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1. Lehrbuch der Deutschen Geschichte für die oberen Klassen höherer Mädchenschulen - S. 169

1902 - Leipzig : Roßberg
— 169 — § 177. Der Dänische Krieg (1625—1629). Nun zog der Dänenkönig Christian Iv., der zugleich Herzog von Holstein war, gegen den Kaiser und die Liga. Auf seiner Seite stand Ernst von Mansseld. Der Kaiser hatte außer Tilly noch Wallenstein als Feldherren. (Wallenstein stammte aus einer protestantischen böhmischen Familie, war aber durch einen Oheim katholisch erzogen und in den Dienst der Habsburger eingeführt worden. Bei Beginn des Böhmischen Krieges zeigte er sich gut kaiserlich gesinnt. Durch Heirat und Ankauf von eingezogenen Gütern der Protestanten erwarb er sich große Reichtümer. Für die Geldvorschüsse an den Kaiser hatte er die Herrschaft Friedland erhalten. Wallenstein hatte sich erboten, ein kaiserliches Heer aus eigene Kosten auszurüsten.) Das Wallensteinsche Heer. Als oberster „Feldhauptmann" ließ Wallenstein durch Offiziere, die er selbst ernannte, die Truppen auf seine Kosten anwerben. Nach Bekenntnis und Herkunft wurde dabei nicht gefragt. Die Söldner, meist mittellose und verwegene Leute, brachten ihre Weiber und Kinder mit zum Heere, das dadurch einen großen, schwerfälligen und beutesüchtigen Troß erhielt. Ebenso mannigfaltig wie die Sprachen und Bekenntnisse waren die Trachten; das einzige Erkennungszeichen waren Feldbinden. Das Fußvolk, die wichtigste Truppe, war teils mit Piken ausgerüstet, teils mit Feuerrohren (Arkebusiere und Musketiere); die Reiterei führte ein Schwert und Pistolen; die Kürassiere waren schwer gepanzert wie die Ritter des Mittelalters. Wallenstein besiegte Ernst von Mansseld bei Dessau und Tilly den Dänenkönig bei Lutter am Barenberge (im Braunschweigischen) i. I. 1626. Nun vertrieben die beiden kaiserlichen 1626. Feldherren die Herzöge von Mecklenburg und Pommern. (Wallenstein wurde Herzog von Mecklenburg und Admiral der Ostsee.) 1628 belagerte Wallenstein Stralsund vergeblich. Im Frieden zu Lübeck (1629) erhielt Christian von Dänemark alle seine Länder zurück, mußte aber versprechen, sich nicht weiter in die deutschen Angelegenheiten zu mischen. § 178. Das Reftitutionsedikt im- Wallenfteins Absetzung. Der Protestantismus war auch in Norddeutschland niedergeworfen; Sachsen hielt es mit dem Kaiser, und Brandenburg blieb neutral. Der Kaiser war jetzt unbedingter Herr in Deutschland. Als solcher unterzeichnete er das Resti-

