9
a. Das Gebirgsland besteht entweder aus einer Menge
regellos neben einander liegender Berge, d. h. aus Gruppen-
gebirgen, oder es besteht aus langen, mehr geordneten Berg-
reihen, d. h. aus Kettengebirgen. Auch die Richtung oder
das Streichen der Ketten zeigt sich vorzüglich auf zweifache
Weise: als Parallelkreisrichtung und als Meridianrichtung. Die
Kettengebirge bestehen entweder aus einfachen oder aus mehr-
fach neben einander hinziehenden, parallelen Ketten, und im
letztern Falle schließen sie Längenthäler ein, in welchen ge-
wöhnlich der Oberlauf großer Flüsse liegt. Letztere durchbrechen
in der Regel die Ketten in Querthälern, die den Längen-
thälern der Richtung nach entgegengesetzt sind. Die Ein-
senkungen zwischen den Gipfeln bilden Übergänge oder Pässe
über das Gebirge, deren Verbindungslinie man den Kamm
nennt. Unter Höhe eines Berges versteht man gewöhnlich
die senkrechte Entfernung seines Gipfels von der Ebene des
nächsten Meeresspiegels. Hoch- und Mittelgebirge.
b. Hochebene heißt in der Regel jede Ebene von
wenigstens 500' (etwa 160 m) Meereshöhe, und man unter-
scheidet sie wohl nach Größe und Lage als Vergebene, Plateau
und Tafelland. Häufig sind die Hochebenen mit Randgebirgen
umgeben. Alles Land, das jene Höhe nicht erreicht, heißt
Tiefebene, Tiefland oder Flachland.
B. Inneres.
Das Äußere der Erdrinde hängt großenteils von ihrem
Innern ab, von den Gesteinen, Felsarten oder Mineralien, die
sie bilden. Aus dem, was man von der innern Beschaffenheit
weiß, schließt man, daß die Erdkruste ein Erzeugnis wesentlich
zweier Kräfte sei, der Wasserkraft und der Feuerkraft,
welche beibe noch jetzt umgestaltend auf dieselbe wirken. Danach
zerfallen die Gesteine in zwei Hauptgruppen. Die durch Wasser-
kraft entstandenen Felsarten sind im allgemeinen Schicht-
gesteine, d. h. sie sind nach der Altersfolge geschichtet und
enthalten Versteinerungen organischer Körper. Die durch Feuer-
kraft entstandenen heißen im allgemeinen Massengesteine
und zeichnen sich durch Krystallbildung und unregelmäßige
Lagerung aus. — Vulkane. 1
1. Wie verhält sich im allgemeinen die Größe des Hochlandes zu
der des Tieflandes in den einzelnen Erdteilen?
2. Beispiele zu a. und b. im Paragraphen!
3. Etwas über die Wichtigkeit der Pässe!
4. Wie verhält sich die Kammhöhe der Gebirge im allgemeinen
zur Gipfelhöhe?
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14
6. Welcbe Naturverhältnisse erschweren vorzüglich die Verbreitung
des Menschen über die Erde?
7. Welchen Einfluß pflegt das Zusammentreffen von gebildeten
Völkern mit unkultivierten auf die letzteren auszuüben?
8- 8. Gesellige Verhältnisse der Menschen.
Auf der Verschiedenheit der Sprachen beruht die Grup-
pierung der Menschen in Völker, Nationen. Die Vereinigung
einer großen Anzahl von Menschen, die sich zur Erreichung
und Befestigung des gemeinsamen Wohles einer Oberherrschaft
unterworfen haben, nennt man, mit Einschluß des von ihnen
bewohnten Landes, einen Staat. Die Regierung eines solchen
kann entweder in den Händen einer einzigen Person, oder in
denen mehrerer sein; im ersten Falle heißt der Staat eine
Monarchie, im letztern ein Freistaat oder eine Republik.
Jeder Staat bedarf zu seiner Erhaltung der Einkünfte
(meist Abgaben, Steuern der Mitglieder), so wie zu seiner
innern und äußern Sicherheit der Rechtspflege und der
Kriegsmacht. Aus beiden Rücksichten stehen die Regierungen
der kultivierteren Staaten in gesandtschaftlichem Verkehr mit
einander.
1. Was läßt sich von den gesellschaftlichen Vereinen der wilden
Völker sagen?
