolzen Selbstgefhle ihrer Auszeichnung nannten sie fast alle Völker, die nicht Griechen waren, mit dem weg-werfenden Namen Barbaren, d. i. Halbwilde.*)
Jedoch der Stadt Athen konnte es keine andere gleich thun. Sie war gleichsam die Sonne von Griechenland, deren wohl-thtige Straten sich von hier nach und nach der die ganze Erde verbreiteten. Hier war der Hauptsammelplatz aller Knst-ler und Gelehrten; hier fanden diese vielfache Aufforderung und Ermunterung, ihr Talent zu entwickeln. In jedem Winkel der Stadt war Leben und rastlose Thtigkeit vom Morgen bis an den Abend. Hier bten sich Jnglinge und Männer in Kampfspielen aller Art, dort strmten sie zu den offenen Hr-
*) Barbar nannten die Griechen und Rmer jeden Auslnder, in so fern er eine fremde Sprache redete. Und weil diese Auslnder meist auf einer weit niedrigeren Stufe der Bildung standen, so verband man mit diesem Worte spter auch den Begriff der Sittenrohheit und Grausamkeit.
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stellen; sein Angriff sei nur gegen die Mamelucken, die Feinde
des Sultans, gerichtet, um das Land von ihrer Tyrannei zu be-
freien." Allein die Pforte ließ sich durch solche Vorspiegelungen
nicht tauschen und erklärte ihm den Krieg. In diesem fremden
Erdtheile hatten die Franzofen mit außerordentlichen Schwierig-
keiten zu kämpfen. Der Weg nach Kairo führte durch eine große
Sandwüste, in welcher sie unablässig von den auflauernden mame-
luckischen Reitern verfolgt wurden. Verloren war Jeder, der sich
nur auf einige Schritte vom Haufen trennte. Auf ihren raschen
Pferden kamen die Feinde eben so schnell herangeflogen, als sie
wieder verschwanden. Ungeachtet aller Mühseligkeiten und Gefahren
behielten die Franzosen stets heitern Muth, ja trieben noch wohl
Scherz und Kurzweil. Auf ihrem Zuge ergötzten sie sich damit,
die ’6'fel, welche die wissenschaftlichen Instrumente der Gelehrten
trugen, ihre Halbgelehrten zu nennen. So oft die Generale beim
Heransprengen der Mamelucken kommandirten: „Das Viereck ge-
bildet, die Esel und Gelehrten in die Mitte!" lief jedesmal ein
schallendes Gelachter durch die Reihen.
Am 22. Juli (1798) langten die Franzosen im Angesichte
der Pyramiden an, als eben die Sonne aufging. Auf einmal
machte das erstaunte Heer aus freien Stücken Halt, um diese
Denkmäler zu begrüßen, die aus einem so hohen Alterthume auf
uns gekommen sind. Als dieses Bonaparte sah, rief er voll'be-
geisterung aus: „Franzosen, heute werdet Jht den Beherrschern
Ägyptens eine Schlacht liefern; vergesset nicht, daß von den Höhen
dieser Denkmäler vier Jahrtausende auf Euch herabschauen!"
Und mit nie gesehenem Muthe .griffen die Franzosen, im Ange-
sichte dieser ehrwürdigen Denkmäler des Alterthumes, die bei den-
selben aufgestellten zahllosen Heeresmassen der Mamelucken an und
erfochten den glänzendsten Sieg über dieselben. Seit dieser
Schlacht bei den Pyramiden ward Bonaparte von den
Ägyptiern nicht anders, als Sultan Kebir, d. i. großer Sul-
tan genannt. Wenige Tage nach derselben öffnete ihm auch
Kairo ihre Thore.
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wandelte. Viele zogen auch ihre Schuhe aus, eingedenk des biblischen Spruches: Lege ab deine Schuhe, denn der Ort, wo du stehest, ist heilig." Singend und betend rckten sie hierauf ihrem Ziele nher. Es war der sechste Juni des Jahres 1099, als sie vor den Thoren anlangten.
