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1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 20

1906 - München : Oldenbourg
20 4. Das Land im Dämmerlichte der Geschichte. in vereinzeltem Kampf dem römischen Schwert, die Noriker, wie es scheint, der römischen Politik ohne Kampf. Das Ende beider Volksstämme war ihr Untergehen im römischen Reichs- und Staatsbürgertnm mit seinem kosmopolitischen internationalen Gepräge, in dem die Besonderheiten jedes selbständigen Volkstums verschwinden mußten. Sprache, Kult, Staatseinrichtungen, Lebensführung, Tracht und Sitte waren schließlich die des Reiches. Nur soweit sich Kunst und Handwerk des La Tene in dem provinzial-römischen Stil erhalten haben, geben sie auch in dieser Zeit noch Kunde von dem einstigen selbständigen, künstlerischen Empfinden und technischen Geschick des Volkes. Meisterhaft verstand sich Rom auf. die Durchführung der politischen Ziele wie auf nivellierende Knlturbeeinslnsfung. Es kam in den eroberten Provinzen zu keiner nationalen Erhebung mehr während der römischen Weltherrschaft. Die politische Geschichte der Provinzen Norikum und Rätien (dem Vindelikien angegliedert war) bietet, soweit wir sie aus den Schriftstellern kennen, nichts von Belang. Die Kulturgeschichte aber weist viele interessante Einzelheiten des provinzial-römischen Lebeus während seiner säst 500 jährigen Dauer auf. Man richtete sich alsbald nach der Unterwerfung des Gebietes auf die Dauer darin ein. Die Grenze bildete erst die Donau, später der sogenannte Limes, eine markierte Zoll- und Reichsgrenze gegen die Germanen, die an strategisch wichtigen Punkten durch dahinter liegende Kastelle ihrem ganzen Laus entlang gesichert war. Im Binnenlande waren Befestigungen nicht nötig, wie hier auch ständige Garnisonen außer kleinen Wach- und Etappenposten nicht vorhanden waren. Das Militär lag in den Grenzkastellen. Ein Hauptaugenmerk war dem Straßennetz gewidmet, dessen Grundlagen die vorrömischen Verkehrswege bildeten, soweit nicht militärische und politische Gründe eine Änderung verlangten. Das gleiche war mit den bisherigen Städten der Fall, die fortbewohnt wurden; Neugründungen von Städten, die sich durch ihre römischen Namen sofort kennzeichnen, wie z. B. Augusta Vindelicorum, Castra Regina ii. s. w., waren aus politischen und strategischen Gründen veranlaßt. Man lebte unter den Jnliern und Flaviern bis in die Zeit Mart Aurels in tiefem Frieden; man fühlte sich vor den Germanen jenseits der Grenze so sicher; daß §■ B. hart am Limes ein reich ausgestattetes, mit Kunstwerken geschmücktes Wohnhaus sich befand (Westerhofen b. Ingolstadt). Überreste von Staatsgebäuden, Tempeln, Foren wurden in größeren Orten gefunden, wie in Augsburg, Regensburg, Kempten, Salzburg, Epfach re. Im ganzen römischen Teile unseres Landes wurden große Meierhöfe mit vielen Funden von landwirtschaftlichen Geräten und Gebrauchsgegenständen aufgedeckt. Von allen römischen Bauwerken aber hat sich über dem Boden außer der eingebauten Porta praetoria in Regeusburg und der (vielleicht römischen) Heidenmauer iu Lindau nichts im Lande erhalten. Was noch an römischem Mauerwerk vorhanden ist, steckt unter dem Boden und muß erst ausgegraben werden, wie z. B. die Grundmauern der Limeskastelle und ihrer Gebäulichkeiten.

2. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 51

1906 - München : Oldenbourg
13. Markgraf Luitpolds Heldentod in der Ungarnschlacht. 51 Arnulf dazu noch die böhmische Mark, die kärntnische Mark und Oberpannonien verliehen erhalten. Welchem Geschlechte er angehörte, läßt sich mit vollkommener Sicherheit nicht angeben, aber unser vortrefflicher Geschichtschreiber Siegmund von Riezler hat mit triftigen Gründen die hohe Wahrscheinlichkeit nachgewiesen, daß er von den Housiern abstammt, von jener Familie des alten bayerischen Hochadels, welche nach dem Herzogshause der Agilolfinger die mächtigste und vornehmste war. Und Luitpold selbst wurde der Vater eines ruhmvollen Geschlechts, das die Forscher mit seinem Namen verknüpfen und von dem sie wiederum mit nahezu völliger Bestimmtheit die Grasen von Scheyern, die Vorfahren der erlauchten Grasen von Wittelsbach ableiten, so daß er mit Fng und Recht als der Ahnherr unseres Königshauses gilt. Schlimm stand es damals um Deutschland. Während im Westen die Normannen die Küsten und die Uferlande plünderten, wütete:: verheerende Fehden im Innern des Reiches, namentlich der blutige Zwist zwischen den Babenbergern und den Saliern, so daß die Ungarn ihre Einfälle in die bayerischen Grenzlande alljährlich wiederholen konnten. Genauere Nachrichten darüber sind uns nicht überliefert; aber wir wissen, daß sie in den Jahren 901, 902, 903 Niederlagen erlitten, daß 904 ihr Anführer Chuffal von den Bayern zum Gastmahle geladen und hier samt seinem Gefolge erschlagen wurde. Wie einst die Hunnen, die ebenfalls in den Pußten Ungarns hausten, waren sie gefürchtete Feinde. Ihr stürmischer Angriff war unwiderstehlich, ihre Todesverachtung im Kampfe war unerschütterlich, die Schnelligkeit ihrer Pferde entzog sie den Verfolgern, gestattete aber ihnen selbst eine unablässige Verfolgung. Religiöser Fanatismus trieb die wilden Heiden an; denn sie glaubten, daß sie einst im Jenseits so viele Leibeigene zur Bedienung haben würden, als sie Feinde erlegten. Dabei beseelte sie ein derartiger Blutdurst, daß sie auf den Leichen der Erschlagenen wie auf Tischen schmausten und tranken; die gefangenen Weiber und Mädchen banden sie mit deren Haarzöpfen zusammen und trieben sie nach Ungarn. Wo sie hinkamen, zerstörten sie alles, sengten, brannten und vernichteten, was sie nicht mit sich schleppen konnten. Dieser Blutdurst, die unmenschliche Behandlung der Wehrlosen, die Zerstörungswut, dazu die häßliche Erscheinung der kleinen Gestalten mit gelben, breitknochigen Gesichtern und geschlitzten Augen, ließ sie den Deutschen wie höllische Unholde erscheinen und die Schnelligkeit, mit der sie — allerorten den roten Hahn auf die Dächer setzend und das Land in eine Wüstenei verwandelnd — plötzlich mitten im Lande erschienen und hinter den Rauchwolken der niedergebrannten Gebäude mit ihrem Raube wieder verschwanden, trug nicht wenig dazu bei den von ihnen ausgehenden Schreckensbann zu vermehren. Im Jahre 906 hatten die Ungarn einen bedeutenden Erfolg errungen, unter ihren wiederholten Angriffen war das große Reich der slavischen Mähren x) Geschichte Bayerns, I, 245 ff.

3. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 43

1914 - München : Oldenbourg
— 43 — leitet hinter dem Schlosse an die Mauer zu legen und solche zu ersteigen. Nachdem bereits der Fahnenträger und 4.5 Mann so in die Stadt eingedrungen waren und mehrere noch auf der Leiter standen, brachen die Sprossen derselben. Der Schloßtürmer bemerkte ein ungewöhnliches Geräusch und warf brennendes Stroh in den Hof hinab, worauf er, von dem Überfall gewappneter Feinde überzeugt, seine Signale in die Stadt gab. Nun versammelten sich die Bürger mit Harnischen und Mehren und drangen aus die im Schloßhofe eingeschlossenen Feinde ein. Sechs Stunden wehrten sich diese mit größter Tapferkeit. Als aber der Türmer mit einem Seile fünf Bürger auf den Turm zog, die von oben herab mit Steinwürfen und Schüssen die Feinde bedrängten, mußte sich die Schar ergeben. Der Markgraf mußte nach vergeblichem Stürmen ohne Banner und ohne die gefangene Mannschaft abziehen. — Genug der Beispiele aus jenen unruhigen Tagen! Sie ließen sich noch um viele vermehren; doch wie verschieden die einzelnen Kämpfe auch endeten, in einem Punkte blieben sie alle gleich: Für die Kauflust der Herren hatten stets die Untertanen zu büßen. — 5, Das mittelalterliche Würzburg. A. Der steinerne Hing. Das Herrscherhaus der Karolinger stand am Aussterben; Deutschlands König war ein Kind. Da fiel das räuberische Volk der Magyaren oder Ungarn, das sich in den Steppen an Theiß und Donau als Nachfolger der Hunnen und Avaren niedergelassen hatte, in die Gaue des ostfrän-fischen Reiches ein. Der hunnische Schrecken erneuerte sich. Auf ihren kleinen Pferden jagten die häßlichen Gesellen durch das Land und verheerten alles mit grenzenloser Wut. Die Bevölkerung quälten sie mit unmenschlichen Grausamkeiten. Mord und Brand bezeichneten die Straßen, die sie gezogen waren. Im Jahre 9^0 drangen sie bis würzburg vor und vernichteten Stadt und Land mit Feuer und Schwert. 3n jener Zeit wurden viele Orte mit Mauern, Türmen und Gräben umgeben, da die Ungarn feste Plätze nur selten oder gar nicht angriffen. Es ist höchst wahrscheinlich, daß schon unter Bischof Dietho nach dem Jahre 92- der Anfang mit der Befestigung der Stadt Würzburg gemacht und diese unter den nachfolgenden Bischöfen dieses Jahrhunderts vollendet wurde. Mit urkundlicher Sicherheit läßt sich sagen, daß im Jahre ^0^8 Würzburg schon eine nach der Sitte des ^0. Jahrhunderts mit Ringmauern versehene Stadt war. Die älteste Mauer der Stadt Würzburg umschloß ein Fünfeck. Sie begann am Main in der Nähe des Kranens und zog in der Richtung der heutigen Juliuspromenade, Theaterstraße, Hofpromenade, der Neubaustraße und der unteren Johannitergasse bis wieder an den Main. Starke

