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1. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 175

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 175 — Dienstmann des Königs eine reiche ägyptische Karawane, bei der sich auch eine Schwester des Sultans Saladin befand, und plünderte sie völlig aus. Und als Saladin Schadenersatz und Bestrafung des Übelthäters forderte, weigerte sich der König von Jerusalem. Nun schwur Saladin, sich selber Rache zu schaffen, und bald war Jerusalem und Akkon erobert und tausende von Christen büßten mit ihrem Blute den Frevel. Zweiter Abschnitt: Der vierte Kreuzzug. Ii a. Ursache? Weitere Eroberungen Saladins nach Richards Heimkehr; Kreuzpredigt des gewaltigen Papstes Innocenz Iii, der sich noch mehr, wie einst Gregor Vii., als Oberherrn aller Könige und Fürsten suhlte. Sein Gebot lautete: Sämtliche Könige und Herren sind vor allem schuldig, ihren obersten Lehnsherrn Christus, dem die Feinde sein Land entrissen haben, zu Hilfe zu eilen. Wer das Kreuz nimmt, erhält Vergebung der Sünden; wer einen Kreuzfahrer hindert, wird mit dem Bann bestraft. Die Kreuzprediger sollen jedermann zum Kreuzgelübde zulassen, ohne zu prüfen, ob er tauglich ist, ja sogar reuige Verbrecher. Täglich soll in allen Kirchen gebetet und monatlich soll eine feierliche Prozession veranstaltet werden, damit Gott den Seinen Sieg über die Ungläubigen verleihe. Vier Jahre lang dürfen die Christen keinen Krieg unter einander führen, drei Jahre lang kein Turnier halten. Jeder Geistliche muß drei Jahre lang den 20. Teil seines Einkommens, der Papst und die Kardinäle werden den 10. Teil ihres Einkommens für den Kreuzzug opfern, und jeder Christ soll nach Vermögen in die in jeder Kirche aufgestellten Opferstöcke Geld spenden. Teilnehmer? Zuerst bereit war ein französisches Heer von etwa 40 000 Kriegern, das die Venetianer für 4 Millionen Mark auf einer Flotte überfahren und ein Jahr lang verpflegen sollten. Ausgang? Der ehrgeizige Doge von Venedig bewog die Kreuzfahrer, im Bunde mit der venetianischen Kriegsflotte (72 große Kriegsschiffe) zunächst gegen Konstantinopel zu ziehen. Und wirklich gelang es der Tapferkeit der Franzofen und Venetianer nach furchtbarem Kampfe, die Mauern der alten Kaiserstadt zu erstürmen. Schrecklich wüteten die grimmigen Eroberer trotz des Verbotes der Fürsten mit Mord und Mißhandlung unter den unglücklichen Einwohnern und erbeuteten unermeßliche Schätze. Zum Herrscher des eroberten Kaiserreiches, das nun das „lateinische" hieß, wurde ein französischer Graf erwählt, während ein venetianischer Bischof in der Sophienkirche zum römisch-katholischen Patriarchen von Konstantinopel ernannt wurde. Auch die Länder und Städte verteilten die Sieger unter sich. Der letzte griechische Kaiser war dem Blutbad entronnen und nach Nicäa hinüber geflohen, wo er sich und sein kleines Reich mühsam gegen die Türken und die Lateiner behauptete. Erläuterung der angegebenen Thatsachen. Hervorhebung der Hauptpunkte: Gewalt des Papstes Innocenz; Kriegsmacht und Reichtum

2. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 179

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 179 — dieser Macht zu rauben; aus demselben Grunde suchte er auch durch seine Boten den Erfolg Friedrichs im Morgenlande mit aller Kraft zu hindern. — Warum wirkte der Bann nichts? Friedrich fühlte sich unschuldig, auch seine Unterthanen glaubten ihm mehr als dem Papst und waren entrüstet darüber, daß der Papst das heilige Werk des Kreuzzuges, das nun endlich einmal wieder von einem mächtigen Kaiser in die Hand genommen wurde, stören und hindern wollte. Wie wirkte der Bann im heiligen Lande? Die christlichen Ritter daselbst (besonders der Templer- und Johanniterorden) weigerten sich anfangs dem Gebannten zu folgen, aber schließlich nötigte sie der Kaiser durch sein kluges Verhalten (Befehle im Namen Gottes, der doch die Eroberung des heiligen Grabes will) zur Heeresfolge. — Wodurch erlangte der Kaiser den großen Erfolg seines Kreuzzuges? Nicht durch Blutvergießen, sondern durch freundliche und kluge Verhandlung, durch geschickte Benutzung der Verhältnisse (indem er den Besitzer Jerusalems überzeugte, daß der Verlust Jerusalems immer noch ein viel kleineres Übel sei, als die Verbindung seiner zwei Hauptfeinde) und durch richtiges Nachgeben (er verlangte nur das für die Christen Wichtigste: Jerusalem, Bethlehem, Nazareth, die Pilgerstraße — und gewährte auch den Muhamedanern das für sie Wichtigste: den Gottesdienst in ihrer heiligen Moschee). Warum wurde dieser Vertrag von den Christen so verschieden beurteilt ? Die besseren Christen freuten sich des unblutigen Gewinnes der heiligen Orte, für die Hunderttausende seit vierzig Jahren umsonst geblutet hatten; die Anhänger des Papstes ärgerten sich aber über diesen großartigen Erfolg, der das Haupt des Gebannten in den Augen der dankbaren Christenheit mit einem glänzenden Ruhmesschimmer umgeben mußte, und darum suchten sie die von Friedrich angewandten Mittel als schändlich und gottlos darzustellen (freundliche Verhandlung, Gewährung der Moschee zum greulichen „Götzendienst"). Wie benutzte Friedrich seinen Erfolg? (Krönung zum König von Jerusalem als Gemahl der Erbin; Befestigung der heiligen Stadt, Einsetzung treuer Beamten, Stärkung des ihm treu ergebenen deutschen Ritterordens). Wie zeigte sich der Haß des Papstes in Jerusalem? (Verbot des Gottesdienstes an den durch den Gebannten entweihten heiligsten Städten der Christenheit; aber aus der Entrüstung der Christen sehen wir, daß sie dem Papst nicht das Recht und die Macht zu dieser ungeheuerlichen Bannung der Heiligtümer zugestehen). Wie endete Friedrichs Streit mit dem Papst? (Krieg, Lösung vom Bann). Welche Folgen hatte der Kreuzzug? (Aufschwung des Handels Italiens mit dem Morgenlande). — Zusammenfassung: Friedrichs Ii. Kreuzzug, Gewinn Jerusalems durch Vertrag. Ii l). Wie erscheint uns der Papst in diesem Kreuzzug? Sein Bann über den Kaiser ist ungerecht, denn Friedrich hatte den guten Willen zum Kreuzzug und wurde nur durch Krankheit gehindert. Ganz schlecht ist aber der Beweggrund des Papstes, denn er bannte Friedrich nur 12*

3. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 166

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 166 — (Besitz Akkons und des kleinen Küstenstriches), ist ja nicht wertlos (Handel), aber doch nicht wert der furchtbaren Opfer von 300 000 Menschenleben. (Man kann je 100 000 auf Kleinasien, Akkon und die letzten Kämpfe rechnen.) Dies Blut wäre nur dann nicht umsonst geflossen, wenn durch den Gewinn der heiligen Stadt das tiefste Herzens- bedürfnis der ganzen Christenheit befriedigt und durch den sicheren Besitz eines großen und fruchtbaren Landes dem Christentum neuer Raum auf Erden und dem Wohlstand der christlichen Völker eine neue und unversiegliche Quelle gewonnen worden wäre. (Das letztere war übrigens schon deswegen unmöglich, weil fast alle Kreuzfahrer nach dem Frieden wieder heimzogen, statt sich als Bauern oder Handwerker in dem eroberten Lande niederzulassen.) Wenn wir nun fragen: Warum ist der dritte Kreuzzug so kläglich mißlungen? so müssen wir leider sagen: Nicht durch Unglück (abgesehen von dem unglückseligen Tod Barbarossas), sondern durch die Schuld der Kreuzfahrer, nämlich vor allem durch die F e h l e r Richards (thörichte und wankelmütige Kriegführung, Streitsuchtu. s. w.), der vornehmen und geringen Kreuzfahrer (Zwietracht, Ungehorsam, Eigennutz), der daheimgebliebenen Fürsten (Wortbruch und Verrat Philipps und Johanns) scheiterte der Kreuzzug. Wären diese Fehler nicht so groß gewesen, so hätte die Begeisterung, die Tapferkeit, die Heldenkraft und die Ausdauer der Kreuzfahrer trotz der überlegenen Feldherrnkunst des tapferen Saladin den völligen Sieg errungen. 3. K u l t u r h i st o r i s ch e s. Belagerung einer festen Stadt (Türme — Brandpfeile — Mauerbrecher, Wurfmaschinen, Schutzdächer, Minengänge, Breschen). Geiseln und Lösegeld, Reichtum Saladins und Englands (Handel). — Bedeutung Akkons und der andern Küstenstädte für den Handel überhaupt und für den Wohlstand der italienischen Seestädte insbesondere. Syrien, das Hinterland Akkons, schon an sich reich an wertvollen Erzeugnissen wie: Zitronen, Orangen, Feigen, Mandeln, feine Ole, schwere Weine, Zucker und an Fabrikaten wie: Seidengewebe, Glas und Purpur (Tyrus), wurde außerdem noch zum Mittelpunkt des Welthandels, weil sich dort die Handelskarawanen (von Ägypten, Syrien und Arabien, Persien, Indien und China) kreuzten und auch noch für sicheres Geleit hohe Zölle bezahlen mußten. Im Hafen von Akkon fand sich damals: Moschus aus Tibet; Pfeffer, Zimmt, Muskatnüsse, Gewürznelken aus Indien; Perlen aus dem persischen Meerbusen, Weihrauch und Datteln aus Arabien. — Die ungewohnte Lebensweise im ungewohnten Klima, noch dazu beim Zusammenpferchen großer Menschenmassen auf engen Raum erzeugt Seuchen (Antiochien, Akkon). Das heilige Kreuz, die kostbarste Reliquie in der Meinung der damaligen Christen.

4. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 181

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 181 — rücken befindlichen päpstlichen Wappen, das die Schlüssel Petri vorstellt). 4. Voraussichtliche Folgen dieses Kreuzzuges? (Unter Hinweis auf die entsprechenden Thatsachen zu entwickeln!). Die Begeisterung für die Kreuzzüge wird schwächer, weil das Oberhaupt der Christenheit mehr an die Macht seines Kirchenstaates als an das Heil der Christenheit denkt, den Kreuzzug zu eigenem Vorteil mißbraucht und hemmt und so mit dem Heiligsten sein Spiel treibt. — Damit wird auch das Ansehen des Papsttums, das gerade durch die Kreuzzüge so gewaltig gehoben worden ist, geschwächt; dazu hilft der Mißbrauch und die Wirkungslosigkeit des ungerechten Bannes und der Zorn über das päpstliche Interdikt gegen die heiligsten Stätten der Christenheit (vielleicht regt sich jetzt schon in manchem frommen Christen der Zweifel: Kann ein Menschenwort das Gebet an diesen heiligsten Stellen kraftlos machen?). Wie Kaiser Friedrich, so lernten auch viele Christen als Handelsleute, Unterthanen oder Gefangene die Muselmänner näher kennen und baburch als gute, kluge und geschickte Menschen achten; sie sahen, daß die Muhametmner zu demselben 'Gott, wenn auch unter anderem Namen, beteten und ihrem Gott gleichfalls durch gute Werke wohlzuqefailen* suchten, und darum konnten sie dieselben nicht mehr als Teufelssöhne und Götzendiener ansehen, wie der Papst lehrte, sondern mußten sie, trotz ihres anderen Glaubens, als gute und fromme Menschen schätzen und dulden — kurz, sie wurden duldsam gegen die Muhamedaner. Die Waaren und Gedanken der geschickten und gebildeten Araber — d. h. die früher genannten Erzeugnisse des Laubes und der Hänbe, sowie die Kenntnisse und Künste, von benen die europäischen Völker noch keine Ahnung hatten — kamen durch den kriegerischen und friedlichen Verkehr der Abendländer und Morgenländer zu den christlichen Völkern Europas. .fünfter Abschnitt: Das Ende der Kreuzzüge. Ziel: Das Ende der Kreuzzüge. I. Dies Ende wird kein erfreuliches fein; denn das heilige Land ist ja bis zu dem heutigen Tag in den Händen der Türken. Die Ursachen des unglücklichen Endes können wir uns denken: Zwietracht zwischen den syrischen Christen, insbesondre zwischen den hohenftoufifch (beutscher Ritterorben) und den päpstlich Gestnnten (Templer); Nachlassen des Menschenzuflusses, weil die Begeisterung allmählich erlischt; es ist daher unmöglich, die ©täbte und Dörfer mit christlichen Handwerkern und Bauern, b. h. mit seßhaften Wehrmännern zu bevölkern; es fehlt daher an Kriegsleuten gegen die von allen ©eiten oorbringenben muhamebamschen Fürsten. So wirb eine Stadt und Burg nach der andern verloren gehen, und den Christen wirb schließlich nichts mehr übrig bleiben. Welche Stadt wirb sich wohl bis zuletzt halten?