2. Lehrbuch der Deutschen Geschichte für die oberen Klassen höherer Mädchenschulen - S. 170

1902 - Leipzig : Roßberg
— 170 — tutionsedikt, einen Erlaß, durch welchen die protestantischen Fürsten den gesamten Besitz an ehemals geistlichen Gütern, den sie seit 1552 erworben hatten, herausgeben sollten. Außer einer fast unübersehbaren Anzahl von Klöstern handelte es sich um nicht weniger als zwölf Bistümer und zwei Erzbistümer, die mit einem Schlage aus protestantischen Händen in katholische überzugehen hätten. Außerdem räumte Ferdinand den zukünftigen Besitzern ausdrücklich das Recht ein, in ihren Gebieten den Glauben ihrer Untertanen zu bestimmen. Indessen war die Mißstimmung über Wallensteins Verhalten und die Besorgnis vor dem gewaltigen Aufschwung der kaiserlichen Macht immer mehr gewachsen und insbesondere auch bei den katholischen Fürsten weit verbreitet. Man warf Wallenstein vor, daß er in katholischen Gebieten ebenso gewalttätig verfahre wie in evangelischen, daß er viele protestantische Obersten habe, daß er überhaupt nicht für die Religion, sondern für das Kaisertum Krieg führe. Aus dem Fürstentage zu Regensburg erschollen daher von allen Seiten Klagen über den kaiserlichen Feldherrn. Hierdurch ließ sich Ferdinand Ii. bestimmen, in die Absetzung Wallensteins einzuwilligen. Grollend zog sich dieser auf feine böhmischen Güter zurück; seine Truppen wurden teils entlassen, teils unter den Oberbefehl Tillys gestellt. § 179. Der Schwedische Krieg (1630-1635). 1. Gustav Adolf. Gustav Adolf landete im Juni 1630 auf Usedom, von Frankreich mit Geld unterstützt, mit 15000 Mann Fußvolk und 3000 Rettern, um gegen den Kaiser zu ziehen. (Beweggründe: 1. Er wollte den Protestantismus vor gänzlicher Niederwerfung schützen. 2. Die Herrschaft des Kaisers in Norddeutschland hinderte Schweden daran, die Herrschaft über die Ostsee zu erringen. 3. Wallenstein hatte dem Gegner Gustav Adolfs, dem König von Polen, kaiserliche Regimenter zu Hülse geschickt.) Gustav Adolf trieb die Kaiserlichen aus Pommern und den angrenzenden Ländern, das protestantische Volk jauchzte ihm als Befreier zu, die Fürsten aber waren mißtrauisch und zögerten, sich ihm anzuschließen. 2. Zerstörung Magdeburgs. Schlacht bei Brcitenfeld. Als Magdeburg, das dem Restitutionsedikte mit den Waffen Widerstand leistete, 1631 durch Tilly und Pappenheim erobert und (wahrscheinlich durch die Bewohner selbst) verbrannt worden war, da traten endlich Brandenburg und Kursachsen zu Gustav Adolf über. Dieser siegte nun, mit sächsischen Truppen 1(131. vereinigt, 1631 über Tillys Heer bei Breitenfeld unweit Leipzig. Während er darauf durch die Sachsen Böhmen erobern ließ,

3. Lehrbuch der Deutschen Geschichte für die oberen Klassen höherer Mädchenschulen - S. 171

1902 - Leipzig : Roßberg
— 171 — wandte er sich selbst an den Main und Rhein. In Mainz überwinterte er. Als er von hier gegen Bayern vordrang, trat ihm Tisln noclt einmal entgegen, wurde aber am L.ech besiegt und tödlich verwundet (1632). Nun besetzte Gustav Adolf 1632. München und schob seine Truppen bis an die Alpen vor. Ganz Deutschland, mit Ausnahme der österreichischen Erblande, lag 111111 ^Watteichein wird wieder Overfeldherr; Gustav Adolfs Tod In seiner höchsten Not berief der Kaiser den einzigen Mann, der ihm helfen konnte, Wallenstein, als unumschränkten Oberfeldherrn zurück. Dieser rückte nach rascher Vertreibung der Sachsen aus Böhmen gegen Bayern vor. Bei Nürnberg lagerten nun die beiden größten Feldherren ihrer Zeit monatelang einander gegenüber, bis Wallenstein, der einen dreimaligen Sturm der Schweden zurückgeschlagen hatte, aus Mangel an Lebensmitteln nach Sachsen vordrang. Gustav Adolf zog aus aleichem Grunde nach Süden ab, kehrte dann aber um und lieferte feinem Gegner am 16. November 1632 bei Lützen un- 1632. weit von Leipzig eine Schlacht. Der König, der sich mitten in das Kampsgewühl stürzte, sand seinen Tod. Im kaiserlichen Heere wurde der Reitergeneral Pappenheim tödlich verwundet. Zuletzt siegten die Schweden unter der Führung des Herzogs Bernhard von Weimar; Wallenstein zog sich nach Böhmen zuruck.^ ^ ^ Absetzung und die Ermordung Wallen- steins. Der Verlust ihres Königs war für die Schweden unersetzlich. Da Gustav Adolf nur eine unmündige Tochter, Namens Christine, hinterließ, so übernahm der Kanzler Oxenstierna die Leitung der Staatsgeschäfte. Dieser, schloß mit den protestantischen Fürsten des südwestlichen Deutschland ein festes Schutz-und Trutzbündnis (1633). Das schwedische Heer trat unter den Oberbefehl der Generale Bernhard von Weimar und Gustav Horn Während diese in Süddeutschland dem Kurfürsten Maximilian von Bayern hart zusetzten, stand Wallenstein unwg in Böhmen; das einzige, was er unternahm, war ein glücklicher ^eldzug gegen Matthias von Thurn, der in Schlesien ine Waffen strecken mußte (Oktober 1633). Vergebens bat ihn Maximilian, der in Regensburg von den Schweden belagert wurde, um Hülse. t pr . , Wegen dieser Versäumnis fiel Wallenstein, der schon durch seine Unterhandlungen mit den Sachsen und Schweden das Mißtrauen des Wiener Hofes geweckt hatte, vollends in Ungnade. Um einem abermaligen Verluste seines Oberbesehls zuvorzukommen, ließ er die Obersten seines Heeres in Pilsen eine schriftliche Erklärung abgeben, worin sie sich verpflichteten, ihm

