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1. Heimatkundliche Stoffskizzen für den Unterricht in Stadtschulen teilweise mit Berücksichtigung der Stadt Nürnberg - S. 16

1914 - Nürnberg : Korn
16 wird.) Der Granitstein ist härter als Sand- und Kalkstein. Die Lücken zwischen den einzelnen Steinen werden mit Sand ausgefüllt. Arbeiter mit schweren Holzstößeln rammen die Steine fest und gleich- mäßig in den Sand, daß keiner über den andern hervorragt. Andere Straßen werden weniger fest gebaut. Wo das Erdreich ausgehoben ist, werden große Steinbrocken eingebettet. Auf diesen festen Grund kommen kleine Steine, Sand und Erde. Der Sprengwagen schwemmt den Sand in die Zwischenräume, die schwere Straßenwalze, von vier Pferden gezogen, macht die Oberfläche des Weges glatt. Nach- teile dieser Pflasterung bei Regen und trockner Witterung. Doch auch das Steinpflaster ist nicht immer vorteilhaft in der Stadt. Die darüber hinfahrenden Wagen rasseln und dröhnen, die Pferde- hufe klappern. Dieses Geräusch wird besonders lästig in engen Straßen, in Unterführungen (warum?), auf Straßen und Plätzen, wo viele Fuhrwerke zusammenkommen. Deshalb überzieht man nmnche Straßen mit einer steinharten, ganz glatten Decke, die Straßen werden asphaltiert. Asphalt ist eine Steinart, die, in großen Kesseln erhitzt, flüssig gemacht werden kann und dann auf die Straße gebracht wird. Wenn die Masse erkaltet ist, wird sie wieder hart wie Stein. Nachteile dieses Pflasters bei Schnee und Glatteis. Das geringste Geräusch verursachen die Wagen auf den mit Holzpflaster versehenen Straßen. (Wo Holzpflaster?) Ehe eine Straße hergerichtet wird, werden alle Rohre, die unter der Straße hinlaufen, gelegt. (Kanal, Wasserleitung, Gas, elektr. Kabel.) Die Öffnungen nach der Oberfläche der Straße sind mit eisernen Deckeln verschlossen. Der Weg für die Fußgänger. Die Fußgänger wollen bequem und sicher durch die Straßen gehen. Damit sie den verschiedenen Fahrzeugen nicht ausweichen müssen und nicht in Gefahr kommen, wird zu beiden Seiten des Fahrweges ein Steig gemacht, der nur von Fußgängern, höchstens von Kinder- und kleinen Handwagen benützt werden darf. Das Trottoir. Damit die Wagen von dem Fahrweg nicht auf diesen

2. Lehr- und Lesebuch für Fortbildungs- und Sonntagsschulen - S. 216

1910 - Nürnberg : Korn
216 / Familie auf die Heimkehr des ältesten Mädchens, der Lili oder Waldlilie, wie die Eltern kosend das milde, weiße Töchterchen nennen. Sie war hinüber gegangen zu einem benachbarten Klausner Milch zu erbetteln; denn die Ziegen im Hause sind geschlachtet und verzehrt. Aber es wird dunkel und die Lili kehrt nicht zurück. Der Schneefall wird dichter und schwerer; die Nacht bricht herein und Lili kommt nicht. Die Kinder schreien schon nach der Milch und die Mutter richtet sich auf in ihrem Bette. „Lili!“ ruft sie, „Kind, wo trottest du herum im stockfinstern Wald? Geh heim!“ — Wie kann die schwache Stimme der Kranken durch den wüsten Schneesturm das Ohr der Irrenden erreichen? Je finsterer und stürmischer die Nacht wird, desto höher steigt die Angst um die Waldlilie in den Herzen der Eltern. Es ist ein schwaches, zwölfjähriges Mädchen; es kennt zwar die Waldsteige und Abgründe, aber die Steige verdeckt der Schnee, den Abgrund die Finsternis. Endlich verläßt der Mann das Haus um sein Kind zu suchen. Stundenlang irrt und ruft er in der sturmbewegten Wildnis; der Wind bläst ihm Augen und Mund voll Schnee; seine ganze Kraft muß er anstrengen um wieder die Hütte erreichen zu können. Und nun vergehen zwei Tage; der Schneefall hält an; die Hütte des Bertold wird fast ver- schneit. Sie trösten sich, die Lili werde wohl bei dem Klausner sein. Diese Hoffnung wird zunichte am dritten Tage, als der Bertold nach stundenlanger Mühe die Klause zu erreichen vermag. Lili sei vor drei Tagen wohl bei dem Klausner gewesen und habe sich dann beizeiten mit dem Milchtopf auf den Heimweg gemacht. „So liegt meine Waldlilie im Schnee begraben,“ sagte der Bertold. Dann geht er zu den anderen Holzern und bittet, wie dieser Mann noch nie gebeten hat, daß man komme und ihm das tote Kind suchen helfe. Am Abend desselben Tages haben sie die Waldlilie gefunden. Abseits in einer Waldschlucht, im finsteren, wild verflochtenen Dickicht junger Fichten, durch das keine Schneeflocke zu dringen vermag, auf den dürren Fichtennadeln des Bodens, inmitten einer Rehfamilie von sechs Köpfen ist die liebliche, blasse Waldlilie gesessen. Das Kind hatte sich auf dem Rückwege in die Wald- schlucht verirrt, und weil es die Schneemassen nicht mehr überwinden konnte, verkroch es sich zur Rast unter das

