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1. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 72

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 72 — 2. Seid klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben! Matth. 10, 16. 3. „Dem Nächsten muß man helfen!" (Tell.) 4. Das aus Iii, 4, 5, 6 Gewonnene wird zuerst für sich zusammengestellt und dann, nach Zusammenstellung der früheren historischen Systeme, mit diesen geordnet eingetragen: Otto der Große. 1. Krönung. Aachen; Wahl zum deutschen König durch Fürsten und Volk; Krönung durch den Erzbischof von Mainz. Kämmerer, Truchseß, Mundschenk, Marschall. 2. Befestigung der Einheit und Macht des Reichs. Die Herzöge: Beamte des Königs. Daher Empörung. Heinrichs Vergehen und Reue. 3. Schlacht bei Augsburg am Lech 955. Die Ungarn werden ein seßhaftes Volk. 4. Unterwerfung und Bekehrung der Slaven bis zur Oder. Marken. Bistümer. 5. Züge nach Italien. Adelheid. Kaiserkrone. „Das heilige römische Reich deutscher Nation". 6. Seine Eigenschaften; a) äußere: groß, von männlicher Gestalt, Ehrfurcht gebietend ; b) innere: fromm, mild, freigebig, gerecht, pflichtgetreu, klug,, von unerschütterlicher Ruhe, entschlossen, tapfer, hilfbereit. 7. Kulturhistorisches:*) a) D i e Deutschen: Der König ist oberster Richter und oberster Feldherr. Er hat eine Leibwache. Die Franken trugen enges, die Sachsen weites Gewand. Der Lehnsmann (Vasall) mußte dem Lehnsherrn Gehorsam leisten (auch in Italien); b)D)ie Slaven: Freiheitsliebe. Menschenopfer (Christen). c) Tribut: Geld, Getreide, Flachs, Honig, Meth, Bier, Schweine, Gänse, Hühner. (Frondienste.) ci) Gerichtswesen: Strafe des Hundetragens; anstatt Geldstrafe — Lieferung von Pferden; die Acht, e) Kriegs wesen: grausame Kriegsführung (Verheerung des Landes, Beraubung des Priesters, Töten und Verstümmeln der Gefangenen); Aufgabe des Feldherrn. Heeresaufstellung. Nachhut; Gepäck; Troß. Fahnen (Erzengel Michael). Sturm mit Werkzeugen. Trompetensignal. *) Dieses und die früheren kulturhistorischen Systeme werben am Schlüsse des ganzen Zeitraums übersichtlich georbnet zusammengestellt.

2. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 60

1893 - Dresden : Ehlermann
für ihn bewirtschaftet wurden. Der Geldertrag, welcher hierdurch gewonnen wurde, machte den größten Teil seiner Einnahmen aus. Da mußte denn gut gewirtschaftet und genau gerechnet werden, damit auch die nötigen Erträge erzielt wurden. Karl war dabei eifrig hinterher. Mit der größten Genauigkeit prüfte er die Rechnungen seiner Verwalter über Einnahme und Ausgabe. Noch ist eine schriftliche Anweisung erhalten, die er für sie entworfen hatte. Er bestimmte darin ganz genau, wie Butter und Käse, Honig und Wachs bereitet, wie der Wein gekeltert, das Bier gebraut, wie viel Eier und wie viel Gänse, Enten und Hühner verkauft werden sollten. Um nun aber die Thätigkeit seiner oft so entfernt wohnenden Beamten überwachen zu können, machte er nicht nur selbst oft Reisen durch das Land, sondern er schickte namentlich auch hochgestellte Männer, zu denen er das grüßte Vertrauen hatte, als sogenannte Sendboten oder Königsboten in die einzelnen Teile des Reiches. Diese besuchten die Klöster und sahen, ob die Mönche nach den Klosterregeln lebten; sie untersuchten die Straßen, ob Karls Anweisungen in Bezug auf Wege- und Brückenbau befolgt waren; sie kehrten auf den kaiserlichen Gütern und Meierhöfen ein, um den Wirtschaftsbetrieb zu besichtigen; sie beriefen auch in den Gauen die Gaugemeinde zusammen, und hier durste jeder seine Klage vorbringen, wenn er etwa glaubte, daß der Gaugras ihm Unrecht gethan habe. Über alles, was sie gesehen und gehört, erstatteten nach ihrer Rückkehr die Sendboten dem Kaiser Bericht. Eine bestimmte Residenz, in der er dauernd wohnte, hatte Karl nicht. Aber allenthalben im Lande standen kaiserliche Burgen, sogenannte Pfalzen, unter der Obhut eines Pfalzgrafen, und so schlug der Kaiser bald in dieser, bald in jener Pfalz mit seinem Hose seine Wohnung auf. Am liebsten weilte er freilich in Aachen, da die warmen Heilquellen dieses Ortes seinem Körper wohlthuend waren. Hier hatte er sich durch italische Baumeister auch einen prächtigen Palast bauen lassen. 3. Karls Lebensweise. Karl war ein echt deutscher Mann, von starkem Körperbau und schlanker Gestalt. Er hatte eine hohe, klare Stirn und überaus große, lebendige Augen, die dem Freunde und Hilfesuchenden freundlich, dem Feinde aber furchtbar leuchteten. In früher Jugend übte er nach fränkischer Sitte seine Körperkraft und wurde der beste Fechter und Schwimmer. Sein Hauptvergnügen war die Jagd, und wenn er seinem Hofe ein Fest bereiten wollte, wurde ein Treibjagen angestellt. Alles setzte sich zu Pferde, und dann ging es unter dem Klange der Hörner und dem Gebell unzähliger Hunde in lärmendem Jubel hinaus in die weiten Wälder, wo die jungen Edlen durch Mut und Geschicklichkeit sich zu übertreffen suchten.

3. Lesebuch für die 5., 6. und 7. Klasse der Volksschule - S. 468

1895 - München : Oldenbourg
468 58. Neapel und der Vesuv. ist Feuer. Dies rührt von Millionen sonst unsichtbarer Be- wohner des Meeres her, deren Leuchten durch eine stärkere Bewegung des Wassers gesteigert wird. Wirft man einen Hund ins Meer, so kommt er leuchtend zurück; sich schüttelnd sprüht er Funken. Auf dem Ostgestade des Busens von Neapel erhebt sich der Vesuv aus der Ebene, abgesondert und ohne unmittel- baren Zusammenhang mit den nächsten Bergen. Er ist die Krone der ganzen Landschaft, und so prachtvoll sein Anblick ist, so prächtig ist der Ausblick von seiner Höhe. Ein mehrstündiger Weg führt anfangs durch die üppigsten Pflanzungen von Wein, Feigen und Aprikosen, später durch ein schrecklich ödes, braunrotes Lavagesilde bis zum steilen Kegel des Berges. Auch diesen hinauf geht cs anfangs ziemlich gut; es sind noch große, festliegende Steine da, auf welche man beim Steigen treten kann; sobald man aber höher kommt, wird der Weg durch das Geröll und Gebröckel kleiner verbrannter Steine und durch die rotbraune Erdasche außerordentlich beschwerlich. Bei jedem Schritte aufwärts sinkt man wiederum einen halben Schritt zurück. Natürlich muß man oft anhalten und ausruhen, damit die Kräfte sich sammeln. Hie und da ist der Boden sehr heiß, und ein weißer Rauch qualmt manchmal unter den Steinen hervor. Nach einer halben Stunde ist die beschwerliche Besteigung des Kegels vollendet, wir stehen glücklich oben am Rande des Kraters. Der Krater des Vesuvs ist ein ungeheurer rundlicher Kessel, dessen Rand umher 10—16 m hoch ist und aus verbranntem Gestein und Asche besteht; natürlich ist dieser Rand an einer Stelle höher als an der andern. Um den ganzen Krater kann man mit großer Vorsicht auf dem schmalen Rande, der ihn umgibt, herumgehen, wozu etwa eine Stunde erforderlich ist. Daß sich seine Gestalt bei heftigen Ausbrüchen immer verändert, ist bekannt.

