Stellungskrieg im Osten
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marsch all von hindenburg den Oberbefehl, 2. über die in der Mitte der Prinz Leopold von Bayern, 3. über die aus dem rechten (südlichen) Flügel Generalfeldmarschall von Mackensen. — Mitte Iuli begann der allgemeine Vormarsch.
Die Siege der armeett hindenburgr. Unter Hindenburg standen von Norden nach Süden folgende vier Armeen: 1. Die Rrntee von Below rückte nordwärts und ostwärts durch Litauen nach Kurland vor (Kämpfe bei Schaulen). Sie eroberte bis zum September fast ganz Kurland bis kurz vor Riga und vor Dünaburg. 2. Die Armee von Eichhorn ging nach Osten vor und eroberte die Njemen-festungen Kowno (Olita) und Grodno. 3. Die Heere von Scholtz und 4. von Gallwitz hatten die Festungen der Bobr-Narewlinie zu überwinden.
Eroberung von polen mit den stärksten Zestungen. Das allgemeine Vorgehen der deutschen Heere in Nord und Süd bewirkte, daß die Russen ihre Stellung auch in der Mitte, westlich von Warschau, nicht mehr behaupten konnten. Sie zogen sich in das Festungsgebiet von Warschau zu-rück. Prinz Leopold von Bayern zwang sie in den Festungsgürtel hinein.
Nach kurzer Beschießung wurdewarschau geräumt.
(5. August.) Schon 14 Tage spater wurde in heißen Kämpfen Nowo-georgiewsk erobert (20.
August, General von Veseler).
Auch die starke Bug-festung Brest - Litowsk konnte jetzt dem allgemeinen Rückzüge der Russen keinen halt mehr bieten. Drohend näherten sich die Deutschen im Norden schon der Stadt Wilna und den letzten freien Straßen nach Nordosten und Osten. Die Bahnlinie
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Kampfstellung
Ende April 1915
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(seit der Masurenschlacht) Ende 1915
Czernowitz
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Extrahierte Personennamen: Leopold_von_Bayern Leopold Mackensen Scholtz Gallwitz Leopold_von_Bayern Leopold August August
Die Weltmacht Rußland
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Hafen. Ruch der von Wladiwostok ist viele Monate zugefroren. Deshalb strebt Rußland darnach, das eisfreie offene Meer zu gewinnen. Doch dieses Ziel hat es bisher nicht erreicht.
Seit 100 Jahren hat es versucht, über den Balkan an das Tttittelmeer zu gelangen; die Eroberung Konftcmtinopels betrachtet es als das „Testament Peters des Großen" (Iv, 27—28). Darum beansprucht es die Oberherrschaft über die südflawischen Völker auf der Balkanhalbinsel (Bulgaren, Serben). Alle Kämpfe und Verschwörungen der Balkanvölker zur Befreiung von der Türkenherrschaft wurden durch den „rollenden Rubel“ unterstützt (Iv, 84). Rber nicht wirkliche Freiheit will „Väterchen Zar" seinen slawischen Brüdern bringen; sie sollen die willenlosen Werkzeuge Rußlands sein, wie z.b. jetzt die Serben. Für sich selbst will es den Balkan gewinnen, — mit dem Blute der Brüder.
Englands widerstand. Der russischen Übermacht wäre die Türkei schon längst erlegen. Aber hinter dieser stand lange Zeit als geheimer Bundesgenosse das mächtige England. Dieses gönnt Konstantinopel den Russen nicht, sondern möchte selbst am liebsten die wichtige Straße zum Schwarzen Meer, die Dardanellen gewinnen; Rußland soll vom Tttittelmeer ausgesperrt bleiben. (Warum wohl? — flgqpten, Suez-kanal!) (Iv, 91.) Was durch russisches Geld erreicht werden sollte, wurde durch englisches Geld wieder vereitelt. Dieses Ränkespiel der beiden Gegner ließ die Völker dort nie zur Ruhe kommen. Der Balkan ist der „Wetterwinkel (Europas11, fluch das Unwetter des Weltkrieges ist von hier aus losgebrochen.
Die Zeindschaft gegen Deutschland erwacht. Im russisch-türkischen Kriege (1878) stand Rußland dicht vor Konstantinopel und wollte das „Testament Peters" vollstrecken. Da trat ihm England entgegen. Ruf dem Berliner Kongreß setzten Minister aller Großmächte unter dem Vorsitze Bismarcks die Friedensbedingungen fest (Iv, 116—117). Rußland war nicht zufrieden mit seiner Beute und gab Bismarck und Deutschland die Schuld. Immer hatte Freundschaft zwischen Deutschland und Rußland bestanden; seitdem grollte Rußland. Ls gibt in Rußland eine Partei. Diese betreibt den Plan, daß alle Slawenvölker unter die (Oberherrschaft Rußlands kommen sollen, also auch die, welche jetzt zu Österreich oder zu Deutschland gehören. Man nennt sie die Partei der Panslawisten (= Rll-Slawen). Sie übt seit einem Menschenalter auf die Regierung einen großen Einfluß aus; denn sogar Großfürsten gehören ihr an. Diese Partei hetzte schon damals den russischen Kaiser und durch die Zeitungen auch alle vornehmen Russen gegen Deutschland auf.
