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1. Der Verlauf des Weltkrieges - S. 36

1918 - Leipzig : Voigtländer
Zur geneigten Beachtung. Diese Erzählung beskriegsoerlaufs wirb als loser, auswechselbarer Anhang kostenlos beigegeben folgenben erzählenben Büchern von 3. C. Anbrä: Erzählungen aus der Weltgeschichte. Neue Bearbeitung von Dr. Ernst ©roth. Ii. Die Deutschen und andere Völker. Deutsche Sagen. Erzählungen aus der deutschen Geschichte. Neue Bearbeitung von Dr. Ernst ©roth. Geschichtsbilder. Bearbeitet von Seminarbirehtor K. (Ernst. Geschichtserzählungen für Sexta und Quinta höherer Lehranstalten. Bearbeitet von Prof. Dr. (Dtto £}offmann. Für Besitzer früher gekaufter Bücherist dieser Anhang für 25 Pfennig nachzubeziehen ober, wenn auf einmal in minbestens 25 Stück bestellt, zu 20 Pfennig. 3e nach Fortgang des Krieges erscheint dieser Anhang in erweiterten Auslagen; je die neueste wirb den oben genannten Büchern beim Kaufe kostenlos beigefügt und ist zu früher gekauften zu dem genannten preise nachzubeziehen. ©ebruckl mit (Erlaubnis des ©eneralkommanbos Xix. (2. Kgl. sächsischen) Armeekorps, Presseabteilung.

2. Der Weltkrieg - S. 51

1917 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 51 — zugeben, haben wir bereits an anderer Stelle erkannt. Die Abwehr der Brnssilow-Offensive gestattete ihnen nicht, ihren Vorstoß gegen Italien fortzusetzen. Die Russen hatten den Italienern die dringend nötige Entlastung zuteil werden lassen. 3. Die italienische Kriegserklärung an Deutschland, inzwischen hatte sich auch das Verhältnis Italiens zu uns geändert. Trotzdem deutsche Truppen mit ihren Kameraden von der österreichisch-ungarischen Armee vereint an der italienischen Front fochten und der Kriegszustand also schon tatsächlich bestand, erfolgte von italienischer Seite keine Kriegserklärung. Offenbar scheute Italien vor den Folgen zurück, die seine wirtschaftlichen Beziehungen zu uns nach dem Kriege erleiden müßten. Es wollte uns die Ansage der Feindseligkeiten überlassen. Wir aber hatten keine Veranlassung, Italiens Spiel zu spielen. Inzwischen versuchten die Ententegenossen ununterbrochen, Italien zur Kriegserklärung zu bewegen. Über ein Jahr lang hielt die italienische Regierung stand. Schließlich setzte ihr England die Daumenschrauben auf. Es zahlte kein Geld mehr und stellte die Kohlenlieferungen ein. Nun war Italien in seiner Kriegsführung durchaus von englischer Kohle und englischem Gelde abhängig. Es mußte sich daher diesem Erpresserzwange fügen. Dazu kam noch eins. Italien wünschte auf der Balkanhalbinsel seinen Einfluß zu vergrößern. Um nicht ausgeschaltet zu werden, schien ihm die Teilnahme an der Sarrail-Expedition erwünscht. Das mußte zu einem neuen Zusammenstoß deutscher und italienischer Truppen führen. So schickte uns denn die italienische Regierung an demselben Tage, da Rumänien dem Vierverband beitrat (27. August), durch Vermittlung der Schweiz die Kriegserklärung. Praktisch hat diese Erklärung bislang keinerlei Bedeutung gehabt. 8. Die Verhältnisse auf dem Balkan. 1. Die Eroberung Montenegros. Nach der Eroberung Serbiens schritt die Heeresleitung der Verbündeten dazu, in gleicher Weise wie mit der serbischen auch mit der montenegrinischen Armee aufzuräumen. Mit der Durchführung dieser Aufgabe betraute sie die Armee Koeveß, aus der indes die deutschen Truppen ausgeschieden wurden, so daß nur österreichisch-ungarische Truppen an dieser Unternehmung sich beteiligten. In Montenegro gab es noch immer 30000 tapfere, kriegserfahrene Streiter. Es schien ratsam, eine solche Macht nicht frontal, sondern konzentrisch anzugreifen. Am gefährlichsten für die Montenegriner mußte ein Angriff von der adriatischen Küste sein, weil er die Hauptstadt des Landes Cetinje traf. Von dieser Seite wurde daher der Hauptstoß unternommen, während kleinere Angriffe an der entgegengesetzten Front den Feind darüber täuschten, woher der Hauptstoß kam. Dieser galt hauptsächlich dem Lovtschen, einem steilen Berge, der sich fast wie eine Mauer aus dem Meer erhebt und den österreichischen Kriegshafen Cattaro vollständig beherrscht. Trotz der Schwierigkeit des Aufstiegs erstürmten am 11. Januar 1916 österreichische Truppen diesen heiligen Berg der Montenegriner. Kurz darauf wurde Cettnje besetzt. Der Widerstand hörte damit auf. König Nikolaus erklärte sich jetzt, vom Feinde besiegt und von seinem durch Hunger und Krieg gepeinigten Lande gedrängt, für seine Person bereit, Frieden zu

