Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 122

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
122 Kleine Bilder aus großer Zeit. Grütze oder Reis und 160 Kilo Pfeffer. Diese ungeheuren Mengen sollten von unserer Stadt biö Freitag früh um acht Uhr geliefert werden. Unter Drohungen, das Verlangte mit Gewalt einzutreiben, forderten die Russen, daß alles pünktlich abgeliefert werde. Da viele Geschäftsleute ihre Läden abgeschlossen hatten und geflüchtet waren, so mußte die Stadt die Läden, in denen sich Lebensrnittel befanden, gewaltsam öffnen lassen, um die verlangten Vorräte entnehmen 3u können. In der Nacht zum Freitag ist in Alleinstein in allen Bäckereien im Schnellbetrieb gebacken worden. Mehrere Bäcker waren am Sonntag oder Montag geflohen und hatten ihre Bäckereien geschlossen. Diese mußten deshalb auch gewaltsam geöffnet werden. Alle hiesigen Bäcker, viele Bürger, vor allem Frauen und Mädchen, stellten ihre Dienste zur Verfügung, und so wurden Unmengen Brot gebacken. Gleichzeitig liefen Frauen die ganze Nacht hindurch von Haus zu Haus, von Wohnung zu Wohnung und baten überall um Brot. Jeder gab, was er hatte. Der Oberbürgermeister Zülch hatte hier, wie überall, die Leitung persönlich übernommen. Ihm und dem Bürgermeister Schwarz gebührt das Verdienst, durch ihr kluges Verhalten, durch ihren unermüdlichen Eifer wesentlich dazu beigetragen zu haben, daß die vierundzwanzigstündige Russenherrschaft nicht noch unerfreulichere Folgen in Allenstein gehabt hat. Tatsächlich sind den Russen geliefert worden: 25 096 Kilo Brot, 3676 Kilo Zucker, 3110 Kilo Salz, 110 Kilo Tee, 4210 Kilo Reis und Grütze, 450 Kilo Erbsen, kein Pfeffer. Diese große Lieferung sollte von den Russen bar bezahlt werden. Bei dem schnellen Abzug derselben ist die Bezahlung unterblieben. Es wurde jedoch von den siegreichen deutschen Truppen eine russische Kriegskasse eingebracht, deren Inhalt sich auf 180 000 Rubel beziffern soll. Die Bezahlung für die Lieferung wird die Stadt also schon bekommen. Die Russen benahmen sich auch in der Nacht zum Freitag manierlich. Am Freitag früh hatten sie offenbar großen Hunger. In einigen Gastwirtschaften machten sich russische Soldaten über die Weinkeller und Speise- vorräte her. Es geschah das zweifellos gegen den Willen der Offiziere. Trotzdem wuchs die Beunruhigung der Bürgerschaft. Die russische Herrschaft in Allenstein sollte jedoch vor Anbruch der Nacht ihr Ende finden. Wie ein furchtbarer Traum liegen diese letzten Tage hinter uns. „Allenst. Ztg." 5. Aus der Russenzeit in Wehlau. Wie in manchen Städten, so hatten die Russen während der kurzen Zeit ihrer Herrschaft auch in Wehlau einen besonderen Bürgermeister ernannt. Es war das der Buchdruckereibesitzer Scheffler. Der russische Bürgermeister mußte nachstehende Bekanntmachung erlassen: „Wer sn der Stadt Wehlau stiehlt oder plündert, wird sofort mit dem Tode des Erhängens bestraft. Waffen aller Art sind sofort auf dem Bürger-

2. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 84

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
84 Unsere Jugend im Weltkrieg. 2. Wie wäre das, wenn ich ihn bäte, daß er mir einen Russen schickt? Das tut er nicht. Und wenn er's täte, so wär' der Fall erst recht verzwickt. Vielleicht geht's so: ich werd' ihm melden, daß ich ihn für unsterblich halt'? Ich glaube bloß, das läßt den Helden Gewissermaßen etwas kalt. 3. Bei uns gibt's morgen Apfeltorte — wie wär's, wenn man ihm hiervon spricht? Doch nein, ihn kränken diese Worte; denn so was Feines kriegt er nicht. Ob ich vom Wetter schreib', dem trüben, und daß der Winter Schnee gestreut? Das hat man ihm wohl schon geschrieben; ich glaub' auch kaum, daß ihn das freut. 4. So forsche weiter ich begierig, womit ich ihn erfreuen kann. Ach Gott, was ist das Schreiben schwierig an einen solchen großen Mann! Ich blick' hinaus ins Flockentreiben. — Hurra! Getroffen ist die Wahl: Ich werd' ihm einfach gar nichts schreiben, da freut er sich ganz kolossal." Gustav Hochstetter, „Hoch die Herzen."*) 6. Es war einmal... (Märchen aus dem 3. Jahr des Weltkrieges.) Es war einmal ein Land, darinnen Milch und Honig floß. Ihr kennt doch alle dieses Märchen. Nun gab es aber auch in Wirklichkeit so ein Land. Da mußten sich die Leute jeden Morgen durch hohe Semmelberge durchessen, und damit die Semmeln in den Magen rutschten, mußten sie fingerdick mit Butter und Honig gestrichen werden. Dazu mußten die Leute große Gläser voll Milch oder Tassen voll süßen Kaffees trinken, weil's eben halt da war. Wenn die Kinder zur Schule gingen, mußten sie dann noch dickbelegte Brote mitnehmen. Da sie aber meist noch vom Morgen satt waren, warfen viele die Brote auf den Schulhof oder auf die Straße. Die aber, die ihr Schinkenbrot verzehrt hatten, konnten zu Mittag die dicken Linsen oder das fette Schweinefleisch durchaus nicht essen. So kam es, daß die Mutter recht oft beim Essen schalt oder die Teller noch halbgefüllt abgeräumt wurden. Ja, ja! Die Butterbrötchen oder gar *) Verlag Concordia. Berlin. Geb. 2 M.

3. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 86

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
86 Liebesarbeit des Noten Kreuzes auf dem Produktenbahnhof in Königsberg. 20. August 1914 eröffnet wurde, dient den Hilfs-, Lazarett- und Krankenzügen, die hier einlaufen, Schwerkranke ausladen und dann weiterfahren. In der geräumigen Küche stehen vier große Kessel bereit, deren jeder 640 Liter faßt. Die Hälfte eines daneben stehenden Schuppens ist zu einem Proviantraum hergerichtet. Sämtliche Kochgeschirre, Schälchen, Löffel, Eimer, Kannen usw. tragen das anheimelnde Zeichen des Roten Kreuzes. Telephon ist vorhanden, elektrisches Licht überall eingeführt. Ein vollständig eingerichteter Verbandraum fehlt ebensowenig wie eine reich gefüllte Speisekammer und ein Speiseraum für Offiziere und Mannschaften. Auch warme Getränke werden dort verabfolgt. Zwanzig offene kleine Aelte sind den Bahnsteig entlang — etwa 500 Meter — aufgestellt, die besonders im Sommer und Herbst als Speiseraum viel benutzt werden. Durch Beihilfe des Vaterländischen Frauenvereins und des Provinzialvereins vom Roten Kreuz ist es ermöglicht worden, den Verwundeten stets eine kräftige Gemüse-, Erbsen- oder Reissuppe mit Fleisch, sowie Kaffee mit belegtem Brot zu verabreichen. Siebzig Damen teilen sich opferwillig in die fünf Arbeitsschichten, die unter Oberleitung von Frau Professor Samter eingerichtet sind. Vorbereitung und Verlauf einer solchen Bespeisung schildert uns die Leiterin wie folgt: Nehmen wir an, um zwölf Uhr mittags trifft die Meldung ein, daß um fünf Uhr nachmittags ein Zug mit 400 Verwundeten anlangen wird. Nun erhält der Kutscher des städtischen Fuhramts telephonisch die Nachricht, sofort 130 Pfund Rindfleisch und für 30 Mark Brot herauszubringen; alles übrige ist vorhanden. Zwei Aushilfsfrauen, sowie vier bis sechs Mitglieder von „Jungdeutschland" werden zur genannten Stunde bestellt. In einem Kessel wird Wasser gekocht, um das bald ankommende Rindfleisch aufzunehmen, in einen: zweiten Kessel Reis aufgesetzt. Das gar gekochte Fleisch wird in kleine Würfel zerschnitten. Andere Damen haben das Brot zur Suppe vorbereitet und in etwa 14 Körbe verteilt, wieder andere haben Körbchen mit Liebesgaben zurechtgemacht. Schälchen und Löffel sind inzwischen in Massen in den Mannschaftsraum und die Baracke hineingetragen, desgleichen Becher zum vielbegehrten Kaffee. Wenn nun der Aug einläuft, eilen die Damen, Sanitäter und „Jungdeutschland" mit den Brotkörben und Suppeneimern in die Baracke und Mannschaftshalle, und die Verteilung beginnt. Einige Damen eilen in den Zug und nehmen sich der dort liegenden Schwerverwundeten an, die, etwa weil sie Beinschüsse erhielten, den Waggon nicht verlassen können. Auch im Verbandraum herrscht rege Tätigkeit; unter Aufsicht des leitenden Arztes, Stabarzt Dr. Pollnow, werden von den Helferinnen Verbände angelegt oder erneuert, Arzeneimittel verabreicht, warme Unterwäsche, Taschentücher, Handtücher und kleine Kissen verteilt, dank der Freigebigkeit zahlreicher Vereine und Einzelpersonen. Liebesgaben werden verschenkt, Pakete zur Beförderung angenommen, Feldpostkarten eingesammelt usw. Stimmungsvolle Weihnachtsfeiern, bei denen große Pakete, Dauerwürste und dergleichen zur Verteilung gelangten, fanden mehrfach statt, zur Freude

4. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 121

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Kleine Bilder aus großer Zeit. 121 ba an den gewaltigen Vorräten des täglichen Brotes vergangen. Sie übergössen es mit Massen von Petroleum! Aber sie haben nicht mit dem gerechten Zorn unseres Hindenburg gerechnet, der den Frevel an ihrem eigenen Leibe strafte. Auf die Meldung von der Roheit der Russen erfolgte der Befehl: „Uber den Geschmack streiten wir nicht mit den Russen. Dieses Brot ist zur Ernährung der russischen Gefangenen zu verwenden, solange der Vorrat reicht." Und sie sind froh gewesen, als sie es bekamen; es hat ihnen auch nicht geschadet. Aber ob sie es nicht doch lieber ohne diese russische Würze verzehrt hätten? Gustav Schlipköter, „Fürs teure Vaterland." Verlag Friedr. Burchard. Clberfeld-Sonnborn. 3. Kunstvolle Artilleriestellungen, Unterstände und Blockhäuser der Russen in Ostpreußen. Die Russen stehen seit alter Zeit in dem Rufe, sich auf die Verteidigung gut einrichten zu können. Das hat sich auch im Weltkriege wieder gezeigt. So hatte Rennenkampf anfangs September 1914 in neun Tagen kunstvolle Artilleriestellungen bei Gerdauen bauen lassen. Außerdem waren starke Bäume über die Straßen gelegt, welche die deutschen Truppen bei ihrem Anmarsch benutzen mußten. Man hatte sogar jeden Ast und jedes Ästchen sauber angespitzt, nicht nur die Schützengräben überdacht, sondern auch die Laufgräben, die zu ihnen hinführten. Leider waren zum Bau solcher Stellungen die prächtigen alten Eschenalleen von Gerdauen nach Nordenburg auf eine Strecke von mehreren Kilometern umgehauen worden. Auch beim Winterfeldzuge fanden unsere Truppen in den Wäldern Ostpreußens großartig eingerichtete russische Unterstände, von denen ein Kriegsfreiwilliger folgendes erzählte: „Die Russen hatten sich im Walde tadellos verschanzt. Unterstände sind dort gebaut worden, die müßte man gesehen haben. Die richtigen Tanzsäle waren es unter der Erde, Höhlendörfer, ausgestattet mit feinen Möbeln, die aus den Gutshäusern stammten, mit Ofen versehen und mit Leinwand die Wände bespannt. Wären wir im Besitze solcher Stellungen gewesen, hätten wir sie nicht so schnell freigegeben." Meisterhaft hatten es die Russen sodann verstanden, starke Blockhäuser zu bauen, in denen sie ihre Maschinengewehre aufstellten. Sie waren aus mächtigen Baumstämmen hergestellt und hatten doppelte Wände, deren Zwischenräume mit Erde ausgefüllt waren. Das Dach bestand aus zwei bis drei Lagen von Baumstämmen, zwischen welchen sich ebenfalls Erdschichten befanden. Gegen manche solcher Blockhäuser, die besonders in Polen und Rußland von bedeutender Stärke sind, vermag unsere leichte Artillerie kaum etwas auszurichten. S. 4. Unfreiwillige Kriegslieferungen in Allenstein. Als die Russen am Donnerstag den 27. August 1914 in Allenstein eingerückt waren, verlangten sie ungeheure Lieferungen, nämlich 120 000 Kilo Brot, 6000 Kilo Zucker, 5000 Kilo Salz, 3000 Kilo Tee, 15000 Kilo Smillus, Unser Ostpreußen. I. 9

5. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 77

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Die tapferen Frauen von Rastenbnrg. 77 stürzte auch ein russischer Offizier in die Gaststube hinein, warf seinen Säbel und Revolver von sich und gab sich gefangen. Auch er vermutete, daß er gleich erstochen werden würde. Solche falsche Tatsachen hatte die russische Heeresverwaltung über unsere Soldaten verbreitet. Nach „Kbg. Allg. Ztg." 50. Die tapferen Frauen von Rastenburg. Rudolf von Koschützki. Auf dem langen Wege zum Schlachtfelde war in Rastenburg eine Frühstückspause. Die Wagen fuhren an eine windstille Ecke des' Marktplatzes; denn vorn am Gasthause rasselten die Munitionskolonnen und sausten die Autos in einer ewig wirbelnden Staubwolke vorüber. Im Gasthause gab es so gut wie nichts; Fleisch, Wurst, Eier, Butter — alles ausgegangen. „Eine Tasse Tee, Kaffee oder ein Glas Bier!" — „Nicht zu haben." Der Wirt ist in Berlin, ein Lehrling und der Hausknecht führen die Wirtschaft. Der Fleischer hat weder Speck noch Wurst, die Molkerei ist geschlossen, ein Drogist hat alte Butter in einem Faß — nur zum Kochen. Eier, Obst — nichts ist aufzutreiben. Da lese ich auf einem Schilde gegenüber „Hausfrauenverein," und sogleich fällt mir allerlei Gutes ein, das ich von den ostpreußischen Hausfrauen-vereinen gehört habe. Frau Böhm aus Lamgarben hat sie ins Leben gerufen: Lamgarben liegt in Schutt und Asche. Laß sehen, ob der Geist tapferer Selbsthilfe, der von dort ausging, noch am Leben ist! Ich trete in den hellen Laden, sehe zahlreiche Käufer, die von helläugigen Frauen rasch bedient werden, so daß ich nicht lange zu warten brauche. „Gibt's Eier?" „Ja!" - „Frische Tafelbutter?" „Ja!"—„Obst?" „Von allen Sorten, Honigbirnen und Hasenköpfe bester Sorte." Aber mehr. Es ist sauber und ordentlich im Laden, der einzige Raum, in dem Sauberkeit und Ordnung vom Kriege nicht gestört wurden. Tausende von Soldaten sind durchgekommen und mit Lebensmitteln versehen worden. Die Russen haben hier im Quartier gelegen, die Läden wurden 'geschlossen, ihre Besitzer flohen — der Hausfrauenverein hat seine Tür offen gelassen, hat Lebensmittel herangeschafft, daß der Feind satt wurde und nicht zur Verwüstung schritt. Die Bäckergesellen standen im Felde; so haben die Dienstmädchen, deren Herrschaften die Stadt verlassen hatten, sich den Bäckermeistern zur Verfügung gestellt und Brot gebacken. Wenn Rastenburg heute keine Trümmerstätte ist, so haben seine tapferen Frauen, die ausgehalten und in aller Gefahr ihre Pflicht getan haben, nicht das kleinste Verdienst daran. Viel, viel liegt in Trümmern im herrlichen Ostpreußen. Ich habe den halben Horizont brennen sehen. Was mich dabei getröstet hat neben dem prachtvollen Vorgehen unserer Truppen, das waren bei Gott die tapferen Frauen von Rastenburg.

