Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Mathematische Erdkunde und Kartenentwurfslehre - S. 37

1911 - Halle a.S. : Schroedel
— 37 — den Priestern überlassen, die, was häufig geschah, sich mit den Macht- habern verständigten und die Jahre bald länger, bald kürzer machten, um einen Konsul länger im Amte zu erhalten oder einen neuge- gewählten früher antreten zu lassen. Der Unordnung suchte end- lich Julius Cäsar zu steuern, zumal da zu seiner Zeit der schon seit der Mitte des 2. Jahrhunderts v. Chr. aus den 1. Januarius ge- legte Jahresanfang in die Nähe der Herbstnachtgleiche zurückge- gangen war. Auf den Rat des alexandrinischen Mathematikers Sosigenes wurde dem von ihm eingeführten Julianischen Ka- l end er das reine Sonnenjahr von 365^4 Tagen zugrunde gelegt, und es erhielten die drei ersten Jahre eines vierjährigen Zyklus 365 Tage, das vierte, das Schaltjahr, 366 Tage. Der Schalttag erhielt seine Stelle nach dem '23. Februar. Um das bürgerliche Jahr mit dem Sonnenjahr wieder in Übereinstimmung zu bringen, gab Cäsar dem 3. Jahr seines Konsulats (46 v. Chr.) 445 Tage (Jahr der Verwirrung), worauf mit dem 1. Januarius des folgenden Jahres der neue Kalender in Geltung trat. Die Namen der Monate wurden beibehalten bis auf den fünften und sechsten, die, um das Andenken des Cäsar und des Oktavian zu verewigen, später Julius (Juli) und Augustus (August) genannt wurden. Da das tropische Jahr gegen die Julianische Festsetzung um etwa 11 Minuten kürzer ist, so schaltete man alle 4 Jahre fast 45 Minuten zu viel ein, so daß schon zur Zeit des Nicäischen Konzils eine Verfrühung des Frühlingsanfanges um 3 Tage fest- gestellt werden konnte. Zwar wurde dieser Fehler durch Uberspringen von 3 Tagen korrigiert, ohne daß freilich seine Quelle beseitigt wurde, weshalb er immer wiederkehrte. Zur Zeit Gregors Xiii. betrug die Abweichung von dem tropischen Jahre bereits 10 Tage, so daß das Frühlingsäquinoktium auf den 11. März fiel. Auf Grund eines Beschlusses des Tridentiner Konzils bestimmte nun der gen. Papst, daß nach dem 4. Oktober 1582 sogleich der 15. gezählt werden solle und daß ferner, zwar wie bisher, jedes viertes Jahr ein Schaltjahr sein sollte; allein von den Säkularjahren sollte nur das ein Schalt- jähr sein, dessen reine Hunderter sich durch 4 ohne Rest teilen lassen. Es ist darum 1600 ein Schaltjahr gewesen, nicht aber waren es die Jahre 1700, 1800, 1900. Erst das Säkularjahr 2000 ist wieder ein Schaltjahr. Dieser verbesserte Kalender, der Gregorianische, wurde so- fort in allen katholischen Staaten eingeführt; seit 1700 fand er allmählich auch in den protestantischen Ländern Eingang. Dagegen rechnen die Staaten griechisch-katholischen Bekenntnisses, insbesondere Nußland, noch heute nach dem alten Kalender, weshalb sie gegen- wärtig in der Zeitrechnung um 13 Tage zurück sind. Die diese Länder betreffenden Zeitbestimmungen werden deshalb in der Regel doppelt angegeben, z. B. 14./27. April, d. h. 14. April „alten Stils" oder 27. April „neuen Stils".