2. Was versteht man unter Sprachfamilien, Mundarten und Völker-
schaften? — Beispiele!
3. Worin besteht das Wesen a) einer unbeschränkten (absoluten)
und einer beschränkten (constitutionellen) Monarchie; b) einer
Despotie; c) einer aristokratischen und einer demokratischen Re-
publik ?
4. Beispiele von Völkern, welche in mehrere Staaten verteilt sind.
5. Etwas über natürliche und politische Grenzen eines Staates
oder Erdteils! — Beispiele!
8. 9. Australisches Festland.
Das Festland von Australien, früher Neuholland genannt,
ist zwar an den Küsten immer noch am bekanntesten, wird aber
auch im Innern jährlich mehr durchforscht. Geringe Gliederung:
Golf von Carpentaria, Austral-, Spencer- und St. Vincents-
Golf. Mit der Südostküstc parallel ziehen die Mittelgebirgs-
ketten der an Steinkohlen reichen Blauen Berge, die süd-
lich in die mächtigeren, teilweis mit ewigem Schnee bedeckten
Australischen Alpen übergehen; auf diesen Gebirgen liegen
die Quellen des bedeutendsten Stromjystems, des Murray.
Die Mitte des Landes zeigt einen Wechsel von Ebenen und
Erhebungen, und den nordwestlichen Teil erfüllt ein ausge-
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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23
1. Welche Pflanzen- und Tier-Gattungen und Arten sind Afrika
eigentümlich?
2. Was läßt sich im allgemeinen über Rassenverschiedenheit, Ab-
stammung, Religion und Kultur der wichtigsten afrikanischen
Völker sagen?
§. 16. Asten.
Dieser größte Erdteil hängt mit Europa auf langer Strecke/,
mit Afrika durch die Landenge von Suez zusammen und ist vons
Amerika und Australien zwar durch Meerengen getrennt, anderer- -
seits aber mit beiden Festländern gleichsam durch Jnselbrücken
verbunden. Die reichste wagerechte Gliederung zeigt der Süden,
demnächst der Osten. — Großartig erscheint die senkrechte Glie-
derung, sowohl in den Gebirgen, deren Kämme und Pässe die
höchsten europäischen Gipfel überragen, als auch in den weit-
ausgedehnten Tief- und Tafelländern mit ihren Wüsten und
Steppen. Bonder großen Hauptmasse des sibirisch-tura-
nischen Tieflandes sind die übrigen großen Tiefländer
gesondert. Dagegen bildet das Hochland, mit fast alleiniger
Ausnahme des Dekan, eine zusammenhangende Masse, die sich
nach ostwestlicher Hauptrichtung in das h i nt er as i a t is ch e,
das iranische und das klein asiatische Hochland gliedert.
Der höchste Punkt des Erdteils (Gaurisankar) liegt mehr als
8800 m über, der niedrigste (Totes Meer) 400 m unter dem
Meeresspiegel. — Bon den großen S t r o m s p st e m e n, zum
Teil zu Zwillingsströmen gruppiert, gehören die meisten dem
Gebiet des indischen, keins dem des atlant. Oceans an. Die
Seen sind größtenteils Steppen- und Salzseen (Kaspi- und
Aralsee); größter Alpen- und Flußsee der Baikal.
Während der Norden Asiens zu den kältesten, manche
seiner südl. Länder zu den heißesten Erdstrichen gehören,
ist das gesamte Innere durch scharf ausgeprägtes Festlands-
klima ausgezeichnet. In einem großen Teil des Festlandes
ist die Dürre vorherrschend, damit zusammenhangend Wüsten
u. Steppen. — Großer vulkanischer Inselzug zwischen
Malakka u. Kamtschatka. — Asiens (besonders Indiens) Pro-
duktenrei chtum altberühmt; ursprüngliche Heimat zahlreicher
Arten von Kulturpflanzen u. Haustieren.
Die Bevölk erung beträgt über die Hälfte der gesamten
Menschheit und gehört zur größeren Hälfte der mongolischen,
zur kleineren der kaukas. und der malayischen Rasse an. Asien
ist die Wiege der Kultur u. Geschichte. Unter den volkreichen
Nationen haben die Araber, Hindu, Chinesen u. Japaner seit
ältester Zeit ihre Nationalität behauptet. — Herrschende Reli-
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Extrahierte Ortsnamen: Afrika Europa Afrika Suez Amerika Australien Asiens Malakka Kamtschatka Asiens Indiens
32
2. Kinsiu, mit Nangasaki.
3. Sikok und Jeso. — (Sachalin russisch.)
1. Worin mag der Regenmangel eines großen Teils der Gobi-
hochebene seinen Grund haben?