3. Der deutsche Geist im Weltkrieg - S. 11

1916 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Kampf für die höchsten Güter der Menschheit 11 so würde das Solbatenmateriat noch größer werden. 3n Köln saß ich eines Tages im Dezember beim Barbier, der mir erzählte, daß er vier Brüder im Felde habe. „Ich versuchte auch mitzukommen", sagte er, „aber der Arzt behauptete, ich hätte einen Herzfehler, da durfte ich nicht mit." (Er hat sicherlich viele seinesgleichen, die sich nach der Front hinsehnen. Sollte der Krieg sehr lange dauern oder die feindlichen Armeen wider (Erwarten über Deutschlands Grenzen hereinbrechen, so daß die letzten Reserven in Anspruch genommen werden müßten, dann würde die toelt wahrscheinlich ein Zuströmen zu den Fahnen in verblüffendem Umfange zu schauen haben. Huf einem (Eisenbahnwagen stand zu Beginn des Krieges zu lesen: Heute kommt der Landsturm an, nächstens kommt der Landorkan. Gewinnt man einen etwas tieferen Einblick in Deutschlands Heeres-organifation und Heeresreserven, so drängt sich einem in der Tat das (Befühl auf, daß im Falle der Not im deutschen Volke ein Orkan mit einer gewaltigen Kraftentwicklung losbrechen kann. Kurz vor Weihnachten hörte ich ein paar Vorträge im Herrenhaufe in Berlin. (Einer von den Rednern war ein Deutschamerikaner, der eine (Episode aus den Kämpfen der vereinigten Staaten mit (England erzählte. Wenn ein Gefecht lange gedauert hatte und die Engländer glaubten, es müßte bald zu Ende fein, so erklärte der amerikanische Befehlshaber, daß feine Truppen erst begonnen hätten. „So ist es jetzt mit Ihnen", äußerte der Redner. „Sie haben erst begonnen." Und die Suhörer jubelten. Itcan erhält wirklich in Deutschland einen solchen Eindruck von gesammelter Kraft, daß ein gut Teil Wahrheit in diesen Worten zu liegen scheint________ 3. vewutztsem, daß wir für die höchsten Güter der Menschheit kämpfen. a) Aus Friedrich Meinecke, Die deutsche Erhebung von 19m, §. 50 ff. Selbständigkeit, Macht und Reichtum einer Nation haben nur dann einen Wert, wenn sie in den Dienst edler menschlicher Kultur treten. Die Ration Goethes und Schillers ist sich bewußt, diesen Dienst nicht vernachlässigt zu haben, als sie zu Reichtum und Macht gelangte. Wir wollen uns in dieser ernsten Stunde nicht verschweigen, daß wir ihn noch eifriger und selbstloser hätten üben können. Die materiellen Interessen haben uns vielfach übermäßig gefangen gehalten und haben zumal unser parteileben derart zerrissen, daß man schon sorgen mußte um die Widerstandskraft der Ration im Falle eines Krieges. Hand aufs Herz, uns allen, mochten wir nun zur Rechten oder zur Linken gehören, war nicht wohl bei diesen verbitternden Kämpfen zwischen Stadt und Land, Arbeitern und Arbeitgebern, Rrm und Reich. Wir konnten kein

4. Der deutsche Geist im Weltkrieg - S. 2

1916 - Leipzig [u.a.] : Teubner
2 Fürst von Büloro über den Krieg \. Die Stimmung in den ersten Wochen der Krieges. a) Hürst von Büloro über den Krieg.1) His der Herausgeber der Korrespondenz „Norden" vom Fürsten im Hotel Kdlon empfangen wurde, richtete er vor allem die Frage an ihn, wie er über den weiteren Verlauf des Riesenkampfes denke, der die Welt mit feinem Getöse erfüllt. „tt)ir werden siegen, weil wir siegen müssen," erwiderte mit tiefem (Ernst der Altreichskanzler. „Das deutsche Volk ist noch nie feinen Feinden erlegen, wenn es einig war, und niemals im Laufe feiner langen und wechfelvollen (Beschichte war es so einig wie heute. Xdie oft haben scharfsinnige Beobachter unseres politischen Lebens, wie oft Kenner unserer Volksseele, wie oft hat ein Bismarck darüber geklagt, daß es uns Deutschen so schwerfalle, kleine Meinungsverschiedenheiten großen gemeinsamen Zielen unterzuordnen. Der Sturmwind dieser Tage hat weggefegt, was rückständig und kleinlich an uns war. Dieser Krieg hat uns alle besser gemacht*, sagte mir gestern ein alter Freund. Das gilt von dem einzelnen, es gilt von dem ganzen Volk. Der volle Einklang zwischen Staatsgefinnung und volksempfinden, die in Fleisch und Blut übergegangene Überzeugung, daß das Los jedes einzelnen mit dem Schicksal des Ganzen unauflöslich verknüpft ist, haben sich in diesen Tagen in überwältigender Weise Bahn gebrochen. Hinter uns in wesenlosem Scheine liegen die Zänkereien früherer Tage, wir erkennen, wie wenig vielfach das bedeutete, das uns zu trennen schien, von welch vitaler Bedeutung das ist, was uns verbindet. (Ein Sozialdemokrat, der Reichstagsabgeordnete Dr. Südekum, hat in einer schwedischen Zeitung in einer öffentlichen (Erklärung dem Empfinden der gesamten Nation Kusdruck gegeben, wenn er schreibt: ,tdir in Deutschland, und zwar alle Parteien und alle Volksschichten, sind von der Überzeugung tief durchdrungen, daß wir siegen müssen oder untergehen/" Fürst Büloro fuhr fort: „Ittan kann die Lage, in der wir uns befinden, und die Hufgabe, vor der wir stehen, nicht klarer formulieren. Aber wir werden oben bleiben, mit uns ist der Geist unserer Väter, der Geist von Schiller und Kant, von Schleiermacher und Fichte. (Er geht unfern Heeren voran, er weist uns die Wege. Idenn Goethe wieder unter Uns weilte, er würde lächelnd und befriedigt manches zurücknehmen, was er über deutsche Untugenden gesagt und geklagt hat. Idenn Bismarck und 1) Aus der „Poffifchen Zeitung" vom 7. September, Hr. 454.

