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1. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 1

1894 - Dresden : Ehlermann
Neuere Geschichte. Zweiter Zeitraum. Vom westfälischen Frieden bis zur grossen französischen Revolution. 1648—1789. § 1. Zeitrichtung. 1) Holland und England nehmen durch Handel und überseeische Ansiedelungen einen gewaltigen Aufschwung und entwickeln sich, zumal bei dem Niedergänge Spaniens, zu herrschenden Seemächten. (Zeitweise Vereinigung beider.) Hier gehen aus Stürmen der Revolution im Staatsleben verfassungsmässig geordnete Zustände hervor. 2) Dem entgegengesetzt gelangen im übrigen Europa die Landesherren nach Auflösung des ritterlichen Lehnsverbandes und dem Sinken der Städte (in Deutschland auch infolge der Verleihung der Majestätsrechte an die Kurfürsten und in den protestantischen Ländern auch infolge der Abhängigkeit der Geistlichen von den Landesherren) zu immer selbständigerer Macht. Söldnerheere, seit dem 30jährigen Kriege auf immer längere Zeit geworben, bald nach Frankreichs Vorgang stehend im Dienst („Soldaten“), führen die Kriege der Fürsten, deren Ziele durch fürstliche Hauspolitik bestimmt werden. Vermöge dieser vorherrschenden Zeitrichtung wird der Zeitraum gewöhnlich als das Zeitalter unbeschränkter (absoluter) Fürstenmacht bezeichnet. Besonders glanzvoll entfaltet sich die unbeschränkte Fürstenmacht in Frankreich unter Ludwig Xiv., dessen Hof Muster und Vorbild aller übrigen Fürstenhöfe wird. 3) Das durch den dreissigjährigen Krieg entkräftete und zerrüttete Deutschland steht im N. den Schweden, im W. den Franzosen, die sich darin eingenistet haben, offen. Das Reich, durch den Verlust mehrerer kräftiger Glieder (Schweiz und Niederlande) geschwächt und durch Verleihung der Landeshoheit an die grossen Reichsfürsten dem Zerfalle nahe, Schultz, Neuere und neueste Geschichte. i

2. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 75

1894 - Dresden : Ehlermann
2z. Geistesleben in Deutschland. 75 der Spitze ein Präsident, von 4 zu 4 Jahren gewählt (Washington 1789 — 1797). V. Das Mutterland. England ersetzt seine Verluste durch Ausbreitung seiner Macht in Ostindien. Ausgangspunkt die Erwerbungen der ,,ostindischen Kompagnie“ um 1600. Nach Zerfall der Mongolenreiche im Nw. Indiens Erweiterung des Gebietes. 1756—1765. Kämpfe unter Clive gegen den grausamen Nabob von Bengalen (schwarze Höhle), dann während des amerikanischen Unabhängigkeitskampfes unter Warren Hasting gegen Hyder-Ali, später gegen dessen Sohn Tippo Saib, Sultane von My-s o r e (im Innern des Hochlandes), und die Mahratten (vgl. Macaulays Essays). 1784 verwandelt die ostindische Bill des jüngeren Pitt den Besitz der Kompagnie in englisches Schutzgebiet. § 25. Geistesleben in Deutschland während des zweiten Zeitraumes. Drei Stufen der Entwickelung geistigen Lebens, jede etwa 50 Jahre umfassend, von dem Niedergang nach dem dreissigjährigen Kriege bis zu dem Höhepunkte unserer klassischen Litteraturperiode reichend. I. Erste Stufe. A. Nachwirkung des dreissigjährigen Krieges. Das durch die Leiden des Krieges verdüsterte Volksgemüt ist keines höheren Aufschwunges fähig und versinkt in Stumpfheit, Verzagtheit und Roheit, a) Die Religion verliert mit dem Hader der verschiedenen Bekenntnisse unter einander und der sich steigernden Furcht vor Höllenstrafen ihre erhebende und reinigende Kraft; an Stelle des Glaubens tritt vielfach der Aberglaube; Sterndeuterei und Hexenprozesse blühen, b) Das Vaterland wird mit der Zerklüftung des deutschen Reiches ein hohler Begriff. Das Nationalgefühl erstirbt. Bei den frechen Angriffen Ludwigs Xiv. auf deutsches Erbe wird kaum hier und da ein Aufschrei nationalen Unwillens vernommen, c) Das Gefühl für Recht und Gerechtigkeit verliert sich bei den endlosen Prozessen des Reichskammergerichts * und Zur Zeit Goethes (dessen Aufenthalt in Wetzlar 1772) waren 20000 Prozesse unerledigt geblieben; ein Prozess dauerte bereits 188 Jahre. Der von dem Kaiser zur Abhilfe eingerichtete Reichshofrat verschleppte die Prozesse fast noch mehr.

3. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 202

1894 - Dresden : Ehlermann
202 Neues Deutsches Reich. — § 64. Das Ausland. Vierter Zeitraum (Dritter Zeitraum der Neuesten Geschichte). Von der Begründung des neuen deutschen Reiches bis zur Gegenwart. 1871 — 1893. § 64. Das Ausland nach Begründung des Neuen Deutschen Reiches. I. Frankreich. Das schwer heimgesuchte Frankreich wird durch innere Unruhen noch mehr erschüttert. Die zuchtlose Menge bemächtigt sich im Februar 1871 der Herrschaft in Paris, proklamiert die „Kommune“, die ideale Staatsform der Umsturzmänner, und wirft die Brandfackel in die öffentlichen Gebäude,* um in der Asche der Stadt sämtliche Denkmäler der Kultur zu begraben. Erst im Mai 1871 gelingt es der Versailler Regierung, des Aufstandes Herr zu werden. Die Parteien der Republikaner, Legitimisten, Orleanisten und Bonapartisten ringen mit einander um die Herrschaft. Oftmaliger Wechsel der Präsidenten (Thiers, Mac Mahon, Grevy, Carnot). Einigkeit nur im Rachedurst. Der Ruf nach „Revanche1-, wie er zum öfteren noch bei Lebzeiten Gambettas (f 1882) und später unter dem herrschenden Einfluss Boulangers (1886) erhoben wird, hält die deutschen Schwerter kampfbereit. — Die innere Fäulnis deckte in neuester Zeit der Panamaprozess auf. Ii. Spanien. Der zum König von Spanien erwählte zweite Sohn Viktor Emanuels Amadeus legt bei der Zerrissenheit der Parteien (greuelvoller Karlistenaufstand im Norden, die Kommune im Binnenlande) bald die Krone nieder. Alfons Xii., Sohn der Isabella, wird durch das Pronun-ciamento eines Generals auf den Thron erhoben. Nach seinem Tode (1885) übernimmt dessen Gemahlin die Regentschaft für dessen nachgeborenen Sohn Alfons Xiii. Iii. Italien. Durch die deutschen Siege wird, wie früher Venetien, so jetzt Rom dem jungen Königreich gewonnen. Nach Umwandlung Frankreichs in eine Republik rückt Vik- * Die Tuilerien (noch heute ein Trümmerhaufen), das Stadthaus, der justizpalast u. a. Die Statue Heinrichs Iv. wird in die Seine geworfen; die Vendomesäule umgestürzt.

4. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 214

1894 - Dresden : Ehlermann
214 Neues Deutsches Reich. — § 67. Geistesleben im dritten Zeitraum. „Materialismus“ einer-, zum „Pessimismus“ andererseits. Abwehr dieser durch Naturforscher selbst (Scheidung von Wissen und Glauben durch Virchow, das „Ignorabimus“ Dubois Reymonds). Eine Versöhnung der realistischen mit der idealistischen Weltanschauung, der Naturwissenschaften und der Philosophie, streben an der Naturforscher Lotze (Mikrokosmus) und der Philosoph Carriere (die sittliche Weltordnung). Ii. Einwirkung der Zeitrichtung auf den Bildungsgang. Die Realschule tritt als Schwesteranstalt dem humanistischen Gymnasium zur Seite und erweitert sich zum Realgymnasium, von dem wieder die „höhere Bürgerschule“ (jetzt „Realschule“ genannt) sich ablöst. Technische Hochschulen gewinnen gleichen Rang mit den Universitäten. Iii. Wissenschaften. a) Naturwissenschaften. Die Lehre des Engländers Darwin von der Entstehung der Arten wird auf deutschem Boden einer wissenschaftlichen Prüfung unterzogen und auf ihren berechtigten Kern zurückgeführt. Grossartige Entwickelung deutscher Naturforschung! Alexander v. Humboldt ist Bahnbrecher (schon dem vorigen Zeitraum angehörig). Kirchhoff und Bunsen lehren durch die Spektralanalyse die Beschaffenheit auch der fernsten Himmelskörper erkennen. Heimholtz untersucht die physischen Tonempfindungen als Quelle des seelischen Reizes der Musik. Fechner und Wundt gehen in ihren psychophysischen Untersuchungen den seelischen Bewegungen bis auf ihre sinnlichen Antriebe nach. Siemens’ Entdeckungen und Erfindungen auf dem Gebiete der Elektrotechnik u. a. gehören zu den grossartigsten Erwerbungen der Neuzeit, b) Geisteswissenschaften. Boeckh giebt (schon im vorigen Zeitraum) der Altertumskunde die Richtung auf weltgeschichtliche Betrachtung des aus dem Altertum überlieferten Gedankenstoffes. Die vergleichende Sprachforschung (s. o. § 44, Iii.) wird neben der Forschung nach Ursprung und Wesen der Sprache ein dankbares Feld für viele Gelehrten. Karl Ritter legt (schon im vorigen Zeitraum) den Grund zu wissenschaftlicher Betreibung der Erdkunde (die deutschen Forscher Schlagint weit, Barth, Rohlfs, Schweinfurth u. a ). Klassisches Zeitalter der Geschichtsschreibung (Leopold v. Ranke, Häusser, v. Sybel, Giesebrecht, Dahlmann, Waitz, v. Treitschke, Droysen, Duncker,

5. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 155

1894 - Dresden : Ehlermann
Zeit der Stürme. — § 53. Sturmjahre 1848/49. 155 b) Die Erhebung der Polen feiert Lenau in seinen „Polenliedern“ (s. o. § 49, Iii. Anm.) Vorbote der Revolution ist die erstehende politische Dichtung. Dichter: a) in Österreich: Anastasius Grün, Graf von Auersperg, (,,Spaziergänge eines Wiener Poeten“); b) in Preussen: Hoff mann von Fallersleben („Unpolitische Lieder“), Dingelstedt („Lieder eines kosmopolitischen Nachtwächters“) , Herwegh („Gedichte eines Lebendigen“, voll beissender Epigramme), Prutz („Politische Wochenstube“, eine aristophanische Komödie). Dritter Zeitraum. (Zweiter Zeitraum der Neuesten Geschichte.) Von der französischen Februarrevolution bis zur Begründung des Neuen deutschen Reiches. 1848—1871. Erster Abschnitt. Zeit der Stürme und erneuter Rückströmung. Von der Pariser Februarrevolution bis zur Thronbesteigung König Wilhelms I. 1848— 1861. § 53- Die Sturmjahre 1848/49. I. Ursachen. Unzufriedenheit mit den bestehenden politischen Zuständen weit verbreitet. Neben den gemässigten Anhängern einer freien Verfassung auch viele politische Heiss-sporne! Dabei bildet sich aus katilinarischen Elementen eine Lj msturzpartei heraus. Ihre „Bataillone“ die „Arbeiter“. Zündstoff bei diesen infolge wirtschaftlicher Not. [Entwertung der Handarbeit nach Errichtung zahlloser Fabriken mit Dampfbetrieb. Übermass der Warenerzeugung, Mangel an Absatz, bei geringem Bedarf an Menschenkräften Herabsetzung der Löhne und Arbeitsmangel. Dazu das Hunger jahr 1847! Unterwühlung der Arbeiter durch die Lehre vom Rechte aller auf Gütergemeinschaft (Kommunismus). Das Wort Proudhons „Eigentum ist Diebstahli“] Ii. Die Pariser Februarrevolution. Ludwig Philipp, „der Bürgerkönig“, anfangs volksbeliebt, hat bei Beginn seiner Regierung mit Erhebungen zu thun, die teils Wiedereinsetzung der Bourbonen, teils Errichtung einer

6. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 1

1886 - Dresden : Höckner
Erste Periode Das Zeitaller der Reformation. 1517 (1492) bis 1648 (1660). Einleitung. Den bergang vom Mittelalter zur Neuzeit führen vier groe Bewegungen herbei. Die Entdeckungen erweitern die Weltkenntnis winden Schauplatz der Geschichte der die ganze Erde, machen den Handel zum Welthandel und tragen auf das mchtigste zur Umwandlung der Naturalwirtschaft in die Geldwirtschaft bei. Die ideale politische Einheit des christlichen Abendlandes unter dem dentsch-rmischen Kaisertum zerfllt vollstndig und macht allmhlich einem freien Nebeneinander selbstndiger Staaten Platz. Zwar sucht ausaugs die spanisch-Habsburgische Monarchie ihr dauerndes bergewicht zu begrnden, doch Oer-mag sie den Widerstand der brigen Staaten nicht zu brechen Im Innern derselben weicht das mittelalterliche Lehnswesen, das die wichtigsten staatlichen Befugnisse den Vasallen ber-lie, mehr und mehr der monarchischen Staatsidee, welche auf Zusammenfassung aller staatlichen Gewalt in den Hnden der Regierung ausgeht. Der einseitig kirchlichen Bildung des Mittelalters tritt in der Renaissance (Humanismus) eine freie weltliche Bildung gegenber welche an die Wiederbelebung des klassischen Altertums anknpft In ihrem Gefolge entwickeln sich die moderne Wissenschast und die moderne Kunst. Die Einheit der rmisch-katholischen Kirche unter dem Papst-tnine wird durch die Reformation zersprengt; an ihre Stelle tritt eine Vielheit von Bekenntnissen und Kirchen, welche den natio-naleit Bedrfnissen sich anschlieen und dem gesteigerten Selbst-bewntsein der modernen Menschen entsprechen. Kaemmel und Ulbricht, Grundzge Hl. 1

7. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 46

1886 - Dresden : Höckner
Iii. Das spanisch-katholische Weltreich und der westeuropische Protestantismus. Vorbemerkung. Dem Abfalle der Germanen setzt die rmisch-katholische Kirche, ihre mittelalterlichen Grundlagen in Lehre und Verfassung be-Hauptend und weiterbildend, eine innere Erneuerung, der Re-formation die Reaktion entgegen. Sie geht zunchst von Spanien aus und findet ihre entschiedenste Vertretung auch in der spanischen Monarchie, die gleichzeitig ihre politische Vorherr-schast und die Alleinherrschaft der katholischen Kirche berall auf-zurichten strebt. Den Kampf gegen beide fr die selbstndige Entwicklung der Völker und den Protestantismus nimmt zunchst nicht das deutsche Luthertum, sondern der franzsische Calvinis-mus auf. Daher fllt die Entscheidung aus niederlndischem, bri-tischent und franzsischem Boden und zwar gegen Spanien. Erst ein letzter Anlauf der spanischen und sterreichischen Habsburger Zwingt den deutschen Protestanten den verspteten Entscheidung^ kmpf auf; er wird im wesentlichen abgeschlagen, endet aber mit der tdlichen Erschpfung Deutschlands. 1. Dielerneuerung der katholischen Kirche. a) Neue Orden. 1. Die innere sittliche Umgestaltung der entarteten Kirche begannen zuerst neue Mnchsorden, gerichtet auf Barmher-zigkeitspflege, Predigt, Unterricht, so die Theatiner (1524, Stifter Gaetano da Thiene und Johann Peter Carafsa, Bischof von Teate), die Barmherzigen Brder (1540 in Granada, St. Johann de Dio) und Schwestern (1629 in Frankreich, St. Vincenz von Paula), die Barnabiten (1530 in Mailand) u. a. m.

