Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
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Jahre v. Chr. "» - Das Morgenland. Griechenland und seine Colonicen. Italien und Rom.
594 Solons weise Gesetze; A Bürgerklassen, Par- teiungen.
588 seit 578 Jerusalem und das jüdische Reich von Nebukadnezar zer- stört; babylonische Gefangenschaft der Iudäer. Die Propheten Ezechiel und Daniel. Servius Tullius 6ter König, mild und weise (Census; 6 Bür-
gerklaffen), erhebt Rom zum Haupte des latinischen
Städtebundes.
570 561 Am a sis, König von Aegypten; blühendste Zeit des Landes. Pisistratus wird Tyraim von Athen, aber von den beiden anderen Parteien vertrieben.
um 560 Cyrus siegt bei P afargad a über den Meder A st y ages, grün- det ein mächtiges Reich auf den Trümmern des medisch-
baktrischen.
\ Zweiter Z e i t r a u m.
Herrschaft des Hellenischen, durch Colonicen und Alexanders des Großen Eroberungen weiter verbreitet, von Cyrus
bis zum Tode Alexanders, 560-—323.
Asien wird der Perserherrschaft unterworfen, diese von den Griechen glücklich hekampft (Blüte der griechischen Cultur), von Alexander dem Großen
vernichtet; Griechenlands politische Freiheit hört auf, aber sein geistiger Einfluß dehnt sich über einen großen Theil Asiens aus, — In Afrika
gelangt Carthago zur Blüte seiner Macht; Rom, auf die höchste Stufe seiner sittlichen Kraft erhoben, kämpft noch um Italiens Besitz.
Jahre v. Chr. Perserreich, Griechenland und seine Colonicen. Carthago. Rom und Italien.
um 550 um 540 Cyrus unterwirft Lydien . (Cxösus) und diegriech. Colonicen in Klein- asien, sowie Babylonien, Assyrien. Phönicien, Ey- pern u. Palästina. Pisistratus' Kämpfe mit den Alkmäoniden, bis er sich im I. 540 als Herr Athens behauptet; er regiert weise, ordnet Homers Gesänge. — Kämpfe der griech. Colonie Ma ss ili a mit Carthago. /Mago u. seinenachkom- l men (bis 395?) erwei- ] tern das carth. Gebiet < durch Erob. in Afrika, J Spanien u. auf den I Inseln des mittelländ. ^ Meeres. um 540 politischer Bund in Cro- ton von Pythagoras, dem Phi- losophen aus Samos, gestiftet.
A 2
/
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal]]
TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T53: [Rom Stadt König Romulus Tempel Römer Sohn Forum Zeit Alba]]
TM Hauptwörter (200): [T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz], T22: [Athen Athener Sparta Solon Spartaner Staat Jahr Stadt Krieg Mann], T27: [Krieg Römer Rom Hannibal Karthager Karthago Jahr Scipio Spanien Rmer]]
Extrahierte Personennamen: Nebukadnezar Nebukadnezar Daniel Servius_Tullius Cyrus Alexanders Cyrus Cyrus Alexanders Alexander_dem_Großen Alexander Cyrus Palästina Homers_Gesänge
Extrahierte Ortsnamen: Griechenland Italien Rom Athen Alexanders Griechenlands Afrika Rom Italiens Griechenland Italien Babylonien Assyrien Afrika Spanien Cro- Samos
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
V o r w o r t.