6. Darstellender Anschauungsunterricht - S. 93

1914 - Langensalza : Kortkamp
— 93 — Püppchen, bist mein liebes Kindchen, mußt auch recht gehorsam sein; denn das müssen alle Kinder, und ich bin dein Mütterlein. Chr. Diefenbach. Die Puppe. Rosettchen will zum Krämer laufen und sür die Puppe Kleider kaufen. Da trifft es einen blinden Mann mit einem kleinen Mädchen an. Es legt das Geld ihm in den Hut und geht nach Haus mit frohem Mut, zieht der geliebten Puppe dann das alte Röckchen wieder an. I. Staub.. Die kranke Puppe. Ach, die Puppe ist so krank, liegt ganz bleich dort auf der Bank, hat heut noch kein Wort gesprochen, ißt nicht, was ich ihr mag kochen. Ihre Lippen sind so blaß und ganz weiß die Nasenspitze, doch vom Schweiß die Stirne naß, und der Puls zeigt Fieberhitze. Jetzt bekommt sie eine Pille, und dann leg' ich sie ganz stille in ihr warmes Bett hinein. — Morgen wird's schon besser sein! G. Scherer. Wir spielen Kaufmann. Ulrich hat einen Kaufladen. Darin sind verschiedene Waren (Rosinen, Zucker, Schokolade, Reis, Sago, Salz usw.) Die bietet er aus. Werner kauft eine Tüte Rosinen. Ulrich wiegt sie auf einer kleinen Wage ab, er wiegt reichlich. Werner bezahlt mit einer Blech- marke. Ulrich ist gegen Werner sehr höflich, damit er recht oft bei ihm kaufen soll.

7. Darstellender Anschauungsunterricht - S. 136

1914 - Langensalza : Kortkamp
3. W i e die Mutter die Kaffeedohnen mahlt. (Kaffeemühle: Hohler Holzwürfel mit einem Kästchen, Trichter ohne Spitze, Klappe zum Schließen, Rad mit scharfen Zähnen, Kurbel.) Die Mutter nimmt ein Lot Kaffeebohnen aus der Büchse und schüttet sie in den Trichter. Den schließt sie mit einer Klappe zu, da- mit keine Bohnen herausfallen. Nun dreht sie an der Kurbel. Das geht erst schwer, und man hört, wie die Bohnen krachen und knirschen Nach einer Weile aber dreht sich die Kurbel leichter um. Die Bohnen sind zermahlen und so fein wie Mehl. Das Kaffeepulver liegt unten in dem Mahlkästchen und wird herausgenommen. 4. W i e die Mutter den Kaffee aufbrüht. Das Wasser kocht in dem Topfe. Es brodelt auf und nieder. Wasserdampf steigt aus dem Topfe heraus. Die Mutter schüttet die gemahlenen Bohnen in die Kaffeekanne und gießt das heiße Wasser darüber. Das wird auf einmal ganz braun. Die Mutter läßt den Kaffee noch eine Weile stehen, er soll sich erst setzen. Dabei sinkt das Kaffeemehl auf den Boden der Kanne. (Kaffeegrund.) Am Attttagstisch. Es ist Mittag. Da haben wir Hunger. Die Mutter hat das Essen fertig und den Tisch schon bereitet. Aus dem Tische dampft eine Schüssel mit Suppe. Rundherum stehen die Teller. Daneben liegen die Löffel, Messer und Gabeln. — Wir setzen uns an den Tisch und essen zuerst die Suppe. Nachher essen wir noch Fleisch, Gemüse, Kartoffeln und Soße. Dann sind wir satt. Wir danken Gott für seine Gaben. — Die Mutter räumt das Geschirr weg. Wir helfen ihr dabei. Dann wischt sie die Gummidecke ab und legt darauf eine andere Tischdecke. Nun sieht der Tisch fein aus. Tischgebet Ps. 145, 15 u. 16. H. 3. Nach der Arbeit schmeckt es gut. Chr. v. Schmid. H. 3. Einäuglein, Zweiäuglein und Dreiäuglein. Gebr. Grimm.

