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1. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 35

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 83. Der I. und Ii. Raubkrieg. 35 dauernde Beschränkung des Habsburgischen Kaisertums" im Auge und diente somit französischen Interessen. Wenden wir uns nun den kriegerischen Unternehmungen Ludwigs Xiv. zu. § 83. Der I. und Ii. Raubkrieg. a. I. Raubkrieg (Devolutiouskrieg) 1667—1668, 1. Ludwig Xiv. war mit der älteren Tochter des spanischen Ansprüche sut>= Königs Philipp Iv. vermählt. Dieselbe hatte aber vor der Eheschließung 'mt1e spanischen^ allen Ansprüchen auf die spanische Monarchie und deren Nebenländer 9tubcrian6u zu gunften ihrer jüngeren Schwester entsagen müssen. Im Jahre 1665 starb Philipp und hinterließ als Erben seiner Krone ein zartes Kind (Karl Ii.) Da erwachte in Ludwig der Gedanke, die Minderjährigkeit des spanischen Königs zum Vorteile Frankreichs auszubeuten. Trotz der Verzichtleistung seiner Gemahlin wollte er das privatrechtlich in einigen belgischen Provinzen bestehende Devolutionsrecht, ins devolutionis, wonach die Töchter erster Ehe ein Erbrecht vor den Söhnen zweiter Ehe haben, staatsrechtlich auf die spanischen Niederlande anwenden und erhob Ansprüche auf dieses Gebiet. Da Spanien die Abtretung verweigerte, schickte Ludwig 1667 zwei wohlgerüstete Heere uach Brabant unter der Anführung der uns aus dem Dreißigjährigen Krieg bekannten Feldherrn Tnrenne und Eon de. Die Fortschritte der Franzosen riefen in Holland die Besorgnis hervor, der ans Eroberung sinnende Monarch werde, nachdem er die Niederlande an Frankreich gebracht, noch weiter gegen Norden vordringen. Auf fein Betreiben vereinigten sich die protestantischen Mächte England, Schweden und Holland zu der sogenannten Tripelallianz und Tripelallianz, stellten sich die Aufgabe, für die Erhaltung der spanischen Herrschaft in Flandern und Brabant zu sorgen. Das Einschreiten des Dreistaatenbundes nötigte Ludwig, in den Frieden zu Aachen (1668)Aachener Friede zu willigen. Frankreich behielt 12 eroberte Grenzstädte, darunter Lille und Tournay. Der Kriegsbaumeister Bauban verwandelte dieselben sogleich in starke Plätze und schuf au der Nordgrenze Frankreichs einen Festungsgürtel. b. Ii. Raubkrieg (Holländischer Krieg) 1672—1679. 2. Holland war als Urheber der Tripelallianz der Stein, an Enmehun^s-^^ welchem das Unternehmen Ludwigs scheiterte. Unversöhnlicher Haß Adwigs nn^ erfüllte daher den ehrgeizigen Eroberer gegen die Männer, welche an Tripelallianz 3*

2. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 46

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
46 Viii. Vom Westfälischen Frieden bis zur Französischen Revolution. der Seemächte zur spanischen Angelegenheit. In England gewann die friedliebende Hofpartei (die Tories) die Oberhand über die den Krieg betreibende Partei der Whigs, an deren Spitze Herzog Marlborongh stand. Infolgedessen wurde Marlborongh, der zudem durch seine ehrsüchtige Gemahlin bei der Königin Anna in Ungnade gefallen war, 1711 seiner Ämter entsetzt und vom Kriegsschauplätze abberufen. — Im gleichen Jahr starb — und das war der andere rettende Umstand für Ludwig Xiv. — Kaiser Joseph I., ohne männliche Sprossen zu hinterlassen. Die Habsburgischen Länder, sowie die Kaiserwürde gingen auf seinen Bruder Karl Vi. über, auf denselben, der bisher zum Erben der spanischen Monarchie ausersehen war. Wäre nun der Krieg im Sinne des Kaisers entschieden worden, so würde Österreich dnrch Vereinigung mit Spanien einen ungeheuren Machtzuwachs erfahren haben, es würde eine Universalmonarchie entstanden sein, wie sie größer und inachtvoller nicht zu Zeiten Karls V. vorhanden gewesen, und das erschien den fremden Mächten als unzulässig für die Erhaltung des europäischen Gleichgewichts. England und Holland dachten an die Beendigung des Krieges und knüpften Unterhandlungen an mit Ludwig Xiv. 9. Dieselben kamen 1713 im Utrechter Frieden zum Abschluß, dem sich auch Savoyen und Preußen unterwarfen. Spanien und die spanischen Kolonien (Amerika) blieben bei Philipp V., jedoch mit der Bestimmung, daß Spanien und Frankreich nie vereinigt werben dürften. (Philipp V., Begründer der spanischen Linie des Hauses Bourbon.) England erhielt von Frankreich Neuschottland und andere Besitzungen in Nordamerika, von Spanien die Seefestung Gibraltar und die Insel Minoren (Begründung der englischen Herrschaft im Mittelmeer); nach Annas Tod (1714) sollte der Kurfürst Georg von Hannover, Enkel des „Winterkönigs" Friedrich V. und der englischen Königstochter Elisabeth, auf den englischen Thron kommen; das Hans Savoyen bekam den Königstitel und die Insel Sizilien (1720 zwangsweise gegen Sardinien vertauscht). Preußen erlangte das bisher spanische Obergeldern, das Fürstentum Neuenburg in der Schweiz (aus der orauischen Erbschaft) und die Anerkennung seiner Königswürde. 10. Der Kaiser protestierte gegen die in Utrecht getroffenen Vereinbarungen und setzte den Krieg fort. Aber schon 1714 kam es zur Einstellung der Feindseligkeiten. In Rastalt schloß Karl Vi. in seinem und einige Monate darauf zu Baden (in der Schweiz) in des Reiches Namen Frieden mit Frankreich. Österreich erhielt die spanischen Niederlande (Belgien), Neapel, Mailand und Sardinien; die Kurfürsten von Bayern und Köln wurden wieder in ihre Würden und Länder eingesetzt.

3. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 227

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 140. Der Deutsch-französische Krieg 1870 und 1871. 227 lassung zum Kriege. Sie bot sich in dem Versuch, den spanischen Thron mit einem deutschen Prinzen zu besetzen. 2. 1868 hatten die Spanier ihre Königin Jsabella vertrieben, über ^An-Nach vergeblichem Bemühen, eine neue Staatsordnung zu begründen, des Prinzen Lev-entschlossen sie sich, die Monarchie aufrecht zu erhalten und den verwaisten Thron dem Erbprinzen Leopold von Hohenzollern- den Thron. Sigmaringen (aus der fürstlichen Linie der Hohenzollern, § 89) anzubieten. Leopold, der Bruder des Fürsten Karl von Rumänien, gehörte keinem regierenden Hause an, war katholisch und stand sowohl väterlicher- wie mütterlicherseits mit der Familie des ersten Napoleon in enger verwandtschaftlicher Beziehung. Am 4. Juli 1870 entschied sich das fpanifche Ministerium für seine Wahl, nachdem Leopold erklärt hatte, daß er dem Rufe nach Spanien folgen werde. Die Kunde von diesem Vorgänge schlug zur Überraschung der Welt in Frankreich ein, wie ein Funke in einen Zündstoff. Die von Mißtrauen und Eifersucht erfüllten und geblendeten Franzosen sahen in der Berufung Leopolds auf den spanischen Thron ein Werk der preußischen Dynastie und sprachen von einer Gefährdung ihrer Jntereffen und Verletzung ihrer nationalen Ehre; ja der Minister des Auswärtigen, Herzog von Gramont, erklärte sogar am 6. Juli voller Entrüstung im gesetzgebenden Körper: Frankreich werde nicht dulden, daß eine sremde Macht einen ihrer Prinzen zu ihrem Vorteil auf den Thron Karls V. fetze und dadurch das Gleichgewicht der Mächte Europas in Unordnung bringe. Der französische Botschafter in Berlin, Graf Benedetti, erhielt die Weisung, bei dem König Wilhelm, der damals im Bade Ems zur Kräftigung feiner Gesundheit weilte, dahin zu wirken, daß dieser dem Prinzen Leopold die Annahme der fpanifchen Krone verbiete. Wilhelm I., dem am 9. Juli das französische Ansinnen vorgetragen wurde, lehnte jede Beeinflussung des Prinzen bestimmt ab; aber des Prinzen Vater, Fürst Anton von Sigmaringen, teilte am 12. der spanischen Regierung mit, daß sein Sohn angesichts . der Verwicklungen freiwillig zurücktrete. Jeder Grund einer Entzweiung der beiden Großmächte schien geschwunden. Aber nun ward offenbar, daß Frankreich nur eine Handhabe für den längst beabsichtigten Krieg gesucht habe. Der Minister Gramont erklärte dem Gesandten des Norddeutschen Bundes in Paris, Freiherrn v. Werther, die französische Nation sei schon dadurch verletzt wordeu, daß König Wilhelm ohne vorherige Verständigung mit dem Pariser Kabinett dem Prinzen Leopold gestattet habe, auf die spanische Kandidatur einzugehen. Frankreich sordere Sühnung und Genugtuung; dieselbe könne am besten durch einen entschuldigenden Brief Wilhelms I. an Napoleon geleistet werden, in welchem er sein Bedauern über den Vorfall bekunde und verspreche, „daß er die Kandidatur des Prinzen für 15*

4. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 73

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 94. Der Hl Schlesische Krieg. 73 die schwebenden Verhandlungen ein. Zwischen den französischen und englischen Kolonien in Nordamerika waren 1755 Streitigkeiten entstanden, die auch nach Europa überzugreifen drohten. Da Frankreich die Überlegenheit der englischen maritimen Kräfte kannte, so war es nicht geneigt, den Kampf ausschließlich zur See zum Austrag zu bringen. Es wollte auch seine Landmacht verwenden. Ein sehr geeignetes Angriffsobjekt für dieselbe bot sich nun in dem englischen Hannover dar. Allein Friedrich Ii., dem bei der Begehrlichkeit des französischen Hofes die Besitzergreifung bedenklich schien, gab zu erkennen, daß er die Besetzung des benachbarten Landes durch die Franzosen nicht gestatten werde. Ju Wien dagegen hielt man es für vereinbar mit den reichsoberhauptlicheu Pflichten, in die Invasion zu > willigen. Und das war für Frankreich der wichtigste Grund zu einer Annäherung an Österreich. So kam am 1. Mai 1756 die Allianz zwischen Frankreich und Österreich zu stände (der Versailler Ver- tfaegr'^t^6 trag), deren Zweck war, „den König von Preußen feiner Eroberungen zu berauben und wieder zu dem Rang eines Kurfürsten und Markgrafen von Brandenburg herabzudrücken". Die Allianz verursachte in ganz Europa gerechtes Aufsehen, da sie mit der jahrhundertelangen Tradition in ärgstem Widerspruch stand. Leopold von Ranke sagt: „Es war eine Umwandlung, welche die Welt mit Erstaunen erfüllte; denn auf dem Gegensatz zwischen Bourbonen und Österreich beruhten alle großen Ereignisse der letzten Epoche, die Politik Riche-lieus und Mazarins, der spanische Erbsolgekrieg." 3. Das Bündnis mit Frankreich war ein außerordentlich mühe- Sjjüllt,nv volles und schwieriges Werk. Leichter fiel es Kaunitz, Rußland, zwischen Oster-wo damals Elisabeth (1741—1762), die Tochter Peters des mianb'ib756u6' Großen, regierte, für Österreich zu gewinnen. Elisabeth war eine persönliche Feindin Friedrichs Ii. Die beißenden Spottreden, mit welchen der letztere ihren den Thron entwürdigenden Wandel öffentlich brandmarkte, hatten in ihr unversöhnlichen Haß gegen den Preußenkönig entfacht, und daher zeigte man sich in Petersburg sehr empfänglich für die österreichischen Einwirkungen. Im Frühjahr 1756 kam es zu einer Allianz zwischen Rußland und Österreich: beide Machte verpflichteten sich, den König von Preußen auf engere Grenzen einzuschließen und Schlesien für. Österreich, Ostpreußen für Rußland und Pommern für Schweden zu entreißen. In die Absichten Österreichs wurde auch der sächsische Hos eingeweiht, wo der mächtige Minister Gras Brühl, „der böse Dämon Sachsens unter August Iii.", unaufhörlich an dem Sturze Friedrichs Ii. arbeitete. 4. So zog sich von allen Seiten ein schweres Gewitter über dem Haupte des Preußenkönigs zusammen. Die Entladung schien ihn und sein Land zu vernichten. Unwillkürlich drängt sich uns die Frage

5. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 81

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 97. Die letzten K riegs jähre 1761—1763. 81 Gegnerin Friedrichs, und ihr Neffe Peter Iii. (ein Prinz aus dem Hause Holstein-Gottorp), ein begeisterter Verehrer, ja blinder Bewunderer des großen Preußenkönigs, bestieg den russischen Thron. Damit trat eine entschiedene Wendung ein. Peter löste die engen Beziehungen zu Österreich und schloß zuerst Waffenstillstand, dann ein Schutz- und Trutzbündnis mit Friedrich; auf sein Betreiben zog sich auch Schweden vom Kampf zurück und endlich ermattete selbst Frankreich, dem England im Seekrieg empfindliche Verluste beigebracht hatte, im Eifer der Kriegführung. So zerbröckelte die große, oon Kaunitz so kunstvoll zusammengefügte Koalition. Peter Iii. wurde nach sechsmonatlicher Regierung auf Anstiften seiner Gemahlin Katharina gewaltsam entthront (später ermordet). Die neue Kaiserin Katharina Ii., (eine anhaltische Fürstentochter), hob zwar das Bündnis mit Friedrich auf, sie schritt aber nicht zur Wiedereröffnung der Feindseligkeiten. Die Weisung, sich mit den Trnppen aus Schlesien zurückzuziehen, traf bei dem russischen Befehlshaber Czeruitscheff gerade ein, als Friedrich Ii. in Verbindung mit den Russeu einen Angriff auf Dauns verschanzte Stellung bei Burkersdorf (unweit Schweidnitz) auszuführen gedachte. Zie-, Friedrichs Czernitscheff verheimlichte aus persönlicher Verehrung für den König bcl den Befehl und ermöglichte dadurch letzterem den Sieg, Jnli 1762 (die in Schlachtordnung ausgestellten Russen wohnten dem Kampfe als Znfchaner bei). Nachdem noch Prinz Heinrich bei Freiberg in Sachsen die Reichsarmee geschlagen hatte (Oktober 1762), ließ sich Maria Theresia, überzeugt von der Nutzlosigkeit längeren Widerstandes, zu Friedensunterhandlungen herbei. Dieselben kamen am 15. Februar 1763 zu Hubertusburg, einem Jagdschlösse in der Nähe Leipzigs, ,ö^”bt‘lf7l^er zum Abschluß und zwar auf der einfachen Grundlage des Gebietsbestandes vor dem Kriege. Friedrich Ii. behielt Schlesien und Glatz und versprach, nach dem Ableben des Kaisers Franz I. dessen Sohn Joseph seine Stimme zu geben. Preußen wurde als fünfte Großmacht anerkannt (die anderen: Österreich, Frankreich, England, Rußland). — Wenige Tage vorher ward durch den Frieden zu Paris der siebenjährige Kolonialkrieg zwischen Frankreich und England beendet. Frankreich trat Kanada und andere Kolonien an England ab. Der stolze Anfang seines Kolonialreiches in Nordamerika war zertrümmert. England erlangte immer mehr die Vorherrschast auf allen Meeren. 2. Großartig, ja erschütternd war der Verlauf des Siebenjährigen Bedeutung des Krieges, herrlich sein Ausgang. Das ■ kleine Preußen hatte halb ^Krieges.^" Europa gegenüber in ruhmvollster Weise seine Selbständigkeit behauptet und Deutschland vor weiteren Zerstückelungen bewahrt. Sein König war als der gefeiertste Held aus dem heißen Ringen hervorgegangen ; auf ihn, seine „verwitterte Gestalt" waren die Blicke der Griebel, Lehrbuch der deutscheu Geschichte. Ii. 6

6. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 4

1888 - Erlangen : Deichert
4 I. Die Zeit der Volksherzoge 554- 948. Freien des Volkes, die sie zum Landiag beriefen, faten sie Beschlsse, welche als Gesetze des Landes galten; ihr Gericht war das hchste im Lande; sie setzten Grafen der die Gaue; sie schloffen Bndnisse mit Nachbarvlkern und fhrten ihres Volkes Kriege. Als aber Bayern unter die Oberhoheit der Frankenknige gekommen war, nahmen diese fr sich das Recht in Anspruch, die Herzoge zu besttigen und schloffen deren Gewalt in engere Schranken ein. Die Herzoge dagegen strebten nach Wiederherstellung der alten Unabhngigkeit. Schon der lteste der uns bekannten Bayernherzoge Garibaldi., der etwa von 554 an regierte, trat in nhere Verbindung mit den Feinden der Franken, den Langobarden, und vermhlte seine Tochter Theodelinde mit deren Könige Autharis1). Aber die Franken ent-sendeten ein Heer gegen die Bayern, und wenige Jahre nachher muten es sich diese gefallen lassen, da ihnen der Frankenknig einen neuen Herzog in Tassilo I. setzte. Zur Zeit des dritten Her-zogs, Garibalds Ii., sind die Gesetze der Bayern aufgezeichnet worden, vielleicht auf Veranlassung des Frankenknigs Dagobert, i) Paulus Warnefridi ( Paul Diakonus, Zeitgenosse Karls des Groen), Historia Langobardorum, ed. Bethmann et Gr. Waitz 1878, lib. Iii. 30: Rex Authari legatos post haec ad Bajoariam misit, qui Garibaldi eorum regis filiam sibi in matrimonium peterent. Quos ille benignus suscipiensjtheodelin-dam suam filiam Authari se daturum promisit. Qui legati revertentes cum haec Authari nuntiassent, ille per semet ipsum suam sponsam yidere cupiens paucis secum sed expeditis ex Langobardis adhibitis unumque sibi fidelis-simum et quasi seniorem secum ducens sine mora ad Bajoariam perrexit. (Folgt nun, wie er, unerkannt von Garibald, durch sein Benehmen gegen Theodelinde, welche den Gesandten den Wein kredenzt, bei dieser oder vielmehr ihrer Vertrauten eine Ahnung erweckt, wer er sei). Erat autern tunc Authari juvenili aetate floridus, statura decens, candido crine perfusus et satis decorus aspectu. Qui mox a rege commeatu accepto iter patriam reversuri arripiunt, deque Noricorum finibus festinanter abscedunt. Noricorum siquidem pro-vincia, quam Bajoariorum populus inhabitat, habet ab oriente Pannoniam, ab occidente Suaviam, a meridie Italiam, ab aquilonis vero parte Danubii fluenta. Igitur Authari cum jam prope Italiae fines _ venisset, secumque adhuc, qui eum deducebant, Bajoarios haberet, erexit se quantum super equum cui residebat potuit, et toto annisu securiculam, quam manu gestabat, in arborem, quae proxi-mior aderat, fixit, eamque fixam reliquit, adjiciens haec insuper verbis: talem Authari feritam facere solet. Cumque haec dixisset, tunc intellexe-runt Bajoarii, qui cum eo comitabantur, eum ipsum regem Authari esse. Denique post aliquod tempus, cum propter Francorum adventum perturbatio Garibaldo regi advenisset, Theodelinda ejus filia cum suo germano nomine Gundoald ad Italiam confugit seque adventare Authari suo sponso nuntiavit.

7. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 6

1888 - Erlangen : Deichert
6 I. Die Zeit der Volksherzoge 554 -948. Herzogen von Alemannien, Aquitanien und Sachsen sich verband, schlug ihn Pippin 743 am Lech, nahm ihn gefangen und gab ihm Bayern nur als frnkische Provinz und wahrscheinlich um einen Teil des Nordgaus verkleinert zurck. Ein noch schlimmeres Los hatte Odilos Sohn und Nachfolger Tassilo Ii. Gleich nach Odilos Tode bemchtigte sich Grifo des Herzogtums und des jungen Tassilo, bis er selbst von Pippin gefangen genommen wurde. Tassilo erhielt das Herzogtum zurck, fr das er in seinem 14. Jahre seinem Oheim Pippin zu Compigne den Lehenseid schwren mute 757. Dann mute er als Vasall die Kriege des Frankenknigs mitmachen oder im Frieden sich von frnkischen Sendboten berwachen lasten. Im Unwillen der solchen Zwang verlie er bei einem Zuge gegen Aqui-tanien 763 das Frankenheer und kehrte nach Bayern zurck. Er besiegte die Slaveu, grndete an ihrer weit nach Westen vorgerckten Grenze die Klster Jnnichen im Pusterthal und Kremsmnster im Trauugebiete, ernannte, unbekmmert um den frnkischen Ober-Herrn, seinen Sohn Theodo zum Mitregenten und strkte sich wider die Franken durch einen Bund mit dem Langobardenknig De-siderius, dessen Tochter Liutberga er heiratete. Aber gegen Pippins Nachfolger Karl den Groen verlor zuerst Desiderius Krone und Freiheit, und sieben Jahre spter wurde auch Tassilo gezwungen, den Lehenseid abermals zu schwren 781. Als er von neuem eigen-mchtig handelte, zwang ihn Karl durch seine Heere zur dritten Eidesleistung. Die erzwungenen Eide nicht achtend schlo nun Tas-silo, wie die frnkischen Annalen erzählen, insgeheim einen Bund mit den Avaren. Aber auf der Reichsversammlung zu Ingelheim, wo er erschien, wurde er seines Eidbruchs unerwartet berfhrt und zum Tode verurteilt1). Karl milderte das Urteil dahin, da er *) Annales Nazariani (monasterii sancti Nazarii, gegen Ende des 8. Jahrhunderts geschrieben, bei Pertz Monumenta Germaniae historica, Scrip-tores Tom. I): Dessilo autem dux Beiweriorum venit in Franciam ad regem Francorum Carolum ad villam quae appellatur Ingolumlieim. Post liaec ergo transmisit jam praefatus rex legatos suos in Beiweriam post uxorem ac liberos jam praefati ducis; qui studiose atque eflicaciter jussio-neni regis implentes, adduxerunt haec omnia una cum tliesauris ac fa-milia eorum copiosa valde ad jam dictum regem. Cumque haec ita age-

8. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 11

1888 - Erlangen : Deichert
5. uere Verhltnisse und innere Zustnde in der karol. Zeit. 11 Deutschlands mit seinen Brdern, was er schon besa. Nach seinem frhen Tode 880 kam die Herrschaft der Bayern rasch nach einan-der an seine beiden Brder, erst an Ludwig den Ostfranken, dann an den unfhigen Karl den Dicken. Der durch inneren Zwiespalt und durch die Verheerungen der Slaven und Normannen wachsenden Verwirrung und Zerrttung that erst Karlmanns Sohn Arnulf auf kurze Zeit Einhalt, als er 887 in Krnten, wo er feit dem Tode seines Vaters geherrscht hatte, sich erhob, seinen unfhigen Oheim absetzen und sich zum König der Deutschen whlen liefe. Er schlug die Normannen aus dem Reiche, brach Swtopluks Macht im Mh-renlande und gewann in Italien die Kaiserkrone. der die Ostmark setzte Arnulf im I. 895 als Markgrafen seinen Verwandten, den mchtigen bayerischen Grafen Luitpold (aus dem Geschlechte der Huosi?), den Ahnherrn des Hauses der Wittelsbacher, das in der Folge die bleibende Herrschaft der Bayern gewann. Nach des Knigs Tode wurde Luitpold einer der Vormnder des jungen Knigs Ludwig und Herzog des gesammten Heerbanns in Bayern 900. Es war in demselben Jahre, in welchem der erste Angriff eines neuen Feindes, der den Trken verwandten Ungarn, auf Bayern erfolgte. Bei Luitpolds Anzge flohen diebarbaren. Zur Abwehr fr kommende Zeiten baute er an der Enns aus den Trm-mern von Lorch die Feste Ennsburg (Stadt Enns). Aber Deutsch-land war mit Ludwig dem Kinde in zu groe Verwirrung zurckgesunken, als da die Kampfesarbeit an der Grenze eine gen-gende Untersttzung htte finden knnen. Neben der Lust zum Kriege, welche die deutschen Stmme ehe-dem beherrschte, war im Laufe der Zeit die Neigung zu friedlichem Besitz und Erwerb mehr und mehr hervorgetreten. Des angebauten Landes wurde mehr, der Wlder weniger. Fr die Landwirt-s chaft waren Karls des Groen Gter und die der Klster Muster. Jetzt pflanzte man anch am Main die Weinrebe, wie frher schon am Rhein und an der Donau. Das Land gab bereits mehr, als man brauchte: man trieb Handel mit Getreide, sowie mit leinenen und wollenen Tchern. Von Thringen aus fhrte eine Handels-

9. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 26

1888 - Erlangen : Deichert
26 Iii. Das Erbherzogtum 10701253. in Deutschland und Italien war die Folge jenes Streits. Die Groen Bayerns waren ihrem Herzog nicht gefolgt, sondern auf des Knigs Seite geblieben, und Welf verlor sein Herzogtum. Auf Bayern gesttzt suchte der König Ostfranken zu sichern und von da aus seinen Gegenknig, den zu Forchheim gewhlten Rudolf, der in Sachsen stand, und Welf I., der in Schwaben ein Heer gesammelt hatte, in Schach zu halten. Mit einem groen-teils bayerischen Heere kmpfte er gegen Rudolf und Otto von Nordheim unentschieden bei Meirich st ad t in Franken 1078; die 12000 freien frnkischen Bauern, welche er gegen Welf I. aufgeboten hatte, wurden am Neckar aufgerieben. Trotz-dem behauptete sich der Kuig und drang sogar in Schwaben ein, das er grausam verwsten lie. Auch nach der Niederlage, welche er im I. 1086 bei Plei chfeld im Wrzburgischen durch den Gegenknig Hermann und Welf I. erlitt, konnten die Gegner Heinrichs wenig Boden gewinnen, und diejenigen Teile Bayerns, welche Welf in den nchstfolgenden Jahren zu erobern vermochte, blieben fr ihn ein unsicherer Besitz. Ein Ersatz schien dem Welfenhanse zu werden, als Welfs gleichnamiger Sohn sich mit der reichen Markgrfin Mathilde von Tuscien vermhlte. Aber bald darauf erfuhr der junge Welf, da Mathilde alle ihre Gter dem rmischen Stuhle vermacht habe. Da lsten (1095) die getuschten Weifen ihren Bund; der ltere schied sich vom Papste, der jngere von Mathilde, und beide suchten Frieden bei dem Kaiser. Bereitwillig gab dieser ihnen Bayern und wahrscheinlich als erbliches Herzogtum zurck. Wenige Jahre nachher starb Welf I. zu Paphos auf Cypern, auf der Rckkehr von einem vernn-glckten Kreuzzuge, welcher dem durch Gottfried vou Bouillon be-grndeten neuen Knigreich Jerusalem hatte zu Hilfe kommen sollen. Die Begeisterung fr den Kampf wider den Islam fanffren Urhebern desselben, den Ppsten, auch fr ihren Kampf mit dem Kaisertum zu gute. Selbst Kaiser Heinrichs Shne, erst Konrad und dann Heinrich, emprten sich wider ihren Vater. Mit dem letzt-genannten Sohne stand auch Welf Ii. im Bunde. Nun nderte zwar Heinrich V., als er den Thron seiner Vter bestiegen hatte, sein

10. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 5

1888 - Erlangen : Deichert
3. Die Volksherzoge der Bajuwarier ?c. 5 unter dem Bayern gleichfalls noch in Abhngigkeit von den Franken erscheint. Nicht wenig trugen zur Befestigung dieser Abhngigkeit die Gefahren bei, von welchen Bayern im Osten bedroht war. Denn in das heutige Ungarn, aus welchem die Langobarden nach Italien weggezogen waren, hatte sich noch zur Zeit Garibalds I. das Ru-bervolk der Avaren eingedrngt; und unter den Slaven hatte zur Zeit Garibalds Ii. der Franke Samo in Bhmen eine den Franken wie den Bayern gleich gefhrliche Herrschaft gegrndet. Bald nach König Dagobert jedoch wurden die Bayernherzoge auf lngere Zeit von den Franken wieder unabhngig, als das Fran-kenreich unter schlechten Herrschern und innerem Zwiespalt seine Kraft nach auen einbte. Als aber Pippin von Heriftal und sein Ge-schlecht den schwachen Knigen die Zgel der Regierung aus den Hnden genommen hatte, wurden die deutschen Stmme diesseits des Rheins, soweit sie sich unabhngig gemacht hatten, in die alte Ab-hngigkeit zurckgebracht. In Bayern gab ein Streit im Hause der Agilolfinger dazu den Anla. Herzog Theo doli, hatte 702 den grten Teil seines Landes unter seine drei Shne verteilt. Als nun er und zwei seiner Shne gestorben waren, wollte der dritte, Gri-moald, der zu Freising herrschte, seines letztverstorbenen Bruders Theodobert Sohn von der Regierung ausschlieen. Dieser, Hugi-bert, wandte sich um Hilfe an den frnkischen Reichsverweser Karl Martell, und Sonichild, Hngiberts Verwandte, vermhlte sich mit demselben. Nun verlor Grimoald im Kampfe seine Herrschaft und durch Meuchelmord das Leben; Hugibert wurde Herzog: aber die Unabhngigkeit Bayerns war abermals dahin1). Vergebens suchte Odilo, Hugiberts Nachfolger, das ihn drckende Vasallenverhltnis wieder aufzuheben. Als er die zu ihm geflchtete Schwester Pippins des Klei-nen, Chiltrude. wider dessen Willen heiratete, als er des zurckge-setzten Grifo, des Sohnes der Sonichild, sich annahm, und mit den *) Leges Bajuvariorum (bei Pertz Monum. Germaniae bistorica, Leges Tom. Iii), tit. Iii, 1 (Ein Zusatz, wahrscheinlich aus der Zeit Karl Martells): Dux vero, qui praeest in populo, ille semper de genere Agilolfiii gor um fuit et debet esse, quia sie retres antecessores nostri concesserunt eis; qui de genere illorum fidelis regi erat et prudens ipsum constituebant ducem ad regendum populum illum.
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