2. Etwas über die chinesische Mauer, sowie Specielleres über
geistiges und materielles Leben der Chinesen und Japanesen!
3. Geschichtliches über die europ. Handelsfreiheit und Mission in
China und Japan!
4. Etwas über das Wesen des Buddhismus und die Lehre des
Confucius!
§. 20. Uord-Asien.
Die schneebedeckten, vielverzweigten Ketten des Altai,
als Nordrand des Hinterasiat. Hochlandes, beginnen nordöstlich
vom Becken des Balka sch-Sees und setzen sich vom hoch-
liegenden B a i k a l s e e an als „da-urisches Alpenland", dann als
ostsibirischer Gebirgszug (Jablonoi und Stanowoi) bis zum
Ostkap an der Behringsstraße fort; auch Kamtschatka ist von
Bergreihen erfüllt und sehr vulkanisch. — Nördlich und nord-
westlich fällt das ausgedehnte Hochland wellenförmig zum
großen sibirischen T i e f l a n d e ab, das von riesigen Strömen
wie Ob, Jenissei und Lena bewässert wird.— Im Norden
den eisigen Winden des Polarmeeres offen, und vom milden
Süden durch ungeheure Gebirgswälle getrennt, hat Sibirien
ein echtes Kontinentalklima mit zwei schroff entgegen-
gesetzten Jahreszeiten. Die längern Sommer der südl. Gegenden
lassen unsere mitteleurop. Pflanzen gedeihen; viel Wald und
Steppe. Der mittlere Landesgürtel ist reich an N a d e l h o l z -,
Birken- und Lindenwaldungen, vonzahlr. Pelztieren bewohnt.
Die baumlosen, sumpf- und nebelreichen Nordgegenden, mehr
als drei Vierteljahre mit Schnee bedeckt, bieten als Sommer-
vegetation fast nur unabsehbare Moos- und F lech ton-
st eppen, die „Tundren".
Die verhältnismäßig geringe Bevölkerung Sibiriens besteht aus
zahlr. Stämmen, die teils der mongol., teils der kaukas. Rasse ange-
hören und entweder Heiden, Muhamedaner oder Christen sind. Im
südl. Landesgürtel walten Viehzucht (namentl. in den Jschim- und
Barabinzcn-Steppen), Acker- und Bergbau, im mittlern Pelztierjagd,
im Norden Renntierzucht vor. Pelzwild, Holz und Mineralien (Pla-
tina, Gold und Silber) sind Hauptausfuhrartikel. Sibirien, größer
als Europa, gehört z. asiat. Rußland.
a. Wcftstbirien ist bewohnt v. Kirgisen, Samojeden und Russen,
letztere z. T. Verbannte. Wichtigste Städte: Tobolsk, Omsk und
Tomsk.
b. Ostsibirien, von Samojeden, Tungusen, Jakuten, Tschukt-
schen, Kamtschadalen und Russen bewohnt. Städte: Irkutsk, Kiachta,
Ochotsk. Hierzu die Inselgruppen: Neusibirien (im Eismeer, reich
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Extrahierte Personennamen: Kinsiu Sikok Lena
Extrahierte Ortsnamen: Sachalin China Japan Balka Kamtschatka Sibirien Sibiriens Jschim- Sibirien Europa Omsk Tomsk Ostsibirien Irkutsk Kiachta
37
Berglande v. Wales, gegen Nw. zum Peakgebirge em-
por. Die Berge von Cornwall in d. südwestl. Halbinsel. —
Das ebenfalls die Schneegrenze nicht erreichende schottische
Hochland zerfällt durch zwei Einsenkungen (Glasgow- und
caledonischer Kanal) in drei Gruppen, deren mittlere aus dem
Grampian- und dem Geb. v. Jnverneß besteht. Es ist meistens
mit kahlen Heideflächen und felsreichen braunen Mooren, aber
auch von malerischen Seen („Lochs") bedeckt, bildet im W.
steile, zerrissene Felsküsten und läßt im O. schmale Tiefländer
übrig. — Irland hat fast nur an den Küsten und an diesen
nur vereinzelte Berggruppen und ist im hügeligen In-
nern ebenfalls moor- und seereich.