5. Der deutsche Geist im Weltkrieg - S. 27

1916 - Leipzig [u.a.] : Teubner
(5. Nöthe, Dom Tode fürs Vaterland 27 und Wolken sind ins Land gefahren,- gelbe Blätter rieseln von den Bäumen; wir denken, wenn uns selbst das warme Zimmer schützt, doppelt lebhaft an unsere lieben braven Krieger draußen, die in kalten Nächten und regenfeuchten Tagen vor dem Feinde lagern; und — „wir denken der Toten, der Toten". (Es gibt schon heute nur wenig Häuser im vaterlande, an die des Todes Drohung nicht gepocht, nur wenig Herzen, die Sorge und Trauer nicht erschüttert hätte. Und doch: welch Wechsel der innersten Seelen* stimmung auch hier, wenn wir zurückdenken an den Frieden, der jetzt schon so unbegreiflich weit hinter uns liegt. Welche lärmende Erregung durchtoste sonst die Zeitungen, wenn einmal durch einen Eisenbahnunfall oder ein Grubenunglück ein paar Dutzend Menschenleben gefährdet oder gar zerstört waren; wochenlang haben solche Katastrophen die Spalten gefüllt und die Gemüter aufgebracht! Ganz anders jetzt: über die vielen Hunderte, die jeder Tag, über die vielen Tausende, die jede Woche uns an Toten und verwundeten kostet, bringt kaum ein lautes wort der Klage nach außen. Die Träne schämt sich fast, das wunde Herz zu verraten; die Lippe bebt nicht nur in zitterndem Leid, sie zuckt zugleich auf in stolzer Freude. Der tapferen Witwe, die drei Söhne in kurzer Frist verloren hat, entringt sich der wehmütige Seufzer: „5lch, wenn das doch ihr Vater hätte erleben dürfen!" Über die Trauer siegt das tiefe Hochgefühl der Begnabung: biefer Tod ist schönste üollenbung des Lebens, wer bürste ba selbstisch jammern über entrissenes Glück? wie oft hat uns in biefen Jahren die Sorge beschlichen: ist unsere beutfche 3ugenb dem Ernst des Krieges wirklich noch voll gewachsen? Der lange Friebe hat der Verweichlichung Tür und Tor geöffnet. Gewiß, sportmäßige Körperpflege auf Wasser und Berg, auf dem Spielplatz und in der Turnhalle hat vieles gutgemacht. Aber der Sport kann feinem Wesen nach keine reinen werte schaffen; er hat baburch, daß er sich Selbstzweck würde, auf manche Irrwege geleitet. Und überreizte Nerven, allzu ästhetisches Feingefühl, ängstliche Beachtung kleiner Leiben, Scheu vor scharfer Anspannung, genußfrohe Verwöhnung, unberechtigte Ansprüche an Lebensfreuben, hygienisch eingefleibete Schlaffheit: das alles war unter unseren jungen Männern so häufig geworben, daß wir Älteren manchmal den Kopf schütteln und uns ernst sorgenbe Fragen vorlegen mußten. Und jetzt: alles wie weggeweht vor dem stäh-lenben Sturme biefes Krieges; jeber traut sich in froher Zuversicht zu, wovor er noch vor kurzem sich scheu zurückgezogen hätte; Gefahr und Strapazen lösen ein gesteigertes Lebensgefühl aus, das zum wertvollsten Lebensbesitze wirb. Der Kriegsfreiwillige ist außer sich, den die immer noch sehr spröben Ärzte abweisen, und er triumphiert glückselig, wenn es ihm gelingt, nach Irrfahrten von einer Kaserne zur anberen einen milben Beurteiler zu finben, der ihn boch einschlüpfen läßt. Und der