4. Lesebuch für die 5., 6. und 7. Klasse der Volksschule - S. 486

1895 - München : Oldenbourg
486 66. Die lange Nacht in Hammerfest. jeder Masche des Netzes auch ein Fisch. Seine Menge ist so ungeheuer, daß er zuweilen eine Wand bildet, welche bis auf den Grund hinabreicht, und von deren Druck nach oben die Boote dann mehrere Zoll aus dem Wasser gehoben werden. Sobald die Fahrzeuge gefüllt sind, fahren die Fischer nach Bergen. Dort nun eröffnet sich ein neues Schauspiel. Arbeiter karren den Hering aus den Schiffen unter die weiten Durchgänge der Häuser. Hier sitzen, von Tonnen umringt, Scharen von Menschen, die mit dem Messer i» der Hand das Werk des Auskehlens verrichten. Die Karren werden bei ihren Plätzen umgestürzt. Halb in Fischbergen begraben, ergreifen die Arbeiter einen Hering nach dem andern, schneiden ihm die Kehle auf, reißen mit einem kunst- gemäßen Zuge Gedärme und Eingeweide heraus und werfen ihn dann in die bereitstehenden Bütten. Sie haben in dieser Arbeit eine solche Fertigkeit, daß viele tausend Fische täglich abgethan werden. Sobald die Bütten gefüllt sind, werden sie von anderen Arbeitern an den Platz des Einsalzens ge- fahren. Dort werden die Heringe in Fässer gepackt, mit Salzlacke begossen, die Gefäße vom Böttcher geschlossen, und nun, in dem Magazine aufgestapelt, sind sie zur Ausfuhr fertig und bereit. Wenn man bedenkt, daß in den letzten guten Zeiten von Bergen allein jährlich beinahe 300000 Tonnen Heringe ausgeführt worden sind, kann man sich wohl einen Begriff von der Größe und Lebendigkeit dieses Handels machen. Ohne Zweifel kann man annehmen, daß jährlich an den Küsten Norwegens, Englands, Hollands und in der Ostsee weit über tausend Millionen Heringe gefangen und wohl noch mehr von den Raubtieren verschlungen werden. Endlich im März senken sich die Scharen in die Tiefen, und mit dem Ende des Monats verschwinden sie gewöhnlich ganz. (Mügge.) 66. Die lange Wacht in Kammerfest, f In Hammerfest ist die lange Nacht die Zeit der Ruhe für alles Handelsleben, und man möchte sagen: am Polar-

5. Lesebuch für die 5., 6. und 7. Klasse der Volksschule - S. 408

1895 - München : Oldenbourg
408 17. Die fränkische Schweiz. rigen Niederschläge des Winters noch nachhalten, so hat er, besonders in trockenen Jahren, keine ergiebige Ernte zu hoffen. Zudem kann er gar oft den Acker nicht einmal seiner ganzen Ausdehnung nach ausnützen. Denn mitten im Felde ragen kleinere oder grössere Felsblöcke, ,,Knocke“ genannt, aus dem Boden hervor. Darum führen die Landleute auf dem „Gebirge“ mitunter ein an Entbehrungen reiches Leben. Wer „schwarzes“ Brot im eigentlichen Sinne des Wortes sehen und schmecken will, der mache von Müggendorf oder Streitberg aus einen Abstecher auf die Höhen gegen Nordwest. Dort säet der Landmann im Frühjahre das sogenannte Mischgetreide, bestehend aus Gerste, Linsen und Wicken. Die geerntete Frucht wird, mit einer geringen Menge Roggen vermischt, gemahlen und zu Brot verbacken. Das gibt ein nahrhaftes, aber buchstäblich schwarz- blaues Brot, das in der Backschüssel getragen werden muss, damit es nicht auseinanderfällt. Wer halb Mischfrucht, halb Roggen backen kann, gehört schon zu den vermögendem Grundbesitzern. — Wegen Mangels an Quellwasser ist man auf den Höhen gezwungen, Cisternenwasser zum Bierbrauen, zum Trinken und Kochen zu verwenden. In trockenen Sommern muss Wasser aus dem Thale herbeigefahren werden. Will man frisches Wasser haben, so verschafft man sich dieses entweder durch Druckwerke oder durch Wasserleitungen. Sollte man aber glauben, dass sich die guten Leute auf dem Gebirge bei ihren Entbehrungen unglücklich fühlen, so würde man sehr irren. Sie gemessen, was ihnen Gott bescbieden, und entbehren gern, was ihnen versagt ist. Ja sie können manchem, der in einer gesegneteren Gegend unseres Vaterlandes wohnt, als Vorbild dienen. An gar manchen Hausthüren auf dem „Gebirge“ fand man bis auf die neueste Zeit kein eisernes Schloss, sondern höchstens einen hölzernen Riegel, und