Das feuchte Seeklima der brit. Inseln erzeugt einen
großartigen Reichtum an Wiesen und Gartengewächsen, macht
viele südeurop. Pflanzen gedeihen und begünstigt Ackerbau und
Viehzucht in hohem Maße. Eigentliche Wälder fehlen. Die
Unerschöpflichkeit des Landes an Steinkohlen und Me-
tallen (Eisen und Zinn), verbunden mit der Produktenmenge
der Kolonieen, den Fluß-, Kanal- und Eisenbahnsystemen und
der glücklichen Landeslage, haben die höchste Blüte der In-
dustrie und des Handels erzeugt.
Das brit. Reich in Europa ist etwas kleiner als Preußen und
hat mehr als l1^ der Zahl seiner Bewohner; die Bevölkerung teils
germanischen, teils keltischen Ursprungs. Auf der Hauptinsel waltet
der Protestantismus, in Irland der Katholizismus vor. Die allgem.
Volksbildung steht^ noch auf mäßiger Stufe. Die vereinigten König-
reiche England, Schottland und Irland haben eine konstitutionelle
Verfassung. — Städte:
а. in England:
London (Themse), mit 3*/4 Will. E., erste Handelsstadt der Erde;
in der Nähe: Greenwich.
Liverpool (ir. See), Hauptstapelplatz für Baumwolle.
Manchester, wichtigste Baumwollenmanufakturen.
Birmingham, besonders Metallwarenfabrikation.
Leeds, Tuchfbr.
Brist 0 l.
Newcastle (Tyne), Steinkohlen. — Bradford; Hüll.
Plymouth, Portsmouth, Oxford, Dover.
d. in Schottland:
Ed in bürg (Forth) und Glasgow (Clyde).
б. in Irland:
Dublin, Belfast und Cork. 1 2 3
1. Welches sind die bedeutendsten Land- und Wasserwege und welches
die wichtigsten Häsen des Landes?
2. Aus welcher Zeit schreibt sich der Aufschwung des britischen Han-
dels her?
3. Näheres über die beiden Stammvölker des Landes!
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Extrahierte Personennamen: Clyde)
Extrahierte Ortsnamen: Wales Cornwall Irland Europa Irland England Schottland Irland England London Liverpool Leeds Plymouth Portsmouth Oxford Dover Schottland Glasgow Irland Dublin Belfast Cork
49
Zwischen der Schweiz und Tirol liegt am Rhein das kleine
ehemals deutsche Fürstentum Liechtenstein.
1. Welche Flußgebiete, Länder und Städte werden durch die ge-
nannten Alpenpässe miteinander verbunden?
2. Das Wichtigste über Entstehung der Gletscher und Lawinen!
3. Etwas über die Tierwelt der Alpen!
4. Worin bestehen die vorzüglichsten Reize der Alpenlandschaft?
5. Welchen Gefahren sind die Bewohner der Hochgebirge besonders
ausgesetzt?
6. Näheres über a) den Neusiedler-See, b) die ungar. Pußten!
7. Welche Kantone der Schweiz haben germanische, welche roman.
Bevölkerung?
28. Siid-Guropa.
I. Die Balkan-Halbinse!.
Die julischen Alpen setzen sich in mittelhohen Parallelketten
südöstlich als dalmatisch-bosnische Gebirge fort, östlich
begleitet vom bosnisch-serbischen Grenzgebirge, und schließen sich
südlich an die Hauptmasse des türkisch-griech. Berglandes.
Diese zieht aus der Nähe des adriat. Meeres östlich bis zum
schwarzen M., und zwar anfangs als T s ch a r D a g h, später
als Hämus oder Balkan. Nördlich sendet dieser Gebirgswall
seine Zweige durch Serbien und sinkt terrassenförmig durch
Bulgarien zum Donautieflande hinab; südlich steht er in Ver-
bindung mit den Bergländern Thraciens. — Vom Westende des
Tschar Dagh streicht das albanische Scheidegebirge und dann
der Pindus nach S., begleitet von den Bergländern Albanien
und Macedonien und dem Gebirgskessel von Thessalien. (Berg
Olymp und südlicher der Thermopylenpaß; am Mbs. v. Le-
panto Parnaß und Helikon). —Das Bergland von
Morea, mit dem vorigen nur durch die felsige Landenge von
Korinth verbunden, trügt auf seiner innern Scheitelfläche das
ziemlich rauhe Arkadien und sendet die höchste seiner Ketten,
den Taygetos, südlich zum Kap Matapan. — In dem tür-
kisch-griechisch. Gebirgsland herrschen Kettenform u. Terrasse
vor; Hochebene und Tiefland sind untergeordnet u. von letzterm
nur die w a l a ch i s ch e Tiefebene u. das Thal der M a r i tz a
zu nennen.