8. Darstellender Anschauungsunterricht - S. 209

1914 - Langensalza : Kortkamp
— 209 — 3. Was uns der Kastanienbaum gibt. Die Blütenpracht dauert nicht lange. Bald sehen wir kleine stachliche Kugeln. Ein große Menge davon wird nicht reif, sie fallen hernieder. Die anderen werden größer und fallen erst ab, wenn sie reif sind. Dabei platzt die stachliche Hülle auf, und die braune Kastanie kommt heraus. — Sie glänzt wie poliertes Mahagoniholz und hat einen hellen Fleck. An dieser Stelle war die Hülle an- gewachsen. Oben hat die Kastanie einen dunklen Fleck, der ist ge- zeichnet wie ein Sattel. — Wenn die Kastanie viel angefaßt wird, verliert sie den schönen Glanz. — Unter der braunen Schale liegt der gelbe Kern. Der schmeckt bitter. Aber es liegt in ihm ein neuer Keim zu einem großen Baume. (Zeigen!) 4. Wie wir die Kastanien verwerten. Wir höhlen gern die Kastanien aus und machen uns daraus Schiffchen und kleine Körbe. Das Wild bekommt sie im Winter als Futter. Wenn wir sie ins Feuer werfen, platzen die Schalen und knallen. Aus dem Kastanienmehl kann man Kleister machen. 5. Wie der Kastanienbaum seine Knospen gegen die Kälte schützt. Wenn der Kastanienbaum im Herbste seine Blätter verliert, sehen wir an den Zweigenden Knospen. Sie bestehen aus braunen Blätt- chen, die ziegeldachartig übereinander liegen. Sie fühlen sich klebrig an. Diese Blättchen sind mit Harz verkittet und bilden den Winter- mantel für die Blätter und Blüten zum nächsten Jahre. — Wir machen eine Knospe auf und sehen darin wirklich schon ganz kleine Blätter. Die würden sicher in der Kälte erfrieren, wenn sie nicht den dichten Mantel hätten. Es kann auch kein Regen hindurch: denn alle Lücken sind mit wolligen Haaren ausgekleidet. Das Pferd. Auf dem Lande und in der Kleinstadt ist die Beobachtung des Pferdes leicht zu bewerkstelligen. Auch in der Großstadt findet sich bei jeder Schule eine sichere Stelle, von der aus man das Pferd vor dem Wagen und bei seiner Arbeit beobachten kann. Man macht von hier aus beim stehenden Tiere auf die Körperteile und ihre Be- schasfenheit aufmerksam. Man beobachtet das Pferd bei der Arbeit, wie es die Lastwagen mit Sand, Mörtel, Kohlen usw. zieht, wie die Pferde mit den leeren Wagen und mit den Kutschen traben und wie stolz die Reitpferde daherkommen. Am Brunnen läßt sich das Füttern und Tränken des Pferdes beobachten. Aus seinem Aufenthalt im Darstellender Anschaounz-unterrickt. 14

9. Darstellender Anschauungsunterricht - S. 214

1914 - Langensalza : Kortkamp
— 214 — 4. W i e diekuh uns Milch gibt. Wenn die Kuh gut gefüttert wird, gibt sie auch reichlich Milch. Die Magd setzt sich auf einen Schemel und streicht die Milch aus den Euterzipfeln in den Eimer hinein. Dabei muß sie sich vorsehen: denn die Kuh schlägt mit dem Schwänze oft um sich. Die Kuh wird an jedem Tage zwei- oder dreimal gemolken. Aus dem Eimer wird die Milch in Töpfe geseiht. Dadurch wird sie sauber. 5. Wie wir die Milch verwerten. Die frische Milch gebrauchen wir zum Kaffee, zu Suppen, zum Backen usw. Lassen wir sie eine Weile stehen, dann bildet sich auf ihr die Sahne. Wollen wir die Sahne aber sofort haben, dann muß die Milch geschleudert werden (Zentrifuge). (Verwendung der Sahne: Schlagsahne, Sahnensauce.) Am meisten aber wird aus der Sahne die Butter gemacht. (Buttermaschinen, Butterfaß.) Aus der dicken Milch machen die Milchhändler Käse (Quark). 6. Wie die Kuh uns nach ihrem Tode nützt. Wird die Kuh geschlachtet, so gibt sie uns Fleisch (Rindfleisch). Ihr Fell wird zu Leder gegerbt. Ihre Haare geben ein weiches Polster (Sofa, Sessel). Der Talg wird zu Lichten und Seife ver- arbeitet. Aus den Hörnern werden Kämme und Knöpfe gemacht. 7. Von dem Kälbchen. Die Kuh beleckt oft ihr Kälbchen, sie hat es lieb. Es trinkt die Milch aus dem Euter der Mutter. Wenn es einige Wochen alt ist, holt es der Schlächter. Der schlachtet es (Kalbfleisch). Die Mutter brüllt nach ihrem Kälbchen, reißt an der Kette und frißt auch nicht. Jedesmal, wenn die Stalltür aufgemacht wird, schaut sie hin und denkt, es kommt wieder.