5. Geschichtstabellen - S. 39

1876 - Mainz : Kunze
39 1278 Ottokars von Böhmen Niederlage und Tod auf dem Marchfelde. 1282 Belehnung der Söhne Rudolfs Albrecht und Rudolf mit Ottokars Ländern Oesterreich, Steiermark, Krain: Gründung der Macht des Hauses Habsburg. 1291 Ursprung der schweizerischen Eidgenossenschaft von Uri, Schwyz und Unterwalden. 1292—1298 Adolf, Graf von Nassau. Er versucht die Erwerbung Meissens und Thüringens von Albrecht dem Unartigen. 1298 Adolfs Absetzung, Niederlage und Tod bei Göll- heim. 1298—1308 Albrecht I. von Oesterreich. 1304—1377 Babylonisches Exil der Kirche. (Verlegung des päpstlichen Stuhles nach Avignon 1309). Ende der Weltherrschaft der Hierarchie. 1308 Albrecht wird von seinem Neffen Johann Parri- cida ermordet. 1308—1313 Heinrich Vh., Graf von Lützelburg. 1310 Erschafft durch die Erwerbung Böhmens den Lützelburgern eine Hausmacht. 1310—1313 Heinrichs Römerzug (Dante Alighieri) und Kaiserkrönung. 1314—1347 Ludwig der Baier und 1314—1330 Friedrich der Schöne van O ester reich. 1315—1325 Deutscher Bürgerkrieg. 1315 Die Schweizer siegen über den Herzog Leopold von Oesterreich, Friedrichs Bruder, am Morgarten ; 1316 sie erneuern den ewigen Bund zu Brunnen. 1319 Waldemar der Grosse stirbt. 1320 Die Ascanier i n B r an d e nb urg sterben aus. 1322 Ludwigs Sieg über Friedrich von Oesterreich bei Mühldorf. 1323 Beginn des Streites Ludwigs mit dem Papste. 1324—1373 Die Wittelsbacher in Brandenburg. 1325 Trausnitzer Vertrag.