§)ie hier erscheinende Uebersicht der allgemeinen Geschichte in tabellarischer Forn» ist auf Anlaß der von
der hohen Behörde erlassenen Verordnung, den Schülern beim Geschichtsunterricht Tabellen in die Hände
zu geben, entstanden. Ihr nächster Zweck ist demnach, den Anforderungen der Anstalt zu genügen, für
welche sie unmittelbar bestimmt ist, und die Verfasser sind weit entfernt zu glauben, mit dieser Arbeit
einem sogenannten allgemeinen Bedürfniß für den Schulgebrauch abgeholfen zu haben; sie glauben viel-
mehr, daß unter den bis zum Uebermaß zahlreichen Hülfs- und Lehrmitteln für die Geschichte, welche
besonders im letzten Jahrzehnt erschienen sind, neben unbrauchbaren und schlechten auch viele zweckmä-
ßige, zum Theil vortreffliche geliefert sind; wie wir denn auch bekennen, daß uns im Ganzen die Ta-
bellen von Pischon als Muster Vorgelegen haben. Gleichwohl verkennen wir nicht, daß auch die besten
Arbeiten dieser Art meistentheils an Einzelheiten zu reich sind, als daß die Schüler Alles und Jedes
festzuhalten im Stande waren. Daher setzten wir es uns als Ziel, die Masse des Stoffs zu beschran-
ken; und wir glauben nicht mehr ausgenommen zu haben, als was der Lernende sich einpragen kann,
und was nothwendig scheint, um einen zusammenhängenden Gang der Entwickelung in den geschichtli-
chen Erscheinungen nach Anleitung des Vortrags in den Unterrichtsstunden zu verfolgen. Ueber das
Maß wird freilich immer eine große Verschiedenheit der Beurtheilung stattfinden. Wie wir indeß nicht
zu behaupten wagen, hierin allen Beziehungen und Ansprüchen der Wissenschaft an sich Genüge geleistet
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
\
Ss
Jahre n. Chr. Römische Reichsgeschichte. Beamtenherrschaft. Theilung d. Reichs. Die christliche Kirche.
471 A15 ( 476 jl229roms Childerich, der Frankenkönig, nimmt Paris. Nur ein kleiner Theil Galliens bleibt noch eine Zeit lang römisch unter Aegidius u. Syagrius. Der Feldherr Orestes macht seinen Sohn Nomulus Augustulus zum Kaiser, fäslt im Kampfe mit Odoacer, dem Anführer der Rugier u. Heruler. Odoacer schickt Nomulus auf ein lucnllisches Landgut in Campanien u. nennt sich Kö- nig von Italien. Der Kaisertitel hört im Occident auf. Der christliche Glaube verbindet allmälig die neuen Völker des Abendlandes u. mildert ihre Sitten, und gerade die Hierarchie wirkt in dieser Hinsicht woblthätig. — Im Morgenlande dagegen fortwährender Wortstreit, Fana- tismus, Mönchöherrschaft.
Römerthum und Christenthum vereinigen sich mit der germanischen Eigen,
thümlichkeit in neuen Staaten, neuen Sprachen (eigentlich romanische
in Italien, Spanien, Frankreich, zum Theil in Britannien) und Sitten zu ei-
nem ganz neuen Leben der europäischen Völker.
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T132: [König Karl Italien Otto Kaiser Papst Reich Sohn Rom Jahr]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Iv
zu haben, so hoffen wir doch, den Anforderungen des Geschichtsunterrichts, wie er auf Gymnasien cr-
theilt zu werden pflegt, in dieser Hinsicht zu entsprechen.
Außerdem erschien es nicht unwesentlich, darauf bedacht zu sein, daß nicht bloß abgerissene Andeu-
tung c» gegeben würden, sondern daß so viel als möglich auch Verbindung und Zusainmenhang in der
Darstellung hervorträte. Dieß war allerdings nicht überall in gleichem Maße zu erreichen, und schon
aus diesem Grunde haben die Tabellen der alten Geschichte eine andere Gestalt erhalten, als die der
mittleren und neuen. Was endlich die äußere Einrichtung betrifft, so hielten wir eö bei dieser tabella-
rischen Uebersicht eines in sich nach Staaten und Völkern mannigfaltig gegliederten Ganzen für noth-
wendig, die Auffaffling dadurch zu fördern, daß in den verschiedenen nebeneinanderlaufenden Columnen
das Gleichzeitige genau einander gegenüber gestellt wurde, um so schon durch das Auge zu leiten.
Berlin, im September 1835.