4. Lesebuch für kaufmännische Schulen - S. 321

1912 - München [u.a.] : Oldenbourg
150. Konstantinopel. 321 in die Provinzen nnb bereitete den geistigen und materiellen Bankrott des Reiches vor. Es war eine fanle, dem Untergang reife Welt, welche dem Anstnrm der jugendstarken Germanen znm Opfer fiel. vr. Max Georg Schmidt. 150. Konsianlirwpel. Ursprünglich den Namen Byzanz führend, erhielt die ans einer Landspitze zwischen dem Schwarzen und Marmara-Meere gelegene Stadt, nachdem Kaiser Konstantin im 4. Jahrhnndert seine Residenz von Rom nach dort verlegt hatte, den Namen Konstantinopel. Als Rom gestürzt war, erhob sich die griechische Kaiserresidenz zu einer fabelhaften Höhe der Entwicklnng und wnrde schließlich, als inzwischen den Arabern selbst das reiche Ägypten mit seinem großartigen Alexandria erlegen war, der erste Handelsplatz und Stapelplatz für indische und levantinische Waren. Trotz der Ein- flüsse, welche von der Gründung des neuen asiatischen Reiches durch den Mohammedanismus und seine Prediger ausgingen und welche die ganze damalige Handelswelt in den Kreis der Mitleiden- schaft zogen, hatte sich Konstantinopel, wenn auch mit Waffengewalt, auf seiner alten Höhe erhalten können. Wie zumeist, so beruhte auch Konstantinopels Handel und dessen Triebkraft ans der günstigen Lage der Stadt, die nahe an fruchtbaren, reichen Ländern lag und deren Produkte sie in erste Hand bekam. Hier stauten sich auf den Märkten die Handelswerte. Die Erzeugnisse Konstantinopels gipfelten besonders in seiner Seidenweberei und seinen Seidenwaren, deren Güte und Pracht bald die altberühmten tyrischen und phönizischen Fabrikate über- flügelten und Weltruf erwarben. Neben dieser umfassenden, reiche Erfolge bringenden Industrie waren es die Kunsterzengnisse orien- talischen Fleißes, welche mit Vorliebe an den fremden Märkten gehandelt wurden. Auf diese künstlerisch-gewerbliche Tätigkeit mögen eingewanderte, vor den Arabern einst geflohene Künstler verschie- dener Nationen belebend eingewirkt haben. Über die Verkehrsverhältnisse jener Konstantinopler Blütezeit fehlt der Geschichtschreibung viel Material, wenigstens ist all das, was darüber geschrieben wurde, nicht verbrieft und bedingungslos richtig. Zwischen Ravenna, dem Sitz der Ostgoten, und Konstan- tinopel haben rege Handelsbeziehungen bestanden, später stellten sich besonders italienische Völker, Venedigs Söhne, in Konstanti- nopel ein und tauschten gegen ihres Heimatlandes Erzeugnisse die orientalischen Produkte. Auch deutsche Kaufleute zollten der reichen Stadt und ihren prächtigen, farbenreichen Erzeugnissen der Kunst Baier-Knörk, Lesebuch für kaufmännische Schulen. 21

5. Die mittlere Zeit - S. 29

1890 - München : Oldenbourg
Untergang des abendlndischen Reiches. 29 Knabe. Diesen entthronte Odoaker und verwies ihn gegen ein Gnadengehalt von 6000 Goldgulden in ein Landhaus an der reizenden Bucht von Baj. Dort verbrachte der -letzte abendlndische Kaiser seine Tage, zufrieden und froh, als habe er niemals den Purpur getragen. So klglich endete das rmische Weltreich. Dies geschah im Jahre 476. Nun beherrschte Odoaker von der Stadt Raven na aus Italien. Zwar legte er sich nur den Namen eines Ober-feit)Herrn bei und lie dem ostrmischen Kaiser, der sich als den Erben auch des abendlndischen Reiches betrachtete, den Schein der Oberhoheit. In Wahrheit aber war Odoaker der Fürst des Landes, und seinen Kriegern galt er als König von Italien". Einbruch der Vstgothen unter Theodorich -539. Zwlf Jahre blieb die Herrschaft Odoakers, der mit Kraft und Klugheit regierte, unbestritten. Aber im Jahre 489 stiegen die Ostg 0then unter ihrem Könige Theodo-rich von Pannonien aus der die Alpen und brachen in Italien ein. Leicht hatte der ostrmische Kaiser Zeno sie gegen Odoaker aufgereizt, da sie voll heier Begier nach dem schnen Italien waren. Zwei germanische Helden kmpften nun um den Besitz dieses Landes. In den blutigen Schlachten am Jsonzo und bei Verona berwltigte Theodorich den Odoaker und schlo ihn zuletzt in Ravenna ein. Bis ins dritte Jahr verteidigte der tapfere Odoaker die durch Smpfe und Mauern geschtzte Stadt. Endlich zwang ihn Hungersnot, dieselbe zu bergeben. Theodorich zog mit seinen Gothen ein und ttete gegen seine Zusage den Odoaker mit eigener Hand. Das Reich Theodorichs des Groen. Nun grndete Theodorich ein ostgothischesreich in Italien. Seine Residenzen wurden die Städte Ravenna und Verona. Im Jahre 500 kam er auch nach Rom, hielt einen festlichen Einzug und begab sich sofort nach der Kirche St. Peters, um mit Andacht an dem Apostel-grabe zu beten. Theodorichs Streben war darauf ge-richtet, die Fluteu der Vlkerwanderung zum Stillstande zu bringen und einen groen Friedens-bund unter den germanischen Stmmen zu stiften.