So trat zwischen der slawischen und der deutschen Großmacht die Scheidung ein. Sie mußte endlich kommen, weil deutsches und russisches Wesen grundverschieden sind. Dafür verband sich Deutschland zu echter Nibelungentreue auf Leben und Tod mit Österreich, weil beide Länder in ihrem Bestehen aufeinander angewiesen sind.
Rußlands Niederlage im Kriege gegen Japan. Indessen versuchte Rußland an eine eisfreie Küste in Asten vorzudringen, sowohl über Persien an das Indische Meer, als auch ganz im Osten an den Großen Ozean. Inpersien stieß es bloß auf englischen Widerstand [Indien!], im Osten auch auf einen zweiten Gegner, nämlich Japan. Rußland drängte sich hier immer weiter nach China hinein; an der Küste schob es seine Grenzen immer weiter südwärts und drohte somit, Japan von China auszuwerten.
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Extrahierte Personennamen: Bismarcks
Extrahierte Ortsnamen: Wladiwostok England Deutschland Konstantinopel England Deutschland Deutschland Deutschland Deutschland Deutschland Japan Großen_Ozean Japan China Japan China
Die Kämpfe in Galizien und Polen
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Jetzt ging der deutsche rechte Flügel gegen die russische linke Flanke umfassend oor; er schnitt den Rückweg nach Süden ab. Die Russen mußten zurück, — gerade hinein in das Wald- und Seengebiet. 6m Abend des 29. August waren sie von den Deutschen umspannt. — Unterdessen war der deutsche linke Flügel von Norden her bis an den Nordostrand des Wald- und Seengebietes vorgegangen und versperrte auch hier den Ausweg. Die Narew-Krmee war verloren.
von ihren 240 000 Mann wurden 130 000 gefangen; 40 000 waren in den Kämpfen getötet oder verwundet worden. Noch etwa 70000 mögen entkommen sein; das gesamte Kriegsgerät ließ der Russe in Wäldern und Sümpfen stecken. Die vernichtungsschlacht von Tannenberg und ihre Siegesbeute ist ohne Beispiel in der Weltgeschichte.
Der Sieg bei Angerburg. Nun hatte hindenburg den Rücken frei. Er führte sein Heer nach Nordosten gegen die Njem enarmee unter Rennenkampf (8.—11. Sept.). Diese stand kampfbereit bei Angerburg, schräg über das Nordende der Masurischen Seen gelehnt. Beinahe hätte man den Russen ein zweites Tannenberg bereitet. Doch Rennenkampf erkannte die Gefahr. (Er ließ seinen schon umklammerten linken Flügel im Stich und trat mit dem größeren Teile des Heeres noch rechtzeitig den Rückzug an. So verlor er nur 60 000 Mann, darunter 30 000 Gefangene, und außerdem 150 Geschütze.
2. Die Kämpfe der österreichisch - ungarischen Heere um Galizien.
Noch mehr Ws Ostpreußen war das Grenzland unsrer Bundesgenossen, Galizien, von dem russischen Angriff bedroht. Sofort nach Kriegsbeginn setzten sich gewaltige russische Streitkräfte gegen Galizien in Bewegung. Unsre Verbündeten waren gegen die ankommenden einzelnen Heere der Russen siegreich (Krasmt, Samostje) und warfen sie in das Festungsgebiet zurück.
Allmählich walzten sich die russischen Hauptmassen über die galizische Grenze. Unsre Bundesgenossen mußten Lemberg räumen und hinter den San zurückgehen — in denselben Tagen, als hindenburg seinen zweiten Sieg errang. — Die Russen besetzten (Vstgalizien und die Bukowina. Am Pruth hinauf gingen sie über das Gebirge und nahmen auch die ungarische Seite der Karpathen bis zum Vuellgebiet des San (Uszoker Paß) in Besitz. — vor der russischen Übermacht mußte sich das österreichische Heer vom San immer weiter zurückziehen. Schließlich war sogar Krakau bedroht und damit auch unser Schlesien. Nur die Festung przemysl hielt der russischen Belagerung stand.
3. Kämpfe der verbündeten Heere in Polen, hindenburg bringt Erleichterung. Die sage in Galizien gebot, daß hindenburg mit allen verfügbaren Truppen den Verbündeten Unterstützung brachte. Größere Truppenmassen wurden gleichzeitig aus Ostpreußen und vom Westen in wenig Tagen nach der Südwestecke Polens befördert. Sie und Truppen der Verbündeten machten einen kühnen Vorstoß an der Weichsel hinab bis vor Iwangorod und Warschau. Das schaffte Luft. Die Russen zogen starke Kräfte aus Galizien nach dem Festungsgebiet. Unsere Verbündeten konnten wieder bis (Dftgalizien vordringen und przemqsl entsetzen.
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