6. Kriegsbuch für die Jugend und das Volk - S. 97

1916 - Stuttgart : Franckh
Wir stehen gewappnet Mann für Mann, Für deutsche Art zu fechten. Kein Joch, kein Völkervicrgespann Soll deutsche Marken knechten. Spruch auf einem Denkmal im Osten. Der Rotscheck. Erzählung von $. kl. Beqerlem. Peter Grins saß in einem Torfe des Kreises Igciligenbeil auf einer kleinen vom Vater ererbten Bauernstelle. Er gehörte zu den Leuten, die stets auf demselben Flecke hocken und nicht recht vorwärtskommen, aber wiederum auch zu denen, die angeborene Tüchtigkeit genug besitzen, um niemals unter den Schlitten zu geraten. Manche von den Nachbarn hielten ihn für ein wenig einfältig, dem widersprachen aber die andern, und vor allem der Pastor lehnte diese Meinung ab. „Gelobt sei Gott, daß er nicht ist wie ihr, ihr hartherzigen dickschädeligen Bauern!" sagte der Geistliche in seiner derben Art. „Er schläft zwar auch während der Predigt, aber anders wie ihr, — mit offenen Augen." „Traumselig" nannte er Grins ein anvermal. Was war das auch für einer, der Sonntags über Land lies, nicht um den Stand der Saaten, der eigenen und der des Nachbars, zu besehen, sondern ziellos, fernhin nach irgendeiner Höhe, von der man einen weiten Blick hatte? Dort ließ er sich dann im Gras nieder und konnte stundenlang in den blauen Himmel hineinschauen. Oder wenn der Kantor, der freilief) auch einen gelinden Sparren hatte, nach Feierabend in der Kirche Orgel spielte, dann trat ihm Peter Grins die Bälge, und der vorn am Spieltisch wurde oft eher müde als der hinten in der staubigen dunstigen Bälgekammer. Glücklicherweise hatte Jakob Grins, der Vater des Peter, seinen Einzigen durch und durch gekannt und ihm, bevor er sich zum Sterben hinlegte, eine scharfe geweckte Person, die Trina Kallies, zum Weib gegeben. Die Frau hielt nun den Mann und die Wirtschaft in Ordnung. Aber auch sie konnte dem traumseligen Peter nicht übermäßig gram sein. Was wollte sie mehr? Er war fleißig auf dem Feld und im Haus, er trank nicht, stritt sich nicht im Krug herum und hielt sie und die Kinder in Ehren. Durste man ihm da nicht auch einen besonderen Laib Brot gönnen? M. Kriegsbuch Vii. 1915/16. 6. „Wenn nur unsere so wären wie dein Peter!" versetzten die Nachbarinnen. Also ließ Trina dem Gatten in kleinen Dingen den Zaum locker, in den Hauptsachen aber hatte sie ihn fest am Zügel, und auf diese Art lebte es sich recht erträglich. Manches, was einen Streit nicht sogleich wert war, ließ sich auch langsam mit List erreichen, und anderwärts mußte man eben das Unwesen geschehen lassen. Peter war zu allem anderen ein Tiernarr. Wenn er eine Kuh einkaufte, so schaute er nicht nach dem Euter und nach dem dichten Fell am Bauch, sondern nach der Zeichnung und darauf, ob das Tier — wie er sagte — einen „traulichen" Blick hatte. Nun, so fuhr eben Trina nach Heiligenbeil und handelte mit „Salomou Gebrüder, Viehimport". Mitunter brachte er auch aus einer Geflügelausstellung Hühner mit einem putzigen Schopf ober Tauben mit Psauenschweisen nach Hause, aber die Hühner zeigten sich dem Eierlegen durchaus abhold, und die aristokratischen Tauben hatten allemal nur ein oder zwei Junge im Nest. Dafür waren sie schlechterdings nicht satt zu kriegen. Da verschwand denn nach kurzer Zeit das seltene Federvolk, und Trina pflegte zu klagen, das fremde Viehzeug gewöhne sich auch gar nicht an Hos und Schlag. Sonnabends aber hielt sie aus dem Wochenmarkt neben Gurken und Salat fette Masthühner und junge Tauben in der Kiepe feit. Am ärgsten aber trieb es Peter mit den Pferbert, und bagegen vermochte auch Trina nichts. Gar zu tief war biefes Übel eingenistet, benn es rührte noch von der Militärzeit her. Vor Jahren war Peter, wie das alle Sauernburfcheit ringsum taten, in Königsberg bei den Wränget* ^trassieren als Vierjährig-Freiwilliger eingetreten. Das Rekrutenjahr war nicht schön gewesen, aber die anbem brei Dienstjahre hatte es ihm als Pferbefmrfchen des Regimentskommanbeurs recht gut behagt. Ja, der Oberst von Guttentag war sogar abgegangen, er aber, der Gefreite 7

