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1. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 104

1865 - Eisleben : Reichardt
104 1152—1190 Friedrich I Bnrbarossa Konrads Neffe. Sein Hauptbestreben war, die kaiserliche Autorität in Italien aufrecht zu erhalten, wo sich die lom- bardischen Städte, besonders Mailand, ungehorsam zeigten. (1156) Heinrich der Löwe erhält auch Baiern zurück Oestreich wird Herzogthum. Heinrichs Besitz reichte nunmehr von der Nordsee bis an die Alpen, v) Der östreichische Markgraf Heinrich Ja- so - mir - Gott wird für den Verlust Baierns durch das Land ob der Enns und den östr. Herzogstitel entschädigt. (Sein Bruder Otto v. Freisingen, der Biograph Frie- drichs I.) 1154—1176 Friedrich Barbarossa's Kämpfe in Ita- lien. Er unternahm im Ganzen sechs Römerzüge^ Auf dem ersten zerstörte er Tortona, ließ sich in Pavia mit der eisernen und in Rom mit der Kaiserkrone krönen, w) Aus dem Rückwege entgeht er glücklich den Nachstellungen der Italiener, x) 1162 Zerstörung von Mailand. Die Mailänder hatten das zerstörte Tortona wieder auf- gebaut und das dem Kaiser treue Lodi zerstört. Nach vierwöchentlicher Belagerung (1158) hatten ste demüthig dem Kaiser Gehorsam gelobt, nach seinem Abzüge aber sich wieder empörte, durch Papst Hadrian Iv. ausgehetzt. y) Rach zweijähriger Belagerung unterwarfen sie sich, muß- ten aber answandern und sich in 4 offenen Flecken nieder- lassen. Die Stadt unter Beihilfe der gekränkten Nach- barstädte zerstört. < 1167) Der lombardische Städtebund unter dempapst Alexander Iii. Zu harter Druck der kaiserlichen Statthalter lpodesta). Die oberitalischen Städte vereinigen sich, Mailand wird wieder aufgebaut, während Friedrich den Papst Al exander z) aus Rom vertreibt; doch zwingt ihn die v) Hauptstädte Braunschwelg, Bardewiek, München. w) Durch Hadrian Iv., dem er den Ketzer Arnold von Brescia zur Verbrennung ausgeliefert hatte. — Nach der Krönung Ueber- fall der Römer. (H. d. L.) x) Beim Uebergang über die Etsch lveronesen) und in den tridentiner Alpen. (Ritterburg des Alberich, Otto v. Wittelsbach.) y) Vorzüglich, weil F. die mathildische Erbschaft dem Welf v. Altars gegeben hatte. z) Schon als Kardinal Roland hatte er den Kaiser durch geistlichen Hochmuth erzürnt.

2. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 151

1865 - Eisleben : Reichardt
1 — 151 — ven, 1 Kammer und der Rath der Alten. (Lin Aufstand des Lölkes wurde von dem jungen Napoleon Bona- parte aus Corsica i) mit Kartätschen medergeschmettert. 1796 Jonrdan und Moreau durch den Erzherzog Karllr) ans Deutschland vertrieben. Napoleons Siege in Italien. Er schlug die Sardinier bei Millesimo, die Oestreicher bei Lodi «Erstürmung der Addabrücke) und Arcóle. Nach der Einnahme von Mantua dringt er in Steiermark ein und bedroht Wien. Waffenstillstand vvn Leoben, daraus nach der Einnahme von Venedig 1797 Friede zu llampo Formio Oestreich trat Belgien und Nkailand an Frankreich ab, wurde aber durch Venedig und dessen Besitzungen Istrien und Dalmatien entschädigt. Frankreich behält das linke Rheinufer; doch sollte über die Entschädigung der deut- schen Fürsten ans dem Congreß zu Rasta dt verhan- delt werden. Oberitalien wird zur lignrischen und cisalpini- fchen Rupublik gemacht. In den beiden folgenden Jahren wird der Kirchenstaat in eine römische, das Königreich Neapel in die p a r t h e n o p ä i s ch e, die Schweiz in die helvetische Republik verwandelt. 1798 Napoleons Zug nach Aegypten. Er galt eigentlich den Engländern, die nach der Erobe- rung Aegyptens in Ostindien angegriffen werden sollen. Zwar siegte Napoleon bei den Pyramiden (Cairo) und drang in Syrien ein, aber seine Flotte wurde durch den englischen Admiral Nelson bei Abukir zerstört.!) Pest in Syrien, Rückkehr nach Aegypten. Ans die Nachricht von den Unfällen der Franzosen in Italien kehrt Napoleon plötzlich nach Frankreich zurück. Der Zug nach Aegypten blieb zwar ohne äußeren Erfolg, wurde aber wichtig für die Wissenschaft. 1799 'Napoleon erster C o n s u l. Als sich 1798 eine zweite C o a l i ti o n gegen Frankreich gebildet hatte, an welcher England, Rußland, Oestreich, i) Geboren 1769 zu Ajaccio, auf der Kriegsschule zu Brienue gebil- det ; tüchtiger Artillerist. Er vermählt sich mit Josephine, der Wittwe des enthaupteten Generals Beauharuais. k) Bruder des Kaiser Franz. l) Derselbe fiel 1805 bei Trafalgar, wo er die französische Flotte schlug. m) Preußen unter seinem jungen Könige Friedrich Wilhelm Iii. blieb neutral.

3. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 60

1865 - Eisleben : Reichardt
60 und beanspruchte deshalb den Ruhm der Beendigung des Krieges. Numidieu unter Verwandte des Jugurtha ge- theilt. 102 Marius schlägt die Teutonen und Ambronen bei Aquä Sextiä. 10! Marius und Ol. Lutarius Catulus besiegen die Cimbern bei Dercellä (aus den raudischen Fel- dern). Die Cimbern stammten aus Jütland (chersonesüs Cim- brica), die Teutonen aus Norddeutschland. Sie erschienen zuerst an den Passen der Ostalpen in Noricum und be- siegten 113 den Consul Papirius Carbo bei Noreja, vereinigten sich in Gallien mit den Ambronen und besieg- ten mehrere römische Heere. Dann zogen sie verheerend weiter nach Spanien. Bei ihrer Rückkehr trennten sie sichdie Teutonen und Ambronen blieben in Gallien, die Cimbern wollten in Italien eindringen. Marius, viermal hintereinander zum Consul gewählt, schlug die erstereu bei Aquä Sextiä c), die Cimbern, welche den Lutatius Catulus zurückgedrängt hatten, bei Vercel lä. 100 Aufstand des Saturninus und des Glaucia. Marius verband sich ans Haß gegen den Adel mit zwei Demokraten, dem Tribunen Saturninus und dem Prätor Gl an ein. Volksfreundliche Gesetze wurden ge- geben, der stolze Metellus verbannt. Als aber Saturni- nus, um dem Glaucia das Consulat zu verschaffen, dessen Mitbewerber Memmins erschlagen ließ, wurde er und sein Anhang getödtet. ä) Metelllus kehrte zurück. 91 — 88 Bundesgenossenkrieg. (Marsi sch er Krieg.) Der edle Tribun M. Livius Drusus beantragte, den Bundesgenossen das römische Bürgerrecht zu verleihen, wurde aber ermordet. Nun beschlossen die Bundesgenossen (z. B. Marser, Peligner, Samniter) die Errichtung eines von Rom ge- trennten Bundesstaates mit der Hauptstadt Corfinium (Italica genannt), an dessen Spitze ein Senat von 500 mit 2 Consuln und 12 Prätoren standen. Die Latiner blieben den Römern treu. Nach einem blutigen Kriege, in welchem auch Marius und Sulla kämpften, erhiel- ten alle Italiker das Bürgerrecht, sobald sie die Waffen niederlegten. c) Zuerst die Ambronen, einige Tage darauf die Teutonen. Teuto- boch gefangen. Die tapfern Weiber in der Wagenburg, ä) Marius selbst, wohl halb gezwungen, führte den Adel gegen sie.

4. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 105

1865 - Eisleben : Reichardt
105 Seuche zur Heimkehr uach Deutschland, a) Die Lombar- den gründen die .Festung Ales san drin, welche dem Kaiser tapfer widerstand. 1170 Schlacht bei Legnano. Heinrich der Löwe, welcher seine Macht in Pommern und Meklenburg erweitert hatte, verweigerte die Heeresfolge. Auch die Unterredung zu Chiavenna blieb erfolglos.b) Deshalb verliert Friedrich die Schlacht, c) versöhnt sich 1177 in Venedig mit Alexander und schließt mit den Städten einen 6 jährigen Waffenstillstand, der 1183 zum Friedeu von Kostnitz führt. Der Kaiser behielt die Oberlehnsherrschaft, die Städte ihre alten Privilegien. 1180 Heinrich der Löwe geächtet und seiner Herzogthü- mer beraubt. Dies geschah auf dem Reichstage zu Würzburg, als Hein- rich auf viermalige Vorladung nicht erschienen war. Baiern erhielt Otto von Wittelsbach 4), Sachsen wurde getheilt zwischen dem Erzbischof von Köln und dein Grafen Bernhard von Anhalt (Sohn Albrechts des Bären», der das östliche Sachsen mit Ausnahme der Bisthümer und die Herzogs würde erhielt. Als Hein- rich nach vergeblichem Kriege mit Friedrich diesen auf dem Reichstage zu Erfurt um Gnade bat, wurde er von der Acht befreit und behielt seine Erbländer, wurde aber aus 3 Jahre des Reiches verwiesen. Er ging nach England zu seinem Schwiegervater Heinrich Ii. e) (1184) Vermäh lung Heinrichs, des So hnes Friedrichs, mit Constanze, Erbin von Neapel und Sicilien. In Mailand mit großer Pracht gefeiert. In demselben Jahre glänzendes Fest zu Mainz, bei welchem über 40000 Ritter zugegen waren. Glanzpunkt des Mittel- alters. 1189—1192 Dritter .Kreuzzug. Der edle Saladin, Sultan von Aegypten und Syrien, schlug die Christen bei Hittinl) und nahm Jerusa- lem ein. Friedrich Barbarossa zieht mit 100000 a) Gefahr in Susa. Hermann von Siebeneichen. b) Friedrichs Fußfall. c) Tapferer Kampf der Mailänder (Schaar des Todes) um das Cari- cium. Des Kaisers Lebensgefahr. d) Das wittelsbachische Haus herrscht noch jetzt über Baiern. o) Heine Nachkommen regieren noch gegenwärtig in England, Braun- schweig und Hannover. 0 Die Christen hatten die Feindseligkeiten begonnen. (Pilger ualli Mecka.)

5. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 122

1865 - Eisleben : Reichardt
122 1521—1525 Erster Krieg zwischen Karl V. und Franz I. Letzterer strebte nach dem Besitze öon Neapel, verlor aber Mailand, welches er 1515 durch die Schlacht bei Ma rignano gewonnen hatte, durch die unglückliche Schlacht bei Pavia 1525. Er selbst wird gefangen. Schon vorher wird der tapfere Bayard i der Ritter ohne Furcht und Tadel) gefallen und der beleidigte Connetable Karl von B o n r b o n zuin Kaiser übergegangen. Im Frieden zu Madrid mußte Franz Italien ent- sagen , hielt aber nach seiner Freilassung den Vertrag nicht. 1524—1525 Der Bauernkrieg Aufstand der Bauern am Rhein und in Schwaben, wel- che Luthers Lehre von der evangelischen Freiheit falsch deu- teten. Die forderten in den 12 Artikeln Verbesserung ih- rer allerdings bedrängten Lagev), versprachen aber dieje- nigen ihrer Forderungen, die gegen Gottes Wort wären, aufzugeben. Da sie nirgends Gehör fanden, begingen sie arge Gewaltthaten, besonders unter Georg Metzler im Odenwald, w) Einer ihrer Anführer war der Ritter Götz von B erlich in gen mit der eisernen Hand.x) Der Aufstand wurde durch den Grafen Georg Truch- seß v o u W a l d b u r g mit Grausamkeit unterdrückt. Auch Luther will nichts von Schonung wissen. Gleichzeitig Bauernaufruhr in Thüringen unter Thomas Münzer, der sogar Gütergemeinschaft ein- führen will. Er wird bei Frankenhausen geschlagen^) und hingerichtet. 1525 Tod Friedrichs des Weisen. Auf ihn folgte sein Bruder Johann der Beständige (nur bis 1532), dann Johann Friedrich dergroß- müthige bis 1547, worauf die Kurwürde der er ne st i- nischen Linie entrissen und an die albertiuische (Moritz) gegeben wird. 1525 Der Ordensstaat Preußen wird ein lutherisches Herzogthum. Das Ute Jahrh. war die glänzendste Zeit des deutschen Ordens; aber die Niederlage bei Tanuenberg gegen die Polen (1410) brach seine Macht ans immer. Im v) Z. B. Wahl der Pfarrer, Aufhebung der Leibeigenschaft, freies Jagdrecht. w) Graf Helfenstein nach der Eroberung von Weinsberg in die Spieße gejagt, wobei ein Pfeifer aufspielt. (Dieser wird später verbrannt.) x) Dieselbe ist noch jetzt auf dem «schlosse Jaxthausen vorhanden. In- teressant ist die Selbstbiographie Götzens. y) Der Regenbogen. Tödtnng des Herolds. Münzers Feigheit.

6. Deutschlands Kolonieen - S. 23

1889 - Gotha : Behrend
287] Die deutschen Kolonieen in Afrika. 23 „Kaiser Wilhelms-Land und Bismarck-Archipel". Im Jahre 1886 wurden die drei nordwestlichen Inseln der Salomon-Grupp< dem Gebiet der Neuguinea-Kompanie hinzugefügt. — Zu den ferneren Kolonialbesitzungen des Reichs kamen die Admiralitäts-Jnseln, nördlich von Kaiser Wil- Helms-Land gelegen, und im Jahre 1885 die Marschall-Inseln, zu denen auch die Brown- und Providence-Jnseln zu rechnen sind. — Die Karolinen, auf welche Deutschland Anspruch machte, wurden infolge des Karolinenstreites, welcher 1885 durch päpstliche Vermittelung geschlichtet wurde, den Spaniern zugesprochen. Bedeutende Handelsthätigkeit entfaltet Deutschland auf den — ein selbständiges Reich bildenden — Samoa-Jnseln, welche jedoch nicht zum deutschen Kolonialbesitz gehören. Nach vorstehenden Ausführungen kann man den deutschen Kolo- nialbesitz der Verwaltung gemäß folgendermaßen gliedern: 1. Kronkolonieen (staatliche): Togoland, Kamerun und die Marschall-Inseln. Sie stehen unmittelbar, auch in der Verwal- tung, unter dem Reiche. 2. Deutsche Privatkolonieen (kommerzielle): Südwest- asrika, Deutsch-Ostafrika, Kaiser Wilhelms-Land :c. Es sind Ko- lonieen von deutschen Privatgesellschaften unter dem Schutze des Reichs. B, Randeskunde der einzelnen Kolonieen. «t. Die deutschen Kolonieen in Afrika. 1. Togoland. a) Jas Land. a) Lage, Größe. Togoland, die kleinste der deutschen über- seeischen Besitzungen, liegt auf der „Sklavenküstemit diesem Namen bezeichnet man denjenigen Teil von Ober-Guinea, der zwischen den Mündungen des Voltaflusses und des großen Nigir- stromes gelegen ist. Der größte Teil der Sklavenküste ist englisch, und in diesem Gebiete die Stadt Lagos (80 000 Einw.) die größte Stadt von ganz Ober-Guinea. Zwischen diese englischen Besitzungen drängen sich nun: im Innern ein großer Negerstaat, Dahome, südlich davon die französischen Gebiete von Groß-Pöpo und Agwe, und westlich von diesen das deutsche Kü st engebiet Togoland und Klein-Pöpo.