Nun galt es, die mit einer doppelten Mauer stark befestigte, auf vier Bergen gelegene Stadt, die von einem 40,000 Mann starken trkischen Heere vertheidigt wurde, zu erstrmen. Dagegen zhlte das Heer der Kreuzfahrer nur noch 20,000 rstige Fugnger und 1500 Ritter. Aber Muth und Begeisterung ersetzten, was ihnen an Menge abging. Schon am fnften Tage wagten sie einen Sturm auf die ueren Mauern. Mit wildem Muthe erkletterten sie zwar dieselben, fanden aber bei diesem khnen Wagnisse ihren Untergang, indem sie oben von den Verteidigern jhlings wieder hinuntergestoen wurden. Nun sah man ein, da die Stadt ohne Belagerungswerkzeuge nicht zu erobern sei. Sie zerstreueten sich deshalb in die Umgegend und brachten mit groer Mhe aus der holzarmen Gegend die nthigen Baumstmme zusammen. Die Gefahren und Leiden der Kreuzfahrer während dieser Arbeit waren unaussprechlich. Denn sie waren rings von Feinden umgeben, die hinter Hgeln, Bergen und Hhlen, besonders in der Gegend der Quellen, ihnen auflauerten, so da sie oft um einen Trunk Wasser blutige Kmpfe bestehen muten. Der Mangel an Wasser war unter dem glhenden Himmel in der heien Jahreszeit so groß, da die Kreuzfahrer selbst sich oft an den Brunnen darum schlugen und das wenige Wasser mit ihrem Blute ver-unreinigten.
Nach Verlauf von vier Wochen hatte man den Bau von zwei Be-lagerungsthrmen vollendet. Sie waren vierseitig, jeder sieben Ellen hher als die Hauptmauer Jerusalems, und zum Fortbringen mit R-dern versehen. Sie bestanden aus drei Stockwerken und sollten, zur Zeit der Bestrmung mit auserlesenen Streitern besetzt, der Mauer ganz nahe gebracht werden. An jedem Thurme befand sich eine groe Fallbrcke, welche aufgezogen die uere Bekleidung des Thurmes aus-zumachen schien, wenn man sie aber niederlie, zum Uebergange von dem Thurme auf die Stadtmauer diente. Die Wnde waren mit Thier-huten bedeckt, damit sie gegen das feindliche Feuer gesichert wren. Der vierzehnte Juli des Jahres 1099 ward zum Sturme bestimmt. Zu diesem wichtigen Unternehmen wurde zuvor der Beistand des Himmels angerufen. Es wurden feierliche Prozessionen um die Stadt angestellt.
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traten nnnmehr bedeutende Künstler auf. Doch steht auch nach dem Kriege ein attischer Künstler im Vordergründe: Praxiteles (c. 375), der aus Erz oder Marmor zahlreiche Götterbilder geschaffen hat. Die S. 25 ermähnten deutschen Ausgrabungen in Olympia haben die Reste einer herrlichen Schöpfung des Praxiteles zu Tage gesörbert: Hermes, der den Knaben Dionysos auf dem linken Arme trägt und mit der hocherhobenen rechten Hand einen Gelbbeutel schüttelt. Ein Werk von hoher Bebeutung, boch von unbekanntem Urheber ist die Gruppe der Niobe und ihrer Kinder, die den Pfeilen des Apoll und der Artemis erliegen. Das Original ist verloren; schwache Nach-bilbungen, die in Florenz aufbewahrt werben, vermögen inbeffen noch von dem Werte der Gestalten eine Vorstellung zu erwecken. Auf kleiuasiatischem Boben vereinigte eine große Arbeit mehrere Künstler: das dem König Manssolos von Karten von seiner Gemahlin Artemisia in Halikarnaß errichtete prächtige Grabmal (Manssoleum), das die Alten zu den sieben Wunbern der Welt zählten. Ein Unterbau von Quadern umschloß die Grabkammer, darüber erhob sich ein Tempel und über diesem eine Stufenpyramide, die durch ein kolossales Viergespann gekrönt wurde. Die Höhe des Bauwerks betrug ca. 50 m. Es war mit reichem, plastischem Schmuck ausgestattet (Abb. 8. 13). Fabrikarbeit sind die zu Tanagra gefundenen Thonfignren (Abb. 18).
12« Alexander der Große.