7. Kriegsbuch für die Jugend und das Volk - S. 100

1916 - Stuttgart : Franckh
100 herausgemacht hatte. Und er setzte hinzu: „Es ist ein altes Sprichwort: die kleinen Diebe hängt man, die großen läßt man laufen." Von nun ab ereignete es sich, daß seitab des Wegs irgendwo im Gestrüpp noch der aufgetriebene Kadaver eines Gaules die stelzigen Beine emporreckte oder daß gar noch der Leichnameines Gefallenen nubeerdigt im Graben lag. Die Kolonne fnhr daran vorüber. Es war nicht ihres Amtes, die Toten zu begraben. Dagegen hatte matt jetzt die geladenen Karabiner schußbereit im Arm. Es hieß, versprengte Kosaken trieben sich noch in den Wäldern herum, feuerten ans dem Hittterhalt und hätten es besonders ans Einzelreiter abgesehen. Daun ritten der Koloitne stets einige Unteroffiziere voraus, sie suchten die Gegend ab und wollten mitunter auch einen Feind erblickt haben. Um diese Zeit setzten unablässige Regengüsse ein. Die zerfahrenen Straßen weichten auf, und die Pferde bekamen harte Arbeit. Die schweiß-bedeckten Gespanne dampften, das Wasser rann tn kleinen Bächen von den Wagenplanen herunter, und die Leute saßen in die nassen Mäntel gehüllt frierend im Sattel oder auf den Fahrzeugen. Sie fuhren einander grob an, und bisweilen hatten die Gäule das schlechte Wetter und die üble Laune zu entgelten. Alt einem solchen Regentage wurde der Le-bensmittelwagen des Peter Grins von einem Truppenauto von rückwärts angefahren. Der Stoß warf das Handpferd sogleich zu Boden. Ein Generalstabsmajor sprang aus dem Kraftwagen und ranuzte Peter an: „Warum fahren Sie nicht rechts, Sie Tranlampe?!" Grins war aus feiner Schoßkelle geklettert, statt!) stramm und wies stumm auf die Räder seines Gefährtes, die ganz dicht am rechten Gra-benratw standen. „Dann find Sie schuld," wandte sich der Major an seinen Wagenlenker. „Herr Major verzeihen, der Wagen geriet ins Schleudern." „Hm. Na, helfen Sie nur Ihrem Schimmel wieder auf die Beine und sehen Sie, daß Sie nachkommen!" Das Auto hatte keinen Schaden genommen und flitzte davon. Peter aber besah sich unmutig die Bescherung und kratzte sich nachdenklich den Kopf. Der Schimmel hatte sich zwar nach einer Weile von selbst wieder aufgerappelt, aber er stand auf drei Beinen da und konnte vorn rechts nicht auftreten. Der Wachtmeister der Kolonne war zu dem Wagen umgekehrt. „Schöne Geschichte!" schimpfte er. „Wir haben kein einziges Pferd mehr in Reserve, vier Reitpferde sind schon eingespannt. Will mal sehen, daß ich den Fahnenschmied erwische." Er galoppierte der Kolonne nach und kam nach kurzer Zeit zurück. Er hatte Glück gehabt und brachte sogar den Roßarzt mit, der gerade beim Rittmeister herangeritteit war. Der Veterinär untersuchte den Schimmel. „So ein Schafskopf, dieser Chauffeur!" schalt er. „Der Gaul ist hin. Nehmen Sie ihm das Kummet und das Zaumzeug ab, Gefreiter!" Grins begriff nicht so rasch, wo das hinaus sollte, aber er hob gehorsam feinem Schimmel das Kummet über'n Kopf und streifte ihm die Zänmung über die Ohreu. Wie er das Zeug zum Wagen trug, verwickelten sich die Leinen, und er hatte schnell daran zu ordnen. Plötzlich knallte hinter ihm ein Schuß. Peter schaute sich um und sah just noch den Schimmel im Straßengraben zusammenbrechen. Der Roßarzt hielt den Revolver in der Hand, von dessen Müudung ein dünner Rauchfaden sich loslöste. Er hatte gut getroffen: das Pferd zuckte noch einmal und lag danach steif und still. „Werden Sie denn einspännig weiterkommen, Grins?" fragte der Wachtmeister. „Ich glaube nicht, Herr Wachtmeister," antwortete Peter. „Der Weg ist zu schlecht." „Im Schritt wird's schon gehen. Versuchen Sie's nur! Das Quartier kann nicht mehr weit fein, ich nehme den Königsberger mit und schick' ihn dann mit Vorspann zurück. Verstanden?" „Zn Befehl, Herr Wachtmeister." Der Feuerwehrmann reichte dem Kameraden die Hand und sagte: „Halt' die Ohren stets, Peter, daß die Russen dich nicht fangen!" „Sie sollen schon nicht, Landsmann." „Also ich komm' dir entgegen!" „Ist schon recht."------------ Kurze Zeit danach war Peter weithin aus und ab allein. Im Grunde geschah ihm das nicht zitleide. Er vertrug es nur schwer, inmitten vieler Menschen zu sein, aufgeregt gefragt zu werden und hastig antworten zu müssen, und jegliche Arbeit ging ihm zehnmal leichter von der Hand, sobald er allein für sich schassen durste. Also überlegte er vorerst einmal, wie es um ihn stand. Das war bald getan: mutterseelenallein befand er sich auf einer Landstraße in Preußen unweit der russischen Grenze, das einzige lebende Wesen ringsum außer ihm war der sattlige Schimmel, der eben jetzt sich nach dem nassen Boden dehnte und dem dabei das Kummet bis zu den Ohren vorrutfchte. Doch

