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1. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an höheren Schulen - S. 212

1895 - Freiburg i.B. : Wagner
- 212 - 1631 Umschlag brachte erst Gustavs glanzvoller Sieg bei Breiten-seld. Hlflos sah der greise Tilly, der nie besiegte, der jetzt auch die kaiserliche Armee befehligte, die phalanxartigen Vierecke seiner Lanbsknechte mit ihren wuchtigen Gabel-Musketen zer-sprengt von den schwebischen Bauernshnen, die ihr König mit leichten Handrohren und kurzen Eisenkanonen ausgestattet und in leicht bewegliche Regimenter und Brigaden eingeteilt hatte. 3. Whrenb die Sachsen unter Arnim Bhmen eroberten zog der König wie ein Blitz durch die Pfaffengasse", die frnkischen Bistmer Bamberg und Wrzburg, an den Rhein; als die Verhanblnngen wegen eines Friedens fehlschlugen, erschien er im Frhjahr, Donau und Lech trotz Tillys Abwehr ber-schreiteub, im Bayernlande, das bisher vom Kriege verschont ge-blieben war; er zog in Mnchen ein und bedrohte Wien. Knr-frst Maximilian war ein heimatloser Mann; der Kaiser zitterte. 4. Denn immer zahlreichere deutsche Fürsten und Städte suchten das Bndnis des Lwen ans Mitternacht". Das Volk jubelte dem Nordlandsknige zu, dessen mchtige Gestalt mit dem blonden Haar und der hellen Gesichtsfarbe alle berragte, dessen Leutseligkeit alle Herzen gewann. Gustav Adolf machte die Krieg-fhrung wieder menschlich. Ein herzlich frommer Mann, hielt er tglich morgens und abends, sowie vor jeder Schlacht Betstunbe mit seinem Heer; er hate die Roheit und bestrafte jede Ausschreitung seiner Soldaten mit unnachsichtiger Strenge. Er schtzte Kunst und Wissenschaft und erfreute sich gern am Lauten-spiel. Auer dem Schwedischen und Deutschen, seiner Mutter-sprche, beherrschte er ein halbes Dutzend Sprachen; im Thuky-dides und Xenophon suchte er [eine Vorbilder. Unbeschadet seiner protestantischen Gesinnung gewhrte er mich dein katholischen Gottesdienste Schutz und Duldung. Unbestritten der grte Feldherr seines Jahrhunderts, fhrte er wohl auch, deu Degen in der Faust, persnlich seine Scharen ins Feuer; vor Ingolstadt wurde jhm sein Schimmel unter dem Leib erschossen, fast in derselben stunde, in der Tilly zu Regensburg seinen Wnnden erlag. 5. Dem Kaiser blieb keine andere Rettung mehr als Wal-lenstein. In stolzer Ruhe hatte der unergrndliche Mann aus seinen bhmischen Schlssern biesen Augenblick erharrt. Jetzt warb er, im Besitze weitgehenber Vollmacht, ein neues Heer und fhrte es, die wachsen aus Bhmen drngend, nach Bayern-Gustav Adolf mute innehalten auf seiner Siegesbahn. Monate-lang lag er in wohlverschanztem Lager bei Nrnberg den Fried-lndischen^ gegenber, bis e an Brot fehlte und an Totengrbern fr die Soldaten und Brger, welche von Hunger und Pest