6. Schiller-Lesebuch - S. 140

1883 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
140 Zügen, in die Freiheit zurückzukehren. Viele gingen in die zahllosen Klöster und wurden Mönche, vornehmlich Bettelmönche, aber mehr noch zogen sie in die freien Städte als Pfahlbürger; denn in den Städten verjährte die Knechtschaft schon nach einem Jahre, auf den Klostergütern erst nach 3 Jahren. Die Zahl der Städte überhaupt und der freien Städte insonderheit hatte sich zusehends vermehrt. Manche Kaiser hatten wie den niedernadel gegen den höheren, so die Städte gegen ihre Bischöfe und Herzoge be- günstigt, ihnen ein Privilegium nach dem andern gegeben und dafür in ihnen eine mächtige Stütze gefunden. So Heinrich Iv., so Barbarossa, bei dessen Wahl zuerst städtischeabgeordnete erschienen waren, und der eine Menge Städte zu unmittelbaren Reichsstädten erhob, z. B. Regens- burg, Speier, Nürnberg; eben so verfuhr Philipp. Der dritte Stand, das Bürgertum in Deutschland, blühte kräftig empor, und es verschlug nichts, dass Friedrich Ii. den geistlichen und weltlichen Machthabern zulieb verordnete, die Städte sollten nicht ohne Einwilligung ihrer Bischöfe ihren Rat aus eigener Macht wählen noch einen Angehörigen eines Fürsten als Plahlbürger aufnehmen. Der Bürgersinn und der Freiheitsmut der Städte war schon zu sehr erstarkt, als dass ihm selbst kaiserliche Macht- gebote hätten Stillstand zumuten können. Der Städter fand Schutz hinter seinen starken Mauern, die Bischöfe aber, die ihre Freiheiten unterdrücken wollten, wurden hinausgetrieben, ja es wurde ihnen wohl verboten, in der Stadt auch nur zu übernachten, daher die von Köln seit 1268 ihre Residenz nach Bonn verlegten. Um auch draussen sicher zu sein, ver- bündeten sich die Städte untereinander, Gewalt mit Gewalt zu vertreiben, dem raub- und fehdelustigen Adel die Spitze zu bieten, seine Raubschlösser zu brechen. So entstand der Rheinische, der Schwäbische, der Fränkische Städtebund. So entstand die mächtige Hansa. Xxix. Berglied. 103. Der St. Gotthard. Von Goethe. Briefe aus der Schweiz. Hempelsche Ausg. 16. Teil, S. 290. Der Gotthard ist zwar nicht das höchste Gebirg der Schweiz, und in Savoyen übertrifft ihn der Montblanc an Höhe um sehr vieles; doch behauptet er den Rang eines königlichen Gebirges über alle andere, weil die grössten Gebirgketten bei ihm zusammenlaufen und sich an ihn lehnen. Ja, wenn ich mich nicht irre, so hat mir Herr Wyttenbach zu Bern, der von dem höchsten Gipfel die Spitzen der übrigen Gebirge ge- sehen, erzählt, dass sich diese alle gleichsam gegen ihn zu neigen schienen. Die Gebirge von Schwyz und Unterwalden, gekettet an die von Uri, steigen von Mitternacht, von Morgen die Gebirge des Graubündtner