10. Darstellender Anschauungsunterricht - S. 219

1914 - Langensalza : Kortkamp
— 219 — Das Schaf fühlt sich nun wieder leichter. Zuerst ist es ihm wohl noch etwas kühl, aber die Wolle wächst bald wieder nach. 8. Wie das Schaf uns nützt. Aus der Wolle des Schafes werden Strümpfe, Jacken und Hem- den gearbeitet. Der Weber macht daraus Tuch. Der Fleischer schlachtet das Schaf. Wir essen das Hammelfleisch. Die Hörner be- kommt der Drechsler, das Fell der Handschuhmacher. Der Seifen- sieder macht aus dem Talg Seife und Lichte. Die Därme geben Saiten für die Geige. 9. Von den Eigenschaften des Schafes. Das Schaf ist dumm, es macht alles ohne Besinnen nach, was der Widder vormacht. Es ist ängstlich, es erschrickt bei jedem Ge- rausch. Es ist geduldig, es läßt sich alles gefallen. Die Kinder spielen gern mit ihm. * Das Lämmchen. F. Bertuch. N. 70. * Auf dem grünen Rasen. E. Anschütz. * Lamm. W. Hey. Vom Wolf und Lämmlein. Dr. M. Luther. N. 183. Der Schäfer. W. Curtmann. I. 162. Rätsel. Ich trag' ein weiches Wollenkleid und Hab' es nicht gesponnen, erhält mich warm zur Winterszeit und trag's auch in der Sonnen, doch nimmt man mir's gar oft, und dann fchmückt's König wie auch Bettelmann.
   bis 10 von 40 weiter»  »»
40 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 40 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 5
1 0
2 0
3 0
4 5
5 25
6 0
7 3
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 2
14 0
15 12
16 4
17 0
18 0
19 5
20 0
21 0
22 0
23 0
24 3
25 0
26 0
27 0
28 1
29 7
30 4
31 0
32 0
33 1
34 0
35 0
36 1
37 2
38 0
39 11
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 1
1 139
2 0
3 56
4 106
5 2
6 15
7 4
8 35
9 207
10 44
11 4
12 92
13 4
14 0
15 37
16 217
17 340
18 0
19 241
20 0
21 55
22 0
23 119
24 82
25 1
26 2
27 10
28 85
29 93
30 4
31 3
32 36
33 1
34 22
35 2
36 136
37 15
38 132
39 114
40 55
41 147
42 88
43 21
44 20
45 485
46 21
47 0
48 14
49 12
50 1
51 62
52 26
53 0
54 131
55 0
56 1
57 1
58 0
59 80
60 120
61 72
62 1
63 1
64 14
65 2
66 30
67 4
68 62
69 25
70 9
71 46
72 183
73 2
74 12
75 64
76 81
77 351
78 53
79 40
80 4
81 18
82 58
83 1
84 82
85 41
86 22
87 128
88 1
89 0
90 3
91 154
92 336
93 2
94 284
95 13
96 15
97 6
98 129
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 2
2 0
3 2
4 0
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 6
13 1
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 1
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 3
29 0
30 0
31 2
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 6
40 0
41 0
42 3
43 4
44 0
45 0
46 3
47 0
48 0
49 0
50 5
51 9
52 5
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 1
67 1
68 0
69 0
70 0
71 0
72 0
73 0
74 0
75 1
76 0
77 0
78 9
79 0
80 0
81 2
82 0
83 0
84 1
85 0
86 1
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 0
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 0
99 0
100 0
101 4
102 2
103 0
104 0
105 0
106 0
107 0
108 0
109 0
110 2
111 1
112 0
113 4
114 25
115 0
116 0
117 0
118 0
119 0
120 0
121 1
122 6
123 1
124 5
125 5
126 1
127 1
128 0
129 3
130 0
131 1
132 0
133 0
134 0
135 1
136 0
137 7
138 0
139 0
140 3
141 0
142 0
143 1
144 0
145 0
146 0
147 0
148 0
149 0
150 0
151 0
152 2
153 0
154 1
155 0
156 0
157 1
158 0
159 0
160 0
161 0
162 0
163 0
164 0
165 0
166 0
167 0
168 7
169 0
170 0
171 0
172 0
173 0
174 0
175 0
176 0
177 2
178 0
179 0
180 0
181 0
182 0
183 10
184 0
185 0
186 0
187 0
188 6
189 0
190 0
191 0
192 0
193 0
194 0
195 0
196 4
197 0
198 0
199 0