2. Lehrbuch für den Geschichtsunterricht an höheren Schulen - S. 193

1901 - Freiburg i.B. : Wagner
193 Die Macht des Kaisers, auf Wallensteins heroischem Valor" und Feldherrngeist beruhend, erschien den deutschen Fürsten, namentlich Maximilian, lngst als eine Gesahr fr ihre Libertt". Im Bunde mit dem franzsischen Kardinal Richelieu zwangen sie Ferdinand aus einem Frstentage zu Regensburg, den Feldhauptmann zu entlassen. 3. Gustav Adolf. 1. Da landete König Gustav Adolf von Schweden mit 15000 Mann auf der pommerischen Insel Usedom, um die 1630 schwedische Ostseeherrschaft und den Protestantismus zu retten, dessen Untergang auch seine Laudeskirche und sein Herrscher- haus bedrohte. 2. Die Kaiserlichen spotteten der den Schneeknig", und die protestantischen Fürsten brachten ihm Mitrauen eut-gegen. Er vermochte nicht zu hindern, da das reiche Mag-debnrg von Tilly und seinem Neiterfhrer Pappenheim erstrmt wurde; die verzweifelnden Verteidiger selbst zndeten die Stadt an. Erst Gustavs glanzvoller Sieg bei Breiten- 1631 feld brachte eine entscheidende Wendung. Hilflos sah der greise Tilly, der nie besiegte, der jetzt auch die kaiserliche Armee befehligte, die phalanxartigen Vierecke seiner Lands-knechte (Bataillone") mit ihren wuchtigen Gabel-Mnsketen zersprengt von den schwedischen Bauernshnen, die ihr König mit leichten Handrohren und kurzen Eisenkanonen ausgestattet und in leicht bewegliche Regimenter und Brigaden eingeteilt hatte. 3. Whrend die Sachsen Bhmen eroberten, zog der König durch die Pfaffengasse", die frnkischen Bistmer Bamberg und Wrzburg, an den Rhein; im Frhjahr erschien er, Donau und Lech trotz Tillys Abwehr berschreitend, in Bayern, das bisher vom Kriege verschont geblieben war; er zog in Mnchen ein und bedrohte Wien. Die Liga war ver-nichtet, Kurfürst Maximilian ein heimatloser Mann; der Kaiser zitterte. 4. Fürsten und Städte suchten eifrig das Bndnis des Lwen aus Mitternacht"; das Volk jubelte dem leutseligen Nordlandsknige zu, desseu mchtige. Gestalt mit dem blonden Haar alle berragte. Gustav Adolf machte die Kriegfhrung wieder menschlich. Ein herzlich frommer Mann, hielt er morgens und abends, sowie vor jeder Schlacht Betstunde mit seinem Heer; auch dem katholischen Gottesdienste gewhrte er Schutz. Er bestrafte unnachsichtig jede Ausschreitung. Er schtzte Kunst und Wissenschast und erfreute sich gern am Lautenspiel. Auer dem Schwedischen und Deutschen, seiner 13

3. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an Mittelschulen - S. 224

1891 - Freiburg i. B. : Wagner
- 224 — berg und Würzburg, an den Rhein, und als die Verhandlungen wegen eines Friedens fehlschlugen, erschien er im folgenden Frühjahr, Donau und Lech trotz Tillys Abwehr überschreitend, im Bayernlande, das bisher vom Kriege verschont geblieben; er zog in München ein, und Kurfürst Maximilian war ein heimatloser Mann. Die Liga war vernichtet, der Kaiser zitterte. Denn immer zahlreichere deutsche Fürsten untu Städte suchten das Bündnis des „Löwen aus Mitternacht". jjdas Volk jubelte dein Nordlandskönige zu, dessen mächtige Gestalt mit dem blonden Haar und der hellen Gesichtsfarbe alle überragte, dessen Leutseligkeit alle Herzen gewann. Gustav Adolf machte die Kriegführung wieder menschlich. Ein herzlich frommer Mann, hielt er täglich morgens und abends, sowie vor jeder Schlacht Betstunde mit seinem Heer. Ein Verehrer der Knnst und Wissenschaft, der seine Erholung im Lautenspiel suchte und außer dem Schwedischen und Deutschen, seiner Muttersprache, ein halbes Dutzend Sprachen beherrschte, der im Thukydides und Lenophou seine Vorbilder suchte, haßte er die Roheit und bestrafte jede Ausschreitung seiner Soldaten mit unnachsichtiger Streuge. Unbeschadet seiner protestantischen Gesinnung gewahrte er auch dem katholischen Gottesdienste Schutz und Duldung. Unbestritten der größte Feldherr seines Jahrhunderts, führte er wohl auch, den Degen in der Faust, persönlich wie Alexander der Große seine Scharen ins Feuer; vor Ingolstadt wurde ihm sein Schimmel unter dem Leib erschossen, säst in derselben Stunde, als Tilly in Regensburg seinen Wunden erlag. Dem Kaiser blieb keine andere Rettung mehr als Wallenstein. In stolzer Ruhe hatte der unergründliche Mann auf diesen Augenblick geharrt. Jetzt warb er, im Besitz unumschränkter Vollmacht, ein neues Heer und führte es nach Bayern. Gustav Adolf mußte innehalten auf seiner Siegesbahn. Monatelang lag er in wohlverschanztem Lager bei Nürnberg den Friedländischen gegenüber, bis es an Brot fehlte und an Totengräbern für die Soldaten und Bürger, welche von Hunger und Pest hingerafft würden. Endlich, nach einem furchtbaren Ansturm auf die „alte Veste", den Schlüsfelpunkt zu Walleiisteius unbezwingbarer Stellung auf den Höhen über der Regnitz, zog der Schwebe von bannen, um „den Fuchs aus beut Loche zu kriegen". Aber der Generalissimus brach unter Morb und Brand in Sachsen ein, und Gustav Aböls eilte, feinem Verbünbete», '43 dem Kurfürsten, beizubringen. Bei Lützen unweit Breitenfeld maßen sich die beiden großen, Heerführer. Da traf den König mitten im Getümmel eine tödliche Kugel. Ein solches Ende mag er geahnt haben, als er die Heimat verließ, als er in

4. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an Mittelschulen - S. 223

1891 - Freiburg i. B. : Wagner
— 223 — Die deutschen Fürsten, namentlich Kurfürst Maximilian, fühlten ihre „Libertät" gefährdet durch die Übermacht des Kaisers, welche auf Wallensteins „heroischem Valor" und Feldherrngeschick beruhte. Sie zürnten, daß der Kaiser seinen großen Feldhauptmann zum Neichsfürsten erhob und ihm das Herzogtum Mecklenburg verlieh. Im Bunde mit Frankreich, dessen großer Staatsmann, Kardinal Richelieu, aus die Entkräftung Deutschlands hinarbeitete, zwangen sie Ferdinand auf einem Fürstentage zu Regensburg, den General seines Kommandos zu entheben. Anscheinend gleichmütig zog sich Wallenstein auf seine böhmischen Schlösser zurück, den Zeitpunkt erharrend, wo man 1630 ihn wieder brauchen werde. 3. Gustav A d o l s. Der Protestantismus in Deutschland schien vernichtet. Da landete, genau hundert Jahre nach der Überreichung der Augs- /fö(s bürg er Konfession, König Gustav Adolf von Schweden mit 15 000 Mann auf der pommerischen Insel Usedom. Willig nahm sein dünn bevölkertes, durch Kriege mit Rußland und Polen erschöpftes Land die Lasten des unabsehbaren Krieges auf sich. Denn durch die Gründung einer habsburgischen Seemacht ans der Ostsee, wie sie Wallenstein anstrebte, sah Schweden seinen Handel, durch die Gegenreformation, die in Deutschland schonungslos durchgeführt ward, seine Landeskirche bedroht, welche Gustav Adolfs Großvater, Gustav Wasa, vor hundert Jahren in protestantischem Geiste geschaffen. Bedächtig setzte sich Gustav Adolf in Pommern fest. Die Kaiserlichen spotteten über den „Schneekönig", und die protestantischen Fürsten brachten ihm Mißtrauen entgegen. Trotz aller Erfolge seiner Waffen vermochte er nicht zu hindern, daß die reiche Stadt Magdeburg, die sich für ihn erklärt, von Tilly und seinem Reiterführer Pappenheim erstürmt und von den verzweifelnden Verteidigern verbrannt wurde. Erst sein glanzvoller Sieg bei Breitenfeld unweit Leipzigs änderte die 1631 Stimmung. Hülslos sah der greise Tilly, der nie besiegte, der jetzt auch die kaiserliche Armee befehligte, die phalanxartigen Vierecke seiner Landsknechte mit ihren wuchtigen Gabel-Musketen zersprengt von den schwedischen Bauernsöhnen, welche ihr erfinderischer König mit leichten Handrohren und kurzen Eisenkanonen ausgestattet und in leicht bewegliche Regimenter und Brigaden eingeteilt hatte. / Wie ein Blitz zog Gustav, der Retter der protestantischen Kirche, durch die „Pfaffengasse", die fränkischen Bistümer Bam-
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