8. Kriegsbuch für die Jugend und das Volk - S. 114

1916 - Stuttgart : Franckh
114 er gab dem Russen das größere Stück davon uno behielt das kleinere. „Nun bist du mein Gefangener," sprach er, „Da muß ich dich wohl füttern." Er selber aß auch ein paar Bissen und nahm einen Schluck aus Der Feldflasche. Davon aber bekam der Kosak nichts ab, soweit sich auch die Nasenflügel in feinem flachen bärtigen Gesicht blähten und so glänzig seine kleinen listigen Augen leuchteten. Während so die Menschen ihr Frühstück verzehrten, dursten die Tiere nicht darben. Der Schimmel erhielt den Rest eines Heubündels vorgelegt, und der Teckel sollte sich mit einer Brotrinde begnügen. Aber der Hund war ungnädig gelaunt: er nahm nichts. Als ihm gar der Russe zu nahe kam, fing er tükisch zu knurren an, so daß man unter den gefletschten Lefzen die weißen fpitzen Zähne sah. Zuerst war der Russe mit der Mahlzeit fertig, danach der Schimmel, zuletzt Peter. Er reichte die letzten Brotbrocken auf der flachen Hand dem Pferde hin, klopfte ihm den Hals und sagte: „Nu, dann wollen wir's mal wieder versuchen!" Der Schimmel hatte sich ausgeruht, und ein wenig rascher als tags zuvor kam der Wagen vorwärts. Aber die Freude konnte nicht lange währen, es war nun einmal unmöglich, daß ein Pferd auf die Dauer die Last von der Stelle brachte. Der Kosak griff bei allen Hantierungen hilfreich zu. Mit einer wahrhaft sklavischen Unterwürfigkeit, die den wackeren Peter fast ein wenig anwiderte, nahm er ihm, leicht begreifend, ja vorausahnend, die Verrichtungen ab, und als sich das Gefährt in Bewegung fetzte, stürzte er sich sofort aus den Schimmel, um ihn mit wilden Zurufen, mit Faustschlägen und Knüffen anzutreiben. Grins verwies ihm fein wüstes Betragen mit drohenden Gebärden. Da hatte der Russe einen Einfall. Er strahlte mit einem Male vor Freude übers ganze Gesicht, hob zwei Finger zum Mund und pfiff gellend gegen den Wald hin. „Alle Wetter!" dachte Peter. „Er pfeift feinen Leuten. Jetzt wird's ernst." Und er riß den Karabiner von der Schulter. Aber der Russe winkte begütigend, pfiff noch einmal, und gleich darauf trabte im lichten Holz zwischen den Stämmen ein Gaul heran, wieherte hellauf und setzte über den Graben. „Oh, ein Pferdchen!" sagte Grins. „Das ist aber mal ein besonderes Vieh!" Je länger er sich das Tier besah, desto komischer kam es ihm vor, und schließlich schlug er eine laute herz- hafte Lache an: „Das ist ja ein Pferd in ein Kalbfell eingenäht!" „Ist das deines?" fragte er den Kosaken. Der Russe grinste stolz und nickte. Zum Beweis schnalzte er auf eine eigentümliche Art mit der Zunge, sogleich lag der Gaul auf den Knien, den Kopf längs der Erde gestreckt. Er schnalzte wieder, — das Tier sprang auf und schüttelte sich unter dem schäbigen Sattel. Peter lachte ein bißchen und lobte: „Ein kluges Pferdchen!" Aber für derlei Kunststück-chen hatte er eigentlich wenig übrig, so was mutete ihn läppisch an. Da führte der Kosak den Gaul an die Deichsel und suchte dem Deutschen auf allerhand Weise begreiflich zu machen, daß das Tier ja vor den Wagen gespannt werden könne. Daran hatte Grins nun allerdings nicht gedacht. Aber der Vorschlag leuchtete ihm ein. Der Gaul war so klein und unansehnlich, dazu beispiellos struppig, abgemagert und vernachlässigt, er steckte auch in einem ganz verbotenen rotgescheckten Fell, aber hatte er nicht vier Beine? Das Kummet des erschossenen Handpferdes war ihm natürlich viel zu groß, aber Peter wußte Rat. Während dem armen verhungerten Schecken ein Futterbeutel borgehangen wurde, knüpfte er, ganz wie er es bei den Wrangelkürassierein gelernt hatte, ans dem Hinterzeug des toten Schimmels und ein paar Bindesträngen ein Sielengeschirr zurecht. Der Kosak verstand sogleich, woraus die Arbeit hinauswollte, und erwies sich dabei so flink" und gewandt, daß Peter mit dem Gedanken spielte, dem armen Teufel zur Belohnung einen Schluck aus der Flasche zu gönnen. Aber er ließ es zuletzt doch bei der guten Absicht bewenden. Der Russe scharwenzelte ihm allzu demütig, und vor allem — das konnte Peter am wenigster: vertragen, — behandelte er feinen Gaul schlecht. Ging das Tier nicht sogleich beiseite, wurde es mit dem Stiefel gegen den Leib getreten, und gar früher mußte der Scheck grausam mißhandelt worden fein. Er sah schrecklich aus: am ganzen Körper, selbst am Kopfe, war er mit Striemen bedeckt, der Kerl hatte ihn sogar über die Augen geschlagen, zur schlimmen Letzt aber war das Fell am rechten Hüftknochen wie eine Hand so groß abgeschunden, dort waren die Knntenhiebe auf das rohe blutige Fleisch geführt worden. Grins wies finster auf die Stelle und drohte dem Russen mit der Faust. Der aber wehrte ab, als wollte er sagen: „Das macht nichts, das heilt schon wieder!" Es war ein seltsames Paar: der stattliche derbe Brauerschimmel mit seinem glatten Fell

