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1. Geschichtliches Lesebuch - S. 129

1903 - Göttingen : Vandenhoeck u. Ruprecht
Ix. Oncken, Die Trennung von Österreich und der preußische Erbkaiser. 129 entsprechen scheine. Hiernach müsse man als die entschiedene Absicht Österreichs ansehen: daß alle österreichischen Lande in staatlicher Einheit verbunden bleiben sollen und daß die Beziehungen Österreichs zu Deutschland dann erst staatlich geordnet werden könnten, wenn beide Staatenverbände zu neuen festen Formen gelangt sein, d. h. ihre innere Neugestaltung vollendet haben würden. Daraus folgerte das Reichsministerium Gageru: Österreich lehnt jede Bedingung ab, welche die staatliche Verbindung der deutschen mit den nichtdeutschen österreichischen Landesteilen lockern würde. Folglich wird es nach den über die Natur des Bundesstaats gefaßten Beschlüssen der Versammlung „als in den zu errichtenden deutschen Bundesstaat nicht eintretend zu betrachten sein". Sein „Unionsverhältnis zu Deutschland" aber wird mittelst einer besonderen Unionsakte geordnet, und die Verhandlung über diese auf gesaudt-schastlichem Wege eingeleitet werden. „Die Verfassung des deutschen Bundesstaates jedoch, deren schleunige Beendigung im beiderseitigen Interesse liegt, kann nicht Gegenstand der Unterhandlung mit Österreich sein." Dieses Programm besagte: Bundesstaat ohne Österreich, aber völkerrechtliche Union mit Österreich, d. H. ein Verhältnis, wie es heute seit dem Bündnis vom 7. Oktober 1879 zum Segen beider Reiche in Kraft ist. Die Aufnahme aber, die dieses Programm sofort bei seinem Bekanntwerden fand, ließ erkennen, daß von der Klarheit, welche der 30. November gebracht zu haben schien, auf der Linken schon keine Spur mehr vorhanden war, denn mit einer Wärme, als ob man sich noch mitten im Taumel der Märzbegeisterung befände und seitdem nichts, gar nichts Neues erlebt hätte, jubelte sie der Rede des Abg. I. Veuedey (Köln) zu, als der sagte: „Ich trage darauf an, daß dieser Antrag direkt von uns, augenblicklich und ohne Verhandlung verworfen werde. (Bravo auf der Liukeu.) Wir sind hierher gekommen, um Deutschlands Einheit zu konstituieren, und man schlägt uns hier vor, einen Teil Deutschlands aus Deutschland hinauszuwerfen. (Stürmisches Bravo und Händeklatschen auf der Linken.) An dem Tage, wo wir diesen Antrag auch nur verhandeln, verhandeln wir eine Teilung Deutschlands. Die deutsche Nation hat schon genug gelitten, jetzt endlich ist sie aufgestanden und hat uns hierher gesandt, Deutschland zu konstituieren, und man will uns einen Teil Deutschlands feil machen. Ich bin hierher gekommen in die Paulskirche, fest entschlossen, mit der Paulskirche zu stehen oder zu fallen. Aber nicht Müller, Geschichtliches Le'ebuch. q

