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1. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 29

1888 - Erlangen : Deichert
10. Die beiden letzten Herzoge aus dem wlfischen Hause. 29 Friedrich Barbarossa machte demv(angen Streit ein Ende, indem er 1154 auf einer Frstenversammlnngv zu Goslar Heinrich dem Lwen Bayern zusprach und 1155^zu>Regensbnrg ihm huldigen lie. Im folgenden Jahre 1156 ^erzichteth Heinrich Jasomirgott, gleichfalls zu Regensburg, auf Bayerns Erlwnrde dadurch entschdigt, da der Kaiser die Ostmark nebs^de^Mark ob der Enns nun zu einem von Bayern/u^la^hngigen Herzogtum erhob, das in der Familie der/Babenberger erblich sein sollte. Unter Heinrichs des Lwen Herrschaft erwachte in Bayern die Lust zu friedlicher Beschftigung^von neuem, weil er mit befrchteter Strenge das Eigentum der Schwachen/und den Verkehr schirmte, so da man auch, wenn er in Sachsen /oder Italien war, den Frieden nicht zu stren wagte. Dem Mchtiger^sah es der Kaiser nach, als er seine herzoglichen Befugnisse gewaltsam/auszudehnen begann. So als er 1158 dem Bischof von Freisina/Brcke und Zollsttte bei Fhring (Obershring) an der Isar Zerstrte und beides bei dem ihm zugehrigen Dorfe Mnchen ^anlegte. Er wollte hiednrch vor allem den Zoll vom Salze, das(von Reichenhall nach Schwaben ging, gewinnen. Seit jener Zeit kammnchen empor, das damals auch einen Markt und eine Mnzstttexerhielt. Auch in Sachsen erweiterte Heinrich seine Gewalt, indem) er die der Bischfe und Grafen minderte. Ihrem Haffe glaubte/ er trotzen zu knnen im Vertrauen auf den Kaiser und auf das/ eigene siegreiche Schwert, dem sich auch die slavischen Völker in Holstein, Mecklenburg und Pommern hatten unterwerfen mssen.^>Aber zum Verderben fr Heinrich lste sich das Band zwischen chmvtnd dem Kaiser. Heinrich, auf Befestigung der eigenen Macht in pachsen bedacht, versagte dem Kaiser im Augenblicke dringendsten Not die Hilfe gegen Italien. Die Folge war, da dieser sich vorneinen Feinden beugen mute. Nun gab aber auch der Kaiser dei^Aeinden Heinrichs in Sachsen Gehr, lud ihn zur Verantwortungxuud sprach ihm, als er nicht erschien, seine beiden Herzogtmer\cib. Heinrichs *) Wahrscheinlicher Ursprung des Namens aus: zu den Mnchen", weil die Mnche von Tegernsee hier Gter hatten.

2. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 4

1888 - Erlangen : Deichert
4 I. Die Zeit der Volksherzoge 554- 948. Freien des Volkes, die sie zum Landiag beriefen, faten sie Beschlsse, welche als Gesetze des Landes galten; ihr Gericht war das hchste im Lande; sie setzten Grafen der die Gaue; sie schloffen Bndnisse mit Nachbarvlkern und fhrten ihres Volkes Kriege. Als aber Bayern unter die Oberhoheit der Frankenknige gekommen war, nahmen diese fr sich das Recht in Anspruch, die Herzoge zu besttigen und schloffen deren Gewalt in engere Schranken ein. Die Herzoge dagegen strebten nach Wiederherstellung der alten Unabhngigkeit. Schon der lteste der uns bekannten Bayernherzoge Garibaldi., der etwa von 554 an regierte, trat in nhere Verbindung mit den Feinden der Franken, den Langobarden, und vermhlte seine Tochter Theodelinde mit deren Könige Autharis1). Aber die Franken ent-sendeten ein Heer gegen die Bayern, und wenige Jahre nachher muten es sich diese gefallen lassen, da ihnen der Frankenknig einen neuen Herzog in Tassilo I. setzte. Zur Zeit des dritten Her-zogs, Garibalds Ii., sind die Gesetze der Bayern aufgezeichnet worden, vielleicht auf Veranlassung des Frankenknigs Dagobert, i) Paulus Warnefridi ( Paul Diakonus, Zeitgenosse Karls des Groen), Historia Langobardorum, ed. Bethmann et Gr. Waitz 1878, lib. Iii. 30: Rex Authari legatos post haec ad Bajoariam misit, qui Garibaldi eorum regis filiam sibi in matrimonium peterent. Quos ille benignus suscipiensjtheodelin-dam suam filiam Authari se daturum promisit. Qui legati revertentes cum haec Authari nuntiassent, ille per semet ipsum suam sponsam yidere cupiens paucis secum sed expeditis ex Langobardis adhibitis unumque sibi fidelis-simum et quasi seniorem secum ducens sine mora ad Bajoariam perrexit. (Folgt nun, wie er, unerkannt von Garibald, durch sein Benehmen gegen Theodelinde, welche den Gesandten den Wein kredenzt, bei dieser oder vielmehr ihrer Vertrauten eine Ahnung erweckt, wer er sei). Erat autern tunc Authari juvenili aetate floridus, statura decens, candido crine perfusus et satis decorus aspectu. Qui mox a rege commeatu accepto iter patriam reversuri arripiunt, deque Noricorum finibus festinanter abscedunt. Noricorum siquidem pro-vincia, quam Bajoariorum populus inhabitat, habet ab oriente Pannoniam, ab occidente Suaviam, a meridie Italiam, ab aquilonis vero parte Danubii fluenta. Igitur Authari cum jam prope Italiae fines _ venisset, secumque adhuc, qui eum deducebant, Bajoarios haberet, erexit se quantum super equum cui residebat potuit, et toto annisu securiculam, quam manu gestabat, in arborem, quae proxi-mior aderat, fixit, eamque fixam reliquit, adjiciens haec insuper verbis: talem Authari feritam facere solet. Cumque haec dixisset, tunc intellexe-runt Bajoarii, qui cum eo comitabantur, eum ipsum regem Authari esse. Denique post aliquod tempus, cum propter Francorum adventum perturbatio Garibaldo regi advenisset, Theodelinda ejus filia cum suo germano nomine Gundoald ad Italiam confugit seque adventare Authari suo sponso nuntiavit.

3. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 6

1888 - Erlangen : Deichert
6 I. Die Zeit der Volksherzoge 554 -948. Herzogen von Alemannien, Aquitanien und Sachsen sich verband, schlug ihn Pippin 743 am Lech, nahm ihn gefangen und gab ihm Bayern nur als frnkische Provinz und wahrscheinlich um einen Teil des Nordgaus verkleinert zurck. Ein noch schlimmeres Los hatte Odilos Sohn und Nachfolger Tassilo Ii. Gleich nach Odilos Tode bemchtigte sich Grifo des Herzogtums und des jungen Tassilo, bis er selbst von Pippin gefangen genommen wurde. Tassilo erhielt das Herzogtum zurck, fr das er in seinem 14. Jahre seinem Oheim Pippin zu Compigne den Lehenseid schwren mute 757. Dann mute er als Vasall die Kriege des Frankenknigs mitmachen oder im Frieden sich von frnkischen Sendboten berwachen lasten. Im Unwillen der solchen Zwang verlie er bei einem Zuge gegen Aqui-tanien 763 das Frankenheer und kehrte nach Bayern zurck. Er besiegte die Slaveu, grndete an ihrer weit nach Westen vorgerckten Grenze die Klster Jnnichen im Pusterthal und Kremsmnster im Trauugebiete, ernannte, unbekmmert um den frnkischen Ober-Herrn, seinen Sohn Theodo zum Mitregenten und strkte sich wider die Franken durch einen Bund mit dem Langobardenknig De-siderius, dessen Tochter Liutberga er heiratete. Aber gegen Pippins Nachfolger Karl den Groen verlor zuerst Desiderius Krone und Freiheit, und sieben Jahre spter wurde auch Tassilo gezwungen, den Lehenseid abermals zu schwren 781. Als er von neuem eigen-mchtig handelte, zwang ihn Karl durch seine Heere zur dritten Eidesleistung. Die erzwungenen Eide nicht achtend schlo nun Tas-silo, wie die frnkischen Annalen erzählen, insgeheim einen Bund mit den Avaren. Aber auf der Reichsversammlung zu Ingelheim, wo er erschien, wurde er seines Eidbruchs unerwartet berfhrt und zum Tode verurteilt1). Karl milderte das Urteil dahin, da er *) Annales Nazariani (monasterii sancti Nazarii, gegen Ende des 8. Jahrhunderts geschrieben, bei Pertz Monumenta Germaniae historica, Scrip-tores Tom. I): Dessilo autem dux Beiweriorum venit in Franciam ad regem Francorum Carolum ad villam quae appellatur Ingolumlieim. Post liaec ergo transmisit jam praefatus rex legatos suos in Beiweriam post uxorem ac liberos jam praefati ducis; qui studiose atque eflicaciter jussio-neni regis implentes, adduxerunt haec omnia una cum tliesauris ac fa-milia eorum copiosa valde ad jam dictum regem. Cumque haec ita age-

4. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 11

1888 - Erlangen : Deichert
5. uere Verhltnisse und innere Zustnde in der karol. Zeit. 11 Deutschlands mit seinen Brdern, was er schon besa. Nach seinem frhen Tode 880 kam die Herrschaft der Bayern rasch nach einan-der an seine beiden Brder, erst an Ludwig den Ostfranken, dann an den unfhigen Karl den Dicken. Der durch inneren Zwiespalt und durch die Verheerungen der Slaven und Normannen wachsenden Verwirrung und Zerrttung that erst Karlmanns Sohn Arnulf auf kurze Zeit Einhalt, als er 887 in Krnten, wo er feit dem Tode seines Vaters geherrscht hatte, sich erhob, seinen unfhigen Oheim absetzen und sich zum König der Deutschen whlen liefe. Er schlug die Normannen aus dem Reiche, brach Swtopluks Macht im Mh-renlande und gewann in Italien die Kaiserkrone. der die Ostmark setzte Arnulf im I. 895 als Markgrafen seinen Verwandten, den mchtigen bayerischen Grafen Luitpold (aus dem Geschlechte der Huosi?), den Ahnherrn des Hauses der Wittelsbacher, das in der Folge die bleibende Herrschaft der Bayern gewann. Nach des Knigs Tode wurde Luitpold einer der Vormnder des jungen Knigs Ludwig und Herzog des gesammten Heerbanns in Bayern 900. Es war in demselben Jahre, in welchem der erste Angriff eines neuen Feindes, der den Trken verwandten Ungarn, auf Bayern erfolgte. Bei Luitpolds Anzge flohen diebarbaren. Zur Abwehr fr kommende Zeiten baute er an der Enns aus den Trm-mern von Lorch die Feste Ennsburg (Stadt Enns). Aber Deutsch-land war mit Ludwig dem Kinde in zu groe Verwirrung zurckgesunken, als da die Kampfesarbeit an der Grenze eine gen-gende Untersttzung htte finden knnen. Neben der Lust zum Kriege, welche die deutschen Stmme ehe-dem beherrschte, war im Laufe der Zeit die Neigung zu friedlichem Besitz und Erwerb mehr und mehr hervorgetreten. Des angebauten Landes wurde mehr, der Wlder weniger. Fr die Landwirt-s chaft waren Karls des Groen Gter und die der Klster Muster. Jetzt pflanzte man anch am Main die Weinrebe, wie frher schon am Rhein und an der Donau. Das Land gab bereits mehr, als man brauchte: man trieb Handel mit Getreide, sowie mit leinenen und wollenen Tchern. Von Thringen aus fhrte eine Handels-

5. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 26

1888 - Erlangen : Deichert
26 Iii. Das Erbherzogtum 10701253. in Deutschland und Italien war die Folge jenes Streits. Die Groen Bayerns waren ihrem Herzog nicht gefolgt, sondern auf des Knigs Seite geblieben, und Welf verlor sein Herzogtum. Auf Bayern gesttzt suchte der König Ostfranken zu sichern und von da aus seinen Gegenknig, den zu Forchheim gewhlten Rudolf, der in Sachsen stand, und Welf I., der in Schwaben ein Heer gesammelt hatte, in Schach zu halten. Mit einem groen-teils bayerischen Heere kmpfte er gegen Rudolf und Otto von Nordheim unentschieden bei Meirich st ad t in Franken 1078; die 12000 freien frnkischen Bauern, welche er gegen Welf I. aufgeboten hatte, wurden am Neckar aufgerieben. Trotz-dem behauptete sich der Kuig und drang sogar in Schwaben ein, das er grausam verwsten lie. Auch nach der Niederlage, welche er im I. 1086 bei Plei chfeld im Wrzburgischen durch den Gegenknig Hermann und Welf I. erlitt, konnten die Gegner Heinrichs wenig Boden gewinnen, und diejenigen Teile Bayerns, welche Welf in den nchstfolgenden Jahren zu erobern vermochte, blieben fr ihn ein unsicherer Besitz. Ein Ersatz schien dem Welfenhanse zu werden, als Welfs gleichnamiger Sohn sich mit der reichen Markgrfin Mathilde von Tuscien vermhlte. Aber bald darauf erfuhr der junge Welf, da Mathilde alle ihre Gter dem rmischen Stuhle vermacht habe. Da lsten (1095) die getuschten Weifen ihren Bund; der ltere schied sich vom Papste, der jngere von Mathilde, und beide suchten Frieden bei dem Kaiser. Bereitwillig gab dieser ihnen Bayern und wahrscheinlich als erbliches Herzogtum zurck. Wenige Jahre nachher starb Welf I. zu Paphos auf Cypern, auf der Rckkehr von einem vernn-glckten Kreuzzuge, welcher dem durch Gottfried vou Bouillon be-grndeten neuen Knigreich Jerusalem hatte zu Hilfe kommen sollen. Die Begeisterung fr den Kampf wider den Islam fanffren Urhebern desselben, den Ppsten, auch fr ihren Kampf mit dem Kaisertum zu gute. Selbst Kaiser Heinrichs Shne, erst Konrad und dann Heinrich, emprten sich wider ihren Vater. Mit dem letzt-genannten Sohne stand auch Welf Ii. im Bunde. Nun nderte zwar Heinrich V., als er den Thron seiner Vter bestiegen hatte, sein

6. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 5

1888 - Erlangen : Deichert
3. Die Volksherzoge der Bajuwarier ?c. 5 unter dem Bayern gleichfalls noch in Abhngigkeit von den Franken erscheint. Nicht wenig trugen zur Befestigung dieser Abhngigkeit die Gefahren bei, von welchen Bayern im Osten bedroht war. Denn in das heutige Ungarn, aus welchem die Langobarden nach Italien weggezogen waren, hatte sich noch zur Zeit Garibalds I. das Ru-bervolk der Avaren eingedrngt; und unter den Slaven hatte zur Zeit Garibalds Ii. der Franke Samo in Bhmen eine den Franken wie den Bayern gleich gefhrliche Herrschaft gegrndet. Bald nach König Dagobert jedoch wurden die Bayernherzoge auf lngere Zeit von den Franken wieder unabhngig, als das Fran-kenreich unter schlechten Herrschern und innerem Zwiespalt seine Kraft nach auen einbte. Als aber Pippin von Heriftal und sein Ge-schlecht den schwachen Knigen die Zgel der Regierung aus den Hnden genommen hatte, wurden die deutschen Stmme diesseits des Rheins, soweit sie sich unabhngig gemacht hatten, in die alte Ab-hngigkeit zurckgebracht. In Bayern gab ein Streit im Hause der Agilolfinger dazu den Anla. Herzog Theo doli, hatte 702 den grten Teil seines Landes unter seine drei Shne verteilt. Als nun er und zwei seiner Shne gestorben waren, wollte der dritte, Gri-moald, der zu Freising herrschte, seines letztverstorbenen Bruders Theodobert Sohn von der Regierung ausschlieen. Dieser, Hugi-bert, wandte sich um Hilfe an den frnkischen Reichsverweser Karl Martell, und Sonichild, Hngiberts Verwandte, vermhlte sich mit demselben. Nun verlor Grimoald im Kampfe seine Herrschaft und durch Meuchelmord das Leben; Hugibert wurde Herzog: aber die Unabhngigkeit Bayerns war abermals dahin1). Vergebens suchte Odilo, Hugiberts Nachfolger, das ihn drckende Vasallenverhltnis wieder aufzuheben. Als er die zu ihm geflchtete Schwester Pippins des Klei-nen, Chiltrude. wider dessen Willen heiratete, als er des zurckge-setzten Grifo, des Sohnes der Sonichild, sich annahm, und mit den *) Leges Bajuvariorum (bei Pertz Monum. Germaniae bistorica, Leges Tom. Iii), tit. Iii, 1 (Ein Zusatz, wahrscheinlich aus der Zeit Karl Martells): Dux vero, qui praeest in populo, ille semper de genere Agilolfiii gor um fuit et debet esse, quia sie retres antecessores nostri concesserunt eis; qui de genere illorum fidelis regi erat et prudens ipsum constituebant ducem ad regendum populum illum.

7. Lehrbuch der deutschen Geschichte - S. 131

1874 - Erlangen [u.a.] : Deichert
B. Bayern unter den bret ersten Wittelsbachern n.z.z.d. Theilungen, 1180 -1506. 131 geben. Denn nach Auflsung des Heerbannes und der Ganordnnng betrachteten sich die Grasen als selbstndige Herrn ihrer Grafschaften, und in hnlicher Weise walteten die Bischfe in ihren Gebieten. Ueberdies war der Herzog von dem Pf alz grasen, der im Namen des Kaisers Gericht hielt und dessen Gerechtsame wahrte, fortwhrend berwacht, Seit 1180 war Otto's Vi. Bruder, Otto Vii., Pfalzgraf in Bayern. Greren Einflu im Reich und grere Macht der die Untergebenen konnte der Herzog nur dann ausben, weun er zugleich im Besitze einer bedeutenden Hausmacht war. Neben den Welfen und denwitlelsbachern ragen als reich beg-terte und mchtige Grafenge schlechter in Bayern besonders hervor: Die Grafen von Schweinfurt, dereit Besitzungen bei ihrem Ausster-ben zum Theil an die Grafen von Ca stell und von Sulzbach tarnen ; die And echser, die Grnder von Innsbruck; die Voh burg er im Nordgau; die Ortenburger; die Burggrafen von Regens-brg; die Grafen von Bogen, Abensberg, Landau, Neuburg, Leuchtenberg und viele andere. 2. Der erste Wittelsbacher Herzog vermehrte sein Besitzthum durch Erwerbung der Grafschaft Dachau, grndetekelheim und Lands-Hut und starb während des Reichstags zu Coustanz, aus dem er dem Kaiser bei seinen Verhandlungen mit den lombardischen Stdten die letzten Dienste geleistet (1183). Ludwig I. der Kelhcimer (11831231), Otto's I. Sohn und Nachfolger, bis 1192 unter Vormundschaft seines Oheim's Otto Vii., erhielt von Friedrich I. Barbarossa das Burggrafenthum Regens-brg zu Lehen (1185). Dem Streite der Grafen von Ortenbnrg und Bogen der das Jagdrecht und die Grenzen ihres Gebietes, durch welchen Bayern aufs rgste verwstet wurde, konnte er nur mit Hilfe des Knigs Heinrich Vi. Einhalt thuu, der den Grafen Adalbert von Bogen in die Acht erklrte. Ludwig vermhlte sich mit Adalberos Wittwe Ludmilla-(1204). Landshut (Schlo Transnitz 1204) und Straubing (1218) verdanken Ludwig dem Ersten ihre Grndung. 3. Bei der zwiespltigen Kaiserwahl, die nach Heinrichs Vi. Tode eintrat, stand Ludwig I. auf der Seite Philip p's von Schwaben. Als aber Philipp von Ludwig's Vetter, dem Pfalz grasen Otto Viii., ermordet wurde (1208), erkannte Ludwig I. den Welsen Otto Iv. als Kaiser an. Otto Iv. besttigte ihm daher das Herzogthum Bayern und die welfischen Gter und zwar als erblichen Besitz (1208). Auch die Markgrasschast Cham wurde mit Bayern vereinigt; ferner erhielt Ludwig I. die Gter und Lehen des gechteten Pfalzgrafen Otto Viii. von Wittelsbach, den der Erbmarschall Heinrich von Pap-penheim bei Abb ach tdtete (1209). Die Burg Wittelsbach lie Ludwig I. abbrechen und ans ihren Steinen die Mauern der Stadt Aichach bauen (1209). Erst nachdem Kaiser Otto Iv. vom Papst und den Fürsten ausgegeben war, wandte sich auch Ludwig I. dem 9 *