(Alexanders Jugend.) Philipps Plan, die Perser anzugreifen, übernahm fein 20jähriger Sohn Alexander, der ihm 336 in der Regierung folgte. Schon als Knabe hatte er sich ehrgeizig, einsichtig und tapfer gezeigt; wenn er von einem neuen Siege seines Vaters hörte, pflegte er auszurufen: „Mein Vater wirb mir nichts mehr zu thun übrig lassen." Er allein am Hofe verstaub es ein wilbes Pferd, das Philipp gekauft hatte, den Bucephalus, so zu behanbeln, daß es ihn auf feinem Rücken bulbete. In der Schlacht bei Ehäronea hatte er sich durch Mut und Gewandtheit ausgezeichnet. Seine geistige Bildung verdankte er dem Philosophen Aristoteles, der Begeisterung für griechische Wissenschaft und Kunst in dem Jüngling zu erwecken verstaub. Besvnbers war Alexanber für die homerischen Dichtungen begeistert; ein Exemplar der Ilias begleitete ihn auf feinen Felbzügen, und er beneidete den Achill darum, daß er einen Sänger feiner Thaten in Homer und in Patroklos einen treuen Freund gesunden. Das Äußere Alexanders war nicht sonderlich ansprechend; infolge fehlerhafter Bildung der Halswirbel neigte er den Kopf stark auf die linke Schulter.
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Extrahierte Personennamen: Hermes Alexander Alexanders Philipps Philipps Alexander Alexander Philipp Philipp Ehäronea Alexanders
Extrahierte Ortsnamen: Florenz Halikarnaß Alexanders Bucephalus Homer Alexanders
Dankfest. Ehren Casars. Dictator perpetuus. Der Jmperatortitel.
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blieben auf dem Schlachtfelde. Gnus Pompeius fand bald nachher seinen Untergang. Sextus, der keinen Anteil am Treffen gehabt, entwich der den Jberns, ohne von Csar verfolgt zu werden. Spanien fiel dem Sieger in die Hnde, die Hoffnung der Republikaner war gnzlich vernichtet.
Csar kehrte Ende des Sommers 45 aus Spanien zurck, furchtbar und ruhmgekrbut wie niemand vor ihm, und feierte, obgleich er der Mitbrger gesiegt hatte, nicht nur selbst einen Triumph, sondern gestattete auch seinen Legaten zu triumphieren. Schon seit der Nach-richt des Sieges bei Mundet, die am Abend vor den Pctltlieit in Rom eintraf, hatte sich der Senat beeifert, feine frheren Beschlsse durck neue zu berbieten. Ein Dankfest von fnfzig Tagen, einer bis dahin unerhrten Dauer, wurde beschlossen. Das Stiftungsfest Roms, die Palilien, sollte fortan zum Andenken des Sieges bei Munda gefeiert werden, gleich als wre die Stadt neu gegrndet worden. Bei allen Zusammenknften trug Csar das Triumphal-gewand, stets schmckte er sich mit dem Lorbeerkranze. Man nannte den Sieger Befreier und trug diesen Namen in die Fasten ein; man beschlo den Bau eines Tempels der Liber-tas. Sein Bildnis von Elfenbein sollte bei den Cireenses auf einem Prachtwagen neben den Abbildungen der Götter umhergefahren werden und in allen Tempeln Roms und der Land-ftbte stehen und auf dem Kapital neben den Bildern der Könige und des Brutus, des Be-freiers vom Knigtum, prangen. Eine Statue Cfars, welche man im Tempel des Ouirinus aufstellte, fhrte die Jnfchrift: Dem unberwindlichen Gott." Man legte ihm den Namen Vater des Vaterlandes" bei und ordnete ein Fest mit Opfern fr feinen Geburtstag an. Ihm zu Ehren beschlo man den Bau eines neuen Tempels und ein jhrliches Fest der Konkordia. Alljhrlich sollten feierliche Gelbde fr fem Wohl angestellt, Eide bei seinem Glcke geschworen, alle fnf Jahre, um ihn als Halbgott zu ehren, Spiele gehalten werden. Ein neues Priesterkollegium mit dem Namen das Julifche" wollte man stiften und ihm ge-meinfam mit der Gttin Clementia einen Tempel bauen. Alle dtefe Beschlsse wurden mit goldenen Buchstaben auf silberne Tafeln geschrieben und zu den Fen des Jupiter auf dem Kapitol aufgestellt. So berhufte der Senat den Mann, der die Republik vernichtet, mit Ehren, welche zum Teil vom Orient geborgt waren, und hob ihn der das Ma menschlicher Auszeichnung empor.