2. Geschichtliches Lesebuch - S. 239

1903 - Göttingen : Vandenhoeck u. Ruprecht
Xvi. v. Sybel, Die Schlacht bei Königgrätz. 239 Armee morgen in aller Frühe zu erwarten. (Folgt Angabe der Stellung der ersten Armee.) Ew. Kgl. Hoheit wollen sogleich die nötigen Anordnungen treffen, um mit allen Kräften zur Unterstützung der ersten Armee gegen die rechte Flanke des voraussichtlichen feindlichen Anmarsches vorrücken zu können, und dabei sobald als möglich eingreifen. Die heute Nachmittag unter andern Verhältnissen gegebenen Anordnungen find nun nicht mehr maßgebend." Die über Deutschlands Zukunft entscheidende Weisung war wieder ganz in Moltke's Weise gefaßt: bestimmte Angabe des großen Zweckes, volle Freiheit in der Wahl der Mittel. Noch einmal war der Gegensatz zu Benedeks Verfahren so vollständig wie möglich. Daß bei diesen Verhandlungen irgend jemand von den Gefahren des Unternehmens gesprochen habe, erwähnt kein Bericht. Und wahrlich, diese Gefahren waren nicht gering. Die Gesamtmacht war nicht stärker, sondern etwas schwächer als die feindliche. Die erste Armee 85000, die Elbarmee 39000, die zweite Armee 97000 Mann, im ganzen 221000 Mann gegen 222000 Mann Österreicher und Sachsen, diese auf engem Raume verfammelt, jene aus meilenweiter Entfernung erst der Vereinigung auf dem Schlachtfelde zustrebend. Die Divisionen des Kronprinzen hatten auf verschiedenen und überall schlechten Wegen vier bis sieben Stunden zu marschieren, ehe sie an den Feind gelangten: wie leicht konnte unter solchen Umstanben eine Verspätung eintreten? Und wenn sie erfolgte, wer konnte für den Ausgang eines mit fast boppelter Übermacht gegen Friedrich Karl gerichteten feindlichen Angriffs einstehen? In der That, was man bagegen einzusetzen hatte, war lebiglich eine imponberable Größe: die sittliche Kraft des preußischen Heeres. Auf diese aber zu rechnen, war, wenn irgenb jemals, in biesem Augenblicke verstattet, wo die bereits erfochtenen Siege alle militärischen fugenden dieser trefflichen Scharen auf den höchsten Punkt gesteigert hatten. Hier gab es an keiner Stelle Mißtrauen gegen sich selbst ober gegen die Genossen; es gab unter den Führern weber Eigenwilligkeit noch Unselbstänbigkeit, und mit voller Hingebung blickten alle zu der genialen und raschen Entschlußkraft der obersten Leitung auf. Disziplin, Ehrgefühl und Vaterlanbsliebe wirkten mit einander bei Hohen und Niebern zu fortreißenber Angriffslust und unverwüstlicher Ausbauer. Viele Tausenbe der hier vereinigten Männer hatten Jahr für Jahr gegen Bismarcks innere Politik heftigen Widerspruch erhoben: jetzt aber, wo Preußens Ehre für die Gründung der beut-

3. Geschichtliches Lesebuch - S. 81

1903 - Göttingen : Vandenhoeck u. Ruprecht
Vi. Freytag, Das Hambacher Fest. 81 Fürsten und Volksvertreter, alle politischen und socialen Parteien haben dafür und dagegen gerungen. Die Männer, welche an dem Hambacher Fest mit ganzem Herzen teilnahmen, nannten sich selbst zum Unterschied von den gemäßigten Liberalen die Entschiedenen. Ihnen allen war wohl gemeinsam, daß sie die Herrschaft der erlauchten Familien in den deutschen Staaten für eine ungemütliche Erfindung der Vergangenheit hielten, welche schwerlich anders als durch Beseitigung des monarchischen Prinzips unschädlich gemacht werden könnte. Denn man merke wohl, sie waren fast sämtlich aus den Staaten des Rheinbundes. Wer aber näher zusieht, erkennt leicht, daß unter ihnen schon damals zwei grundverschiedene Auffassungen der Politik hervortraten. Die einen stehen in Abhängigkeit von der französischen Bildung jener Jahre, sie verkünden Solidarität der liberalen Jntereffen in Europa, die Pflicht für jedes fremde Volkstum sich zu begeistern, sind nicht frei von kommunistischen Ideen und begünstigen den Kampf gegen das Kapital. Die andern stehen fest auf deutscher Nationalität, betrachten die demokratische Bewegung Frankreichs mit Mißtrauen und sind dem Treiben der Socialisten abhold. Es waren diese beiden Richtungen, welche sich achtzehn Jahre später in den badischen Kammern und anderswo feindselig trennten, die erstere steht noch heute in schwächlichem Kampf gegen das neue Staatsleben der Deutschen, die zweite hat ihre Versöhnung mit dem monarchischen Prinzip geschlossen und wird durch die liberalen Parteien unseres Staates vertreten. Freilich waren damals auch die deutsch gesinnten Patrioten, welche sich nicht mit den unsicheren Träumen von allgemeinem Weltbrand und europäischer Republik befriedigten, in verhängnisvoller Unsicherheit über den Umfang ihres künftigen Deutschlands. Wie die österreichische Ländermasse dazu stehen sollte, wußte keiner zu sagen. Es ist noch lange nachher ein ganzes Jahr parlamentarischer Verhandlungen nötig gewesen, um darüber eine politische Forderung zu erzeugen. Und ferner war ihnen das Wesen des preußischen Staates fast unbekannt. Sie vergaßen gern, daß Preußen damals vierzehn Millionen Deutsche umfaßte, fast mehr als die kleinen Bundesstaaten zusammen, und daß eine festorganisierte Einheit, die bereits die reichliche Hälfte des Ganzen war, bei jeder Neubildung deutscher Verhältnisse ein entscheidendes Wort sprechen mußte. Gern trösteten sie sich mit der Annahme, daß man auch in Preußen sehr unzufrieden sei und daß viele aus der Rheinprvvinz gern unter ihnen Müller, Geschichtliches Lesebuch. ß

4. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 309

1854 - Münster : Aschendorff
309 digkeit des Schalls. Ute gänzliche Abicesenheit des Lichtes nennt man Fins ter niss. Es gibt Körper, die ihr eignes Licht haben, %. B. die Sonne und alle Fixsterne; die Feuerflamme, das Johanniswürmchen, die Irrlichter u. dgl., und diese nennt man leucht ende Körper. Diejenigen Kör- per aber, icelche kein eigenes Licht haben, wie z. B. die Erde und dei' 31ond, nennt man dunkel. Die- jenigen Körper, durch icelche die feinen Theilchen des Lichts dringen können, nennen wir durchsich- tig, L. B. Glas; diejenigen aber, icelche die Licht- strahlen zurückwerfen, undurchsichtig. Wenn ein Lichtstrahl aus einer dünneren in eine dichtere Materie kommt, oder auch umgekehrt aus einer dichteren in eine dünnere, so wird er von sei- nem geraden Wege abgelenkt odei' gebrochen. Daher erscheint uns ein gerader Stab, den wir ins Wasser halten, gekrümmt oder gebrochen. Wenn die Lichtstrahlen auf eine glatte Fläche eines un- durchsichtigen Körpers fallen, so werden sie zu- rückgeworfen. Jeder Sonnenstrahl besteht aus 7 Farben und zertheilt sich in dieselben, wenn er in einem durch- sichtigen Körper' gebrochen wird. Dies können wir schon an einem Glase Wasser sehen, auf welches die Sonne scheint, am besten aber an dem Regen- bogen. Die Farben selbst sind, von unten aufgezählt, folgende: roth, dunkelgelb, hellgelb, grün, hellblau, dunkelblau, violett. Wenn ein Körper blos die grüne Farbe zurück- wirft, so erscheint er grün; wirft er blos die blaue zurück, blau; wirft er sie alle zurück, so ist er weiss; wirft er aber keine zurück, sondern saugt er sie alle ein, so ist er schwarz. — Die Farben bringen in ih- ren mannigfaltigen Mischungen und Abwechselungen alle Pracht in der Natur hei'vor. Schauet die Lilien auf dem Felde, wie sieivachsenl Ich sage euch, dass auch Salomon in aller seiner Herrlichkeit nicht be- kleidet gewesen, als eine derselben. Wie viele Vortheile gewährt uns das Licht! — Ohne dasselbe würden wir in ewiger Finsterniss tappen und die Gegenstände nur durch das Gefühl unterscheiden können; ohne dasselbe würden wir den angenehmen Reiz, den die Farben unsern Augen gewähren, nicht empfinden, und am schönen Blau

5. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 425

1854 - Münster : Aschendorff
425 Meere gelebt haben und gewachsen sein können. Man sieht es manchen unserer Sandgegenden an, daß einmal lange Zeit Wasser darüber gefluthct haben muß, und das Salz, das manche unserer Berge und Ebenen in sich führen, muß auch noch aus jener Zeit herrühren, wo ein salziges Meer da stand. Im mittlern und südlichen Deutschland, selbst im kalten Sibirien hat man Knochen ausgegraben, die von Elephanten, Nashörnern und andern solchen Thieren herrühren, die nur in sehr heißen Ländern leben können. Auch hat man in nörd- lichen Gegenden Palmen, Bambusrohr und andere Gewächse heißer Länder in der Erde gefunden. Es muß also auf der Erde einmal eine große Verände- rung statt gefunden haben. Wie es nun damit zugegangen und wodurch eine solche Veränderung entstanden sei, das wissen wir aus der h. Schrift. Diese, wie auch die Sagen vieler Völker in Europa, Asien und Amerika erzählen uns von einer großen Fluth, von der Sündfluth, die über den ganzen Erd- boden kam und seine höchsten Berge bedeckte, und wobei fast alle auf der Erde lebenden Wesen untergingen. Die Gebirge, die keine Muscheln, keine Steinkohlen und keine Salze enthalten und zugleich die höchsten Berge der Erde bilden, nennt man Urgebirge. Sie bestehen entweder aus Thonschiefer, woraus unsere Schiefertafeln gemacht werden, oder aus Glimmer oder Katzensilber (einem Schiefer, der viel glänzende, dünne Blättchen bildet), oder aus Granit, womit unsere Straßen gepflastert werden. Die Urgebirge haben die meisten Erze: Gold, Silber, Blei, Zinn, Kupfer und Eisen, in sich. Man findet diese meistens in sogenannten Gängen, welche man mit ehemaligen Spalten in den Gebirgen verglei- chen kann, die sich von oben herein durch die hineingeschlosse- nen Erdmassen ausgefüllt haben. Die Gebirge, welche hauptsächlich aus Kalk, aus Sand- stein und Gips bestehen und viel Muscheln, Steinkohlen und Salz in sich führen, nennt man Flözgebirge. Diese Stein- massen liegen in großen Lagen über einander, die man Schich- ten nennt, und die dem Gebirge das Aussehen geben, das etwa eine Mauer hat, in der recht große Quaderplatten von verschiedener Form eine über die andere gelegt sind. Solche

6. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 285

1854 - Münster : Aschendorff
285 2. Die Luft. Wie das feste Land vom Wasser umfluchet wird, so um- gibt die Luft den ganzen Erdball. Wir nennen sie die ge- meine oder atmosphärische Luft, weil sie den Dunstkreis, der die Erdkugel umgibt, erfüllt. Sie ist durch ihre Schwere mit dem Erdball verbunden, dreht sich mit ihm um seine Achse und begleitet ihn auf seiner Reise um die Soune. Die Luft kann man nicht sehen, denn sie hat gar keine Farbe und läßt den Lichtstrahlen freien Weg, sie mögen gehen und kommen, wie sie nur wollen. Das ist für uns sehr gut ein- gerichtet; denn hätte die Luft eine Farbe, oder ließe sie dem Lichte nicht freien Spielraum, so könnten wir in keine große Ferne sehen, wie wir z. B. nicht auf den Grund eines Sees oder eines tiefen Flusses durchblicken können, auch wenn das Wasser noch so klar ist. Obwohl man sie aber nicht sieht, so ist die Luft doch ein Körper, denn sie braucht einen Platz, so gut als Wasser, Stein, Holz oder Eisen. Das sieht man, wenn z. B. eine Schweins - oder Rindsblase durch Aufblasen mit Luft gefüllt wird; ist einmal genug Luft eingeblasen, so verwehrt sie jedem Mundvoll, den man noch einblasen möchte, hartnäckig den Platz. Der Gewalt gibt freilich auch die Luft nach, aber nur bis zu einem bestimmten Maße. Die Luft läßt sich nämlich zusammendrücken und pressen; das kann abermals Jeder mit einer der gefüllten Blasen versuchen, von denen wir eben ge- sprochen haben. Die Luft darin gibt nach, läßt sich zusam- menpressen, das heißt, in einen kleinern Raum oder Platz zwin- gen, aber sobald der Druck aufhört, nimmt die Luft wieder ihren vorigen Platz ein. Darum sagt man, die Luft sei elastisch; so heißen nämlich alle Körper, welche sich ausstrecken und zusam- menpressen lassen, aber allemal wieder ihre frühere Gestalt an- nehmen. So ist z. B. eine Feder elastisch, die Haut, ein junger Baum, die Wolle u. s. w. Die zusammengepreßte Luft möchte aber gern wieder in ihre frühere Lage zurück und drückt mit großer Kraft gegen die Hindernisse, und übertreibt man es und will sie immer noch mehr zusammenpressen, so bricht sie endlich durch und zerreißt alle Hindernisse. Dies er-