8. Lehrbuch der deutschen Geschichte - S. 300

1874 - Erlangen [u.a.] : Deichert
300 Synchronistische Uebersicht der deutschen und bayerischen Geschichte. Deutschland. Nachfolger, die Merovin-g er. 530 Die Franken erobern Thringen. 534 B6lisar zerstrt das Van-bellen reich. Die Franken erobern Burgund. 555 Narses strzt das Ostgo-thenr ei ch (Totilas,Tejas). 558561 Chlotar I., Chlodwigs Sohn, Herr der Neustrien, Bur-i guud, Austrasicn, Aleman-nie, Bayern, Thringen. 568 Alboin grndet das Lon | gobar d enrei ch. 600 Kmpfe zwischen Brunhilde und Fredegunde. 600 Die Longobarden vom Aria-nismus zum katholischen Glauben bekehrt. 613 - 622 Chlotar Ii., Herrscher der gesammten Meroviugeneiche. (Soinmbau und Gallu s, | Glaubensboten in Aleman-uien. 650 Pipin von Landen, selb- stndiger 5)ausmeier. 687 Pipin von Her ist al, nach I dem Sieg bei Testri alleiniger H ausmeier. 690 Wilibrord, irischer Glau-beusbote in Nortwestdeutsch land. Ii Sieg der Araber bei Teres de la Frontera; Sturz des Westgothenreiches. 732 Karl Martell's Sieg der die Araber bei Tours und Poi tiers. 745 Bonifatius, Erzbischof von Mainz. Grndung der Bis-th inner Wrzbnrg (741)und Eichstdt (745). 752-911 Sic Karolinger. 752 Pipin der Kleine entsetzt! den Merovinger Childerich Iii. und wird Frankenknig. Bayern. um 536 jaiemcumien und Bajuwarien unter frnkischer Ober-- : Herrschaft. 554788 Bayern unter den Agilol-fingeru. 554595 G aribaldi., erster Bayernherzog 589 Theodolinde, Garibald's Tochter, vermhlt mit dem Longobarden Au t Baris, um 600 mit Agilulf. 595610 Herzog Tassilo 1. 610 640!Herzog Garibalb Ii. 617 Eustasius und Agilus, Glaubensboten in Bayern. 625 - Aeltestes bayerisches Rechts-b u ch, auf des frnkischen Knigs Dagobert Befehl ge-: schrieben. 640 - 700,Uuter The ob o I. (640 | 680) und Theo bo 11.(680 717) Bayern unabhngig ! von Franken. 650 Magnus, Glaubeusbote im Allgau. Emmeram, Glau-1 beusbote am Hofe Theo-bo's I. 680 Kilian, Bischof von Wrz-brg. 696 Rupertus tauft be Herzog Theobo Ii. 702 eilung Bayerns unter Theobo Ii. und dessen Shne. 724 Corbinian am Hofe Gri-: moald's. '25 - 7281feldzge Karl Martell's gegen^ den Herzog Hugi -bert von Bayern. 739 jbonifacius theilt Bayer i in die vier Bisthmer: Salzburg, Regensburg, Frei-sing, Passau; bis 798 unter dem Erzbischof von 743' -Herzog Odilo, von Pipin dem Kleinen auf dem Lech-