Im Januar oder Februar des Jahres 44 nahm Csar die Diktatur auf die Dauer feines Lebens, er wurde dictator perpetuus. In der Formulierung der diktatorischen Wrde scheint die Sittenbefferung" ausdrcklich hervorgehoben worden zu fem. Er fhrte das Mili-trkommando fort, das nach den Gesetzen des Freistaates zu Eude ging, sobald der Feldherr seinen Triumph gefeiert hatte, und lie sich den Jmperatortitel, aber in andern Sinne, wie er bisher gegolten, erteilen. Whrend der Republik begrte das Heer nach gewonnener Schlacht seinen Feldherrn gewhnlich noch auf der Wahlftatt mit diesem Ehrennamen. Dem Senat stand die Besttigung zu; sie wurde selten verweigert; ihr folgte hufig ein Dankfest und fast stets die Gewhr des Triumphes. Aber Titel und Vorrecht hatten ihr Ende mit dem Triumphe. Diese Ehre konnte fter gewonnen werden. Der Titel wurde dem vollen Namen des Siegers nachgestellt. Verschieden davon war der neue Jmperatorenname Casars. Er fhrte denselben immer ohne Jterationsziffer und immer als Prnomen, an erster Stelle, und die Bedeutung desselben war die lebenslngliche hchste Militrgewalt. Er wurde also zum Generalissimus aller Streitkrfte des Reiches erhoben und alle Befehlshaber von Trup-peu traten ihm gegenber in das Verhltnis von Legaten zum Oberfeldherrn. Zum Triumphe war fr die Folge nur Csar berechtigt. Mit dem Imperium wurde ihm auch die Befuguis zuteil, frei der den Staatsschatz zu verfgen. Er war Herr des Militrs und des Geldes,
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des Volkes zu zhmen. Vor allem wirkte er auf dieselben durch die Ein-fhrung des Gottesdienstes, und soll er bei diesen seinen Anordnungen durch die Nathschlge der befreundeten Gttin Egeria geleitet warben sein. Er beutete Tempel und Altre; besonbers merkwrbig war auch ein offener Durchgang mit der Bilbsule des Gottes Jauus; im Kriege sollte der Gang offen stehen, im Frieden aber geschlossen sein. Der König stiftete auch religise Festlichkeiten und Opfer und suchte berhaupt ein friedliches, auf Religion gesttztes Volksleben zu begrnden. Auch mehre Priesterorben wrben gegrnbet, wie die der Pontifices, Fetiales und der Salii; die Mitglieber der selben gehrten dem Stanbe der Patricier an. Von den Pnesterinneil genossen das hchste Ansehen die 6 nepalischen Jungfrauen, welche das heilige Feuer der Vesta unterhalten muten. Mit der Bestimmung der Festtage, die Numa cinorbnete, hing auch die Einrichtung des Kalenbers zusammen, der von ihm verbessert wrbe. Er befrberte den Ackerbau und sicherte das Eigenthum eines Jeben durch gttlich verehrte Grenzsteine. So waren die langen Jahre der Regierung biefes Knigs eben so viele Jahre des Glckes und des Friebens.
Z. Tulllls Hostilitts. Unt so kriegerischer war sein Nachfolger Tullus Hostilius. Unter ihm brach die Eifersucht, Die bisher unter der Mutterstabt Alba und Rom geherrscht hatte, in einen Krieg aus. Das Waffenglck sollte entscheibeu, ob Alba der Rom, ober Rom der Alba herrschen wrbe. Der albanische Felbherr Mettins Fufetlus brach mit seinem wohlgersteten Heere auf und bezog ein verschanztes Lager unweit Rom. Tullus rckte ihm khn entgegen und stellte sein Heer gegen die Albaner in chlachtorbmmg. Eben sollte das blutige Tressen beginnen, als Mettins in die Mitte der beiden Schlachtreif trat und den Tullus zu einer Uuterrebitng einlitb. Wir knnen es uns nicht verbergen," sprach er bei der Zusammenkunft, ba blo Eifersucht die beibett benachbarten und verwandten Völker gegen eirtanber auf den Kampsplatz fhrte. Warum wollen wir uns einanber selbst entkrften, und beibe geschwcht in die Hnbe unserer Feinde fallen? Benutzen wir lieber ein Mittel, bitrch welches ohne groen Verlust au Blut und Menschen entschieden werden kann, welches Volk dem andern in Zukunft unterworfen sein soll/' Dem Tullus gefiel der Verschlag, und der Zufall bot selbst ein Mittel der Entscheibung.