6. Die mittlere Zeit - S. 4

1890 - München : Oldenbourg
4 Einleitung. leitungen und Seehfen dem allgemeinen Wohle. Nicht un-begrndet nannte man ihn den Besten", und die Rmer pflegten den spteren Kaisern zu wnschen: Sei glcklicher als Augustus, besser als Trajanus!" Auch die Regierung seines Vetters Hadrian (117138), obwohl strenger als die fetner beiden Vorgnger, gereichte dem Staate zur Wohlfahrt. Begierig, die Zustnde der Lnder und Völker, welche ihm unterthan waren, mit eigenen Augen zu ersor-schen, durchreiste er zu Fu fast das ganze weite Reich. Und wie er die Verwaltung im Innern verbesserte, so sicherte er die Grenzen, besonders die gegen Germanien, durch starke Befestigungen. Sein Adoptivsohn, der milde und treffliche Antoninus Pius (138161) war vor allem auf Frieden bedacht und bewhrte sich als Vater des Vaterlandes" be-sonders durch die eifrige Frsorge, womit er sich der Armen und Waisen annahm und die Sklaven gegen harte Behand-lung schtzte. Seinem Neffen Markus Aurelius (161 bis 180), einem edeln Fürsten, der gegen niemand strenger war als gegen sich selbst, war es nicht beschieden, dem Reiche die glckliche Friedenszeit zu erhalten. Im fernen Osten brachen die Parther der die Grenze, und im Norden schickten sich die germanischen Markomannen zum Angriff gegen das rmische Reich an. Zwar die Parther wurden zurckgedrngt; aber in dem langwierigen Kriege mit den Markomannen starb Markus Aurelius, ohne da er seinen Sieg der dieselben vollenden konnte. Von nun an geriet das rmische Reich in unaufhalt-samen Verfall. Mehr und mehr rissen die Soldaten die Herrschaft an sich und erhoben in rascher Aufeinanderfolge eine Reihe von Kaisern auf den Thron, welche in der Mehr-zahl erbrmlich regierten und durch schmhliche Ermordung aus der Welt geschafft wurden. Nur wenige, darunter der ernste Alexander Severus (193211), bildeten eine Ausnahme. Es begreift sich, da unter dem Regiment so verworfener Herrscher auch die Christen wieder viel zu leiden hatten. In Strmen flo oftmals das Blut der Mrtyrer. Wie einstmals unter Nero, so wurden sie besonders unter den Kaisern Decius (251) und Diokletian (303) von den schwersten Drangsalen heimgesucht. Erst am Beginne des vierten Jahrhunderts trat eine entscheidende Wendung ein. Kaiser Konstantin der