4. Lehrbuch der Deutschen Geschichte für die oberen Klassen höherer Mädchenschulen - S. 324

1902 - Leipzig : Roßberg
— 324 — Xvi. Die Tätigkeit der Frauen im Dienste der Nächstenliebe. § 326. Amalie Sieveking. Im Jahre 1831 wurde Europa von einer furchtbaren Choleraepidemie heimgesucht, die sich auch in Deutschland verbreitete. Furcht und Schrecken ergriff die Bevölkerung. Besonders war die Stadt Hamburg bedroht. Bei dieser furchtbaren Krankheit bedurfte es heldenmütiger Seelen, um die Unglücklichen zu pflegen. Eine dieser großen Seelen war Amalie Sieveking in Hamburg. Sie erließ einen Aufruf in einem öffentlichen Blatte, sich mit ihr zur Krankenpflege im christlichen Geist zu vereinigen. Es fand sich niemand zur Mithülse bereit. Da meldete sich Amalie bei der Krankenhausverwaltung, und ihr wurde die Leitung der Pflege für weibliche Kranke übertragen. Nachdem sie ihre Ausgabe im Krankenhause gelöst hatte, dachte sie an die Gründung eines weiblichen Vereins für Armen- und Krankenpflege. Im Mai 1832 gründete sie diesen Verein mit dreizehn Mitgliedern, nebenbei unterhielt sie die Leitung einer Schule. Die von Amalie herausgegebenen Berichte regten zur Gründung ähnlicher Vereine in mehreren Städten Norddeutschlands an. Pfarrer Fliedner in Kaiserswerth bat sie später um Übernahme einer Vorsteherinstelle für den von ihm gegründeten Verein für christliche Krankenpflege in Rheinland und Westfalen. Sie lehnte aber ab, weil sie in Hamburg neben ihrer Schule noch ein Seminar für Erzieherinnen errichtet hatte (1839), das sie, wie ihre Schule, unentgeltlich leitete. Bei einem Aufenthalt in London lernte sie dort viele Wohltätigkeitsanstalten kennen. 1839 betrieb sie den Bau des „Amalienstiftes" (Kinderkrankenhaus und Armenwohnungen) auf Kosten des Frauenvereins. Eine Berufung nach Berlin als Vorsteherin des dortigen Vereins für Krankenpflege lehnte sie ebenfalls ab, um ihrem Vereine nicht untreu zu werden, nach dessen Muster inzwischen viele andere in Deutschland und der Schweiz gegründet worden waren. Auf Wunsch der Königin von Dänemark rief Amalie auch einen Verein in Kopenhagen ins Leben, ja selbst in Rußland ahmte man ihr Beispiel nach. Von allen Seiten brachte man ihren Bestrebungen und Einrichtungen die größte Teilnahme entgegen. Fürstliche Personen und Ausländer besuchten ihre Wohltätigkeitsanstalten in Ham-