3. Lehr- und Lesebuch für Fortbildungs- und Sonntagsschulen - S. 17

1910 - Nürnberg : Korn
17 16. Unsere Wohnung. Das Haus muß man gegen Wind und Wetter schützen; aber dabei ist es nicht gleichgültig, wie dies geschieht. Feuchtigkeit im Hause ist unser größter Feind; Licht und Luft sind unsere besten Freunde. Ein gutes Haus muß daher dem Licht und der Luft möglichst viel Eingang gewähren, der Feuchtigkeit aber so wenig wie möglich, und zwar nicht allein dem von oben kommenden Wasser sondern auch dem von unten eindringenden. Wenn nämlich das Haus unmittelbar auf feuchtem Boden steht und nicht unterkellert ist, dann kann das aufsteigende Wasser viel leichter die Mauern und das Holzwerk durchziehen. Doch bei jedem neuen Hause, auch wenn es auf vollkommen trockenen Boden gebaut ist, sind die Mauern eine Zeitlang feucht. Zur Bereitung des Mörtels wird eine große Menge Wasser gebraucht, das allmählich verdunsten muß. Dies geht indes nicht so schnell; ehe eine neue Mauer durch und durch trocken ist, ver- gehen gewöhnlich mehrere Monate; darum sind neue Häuser feucht und ungesund. Unsere Mauern schließen, solange sie trocken sind, die Außen- welt nicht ganz aus, lassen vielmehr frische Luft in die Zimmer durch. Die Zufuhr von frischer Luft durch die Mauern hört aber ganz auf, wenn die Mauern feucht sind, und darum ist ein feuchtes Haus weniger luftig als ein trockenes. Daraus folgt, daß es für jemand, der ein feuchtes Haus bewohnt, nötiger ist gut zu lüften, als für jemand, der in einem vollkommen trockenen Hause wohnt. Je mehr Licht und Luft in ein Haus kommen kann, desto besser ist es. Wer beides ausschließt, schließt damit oft auch die Gesundheit aus. Es gibt Leute, welche sich gewissermaßen vor jedem Sonnenstrahl fürchten, und die, sobald die Sonne auf ihre Fenster scheint, die Vorhänge herablassen oder die Fensterläden schließen, weil sie es zu warm oder das Licht zu grell finden. Nun muß man zwar die Augen gegen allzugrelles Licht schützen; aber im allgemeinen bekommen unsere Häuser eher zu wenig als zu viel Licht. Ein anderes Erfordernis in einem Hause ist die Reinlichkeit, die indes gerade nicht im Scheuern mit Anwendung großer Wasser- mengen besteht; denn eine solche Reinlichkeit schadet oft mehr, als sie nützt, weil sie zu viel Feuchtigkeit ins Haus bringt. Diese dringt dann unter die Steinplatten oder in die Risse und Fugen des hölzernen Fußbodens. Ein nasser Scheuerlappen nimmt den Schmutz, wenn er nicht in dicken Lagen vorhanden ist, ebensogut und leichter weg als eine Sturzflut von Wasser. Lehr- und Lesebuch für Fortbildung;- und Sonntagsschulen.