7. Die mittlere Zeit - S. 28

1890 - München : Oldenbourg
28 Erster Zeitraum: 113 v. Chr. bis 486 n. Chr. war die Rache Karthagos. Geiserich kehrte nach Afrika zurck und starb daselbst 477. Sein Reich fiel spter den Ostrmern zu. Die Angelsachsen in Britannien 449. Whrend die Vlkerwanderung durch die Vaudaleu sich bis nach Nordafrika fortgepflanzt und dort ihre sdlichste Grenze erreicht hatte, zogen im Norden andere germanische Scharen nach Britannien. Von den Briten gegen die ruberischen Einflle der Pikten und Skoten zu Hilfe gerufen, landeten die Angeln und Sachsen unter den Seeknigen Hengist und Horsa an der britischen Kste. Sie schlugen mit ihren Mannen die Pikten und Skoten zurck. Aber indem immer mehr Stammgenossen vom deutschen Festlande ihnen folgten, machten sie sich allmhlich selbst zu Herren Britanniens und grndeten dort sieben angelschsische Knigreiche. Ergnzungen. Das sdliche Spanien: Andalusien, vondenvan-dalen. Das Mittelmeer erhielt von ihnen den Namen Vendilsee. Der rmische Statthalter Bonifazius ruft Geiserich nach Afrika. Unter den Greueln der Wandalen in Afrika verschied 431 der groe Kirchenlehrer August in in seiner Vaterstadt Hippo. die eben von Geiserich belagert und von Bonifazius verteidigt wurde. Wandalismus". Raub der heiligen Tempelgefe von Jerusalem (seit der Zerstrung Jerusalems durch Titus im Jahre 79 in Rom befindlich) durch die Wandalen. Auswanderung der Briten vor der drckenden Macht der Sachsen und Angeln in das nrdliche Gallien: Bretagne. 11. Untergang des abendlndischen Reiches. Romulus Augustulus und Gdoaker. Der morsche Bau des rmischen Reiches war auer stnde, die furchtbaren Strme der Vlkerwanderung zu bestehen. Die letzten rmischen Kaiser hatten nur noch einen Schatten der Herrschaft. Die eigentliche Gewalt lag in der Hand germanischer Sldner, mit welchen sich die Kaiser zu ihrem Schutze umgaben. Ein solches Sldnerheer fhrte Odoaker, ein Fürst der Heruler und Rugier. Odoaker forderte fr sich und seine Waffengenossen italischen Grund und Boden zum Besitze. Als ihm dies versagt wurde, erhob er die Waffen gegen seinen kaiserlichen Dienstherrn. Die rmische Krone trug damals Romulus Augustulus, ein

8. Die mittlere Zeit - S. 31

1890 - München : Oldenbourg
3metter Wraum: 486768. Die Jbeit des frnkischen Weiches. 12. Chlodwig der Frankenknig. Die Franken. Unter allen germanischen Staaten, die sich ans den Trmmern des rmischen Reiches erhoben, wurde das Frankenreich der mchtigste. Dasselbe fate zum ersten-mal fr lngere Dauer verschiedene deutsche Stmme ein-heitlich zusammen Die Franken teilten sich in die sali scheu und ripuarischen Franken; jene saen zwischen den Flssen Somme und Maas im heutigen Belgien, diese am Niederrhein und an der Mosel. Im fnften Jahrhundert waren die Franken noch Heiden. Sie waren ein befrchteter Stamm, in ihren Worten zweizngig, im Kampfe grausam und unbarmherzig, als Kriegsmnner schon durch ihre Bewaffnung furchtbar; denn sie fhrten zweischneidige Streitxte, zum Hauen und Wersen dienlich, und groe Wurfspiee mit Widerhaken. König Chlodwig 48v - /^ Der Grnder des groen Frankenreiches wurde Ch l 0d-wig, ein Fürst der salischen Franken aus dem Geschlecht der Merowinger. Kaum fnfzehn Jahre alt, folgte er - 481 seinem Vater in der Knigswrde. Alsbald entwarf er khne Eroberungsplane; denn er glhte von Ehrgeiz und Herrschsucht. Sieg der Syagrius ^86. Im fnften Jahre feiner Regierung griff er den rmischen Statthalter Syagrius an. Dieser hatte, obwohl das rmische Reich bereits zerfallen war, mitten in Gallien einen