7. Abth. 1 - S. 246

1818 - Elberfeld : Büschler
246 Vii. Ztr. vom westph. Fried, bis jetzt. 1648-1817. lust. Marlborough behielt ¿war den Oberbefehl noch einige Zeit, aber mit großen Einschränkun- gen, und bald nachher gab er ihn ganz ab. Zu der Friedsnsneigung trug auch der Tod des Kaisers Joseph, am 17. Avril 1711, nicht wenig bei. Er starb an den Pecken, im Zzsten Jahre seines Lebens, und muß, als ein selbstthatiger, rascher Fürst, gerühmt werden, der seinem Vater, wie seinem Bruder, weit überlegen war. Sein Geist war fähig, die größten Gedan- ken zu fassen, und darum fand auch Eugen, mit seinen großartigen Ansichten, bei ihm den meisten Eingang. —- Da der Kaiser ohne Erben starb, so war sein Bruder Karl der Erbe seiner Länder. Da stand nun die Frage über das Verhältniß der Machte in Europa, so, wie zu Kaiser Karls V Zeit; ob es nemiich rathsam sey, daß dieser Karl, als Kaiser der sechste wenn die Teutfchen ihn wählten, wie jener frühere halb Eüropa beherr- sche, und das Haus Oestreich so übermächtig sey? Karl Vi besaß alle Lander Karls V, wenn er die ganze östrerchische und spanische Monarchie vereinte. Den übnaen, besonders den Seemächten, schien solche Uebermacht gefährlich, und sie beförderten nun lieber die Kaiserwahl Karls Vi, um ihm nachher einen Theil der spanischen Länder abzu- sprechen. Er wurde am 22. December 1711 zu Frankfurth gekrönt. 47. Karl Vi. 1711 —1740. In Spanien fyatte Karl so nicht festen Fuß mehr; ex hatte es nach kurzem Besitze durch den geschickten französischen Feldherrn, den Herzog von V endo me, wieder verloren, der seine Heere schlug und einen Landstrich nach dem andern für Ph-lrpp V wieder eroberte.

8. Abth. 1 - S. 254

1818 - Elberfeld : Büschler
254 Vii. Ztr. vom westph. Fried, bis jetzt. 1648-1817. Ehe es jedoch auf dieser Seite bis zur Ent- scheidung durch die Waffen kam, trat ein noch viel unerwarteterer Feind gegen Maria Theresia auf. Der junge König Friedrich Ii von Preußen, der e>st in diesem Jahre 1740 zur Regierung gekom- men war, rückte plötzlich mit einem Heere in Schlesien ein und besetzte das Land. In der Erklärung, die er zugleich erließ, setzte er seine Ansprüche auf die schlesischen Fürstenthümer Jä- gerndorf, Liegnitz, Brieg und Wohlan auseinan- der; sie schrieben sich auf das erstcre Land noch aus der Zeit des dreißigjährigen Krieges her, da der Markgraf von Brandenburg Jägerndorf durch Kaiser Ferdinand Ii wegen seiner Verbindung mit den aufrührerischen Böhmen in die Acht erklärt, und sein Furstenthum ihm genommen war. Der König von Preußen behauptete, wenn die Achts- erklärung gegen jenen Fürsten auch gerecht gewesen sep, so hätte das Land dennoch, als ein Stam-- meslehen, deg Eeitenverwandren nicht entrissen werden dürfen, die an dom Verbrechen keinen Theil gehabt. Die Ansprüche aiif die Furstenthü- mer Liegnitz , Brieg tind Wohlaii aber nahm Friedrich Ii aus noch früherer Zerr her, nem- lich aus einem Erbvertrage des Herzogs Friedrich von Lregnitz mit Joachim I! von Brandenburg aus dem Jahre 1607. — Was in des jun- gen Königs Seele arbeitete und trieb, was ihm im ersten Jahre feiner Regierung die Waffen in die Hand gab und ihn begierig die Gelegenheit ergreifen ließ, alte Rechte zu erneuern, die, wenn er nicht geboren wurde, vielleicht auf ewig vergessen blieben, — dieses Treibende offenbart er uns selbst rn wenigen Worten. Nachdem er in seiner Geschichte des Hauses Brandenburg die Er- hebung Preußens zum Königreiche durch Friedrich I erzählt hat, äußert er sich so darüber: „Es war eine Lockspeise, welche König Friedrich I allen sei- nen Nachfolgern hinwarf, und wodurch er ihnen zu sagen schien: Ich habe euch einen Titel er- werben, macht auch dessen würdig; ich habe den