Das Klima der Balkanhalbins. ist im N. u. in d. Mitte
im ganzen kühl, in den Thälern Griechenlands und auf den
Inseln herrscht eine milde warme Luft. Der meist auf den
Herbst beschränkte Regen nimmt nach S. hin ab, so daß die
griech. Sommer, ohnehin lang und heiß, noch besonders durch
Trockenheit ausgezeichnet sind. — Die Pflanzenwelt zeigt
Möbus, geogr. Leitsnd-n 2. Abt., 5. Au fl. 4
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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78
Keiliensakge der europäischen Staaten
nach der Bevölkerung.
Rußland . 72% Mill.
Österreich . 38
Frankreich . 37
Großbritannien . . . . - 35>/,
Italien • 28 V4
Preußen • 27 V4
Spanien . 16 V2
Türkei . 8va
Schweden und Norwegen - 6v,
Belgien . 5 V2
Rumänien 51/
Portugal 41/
Niederlande . 4
Schweiz . 2*/6
Dänemark . 2
Griechenland • Iv.
Serbien • Iv«
Deutsches Reich ohne Preußen 18 „
Europa etwa 315 Mill.
1. Wie mögen sich a) der Begriff des „Eigentums", b) die ersten
Gesetze und Obrigkeiten, c) der Adel und ä) die Erblichkeit
der Monarchenwürde gebildet haben?
2. Wovon hängt die Macht und Bedeutung eines Staates ab?
§. 8. Europa.
a. Bodengestalt. Größtenteils von schmalen Meeren
bespült, erstreckt sich dieser Erdteil in Dreiecksform spitz in den
westlichen Ocean hinaus, ist auf der Nord- und Südseite je mit
vier bedeutenderen, durch entsprechende Busen und Binnenmeere
getrennten Halbinseln besetzt und in der dadurch bedingten
stärksten Küstenentwickelung durch zahlreiche naheliegende Inseln
unterstützt. Der südwestlichen, gebirgigen Abteilung des Kern-
dreiecks mangeln schroff trennende Centralhochländer, wogegen
mäßige Kettensysteme auftreten, reich an Zweigen und verbin-
denden Pässen und mehrfach umgeben von sanften Terrassen
und vielartig untergeordneten Hochflächen, begleitet von ringsum
eingreifenden Tiefländern. Der ganze Erdteil wird von einer
Menge ebenmäßiger, wasser- und gliederreicher schiffbarer Flüsse
durchströmt, die vorteilhaft verteilt und nach allen Meerseiten
hingewandt sind. So zeigt der Boden also in engem Raume
den größten und allmählichsten Wechsel der Forinen.
b. Das Klima im ganzen, meist unter Einfluß des
überall nahen Meeres, leidet weder an der brennenden Dürre
Afrikas, noch an der starken und trockenen Kälte Hochasiens
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Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Italien Spanien Schweden Norwegen Belgien Portugal Niederlande Griechenland Serbien Europa Europa Afrikas
8
reichsten; Strandseen sind Süßwasserseen hart am Meere, mit
dem sie in Verbindung stehen (Haff; Nehrung). Unter den
Salzseen ist der kaspische See der größte.
3. Das Weltmeer oder der Ocean ist eine große, in
sich zusammenhangende Wassermasse, die den größten Teil des
Flußwassers in sich aufnimmt, der westlichen und südlichen Erd-
halbkugel am meisten angehört, das feste Land von allen Seiten
umgiebt, mit den Gliedern in das Land hineinreicht und so dem-
selben teilweise die Gestalt giebt. Von den Erhöhungen und
Vertiefungen seines Bodens hängt die Tiefe des Meeres ab,
die an manchen Stellen über eine Meile beträgt und im all-
gemeinen an Steilküsten und in großen Meeren bedeutend, an
Flachküsten und in Binnenmeeren gering ist. Die Farbe des
bitter-salzigen Meerwassers ist gewöhnlich bläulich-grün, richtet
sich aber vorzüglich nach der Tiefe und Beschaffenheit des Meer-
bodens wie nach der Beleuchtung, und das jeweilige Leuchten
rührt von kleinen Seetieren her. — Offene und Binnen-Meere.