2. Tier-Geographie - S. 69

1893 - Leipzig : Hinrichs
Charakter-Säugetiere Afrikas. 69 lichen Schaden anzurichten. Im Jahre 1855 verursachten in der Proviuz Konstantine ca. 30 Löwen allein an Haustieren einen Schaden von 45.000 Thalern, ein einziger Löwe ver- braucht demnach für 1500 Thaler Vieh zu seiner Nahrung. Über wenige Tiere ist von jeher soviel gefabelt worden, als über den Löwen. Die Nachrichten über ihn laufen bis in das graueste Altertum zurück. Die Bibel erwähnt ihn an vielen Orten, und die Hebräer habeu nicht weniger als 10 Namen für ihn. Bei den Römern waren die Löwenkämpfe im Zirkus ein gern gesehenes Schauspiel: wie viele Löwen biefem zum Opfer fielen, sieht man daraus, daß Julius Cäsar 400, Pom- pejus sogar 600 zugleich kämpfen ließ. 3, Den Löwen sehen wir in der Verfolgung der zierlichen, flüchtigen Gazellen und Antilopen, welche neben ihm das Randland der Wüste und deren Oasen bevölkern und gleichsam seine lebendige Speisekammer ausmachen. Alle, mit wenigen Ausnahmen, sind in ihrer hirschartigen Gestalt und Lebensweise einander ähnlich Es find gutmütige, friedliche, furchtsame und deshalb gesellige Tiere, welche meistens in den Tropenländern ihre Heimat haben; denn nur einige wenige, wie z. B. unsere Gemse, gehören den nordischen Regionen an. Die ganze Gattung scheint demnach von der Natur dazu bestimmt, die Ränder der Wüste und die an Salzpflanzen reichen Steppen zu bewohnen und die wenigen Kräuter zu genießen, welche dort fo spärlich dem Boden entsprossen. Im nördlichen und südlichen Afrika lebt die Gazelle, welche die Dichter des Morgenlandes als Sinn- bild des Schmucken, Zierlichen und Behenden brauchen und deren schönes Auge von ihnen als der Spiegel der Sanftmut und Unschuld gepriesen wird — in Herden von vielen Hunderten, ja von Tausenden. Reisende sahen am Kap ganze unabsehbare Flächen davon bedeckt und schätzten mehrere solcher Herden auf 10 — 15,000 Stück. Wenn man sich einem Rudel nähert, schließen sie sich enge aneinander, zeigen nach allen Seiten die Hörner, ergreifen aber bald die vogelschnelle Flucht. Nur wenn einzelne so in die Enge getrieben werden, daß sie nicht mehr entfliehen können, bedienen sie sich ihrer Waffen, mit denen sie verwunden können, da die Hörncr sehr spitzig sind. Die Araber jagen sie zu Pferde und werfen ihnen Stöcke zwischen die Beine, wobei diese leicht zerbrechen. Lebendig fängt man sie, indem man zahme unter die Herden laufen läßt, denen man Schlingen

3. Theil 2 - S. 162

1832 - Cassel : Bohné
1 62 Sued-Donau-Laender. Graecia. Epictetos , d. i. das später erworbene, oder hinzuge- fügte. Der bestimmte Zeitpunkt dieser Vereinigung ist unbekannt. Zur Zeit des Kriegs gegen Troja herrschte über alle Aetolier der Fürst T/'ioas. Ein Urenkel desselben, der aetol. Fürst Oxylus, war nach Apollod. 2, 7. §. 3. der Anführer der in den Pelo- ponnesus vordringenden Dores, durch die er auch Herrscher von Elis geworden seyn soll. Nach des- sen Zeit bildete sich ganz Aetolia Zu einer grossen Re- publik. Zu einem solchen Freistaat verbunden treffen wir dann später Aetolia als den heftigsten Gegner der Ma- cedonier, besonders nach ihrem Bunde mit Athen ge- gen den Craterus, wo sich Aetoliens Herrschaft bis über die Stadt Hypata und die Ebenen des Sperchius- flusses hinaus verbreitete. Wirtreffen die Aetolier spä- ter als die mächtigsten Gegner der Gallier oder Kelten bei Delphi-, sodann als die Freunde und Verbünde- ten der Römer, nach dem Bündnisse mit dem röm. Consul Laevinus, denen sie den Sieg bei Kyuoske- plialae sehr erleichterten; endlich aber finden wir sie als Gegner der Römer, von denen sie, nach ihrer Verbindung mit dem syrischen Antiochus, gebeugt und zu einem harten Frieden genötliigt, zuletzt aber, nach Griechenlands völliger Besiegung, der Provinz Achaja mit einverleibt werden. Ihr Charakter wird durchaus als sehr roh, wild und räuberisch, für den Krieg sehr geneigt, beschrieben, indem sie sich als treffliche Reiter, bei ihrer guten Pferdezucht, die der thessalischen gleich kam, ausgezeichnet haben sollen. Polyb. 4, 65. Str. 10. Plin. 4, 23. Liv. 26, 24. 27, 29. 28, 8. 12. 35. 31, 41. 38, 6. Aurel. Vict. Ih- ren Sitzen nach folgen übrigens die Völkerschaften in Aetolia von Norden gegen Süden in folgender Ord- nung: 1) Agraei, Aygaloe, zwischen dem Fluss Achelous und dem Geb. Tymphrestus. 2) Eury- tanes, Jlvqvrävtg, zw, dem Fl. Sperchius u. dem Geb. Oeta. 3) Westlich von diesen am Achelous Aperantii, Antqavrioc, und 4) östlich von diesen Callienses, Kaxkiuq, und Bomienses , Btojurtiq, zwischen den Fl. Sperchius und Jvj. Oeta bis fast zum