7. Unsere Kaiser und ihr Haus - S. 203

1894 - Dresden : Jacobi
203 Nach seinem Tode kmpfte die alte Kaiserin, die Gemahlin Lothars, fr die Sache ihres Enkels, des 10jhrigen Heinrich, spter der Lwe" genannt, mit solchem Erfolge, da Albrecht sogar aus seinem Lande ver-trieben wurde. In Bayern lag die Sache weniger glcklich fr die Welsen. Hier hatte Leopold von sterreich, der fr die Rechte der Hohenstaufen eintrat, groen Erfolg. Zum Eutscheidungskampf kam es 1140 vor dem weifischen Stdtchen Weinsberg. Bei diesem Kampfe erscholl zum ersten Mal der Schlachtruf der Parteien: Hie Wels! Hie Waiblinger!" (Waiblingen , ein alter Stammsitz der Hohenstaufen, ist ein Stdtchen im wrttembergischen Neckarkreis. In Italien wurde der Parteiname der Kaiserlichen Ghibellinen", während sich die ppstlich und alle dem Kaiser feindlich Gesinnten Gnelfen" nannten). Endlich mute sich die feste Stadt dem Könige Konrad ergeben. Die Sage von den treuen Weibern von Weinsberg ist von Chamisso in dem gleichnamigen Ge-dichte besungen. Im Jahre 1142 kam zwischen den Gegnern ein Vergleich in der Weise zustande, da der König den jungen Heinrich mit Sachsen be-lehnte, während er Bayern an Heinrich von sterreich, nach einem beliebten Ausruf Ja so mir gott" genannt, verlieh, welcher die Witwe Heinrichs des Stolzen geheiratet hatte. Albrecht der Br wurde dadurch ent-schdigt, da die Nordmark vom Herzogtum Sachsen getrennt und fr ein selbstndiges Land erklrt wurde. b) Konrads Zug nach Dem heiligen Lande (Ii. Krcuzzug). Seit einem halben Jahrhundert wurde das Abendland von dem frommen Eifer erregt und bewegt, das heilige Grab den Hnden der unglubigen Sarazeueu zu entreien und die von den seldschnckischen Trken schwer bebrngten Christen von ihren Bebrckern zu befreien. Schon im Jahre 1096 unternahmen die Christen des westlichen und sdlichen Abendlandes den ersten Kreuzzug (s. unten!). An diesem beteiligten sich fast gar keine Deutschen, weil zu jener Zeit unser Vater-land durch unselige Brgerkriege zerrissen war. Der Erfolg des ersten Krenzznges war ein groer: das heilige Land wurde befreit und hier ein christliches Knigreich Jerusalem errichtet. Ein christlicher Lehnsstaat desselben war die Grafschaft Edessa am oberen Enphrat. Im Jahre 1144 erscholl in Europa die Trauer-knde, da die Muhamedauer Edessa den Christen entrissen hatten. Alsbald forderten der Papst und eifrige Kreuzprediger, vor allem der heilige Bernhard von Clairvaux, die Christen auf, Edessa zurck-zuerobern. Nachdem Bernhard den König Ludwig Vii. von Frankreich und viele frnkische und burgundische Edle fr die heilige Sache gewonnen hatte, begab er sich auch au den Rhein und ermahnte am Weihnachts-feste 1146 den im Dom zu Speier weilenden König Konrad in einer feurigen Ansprache, auch das Kreuz zu nehmen. Zu Thronen gerhrt, willigte Konrad mit den Worten ein: Ich erkenne die Gnade Gottes, will nicht ferner undankbar sein und der Mahnung Gottes folgen."'

8. Geschichte - S. 84

1871 - Freiburg im Breisgau : Herder
84 Hier starb er bald nachher plötzlich. Die Hunnen legten ihn in einen goldenen Sarg, diesen in einen silbernen und beide in einen eisernen. Dann wurde er unter kriegerischen Gesängen mit Pferdezeug und Waffen begraben, und alle, welche am Grabe gearbeitet hatten, um gebracht, damit niemand erfahre, wo der große Hunnenkönig ruhe. Mohamed und seine Mettgion. Gleich dem Westen wurde auch der Osten bald der Schauplatz einer großen Umwälzung, die von Arabien ihren Ausgang nahm. Dieses ist eine große Halbinsel Asiens, welche brennende Sandwüsten, steile Gebirge und wasserlose Steppen und nur wenige ganz fruchtbare Landschaften enthält. Ihre Bewohner sind ein uraltes Volk, welches selbst den Jsmael seinen Stammvater nennt. Sie sind in Stämme getheilt und ziehen mit ihren Heerden umher, sind vortreffliche Reiter, und wohnen in Zelten, welche die Weiber aus Kameelhaareu verfertigen; wegen dieser Lebensweise werden sie Beduinen (d. i. Wüstenbewohner) genannt. Ihr Körper ist stark und geschmeidig, ihr Ansehen offen und heiter und außerordentlich die Lebhaftigkeit ihres Geistes. Sie sind bei ihrer Armuth sehr genügsam und gastfreundlich, halten jedoch den Straßenraub und die Blutrache für erlaubt und sind der Sinnlichkeit sehr ergeben. Unter diesem Volke ward 569 Mohamed in der Stadt Mekka geboren. Da seine Eltern frühzeitig starben, nahm ihn sein Oheim zu sich, der ihn zum Haudelsstand erziehen ließ und mit seinen Karawanen in ferne Länder schickte. Des Lesens und Schreibens unkundig, aber von hervorragenden Geistesgabeu und sehr einnehmender Gestalt, dabei wohlgeübt im Waffenwerke, trieb Mohamed, als er herangewachsen war, das einträgliche Geschäft des Handels für eine reiche Wittwe, welche ihn später heira-thete. Bis in sein 40. Jahr lebte er zurückgezogen, zeigte aber schon von Jugend auf eine große Neigung zur Schwärmerei und brachte oft ganze Nächte in einer Höhle zu. In dem genannten Jahre theilte er seinen Verwandten mit, es sei ihm der Engel Gabriel erschienen und habe ihm geoffenbart, daß er zum Propheten Gottes bestimmt sei. Nachdem er sich in der Stille nach und nach einigen

9. Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in den gemeinnützigen Kenntnissen - S. 18

1846 - Dresden : Arnoldi
Ib — Gott. Fatalismus — Vorherbestimmung. Freitag der wöchentliche Feiertag. Ramadan — 30tägiges Fasten. Bairamfest — 3tägiges Freudenfest. Imam — Priester. Derwische — eine Art Mönche. Mufti n kirchliches Oberhaupt, auch Mitglied des Divan oder ge- heimen Rathes. — Zwei Parteien: Sunniten, vorzüglich in Ae- gypten, Syrien, Türkei, Arabien und Tatarei; und die Schiiten nehmen die Sunna (Ueberlieferung) nicht an, besonders in Persien verbreitet. (Im 18ten Jahrhunderte entstand eine Sekte, die We- chabiten.) 12. Entstehung des Papstthums. Unter Konstantin dem Großen die angesehensten Bischöfe zu Rom, Konstantinopel, Ale- xandrien und Antiochien. — Nach Theodosius dem Großen(Theilung des Reiches unter seine Söhne Arkadius und Honorius in Mor- genland und Abendland 395) die mächtigsten Bischöfe in Konstan- tinopel (Patriarch) und Rom. — Der morgenländische Kaiser Pho- kas ernennt den römischen Bischof (Gregor den Großen 590 — 604) zum Oberhaupte (Papst) der ganzen Christenheit. (Spätere Spaltung in die abend- und morgenländische Kirche 1053 unter Michael Ce- rularius, dem Patriarchen zu Konstantinopel.) — Pipin der Kleine, inajor domus — Reichsverweser des fränkischen Königs Childerich, durch Papst Zacharias 752 als fränkischer König bestätigt, schenkt dem Papste dafür Land. — Karl der Große vermehrt — im Jahre 800 von Leo Iii. als römischer Kaiser gekrönt—durch Schenkungen die weltlichen Besitzungen des Papstes. — Die päpstliche Macht (Hierarchie) nimmt zu, steigt am höchsten unter Gregor Vii. Dritte Periode bis 1317. 13. Papst Gregor Vii. (Hildebrand) 1073 — 85, verbie- tet die Simonie — Erwerbung geistlicher Aemter durch Geld, ordnet das Cölibat an 1074 und untersagt die Investitur (Einsetzung der Bi- schöfe durch Laien) 1075.—Verhalten gegen Heinrich Iv. (s. allg.gesch). 14. Irrthümer und Mißbrauche der christlichen Kirche, a) Anbetung der Heiligen, von Gregor dem Großen ge- boten. Johann Xv. gab das erste Beispiel einer päpstlichen Ka- nonisation (Heiligsprechung). — b) Verehrung der Reliquien (Ue- berreste der Heiligen). — c) Bilderdienst (Verehrung der Heiligen- bilder) von Maria, Christus re. gemalt, geschnitzt oder ausgehauen. — d) Wallfahrten (Betfahrten zu entfernten Heiligenbildern, Reli- quien, heiligen Stätten). — e) Werkheiligkeit, Streben nach Gott- gefälligkeit durch sogenannte gute Werke, z. B. durch einsames Leben, Selbstpeinigungen, Gebete (Rosenkranz—schnur niit 150 Kugeln in 15 Abtheilungen), Schenkungen an Kirchen re., Ablaßkauf :c. — f) Lehre vom Fegfeuer (Gregor der Große 600). — g) Verbot des Bibellesens (Innocenz Iii. 1199). — h) Lehre von 7 Sakramen- ten : Ohrenbeichte (Innocenz Iii. 1215), Firmung (Concil zu Lyon 1274), Ehe, Priesterweihe (Ordination), letzte Oelung — außer Taufe und Abendmahl (seit dem Mönche Radbertus 831 die Transsubstan- tiation — Verwandlung des Brodes und Weines in das Fleisch