5. Lehrbuch der Deutschen Geschichte für die oberen Klassen höherer Mädchenschulen - S. 325

1902 - Leipzig : Roßberg
— 325 — bürg. Neben ihrer Tätigkeit als Vorsteherin des Frauenvereins, als Lehrerin und Vorstandsmitglied des Vereins für entlassene Sträslinge sand sie noch Zeit, ein Buch zu schreiben, das unter dem Titel „Unterhaltungen über die Heilige Schrift" 1854 erschien. Trotz zunehmender Schwäche leitete Amalie ihren Verein, unterrichtete die Kinder und hielt Bibelstunden sür junge Mädchen bis wenige Wochen vor ihrem Tode, der sie am 1. April 1859 von langen Leiden erlöste. — Während Amalie Sieveking mehr die stille Tätigkeit der Frauen anregte, gründete Adolf Lette in Berlin einen Verein, der die Ausbildung der Mädchen zu passender Berufstätigkeit in die Hand nahm. Ungefähr gleichzeitig bildete sich in Leipzig durch das Wirken der Schriftstellerin Luise Otto-Peters der „Allgemeine deutsche Frauenverein" mit gleichen Bestrebungen wie der Letteverein. § 327. Kaiserin Augusta. Luise Katharina Augusta stammte aus dem Fürstenhause von Sachsen-Weimar. Sie ist am 30. September 1811 geboren. Die Mutter, Maria Paulowna, eine russische Großfürstin, ließ ihr eine ausgezeichnete Erziehung zuteil werden, an der Goethe unmittelbar mitwirkte. Die Großfürstin betrachtete die Fürsorge für die Armen und Notleidenden, die Ausübung der christlichen Barmherzigkeit, die Pflege aller Anstalten und Einrichtungen zur Förderung der öffentlichen Wohlfahrt des Landes als den wesentlichsten Teil des fürstlichen Frauenberufes und entfaltete auf diesem Gebiete eine in jener Zeit fast einzig dastehende Tätigkeit. Während der Befreiungskriege hatte Maria Paulowna den Verein „der patriotischen Institute der Frauenvereine" ins Leben gerusen, nach dem Kriege stellte sich dieser Verein auf ihre Anregung hin die Aufgabe, die Erziehung und Pflege der Jugend zu fördern./ Unter solcher Anregung wuchs die Prinzessin Augusta heran, bis sie später selbst Gelegenheit sand, dem Vorbilde zu folgen. Am 11. Juni 1829 vermählte sie sich mit dem Prinzen Wilhelm von Preußen. In Berlin sand das fürstliche Paar sein erstes Heim in dem anfänglich fehr bescheidenen Tauenzienschen Hause am Eingang der Straße „Unter den Linden", das später umgebaut wurde; für den Sommerausenthalt wurde ihm zuerst das Marmorpalais und später auch das Neue Palais in Potsdam eingeräumt, bis sich Prinz Wilhelm aus dem Babelsberge ein eigenes Heim gründete. /In dem ersten Jahrzehnt ihrer Ehe trat die Prinzessin Wilhelm wenig in die Öffentlichkeit, dagegen kümmerte sie sich eingehend um die Erziehung ihrer beiden Kinder, des Prinzen Friedrich Wilhelm und der Prinzessin Luise. Mit