7. Deutschlands Kolonieen - S. 24

1889 - Gotha : Behrend
24 Deutschlands Kolonieen. [288 Die geradlinig ziemlich von Westen nach Osten verlaufende Küste hat eine Länge von etwa 50km, doppelt so weit, als von Berlin nach Potsdam, oder gerade so weit, als von Augsburg nach München, oder von Elbing nach Danzig. Ins Landinnere erstreckt sich das deutsche Gebiet etwa 30 km (manche Geographen nehmen auch das Doppelte an), so daß sich ein Flächeninhalt von der halben Größe von Mecklenburg-Strelitz ergiebt. Auf diesem Gebiete wohnen 40000 Einwohner. b) Bodenverhältnisse und landschaftliches Ge- präge. Das Land läßt drei natürliche Teile unterscheiden: die Küste, die Lagune und das Land innere. Die Küste ist flach und hafenlos, so daß die Schiffe genötigt sind, in offener See mehrere Tausend Meter vom Strande vor Anker zu gehen. Eine bedeutende Brandung, der von Sylt ver- gleichbar, erschwert den Verkehr zwischen Schiff und Land. Dieses selbst zeigt zunächst ein Sandufer, doch nicht nach Dünenart, sondern fest gelagert. Wenige Schritte landeinwärts überzieht diesen festen Sandboden niedriges, dornenreiches Buschwerk, und durch enge, gewundene Negerpfade gelangt man in ein savannen- artiges Gebiet mit hohem, schilfartigem Gras, hohem Busch- werk und Gruppen von Ölpalmen und vereinzelten Affenbrotbäumen. 3 km vom Meere trifft man binnenwärts einen Süßwassersee von beträchtlicher Ausdehnung, das große Hass von Togo, wodurch das Strandgebiet den Charakter einer Nehrung erhält. Solche Haffe oder Lagunen sind auf der Küste von Ober- Guinea nicht selten. In der Regel sind sie sehr seicht, aber von großer Bedeutung für den Binnenhandel, und ihre Wasserflächen stets belebt von den Kähnen der zu Markte fahrenden Eingebornen. So auch die Lagune von Togoland. Ihre Südküste verläuft parallel der Küste des Meeres, während das Haff nach N. zwei seenartige Erweiterungen aufweist, welche über 10—12 km ins Land- innere reichen. Die Ufer sind mit einer 1|—2 km breiten Schilf- und Röhrichtzone eingerahmt. Das ganze Haff hat nur 2—3 m, in der Regenzeit bis zu 15 m Tiefe, so daß die Kähne der Neger meistenteils nicht gerudert, sondern mit langen Stangen gestakt werden. Einen Abfluß zum Meere hat das Haff auf deutschem Ge- biete nicht. Erst bei Groß-Pöpo, wo der tief aus dem Innern kom- mende Agomestrom mündet, öffnet sich das schmale Hass dem Meere. Da es nur sehr geringen Zufluß aufweist, so besteht es der Haupt-