— Der Ocean wird durch Winde und Strömungen wie
durch Ebbe und Flut in steter Bewegung erhalten, liefert
der Atmosphäre die zur Erhaltung alles irdischen Lebens not-
wendige Feuchtigkeit, ist besonders wegen seines Salzgehalts
zum Tragen von Lasten geeigneter als das Süßwasser, und
dadurch ein um so wichtigeres Verkehrsmittel zwischen den ent-
ferntesten Gegenden der Erde.
1. Was versteht man unter „Gefall" eines Flusses?
2. Was sind a) Flußseen, b) Küsten- und Steppenflüsse? — Bei-
spiele !
3. Was läßt sich von der Höhenlage des Titicaca- und des Baikal-
Sees, des kaspischen und des Asphalt-Sees sagen?
4. Wovon kann die Wassermenge eines Flusses abhangen?
5. Wodurch sind a manche Wasserscheiden in Nordamerika, b) die
zwischen Amazonenstrom und Orinoko merkwürdig?
6. Wovon hängt die Bedeutung eines Stromes ab?
K. 4. Die feste Erdrinde.
A. Äußeres.
Australien ist etwa s/9, Afrika 31/7, Amerika 4 mal und
Asien 41/2 mal so groß wie Europa. Die Oberfläche des
Wassers beträgt etwa das Dritthalbfache von der des Landes;
auf der nördlichen Halbkugel ist etwa dreimal so viel Land als
auf der südlichen. —. Nach der Erhebung des Landes über die
Meeresstüche unterscheidet man Hoch- und Tiefland. Das Hoch-
land stellt sich vorzüglich in zwei Formen dar, als Gebirgsland
und als Hochebene.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
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Extrahierte Ortsnamen: Nordamerika Afrika Amerika Asien Europa
24
gtonen sind die brahmanische, die buddhistische u. die muha-
medanische. — Einheimische Staaten meist despotisch regiert.
Welche Großstaaten üben auf Asiens staatl. Verhältnisse den
größten Einfluß?
§■ 17. Mrst Ästrn.
1. Arabien. Die Küste dieser wasserarmen Hoch-
ebene mit mittelhohen Randketten bildet ein schmales Terrassen-
und Tiefland, das infolge der glühenden Hitze und des Wasser-
mangels größtenteils öde und kahl daliegt. Südlich von Mekka
wird die Küste von den tropischen Regen mäßig getroffen, die in
Verbindung mit künstlicher Bewässerung einen kräftigen Pflanzen-
wuchs erzeugen, besonders in dem „glücklichen" Arabien (Jemen).
Thäler und Bergterrassen sind hier mit Kasfeepflanzungen
bedeckt. Das Innere der Halbinsel enthält zum Teil fruchtbare
Berglünder und weite Wüsten mit zerstreuten Oasen, die
wesentlich als Weideplätze dienen. — Die syrisch-arabische Wüste
nördlich bis zum Euphrat. Der Samum.
Die verhältnismäßig geringe Bevölkerung bilden vorzüglich
die muhamedan. Araber, die in seßhafte (meistens an den Küsten)
und in nomadisierende oder Beduinen (im Innern) zerfallen. Europäische
Haustiere, besonders ausgezeichnete Pferde, bilden nebst dem Dromedar
den Hauptgegenstand der bedeutenden Viehzucht; nur schwach ist der
Ackerbau, wichtiger der Gartenbau, blühend der Handel (Kaffee,
Wolle, Balsam, Weihrauch, Gummi). — Zahlreiche Staaten und
Stämme mit verschiedener Verfassung. An der Spitze der Nomadenstämme
stehen Emire oder Schecks.
Das Sultanat Oman mit Maskat an der Ostküste. In der
unter türkischer Oberhoheit stehenden Provinz Hedschas liegen die
heiligen Städte Mekka (Geburtsort Muhameds; Hafenstadt Dschidda)
u. Medina (Grab Muhameds); in Jemen liegt Mokka. Festg.