9. Die mittlere Zeit - S. 5

1890 - München : Oldenbourg
Einleitung. 5 Groe hatte unter dem Zeichen des Kreuzes die Schlacht gegen seinen Gegenkaiser gewonnen. Da erlie er im Jahre 313 das denkwrdige Gesetz, da die Christen das Recht freier Religionsbuug im ganzen rmischen Reiche genieen sollten. Und bald wurde die christliche Religion die herrschende im rmischen Staat. Unter Konstantin fand auch das erste allgemeine Konzil zu Nica statt 325. Vergebens machte spter der Kaiser Julianus der Abtrnnige (361363) noch einen letzten Versuch zur Erneuerung des alten Heidentums. Whrend aber das Christentum schlielich der alle Feinde triumphierte, ging das rmische Reich zusehends dem Untergange entgegen. Mit Kraft hielt noch am Ende des vierten Jahrhunderts Theodosius der Groe die aus-einanderfallenden Teile zusammen. Aber unmittelbar nach seinem Tode im Jahre 395 zerri das Reich. Es spaltete sich zunchst in zwei Teile: in das westrmische oder abendlndische Reich mit der Hauptstadt Rom, und in das ostrmische oder morgenlndische mit der Hauptstadt Kon-stantinopel. Zwar das ostrmische Reich erhielt sich merk-wrdiger Weise noch tausend Jahre und siechte in Ohnmacht jahrhundertelang dahin, bis es endlich ein Raub der Trken wurde. Dagegen brach das westrmische Reich schon in der groen Vlkerwanderung unter dem Ansturm der Ger-meinen zusammen. Der letzte Kaiser zu Rom wurde 476 durch einen deutschen Heerhaufen entthront; und berall auf den Trmmern des einstigen Rmerreiches erhoben sich ger-manische Staaten. So traten die Deutschen in das Erbe des alten Rom eilt; und Bilder aus der Geschichte des deutschen Volkes bis gegen das Ende des Mittelalters sind es, die wir in der folgenden Abteilung vorzugsweise zu betrachten haben.

10. Die mittlere Zeit - S. 22

1890 - München : Oldenbourg
22 Erster Zeitraum: 113 v. Chr. bis 486 n. Chr. 8. Alarich der Westgothe. Sinken des rmischen Volkes. Als 395 der Kaiser Theodosius der Groe starb, erbten seine beiden Shne das Reich: Arkadius, ein Jngling von achtzehn Jahren, erhielt das morgenlndische,der elfjhrige Knabe Honorins das abendlndische Reich. So war das Reich zertrennt und unter zwei unmndige Herrscher gestellt. Darin aber blieb die Bevlkerung in beiden Reichen eins, da sie hier wie dort mit bodenlosem Leichtsinn, als bestnde gar keine Gefahr, in den Genssen eines wollstigen Lebens schwelgte. ppigkeit und Sittenlosigkeit durchdrang alle Schichten des rmischen Volkes. Dadurch ging auch die krperliche Kraft verloren. Die rmischen Krieger jener Zeit waren unfhig geworden, noch in der starken Rstung ihrer Vorfahren zu fechten; sie muten nach leichteren Waffen, nach Pfeil und Bogen greifen, wenn sie in den Kampf gingen. König Alarich. Damals stund Alarich, ein junger Held aus edlem Geschlechte, an der Spitze der Westg othen. Seiner leiden-schaftlichen Kriegslust kam die Zerrttung und Schwche des rmischen Reiches zu statten. Leicht bewog er seine Gothen, Hacke und Spaten beiseite zu legen und mit dem Schwert in der Hand abenteuerliche Heerfahrten zu machen. Schon im Jahre 395 brach Alarich von der Donau auf und zog sdwrts, mit Raub und Plnderung berall seinen Weg bezeichnend. Im nchsten Jahre brach er durch die Thermopylen in Griechenland ein und kam bis in den Peloponnes. Bei Olympia widerstand ihm jedoch der Feld-Herr des westrmischen Reiches, der Vandale Stilicho. ' Alarich trat den Rckzug an. In Epirus traf ihn die Bot- . schft, der ostrmische Kaiser habe ihn zum Oberfeldherrn fr das stliche Jllyrien ernannt. Jubelnd hoben ihn seine Krieger auf den Schild und riefen ihn zum Könige aus. Alarichs Einbrche in Italien. In Jllyrien befand sich Alarich an der Grenze zwischen dem westrmischen und ostrmischen Reiche. Diese Stellung des thatenlustigen Fürsten war beiden Reichen gefhrlich. /
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