4. Lehr- und Lesebuch für Fortbildungs- und Sonntagsschulen - S. 19

1910 - Nürnberg : Korn
19 Die Gesundheit unserer Wohnung hängt ferner ab von der darin herrschenden Wärme und von den Mitteln, durch welche wir künstliche Wärme in unsere Häuser bringen. Denn einen großen Teil des Jahres hindurch reichen wir mit der natürlichen Wärme der Außenluft nicht aus, sondern müssen die Luft in unseren Wohnungen durch Heizen erwärmen, was in der Regel durch Öfen geschieht. Bei dem gewöhnlichen Ofen liegt das Feuer auf einem Rost in einem eisernen Behältnis und steht vermittelst des Ofenrohrs mit dem Schornstein in Verbindung. Die Ausstrahlung der Wärme in das Zimmer findet durch die heißen Eisen- und Stein- platten des Ofens statt; außerdem wird die Luft, welche mit den -> heißen Wänden des Ofens in Berührung kommt, erwärmt und steigt dadurch in die Höhe. Sie sammelt sich so unter der Decke des Zimmers und breitet sich nach allen Seiten in dem oberen Raum desselben aus; allein dabei verliert sie allmählich ihre Wärme, die sie an die umgebenden Gegenstände abgibt; sie wird dadurch kühler und sinkt längs der Zimmerwände wieder nach unten. Die warmen Luftströmungen, die in einem durch einen Ofen geheizten Zimmer entstehen, können als das Hauptbeförde- rungsmittel der Wärme angesehen werden; sie führen die Wärme besser und gleichmäßiger durch das Zimmer, als dies durch Aus- strahlung allein geschieht. Es gibt jetzt eine große Anzahl von Osenarten. Einige sind bestimmt, nicht allein das Zimmer zu erwärmen sondern auch frische Luft herbeizuführen. Man hat sie dazu so eingerichtet, daß die Luft, welche rund um den Ofen aufsteigt, unmittelbar von außen kommt. Solche Öfen heißen Ventilationsöfen. Nach Huizinga-Jütting. 17. Die Behandlung der Betten. Die Betten sind nicht nur ein wertvoller sondern auch ein wichtiger Artikel in einer Haushaltung. Gleich nach dem Aufstehen muß man alle Betten aufschlagen oder auf Stühlen ausbreiten und bei geöffnetem Fenster eine Zeitlang auslüften. Es wäre ein großer Fehler, die noch warmen Betten gleich wieder zuzudecken und so die darin befindlichen Ausdünstungen festzuhalten. Je luftiger das Bettzeug behandelt wird, um so zuträglicher ist es für die Gesundheit. Vom Frühjahr bis zum Herbst sind die Federbetten, Matratzen und wollenen Decken bei gutem, sonnigem, jedoch nicht zu heißem Wetter mehrmals im Freien aufzuhängen oder aus trockenen Unterlagen zu lagern, wiederholt zu wenden und dabei

5. Lehr- und Lesebuch für Fortbildungs- und Sonntagsschulen - S. 128

1910 - Nürnberg : Korn
Wehe, wenn sie losgelassen, wachsend ohne Widerstand, durch die volkbelebten Gassen wälzt den ungeheuren Brand! Denn die Elemente hassen das Gebild der Menschenhand. Aus der Wolke quillt der Segen, strömt der Regen; aus der Wolke, ohne Wahl, zuckt der Strahl. Hört ihr's wimmern hoch vom Turm? Das ist Sturm. Rot wie Blut ist der Himmel; das ist nicht des Tages Glut! Welch Getümmel Straßen auf! Dampf wallt aus! Flackernd steigt die Feuersäule; durch der Straßen lange Zeile wächst es fort mit Windeseile. Kochend wie aus Ofens Rachen glühn die Lüfte; Balken krachen, Pfosten stürzen, Fenster klirren, Kinder jammern, Mütter irren, Tiere wimmern unter Trümmern. Alles rennet, rettet, flüchtet; taghell ist die Nacht gelichtet. Durch der Hände lange Kette um die Wette fliegt der Eimer; hoch im Bogen spritzen Quellen Wasserwogen. Heulend kommt der Sturm geflogen, der die Flamme brausend sucht. Prasselnd in die dürre Frucht fällt sie, in des Speichers Räume, in der Sparren dürre Bäume, und als wollte sie im Wehen mit sich fort der Erde Wucht reißen in gewalt'ger Flucht, wächst sie in des Himmels Höhen riefengroß. Hoffnungslos weicht der Mensch der Götterstärke;