9. Lehrbuch der deutschen Geschichte - S. 291

1874 - Erlangen [u.a.] : Deichert
B. Die keichsunmitlclbaren Gebiete in Schwaben 291 4), verlieh der Kaiser das Herzogthum Schwaben an seinen Schwie-gersohn Friedrich von Bren, den Stammvater der Hohenstan-fen, dem er 1098 auch Franken bergab. Von den beiden Shnen Friedrichs von Bren bekam das schwbische Herzogthum Friedrich der Einugige (11051147) und nach dessen Tod sein Sohn Hein-rich Barbarossa (11471152). Letzterer bergab als deutscher Kaiser Schwaben dem Frankenherzog Friedrich, dem Sohn des Kai-sers Konrad Iii. Nach Friedrichs Tod (1167) gieng das schwbische Herzogthum auf die Sohne und Nachkommen Friedrich Barbarossas der, bis mit dem Aussterben der Hohenstaufen 1268 (. 53, 2) auch die schwbische Herzogswrde erlosch. 3. Nach dem Ausgange der Hohenstaufen zerfiel Schwaben in eine Anzahl kleinerer Gebiete. Ein Theil kam an Wrttemberg, Baden und Oesterreich. Von dem jetzt zu Bayern gehrigen Theil Schwa-bens war schou damals Vieles, vornehmlich die welfischen Gter zwi-schen Lech und Jller, bayerischer Besitz. Die Gebiete des Frstenthums Neuburg kamen zugleich mit der Pfalz an Bayern (1777). Andere Besitzungen in Schwaben hatte das Hochstift Augsburg, die gefrstete Abtei Kempten, die Markgrafschaft Burgau, die Reichsstdte Augsburg, Kempten, Memmiugen, Kaufbeuern, Lindau, Nrdlingen; ferner die Fürsten von Dettingen, die Fürsten und Grafen Fugger, die Grafen Papp euheim und eine Anzahl schwbischer Reichsritter (. 104, 4 n. 5). . 111. Die reichsunmittelbaren Gebiete in Schwaben (Fortsetzung.) I). Pas Kochjtift und die Hleichsstadt Augsurg 1. Der an der Stelle des heutigen Augsburg gelegene alte Ort Damasia wurde vou deu Rmern 13 v. Chr. zur Kolonie erhoben und Augusta Vindelicorum genannt. Um 536 kam Augsburg mit Rtien unter die Herrschaft der Franken. Schon zu Ende des sechsten Jahrhunderts wurde oas Bisthum Augsburg gegrndet. Erster Bischof soll Sosimus gewesen sein. Unter den 66 Bischfen, wdche das Augsburger Hochstift bis zu seiner Skularisation zhlte, zeichne-ten sich in lterer Zeit besonders Bischof Ulrich aus, der Schutzpa-tron der Augsburger Kirchen, welcher bei dem letzten Vordringen der Ungarn im Verein mit dem schwbischen Herzoge Bnrkard Iii. Augsburg aufs tapferste vertheidigte (955). Durch die fortwhrenden Fehden zwischen der Stadt und den Bischfen, welche das Byrggra-fenrecht der die Stadt auszuben suchten, sahen sich dieselben veran-lat, seit dem fnfzehnten Jahrhundert ihre Residenz nad) Dillingen zu verlegen, woselbst Bischof Otto Trnchse von Waldburg (1549) ein Gymnasium und (1564) eine Universitt grndete; beide wurden 1564 den Jesuiten bergeben. 19*