6. Zeit der alten Deutschen bis zur Reformationszeit - S. 79

1889 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
woben sind, erzählen von dem glänzenden Feste, das Kaiser Friedrich I. am Pfingstfeste 1184 zu Mainz veranstaltete, als seine beiden Söhne Heinrich und Friedrich dort den Ritterschlag erhalten sollten: „Im Jahre 1184, um Pfingsten, hielt Kaiser Friedrich einen sehr berühmten Hoftag zu Mainz. Dahin kamen alle Würdenträger, Beamten und Fürsten, dahin die Erzbischöfe und alle Großen und Edlen, welche dem Kaiser zu gefallen wetteiferten. In der Ebene, welche sich in der Nähe von Mainz zwischen Rhein und Main ausbreitet, erhob sich eine leicht gebaute, aber glänzende und prächtige Stadt zur Aufnahme der von stattlichem Gefolge begleiteten Fürsten und Großen. In der Mitte der kunstreich erstehenden Zeltstadt erhob sich im reichgeschmückteu Holzbau der für den Kaiser selbst bestimmte Pallast und mit demselben in Verbindung stehend eine mächtige Kirche. Um diesen Mittelpunkt breiteten sich in weitem Kreise die Zelte aus, welche die einzelnen Fürsten für sich herrichten ließen. Zahllose, in den verschiedensten Farben erglänzende Zelte bedeckten die weite Ebene, auf ihren Spitzen mit Fahnen und Bannern mannigfach geschmückt. Mehr noch staunte man die Vorräte von Lebensrnitteln an, welche auf des Kaisers Befehl von allen Seiten her, zu Lande und zu Wasser, rheinauswärts und rheinabwärts hergebracht wurden. Eine ganze Flotte von Schiffen lag längs des Rheinufers, welche unerschöpfliche Massen Weins aus der weinreichen Landschaft herbeigeführt hatten. Und nicht anders war es mit Getreide, Brot, Schlachtvieh und Geflügel. Damit man aber von dem unbeschreiblichen Auswande sich einen Begriff machen kann, will ich nur eins der geringsten Dinge anführen, um davon auf die größeren schließen zu lassen. Es waren dort zwei große Häuser errichtet, in welchen sich große Räume befanden, die durchweg mit Querstangen versehen waren. Diese Häuser waren von unten bis oben mit Hähnen und Hennen angefüllt, so daß fein Blick durch sie hindurchzudringen vermochte, znr größten Verwunderung vieler, welche kaum geglaubt hatten, daß soviel Hühner überhaupt vorhanden wären. Wohl bedurfte man so gewaltiger Vorräte, denn drei Tage lang sollte die Masse der Fürsten und Edlen, der Einheimischen und Fremden als Gäste des Kaisers bewirtet werden. Und welche Menschenmassen waren außer den geladenen Gästen noch zu erwarten! Fahrende Sänger und Dichter, Spielleute und Gaukler wurden durch die Festlichkeiten aus weiter Ferne herbeigelockt, in der Hoffnung, von der Freigebigkeit des Kaisers und der Fürsten reichen Gewinn zu haben. Auf siebzigtausend schätzte man die Zahl der Ritter und Krieger, und dazu kam noch das Heer der Geistlichen und der Leute niederen Standes. Am ersten Pfingstseiertage schritt Kaiser Friedrich mit seiner Gemahlin Beatrix im Schmucke des kaiserlichen Stirnreifes in feierlicher Prozession und geleitet von einem glänzenden Gefolge zu der in der Mitte des Lagers errichteten Kirche. Mit der königlichen Krone auf dem Haupte folgte ihnen König Heinrich. In ebenso stattlicher Prozession verließen sie auch nach der Messe die Kirche. Glänzende Gastmähler schlossen den ersten Festtag, bei welchen der Dienst des Mundschenken