Die Verfasser.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
88
Xiv. Preußen als Großmacht.
dort waren es Wenden, hier Polen, die durch das Sudeten-
gebirge von Czechen in Böhmen, durch den Queiß und Bober
von den Sorben in der Lausitz getrennt wurden. Beide Länder
sind im Laufe der Zeit germanisirt worden; dort geschah es auf
gewaltsame, hier auf friedliche Weise. Die Zertheiltheit des Lan-
des unter mehrere kleine Fürsten erleichterte den Deutschen die
Eroberung der Marken; Schlesien wurde, Pommern ähnlich, nicht
durch Druck von außen her ein deutsches Land, sondern durch
allmähliche Entwicklung in seinem Innern. Als ein Theil des
großen polnischen Reiches wurde es nicht von den Deutschen er-
obert, und bewahrte auch da seine Selbständigkeit, als es nicht
mehr mit Polen verbunden war, während Pommern sich nur da-
durch der Angriffe der Markgrafen erwehrte, daß es sich eng
an Deutschland anschloß, seine Fürsten deutsche Herzöge wurden.
Die selbständige Stellung, welche Schlesien namentlich von
den anderen deutsch gewordenen Slawenländern unterscheidet, und
die der ganzen Geschichte dieses Landes ein eigenthümliches Ge-
präge ausdrückte, hatte, wie gesagt, ihren Ursprung darin, daß es län-
gere Zeit mit dem übrigen Polen Ein Ganzes ausmachte. So
sagenhaft auch die Erhebung des Pia st im Jahre 842 zum
Herrscher von Polen ist, so fängt doch seit der Zeit das Land
an, aus seinem bisherigen Dunkel hervorzutreten. Mit dem vier-
ten Nachkommen jenes Piast, dem Herzoge Miesko oder Die-
czislaw 1. von Polen, kämpfte der Markgraf Gero glücklich
wegen der Lausitz; der Uebertritt eben dieses Herzogs zum Chri-
stenthum 965 ist für alle Folgezeit für Polen von großer Wich-
tigkeit geworden. Sein Sohn Bol es law I. der Tapfere
(992—1025) breitete seine Macht siegreich nach Westen über die
Lausitz, nach Osten bis Kiew aus. Mit Kaiser Otto Iii. stand
er in so freundlichem Verhältnisse, daß dieser, als er im Jahre
1000 das Grab des heiligen Adalbert in Gnesen besuchte, ihn
zum Könige erhob; desto hartnäckiger aber waren seine Kämpfe
mit Kaiser Heinrich Ii., um Polen von der Abhängigkeit zu lösen,
in welche es zum deutschen Reiche gerathen war. Seinen Nach-
folgern fehlte seine Tüchtigkeit, und erst sein jüngerer Urenkel
Boles law Ui. Schiefmaul (1102—1139) erhob das Reich
wieder zu hohem Glanze. Indem er es aber unter seine
Söhne theilte, veranlaßte er schwere Wirren. Der ältere Sohn
Wla d islaw U. suchte seinen Brüdern ihren Antheil zu nehmen,
wurde aber darüber 1148 von einem derselben, Bo les law Iv.,
vertrieben und starb 1160 in der Verbannung. Durch Vermitt-
lung Kaiser Friedrich's I. Barbarossa erhielten 1163 seine drei
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet]]
Extrahierte Personennamen: Gero Otto Heinrich_Ii Heinrich Wla Barbarossa Barbarossa
Extrahierte Ortsnamen: Pommern Deutschland Polen Polen Chri- Kiew Gnesen
Die schlesischen Stände.
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geben. Dieser mußte es an Matthias Corvinus überlassen, dessen
Sohne Johann es von Wladislaw 1496 genommen wurde. «Leit
1614 gehört es den Fürsten von Lichtenstein. Ebenso kam auch
Matthias Corvinus während seiner Herschaft in den Besitz von
Beuthen und Gtogau. Ersteres blieb eine Zeit lang im
Psandbesitz von Brandenburg, kam 1617 an Böhmen und bald
darauf an die Grafen v. Henckel; Glo gan dagegen mußte 1490
an Wladislaw von Böhmen zurückgegeben werden, der auf kurze
Zeit seine Brüder damit belehnte. Sagau wurde 1472 an
Sachsen verkauft und als Moritz nach der Schlacht bei Mühl-
berg Kurfürst geworden war, 1549 an Ferdinand überlassen.
