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1. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 45

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Aus den Tagen der Schlachten an den masurischen Seen. Eine Schwester hatte ihm rote Nelken hingestellt, er freut sich so sehr darüber. Sie würden hier alle verwöhnt, es gehe ihnen viel zu gut, der Felddienst würde ihnen zunächst wohl sauer ankommen. „Felddienst!" Das war etwas so Selbstverständliches, daß es in wenigen Lagen, ^ höchstens Wochen, wieder hinausging zu gleichem Kampf, zu gleicher Not, vielleicht zu gleichen oder schlimmeren Leiden. Ich betrat noch viele, viele Krankenstuben, ganz allein, und immer wieder derselbe Eindruck: Begeisterung für das Vaterland. Solange wir solche Soldaten haben, kann wirklich das Vaterland ruhig sein. 31. Aus den Tagen der Schlachten an den masurischen Seen. (Erste Hälfte des September 1914.) 1. Ein Erlebnis. Während sich die Russen auf dem Einmärsche bemühten, einen guten Eindruck zu machen, war davon auf dem Rückzüge nach drei Wochen nichts mehr zu merken. Bezeichnend dafür ist die Schilderung der Besitzerfrau Kasten aus Abschermeningken im Kirchspiel Kleszowen, zwischen Darkehmen und Goldap gelegen: Am 10. September 1914 kamen vier Russen an unserm Felde vorbei, wo die beiden jüngeren Söhne pflügten — die beiden älteren waren auf dem Heuboden versteckt. Die Russen kamen mit wildem Geknalle an und fragten die Knaben: „Sollen wir Euch beschießen?" Sofort legten auch drei von ihnen an und feuerten mehrmals ab, doch der vierte warf mit seinem Arm die Gewehre etwas hoch, so daß alle Schüsse über sie hinweggingen. Dann fragten sie die verängstigten Knaben, ob sie Schnaps und Zigarren haben möchten. Die Knaben verneinten. Ein paarmal schossen die Russen noch in die Luft, dann gingen sie weiter. So kamen sie zu unserm Gehöft. Sie müssen von den zwei älteren Söhnen bereits gewußt haben; denn zwei von ihnen gingen sofort auf den Heuboden suchen, und zwei kamen zu uns herein. Diese machten keinen angetrunkenen, aber unfreundlichen Eindruck. Ich reichte ihnen die Hand, aber sie stießen mich hart beiseite und durchsuchten das Haus, namentlich die Betten nach dem „Panje", dem Herrn. Der war zufällig fortgegangen. Nun verlangten sie zu essen und zu trinken, den Rum mußte ich ihnen erst vorkosten. Der eine forderte Zigarren, aber ich hatte keine. Auf sein weiteres Drängen lud ich ihn ein, selbst nachzusehen. Da legte er auf mich an und drückte ab. Glücklicherweise hatte der andere das Gewehr etwas abgeschlagen, so daß die Kugel durch die Tür ging. Mir schwanden die Sinne. Inzwischen hatten die beiden anderen den älteren Sohn auf dem Heuboden gefunden und ihn aus der Luke berabgestürzt. Sie bemerkten aber bald, daß der Fall ihm nicht geschadet hatte und liefen hinzu, um ihn ge-

2. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 82

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
82 Unsere Jugend im Weltkrieg. Und Hindenburg war gekommen mit seinen Soldaten. Wohl waren da viel inehr Russen als Deutsche, gewiß doppelt soviel. Aber die Deutschen waren nicht bange. Und sie wurden wütend, als sie sahen, wie die Russen hier deutsche Leute totgeschossen hatten, die ihnen sicher nichts taten, und wie sie ganze Dörfer niederbrannten. Und nun fingen die Preußen an zu schießen. Und die Russen schossen auch. Und die Russen merkten es gar nicht, wie die Preußen um sie herummarschierten, schnell, schnell, den ganzen Tag, bis die Russen dann ganz im Kreis standen. Da wollten sie den Ring durchbrechen: sie marschierten geradeaus — da schossen die Deutschen, sie marschierten links — auch da waren Deutsche, rechts, hinter ihrem Rücken — überall donnerten die preußischen Kanonen. Da konnten die Russen nicht weg. Und die Preußen kamen immer näher heran. Die Russen warfen sich nieder, wühlten sich in die Erde hinein — die Preußen folgten und trafen sie auch da. Da wußten sich die Russen nicht mehr zu helfen. Sie winkten mit weißen Tüchern, sie warfen ihre Gewehre fort, sie hielten die Hände hoch. Hindenburg hatte 30 000 Russen gefangen. So hatte Fräulein erzählt. Aber ein paar Tage später, da stand in der Zeitung: es sind nun 60 000, nein 70 000, beinahe 100 000 Russen gefangen. Und immer wieder sagten die Leute: „Ja, der Hindenburg, das ist ein Kerl." Und in allen Schaufenstern stand sein Bild. Und die Leute beguckten sich das und sagten: „Ja, dem kann man's ansehen, daß er was kann." Und dann hat's auch in der Zeitung gestanden, wie er alle die Russen nachher noch fing. Dort oben in Masuren, da ist ein See neben dem andern. Und dazwischen ist das Land sumpfig. Aber man kann's nicht sehen, es ist so grün, als eine Wiese. Und als die Russen nun hier über das Gras marschieren wollten, da brachen sie ein, als wenn's Eis gewesen wäre: sie steckten im Morast. Und ihre Pferde versanken bis an den Hals und erstickten. Und die deutschen Kanonen schossen immer dazwischen. Und wer sich aus dem Sumpf gerettet hatte, der lief dann in stockdunkler Nacht ins Wasser hinein. Aber viele hatten sich in den finstern Tannenwäldern versteckt und verkrochen. Für einige Tage ging's auch. Aber dann kam der Hunger: sie mußten essen. Und draußen vorm Walde standen die Preußen und lachten und sagten: „Legt euer Gewehr nur dorthin und kommt mit uns — ihr seid gefangen." Und dann mußten unsere Soldaten alle die Sachen aufsuchen, die die Russen weggeworfen hatten. Sie fuhren ganze Wagen mit Patronentaschen, Gewehren, Säbeln weg. Und ganz viele Kanonen, ganz neue Kanonen hatten sie gewonnen. Und all die Pferde, die dort noch wild herumliefen, mußten unsere Soldaten wieder einfangen. Die konnten die Husaren gut gebrauchen. Und dann galt's, alle die toten Russen zu begraben und die toten Pferde zu verbrennen. Das dauerte viele Tage. Aber endlich war's geschafft. Ja, unsere Soldaten, die hatten es wirklich verdient, daß die ganze Stadt flaggte und die Schulkinder alle Hurra riefen. Es war ein großer Sieg. Aus: „Was der kleine Heini Will vom Weltkrieg sah und hörte" von Ernst Lorenzen.*) *) Verlag der Dürr'schen Buchhandlung in Leipzig. Preis geb. 1,80 M.

3. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 56

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
56 Bilder aus der Winterschlacht in Piasuren. Kavallerie, die unseren Vormarsch zu verzögern suchte. Viel hemmender aber war das Gelände. Es fließen nämlich von Osten her zahlreiche Bäche, deren schluchtartige Betten mit den steilen, vereisten und verschneiten Abhängen uns immer wieder fast unüberwindliche Hindernisse entgegenstellten. Geschütz für Geschütz, Fahrzeug für Fahrzeug mußte hier mit Hilfe unserer braven Pioniere an Seilen herabgelassen und auf der anderen Seite wieder heraufgezogen werden. Und dabei galt es, durch schnellen Vormarsch den Feind zu überraschen, ihm den Rückzug zu verlegen. Es ging unaufhaltsam weiter, oft im Eilmarsch, oft im Trab. Hier stürzte ein Pferd, dort blieb ein Wagen im Schnee stecken. Endlos lang wurde die Marschkolonne. Aber „vorwärts" hieß es für alle, und was die Hindernisse überschritten hatte, eilte nach vorn, um den Anschluß zu erreichen. Aber die Nacht brach herein, und wir tvaren noch meilenweit entfernt vom Ziel. Der östliche Horizont war erleuchtet von brennenden Dörfern, ein sicheres Zeichen, daß der Feind bereits im Rückzug war. Da galt es, mit eiserner Willenskraft die ermatteten Truppen vorwärts zu treiben, und die ganze Nacht hindurch wälzte sich die Marschkolonne dem Ziele zu, oft nur in langen Reihen vorwärts stampfend und gegen den eisigen Südostwind mühsam ankämpfend. Die fast übermenschlichen Anstrengungen sollten belohnt werden. In den ersten Morgenstunden erreichten wir W., das mit stürmender Hand genommen wurde; über tausend Gefangene fielen in unsere Hände. Der Feind war nach Süden geflohen und sandte uns seine eisernen Grüße in die Stadt, in der die Truppen einige Stunden ruhten. Am Nachmittag setzte die Division den Vormarsch fort. Die an allen Ecken brennende Stadt beleuchtete uns zunächst den Weg, und schon nach wenigen Kilometern, nachdem die Dunkelheit eingebrochen war, stießen wir wieder auf den Feind, der in drei hintereinander liegenden Stellungen mit starken Kräften stand. Fast schien es, als ob sich auch die Natur mit den Russen verbündet hätte, um dem Eindringling den Weitermarsch zu verwehren. Der eisige Ostwind trieb den wie Messer schneidenden Schnee ins Gesicht und benahm fast den Atem, die Kälte ließ die Glieder erstarren, und die Haut klebte an den Eisenteilen der Gewehre. Manchmal glaubte man, vom Sturm umgerissen zu werden, und hatte das Gefühl, trotz der dicken Mäntel nackt dem Unwetter preisgegeben zu sein. Aber die unvergleichliche Tapferkeit der Truppen überwand alle Hindernisse, und die ersten Morgenstunden sahen uns im Besitze der feindlichen Stellungen. In regelloser Flucht war der Feind, eine ganze Reservedivision, entwichen. Die genommenen Schützengräben lagen voll von Toten, und Tausende von herumliegenden Gewehren Zeigten uns die Größe des Erfolges. An 1000 Gefangene und viel Material, darunter große Flugzeuge, waren die Beute des Tages. Zwar hatten auch unsere Truppen gelitten, und manch armer Verwundeter mag der grimmigen Kälte erlegen sein. Aber das erhebende Gefühl des Erfolges trieb alles vorwärts. Am Abend erreichten wir

4. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 140

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
140 Libau unter deutscher Verwaltung. beschleunigtem Marsch vor, um zu gleicher Zeit Libau von Süden und Osten anzugreifen. Gleichzeitig sollte unsere Ostseeflotte, bereit Kreuzer „Augsburg" bic Stadt schon vorher erfolgreich beschossen hatte, die Beschießung von der Seeseite aus aufnehmen und auf diese Weise den Sturm vorbereiten. Nachdem wir die Stadt fest in unseren Händen hatten, nahmen die See-streitkräfte unverzüglich die Arbeiten auf, um den äußeren und inneren Hafen von den unzähligen Minen zu säubern, die völlig planlos im gr^en Hafen-gebiet ausgelegt waren. Auch würden die zusammengeschossene Werke m verteidigungsfähigen Zustand gesetzt. Die bombensicheren Befef.lgr'?rm der Ostfront von Libau waren von den Russen ver bet Übergabe selbst c 1000 Gefangene, Zwölf Geschütze und der Maschinengewehre fielen in unsere Hand. Große Lager von Kriegsvorräten haben wir beschlagnahmt. Es ist unverständlich, warum der Gegner dieses wertvolle Material nicht rechtzeitig aus der Stadt geschafft hat. ttnt'r der reichen Kn 3 ti;, die sin buntscheckiges Bild bot, befanden sich Massen von altmodischen Beilhämmern, Spießen und Hellebarben. In bcr Munition wurden viele Dum-dum-Patronen und mantellose Bleikugeln gefunben. Merkwürdig ist, daß trotz der Unsummen, die die Festung Libau kostete, die Strandforts nur mit Kugelspritzen ausgerüstet waren. 2. Libau unter deutscher Verwaltung. Das Verhalten der Bevölkerung ist äußerst ruhig, durch die Beschießung sind nur wenige Privathäuser beschädigt worden. Allmählich beginnen in Libau unter dem Schutz der deutschen Verwaltung die Spuren der erlebten schweren Zeit zu verschwinden, und das geschäftliche Leben erwacht von neuem. Gleichzeitig mit der mitteleuropäischen Zeit ist der gregorianische Kalender eingeführt worden. Die von den Russen übermalten deutschen Straßennamen würden wieber hergestellt. Alle Sprachen und Religionen sind zulässig, und die Bekanntmachungen der Behörden werden in drei Sprachen: Deutsch, Lettisch und Russisch erlassen. Das Fahrwasser vor Libau ist für die Schiffahrt zugänglich gemacht; ebenso hat man versucht, die versenkten Dampfer zu heben oder zu sprengen. Auch die Verbindungen mit der Umgegend werden verbessert und die Brücken wieder instand gesetzt. Die Landbevölkerung ist aufgefordert worden, ihre Waren auf den Markt zu bringen, und da die deutsche Besitzergreifung dem Platze Geld und Kauflust zuführt, kommt man der Aufforderung nach. So nimmt das Leben in der Stadt seinen gewöhnlichen Fortgang. 3. Die Stadt. Libau (lettisch Leepaga =-= Lindenstadt) liegt am Nordende einer schmalen Nehrung, welche die Ostsee von dem Libauschen See trennt, und hat etwa 90 000 Einwohner, unter denen das Deutschtum vorherrscht. Libau hat

5. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 120

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
120 Kleine Bilder aus großer Zeit. Wer fühlte nicht die ungeheure Wichtigkeit dieser Aufgabe, eine der größten und schönsten, die uns der gewaltige Krieg aller Zeiten stellt? Wer fühlte nicht die Verpflichtung, ihre Lösung nach Kräften zu fördern*) ? . . . „Monatsschrift für die Mitglieder d. Cvang. Bundes." (Gekürzt.) 71. Kleine Bilder aus großer Zeit. 1. Wie der Tigergeneral Rennenkampf Insterburg verließ. Der General von Rennenkampf war vielleicht der tüchtigste Mann im russischen Heere. „Tigergeneral" wurde er von den Chinesen genannt, denen er einst viel zu schaffen gemacht hatte. Im Kriege gegen die Japaner zeichnete er sich derart aus, daß sie demjenigen 200 000 Rubel geben wollten, der ihn töten würde**). Während des Feldzuges gegen Ostpreußen war er Führer der russischen Nord- oder Wilna-Armee und hatte sein Hauptquartier anfangs in Gumbinnen, dann im „Dessauer Hof" zu Insterburg. Er liebte es, den Kriegsdienst nicht zu selten mit Sektgelagen abwechseln zu lassen. Sie dauerten bis in die späte Nacht hinein, oft bis zum dämmernden Morgen. Daher schlief der General recht häufig bis zur zehnten Vormittagsstunde. Wie erzählt wird, war das auch am 11. September 1914 der Fall, als der Adjutant in sein Schlafzimmer stürzte und ihn mit den Worten weckte: „Die Deutschen sind da!" Es war dem General recht unangenehm, daß er in der „verdienten Nachtruhe" gestört und überrascht wurde. In der Eile fand er nicht gleich seine Uniform. Daher kleidete er sich in Zivil und bestieg sein Schlachtroß — nein, ein Auto, um in schnellster Fahrt die Grenze des „heiligen Rußland" zu erreichen. Auch der oberste Heerführer, Großfürst Nikolai Nikolajewitsch, soll sich in Zivil der Autofahrt angeschlossen haben. Nach Hermann Hillger.***) 2. Gerechte Strafe für russischen Frevel. Vor der Flucht aus Insterburg konnten die Russen, da sie sich sehr beeilen mußten, nicht mehr alles dort derart zerstören, wie sie es gern getan hätten, und auch nicht alles mitnehmen. Darum machten sie in blinder Wut soviel wie möglich unbrauchbar. In besonders roher Weise haben sie sich *) Vorsitzender des Aufsichtsrats der Od.ah. ist D. Otto Everling, Berlin-Nikolassee. Dem Aufsichtsrat gehört u. a. an der um Ostpreußens Wiederaufbau so hoch verdiente Generalsuperintendent Hans (Schottin; Königsberg. Nähere Auskunft erteilt die „Hauptgeschäftsstelle des Evangelischen Bundes." Berlin W 35. Am Karlsbad 5. **) Ein teurer und ein billiger Kopf. Der russische Oberbefehlshaber Nikolai Nikolajewitsch soll 250000 Rubel auf den Kopf Hindenburgs gesetzt haben. Als das Hindenburg erfuhr, hat er, so erzählen unsere Soldaten im Osten, geantwortet: „Und ich geb' ihm für seinen nicht fünfundzwanzig Pfennig." „Lust. Bl." ***) „Hindenburg, der Befreier Ostpreußens." (Krieg und Sieg. 4. Band.) Verlag Hermann Hillger. Berlin W 9.

6. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 23

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Erlebnisse eines Königlichen Försters des Kreises Wehlau in russischer Gefangenschaft. 23 an meiner Försterei vorbei. Ich sah ein leeres Pferd — der Offizier fehlte. Bald kamen nun größere Kavallerieabteilungen angerückt und zogen nach der Ringlacker Gegend, ohne sich um mich zu kümmern. Nachmittags vier Uhr erschien wieder eine Offizierpatrouille auf meinem Gehöft und nahm den noch vorhandenen Hafer und zwei Seiten Speck. Ich wurde nach nichts gefragt. Um sieben Uhr sah ich zwei lange Leiterwagen auf die Försterei zukommen. Auf jedem Wagen saßen ein Offizier und 20 russische Soldaten mit aufgepflanztem Seitengewehr. Ich trat aus dem Hause. Sofort wurde ich gepackt und auf den Wagen geworfen. Meine Fragen nach dem Grunde dieser Behandlung wurden nicht beantwortet. Haus und Hof mußte ich offen lassen und fort ging's längs der Forstgrenze bis in die Nähe des Dorfes Skaticken. Hier zeigte sich eine deutsche Patrouille. Die Russen schwärmten aus, und es wurden mehrere Schüsse gewechselt. Ich mußte auf dem Wagen liegen bleiben, bewacht von drei Russen mit aufgepflanzten, geladenen Gewehren. Mit Eintritt der Dunkelheit hörten die Einzelschüsse auf. Die Russen begannen nun unter schrillen Pfiffen am Waldessäume den am Morgen erschossenen Offizier zu suchen, ohne Erfolg. Nun setzten sie sich wieder auf die Wagen und fuhren mit mir über Pareyken und Wachlacken nach Groß Aßlacken. Hier mußte ich mich neben den Offizier setzen und wurde gezwungen, die Steinchaussee entlang über Groß Schirrau und Gut Plompen nach Weidlacken zu fahren. Hier langten wir um Mitternacht an, es war stockfinster. Ich wurde auf ein Gehöft zu einem General geführt. Dieser schlief aber schon. Darum ging es zurück ins russische Lager vor dem Dorfe, wo ich unter strenger Bewachung bis zum Morgen blieb. Welche Gedanken mich da quälten, vermag ich nicht zu schildern. Von den Russen konnte niemand deutsch sprechen. Aber alle Anzeichen deuteten darauf hin, daß ich erschossen werden sollte. Am Morgen wurde ich vor den General geführt, einen griesgrämigen Herrn. Ich erzählte von meinem Zusammentreffen mit der ersten Offizierspatrouille und bewies ihm, daß ich an den weiteren Begebenheiten unschuldig sei. Er antwortete nichts darauf, sondern sprach nur einige Worte auf russisch zu dem Offizier, der mich vorgeführt hatte. Nun wußte ich, was mich erwartete. Ich wurde wieder durch das Dorf Weidlacken gebracht. Die dort zurückgebliebenen Einwohner, die mich ja alle kannten, falteten die Hände und baten um Gnade für mich. Sie erhielten keine Antwort. Da winkten sie mir stumm zu, es war ein Abschiedsgruß; sie wußten es schon, daß dies mein letzter Gang war. Auf einer Anhöhe in der Nähe des vor dem Dorfe gelegenen Friedhofes mußte ich niederknieen, hinter mir gruben einige Russen mein Grab. Etwa zehn Schritte vor mir standen drei Soldaten und luden ihre Gewehre. Feigheit hat mir bisher niemand vorwerfen können, aber nun brach mir doch der kalte Todesschweiß aus. Der Gedanke an mein fernes Weib und verlassenes Kind ließ mein Herz in tiefem Weh erzittern. Einzelne Bilder aus meinem Leben tauchten mit merkwürdiger Klarheit vor mir auf. In kurzem

7. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 88

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
88 Die Tilsiter Nuyentage. 58. Die Tilsiter Russentage. 1. Brief einer O.stpreußin. Trotz der Russennot sind wir in Tilsit geblieben. Ich freue mich darüber; denn ich möchte keine von all den Erinnerungen missen. Die Tage vom 19. bis 22. August 1914 waren wohl die schwersten für uns und die ganze Stadt. Es war das nach dem Rückzüge der Deutschen bei Kraupischken im Kreise Ragnit. Schon am 19. August kamen ungezählte Scharen von Flüchtlingen aus der Umgegend, um in der Stadt Tilsit Schutz zu suchen. Am Abend wurde bereits Ragnit geräumt. Die schlimmsten Gerüchte gingen um. Während der ganzen Nacht war alles auf den Straßen. Als dann noch die Banken und die Post in Sicherheit gebracht wurden, war das für viele schon das Zeichen zum Verlassen der Stadt. Am Donnerstag, den 20. August, lauteten die Nachrichten etwas günstiger, und es war bis Freitag mittag ruhiger. Plötzlich hieß es, das hier stehende Militär und sämtliche Vorposten werden weiter geschafft, Tilsit bleibt mithin schutzlos. Wie man später wohl einsah, geschah es nur zum Besten der Stadt. Diese Unmenge Russen, die im Anmarsch waren, ließen sich hier nicbt aufhalten. Am Sonntag war es sehr ruhig, und Montag bekamen wir den ersten russischen Besuch. Ein bißchen unheimlich war mir doch, als es hieß, russische Kavallerie befände sich in unserer Stadt; es waren Kürassiere aus Petersburg. Sie stellten sich dem Oberbürgermeister Pohl vor, ließen sich bewirten, verlangten Verpflegung für das Heer, das bei Senteinen lag, und zogen ab. Den nächsten Tag waren es Leibkosaken des Zaren, die sich unser schönes Tilsit ansehen kamen. Mutter und ich waren gerade auf einem Ausgange begriffen, da sahen wir sie anziehen. Auf ihren kleinen, beweglichen Pferden, sich nach einer etwaigen Gefahr immer etwas scheu umblickend, hielten sie ihren Einzug. Es waren auch einige Radfahrer dabei. Letztere zeigten dadurch eine rohe Gesinnung, daß sie im Vorbeifahren ihre abgenutzten Räder gegen gute eintauschten. Sie waren beauftragt, hier alle Telephon- und Telegraphenapparate zu vernichten oder nach Rußland zu bringen. Oft standen wir oben in Jakobsruh und hörten von Labiau her die dumpfen Kanonenschläge. Es war das doch ein Zeichen dafür, daß draußen für unsere Befreiung gekämpft wurde. Eigenartig war das Bild, das sich uns beim Durchmarsch der russischen Heeresmassen bot. Alle feindlichen Truppengattungen habe ich da kennen gelernt. Die Bagage ging oft ins Endlose, auch Viehherden waren dabei. Recht bedrückt sahen wir diese unabsehbaren Reihen durchziehen. Gewöhnlich bezogen sie an der Chaussee nach Königsberg Biwack*). Bis an Iakobsruh erstreckte sieh dann das Lager. Ich habe mir das in größerer Gesellschaft einmal angesehen. Es war ein ungeahntes, vielseitiges *) Biwack — Lager im Freien.

8. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 106

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
106 Aus Memels Nussentagen. 66. Aus Memels Russentagen. 1. Russischer Aberglaube. ve'ß war am 19. März 1915. Acht Monate lang wütete bereits der Krieg im Osten und Westen. Ostpreußen war zum größten Teil verwüstet, nur der nördlichste Zipfel der Provinz war verschont geblieben. Zwar hatten auch hier an der Grenze oft kleinere Scharmützel stattgefunden; aber immer noch war es unseren schwachen Landsturmabteilungen gelungen, die russische Grenzbesatzung zurückzuschlagen. Da sollte auch über Memel das Verhängnis hereinbrechen. Schon am 17. März kamen die geängstigten Landleute teils zu Fuß, teils zu Wagen mit ihren in Eile zusammengerafften Habseligkeiten zur Stadt geflohen, um hier Schutz zu finden. Als wir nun noch am Abend im Norden und Osten mächtige Feuerscheine erblickten, war es uns klar, daß der Feind unsere gute See- und Handelsstadt ernstlich bedrohte. Am Morgen des folgenden Tages setzte heftiger Kanonendonner ein, der mit Unterbrechungen bis zum Abend andauerte. An immer mehr Stellen stiegen Feuergarben zum Himmel empor. Zuletzt wurde das in unmittelbarer Nähe der Stadt gelegene große Rittergut Althof ein Raub der Flammen. Zwischen fünf und sechs Uhr abends brachte sich unser Landsturm, der fünfzehn- bis zwanzigfachen Übermacht weichend, nach der Kurischen Nehrung in Sicherheit, und bald darauf rückte die Vorhut der Russen in unsere Stadt ein. Es wurde viel geschossen, hier und dort wohl auf einen versprengten Landsturmmann oder auch auf Zivilpersonen. Im allgemeinen aber bezweckte der Feind damit wahrscheinlich, die Einwohner in Schrecken zu jagen. In langen Kolonnen hielt die Hauptmacht am 19. März früh um sechs Uhr — die Sonne war eben aufgegangen — ihren Einzug. Es folgten endlose Züge leerer Wagen und Schlitten, die zum Fortschaffen der Beute dienen sollten. Bald darauf begann das Plündern leerstehender Häuser, das Zertrümmern der Schaufenster, das Ausrauben der Läden und das Durchsuchen der Häuser nach verstecktem Militär. Auch mein in der Nähe der Kaserne gelegenes Häuschen erhielt bald den unerwünschten Besuch. Gegen neun Uhr vormittags erschienen fünf Infanteristen mit aufgepflanztem Bajonett an der Haustür und verlangten Einlaß, während auf der Straße 12 bis 15 Kosaken zu Pferde hielten. Ich öffnete die Tür und begrüßte die eintretenden Russen mit einem — wenn auch gezwungenen — herzlichen „strasdwuitje*)" (spr. drasduitsch). Auch meine mir folgende Frau reichte jedem der Feinde die Hand, während die übrigen zu uns geflohenen Hausgenossen im Hintergründe der Dinge warteten, die da kommen sollten. Es waren für uns peinliche Augenblicke, da wir nicht wußten, was uns bevorstand, ob Verschleppung nach Sibirien oder noch Schlimmeres; denn den Russen war ein übler Ruf vorausgeeilt. Doch es sollte anders kommen, als wir befürchtet hatten. Der Führer dieser kleinen *) raff. strasdwuitje = guten Tag.

9. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 114

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
114 Kriegsschäden in Ostpreußen und Kriegshilfe. Die Zahl der Getöteten hat sich allmählich als wesentlich größer herausgestellt, als ursprünglich angenommen war. Immer von neuem fand und findet man vergrabene Leichen solcher Zivilpersonen, die bis dahin als verschleppt galten. Von den Verschleppten sind inzwischen auch sehr viele hingestorben, da die russische Regierung einen großen Teil dieser Verschleppten ohne Fürsorge der Verelendung hat anheim fallen lassen. Die Zahl der Flüchtlinge aus Ostpreußen hat insgesamt etwa 866 752 betragen, davon aus dem Regierungsbezirk Königsberg 189 400, aus Gumbinnen 320 352 und aus Allenstein 357 000. Bei der zweiten Flucht — im November 1914 — hatten etwa 400 000 Personen ihre Heimat verlassen. * * * In den ersten 21/2 Wochen nach der Kriegserklärung suchten die Russen die Mobilisierung und den Aufmarsch der schwächeren deutschen Armee zu stören. Daher beschränkten sich ihre Vortruppen im allgemeinen auf die Vernichtung der Telegraphen- und Fernsprechleitungen, der Bahnhöfe und Bahngeleise in den Grenzorten. Nur an einigen wenigen Stellen drangen sie tiefer ins Land ein, um die Stellung der deutschen Truppen zu erkunden. Bei diesen Vorstößen brannten bereits einzelne Häuser und Teile von Ortschaften nieder, aber größerer Schaden entstand nicht. So richtete z. B. das Schrapnellfeuer, das die Stadt Soldau am 4. und 5. August 1914 erhielt, kein nennenswertes Unheil an. — Das änderte sich, als die Hauptmasse der beiden russischen Heere die Grenze überschritt und unsere Heeresleitungen steh zur vorläufigen Räumung der Provinz bis auf die Umgebung von Königsberg und von Lötzen und den Westrand entschloß. Während dieses ersten Russeneinfalls — vom 17. August bis 13. September 1914 — litten vor allem die Städte und Ortschaften, die in der eigentlichen Kampfzone lagen, im Regierungsbezirk Königsberg z. B. Tapiau, Allenburg, Gerdauen. Aber die Russen vernichteten außerdem auf ihrem Rückzüge, was ihnen zu vernichten möglich war. In Soldau waren bis zum 27. August nur einige wenige Häuser niedergebrannt; am Abend des 27. und am 28. August, als den Russen die Umklammerung drohte, gingen gegen 100 Wohnhäuser in Flammen auf. Ein ähnliches Schicksal erfuhren, um nur einige zu nennen, am 27. August Ortelsburg, am 4. September Domnau, am 9. September Gerdauen und am gleichen Tage der Grenzort Prostken im Kreise Lyck. Ein sogenanntes Strafgericht vollzogen die Russen in Abschwangen und Almenhausen im Kreise Preußisch-Eylau; von 104 Gebäuden in ersterem Orte blieben nur 26 stehen, von 84 in Almenhausen nur 11. — Während des zweiten Russeneinfalls — vom Oktober/November 1914 bis Mitte Februar 1915 — haben wiederum wie im August und September 1914 die Ortschaften besonders gelitten, die im Feuerbereich der beiderseitigen Artillerie lagen. So sind im Kreise Angerburg in den Dörfern Wenzken, Gr. Strengeln, Kl. Strengeln, Gronden, Gron-dischken, Przytullen die Gebäude hauptsächlich für militärische Zwecke ab-

10. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 121

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Kleine Bilder aus großer Zeit. 121 ba an den gewaltigen Vorräten des täglichen Brotes vergangen. Sie übergössen es mit Massen von Petroleum! Aber sie haben nicht mit dem gerechten Zorn unseres Hindenburg gerechnet, der den Frevel an ihrem eigenen Leibe strafte. Auf die Meldung von der Roheit der Russen erfolgte der Befehl: „Uber den Geschmack streiten wir nicht mit den Russen. Dieses Brot ist zur Ernährung der russischen Gefangenen zu verwenden, solange der Vorrat reicht." Und sie sind froh gewesen, als sie es bekamen; es hat ihnen auch nicht geschadet. Aber ob sie es nicht doch lieber ohne diese russische Würze verzehrt hätten? Gustav Schlipköter, „Fürs teure Vaterland." Verlag Friedr. Burchard. Clberfeld-Sonnborn. 3. Kunstvolle Artilleriestellungen, Unterstände und Blockhäuser der Russen in Ostpreußen. Die Russen stehen seit alter Zeit in dem Rufe, sich auf die Verteidigung gut einrichten zu können. Das hat sich auch im Weltkriege wieder gezeigt. So hatte Rennenkampf anfangs September 1914 in neun Tagen kunstvolle Artilleriestellungen bei Gerdauen bauen lassen. Außerdem waren starke Bäume über die Straßen gelegt, welche die deutschen Truppen bei ihrem Anmarsch benutzen mußten. Man hatte sogar jeden Ast und jedes Ästchen sauber angespitzt, nicht nur die Schützengräben überdacht, sondern auch die Laufgräben, die zu ihnen hinführten. Leider waren zum Bau solcher Stellungen die prächtigen alten Eschenalleen von Gerdauen nach Nordenburg auf eine Strecke von mehreren Kilometern umgehauen worden. Auch beim Winterfeldzuge fanden unsere Truppen in den Wäldern Ostpreußens großartig eingerichtete russische Unterstände, von denen ein Kriegsfreiwilliger folgendes erzählte: „Die Russen hatten sich im Walde tadellos verschanzt. Unterstände sind dort gebaut worden, die müßte man gesehen haben. Die richtigen Tanzsäle waren es unter der Erde, Höhlendörfer, ausgestattet mit feinen Möbeln, die aus den Gutshäusern stammten, mit Ofen versehen und mit Leinwand die Wände bespannt. Wären wir im Besitze solcher Stellungen gewesen, hätten wir sie nicht so schnell freigegeben." Meisterhaft hatten es die Russen sodann verstanden, starke Blockhäuser zu bauen, in denen sie ihre Maschinengewehre aufstellten. Sie waren aus mächtigen Baumstämmen hergestellt und hatten doppelte Wände, deren Zwischenräume mit Erde ausgefüllt waren. Das Dach bestand aus zwei bis drei Lagen von Baumstämmen, zwischen welchen sich ebenfalls Erdschichten befanden. Gegen manche solcher Blockhäuser, die besonders in Polen und Rußland von bedeutender Stärke sind, vermag unsere leichte Artillerie kaum etwas auszurichten. S. 4. Unfreiwillige Kriegslieferungen in Allenstein. Als die Russen am Donnerstag den 27. August 1914 in Allenstein eingerückt waren, verlangten sie ungeheure Lieferungen, nämlich 120 000 Kilo Brot, 6000 Kilo Zucker, 5000 Kilo Salz, 3000 Kilo Tee, 15000 Kilo Smillus, Unser Ostpreußen. I. 9
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