7. Heimatkunde als Mittelpunkt des gesamten Unterrichts im dritten Schuljahre - S. 86

1907 - Dresden : Huhle
— 86 - Was ist das Gegenteil von einer hügeligen Fläche? Malt einen Hügel an die Tafel! Wozu eignen sich diese Hügel? (Gebüsche.) Wenn eine Reihe Hügel unter sich im Zusammenhange stehen, so redet man von einer Hügelkette — wie ist man auf diesen Ausdruck gekommen? Faßt zusammen, welches die Kennzeichen eines Hügels sind! Der Hügel ist eine Bodenerhebung von geringer Höhe und wenig Umfang. Noch an einer dritten Bodenerhebung sind wir vorübergegangen — welche meine ich wohl? Wo waren solche Halden? Wie sind die Halden dahin gekommen? Wie nennt der Bergmann die Masse, die er dahin schüttet? Welche Farbe hat dieses tote Gestein? Welche Ver- änderuug war an dem Gestein zu beobachten da, wo die Schächte nicht mehr standen? Welches wird wohl die Ursache sein von dem Zerbröckeln der Steine? Man nennt diese Veränderung „verwittern". Welcher Baum wächst auf dem verwitterten Gestein besonders gut? Wenn wir eine Halde sehen, worauf können wir da stets schließen? Welches Bild gewährt die Halde, wenn der Schacht eingegangen ist? Wo sind aber die Halden noch kahl? Mit welchen Bodenerhebungen können wir die Halden vergleichen? Worin besteht die Ähnlichkeit? Was sind also die Halden? Halden sind Schutthaufen von totem Gestein, das die Bergleute mit aus der Grube bringen. Zum Schlüsse malen wir den Mockritzer Höhenzug in seiner Längen- ausdehuuug an die Wandtafel. Wir haben früher gesehen, daß sich die Höhenlage am besten nach den Gewässern bestimmen läßt; darum nehmen wir den Spiegel des Kaitzbaches als 0 m an. Nach welcher Himmels- gegend sind wir auf dem Heimwege gewandert? Woran habt ihr das recht deutlich gemerkt? (wir hatten die Abendsonne immer vor uns.) Auf welcher Seite der Tafel muß also die Zeichnung beginnen? (der blaue Strich bedeutet den Spiegel des Baches.) Mit welcher Kreide soll ich malen? Welchen Ort geben wir auf der ganz langsam steigenden Linie zuerst an? welcher kommt dann? Bei Gittersee, am Abhänge, wollen wir erst einmal das Senkblei anlegen: wir sind schon über 100 m gestiegen. Wir setzen die Linie fort bis zum Hoffnungsschachte. Bis da- hin sind es 200 m Steigung — und nun geht es steil hinab ins Poisental. B. Welches waren die unbedeutendsten Erhebungen? Mit welchem Worte ist Hügel jedenfalls verwandt? Hügel heißt so viel wie kleine Höhe. Was für Hügel haben wir kennen gelernt? Maulwurfs- Hügel, Grabhügel, Sandhügel, Lehmhügel, Erdhügel. Welches sind die Kennzeichen der Hügel? Was für eine Bodenerhebung ist also der Hügel? Der Hügel ist eine Bodenerhebung, die nur geringe Höhe hat. Setzt jetzt „Bodenerhebung" zuerst! Wie unterscheidet sich der Hügel von dem Höhenzuge? Fügt nun hinzu, daß der Hügel auch nur geringen Umfang hat! Als was für eine Gegend bezeichnen wir unsre Umgebung, da wir bald auf-, bald abwärts gehen müssen? Was