Spater ging es als Pfandstück durch mehrere Hände, auch Wal-
leustein hatte es als solches von 1628—1634; dann kam es bald
darauf an die Fürsten von Lobkowitz und seit 1786 an die Fa-
milie Biron. Von Jägerndorf war schon oben die Rede; als es
1623 dem Hause Brandenburg entrissen wurde, gab es der Kaiser
den Fürsten von Lichtenstein, in deren Besitz es sich noch jetzt be-
findet.
Die piastischen Fürsten, vielfach durch Heirath mit deutschen
Fürstenhäusern verbunden, haben das Verdienst, die deutsche Ein-
wanderung nach Schlesien in solchem Grade begünstigt zu haben,
daß bereits im vierzehnten Jahrhundert die deutsche Sprache die
allgemein gebräuchliche geworden war. In dem damals stark
verwüsteten Lande fanden diese Ankömmlinge bequem Raum, und
sie wie die Cistercienser-Klöster brachten das Land außerordent-
lich in Aufnahme. Ihre politische Stellung war hier wie die
in der Mark geschilderte, und die deutschen Städte sind die Mit-
telpunkte deutscher Bildung und deutscher Kraft geworden. Unter
ihnen allen blühte besonders Breslau herrlich empor, seitdem es
1261 wie auch die anderen schlesischen Städte mit Magdeburger
Recht begabt worden war. Im Knotenpunkte der alten Handels-
straßen gelegen, entwickelte sich in ihm ein reicher Handel, da die
östlichen Nachbarn dort die Erzeugnisse deutschen Kunstfleißes
eintauschten. Daß ungeachtet dieser Germanisirung Schlesien
ebenso wenig wie das deutsche Ordensland Preußen ein Theil
deutschen Reiches wurde, das hatte nach dem vorhin Angeführ-
ten seinen Grund darin, daß es in Lehns-Abhängigkeit von Böh-
men gerietst das selber in vielfacher Beziehung nur in loser Ver-
bindung zum deutschen Reiche stand; vergeblich beanspruchten
deshalb auch die Schlesier zu Anfang des siebzehnten Jahrhun-
derts die Reichsstandschaft, als sie einen festen Rückhalt gegen
Oesterreich gewinnen wollten; sie wurden, als nie zum deutschen
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T7: [König Kaiser Rudolf Friedrich Sohn Böhmen Haus Karl Ludwig Albrecht], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
TM Hauptwörter (200): [T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: Matthias_Corvinus Johann_es_von_Wladislaw Johann Matthias_Corvinus Moritz Ferdinand Biron
Religiöse Bedrückungen.
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deutende Ausfälle in den herzoglichen Einnahmen herbeigeführt
wurden. Doch mußte das Land bedeutende Strafen dafür zah-
len, daß es sich geweigert hatte, Ferdinand Hülfsvölker gegen den
Schmalkaldischen Bund zuzuführen; dem Adel, den -Ltädten und
den Zünften wurden viele Freiheiten entzogen, wenn auch der ur-
sprüngliche Gedanke aufgegeben wurde, die evangelischen Geist-
lichen zu vertreiben. Der Augsburger Religionsfrieden sowie die
gemäßigte Gesinnung des Kaisers Maximilian Ii. gaben dem
Lande die Ruhe wieder. Unterdeß hatte sich aber der Katholi-
cismus in sich selber vielfach gereinigt, namentlich war der Sit-
tenlosigkeit der Geistlichen scharf entgegen gearbeitet, und kennt-
nißreiche und angesehene Männer waren in die oberen Stellen
eingesetzt worden. Seitdem trat deshalb der Katholicismus mit
entschiedenem Vortheil gegen die evangelische Kirche auf, die in
sich arg zerspalten war. Als daun seit 1570 die Jesuiten sich
auch in Schlesien festsetzten, wurde von ihnen, die von dem Bi-
schöfe von Breslau und von dem Kaiser Rudolf Ii. begünstigt
wurden, der Anfang gemacht, die evangelische Lehre wieder aus-
zurotten. Man verlangte von den Protestanten die Herausgabe
der eingezogenen Kirchen, Klöster und ihrer Güter, und wandte
nicht selten Gewalt an, die Bewohner zum Katholicismus zu-
rückzuführen. Zwar schien 1609 der Majestätsbrief des Kaisers
Rudolf Ii. den Protestanten die Glaubensfreiheit zu sichern, doch
der damalige Bischof von Breslau, Erzherzog Karl von Oester-
reich, der Bruder Ferdinands Ii., suchte die Wirkung desselben
aus jede Weise zu vereiteln, und unter Kaiser Matthias nahm
der Druck auf so gewaltige Weise zu, daß, als endlich der Aus-
stand in Prag 1618 erfolgte, sich auch Schlesien den Böhmen
anschloß.