6. Lehr- und Lesebuch für Fortbildungs- und Sonntagsschulen - S. 179

1910 - Nürnberg : Korn
179 Das ganze Algäu ist zum Heuen wie geschaffen, erklärte kurz und bündig derselbe Bauer. Ringsum auf allen Höhen „von zu unterst bis zu höchst oberst" find Senn- und Heuhütten (so- genannte Henschinten). Fast alle Wiesgründe sind drei-, besonders gute sogar viermähdig. Es ist auch merkwürdig, daß selbst an den steilsten Hängen, bei einer Höhe von 1800 bis 2000 m, wo in den altbayerischen Bergen schon längst der nacktgraue Felsboden hervorlugt, im Algäu noch üppige Grasbüschel (lange Grasschöpfe) wuchern. Auf den Bergtriften weiden allerwärts große Viehherden, deren melodisches Geläute man schon von ferne vernimmt. Es ist wohlgepflegtes, graues, schönes Vieh, Algäuer Rasse. Die Milch von diesem Vieh ist sehr gut, fett und dick — fast wie Rahm von der Milch der mageren Mooskühlein. — Der außer- ordentliche Futterreichtum der Algäuer Bergtäler hat feinen Grund in der Tiefe und im Quellenreichtum dieser Täler; der außerordentliche Futterreichtum der Algäuer Berge aber hat seinen Grund vornehmlich in der Beschaffenheit des Bodens. Dieser besteht vorwiegend aus toureichem, leicht verwitterbarem Fleckenmergel (weichem Mergelschiefer). Durch die rasche Verwitterung des Bodens wird den Pflanzen immer neue Nahrung (Nährerde) geboten. Auf dem fetten, tonigen Mergelboden rinnt ferner das Wasser (gleichviel ob Regen- oder Schneewasser) an der Oberfläche leicht ab; es setzt sich nicht zu tief ein, verteilt sich gut und befruchtet aller- wärts. Schon ein alter Spruch sagt: „Es ist kein Wässerlein so klein, es bringt einen Zentner Heu dir ein." Die Wäsferlein benagen und zersägen die Erdrinde und tragen ans diese Weise zur Herbeischaffung neuer Nährerde bei. Es darf endlich nicht vergessen werden, daß die Berghänge im Algäu nicht so schroff und steil sind wie in den bayerischen oder Salzburger Alpen. Der Getreidebau ist im Algäu trotz des guten Bodens nicht von Bedeutung. Die frühen und rauhen Nachtfröste im Herbst, wie es die hohe Lage am Nordrande mit sich bringt, find da hinderlich. Nur Hafer — das Futtergetreide — gedeiht ziemlich gut. Auch der Kartoffelbau erwies sich auf dem fetten Boden nicht ergiebig; Kartoffeln brauchen, damit sie schön mehlig werden, trockenen, durchlässigen Boden (magere Sanderde); der Algäuer Boden ist ihnen zu fett. Nach F. I. Bronner. 120. Besuch einer Käserei zu Sonthofen im Algäu. Es war ein trüber, regnerischer Tag. Wir konnten nicht daran denken einen Berg zu besteigen. Unser Sonthofener Quartierherr meinte darum: Um die Langeweile zu vertreiben, 12*

7. Die Heimatskunde im ersten Schuljahre oder Einführung des sechs- bis siebenjährigen Kindes in das Natur- und Menschenleben - S. 37