8. Deutschlands Kolonieen - S. 31

1889 - Gotha : Behrend
295] Die deutschen Kolonieen in Afrika. 31 Tabak (deutsch)............. 520000 Mk. Manufakturen (meist aus England)....... 687000 „ Eisenwaren (deutsche)........... 40000 „ Parfüms (deutsche, aber auch französische)..... 57000 „ Salz................ 40000 „ Summa 2 944000 Mk. Diese Summe verteilt sich auf die drei Haupthandelsplätze folgender- maßen: Klein-Pöpo........ 1 369000 Mk. Bageida........ 305000 „ Lome......... 1 270000 „ Summa 2 944000 Mk. Mit Berücksichtigung von Porto Seguro würde diese Summe über 3 Millionen betragen. Als bares Geld ist englisches Silber und der amerikanische Dollar im Verkehrsgebrauch, im Landinnern die Kaurimuschel. — Der Verbrauch von Spirituosen ist im Lande selbst nicht von erheblicher Masse, da der weitaus größte Teil durch den Zwischenhandel tief ins Innere Afrikas geschafft wird. Gelingt es, den Binnenhandel in große Verkehrswege zu lenken, welche im Togohaff zusammenlaufen, so dürfte der Handel einen großartigen Aufschwung nehmen. Auch könnte durch regelrechte Anpflanzung und Pflege der in Togoland vorzüglich gedeihenden Olpalme die Ausfuhr erheblich gesteigert werden. An der Spitze der Verwaltung steht ein Kaiserlicher Reichkommissar. 2. Kamerun. a) Äas Land. a) Lage, Größe »Verhältnisse. Wenn man von Westen her in die Meerenge zwischen dem Festlande und der Insel Fer- nando Po einfährt, bietet sich dem Beschauer ein eigenartiger An- blick dar. Zur rechten steigt der Pik von Fernando Po 3600 m. hoch über den Meeresspiegel empor, und zur linken erhebt sich, schroff und steil vom Meeresufer emporstrebend, ein riesiger Berg- kegel, von welchem sich nordwärts eine Reihe kegelförmiger Höhen ins Land zieht. Das ist der 4200 m hohe Mungo ma Loba, der Berg des Donnerers, der Götterberg, unser Kamerun. Die beiden dichtbewaldeten Berge bilden gleichsam ein Riesenportal, eine groß- artige Eingangspforte zum „Herzen Afrikas". Hier, wo die Westküste von Afrika mit ihren nach Westen und Süden verlaufenden Küstenlinien ziemlich einen rechten Winkel bildet, breitet sich um die Bai von Biasra das deutsche Kamerun-

9. Deutschlands Kolonieen - S. 32

1889 - Gotha : Behrend
32 Deutschlands Kolonieen. [296 gebiet aus. Es reicht vom 2.° bis 9.° nördl. Br., grenzt im Süden mit dem Kampofluß an französisches Gebiet und reicht im Norden und Nordwesten bis zu den englischen Besitzungen. Die 1887 zwischen Deutschland und England festgesetzte Grenzlinie ihrer Ko- lonieen beginnt an der Mündung des Rio del Rey, überschreitet in nordöstlicher Richtung die Ethiop-Stromschnellen des Old Calabar und reicht bis Jola am oberen Benue, einem linken Nebenfluß des Nigir. Nach dem Innern zu nimmt man den 15.° östl. L. v. Gr. als Grenze an. Die Größe des Hinterlandes ist etwa die des König- reichs Preußen. Das Küstengebiet lumfaßt 26000qkrn, ist also etwa so groß wie die Rheinprovinz, und hat 500000 Einw. Die Küstenlinie von Kamerun beträgt ungefähr 300 km. d) Ober flächenge st alt und landschaftliches Gepräge. Das Kamerungebiet gliedert sich in drei von einander wesentlich ver- schiedene Teile: das Deltagebiet des Kamerunflusses, das innere Terrassen -und Hochland und das Kamerungebirge. Das Deltagebiet des Kamerunflusses lagert sich als ein etwa 40 Q.-Meilen großes Tiefland- und Sumpfgebiet um die Bai von Biafra. Nicht weniger als sieben bedeutende Ströme tragen zur Bildung des Deltas bei. Von Süden her sendet der Edea- fluß einen Hauptarm, von Osten kommt der Lungasi, von Nor- den der bedeutende Mungo. Der Hauptstrom ist aber der Ka- merun. Breite Seitenarme des Hauptstromes und eine Unzahl kleiner Wasseradern, welche diesen mit den anderen Strömen ver- binden, bilden ein weitverzweigtes Netz von großen und kleinen Wasserstraßen. Noch weit in die See hinaus macht die Strömung des Flußwafsers durch die schmutziggelbe Farbe sich bemerkbar, welche die von den Flüssen mitgeführten Sand- und Schlamm- Massen dem Seewasser verleihen. Die Mündung des Kamerun- flusses ist 32 ^ breit und hat 7 in Tiefe. Sie gleicht einem in viele kleine Buchten zerrissenen Meerbusen. Da die Mündungen der anderen großen Flüsse fast durchweg durch Flußbarren gesperrt sind, was beim Kamerun nicht der Fall ist, so ist dieser der einzige große Fluß des Deltas, welcher bis weit in das Land hinein für große Seeschiffe fahrbar und so für Handel und Verkehr von großer Bedeutung ist. Zahlreiche Bänke und Schlamminseln, welche zur Zeit der Flut zum Teil unter Wasser stehen, lagern vor der Küste. Hier Wim-