4. Theil 2 - S. 640

1832 - Cassel : Bohné
640 Africa. shiissa und von dessen Nachfolgern. Vergl. Strabo 17: Iklqtu ¿(Jtiv (legoycuci , To Magolvloüov 1(Cu tüjv s'sfjg diudoywp Euoixstov, noxig eveqxsotuii], xbaeoxevoapevr] y.axcog rolg tiugl, Hai fiuxioxa vno Mixlipa, og xig xal ^Exxrjvag ovvmxioev ¿xsl. Poinp. Mela 1, 7. ,,Urbiilm, quas habet (Numidia) maxi- tue sunt Ctrla: procul a man, tiun'6 Sittianorum colonia, qiiondam regutn domus: sed quum Syphacis foret, opulen- tissimaa Liv» 30) 12 nennt sie daher Caput regni Sypha- cis. Bei Ptol. 4) 3. heisst sie Klqt« 'lovxia. Fagay Ovdya. Miraeum, Mvoaiov. Lates, Aanry (Larbuss). Aetara, Axxd- qrj. Azama, A'qüpuy oder Zama (Zoharin), fünf Tagerei- sen von Carthago entfernt, nach Liv. 30, 29, was auch von Polyb. 13, 5. schon angegeben ward; historisch berühmt durch den entscheidenden Sieg des altern Scipio über Hannibal im J. 201 vor Chr» Geb. Sie war fest und stark und hatte davon aus dem Phönic. Aiam ,,stark, kräftig seynu ihren Bezeichnungsnamen „die Starke, Fe- ste(i erhalten, Desshalb hatte Juba hierher seine Weiber und Kinder nebst allen seinen Schätzen in Verwahrung . o bringen lassen. Vergl. Hirtius Bell. Afr, c, 91, wo noch gesagt wird, dass er sie inilo bello operibus maximis befestigt habe. An dem schiffbaren Flusse Rubricatus lag, nicht sehr von Zama oder Azama entfernt, die Schiffst. Thebeste, Qsovveutr7. Tamugadis, Itiner. Anton. Tübursica, Oovßovqölxa, Und Maduta, Mddovgog, die Geburtsst. des Apulejus, nebst Tagaste, Geburtsst. des heiligen Augu- stinus, lagen weiter nördlich, und noch nördlicher em- por stand die durch ihren Tempel und Cultus der assyr. Venus berühmte Sicca Veneria (Kef). Dieser Tempel der uralten assyrischen Göttin Mylitta liiess, nach 2 Kön. 17, 30, Sükkoth Benoth „die Hutten der Töchter,<c d. i, der Hierodulen oder Hetaeren, dergleichen bei diesem Cultus überall zu finden waren. Vergl. Herodot. 1, 199. Str. 16. Auffallend ist die Nachbildung dieses Namens im Lateinischen, welche Ptolemaeus durch "zlxxa Ovvsgia gab. lieber die Stadt selbst vergl. Sallust, B. J. 56. Cucua col., Kavxova xoxm>ia. Tynudrumense opp., oder Thitnudromum, Oovvovöqopov. Aspuca, ’Aonovxu. Simisthi\ y’ipiabov. Thuburnica colon.y Oovßovgnxa xox. Thigiba col.y Giylßa. Xjcibi, Ovxußi. Gausaphna, Favoacpru. Lambaesay Aapßalea. Thubutisy Oovßovug. Bullariüy Bovxxagla. Assu- rusy ”doaovgog. Narangara, Naodyyana. Thebescay Osovsoxy. Thunustay Oovvovada. Atnmadaera, Auualdaga. Gazacupo- day Fa^axovnoda. Geclne, Fibvi], Assurae. Tucca Terebin- thina, Tovxxa. Mileum. Tigisis. Thala, Guxa, südlich von Zama, historisch bekannt aus der Flucht des Jugurtha in diese feste Stadt, wo er seine Familie und seine Schä-