Die Niederlage des Königs Friedrich V. von der Pfalz auf
dem weißen Berge bei Prag 1620 wurde auch für Schlesien ent-
scheidend. Zwar schien es, als ob Ferdinand Ii. Gnade für Recht
ergehen lassen wollte, und der Kurfürst von Sachsen verbürgte
den schlesischen Protestanten die Erhaltung des Majestätsbriefes,
doch bald genug zeigte es sich, wie die Katholiken ihr siegreich
erkämpftes Uebergewicht zu benutzen suchten. Zunächst kehrten
1622 die Jesuiten nach Glatz zurück und vertrieben im Verein
mit dem Bischof Karl, dem sein Bruder dies Land überwiesen
hatte, fast alle protestantischen Geistlichen, und allen denen wurde
der Proceß gemacht, die sich Friedrich V. angeschlossen hatten.
Es war dies der Anfang von dem, was auch gegen das übrige
Schlesien ausgeführt werden sollte. Lichtensteinische Dragoner,
7*
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
Extrahierte Personennamen: Ferdinand_Hülfsvölker Ferdinand Maximilian_Ii Maximilian Rudolf_Ii Rudolf Rudolf_Ii Rudolf Karl_von_Oester- Karl Ferdinands Matthias Friedrich_V. Friedrich_V. Ferdinand_Ii Ferdinand Karl Karl Friedrich_V. Friedrich_V.
170
Xiv. Preußen als Großmacht.
Kurfürstenthum und Königreich sogar zu einer europäischen
Großmacht zu erheben, löste er auf ebenso geniale Weise die
schwierige Aufgabe, dem Staate die festen Grundlagen zu sichern,
vermöge deren er sich auch dauernd auf dieser Höhe erhalten
möchte. Die Einrichtungen seines Vaters kamen ihm hierbei
trefflich zu Statten; an ihnen änderte er deshalb auch nur da,
wo das unabweisliche Bedürfniß es erheischte.
Friedrich klagte oft, daß er ebenso viele Feinde wie Nach-
barn habe, und es ist oben erwähnt, wie besorgt er wiederholent-
lich um sich geblickt, wo er festen Rückhalt zu suchen hätte.
Den sichersten fand er in seinem Geiste und in seinem Volke,
das durch ihn so merkwürdig gehoben wurde. Zunächst war es
natürlich das Heerwesen, dessen Tüchtigkeit und Schlagfertig-
keit dem Staate das rühmlich erworbene Ansehn sichern mußte;
ihm widmete deshalb der König seine größte Sorge, wie er
auch gleichzeitig durch Ausbau älterer Festungen und Anlegung
neuer das Land vor etwanigen Anfällen zu schützen suchte.