10. Deutschlands Kolonieen - S. 53

1889 - Gotha : Behrend
317] Die deutschen Kolonieen in Afrika. 53 Branntwein) unter die Leute. Für den Viehhandel bildet das Kapland noch immer ein gutes Absatzgebiet. Die Ausfuhr von Straußenfedern und Elfenbein beginnt sich zu heben. c) Verwaltung. Die staatlichen Hoheitsrechte übt unter dem Schutze des Reichs die „Deutsche Kolonialgesellfchaft für Südwest- afrifa" aus. Außerdem hat ein Deutscher Reichskommissar mit seinen Beamten in Otyimbingue seinen Sitz. Um dem deutschen Einfluß bei den gegenwärtigen unruhigen Zeiten den nötigen Nach- druck zu verleihen, wird eine Kolonialtruppe aus zuverlässigen Ein- gebornen gegründet, und dem Vertreter der Regierung ist eine berittene Polizeimannschaft zur Seite gestellt. — Die Erforschung des Landes hat durch mehrere Forschungsreisen seitens der genannten Gesellschaften bedeutende Fortschritte gemacht. 4. Deutsch-Ostafrika. a) Jas Land. a) Lage, Größenver Hältnisse, Teile. Dentsch-Ost- afrika umfaßt das Hauptgebiet hinter der Sansibarküste, das kleine Schutzgebiet von Witu und die Somaliküste. Das Hauptgebiet von Deutsch - Ostafrika umschließt die Hinterlandschaften der Sansibarküste bis zum Ukerewe und Tanga- nikasee, grenzt im Süden an das portugiesische Gebiet von Mosam- bik, im Norden an englisches Schutzgebiet. Nach dem Londoner Übereinkommen vom Jahre 1888 beginnt die Nord grenze des deutschen Gebiets an der Mündung des Flüßchens Wanga oder Umba, geht in gerader, scharf nordwestlicher Richtung bis zum Jipesee, wendet sich hier nach Norden und umgrenzt in einem Bogen das Kilimandscharo-Gebiet, geht dann in gerader, Nordwest- licher Richtung bis zum Ukerewesee (1° südl. Br.), durchschneidet diesen See und geht südlich vom Reiche Uganda bis zum Muta Nsige-See. Die We st grenze fällt ziemlich mit der Ostgrenze des Kongostaates zusammen. Sie läuft von dem vorhin genannten See südlich zum Tanganikasee, folgt der Südrichtung dieses Sees, wendet sich vom Südende desselben zum Niassasee und folgt der Südrichtung desselben bis etwa zur Hälfte des Sees. Die Süd grenze geht von diesem See in gerader Linie nach Osten und folgt dann dem ostwärts gerichteten Fluß Rovuma. Die Ost grenze bildet das Sultanat Sansibar, welches sich nach einem Übereinkommen zwischen Deutschland und England vom
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