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1. Die weite Welt - S. 50

1905 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Zum achten sind wir beschwert, indem viele Güter den Zins nicht ertragen können, und die Bauern das Ihrige daraus einbüßen und verderben. Wir begehren, daß die Herrschaft den Zins nach Billigkeit bestimme, damit der Bauer seine Arbeit nicht umsonst tue. Zum neunten sind wir beschwert, indem man stets neue Ansätze macht und uns nicht straft nach der Sache, sondern oft aus großem Neid und aus großer Begünstigung anderer. Unsere Meinung ist, daß man uns strafe nach alter, geschriebener Strafe. Zum zehnten sind wir beschwert, daß etliche sich angeeignet haben Wiesen und Äcker, die doch einer Gemeinde zugehören. Solches muß die Gemeinde wieder zu Händen nehmen, es sei denn, daß man es redlich erkauft habe. Zum elften wollen wir den Brauch, genannt der Todfall, ganz und gar abgetan haben; wir wollen nimmer leiden, daß man Wit- wen und Waisen das Ihrige wider Gott und Ehren also schändlich nehmen und rauben soll, wie es an vielen Orten geschehen ist. Zum zwölften ist unser Beschluß und endliche Meinung: Wenn einer oder mehrere der hier gestellten Artikel dem Worte Gottes nicht gemäß wären, so wollen wir davon abstehen, sobald man es uns mit Grund der Schrift erkläret. Staude. 27. Luthers Tod. Im Januar 1546 reiste Luther mit drei Söhnen nach Eisleben. Dahin hatten ihn die Grafen von Mansfeld gerufen, um Streitig- keiten zu schlichten, die zwischen ihnen entstanden waren. Unterwegs war er schon sehr schwach, doch predigte er noch viermal in Eisleben, war auch über Tische recht gesprächig und schrieb an seine Frau nach Wittenberg tröstliche Briefe voll Glaubens. Einer der letzten lautet also: Gnad' und Fried' in Christo, allerheiligste Frau Doktorin! Wir bedanken uns gar freundlich für Eure große Sorge, dafür Ihr nicht schlafen könnt; denn seit der Zeit Ihr für uns gesorgt habt, wollt' uns das Feuer verzehrt haben in unserer Herberge, hart vor meiner Stubentür, und gestern, ohne Zweifel aus Kraft Eurer Sorge, hätt' uns schier ein Stein auf den Kopf gefallen und zerquetscht wie in einer Mausfallen. Denn es in unserm heimlichen Gemache wohl zween Tage über unsern Kopf rieselt Kalk und Lehmen, bis wir Leute dazu nahmen, die den Stein anrührten mit zwei Fingern, da fiel er herab, so groß als ein lang Eisen und einer großen Hand breit, der hatte im Sinne, Eurer heiligen Sorge zu danken, wo die lieben heiligen Engel nicht gehütet hätten. Ich sorge, wo Du nicht aufhörst zu sorgen, es möchte uns zuletzt die Erde verschlingen und uns alle Elemente verfolgen. Lehrest Du also den Katechismus und den Glauben? Bete Du und laß Gott sorgen! Es heißt: „Wirf dein Anliegen auf den Herrn, der sorget für dich!" (Psalm 54). Wir sind gottlob!

2. Die weite Welt - S. 76

1905 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
76 neue Heimat in seinen Landen an, und 16 300 Vertriebene folgten dankbar dem Rufe des edlen Königs. — Mein Großvater hat von seiner Wanderfahrt durch Deutschland viel Merkwürdiges aufge- schrieben; heute will ich davon nur vorlesen, wie der König selbst sie in Potsdam empfangen hat, nachdem er seinen neuen Untertanen den Dr. Gödel bereits nach Bayern entgegengesandt hatte, der sie geleiten, für ihr Unterkommen sorgen und sie mit Reisegeld unter- stützen sollte. Darüber schreibt unser lieber Vorfahr Anton Bacher, nach dem du, lieber Toni, deinen Namen hast: 4. „Als unser Zug im Mai 1732 nach Potsdam kam, standen die Pastoren im Amtsrock, die Schuljugend und die Waisenkinder vor der Stadt. Der eine Pastor begrüßte uns mit einer Rede, dann geleiteten sie uns mit dem Liede: „Allein Gott in der Höh' sei Ehr'" bis vor des Königs Schloß nahe am Tore, und dort stellten wir uns in langen Reihen auf; denn der König wollte uns sehen. Bald erschien er mit der Frau Königin am Arme. Wir hatten uns erst vor ihm gefürchtet, denn es hieß, er wäre sehr streng; aber die Furcht schwand bald, als er uns gar gnädig anredete, einzelne nach Stand und Namen fragte, sich erkundigte, was wir gelitten hätten, und uns so schön tröstete, daß uns das Wasser in die Augen trat. Darauf ließ er eine Anzahl von uns durch einen Pastor über ihren Glauben examinieren, wobei wir wohl erst mit Zagen, bald aber mit großer Freudigkeit antworteten. Ja, er fragte wohl selbst dazwischen. So stand z. B. ein Bube von vierzehn Jahren, Joseph Hornecker, dicht bei mir, von dem der König hörte, daß er um des Glaubens willen seine katholischen Eltern verlassen habe, den redete er an: „Hör, Bursche, wie kannst du das bei Gott verantworten?" Der Joseph erwiderte unerschrocken: „Wer Vater und Mutter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert, sagt der Herr Jesus." — „Ja," sprach der König, „wer wird sich deiner nun annehmen, wenn du weder Vater noch Mutter hast?" Der Bub sagte: „Vater und Mutter verlassen mich, aber der Herr nimmt mich aus." Da klopfte ihm der König auf die Schulter: „Recht, mein Sohn, behalt den Herrn Jesum lieber als alles, der wird dich wohl versorgen." Dann fragte er uns, ob wir wohl das Lied: „Aus meinen lieben Gott trau ich in Angst und Not" singen könnten. „Ja, Majestät", antworteten wir. „Nun, dann singt's einmal!" Da wir uns nun scheuten, fing er's mit lauter Stimme an, und wir fielen mutig ein. Unterdes hatte sich die Frau Königin zu den Frauen und Mädchen begeben, mit ihnen so recht mütterlich gesprochen und allerhand kleine Andenken ausgeteilt. Als aber zum Schluß des Königs Hofprediger noch für und mit uns betete und den Segen über uns sprach, sind nicht bloß wir, sondern auch viele von dem umstehenden Volke und den hohen Offizieren des Königs auf die Kniee gesunken. Zum Abschied ries der König: „Kinder, ihr sollt's gut haben bei mir, ihr sollt's gut haben! Reist mit Gott!" Wir drängten uns
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