8. Heimatkunde als Mittelpunkt des gesamten Unterrichts im dritten Schuljahre - S. 93

1907 - Dresden : Huhle
- 93 — Die Fahrt hat nur drei Minuten gedauert, und doch sind die Berg- lente jetzt 500 m tief in der Erde. Wo ist aber jetzt der Bergmann? (da wo die Kohle liegt.) Wie könnte man darum diesen Ort nennen? Der Bergmann hat aber für Lagerstätte einen andern Ausdruck: Flöz. Welche Richtung hat das Kohlenflöz? Wie hoch ist dieses Flöz? Das könnt ihr angeben, wenn ihr es mit der Größe des Bergmanns vergleicht. Vergleicht das Flöz noch mit der Schulstube in bezug auf Höhe! (4—6 m) Was macht nun dieser Bergmann? Was macht er, wenn er die Kohle nicht mit der Hacke loshauen kann? Wie werden solche Bergleute genannt, die die Kohle loshauen? (Hauer — Häuer.) Was machen nun andre Bergleute? Wohin tragen sie die mit Kohlen gefüllten Körbe? Wie nennt der Bergmann diese eisernen Wagen? Beschreibt einen solchen Hund! Wohin befördern die Bergleute nun diese Hunde? Was haben also diese Bergleute nur zu machen? Wie werden sie darum heißen? Sind genug beladene Hunde aneinander gehängt, so wird ein Pferd vorgespannt, und der so entstandene Zug wird nun auf Schienen dahin gefahren, wo die Bergleute herein- gekommen sind (jetzt wird dieser Kohlenzug elektrisch in Bewegung gesetzt). Zwei Hunde werden dann auf das Fördergerüst gestellt und von der Dampfmaschine emporgezogen. Nun sehen wir noch eine dritte Art von Bergleuten; diese bringen Holzpfosten und bauen sie dahin, wo eben Kohle losgesprengt worden ist — wozu werden diese so fest eingekeilt? Die obere Kohle (wie heißt sie?) Dachkohle (grau und hart) soll gehalten werden, bis — nach und nach — der Berg- mann sie hereingeholt hat — (woher denn?) vom hangenden Gebirge; daran hing sie. Dieses Gebirge ist fest ans Sand und Ton zusammen- gefügt. Darum hält es fest, wenigstens eine längere Zeit. Wie werden diese Bergleute heißen? Was haben die Zimmerlinge dann noch zu tun? Wie weit reicht dieses Kohlenlager? Das könnt ihr daraus schließen, wo Kohlen verkauft werden — nennt diese Orte! Was liegt nun über und unter der Kohle? Wo habt ihr solche Steine gesehen? Auf diesem Bilde seht ihr drei solche Flöze übereinander; aber nur aus dem einen Kohlenlager holt der Bergmann die Kohlen; die beiden andern sind so schwach, daß der Bergmann sagt, sie sind nicht abbau- würdig. Wie mächtig ist ein solches Flöz? Wir merken uns: Die in der Erde befindlichen Kohlenlager nennt der Bergmann Flöze. Was haben die Bergleute erst machen müssen, ehe sie Kohlen aus der Erde bringen konnten? Welche Richtung hat diese Vertiefung? Bei dem „Mariaschachte" ist dieses Loch ausgemauert, weil viel Wasser hereindrang. Erst nachdem diese senkrechte Öffnung bis auf das Kohlen- flöz reichte, konnte der Abbau der Kohlen beginnen. Auch für diese Öffnung hat der Bergmann einen besondern Namen: er nennt sie den Schacht (schieben — schaufeln — Schacht.) Weil er auf einen Fahrstuhl hinein- und herausfährt, vorwärts kommt nach der Höhe und der Tiefe — befördert wird — wie wird er ihn da nennen? Was wird dort auch zutage gefördert? Vor 20 Jahren konnten in Burgk,