1868 - Wismar [u.a.] : Hinstorff
37 der mannigfaltigen Geschöpfe des Thier- und Pflanzenlebens, als auch auf die Entstehung und Entwickelung derselben, auf sein Ver- hältnis zu ihnen und auf ihr Verhältnis zu einander, auf die Schön- heit ihrer Form und auf ihren wundersamen Bau, daß es sich eine unversiegliche Quelle der Freude erschließen und an der Betrachtung der Werke des Höchsten diesen selbst kennen und lieben lerne. Des- halb muß es auch in diesem Monat hinausgeführt werden ins Freie und den himmlischen Hauch der Nähe Gottes aus der Quelle empfangen. Dabei würde die Aufmerksamkeit der Kinder vorzugsweise auf folgende Punkte zu lenken sein: 1. Auf den Gras wuchs der Wiese und Weide und aus die Heuwerbung. 2. Auf den L>tand der Saaten, sowohl der Getreide- als der Kartoffel- und Flachsfelder. 3. Auf den Wald oder in Ermangelung dessen auf die am Wege und auf dem Felde stehenden Bäume und Büsche. 4. Auf die Thiere des Waldes und Feldes, auf den Pflan- zen, in der Erde und in dem Wasser. Die Reichhaltigkeit dieses Stoffes erfordert für die genauere Betrachtung in der Schule eine Beschränkung, und die Ueberschrift zu diesem Monat giebt schon an, welcher Punkt das specielle Thema der nächsten Wochen sein soll. 1. Standort der Bäume. Außer vielem Andern haben wir neulich auch eine Menge Bäume gesehen. Auch sonst habt ihr sie schon an manchen Stellen bemerkt. Sagt mir jetzt, wo wir welche antreffen. 1. Im Garten. Bäume, die im Garten stehen, heißen Gartenbäume. Nennt solche! Wie kommen sie dahin? Was für Bäume pflanzt man vorzugsweise in den Garten? Ein Garten, in welchem nur Obstbäume stehen, heißt Obstgarten. In einigen Gärten stehen auch Bäume in einem Hauke von Glas. Sie wach- sen dann aber nicht in der Erde, sondern in einem großen Kübel, wie wir ja auch kleinere Pflanzen in einem Blumentopf haben. So ein Haus nennt man ein Treibhaus. Den Bäumen aber, die man darin hat, ist es im Winter bei uns zu kalt. Dann heizt man das Treibhaus und belegt die gläsernen Wände und das gläserne Dach mit Brettern. Im Sommer trägt man die Bäume dann mitunter ins Freie oder öffnet die Fenster, daß die frische Sommerluft hinein kommen kann. Solche Bäume sind z. B. der Citronen- und der Pomeranzenbaum, die Palmen rc. 2. Vor dem Hause. Vor wessen Hause stehen hier bei uns Bäume? Was geschieht zuweilen mit ihnen, damit sie nicht zu groß werden? 3. An der Chaussee und am Wege. Hier stehen sie ge- wöhnlich in Reihen zu beiden Seilen und gleichweit von einander entfernt. Das ist z. B. der Fall auf der Chaussee nach Schw., auf der nach D., auf dem Wege nach dem Schützenhause, auf dem

8. Die Heimatskunde im ersten Schuljahre oder Einführung des sechs- bis siebenjährigen Kindes in das Natur- und Menschenleben - S. 93

1868 - Wismar [u.a.] : Hinstorff
Treppe mit dem übrigen Hause verbunden. Nur in kleineren Häu- sern oder in Ställen und Scheuern steigt man mittels einer Leiter hinauf. Eine Treppe ist aber bequemer als eine Leiter und für Kinder und schwache Leute nicht so gefährlich wie diese. Der Boden des Hauses dient oft zur Aufbewahrung der Feuerung oder solcher Sachen, die man nicht gern in den Stuben hat, z. B. alte Mobilien und dergl. Oft packt man auch Korn, Heu und Stroh darauf. Bei vielen Böden führt eine Luke nach der Straße. Oberhalb der Luke ist dann oft eine Winde ange- bracht, mittels der man Torf, Säcke rc. auf den Boden zieht. Ohne diese Einrichtung müßte man Alles, was hinauf geschafft werden soll, durch das Haus tragen, was viel mehr Mübe und Zeit er- forderte und viel Schmutz und Unreinigkeit in die Wohnung brin- gen würde. — Auf zwei Seiten ist der Hausboden vom Dach ein- geschlossen, das deshalb schräge gestellt ist, damit das Wasser, wenn es regnet, daran herunter laufen kann. Die Fenster des Hauses sind nicht bloß zum Hinaussehen angebracht, sondern haben außerdem noch einen doppelten Zweck, g. Sie sollen das Tageslicht hereinlassen, damit man nicht nöthig hat, fortwährend Licht zu brennen. Darum hat man auch das durchsichtige Glas dazu gewählt und nicht etwa durchscheinendes Papier oder Horn, und eben daher verwendet man gerne farbloses Glas dazu und kein blaues und rothes, b.. Sie sollen den Zu- tritt der frischen Luft in die Stube befördern. Deshalb sind sie auch so eingerichtet, daß sie geöffnet werden können. Weshalb aber drehen sich beim Oeffnen die Fensterflügel meistens nach außen und nicht nach innen? Und weshalb macht man die Angeln lieber in das Futter des Fensters als in den Fensterpfosten? Zur Erwärmung des Zimmers während des Winters dienen die Oesen. Damit der Rauch nicht in die Stube dringt, geht ein eisernes Rohr (warum wol ein eisernes?) vom Ofen in den Schornstein. Auch vom Herd in der Küche steigt der Rauch in einen solchen. Auf dem Lande fehlt er aber oft. Dann muß der Rauch durch die Thür gehen, und Diele und Stube sind oft ganz voll davon. 2. Bewohner des Hauses. In deinem Hause leben außer dir noch Vater und Mutter — deine Eltern; Schwester und Bruder — deine Geschw ister; Tante und Großvater — deine Verwandten; Knecht und Mäd- chen — die Dienstboten; Geselle und Lehrling — die Gehül- fen. Sie alle sind Menschen und dir ähnlich an Gestalt und Kräften. Außer ihnen bewohnen aber noch andere Geschöpfe das Haus. Es sind die Thiere: Katze und Hund. Kuh und Pferd, Gans und Ente tc. Den Menschen dient das Wohnhaus, den Thieren meistens der Stall als Aufenthaltsort. Auf dem Lande sind Wohnhaus und Stall aber oft in einander gebaut und Mensch und Thier wohnen dann unter einem Dach. Von den Thieren hast du schon in den Monaten Mai und September Mancherlei gehört. Jetzt sollst du auch etwas vom Menschen lernen.