9. Abth. 1 - S. 400

1818 - Elberfeld : Büschler
400 Vii. Ztr. vom westph. Fried, bis jetzt. 1648-1617. durch welchen die Könige von Baiern und Wür- temberg, der Chur-Erzkanzler, der Churfürst von Baden, der Landgraf von Hessen - Darmstadt, der Herzog von Berg , sämmtlich als Großherzoge, dann die nassauischen und hohenzollerfchen Fürsten, nebst noch einigen kleineren Fürsten und Grafen, sich von dem teutschen Rtichsverbande trennten, und den Kaiser von Frankreich als den Protec- tor, (Beschützer) ihres Bundes anerkannten. Er sollte das Recht haben , den F ü r st e n - P r i m a s des Bundes, welcher in den Versammlungen den Vorsitz fuhren solle, zu ernennen; Krieg und Frie- den und die Conuugente an Truppen zu bestim- men ; so da st also jeder Krieg Frankreichs auch der des Rheinbundes seyn mußte, sollte er auch gegen die bisherigen Bruder des teutschen Reiches^gefuhrt weiden. Für solche Opfer sollten die Fürsten die unbeschränkten "Herren ihrer Unterthanen seyn, ohne durch ein Bundesgericht, bei welchem die Unter- thanen ur Nothfallen Klage führen könnten, oder durch eine mildernde Verfassung, irgend gebunden zu seyn. In diesem Allen war der Bund klar und bestimmt, in allem übrigen dunkel und schwan- kend , damit des Protektors Wille Gesetz seyn könne. Es war kein Bund teutscher Stamme miteinander, sondern mit Frankreich, und nicht ein solcher, der gegenseitige Rechte und Pflichten gab; sondern die Pflicht war .auf Seiten der Fürsten, die Rechte ans der des Beschützers. — Auch darrn schnitt dieser Bund die Faden, welche die Vorzeit noch mit der Gegenwart verbanden, durch, daß freie Stande hes Reiches, d;e den Gliedern des rheini- schen Bundes zugstheilt waren, meviaustrt, das heißt, ihrer landesherrlichen Rechte entkleidet und denen, mit welchen s»e früher gieust waren, un- tergeordnet wurden. Die freie Sradt Frank- furts), welche der künftige Sitz der Bundes- versammlung seyn sollte, ward dem Reichs Pri- mas zugekherlt und verlor gleichfalls ihre Selbst- ständigkeit. Es bedarf des richtenden Wortes über diesen \

10. Abth. 2 - S. 326

1817 - Elberfeld : Büschler
326 y. Ztc. Nub. v- Habsb. bis. Karl V. 127z — ,520. das eigentliche Herzogthum Burgund in den Händen der Franzosen lassen. In diesen Kämpfen konnte der Kaiser Friedrich dem Sohne keine Unterstützung gewähren; er war in seinen eigenen Erbländern hart bedrängt, theils durch die Türken, welche bis in Kärnthen und Krach, ja bis in's Gglzburgische streiften, theils durch den König Matthias von Ungarn- Dieser er- oberte sogar Wien, und das teutsche Reich, in der Erschlaffung alles Gefühles für die gemeinsame Ehre,, konnte erst nach vielen vergeblichen Bemühungen zu einiger Anstrengung für seinen Kaiser gebracht wer- den. Nur wenige Jahre vor Friedrichs Tode wurde König Matthias durch einen Vergleich zur Heraus- gabe der östreichischen Länder verpflichtet. Diese letz- ten Jahre waren die besten in deö Kaisers ganzem Leben, und gewahrten ihm für viele Mühseligkeiten eine Ruhe, welche er durch seinen treuen, guten Willen vollkommen verdient hatte. Er starb den 19. August nach einer 64jährigen Regierung. 84> Maximilian I. 1493 — 1619. Europa war in dem abgelaufenen Jahrhunderts zu großen Veränderungen reif geworden, welche, wenn sie einmahl ihre Folgen ganz entfalteten, den Zustayd d?r Völker völlig umgeftalten mußten. Die Erfindung des Schießpulvers hatte schon ange- fangen'/die Kriegskunst so zu verwandeln, daß das Nitrerthum, welches Jahrhunderte lang das Mittelal- ter beherrscht batte, sich zu seinem Ende neigte; die Buchdruckerkuust batte ein neues Mittel der Ge- dastkenmittheilung erschaffen, durch welches die Geister von Einem Ende Europa's bis zum andern yiit Bti- tzesschnelligkeit bewegt werden konnten; die Entde- ckung eines neuen We lt! heil es und des See- weges ngch Ostindien veränderte den bisherigen Gang des Welthandels, und gab die große Kraft, die dadurch gewönnen ward, Völkern, welche bis dahin
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