5. Theil 2 - S. 635

1832 - Cassel : Bohné
Regio Zeugitana sive Carthaginiensis. 635 sars Sieg über Juba im J. 46 vor Ohr. und über Scipio, Schwiegervater des Pompeius. Alle bisher genannte St. waren freie Colonialstädte. Pi in. 5, 5. Hirtius c. 28, 79. Turris Hannibalis, wo nach Liv. 33, 48. Hannibal das Schiff bestieg, um zu K. Antiochus nach Syrien zu flie- hen. Just. 31, 4. Acliolla, ‘'jyoxxa1), Tisdra. Ruspae* Usilla. Taphrura. Thenae; von der Strabo 17. sagt: 0at- vu noxiq Tttqo ttjv uqyrjv xsiptvr] rijq pixqdq 2vqtiwq. Macoda- ma, Maxbdupa. Cellae. B. Im innern Lande lagen: Uzelcia, Ov&xla, die Vspita des Hirtius; Hauptmagazin des Sci- pio. Südlicher Byzacia oder Bv^axiva bei Ptol. (Beghui). oder Mamma, wovon die Gegend ihren Namen bekam. Sarsura. Muruis>, Movqoviq. Zugar, Zofyap. Capsa, Kaya (Kaffa), nach Strabo 17. die Schatzkammer des Jugurtha. Putea, Jiovtsa. Tisurus, T’usovqoq. Telepte. Caraga, Kaqa- ya. Setiensis, Bixlryaiq. Zurmentum, Zovqpsvtov. Zalapa, Zuxana. Gisra, rhnqa. Cararus, Kuqaqoq. Zetta, “Ov^na. Vacca. Tegea. Sufetula. Targarum, Taqyaqov. Lasice, Ma- trix?;. Thysdrus oder Tisdra etc., Ovcnqoq. Tjbata, O'vßcaa. Avidus, Jaoviöoq. Leae, Atal, Augustum, Avyovaxor. Orbi- ta, ''Oqßtxot. S) Regio Zeugitana oder Carthaginensis. (G egenw. Turaü.), iv ame. Kommt hei Plinius 5, 4. in den Wor- ten : Tusca (flumine) Zeugitana regio et quae proprie vocatur Afi'ica etc.u zuerst vor. Spätere Schriftsteller, als Aethicus in Cosmog. und Isidor. Hispalensis Orig. 14, 5. behaupten, dass der Platz, auf dem Carthago stehe, ursprünglich Zeuges, oder Zeugis genannt worden sey. „Zeugis, es2 (sagt der erstere) u&Z Carthago civitas constituta est ,u und der zweite: ,, Zeugis, ubi Carthago magna.u Ge— genw. heisst sie noch Frikia, vorzugsweise den äz- testen Namen beibehaltend. Umfang. Die Zeugitana grenzte gegen Osten und Norden an das Mittelländische Meer, gegen Wbsten an Numidia, gegen Süden an Byzacium. Auch sie war änsserst fruchtbar und zur Schifffahrt besonders gut gelegen. Gegen ^Vesten machte der Fl. Tusca- 4) Eckh. D. N. P. I. V. Iv, 133.