Hatte er schon gleich zu Anfang seiner Regierung sein Heer
vergrößert, so that er es noch mehr nach der Eroberung von
Schlesien, und nach der Erwerbung von Westpreußen, sobald
ihm nur reichere Mittel zu Gebote standen. Bei seinem Tode
belief sich die preußische Armee auf fast 200,000 Mann, worun-
ter etwa 40,000 Mann Reiterei und gegen 12,000 Manu Artille-
rie; ihre Erhaltung nahm von den 20 Millionen Thalern Ein-
künfte allein 12—13 Mill. weg. Zur Aufbringung eines so
starken Heeres behielt er das von seinem Vater durchgeführte
Werbe- und Cantonsystem bei. Die eine Hälfte des Heeres
nämlich bestand aus geworbenen Ausländern, die andere aus
den schon bei ihrer Geburt enrollirten Cantonisten, doch zählte
in den letzten Jahren des siebenjährigen Krieges das Heer über-
wiegend nur Inländer, da die Anwerbung von Ausländern zum
Theil unmöglich wurde. Die von seinem Vater 1721 aus der
früheren Marine- gebildete Recrutenkasse behielt er, jedoch mit
wesentlichen Veränderungen, unter dem Namen der Chargen-
kasse bei, und an dieselbe hatten namentlich diejenigen bei
Antritt ihres Amtes Zahlung zu leisten, welche nicht besonderer
wissenschaftlicher Vorbereitung bedurften. Von der Cantonpflicht
wurden nicht nur einzelne Städte und Gemeinden (z. B. Pots-
dam 1741, Berlin 1746) ausgenommen, sondern auch ganze
Kreise und Provinzen, sowie einzelne Gewerke und die Söhne
der gebildeten und bemittelten Stände. Stellten sich von diesen
Cantonsreien Leute freiwillig zum Dienste, so wurden sie zur
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T60: [Mann Heer Jahr Offizier Soldat Landwehr Truppe Krieg Armee Regiment], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]
176
Xiv. Preußen als Großmacht.
den inbirccten Steuern möglich. Deshalb richtete er ebenso eifrig
seine ganze Aufmerksamkeit auf die Hebung der Gewerbthätig-
keit und des Handels, um durch die Accise und den Zoll grö-
ßere Mittel zu gewinnen, fügte schon gleich nach Antritt seiner
Regierung zu den vier Abtheilungen des General -Directoriums
ein fünftes Departement für Manufacturen, Fabriken und
' Handel hinzu und munterte durch Prämien zu Gewerbfleiß auf.
Besonderen Werth legte er»auf die Bearbeitung des Flachses, er-
richtete Spinnschulen ein und gestattete, selbst Frauenzimmer bei
der Weberei zu beschäftigen. Vorzüglich im schlesischen Gebirge
war dieser Industriezweig blühend, und in der letzten Zeit seiner
Regierung wurden jährlich für mehr als 4 Mill. Thaler Lein-
wand über Spanien nach Amerika versendet. Nicht minder be-
deutend war die Wollenwaaren-Manufactur. Nicht nur fuhr das
Lagerhaus fort, in großartiger Weise Tuch anzufertigen, sondern
auch sonst war die Tuchweberei so bedeutend, daß ebenfalls jähr-
lich für etwa 4 Mill. Tuch ausgeführt wurde, namentlich über
Rußland nach China. Die Kattundruckerei wurde 1741, die
Baumwollen-Spinnerei und Weberei 1744 eingeführt. Mit der
Anfertigung von Sammet- und Seidenwaaren wurde wenigstens
der Anfang gemacht, besser noch gedieh die Spitzen-Klöppelei.
Noch während des Krieges wurde 1761 in Berlin die Porcellan-
fabrik errichtet, und die Fayencefabriken lieferten so viel Waaren,
daß das Zinn immer mehr verdrängt wurde. Ebenso geschah
viel für die Aufnahme der Stahl- und Eisenfabrikation sowie für
die Fabrikation von Papier, Glas, lackirten Waaren re. Für das
Berg- und Hüttenwesen haben sich v. Heinitz und v. Reden au-
ßerordentliche Verdienste erworben.