9. Die Heimatskunde im ersten Schuljahre oder Einführung des sechs- bis siebenjährigen Kindes in das Natur- und Menschenleben - S. 116

1868 - Wismar [u.a.] : Hinstorff
— 116 - eine Schneedecke. Auch an die Dächer der Häuser, an die Zweige der Bäume und an andere Dinge im Garten und auf dem Felde heften sie sich an. Das sieht oft prachtvoll aus, namentlich bei einigen Bäumen, z. B. bei den Tannen. Wehl der Wind beim Schneien, so nennt man das ein Schneegestöber. Dann wird die Decke nicht überall gleichmäßig vertheilt, stellenweise bleibt gar nichts liegen, und stellenweise wehen große Hausen zusammen. Ge- schieht das auf den Straßen unserer Stadl oder auf den Wegen draußen vor derselben, so hat man Mühe, hindurch zu kommen, und oft muß erst Bahn geschaufelt werden, bevor die Passage frei ist. Reisende kommen beim Schneegestöber leicht in Gefahr, sich zu ver- irren oder gar ihr Leben zu verlieren, indem sie vor Ermattung liegen bleiben oder in Gräben versinken und verschüttet werden. Der Schnee Hai eine schöne weiße Farbe, die man schnee- weiß nennt. Nur wenige andere Dinge sehen ebenso aus, z. B. die Kronenblätter der weißen Lilie; das zu Schaum geschlagene Eiweiß; seiner, weißer Zucker rc. Wenn die Sonne auf den Schnee lcheint, so blendet der Schein uns. Er glänzt und glitzert dann, als bestände er aus lauter kleinen Glasstücken. Wer aber lange daraus sieht, der schadet seinen Augen. Als der Landmann im Herbste seinen Roggen und Weizen säete, da dachte er auch an den Schnee- Ihr habt später ja selbst die kleinen zarten Blätter gesehen, die aus dem Korn entstanden. Was würde wol daraus werden, wenn sie bei strengem Frost so unbedeckt draußen stehen müßten? Erfrieren doch oft Sträucher und Bäume (so daß man sie zur Lorsicht mit Stroh umwickelt, z. B. die Rosensträucher), wie sollten die kleinen Halme e6 aushalten können? Nun aber breitet sich eine Schneedecke darüber aus, und ist es auch kalt darunter, so ist es doch nicht so kalt, als wenn sie fehlte. Nur selten leiden die jungen Pflänzchen vom Frost, wenn sie vom Schnee bedeckt werden. Der Schnee ist zwar selbst kalt; wenn er aber auf den Pflanzen liegt, so halt er die Kalte der Lust von ihnen ab und erwärmt dadurch. Aus demselben Grunde be- deckt man auch erfrorene Menschen mit Schnee, wenn man glaubt, daß noch Leben in ihnen ist. So gewährt uns der Schnee also großen Nutzen; denn wenn daö junge Korn erfröre, woher sollten wir dann im nächsten Jahre Brot nehmen? Neben dem Nutzen haben wir aber auch mancherlei Vergnügen durch ihn. Dahin ge- hören die Schlittenfahrten, das Sch n ee b a l lw e r fe n, daö Bauen eines Schneemanns, einer Festung re. Der Schlitten. Du hast einen Schlitten. Wenn die Schule nun aus ist und du deine Aufgaben gelernt hast, so nimmst du ihn und fährst dich, indem du dich darauf setzest und ihn von einer Anhöhe hinunter laufen lässest. Aber auch Andere kannst du damit fahren. Dann mußt du ihn ziehen oder schieben. Weil du nun mit deinem Schlitten fahren kannst, so ist er ein Fahrzeug. Auch der Wagen