9. Heimatkunde als Mittelpunkt des gesamten Unterrichts im dritten Schuljahre - S. 134

1907 - Dresden : Huhle
— 134 — Zweiter Anhang. Viii. Schuljahr: Geologischer Aufbau der Heimat. I. Was erzählt uns die Steinkohle aus der Kindheit unsrer Heimat? 1. Ich habe meine Abstammung im Pflanzenreiche; denn ich gcbe euch beim Verbrennen, wie das Holz, Licht und Wärme, entwickle Rauch und lasse Asche zurück; mitunter zeige ich noch deutlich das Holzgefüge und den zelligen Bau der Pflanze; bei chemischer Untersuchung gebe ich dieselben Bestandteile wie das Holz; meine Unterlage gleicht dem von Wurzeln durchzogenen Erdboden, und in dem auf mir ruhenden Gesteine sind oft noch Abdrücke von Blättern zu sehen; ja sogar ganze Baumstämme hat man in meinem Lager gefunden. 2. Die Pflanzen, denen ich meinen Ursprung verdanke, waren riesige Farnkräuter und Schachtelhalme, Schuppen- und Siegelbäume, Bäume, die heutzutage nicht mehr auf der Erde wachsen. Die Üppigkeit dieses Urwaldsdickichts war bedingt durch viel größere Wärme, größere Feuchtigkeit und Kohlensäuregehalt der Luft. 3. Das Meer hat diese mächtigen Waldungen begraben, und der Druck von oben und die Wärme von unten hat sie in Kohle verwandelt. Einen ähnlichen Vorgang, wenn auch in viel kleinerem Maßstabe, beobachtet ihr bei Herstellung der Holz- kohle. 4. Ich bin derjenige Brennstoff, der die meiste Heizkraft besitzt, weil ich die meisten Sonnenstrahlen in mich aufgenommen habe. Torf und Braunkohle können sich in dieser Beziehung nicht mit mir vergleichen. 6. Vor tausend und aber tausend Jahren, ehe noch ein menschlicher Fuß auf der Oberfläche der Erde wandelte, hat mich der gütige Schöpfer bereits in die Tiefe eurer Heimat versenkt. 7. Alle Mineralien, die wie ich vom Feuer verzehrt werden können, sind meine Verwandten. Mit unsrem Familiennamen nennen wir uns brenn- bare Mineralien oder Brenze. Was einst im Strahl der Sonn' erwuchs zu grüner Pracht und verschüttet ward ins starre Grab der Erde, wird heraufgeholt aus taufendjähr'ger Nacht, daß es wieder uns zu Licht und Wärme werde! Ii. Der Sandstein setzt die Erzählnn g aus der Kindheit unsrer Heimat fort. 1. Die Oberfläche der Erde wird beständig durch Sturm und Regen, Frost und Hitze, Schnee und Eis zerstört. Solche Gesteinstrümmer, die von der Erde abgelöst und im bewegten Wasser gerundet und zermahlen worden sind, heißen Kies, Sand und Schlamm. 2. Der Sandstein sagt: Ich bin, wie Ton- schiefer und Konglomerat, aus Gesteinstrümmern entstanden, die durch Druck und Einsickerung des Wassers zu Stein verhärtet wurden. 3. Davon, daß ich ein Ablagerungsgestein bin, könnt ihr euch auch noch dadurch überzeugen, daß in mir Tiere und Pflanzen eingebettet sind, welche einst im und am Meere gelebt haben. 4. Der Trümmerschutt der Gebirge und die Niederschlagsgesteine aus Wasserfluten der Vorzeit, vermengt mit den Resten untergegangener tierischer Gebilde, zeigen, daß das Meer viele Jahrtausende in eurer Heimat geherrscht hat. Iii. Was, uns weiter der Kalkstein erzählen kann. 1. Ich bin wie die Kreide aus Überbleibseln von einst hier lebenden Tieren entstanden. 2. Wie die Pflanzen, so bilden auch Tiere oft dicke und ausgedehnte Ablagerungen auf der Erdobcr- fläche. 3. Wie der Sandstein mit seinen Verwandten, so erinnere auch ich euch mit meinem großen Verwandtenkreise daran, daß ihr in eurer Heimat oft auf Meeresboden wandelt. Iv. Wie die Syenitsteinbrüche des Plauenschen Grundes diese Erzähluug fortsetzen. 1. Wir verdanken unser Dasein den Wirkungen der Hitze im