10. Lehrbuch der deutschen Geschichte - S. 46

1874 - Erlangen [u.a.] : Deichert
46 . 3637. Die ltere deutsche Geschichte. Ii. Periode, 486-043. erwarben sich Pipin von Heristal und sein Sohn Karl Martell (d. i. Hammer, 714741) bleibende Verdienste. Seinen Ruhm er-hhte Karl Martell noch durch seinen Sieg der die Araber ,.b"5t 6ci 2ours und P-iticrs (732), wodurch er die bend-knbtwe Christenheit vor der Gefahr der Unterjochung unter die Mn-hamedaner errettete. ^ Die Araber. Anhnger des Islam, der seit 622 verbreiteten wfmz wrc ^uhamed's hatten ihre Herrschaft der das sd-westliche A,ien und Nordafnka ausgebreitet, nach Tarik's Siea bel Xeres de la Frontera (711) das Westgothenreich zer-2 V . aren 18 an dle Loire vorgedrungen. Durch Karl Martell nach Spanien zurckgedrngt, grndeten sie in Spanien das Chalisat Cor do bei (756). Erst allmhlich bekamen die Christen, welche sich m die nordwestliche,i Gebirge Spaniens zurckgezogen hatten, wieder die pett)chaft tn Spanien und vernichteten im Jahre 1492 den letzten Rest der maurischen Herrschast. . Pipin der Kleine (der Kurze), Sohn Karl Mar- tell s, (741 768) erwarb sich die Liebe der Franken. Mit Zustimmung des Papstes Zacharias wurde der unfhige Childerich Iii. ans einem Reichstag zu Soissous von den Franken abgesetzt und in 752-911 ein Kloster verwiesen, und an seiner Statt litiger. Pipin der Kleine (752 768) als erster König aus dem Wn-b7lcl^Ied)Le der Karolinger zum Zeichen seiner Erwhlnng zum Krnken" der Franken nach alter Sitte ans den Schild erhoben (752). trtnfen" . damals der Longobardenknig Lmtprand (Lmtprand) und nach ihm Aistnls das Exarchat Ravenna besetzte und auch Rom bedrohte, zog Pipiu dem Papst Stephan Ii. ans dejsen Bitten zu Hilfe, entri Aistuls das von ihm eroberte Gebiet, schenkte es dem rmischen Stuhl und legte dadurch deu Grund zum Kirchenstaate (755). Pipin dagegen wurde vom Papst zum Patricius oder Schutzherrn von Rom ernannt. s Ho Me ^6reitmt9 des Christenthums unter Pipin dem Kleinen 37. Jtatf der Groe (768814). Seine Kriege. 1. Nach Pipin's Tod (768) erhielt sein lterer Sohn Karl den stlichen, meist deutschen, sein jngerer, Karlmann, den West-lichen, meist romanischen Theil des Reichs. Nach Karlmanns baldigem Tod (771) bernahm der krftige Karl mit Uebergehung der nnmn-digen Shne seines Bruders und mit Einwilligung der Reichsstnde die Herrschaft der das gesammte Franken reich. 76|7b?r14 ttti d" G"e (768-814), gleich groß als Krieger und Er-Groe, oberer, wie als Regent und Befrderer der christlichen Kultur, strebte nun vornehmlich darnach, die deutschen Vlkerschaften zu Einem christlichen Reiche zu vereinigen.
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