8. Grundzüge der neueren Geschichte - S. VI

1886 - Dresden : Höckner
Vi lich der Verfassungsgeschichte und auch den Kulturver-Hltnissen insoweit, als in ihnen die Natur der Völker und die Wirkungen oder die Ursachen ihres geschichtlichen Lebens zum charak-teristischen Ausdruck kommen. Hat man in der alten Geschichte schon lngst beides, in der mittelalterlichen mindestens das erstere zur Gel-tung gebracht, so wird es nicht lnger angehen, dies fr die neuere zu unterlassen, also die Kenntnis dieser Dinge ganz und gar dem akademischen Studium zuzuweisen, während dessen die meisten doch kaum die Zeit dazu finden, und es ist gewi nicht schwerer, diese Verhltnisse, so weit es hier notwendig ist, bei gereisteren Schlern, denen schon nach ein oder zwei Jahren die Universitt ganz andere Zumutungen stellt, zum Verstndnis zu bringen, als die oft sehr verwickelten Verfassungskmpfe der klassischen Völker. Da der Ent-Wickelung des Welthandels und der Kolonisation der modernen Völker besondere Aufmerksamkeit geschenkt ist, drfte nicht unmotiviert erscheinen. Was endlich die Form betrifft, so haben wir uns bestrebt, einen mglichst lesbaren Text zu liefern und Satzbruchstcke nur in Paren-thesen der Krze wegen zugelassen. Fr das eben sich bildende Stilgefhl der Schler scheint uns in einem formlosen Text eine gewisse Gefahr zu liegen, die wir vermeiden mchten. Wir lassen zuerst die neuere Geschichte erscheinen, weil die Be-Handlung derselben relativ die meisten Schwierigkeiten und also die meisten Kontroversen darbietet. der diesen Teil mgen dem Ver-fasser deshalb noch einige Worte gestattet sein. Anerkanntermaen ist hierbei der nationale Standpunkt nicht in der Weise festzuhalten, da die Geschichte der auerdeutschen Völker nur als Nebensache behandelt werden knnte. Wohl aber ist der deutschen Geschichte relativ der meiste Raum zugewiesen und die der brigen Völker mit grerer Ausfhrlichkeit nur da behandelt, wo sie von allgemeiner Bedeutung wird. Besonderes Gewicht ist darauf gelegt worden, die neuere Geschichte nicht in eine Anzahl einzelner Volksge-schichten auseinanderfallen zu lassen, da dies ihrer inneren Natur widersprechen wrde, denn sie ist die Geschichte der eng mit einander verbundenen europischen Vlkerfamilie. Die Entwicklung

9. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 110

1886 - Dresden : Höckner
Zweite Periode. Das Zeitalter der unumschrnkten Monarchie. 16611789. Einleitung. Nachdem die kirchlichen Gegenstze eine berechtigte Geltung nebeneinander sich erkmpft haben, treten die politischen, insbe-sondere die wirtschaftlichen Interessen bestimmend in den Vorder-grnnd. An Stelle der spanisch-habsbnrgischen Monarchie sucht Frankreich sein dauerndes bergewicht zu begrnden, doch geht aus den darum gefhrten Kmpfen vielmehr das politische Gleichgewicht der europischen Hauptmchte und die wirtschaftliche bermacht Englands hervor. von Osten aber drngt sich nach dem Falle Schwedens Rußland in den Kreis der europischen Staaten ein. In Deutschland erhebt sich der preuisch-brandenburgische Staat allmhlich zu ebenbrtiger Gromachtstellung neben Oster-reich, die Neugestaltung des Deutschen Reiches vorbereitend. Fr tue innere Entwicklung giebt anfangs Frankreich das Vorbild, indem es zuerst sich zur unumschrnkten Monarchie umgestaltet; ihrer nur aus den Glanz des Thrones gerichteten Tendenz setzt sich dann, zunchst in Preußen, der aufgeklrte (humane) Abso-lntismns entgegen, gem den Forderungen der von England aus sich verbreitenden Ausklrung", welche fr das geistige Leben ein neues Zeitalter herauffhrt. I. Frankreichs Vorherrschaft unter Ludwig Xiv. 1. Vorgeschichte Die Begrndung der unumschrnkten Monarchie in Frankreich, a) Knigtum und Adel. 16101624. 1. Den Bestrebungen Heinrichs Iv. folgte unter seinem Sohn Ludwig Xiii. 16101643 zunchst ein Rmkschlag, den

10. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 240

1886 - Dresden : Höckner
240 nach auen die strengste Abschlienng insbesondere gegen Deutsch-land fest, brachten aber dadurch die gesamte geistige Entwicklung zum Stillstand und frderten die materielle nur wenig. 2. Im nrdlichen Deutschland wurden die alten stn-dischen Verfassungen beibehalten (Sachsen, Mecklenburg) oder wieder hergestellt (Kurhessen, Hannover), wenngleich nicht ohne einzelne Verbesserungsversuche (einheitlicher Landtag in Han-nover 1814, in Sachsen 1817); nur Sachsen-Weimar erhielt 1816 als das erste deutsche Land durch Karl August 1816 eine konstitutionelle Verfassung. Die sddeutschen Staaten, in der Rheinbundszeit in ihrem Besitzstande gnzlich verndert, hatten, um die neuen Gebiete mit den alten zu verschmelzen, nach napoleonischem Vorbilde die territorialen Stnde berall be-seitigt, ein einheitliches, monarchisches Beamtentum geschaffen, die buerlichen Lasten ausgehoben, und folgten auch jetzt dem Muster des franzsischen Konstitutionalismus. Bayern erhielt nach Montgelas' Sturze 1817 durch König Max Joseph im 1818 Mai 1818 eine Verfassung, Baden im August 1818, Wrttem- Sept. berg, wo die Stnde das alte Recht" (Uhland) znrckforder- 1819 ten, erst nach hartnckigem Kampfe im September 1819 durch König Wilhelm. Dadurch verschob sich der Schwerpunkt des innerpolitischen Lebens nach dem Sden. 3. Das Bestreben nach einer nationalen Gestaltung des deutschen Staatswesens regte sich zunchst unter der studierenden Jugend, die den Widerspruch zwischen dem idealen Auf-fchwuuge der Befreiungskriege und der Gegenwart besonders lebhast empfand. Zur Pflege patriotischer Gesinnung entstand Oktbr. 1816 die deutsche Burschenschaft (zuerst in Jena). Doch 1817 erregte schon das Wart brg sest im Oktober 1817, zur Erinnerung an die Reformation und die Leipziger Vlkerschlacht Herbst begangen, das Mitrauen mancher Regierungen, soda bereits 1818 aus dem Kongre von Aachen im Herbst 1818 die Zustnde der deutschen Universitten zur Sprache kamen. Die Ermordung Kotzet)lies als eines russischen Spions durch Karl Ludwig Sand im Mrz 1819 in Verbindung mit den Besorgnissen sterreichs vor der Wirksamkeit der sddeutschen Verfassungen fhrte dann 1819 zu den Karlsbader Beschlssen im August 1819, welche berwachung der Universitten, Censur der Druckschriften und Einsetzung einer Untersuchungskommission gegen demagogische Umtriebe" anordneten. Die Burschenschaft wurde aufgelst, manche namhafte Männer ihres Amtes entsetzt (Arndt, Jahn).
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