10. Heimatkunde als Mittelpunkt des gesamten Unterrichts im dritten Schuljahre - S. 135

1907 - Dresden : Huhle
135 Innern der Erde, 2. Die unterirdischen Kräfte müssen sich mehreremal in eurer Heimat geltend gemacht haben, indem sie in feurigen Strömen Syenit und Granit, Porphyr und Basalt hervorbrechen ließen. V. Wie Feuer und Wasser abwechselnd die seste Erdrinde nnsrer Heimat gebildet haben. 1. Die ursprünglichste Erstarrungsform des Erd- kerns sind Gneis und Tonschiefer. 2. Dreimal ist dann die Steinkohleninsel aus dem Meere aufgestiegen und hat eine üppige Pflanzenwelt hervorgebracht, die dann in das nasse Grab versinken mußte. 3. Abgesehen davon, daß die Erdkruste mehreremal gehoben worden sein muß, so daß sie über den Spiegel des Meeres emporstieg, sind die Gesteinsschichten durch Ausbrüche des feuer- flüssigen Erdinnern verschoben und zerbrochen worden. 4. Noch später haben sich die kolossalen Massen im Bereiche des Meeres abgelagert, die wir das Rot- liegende und den Pläner nennen. 5. So haben also Feuer und Wasser mit ihrer gesteinsbildenden Tätigkeit wiederholt an meinem Aufbau gearbeitet. 6. Die geologische Karte stellt unsre Heimat so dar, als wäre die Oberfläche weggenommen und die feste Erdkruste im Querschnitte sichtbar. Vi. Zum Schlüsse lassen wir uns erzählen, wie die feste Erdrinde einen erdigen Überzug bekommen hat. 1. Durch die Aufnahme von Sauerstoff, Kohlensäure und Wasser, erzählen die Steine, verlieren wir unsre Festigkeit und werden in erdige Bestandteile zersetzt: wir sind also der Ver- Witterung unterworfen. Kein Gestein vermag auf die Dauer der Verwitterung zu widerstehen. 2. Darum schließt der erdige Überzug die Erzählung mit den Worten: Ich das jüngste Glied der festen Erdrinde bin entstanden durch die Tätigkeit des Wassers und Verwitterung. Die Arbeit des Landmanns und des Regenwurms hat mich in fruchtbare Ackererde umgewandelt. Nb. Das sind die Ergebnissätze der im vorigen Jahre erschienenen Heimatkunde für das 8. Schuljahr. (Preis: 90 Pf.) Stundenplan für das Hl Schuljahr. (Wöchentlich 18 Stunden.) Montag: Dienstag: Mittwoch: 1. Heimatkunde. Bibl. Geschichte. Naturgeschichte. 2. Deutsch. Deutsch. Deutsch. 3. Schönschreiben. Rechnen. Singen. Donnerstag: Freitag: 1. Bibl. Geschichte. Deutsch. 2. Deutsch. Schönschreiben. 3. Rechnen. Heimatkunde. Bibl. Geschichte. Deutsch. Rechnen. Sonnabend:
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