6. Theil 1 - S. 392

1832 - Cassel : Bohné
392 Sued - Donau - Laender. Städte dieser Völkerschaften. A. An der Meeresküste, von Norden gegen Süden. Vulticrniim, sc. Castellum (Cast. Yolturno); nach Liv. 25, 20. 34, 45. und Varro de L. L. 4, 5- im zweiten pun. Kriege, oder im J. 558 nach R. E. von den Römern an- gelegt und später zur Colonie erhöhen. Front, de Colon. Linlernum (hei dem Flecken Patria), mit Vulturnum von den Römern zur gleichen Zeit zur Colonie erhoben und desshaih merkwürdig, weil Scipio Africanus major diesen Ort zum Exil wählte und in ihm starh. Liv. 34, 44. 45’ 38. Valer Max. 2, 10. Seneca Ep. 86. Die Gegend umher war stets sehr ungesund und sowohl wegen der See- als Landräubereien aus der nahen Silva Gallinaria sehr unsicher, so dass Scipio sein Landhaus mit festen Mauern und Thüren umgehen liess. Cumae (Ruinen, zwischen dem Lago di Patria und Fusaro), ^ 1ivfir}. Die älteste griechische Ansiedlung von der aeolischen Colo- nie in Kleinasien, der chalcidensischen Cume, mit Hülfe des Mutterstaates in Euboea nach Str. 243 5, ft', unter Anführung eines gewissen Hippokles und Megasthenes im J. 274 vor der ersten Olymp, oder 1050 vor Chr. G., jder mythischen Sage nach, gegründet. Vellej. Pat. 1, 3. 4. Euseb. chron. ed. Scalig. 100. Thueyd. 6, 4. *). Sie erhob sich bald zu hoher Blüthe, indem sie den grössten Theil des umliegenden Campaniens besass, die in diesen Gegenden herrschenden Tyrrheni überwand und, mit den Syraeusani verbündet, deren Seeherrschaft ein Ende machte, die Hafenstädte Dilaearchia oder Piiteoli und Neapolis nebst Zankle in Sicilien anlegte und, bei einer Menschenmenge von 60,000 Bewohnern, gegen 4500 Fuss- gänger und 600 R.eiter in einem siegreichen Kriege mit den Ombrici und Tyrrheni, i. J. 520 vor Ch. Geb,, in das Feld stellte, die, von den Celtae aus ihren Sitzen ver- trieben, bis nach Campania vorgedrungen waren. Nach inneren Stürmen, wo Aristodemus die bisherige aristo- kratische Regierung in ihr stürzte, sodann aber selbst gestürzt wurde, kam Cumae im J. 333 nach R. E. durch Eroberung in die Gewalt der Campani, wobei alle männ- lichen Einwohner getödlet wurden, die Weiber aber die Sieger lieirathen mussten. Als die Campani sich den Römern ergaben, kam auch Cumae in deren Gewalt, wo sie zuerst zu einem Municipium, darauf zu einer Colonie erhoben ward, aber nach und nach, aller Begünstigun- gen von den Piömern ungeachtet, verfiel; so dass nur noch die Acropolis auf ihr sich erhielt, bis endlich Nar- 1 1) Eckh. D. N. V. 1. P. 1. 111.

7. Theil 1 - S. 411

1832 - Cassel : Bohné
Italia Inferior. Apulia. Calabria. 411 merkwürdigen See, der nie zu viel und nie zu wenig Wasser haben soll. Tarentum (Taranlo), o Tuquq, avrog. Wahrscheinl. in uralter Zeit von den Japyges gegründet, die aber von den Söhnen der Sklaven und Laconischen Weiber unter Phalantus genöthigt wurden, nach Brun- dusium sich zu begeben. Just. 3, 4. Str. 6, 278. Nach S'cymnus Ch. v. 329, wurde sie die mächtigste aller Griech. Colonieen in Grossgriechenland *). Ihre Stiftung fällt in die Olym. 18, 2;= 707 vor Ch. G. Die neue Colonie, kriegerisch und unternehmend, erwarb sich bald das Primat unter den übrigen Colonieen in Grossgriechen- land und ward reich durch den Handel zur See, beson- ders nach dem Untergang von Sybaris. Nicht selten soll sie im Kriege gegen 30,000 Mann aufgestellt haben. Bei den alten Schriftstellern erscheint Tarentum bald als eine demokratische, bald als aristokratische Republik, bald als Monarchie. Herodot. 3, 136. Arist. Polit. 5, 3. und Strabo an m. O. Mit den Römern gcrieth die Stadt wahrscheinl. erst dann in den Kampf, als sie sich von ihnen nach der Besiegung der Samniten auf allen Seiten eingeschlossen sah, worüber, wie auch üb. die noch nähere Veranlassung Liv. 9, 14. 15. Dion. Hai. excerpta p, 743. ed Sylb. Appian. de Reb. Saum. 3 , ecl. 7. und 8. zu vergleichen sind. Pyrrhus, König von Epirus, nahm an dem Kampfe für die Tarcntini Theil, später Hannibal; bis sie endlich, durch Verrath mehrerer eigenen Bürger, in den Besitz des rüm. Feldherrn Quintus Fab ins kam, der in ihr eine unermessliche Beute machte, die er zu einem grossen Triumphzuge nach Rom abführte, wäh- rend er die grossen und. schönen Götterstatuen zuriick- liess. Plutarch. Fabius. Liv. 27, 16. Diod. Sic. 20, 104. Nach Vellej.pat. 1, 15. ward sie in späteren Zeiten, im J. 631 n. R. E.‘ eine röm. Colonie. Ihre Acropolis lag auf einem Felsen, nah an der Einfahrt in den Hafen. Der Hafen konnte zwar grosse Schiffe aufnehmen, aber keine völlige Sicherheit gewähren. Vergl über Tarentum, aus- ser den angeführten Schriftstellern, Polyb. 8,30. Procop. B. G. 3, 23. Die Gegend um Tarentum war zwar etwas steinig, jedoch sehr fruchtreich; besonders an vorzügj. Feigen, Wein am Berge Aulon und Castanien. Uni den Aulon wand sich der kleine Fl. Galesus, o Tuluiaoq, an dem, nach Polybius 3, 37. Hannibal, ehe er Taren- tum durch Verrath in die Hände bekam, sein Lager auf- schlug. Merkwürdig war er durch die an ihm weiden- den Schaafhcerden mit trefflicher Wolle, die mit dem 1) Eckli. D. N. V. 1. P. 1, 149.