Um der Industrie in seinem Lande aufzuhelfen, ergriff Fried-
rich das Mittel, das damals wenigstens überall angewendet wurde,
er suchte die Einfuhr fremder Industrie-Erzeugnisse durch Pro-
hibitiv-Maßregeln zu erschweren und die Ausfuhr von gewissen
Rohstoffen ganz zu verhindern. Die Ausfuhr der Wolle z. B.
war streng untersagt, 1774 sogar bei Lebensstrafe, weshalb auch
die Schafzucht im Lande nicht recht gedeihen wollte, ungeachtet
der König schon 1748 spanische Widder einführen ließ, um die
einheimische Race zu veredeln. Nicht nur Eisen-, Stahl-, Glas-
waaren, Porcellan, Fayence rc., sondern überhaupt fast 400 Ar-
tikel waren so hoch besteuert, daß sie kaum eingeführt werden
konnten. Luxusartikel glaubte der König einer besonders hohen
Steuer unterwerfen zu müssen, weil dadurch der ärmere Theil
des Volkes nicht gedrückt würde; deshalb nahm er auch den Ver-
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
Extrahierte Personennamen: Heinitz
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Amerika China Berlin
30
Xiii. Die Könige von Preußen.
leisteten die zahlreichen Einwanderungen von Franzosen, Wallo-
nen, Pfälzern und Schweizern vortreffliche Beihülfe, die in den
verschiedenen Gegenden des Landes angesiedelt und auf alle Weise
unterstützt wurden, damit sie das neue Vaterland lieb gewinnen
möchten. Friedrichs zweite Gemahlin, die vorhin genannte Sophie
Charlotte, mischte sich zwar nicht in Regierungs-Angelegenheiten,
doch hat sie als eine trefflich gebildete, lebhafte Fürstin großen
Einfluß gehabt auf die geistige Erhebung und Entwickelung des
Volkes. Für die geistige Bewegung ist die Gründung der Uni-
versität Halle, zu welcher der Kaiser 1693 den Freiheitsbrief
bewilligte, und welche 1694 eingeweiht wurde, die Gründung der
Akademie der Künste'1699 und der Akademie der
Wissenschaften zu Berlin 1700, deren Einweihung aber erst
1711 erfolgte, sowie anderer wissenschaftlichen Institute von großer
Bedeutung geworden. Es darf hier nur an die Namen v. Leib -
nitz, Thomasius, Wolfs, Lange, v. Pufendorf rc. er-
innert werden, um die Geistesfrische zu erklären, welche das neue
Königthum um sich verbreitete. Nicht geringer war die geistige
Regsamkeit auf kirchlichem Gebiete. Die ehrwürdigen Männer
Spener, der Stifter des praktischen Christenthums, Franke,
der Gründer des Halleschen Waisenhauses, v. Canstein, der
sein ganzes Vermögen auf die Verbreitung des göttlichen Wortes
verwendet^, werden für alle Zeiten beredte Zeugen für das leben-
dige Streben bleiben, welches die damalige Zeit bewegte. Be-
schränke man auch den Antheil, den Friedrich an diesen erfreu-
lichen Geistes-Regungen genommen, auf das kleinste Maß, so
läßt sich doch die Thatsache nicht in Abrede stellen, daß er willig
zu der Herbeiführung dieses neuen Geisteslebens die Hand ge-
boten, und daß es also mehr als Zufall war, daß gerade von
Preußen diese Bewegung ausging. — Mit diesem Aufleben der
Wissenschaft in Preußen stand die Einführung des neuen Kalen-
ders im Zusammenhange. Die Unbequemlichkeit der alten Zeit-
rechnung war immer fühlbarer geworden; man zog es deshalb
vor, den verbesserten Kalender einzuführen, wenn man auch in
Bezug auf das Osterfest nicht den Bestimmungen des Gregoria-
nischen folgte. Seit dem 1. März 1701 wurde nach ihm gezählt,
während man noch am Tage zuvor nach dem alten den 18. Fe-
bruar geschrieben hatte.
Die wahrhafte Frömmigkeit Friedrich's. die sich in seiner
ganzen sittlichen Erscheinung aussprach und sich in dem Ban von
Kirchen und in sonstigen Liebeswerken bethätigte, gab auch Ver-
anlassung, daß Preußen immer kräftiger als der Schirm und
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrichs Sophie
Charlotte Thomasius Wolfs Männer
Spener Franke Friedrich Friedrich März