10. Die Heimatskunde im ersten Schuljahre oder Einführung des sechs- bis siebenjährigen Kindes in das Natur- und Menschenleben - S. 118

1868 - Wismar [u.a.] : Hinstorff
118 - Wasser, damit er recht fest werde. Sobald aber Thauwetter ein- tritt, fangt auch er an zu schmelzen. Dann wird aus ihm, wie aus allem Schnee, Wasser. 2. Das Eis. a. Die Blumen a m Fenster. Wenn du des Morgens auf- stehst, und du willst wissen, wie es draußen aussteht, so'gehst du gewöhnlich arrs Fenster. Das würde dir heute Morgen aber wenig geholten haben, denn oie Scheiben waren zugefroren. Wenn das ist, so sind sie mit einer dünnen Eisdecke überzogen, die grauweiß aussieht und allerlei Blumen und Blätter zeigt, wie an einer Ta- pete. Das sind die Eisblumen. Herabnehmen vom Fenster kann man sie nicht; auch haben sie keinen Geruch und erfreuen uns nur durch ihre schöne Form. So schön wie die Garten- und Feldblumen sind sie aber doch nicht. Wie mögen sie nur ans Fenster gekom- men sein? Wenn du jetzt unsere Schulfensier ansiehst, so bemerkst du auch etwas daran. Es ist Schweiß. Wie kommt der dahin? Stelle dich einmal an diese (nicht mit Schweiß bedeckte) Scheibe und hauche deinen Athem leite daran! Du bemerkst dann, daß sich da- durch Schweiß absetzt. Dasselbe wirst du gewahr, wenn du deine Tafel anhauchst. Wenn du nun auf deiner Bank sitzest, so kann dein Athem die Scheibe zwar nicht erreichen; aber er geht dann in die Luft und zieht durch sie hindurch, bis er sie erreicht hat. Dann setzt er sich als Wasser daran. Wird nun heute Abend die Schule geschlossen, io kühlt die Stube allmählig ab. Dann gefriert der Schweiß, und wir sehen ihn in der Gestalt von Blumen und Blät- tern, die bei zunehmender Wärme wieder verschwinden und zu Wasser werden. So wie es hier in der Schule ist, so geschiehl's auch in deinem Hause. Achte nur heute Nachmittag nach der Schulzeit darauf, vielleicht wirst du dabei gewahr, auf welche Weise das Frieren geschieht, und sage mir dann morgen, was du gesehen hast.*) b. Die Eiszapfen am Dach. Wenn du dir das Dach des gegenüberliegenden Hauses ansiehst, so bemerkst du an den unter- sten Dachsteinen eine Reihe bald kleinerer, bald größerer Eiszapfen. Sie sind länglich rund, unten spitz und oben breiter, ähnlich wie ein umgekehrter Zuckerhut. Damit wir sie noch genauer betrachten können, habe ich einen mitgebracht. Er ist kalt anzufühlen, hat keine Farbe — ist also farblos und etwas durchsichtig. Jetzt, da ich ihn in der Hand halte, fangt er an zu schmelzen. Meine Hand *) Der Lehrer vergesse natürlich nicht, am nächsten Tage nachzufragen, wer die Beobachtung gemacht hat. Sind die Fensterscheiben während der Unterrichtsstunde, iu der das Vo> stehende besprochen wird, in der Schule gefroren, so kann die Beob- achtung auch gleich gemacht werden. Man bläst dann mittels des Athems ein Loch in die Eisdecke und wartet, bis sich die Lücke wieder mit Eis zu füllen anfängt. Zunächst bilden sich am Rande kleine Eisspitzen, die nach und nach größer werde» und endlich ziemlich rasch als Eisstrahlen üeer die leere Fläche schießen, Seitenarme bekommen und nach einiger Zeit die Oeffnung bedecken. Bei starker Kälte geht es natürlich rascher, als bei gelindem Frostwetter.
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