10. Das Großherzogthum Baden - S. 26

1861 - Freiburg im Breisgau : Herder
26 wird; doch ist der 4 Stunden lange und V2 Stunde breite Ueberlingersee ausschließlich badisches Desitzthum^. Der See, dessen absolute Höhe über dem adriatischen Meer und der Nordsee nun ermittelt ist, liegt 1232' ü. d. M., mißt von Bregenz bis Constanz 10 bad. Stunden und bis zur Mün- dung der Stockacher Aach 14 Stunden. Seine größte Breite zwischen Arbon und Bregenz beträgt 5 Stunden; zwischen Friedrichshafen und Romanshorn 3 Stunden, zwischen Constanz und Meersburg 1v2 Stunden. An Flächenraum nimmt er 9*/2 lum. ein. Er ist also dreimal größer als das Fürstenthum Lichtenstein (3 sim.). Uebrigens sind außer diesem noch 7 Deutsche Staaten an Umfang kleiner als der Bodensee: die Landgrafschaft Hessen (5 s)M-), das Fürstenthum Lippe-Schaumburg 8 ssim., das Fürsten- thum Reuß-Greiz 7 s)M. und die 4 freien Reichsstädte: Frank- furt 2, Hamburg 6, Lübeck 6, Bremen 3y2 f)M. Unter der Benennung Dbersee begreift man die süd- lichere Seehälfte: von Immenstaad-Romanshorn bis Bregenz. Im Ueberlingersee liegt die hochanstcigende aber kleine Insel Mainau mit schönem Schloß, setzt Eigenthum des Großherzogs. Ehedem eine Besitzung des deutschen Ordens, wurde diese Insel im 30iährigen Krieg 1647 von den Schweden mit einer Flotille von 17 Schiffen erstürmt und geplündert. Die vorzüglichsten Seehafen sind: Constanz, Ludwigs- hasen, Meersburg (badisch), Friedrichshafen (württember- gisch), Lindau (bayerisch, auf einer Insel im südöstlichen Theil des Bodensees), Bregenz (österreichisch), Rorschach und Romanshorn (schweizerisch). Bei starkem Wind, namentlich beim Südwind, „Föhn" genannt, ist der See sehr bewegt und auch für größere Schiffe gefährlich; der Obersee ist selbst zeitweise sehr stürmisch, während die Seefläche bei Constanz sich ruhig verhält; doch zeigt er manchmal bei stil- lem Wetter ein starkes sogenanntes „Grundgcwell", wobei der ganze See in Bewegung ist. Die tiefste Stelle desselben ist in der Mitte zwischen Friedrichshafen und Romanshorn 856'. Bei Constanz zwischen Horn und Kreuzlingen beträgt dieselbe 140'. In den See ergießen sich gegen 50 Bäche und Flüsse. Unter den vielen (26) Fischarten, die derselbe enthält, sind die Felchen und Gangfische dem See allein eigentümlich. Von crsteren werden die Blaufel- chen nur zwischen der Mainau, Meersburg und Bottighofen und in der Bucht von Constanz im Juni und Juli gefangen; die Sand- felchen im Winter am Untersce; die Gangfische aber in den Mo- naten November und December. Der Fang der letzteren beginnt im Untersee bei Ermatingen und Gottlieben und endet bei Constanz oberhalb der Rheinbrücke, wo sie zu Tausenden innerhalb der nach
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