Aden u. Insel Per im britisch. — Im pers. Meerbusen die Bahrein-
Inseln, durch Perlensischerei berühmt.
2. Syrien, das schmale Küstenland des Mittelmeers,
wird von zwei Gebirgsplatten in Meridianrichtung durchzogen,
die sich im südlichen Teile zu mäßigen Hochebenen verflachen.
Die West platte beginnt östlich v. der Landenge v. Suez auf
der „Halbinsel Sinai" und zieht, allmählich sich senkend, am
Mittelmeer entlang durch Palästina (Judäa, Samaria,
Galiläa), erhebt sich im alten Phönizien als Libanon und
streicht dann durch das nördliche Syrien bis zum Taurus.
Die Ost platte, eine Fortsetzung des arabischen Westrandes, ist
gleichlaufend mit der vorigen und endet im Antilibanon,
dessen bedeutendster Gipfel, der „große Hermon", über die
Schneegrenze hinausragt. Zwischen beiden Gebirgsplatten liegt
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Rhodus, Samos, Chios, Lesbos und Marmara — meist reich an
Südfrüchten.
5. Armenien, östlich von Kleinasien, ein vulkanisches
Hochgebirgsland mit fruchtb. Thälern, wird im S. von den
kurdistanschen Randketten und im N. z. Teil vom Thale des
Kurstroms begrenzt. Quellenland des Euphrat und Tigris;
in der Mitte der schneebedeckte Vulkan Ararat; der Wan-See.
Es hat infolge der Höhenlage ein teilweis rauhes Klima, ist
waldarm aber wasserreich. Viehzucht. — Die Hauptbevölkerung bilden
die christlichen Armenier. Teils türk., teils ruff., teils pers. Provinz.
— Hauptst. Erserum.
6. Kaukasien. Das fruchtbare Kurthal mit südeuro-
päischem Klima läßt große Baumwollen-, Zuckerrohr- und Reis-
pflanzungen gedeihen. Heimat des Weinstocks. Das Hochge-
birge Kaukasus mit riesigen Schneegipfeln (Elbrus) ist von
tiefen Thalschluchten durchrissen; es hängt durch eine niedrige
Bergreihe mit dem armenischen Hochlande zusammen. Straße
Wladi-Kaukas, am Kasbeg vorbei durch eins der seltenen
Querthäler über das Gebirge führend. Herrliche Waldungen,
ausgedehnte Getreidefelder und Weideländer bedecken seine Ab-
hänge und Thäler; Schlammvulkane, Feuer- und Naphthaquellen
anr Kasphee, wie tosende Bergströme (der Terek) im Innern
des Gebirges sind in ewiger Thätigkeit.
Den Hauptbestandteil der Bevölkerung bilden:
a. Die Georgier, besonders im Hochthal des Kur, christlich. —
Beschäftigung: Ackerbau, Weinproduktion und Handel. b. Die
Lesghier im So. und andre nomadische, vorwaltend muhamedan.
Völkerstämme des Kaukasus, meistens von schönem Körperbau, die teils
frei, teils wie die Georgier dem Kaiser von Rußland Unterthan sind.
Tiflis; Eriwan.
7. Iran schließt sich als großes, mit hohen Randgebirgen
(Hindu-Ku, Soliman-Elburs) umgebenes Tafelland an Ar-
menien, fällt im O. steil zum Jndusthale und im W. stufen-
artig zum Tigris ab, hat wegen des nur spärlichen Frühlings-
regens keine bedeutenden Flüsse, so daß auf der weiten Hoch-
fläche fast nichts ohne künstliche Bewässerung gedeiht. Im
Innern breiten sich große salzhaltige Wüsten mit paradiesischen
Oasen (Gegend von Jsfahan) aus; selbst das Fluß- und Land-
seewasser meistens salzig. •—- Der Südrand am Meere entlang
hat echt tropisches, das Innere ein mäßiges Festlands-Klima
mit fast immer heiterm Himmel und sehr trockener Luft. —
Staaten;
a. Persien oder Iran, die Westhälfte der Hochebene, wird
vorzüglich von den muhamedanischen Neupersern (daneben auch
von Ältpersern mit der Religion des Zoroaster) bewohnt. Acker- und
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Extrahierte Personennamen: birge_Kaukasus
Extrahierte Ortsnamen: Samos Chios Lesbos Armenien Kleinasien Kasbeg Kaukasus Tiflis