8. Theil 1 - S. 413

1832 - Cassel : Bohné
Italia Inferior. Apulia. Catabria. 413 bal gehalten hatte,, so verlor sie, nachdem sie in die Hände der Römer gekommen war, alle ihre Freiheiten, die sie als ein ehemals blühender Freistaat besessen habe und ward ein römisches Municipium, das schon zu Stra- bo’s Zeit von seiner ehemaligen Grösse gänzlich berat - gekommen war. Liv. 9, 13. 24, 46. 47. Da das Cc.ni- pus Diomedis sich noch jenseits des Fl. Anfidus, bis ge- gen Cannae, erstreckte; so ist hierüber Liv. 22, 12; „Troj itgena Ccuinam fuge<c etc. nachzulescn. Durch die- ses grosse Fruchtgeiilde strömte der Cerbarus (Cerbalo) ieben so, wie der Aufulus (Ofanto). Südwestlich von Ar- pi liegt Aecae (Troja, Mann.), lici Plin. 3, 11. Ae quam', mit einem grossen Tempel des Hercules, Tab. P. llerdo- nia, Erdonia (Ordona, am fl. Carapella) ; Tg Jom«, Pt. 3, 1. In früheren Zeiten eine bedeutende St., die aber die Kriegswuth des Hannibal erfuhr, der sie verbrannte und ihre Einwohner nach Metapontum und Thurii ab- führte. Doch wurde sie von den Römern wieder herge- stellt. Liv. 27, 1. Str. 6, 2s2. ff, der sic Kerdonia nennt. Südlich unter ihr lagen, auf der Heerstrasse von Aqui- lonia in Samnium nach Canusium : Sentianum (Bisaccio). It. A.; Asculum Apulum (Ascoli de Satriano, in der Ca- pitanata). Flor. 1, 18. Zonar. 2, 47. Plutarch. in Pyrrho. Balejanum (Barille). It. A. Darüber nördl. Höratianum und Cermenses. Am rechten Ufer des Anfidus führte die appische Heerstrasse über Canusium (Canosa), ro Kavvaiov das von der Tab. Peut. gegen 80 römische Milliar. von Herdonia entfernt angesetzt wird1). Nach Str. 6, 282. be- zeugte der ehemalige sehr grosse Umfang der Mauern, dass sie zu den grösseren St. Italiens gehört habe und eine durch Handel besonders blühende St. gewesen sey. Wahrscheinlich war sie von Griechen gegründet und noch hatte sich zur Zeit des Horatius, Sat. 1, 10, ein Ue- berrest der griechischen Sprache erhalten: denn er nennt sie bilitigues. Nach einem Scholion dazu war sie von dem myth. Diomedes gestiftet worden. Sie lag am Au- fidus und das geschlagene Römerheer fand zum Theil hier einigen Schutz nach der Niederlage bei Cannae. Liv. 22, 53. Zur Zeit des K. Nero war die Mauleselzucht, hier gerühmt; Sueton. V. Neron. Noch bemerkt man einige Ueberreste von Wasserleitungen, einem Amphitheater etc. in der neueren Stadt. Nordöstlich über ihr liegt Cannae (Canne), von dein südlich das grosse Schlachtfeld und in diesem der kl. Fl. Hergellus sich befand, an dessen Ufern 70,000 Römer in dem Treffen ihren Tod durch das Heer des Hannibal gefunden haben sollen. Polyb. 3, 113. 1) Eckh. D. N. Y. 1. P. 1, 141. /