Es dienten nmlich damals im rmischen Heere Drillingsbrber, Horatier genannt, und ebenso im albanischen, uriatter. Diese
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seine Kraft und Tüchtigkeit der Schutzherr der Christenheit werden sollte. Das war Constantin, später der Große genannt.
Mit ihm zu gleicher Zeit regierten fünf Kaiser. Constantin, zwar der jüngste, aber auch der klügste, faßte den Entschluß, sich wieder zum Allem-herrscher von Rom zu machen. Es gelang ihm auch nach achtjährigem Kampfe vier seiner Nebenbuhler zu bezwingen. Mit dem fünften, L icinius, theilte er sich nun in die Weltherrschaft, indem er selbst das Abendland nahm und jener das Morgenland. Aber bald unterlag ihm auch dieser.
Nun war er Alleinherrscher.
In dem Kampfe mit seinen Gegnern stützte er sich besonders auch auf die Christen, die im Heere und Volke schon außerordentlich verbreitet waren. Es wird erzählt, daß er bei Gelegenheit eines dieser Kriege eine merkwürdige Erscheinung gehabt habe. Eines Tags sei ihm um die Mittagsstunde am Himmel in der Nähe der Sonne die helle Gestalt eines Kreuzes erschienen mit der Unterschrift: „In hoc signo vinces!" (In diesem Zeichen wirst du siegen!) Der Kaiser erstaunte bei diesem Anblick und auch seine Soldaten sollen das Kreuz gesehen haben. In der Nacht darauf, so erzählt man weiter, erschien ihm Christus im Traum mit seinem Kreuze und befahl ihm, ein Kriegsbanner anfertigen zu lassen, das nach diesem Zeichen mit einem purpurnen Kreuze in der Mitte versehen und in allen Schlachten vor dem Heere hergetragen werden sollte. Constantin that es sogleich. So entstand die Fahne des Kreuzes, „Labarum" genannt —eine große, mit Goldblech bedeckte Stange, durch die ein Querbalken in Gestalt eines Kreuzes ging. An der Spitze war eine Krone von Gold- und Edelsteinen befestigt, welche die beiden in einander geschlungenen griechischen Anfangsbuchstaben des Namens Christus in sich schloß. An dem Querbalken hing ein viereckiges seidenes'fahnentuch, purpurn, mit Gold durchwirkt und mit Edelsteinen besetzt. Unter dem Kreuze sah man die Bilder des Kaisers und seiner Söhne. Diese Fahne gebrauchte Constantin in allen Schlachten und hatte die Freude, daß von nun an alle Feinde vor ihm weichen mußten. Von der Zeit wandte sich Constantin dem Christenthume zu und ließ Lehrer kommen, die ihm erklärten, warum Christus, der Sohn Gottes, Mensch geworden und gestorben wäre, auch verordnete er, daß alle seine Staatsdiener und Unterthanen Christen werden sollten. Nun erhielten mit einem Male die Christen vollkommene Freiheit, Gott und ihren Erlöser auch äußerlich zu verehren in schönen Kirchen, die ihnen der Kaiser bauen ließ. Aber die Römer waren mit dem Kaiser sehr unzufrieden, daß er Christ geworden und die Christen bevorzugte. Deshalb beschloß der Kaiser, der auch das Reich im Osten gegen die asiatischen Völker schützen wollte, seine Residenz nach Byzanz zu verlegeu, einer alten berühmten Stadt, welche an der Meerenge zwischen dem Schwarzen und Marmora-Meere lag. Byzanz, das nach dem Kaiser Constantinopolis, d. i. Constantinsstadt, genannt wurde, wuchs zu einer großen Stadt empor, die als zweite Hauptstadt des römischen Reiches bald durch ihre Prachtgebäude und ihre schöne und glückliche Lage das alte Rom zu überflügeln drohete.
Aus großer Ehrfurcht vor dem Stifter der christlichen Religion beschloß Constantin, eine herrliche Kirche an dem Orte, wo man die Grabstätte Jesu vermuthete, bauen zu lassen. Aber es war nicht leicht, die hei-
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