9. Kriegsbuch für die Jugend und das Volk - S. 118

1916 - Stuttgart : Franckh
118 einzelnen Pflanzenarten vom Ufer aus bis in das tiefere Wasser. Die Ufer sind meist von einem 15 bis 30 m breiten Gürtel von Schilfrohr (Phragmites Trin.) umsäumt, eine zweite Zone, die sich im Flachwasser ausbreitet, besteht aus verschiedenen Binsenarten (Juncus), während auf tieferem Wasser Wasserrosen, die weiße Seerose (Nymphaea alba) und die gelbe Mum-mel oder Teichrose (Nuphar luteum), ihre großen Blätter und ihre leuchtenden Blüten entfalten. Dieses typische Bild erführt freilich je nach der Bodenbeschaffenheit mancherlei Wandelungen. Vor allem ist aber die Flora Masurens reich an Pflanzen, die sonst in Deutschland selten geworden sind oder überhaupt nicht mehr vorkommen. Dazu gehört die Eibe (Taxus bac-cata), die als wildwachsender Baum Heute nur Besonders reich ist die Pflanzenwelt an und in den Seen. Eine eigentümliche Pflanzengruppe sind die Armleuchtergewächse (Charazeen), die ganze Wiesen unter dem Wasser bilden. Trocknei man diese Pflanzen, so verwandeln sich ihre Stengel in weiße, zerbrechliche Röhren. Die Charazeen leben nämlich in stark kalkreichen Gewässern und nehmen einen Teil des Kalkgehaltes zu ihrem Aufbau in sich auf. Aus den abgestorbenen Pflanzen bilden sich starke Ablagerungen von Seekalk, der auch in längst verlandeten Seen als Untergrund der Torfmoore anzutreffen ist. Diese Armleuchtergewächse ergeben ein ausgezeichnetes Düngungsmittel sür sandigen Boden und würden zur Hebung des Ackerbaus von ausgezeichneter Wirkung sein, wie Versuche ergeben haben. Leider können die Massen der Abb. 2. Gemeine Moosbeere (Vaccinlum oxycoccus), Früchte. Ausnahme von I. Hartmann. noch vereinzelt anzutreffen ist und von der noch einzelne Exemplare oder kleine Gruppen in Masuren vorkommen. Meist sind diese Bäume krumm gewachsen und verkümmert, sie tragen alle Anzeichen einer absterbenden Art. Die Forstverwaltung sucht die Bäume als Naturdenkmäler durch Einzäunen und Auslichten des umgebenden Baumbestandes zu schützen. Eine andere Seltenheit Masurens findet sich nur in einem Bachtal der Borker Heide, wo ein Urwald mächtiger Farne (Straußsarne, Stru-thiopteris germanica Willd. [Onoclea Stru-thiopteris Hoffm.]) gedeiht. Dieselben Farne gab es noch 1890 bei Oberhof in Thüringen, wo sie von Fußwanderern leider völlig ausgerottet sind. Im Sommer kann man im trockenen Bachbett stundenweit unter den riesigen Fant-wedeln, die ein bichtes Laubbach bilben, wie in einer Flora der Urwelt roanbern. Charazeen für die Landwirtschaft nicht voll ausgenutzt werden, da gerade in dem Charazeenrasen die Fische laichen. Seine Entfernung würde aber der wichtigen Fischzucht in den Seen den schwersten Schaden zufügen. Eigenartige Formen weist ferner die Flora der Quellmoore und der Hochmoore auf. Erstere sind oft mit einem dichten Bestand an hochwüchsigen scharfen Riedgräsern (Carices) wie mit einem Stachelpanzer bedeckt. Zwischen ihnen gedeihen verschiedene Laub- und Lebermoose, von denen Marchantia polymorpha bisweilen dichte Rasen bildet. Die Hochmoore Masurens finb nur von geringer Ausbehnung; sie zeigen basselbe Pflanzenleben wie die gewaltigen Hochmoore im Memelbelta. Charakteristisch für biefe Gebiete finb die Krüppelkiefern und die in Masuren häufig behaarten Birken (Moorbirke, Betula pubescens). An kleineren Gewächsen herrschen vor die gemeine Moosbeere (Vacci-