9. Theil 1 - S. 15

1832 - Cassel : Bohné
Im Allgemeinen. 15 *Jßr\qav ovtoi (die Turduli), xal ударцапху хдыггси, xa* xij? nulaiug fivij /луд eywoi xaav у yqu^fiax a, xalпо A~ fiaxu, xul vo/uovg eu/nexqovg e | а x * ay il i ы v e т ы у, wg (¡paar xul 0 ul).01 ol ‘Ißrjotg yqdvxui. yquyjiaxixrj, ov fua idsoc ov de уио ухштгу iölcc. Leider sind aber mit Einfüh- rung der röm. Oberherrschaft, Sitten und Sprache, jene ur- alten Monumente schon in sehr frühen Zeiten untergegangen! Hauptziige aus der Geschichte. Eine mir einigermassen zuverlässige Nachricht über Hispaniens Frühgeschichte beginnt erst mit dem Auf- treten der Carthager daselbst, besonders aber seit dem Kampf derselben mit den Römern, von der Zeit des zweiten punischen Krieges an. Die Hauptziige dar- aus sind folgende: I. Im J. 236 vor Chr. G. erscheint Hamilcar, Barcas Sohn, an der Küste^ der Turdetaner, oder der Tartessier, findet wenig Aviderstand, trifft aber bald jenseits des Fl. Baetis auf kampflustige Bergbewoh- ner, wird verlockt, geschlagen und auf der Flucht getödtet. Ii. Im J. 227 vor Ch. G. wird Ccirthago пора von Hasdrubal, Hamilcar’s Schwiegersohn, erbaut und innerhalb 8 J. der ganze südliche Theil des Landes bis an den Iberus bezwungen. Nach der Beendigung des ersten pun. Kriegs im J. 241 vor Chr. G. war bekanntlich der Fl. Iberus zwischen den Carthagern und Römern zur Grenze angenommen worden; dem ohnerachtet begab sich Saguntnm, das auf der Süd- seite, oder an der rechten Uferseite dieses Flusses und innerhalb des Antheils der Carthager lag, unter den Schutz der Römer. Iii. Im J. 219 — 218 vor Chr. G. belagert und zerstört Hannihal Saguntum und es beginnt von hier aus der zweite pun. Krieg, in dessen Anfang Han- nihal seinen grossen Zag gegen Rom selbst unter- nimmt. Dieser Heereszug begann von Garthago пора, setzte sich fort über Ti dar, den Fl. Tader, Ilici col., Aspis, Adellum, Ad Statuas, den Fl. Su- cro, die St. Sucron, Иilentia, den Fl. Tuvis, Sagun- tum's nocli rauchende Trümmern, Sepeiarum, den Fl.

10. Theil 1 - S. 16

1832 - Cassel : Bohné
16 Hispania Udiiba, Udum, Tntibilis, den Fi. Iberus zwischen Der- tosa und der Theiiung des Stromes in zwei Arme, oder der Traja Capita, Oleastrum, Tarracon, Car- thago vetus, den Fi. Rubricatus, Barcino, Praeto- rium, Se terrae, den Fi. Alba, P^oconae, Gerunda, Cinniana, Juncana, Deciana, und endigle in Hispa- nia mit dem Uebergang über die Pyrenaeen bei dem Prom. Cer varia. Den weitern Verfolg dieses Zuges sehe man nach in Gallia. Iv. Vom J. 212— 207 vor Chr. Geb. vertreibt Scipio den Hasdrubal und erobert ganz Hispanien; wodurch folglich der ganze Süden des Landes und eine Strecke gegen Nordosten , bis dahin unter der Gewalt der Carthager, überhaupt die gesammten Mee- resküsten am Mittelmeere, den Römern zufallen. V. Im J. 195 v. Chr. G. schlägt Cato d. Aelt. die Celtiberer und zwingt sie mit List, ihre Mauern nieder zu reissen. Iberische und Lusitanische Kriege, in denen Sept. Jun. Brutus durch Lusitania zuerst bis zum Lethefluss vordrang. Iv. Vom J. 148 —140 vor Chr. G. will der grosse Viriathes, Besieger des Acilius, sein Volk be- freien, wird aber auf Caepio’s An stiften ermordet. — Anlegung der ersten bequemen rom. Heerstrasse über die Pyrenaeen bis über den Fl. Iberus. Polyb. 3, 39. Liv. Suppl. Frsli. 61, 72. Vii. Vom J. 141—132 vor Ch. G. der Numan- tinische Krieg. Zerstörung von Numantia durch Corn. Scipio Afr. Viii. Vom J. 82—73 vor Chr. G. der Sertoria- nische Krieg. Sertorius ermordet. Aufstellung der Obergerichtshöfe, oder der Conventus iuridici. Füh- rung mehrerer bequemer Heerstrassen über die Pyre- naeen durch Pompejus d. Gr. Sallust. Fragen. 3. ed. Corte. Ix. Vom J. 24—18 die Cantabri sehen und Astu- rischen Kriege, von Octavian. Augustus und des- sen Legaten beendigt. "Während dieser Zeit: A. Die erste Umschiffung der nördlichen Kii-
   bis 10 von 748 weiter»  »»
748 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 748 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 16
2 0
3 3
4 37
5 13
6 20
7 16
8 5
9 11
10 98
11 29
12 2
13 0
14 40
15 1
16 4
17 19
18 1
19 3
20 344
21 15
22 7
23 486
24 14
25 2
26 38
27 0
28 12
29 0
30 3
31 0
32 75
33 6
34 1
35 1
36 19
37 79
38 7
39 6
40 2
41 5
42 5
43 7
44 48
45 24
46 2
47 0
48 36
49 2