6. Lehrbuch der Deutschen Geschichte für die oberen Klassen höherer Mädchenschulen - S. 326

1902 - Leipzig : Roßberg
— 326 — großer Vorliebe pflegte sie namentlich die Zeichenkunst und Aquarellmalerei, sowie die Musik. Schwere Tage kamen über die Prinzessin, als ihr Gemahl in den Märzunruhen 1848 nach England flüchten mußte. Als derselbe zum Gouverneur der Rheinprovinz und Westfalen ernannt wurde, siedelte die Prinzessin Wilhelm mit nach Coblenz über. Hier schuf sie nicht nur die Rheinanlagen, sondern kümmerte sich auch um alle der Wohltätigkeit gewidmeten Anstalten und Vereine, und diese Tätigkeit setzte sie nach der Thronbesteigung ihres Gemahls in erhöhtem Maße fort. Die umfassendste Wirksamkeit entfaltete sie vor allem in der Einrichtung der freiwilligen Krankenpflege im Kriege und im Frieden. Das namenlose Elend des Krieges zu mildern, machte sie sich geradezu zur Lebensaufgabe. Kaiserin Augusta ist die erste Fürstin gewesen, welche den Gedanken eines Schutzes der Verwundeten und ihrer Pfleger lebendig ergriff und mit aller Überzeugung dafür wirkte. Nicht zum geringsten Teile ist es ihrem Einfluß zu verdanken gewesen, daß im Jahre 1864 die meisten europäischen Staaten zu Genf ein Abkommen für den Kriegsfall trafen, welches die Genfer Konvention genannt wird. Nach derselben sind alle Feldlazarette und Militärkrankenhäuser, die Kranke und Verwundete enthalten, neutral; es darf von keinem der kriegführenden Völker auf sie geschossen werden. Alle Ärzte und Wärter, die zu ihnen gehören, alle die, welche die Verwundeten fortschaffen, und alle Feldgeistlichen sind unantastbar und dürfen nicht gefangen genommen werden. Als Kennzeichen für alles, was zur Krankenpflege und zum Dienst der barmherzigen Liebe im Kriege gehört, wurde von allen Völkern, welche der Genser Konvention beitraten, das rote Kreuz im weißen Felde angenommen. / Aus ihre Anregung hin trat der „Preußische Verein zur Pflege im Felde verwundeter Krieger" ins Leben, ebenso der „Vaterländische Frauenverein". Weiter leitete sie den von ihr ins Leben gerufenen „Centralverern vom roten Kreuz". Bei Ausbruch des Krieges 1870 forderte die Königin die Frauen zur Mitarbeit auf: „Das Vaterland erwartet, daß alle Frauen bereit sind, ihre Pflicht zu tun." Sehr viele folgten diesem Rufe und zeigten, was aufopfernde Liebe gerade im weiblichen Geschlecht zu wirken vermag. Namentlich die evangelischen Diakonissen und die katholischen barmherzigen Schwestern wandelten unter den Verwundeten und Kranken wie Engel des Friedens. Aus eigenen Mitteln stiftete Augusta Geld- und Ehrenpreise für gute Bücher und Vervollkommnungen der Heilmittel und Einrichtungen für Krankenpflege. Ihre ganz besondere Fürsorge widmete die Kaiserin dem aus ihre Veranlassung gegründeten Augusta-Hospital und dem damit verbundenen „Asyl

7. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 130

1865 - Eisleben : Reichardt
130 16<9—1637 Ferdinand 11. Seine Wahl zum Kaiser wurde hauptsächlich dadurch be- wirkt, daß der Kurfürst von Sachsen von der katho- lischen Partei gewonnen wurde. 1619 Die Böhmen unter Matthias von Thurn vor Wien. v). Ferdinand abgesetzt w) und Kurfürst Friedrich V. von der Pfalz zum König von Böh- men erwählt. Friedrich tder Winterkönig) nimmt die Würde an, haupt- sächlich durch seine stolze Gemahlin Elisabeth, eine englische Prinzessin, bewogen. Bon der evang. Union wurde er im Stiche gelassen, ja der Kurfürst von Sachsen schloß sich sogar der Liga an! Friedrichs Hanptvorkämpfer waren der Markgraf Frie- drich von Baden, der Herzog Christian von Braunschweig x) und der als Feldherr bedeutende Gras Ernst von Mansfeld. 1620 Friedrich wird ans dem weißen Berge bei Prag geschlagen. Prag erobert. Grausamkeiten. Der Majestätsbrief zer- schnitten und der Katholicismus gewaltsam eingeführt, y) Der nach Holland geflohene Friedrich und seine Anhän- ' ger werden in die Acht erklärt, welche durch Til ly voll- zogen wird. (Schlacht bei Wimpfen gegen Friedrich von Baden gewonnen, Christian bei Höchst und Stadt-Lohn besiegt.) Die pfälzische Kurwürde erhielt (í 623) Maxi- milian. z) (1625) Der durch Tilly bedrohte niedersächsische Kreisa) wählt den König Christian kv. von Dänemark zum Anführer. Albrecht von Wallenstein, Herzog von Fried- land, wirbt für den Kaiser unter der Bedingung eines unbeschränkten Oberbefehles ein Heer von 50000 Mann. 1626 Wallenstein schlägt den Grafen von Mansfeld an der dessaner Brücke, Tilly den König Chri- stian bei Lutter am Barenberge. v) Ferdinand durch Boucgnoi ans persönlicher Gefahr gerettet. <Um terschrift.) w) „Als Erbfeind der Gewissensfreiheit und Sklave der Jesuiten." x) Kühn und ritterlich. „Gottes Freund, der Pfaffen Feind" y) Der Jesuitenpaten Lamormain schürte den Eifer Ferdinands an. 7.) Die Heidelberger Bibliothek nach Rom. a) Nach der Besiegung Christians blieb Tilly in Westphalen und suchte das Land-zu katholisiren.

8. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 131

1865 - Eisleben : Reichardt
131 Mansfeld wandte sich nach Schlesien und Ungarn zu Bethlen Gabor von Siebenbürgen; als er aber dessen Un- zuverlässigkeit erkannt, entließ er sein Heer und wollte nach Venedig und von da nach England gehen. Im Dorfe Urakowitz bei Zara in Dalmatien ereilte ihn aber der Tod. 1»> In demselben Jahre stirbt auch sein Freund Christian von Braunschweig. — Ver- wüstung von Holstein, Schleswig und Jütland. 1628 Wallenstein, nunmehr auch Herzog von Mecklen- burg und Admiral des baltischen Meeres, bela- gert Stralsund vergeblich.c) 1629 Das kaiserl. Restitutionsedikt verlangt die Her» ausgabe sämmtlicher seit dem passauervertrage eingezogenen Kirchengüter. Wegen der feindlichen Haltung Schwedens wurde mit Dänemark zu Lübeck Friede geschlossen. Wallenstein blieb eigenmächtig in Norddentschland, welches er schrecklich verheerte. Da auf Betrieb der Reichsfürsten 1630 Wallerifteinö Absetzung aus dem Reichstage zu Re g e ns b u r g. Auch Mecklenburg verlor Wallenstein und zog sich ans seine Güter in Böhmen zurück. Prächtige Hofhaltung. Gustav Adolph, König von Schweden-, landet mit 15000 Mann auf Usedom. Gustav Adolph hatte sein Heer in mehrjährigem Kriege mit Polen ausgebildet. Er erschien theils zum Schutze des bedrückten Protestantismus, theils, um seine Macht zu vergrößern. Pommern und Brandenburg, letzteres unter dem schwachen Georg Wilhelm, ck) muß erzwingen, sich ihm anznschließen. e) Während er noch mit Johann Georg von Sachsen verhandelt, erfolgt 1631 Die Eroberung Magdeburgs durch Tilly. io. Mai In Magdeburg befehligte der schwedische Oberst Falken- stein. Erstürmung durch Tilly und den kühnen Reiter- general P a p p e n h e i m. Mord, Brand und Plünderung. Zerstörung Magdeburgs bis auf den.domt) und etwa 150 Gebäude. Von 35000 Einwohnern kaum 5000 1>) Er starb stehend, in kriegerischer Rüstung. c) Wallensteins vermessene Worte? d) Seine schwankende Haltung größtentheils das Werk Schwarzenbergs. e) Kanonen vor Berlin ausgefahren. 0 Die in denselben Gestächteten von Tilly begnadigt. 9*

9. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 132

1865 - Eisleben : Reichardt
132 übrig.g) Gustav Adolph gelobt, das Schicksal Magde- burgs au Tilly zu rächen. Dieser bedrängte nun den Kurfürsten von Sachsen, der sich jetzt uothgedrungeu mit Gustav Adolph verbindet. 1631 Tilly bei Breitenfeld (Leipzig) von ■ Gustav Sep. Adolph geschlagen. Gegen Tilly's Rath wurde die Schlacht von Pappen- heim eröffnet. 6- Zwar wichen die Sachsen den Kaiser- lichen, desto tapferer die Schweden. Tilly verwundet nach Halle gebracht. Nun nahmen die Sachsen Prag, und Gustav Adolph zog siegreich durch Franken bis an den Rhein, dann gegen Baiern. 1632 Tilly fällt am Lech^gegen Gustav Adolph. Durch diese siegreiche Schlacht erzwang G. A. den lieber - gang über den Lech und zog in München ein. Nun wandte sich Ferdinand Ii. wieder an Wallenstein, der nach langem Bitten den Oberbefehl übernahm; doch forderte er zur Belohnung ein östreichisches Erbland, sowie die Oberlehnsherrlichkeit über die zu erobernden Länder. Schnell wirbt er 40000 Mann, vertreibt die Sachsen aus Böhmen und bezieht dann Gustav Adolph gegenüber ein befestigtes Lager bei Nürnberg. Der Versuch, es zu er- stürmen, mislingt, und Gustav Adolph folgt dem nach Sachsen ziehenden Wallenstein. 1632 Schlacht bei Lützen. Gustav Adolph fällt. 16. Nov. Wegen dichten Nebels beginnt die L-chlacht erst gegen Mit- tag. Anfangs wirft G. A. Wallenstein, dann Pappenheim die Schweden. Nun stellt sich G. A. selbst an die Spitze eines Regiments, geräth zu nah an die kaiserlichen Reiter. Zwei Schüsse strecken ihn nieder, die Reiter über ihn hin- weg. Die Schweden unter Bernhard von Weimar siegen. P a p p e n h e i m fällt. ' Wallenstein nach Böhmen, nimmt gegen den Kaiser eine verdächtige Haltung an. 1) An die Spitze der Kriegsführung trat der schwedische Kanzler Axel Oxenstierna und Bernhard von Weimar, die sich leider mit den Franzosen (Kardinal Richelieu, der g) Pappeuheim meldet an den Kaiser, seit Troja's und Jerusalems Eroberung sei keine große Victoria erfahren und erhöret worden. h) Feldgeschrei der Kaiserlichen: ,^esus Maria!" Der Protestanten: „Gott mit uns!" i) So ließ er (1633) Regensburg durch Bernhard von Weimar ero- bern und Baiern verheeren.

10. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 90

1865 - Eisleben : Reichardt
90 Kaaba, nimmt sich seiner an. Handelsreisen. Wittwe Kadidscha. Neue Religion Islam, d. i. gläubige Erge- bung; die Anhänger Moslemin, d. i. Gläubige. „Es gibt nur Einen Gott, und Muhamed ist sein Prophetbo) Am 15. Juli 622 Flucht von Mecka nach Medina (Hedschra, mohamedanische Zeitrechnung«. 66lj Erobe- rung von Mecka, 63! Angriff gegen das byzantini- sche Reich, 632 Tod Muhameds, sein Grab in Medina. Der Koran, d. i. Schrift. Sekten der Schiiten (Aliten) und Snuiten. Die ersten Kalifen (d. i. Statthalter) waren A-bu Be kr (Schwiegervater des Propheten) und Omar. Die- ser eroberte Palästina, Syrien und Persien, wäh- rend sein Feldherr A m r u A e g y p t e n unterwarf, ä) Bald wurde auch Afrika's Nordküste erobert. 711 Tarik setzt nach Spanien über,,wo ein maurisches Reich gegründet wird. Gibraltar — Gebet al Tarik, d. i. Fels des Tarik. Der Westgothenkönig Roderich verliert die «L-chlacht bei Lerez de la Frontera, Mnsa vollendet die Erobe- rung Spaniens. Nur in den astliri scheu Gebirgen be- hauptet sich ein kleines westgothisches Reich. Lon hier ans kämpften die Christen fortwährend gegen die Mauren und entrissen ihnen eine Provinz nach der andern e); aber erst 1492 ging die letzte maurische Besitzung, Granada, an Ferdinand den Katholischen verloren. 732 Karl Martell schlägt die Araber bei Poitierö. Dagobert 1. beherrschte eine Zeit lang das ganze fränkische Reich, überließ aber die Regierung (622) dem Major dornus Pipin von Landen. Nach ihm theilte sich wieder das Reich in Austrasien, Neustrien und Burgund. Sein Enkel Pi Pin von Heristal ward (687) durch den Sieg bei Testri Major dornus über das ganze Reich. Dessen Sohn Karl Martell (d. i. Hammer) befestigte und erweiterte diese Herrschaft, nannte sich dux et prin- ceps Francorum und kämpfte glücklich gegen Friesen, Ale- inannen und Baiern. Als die Araber unter Abderrahman mit 400000 Mann von Spanien aus in Frankreich einsielen, schlug er sie iw c Moses und Jesus betrachtete M. als seine Vorgänger. d) Die angeblich auf Omars Befehl erfolgte Verbrennung der großen Bibliothek zu Alexandria beruht wahrscheinlich auf Sage. e) In diesen Kämpfen zeichnete sich im 11. Jahrhundert Don Rodrigo von Vivar (genannt der Cid) aus.
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