10. Kriegsbuch für die Jugend und das Volk - S. 152

1916 - Stuttgart : Franckh
152 Iranischen Regimenter drangen von Süden ein. Hunderte bereitgehaltene Boote brachten unaufhörlich weitere Truppen in die Stadt. Ein herrlicher Augenblick mar es, als die ungarischen Regimenter vor dem halbzerstörten Konak in der Abenddämmerung die Nationalhymne anstimm- Bei- Top - %_ schi -; der. < ""ihm" Berg Abb. 2. Plan der Stadt Belgrad. 1 Untere Festung. 2 Obere Festung. 3 Bahnhof. 4 Alte Befestigungen. 6 Anlagestelle der Dampfschiffe. 6 Bad. 7 Zollamt. 8 Österr.-ungar. Konsulat. 9 Rathaus. 10 Nationaltheater. 11 Universität. 12 Skuptschina. 13 Irrenanstalt. 14 Laudon-Schanzen. 15 Konak. 16 Observatorium. 17 Rotes Kreuz-Spital. 18 Kriegsschule. 19 Bergakademie. 20 Krankenhaus. 21 Elektrizitätswerk. 22 Alter botanischer Garten. 23 Neuer botanischer Garten. ten. Am folgenden Morgen (2. Dezember) hielt General v. Frank selbst seinen Einzug, ergriff feierlich von Belgrad Besitz, sandte eine Huldigungsdepesche an Kaiser Franz Josef und legte dem greisen Monarchen als schönstes Geschenk zum 66. Regierungsjubiläum die bezwungene serbische Hauptstadt zu Füßen. Ein Jubel ohnegleichen aber durchbrauste ganz Österreich-Un-garn und das verbündete Deutschland, und auch in der Türkei und im neutralen Ausland Marder Eindruck gewaltig, ja selbst in Frankreich sanden die besiegten Serben eine sehr schlechte und unwillige Presse. Das Heer Franks stieß nach der Einnahme Belgrads ungesäumt gen Süden vor und drang siegreich bis Sopot durch, wobei sie den entgegenstehenden serbischen Streitkräften schwerste Verluste zufügte; für ihre eigentliche Ausgabe, den ganzen rechten Flügel der Serben auszurollen und dadurch die endgültige Entscheidung anzubahnen, ist sie aber anscheinend doch zu schwach gewesen. Auch bei Lazarewatz blieben die Österreicher und Ungarn zunächst noch im Vorteil, und so sah sich die ganze serbische Schlachtsront auf die Linie Mlandenowatz-Arandjelowatz-Mi-lanowatz-Eaeak zurückgedrängt. Überhaupt erschien der völlige Zusammenbruch Serbiens nach dem Fall der Hauptstadt und bei der starken Erschütterung des Heeres fast unvermeidlich. Die im elendesten Zustande befindlichen Gefangenen, die vielfach Füße und Hände erfroren hatten, schienen das nur zu bestätigen. Bereits hieß es, daß die Regierung nach üsküb auswandere, und daß auch die Armee zur Vermeidung einer Waffenstreckung nach Mazedonien überführt werden würde. Hunger und Cholera sollten im Lande wüten und bereits bedenkliche Militärrevolten im Gesolge gehabt haben, in den Lazaretten sollten ganz entsetzliche Zustände herrschen, die Bevölkerung sei kriegsmüde und über die ungeheure Teuerung erbittert. Heute wissen wir, daß alle diese wilden Gerüchte den Tatsachen nicht entsprachen oder sie doch stark übertrieben. Gewiß war die Not groß, hatten die seitherigen Niederlagen entmutigend gewirkt, aber erschöpft war dies zähe Volk noch nicht. Eine letzte gewaltige Anstrengung wurde gemacht; 16jährige Knaben und 60jährige Greise eilten zu den Waffen, und reicher, als man in Wien geahnt, erwiesen sich die Hilssauellen des scheinbar so armen Landes. Es hat auch ganz den Anschein, als ob gerade in diesem wichtigen Augenblicke wieder Potioreks Armee durch starke Entsendungen nach Galizien geschwächt worden sei. Dagegen zeigte sich die serbische Front wieder unerwartet stark, und zur Überraschung aller Welt ging sie am 3. Dezember urplötzlich zu einem wuchtigen Gegenangriff über, deren Druck sich namentlich gegen den rechten österreichischen Flügel richtete. Mit Aufgebot aller Kräfte hielten die durch wochenlauge Märsche, Entbehrungen und Kämpfe übermüdeten und erschöpften k. und k. Truppen vier Tage lang stand. Ihr Führer wollte offenbar den Sieg um jeden Preis
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