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 15967
1 1841
2 2024
3 17881
4 16455
5 9556
6 7861
7 974
8 1172
9 2531
10 6727
11 13359
12 7748
13 2840
14 2156
15 1634
16 7732
17 11998
18 7647
19 1435
20 1418
21 19055
22 1083
23 2393
24 4034
25 2289
26 2704
27 9712
28 9624
29 561
30 2205
31 548
32 1653
33 8049
34 1598
35 888
36 3979
37 1257
38 955
39 1838
40 7381
41 2460
42 4568
43 3951
44 4750
45 10132
46 3220
47 9270
48 16141
49 12128
50 20284
51 976
52 2121
53 4638
54 4421
55 748
56 926
57 3654
58 1225
59 1080
60 1304
61 14994
62 9660
63 701
64 12827
65 1737
66 4036
67 763
68 1975
69 2431
70 30440
71 2068
72 2202
73 5765
74 2076
75 3952
76 14704
77 9172
78 3816
79 10411
80 5219
81 7497
82 2294
83 1145
84 6346
85 747
86 764
87 2882
88 706
89 2110
90 590
91 3913
92 23626
93 7857
94 7045
95 12886
96 1002
97 9005
98 6131
99 4540

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 2
1 2
2 13
3 3
4 0
5 16
6 9
7 3
8 5
9 1
10 0
11 0
12 3
13 2
14 0
15 31
16 1
17 2
18 1
19 29
20 1
21 0
22 3
23 21
24 4
25 5
26 1
27 357
28 0
29 3
30 0
31 0
32 3
33 40
34 6
35 0
36 1
37 4
38 3
39 11
40 0
41 1
42 0
43 6
44 0
45 19
46 4
47 4
48 1
49 0
50 9
51 7
52 1
53 12
54 12
55 0
56 24
57 0
58 4
59 64
60 6
61 0
62 47
63 33
64 6
65 10
66 0
67 0
68 0
69 16
70 4
71 2
72 1
73 0
74 9
75 12
76 1
77 2
78 3
79 0
80 1
81 30
82 3
83 2
84 2
85 60
86 2
87 0
88 1
89 5
90 6
91 46
92 41
93 1
94 0
95 1
96 2
97 2
98 7
99 2
100 38
101 0
102 3
103 4
104 7
105 3
106 1
107 1
108 30
109 1
110 12
111 1
112 4
113 0
114 4
115 10
116 6
117 0
118 2
119 6
120 6
121 26
122 0
123 5
124 19
125 0
126 7
127 31
128 10
129 13
130 0
131 17
132 2
133 3
134 6
135 0
136 13
137 0
138 30
139 1
140 7
141 1
142 16
143 23
144 2
145 17
146 184
147 3
148 3
149 140
150 0
151 1
152 6
153 2
154 1
155 19
156 14
157 0
158 2
159 2
160 15
161 0
162 156
163 181
164 0
165 3
166 16
167 4
168 0
169 7
170 0
171 1
172 4
173 35
174 0
175 39
176 1
177 63
178 2
179 25
180 2
181 46
182 21
183 31
184 3
185 3
186 24
187 5
188 1
189 8
190 2
191 1
192 52
193 11
194 0
195 6
196 7
197 24
198 1
199 1