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1. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 50

1880 - Halle : Anton
50 nun Bergleute aus dem Harz, wo damals schon der Bergbau blühte, und aus Böhmen in sein Land und gründete eine neue Stadt, die den Namen Freib erg erhielt. Den Silbersegen verwendete er zur Förderung des Wohlstandes seines Landes. Namentlich suchte er Gewerbe und Handel zu heben. Leipzig erhob er zu einem bedeutenden Handelsplatz und verlieh ihm das Recht, alljährlich zu Ostern und zu Michaelis eine Messe zu halten. An der Elbe bei Meißen wurden Reben gepflanzt und so der Weinbau begonnen. — Iii. 1. Als Kaiser Konrad Iii. gestorben war, wählten die deutschen Fürsten seinen Neffen Friedrich zu feinem Nachfolger. Die Italiener nannten denselben seines röthlich-blonden Haares und Bartes wegen Barbarossa, d. h. Rothbart. Friedrich Barbarossa regierte von 1152 —1190. Bemüht, das alte Ansehen und die alte Macht Deutschlands wieder herzustellen, suchte er zuvörderst im Innern Ruhe zu schaffen. Darum schlichtete er den alten Streit zwischen Welsen und Hohenstaufen, indem er feinem Jugendfreunde Heinrich dem Löwen zu dem Herzogthume Sachsen, das er schon besaß, das Herzogthum Baiern zurückgab. Dann richtete er seinen Blick südwärts. In Italien war das kaiserliche Ansehen fast ganz erloschen. Die oberitalienifchen Städte, welche durch den Ge-wcrbfleiß ihrer Bewohner und durch den ausgedehnten Handel mit den kostbaren Waaren des Morgenlandes allmählich sehr reich und mächtig geworden waren, wollten von einer Oberherrschaft des Kaisers nichts mehr wissen. Die übermüthigste dieser lombardischen Städte aber war Mailand. Viele benachbarte kleinere Städte wurden von ihm arg bedrückt. Die Unterdrückten wandten sich hilfesuchend an den Kaiser. Friedrich verwies in einem Schreiben den Mailändern ihr Benehmen auss ernstlichste. Diese aber rissen in ihrem Uebermuthe das kaiserliche Schreiben in Stücke, warfen es auf die Erde und traten es mit Füßen. Solcher Frevel forderte Züchtigung. Friedrich zog mit einem ansehnlichen Heere nach Italien und schloß Mailand von allen Seiten ein. Nach kurzer Zeit mußte es sich, vom Hunger bezwungen, demüthigen. Die Thore öffneten sich; heraus schritt die ge-sammte Geistlichkeit mit vorangetragcnen Kreuzen; dann kamen die Adligen, barfuß und mit bloßen, an dem Nacken befestigten Schwertern; zuletzt erschien das Volk, mit Stricken um den Hals, bleich und trostlos. Alle warfen sich dem auf einem Throne sitzenden Kaiser zu Füßen und flehten um Schonung und Erbarmen. Die Stadt wurde begnadigt, nachdem sie Treue und Gehorsam geschworen hatte. Kaum aber war Friedrich abgezogen, als auch der Schwur schon wieder gebrochen wurde. Die Mailänder, unzufrieden mit dem kaiserlichen Beamten, dem sie gehorchen sollten, empörten sich von neuem. Abermals zog Barbarossa vor die wortbrüchige Stadt und belagerte sie. Hartnäckig wurde sie von ihren Bewohnern vertheidigt. Der Kaiser aber schwur, nicht eher seine Krone wieder auszusetzen, als bis Mailand

2. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 198

1845 - Halle : Anton
198 In demselben Maßstabe, wie die auswärtigen Mächte, welche von den Emigranten gegen die französische Revolu- tion aufgeregt worden oder der Aufforderung derselben aus eignem Antribe entgegengekommen waren, geschlagen wur- den, vom Kampfplatze abtraten und dagegen im Inneren ein milderer Zustand eintrat, versuchten die Emigranten, welche die Hilfe des Auslandes verloren, im Inneren Frank- reichs ihr Heil wider mit Umtriben und Verschwörungen. Zwar waren die in den verschidenen Perioden der Revolu- tion ausgewanderten von sehr verschidenen Ansichten, aber, wie sich anfangs die verschidensten revolutionären Parteien für die Revolution interessirten, und erst nach und nach immer die eine die andere überbot, so war es nun mit den verschidensten antirevolutionär gesinten Parteien. Sie wirkten zunächst alle im wesentlichen auf Einen Punkt hin. Der Convent hatte diese antirevolutionäre Bewegung begünstigt bis zu Unterdrückung der Jakobiner, zu Ent- wafnung der Vorstädte, zum Unterligen der Partei der Comitös und des Berges im Convente; — hier aber wolte er in der antirevolutionären Bewegung stehen bleiben. Die Leute jedoch, die er zu Durchfürung seines bisherigen Strebens gebraucht hatte, waren keinesweges mit solchem Stehenblciben zufriden. Ein großer Teil der Ieunesse doröe war für noch volkommenere Reaction gegen alles revolu- tionäre; die Journalisten, wie sie früher, wo diejenigen von ihnen Glük machten, welche die revolutionäre Richtung verfochten, immer voraus gewesen waren mit ihren Ansich- ten, waren jezt in ihren Aeußerungen weit antirevolutio- närer als der Convent. Terrorist« und lionnete liomme waren Begriffe, welche jezt in Paris als diametral ent- gegenstehend genommen wurden; und mit weit größerer Heftigkeit noch als in der Hauptstadt in den Provinzen. Die Repreffalien gegen die ehemaligen Jakobiner waren besonders im Süden des Reiches namentlich in Wäftch- den können, wider mit der französischen Republik Fridcn gcschloßcn hatte. Er war der erste europäische Fürst, der in freundliche Ver- hältnisse trat zu der neuen Republik.

3. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 272

1845 - Halle : Anton
272 Mattel, den Prälaten Caleppi und den Herzog de' Bras- cht zu Abschließung eines Fridens. Sie trafen Buona- Parte in Tolentin, eben als dieser die Ankunft des Erz- herzog Karl in Triest erfur, und nun neuen Eräugnissen im oberen Italien entgegen sehen muste. Da war der französische Obergeneral geneigter, auf die Unterhandlung einzugehen, die am Illten Februar einen für den Nach- folger Petri schmachvollen Friden zur Folge hatte *). So bald dieser Fride geschloffen war, eilte Buonaparte nach dem Venctianifchen zurük. Noch war Buonaparte kein volles Jahr in Italien — als er ankam, hatte die Rotte, die er fürcn solte, den nordwestlichen Küstenrand nur zum Teil — nun war diese Rotte zu einer woldisciplinirten, sigreichen Armee erhoben, und ihm, dem Fürer, gehorchte das ganze reiche Land direct oder indirect fast von einem Ende zum anderen. Nur Venedig, in dessen Gebiet sich die Oestreicher von neuem sammelten, hatte noch keine feste Stellung angenommen. Zu Frankreich aber war die Stellung des in der öffentlichen Meinung ins risenhafte gewachsenen General Buonaparte schon beinahe so, daß das Directorium nur eine vermittelnde Behörde bildete zwischen dem General, der die wichtigsten politischen und militärischen Verhältnisse fast ganz selbstständig abmachte, ja! sogar in finanzieller Hinsicht nicht bloß auf eignen Füßen stund, sondern fortwärend der französischen Regi- rung ’) Dcr Pabst entsagte allen Frankreich feindlichen Verbindungen und entließ alle Truppen, die er nicht schon vor dem Waffenstilstande von Bononien gehabt. Die Republik Frankreich trat in Rom in alle Rechte ein, die früher die Könige von Frankreich besaßen. Der Pabst willigte in die Abtretung des Gcbieecs von Avigon an Frankreich, und cedirte Bononien, Ferrsr und ganz Romanien. Ank6n solte französische Besatzung behalten bis zum algcmcinen Friven. Außerdem machte er sich anheischig im Marz 10 Mill. Franken, im April 5 Mill. Fr. und bis zum 6ten Mai noch 15 Millionen Franken zu zalen und zwar 10 Mill. bar, und 5 Mill. in Pretiosen; ferner Lieferungen aller Art in Naturalien zu über- nemcn, die früher ausbedungenen Kunstwerke und Manuscripte heraus zu geben und alle verfolgten freizulaßen und respective zu entschädigen.

4. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 314

1845 - Halle : Anton
314 Am 18ten Te Deum in St. Peter — sogar Cardinäle er- nidrigten sich zur Anwesenheit. Als bald hernach Cerooni in Beithiers Namen von Pabst Pius Vi. verlangte, er solle auf seine weltliche Macht verzichten, erklärte dieser: sein Recht sei gütliches Ursprungs — darauf könne er nicht verzichten; auch fürchte ein 8<)jäh- riger Greis auf dieser Welt nichts mehr. Er sei nun auf jede Mishandlung gefaßt, man solle nur Gewalt brauchen. Am 18ten erhielt er die Weisung, binnen zwei Tagen Rom zu verlaßen. Man zwang ihn am 20ten zur Abreise. Drei Monate blib er in einem Augustinerkloster in Hohen« Sinne, dann am 30ten Mai gieng er nach der Carthause von Florenz. Anfangs März schäfte man auch die Cardi- näle aus dem Lande; alle auswärtigen Geistlichen musten Rom verlaßen. Das Land ward, wie sich von selbst ver- sieht, mit Liferungen gedrükt und aus den Kirchen der Portugisen und katholischen Engländer, zum Teil auch aus anderen nam man das Silberzeug. Da troz dem die fran- zösischen Truppen äußersten Mangel litten, und Massena, den vile haßten, an Berthiers Stelle trat, verlangte am 24ten Febr. eine Anzal Ossicire ungestüm den der Armee schuldigen Sold. Wärend sie noch mit Massena und Ber- thier unterhandelten, brach am Loten in Trastevere ein Aufstand des eigentlichen Volkes, welches die Franzosen haßte, aus. Er ward unterdrükt ehe die Montigianen, die Repräsentanten des eigentümlichen römischen Volksbewust- seins auf dem linken Tiberufer zu Hilfe kommen konten. Aber die Ofsicire beharten bei ihrer Forderung; Massena zog sich nach Monterosi zurük; Berlhier gieng nach der Lombardei. Endlich befridigte man die Truppen; deren Benemen aber regte auch die in Cisalpinien auf, und mit Mühe gelang es, das Heer.zu beschwichtigen. Anfangs März war Massena nach Rom zurükgekom- men, und ließ nun die von französischen Commissariem ge- brachte neue römische Verfaßung promulgiren: die 5 Di- rektoren hießen hier Consuln; der Rat der Alten hieß Se- nat; der große Rat Tribunat. Die ersten Consuln ernante der französische General d'allemagne. So schmükte man

5. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 380

1845 - Halle : Anton
380 Richtung welche bis dahin die französische Revolution aus- zeichnete — und wenn die sitlichcn Folgen dieses dämoni- schen Tuns jemals besigt werden, wenn das Verderben was aus demselben mit jeder Generation von neuem auf- wächst, jemals bezwungen werden kan — nur oer Kirche, nur ihren segensreichen Einwirkungen wird dies gelingen — nur wenn es der Kirche gelingt neue Fundamente sitli- chen Lebens zu legen, deren erstes Zeichen aber unumwun- dene Lossagung von der Verehrung der höllischen Geister, die in der französischen Revolution ihr Spil getriben ha- den, sein müste, wird Frankreich nicht in sich verfaulen, und nicht sich sitlich vollends verzeren. Das Concordat gab zugleich Veranlaßung, die Verhältnisse der übrigen christlichen Culte zum französischen State zu bestimmen, in welchem nun bei der Widerker äußerer Ordnung, bei dem großen Raum, welcher durch Freiheit und Äechtheit des Eigentums äußeren Tätigkeiten eröfnet ward; bei den Handelsvorteilen und Hilfsmitteln, welche die verbundenen Tochterrepubliken boten; bei dem Interesse, was Napoleon an den s. g. cxacten Wißenschaften, und in gewissem Be- trachte an den Künsten nam, alle Gewerbe und Künste, die sich mit dem Mammon vertragen mit erstaunender Schnelligkeit emporblüheten. Da man im Ganzen und Großen anderes damals nicht verlangte, hatte der erste Conful bald unglaubliches geleistet. Seine weitere welthi- storische Aufgabe war, das monarchische Princip weiter und weiter zu entwickeln — schwerlich fülte er, daß er in diesem Turr eine Entwickelung einleite, die ihn selbst auf einem gewissen Puncte, als der Sache nicht weiter nötig und dem weiterverlangten hinderlich im Wege stehend, ab- stoßen mnße. Er tat, was er nicht laßen durfte und konte. Zunächst aber hatte sich dies Streben in der monarchische- ren Umbildung sämtlicher Tochterrepubliken seine Aufgabe gefielt. Am frühesten hatte diese Umbildung stat gehabt in der batavischcn Republik. Seit den ersten Monaten des Jahres 1801 ward sie vorbereitet. Das batavische Dircc- torium legte zuerst einen Plan vor, den aber die gesezge-

6. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 569

1845 - Halle : Anton
569 selbst placirten, tonten nicht so vil Schaden tun, als die Handgranaten, welche die Spanier mit größtem Geschick warfen. Am 7ten Februar ward auch auf der linken Ebro- seite das Jesuskloster gestürmt, als die Franzosen aber in * die Vorstadt selbst einzudringen versuchten, wurden sie aus das tapferste zurükgeworfen. Am loten ward endlich das Kloster St. Francisco vom Engraciakloster aus, nach- dem eine Mine gesprengt, und zwei Stürme versucht wa- ren, genommen, und so die unmittelbare Nähe des Cosso gewonnen. Am 17ten kam man auf der unteren Seite der Stadt endlich über den Cosso und minirte das Universi'tätsgebäude, was schon im inneren Cirkel der Stadt ligt — von Sta. Engracia her sürte man nun sechs Minen unter dem Cosso weg nach den gegcnüberligenden Häusern — aber die Energie der Franzosen war erschöpft. Fünfzig Tage lang hatten die Belagerer ohne Unterbre- chung gearbeitet, fast ohne Untcrbrcchung gekämpft über und unter der Erde, mit allen Gattungen blanker Waffe und Feuergewer — fast alle die tapfersten waren gebliben oder verwundet — und nun began auch Mangel aller Art das Heer zu martern — aber Zaragoza war unbesi'gt — kaum der vierte Teil der Stadt war gewonnen, und noch hatten die Belagerer kein Zeichen gegeben, daß es ihnen der Leiden zu vil werde. Das französische Heer ließ laut seine Klagen, seine Vorwürfe hören — aber auch Lannes blib fest. Er stelle seinen Leuten vor, daß alle ihre Leiten von der Stadt gekeilt würden; daß diese außerdem von einer furchtbaren Epidemie heimgesucht sei — nur wenige Tage noch, und man werde ihrer Herr sein. Schon am folgenden Tage, den 18tcn, beschloß Lan- nes einen algemeinen Sturm — die Minen unter dem Universi'tätsgebäude mit 30 Centner Pulver sprangen; die Franzosen drangen über den Cosso in die innere Stadt ein und sezten sich fest. Fünfzig Geschütze donnerten gegen die Vorstadt, luchten die Ebrobrücke zu zertrümmern, schoßen eine Bresche in den festesten Punkt der Vorstadt, das La- zaruskloster und dieses ward genommen. Der Comman- dant in der Vorstadt Baron Versage siel, und fast der

7. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 246

1855 - Mainz : Kirchheim
246 den Sinn dieser bildlichen Rede mag der junge Leser eine kleine Be- trachtung anstellen. Dritte Klaffe. Brennbare Mineralien. 1. Die Steinkohle. So lange die Wälder ihre Sendungen hinlänglich abliefern, ist die reinliche Holzfeuerung in der Haushaltung vorzuziehen; aber nicht überall erfreut man sich des Reichthums an Holz und bei zunehmender Bevölkerung wird der Verbrauch desselben stärker und es entsteht in manchen Gegenden Mangel. Wo aber ein dringendes Bedürfniß herrscht, da sinnt der Mensch auf Mittel zur Beftiedigung, und es wurde ihm in diesem Falle um so leichter, da die Natur den Finger- zeig gab. An manchen Stellen der Erde reichen unterirdische Kohlen- lager bis zur Oberfläche; man grub nach und fand überreichlich in der Tiefe, was das Land von der Außenseite verweigerte. Bei so glücklichem Erfolg suchte man weiter und entdeckte Fundgruben in den verschiedenen Ländern Europa's, später auch in den übrigen Erdtheilen; es zeigte der Boden einen Reichthum, den man früher nicht geahnt hatte. Gegenden, die an Waldungen eben nicht reich sind, versorgen gegenwärtig andere mit dem wirksamsten Brennstoffe. Die unterirdischen Kohlen liegen in Schichten, deren Dicke oft nur einige Zoll, in seltenen Fällen jedoch 40 Fuß beträgt. Da mit- unter ganze Baumstämme in Kohlengruben gefunden werden, ist es wahrscheinlich, daß in einer Zeit, von deren Begebenheiten kein Mensch Zeuge war, große Wälder untersanken und in der Gluth der Erde verkohlten. Der Schöpfer legte zur selben Zeit in den Erden- schoß wichtige Güter zum Gebrauch der Menschen, noch ehe diese ihren nunmehrigen Wohnplatz betraten. Friedlich pflügt und pflegt eben der Landmann seinen Acker, der Bürger fördert seine Arbeit in der Werkstätte und Kinder spielen auf derselben Stelle, welche einst die schauerliche Stätte des Unterganges und der Zerstörung war. Das deutsche Land ist der Steinkohlen in manchen Gegenden theil- haft geworden, wie in den Rheingegenden, an der Ruhr; bei Aachen, am Hundsrück; im Odergebiete in Schlesien; an der Elbe in Böhmen, Sach- sen , am Harz und in Mähren. Am meisten kommen sie aber in England und Belgien vor, und die großen Fabriken beider Länder ver- danken ihr Bestehen hauptsächlich den Steinkohlen. Zn England hat man Gruben, die von der Küste aus bis unter das Meer geführt worden sind, so daß oben der Fischer, unter diesem der Bergmann seiner Beschäftigung obliegt. Keiner sieht und hört dabei den Andern. Der unten merkt Nichts davon, wenn sein Landsmann oben mit Sturm und Wellen kämpft oder sich über einen glücklichen Fang freut; der oben spürt Nichts von dem Einsturz der Grube, die vielleicht jenen begräbt. So Etwas kann dem Bcrgmanne an seinem nächtlichen Aufenthaltsorte begegnen und noch mehr. Zn den Gängen der Bergwerke entwickelt sich oft das Grubengas, eine brennbare Luft, welche sich am Lampenlichte der Arbeiter schnell entzündet und mit der Heftigkeit des brennenden Pulvers wüthet, ihnen zum Verder-

8. Freiburger Lesebuch - S. 98

1912 - Freiburg im Breisgau : Troemer
— 98 — anlagen von der Stadtgemeinde angekauft; sie werden nicht gedüngt, und es wird dadurch der Verunreinigung des Wassers vorgebeugt. Da das Wasser durch ganz kalkarmen Boden fließt, so ist es auch ein sehr weiches Wasser, das außerordentlich wenig Kalk enthält. Da Kalk jedoch für die Entwicklung des Körpers, seines Knochengerüstes und der Zähne in gewissem Maße ein Bedürfnis ist, wurde gelegentlich schon angeregt, man solle dem hiesigen Wasser künstlich Kalk zuführen. Im Vergleich zu anderen Städten ist die Versorgung Freiburgs mit Wasser sehr reichlich. Es gibt viele und große Städte, bei denen der Wasserverbrauch im Durchschnitt etwa 100 Liter täglich auf den Kopf der Bevölkerung ausmacht, während in Freiburg die Tagesabgabe zwischen 200 und 300 Litern zu liegen pflegt. Auch im Jahre 1911, dem ganz außerordentlich trockenen Jahr, in welchem die Ergiebigkeit der Wasserleitungen erheblich zurückging, betrug die Mindestabgabe noch 186 Liter-täglich auf den Kopf der Bevölkerung. M. Buhle. 4$. Die Entwässerung. Ebenso wichtig wie die Wasserversorgung ist oitch die Abwasser-beseitiguug. Das dem Hause rein zngesührte Wasser wird verunreinigt und muß entfernt werden. In ländlichen Gegenden kann man es, ebenso wie die in Gruben gesammelten menschlichen und tierischen Abgänge ans Aborten^ und Stallungen, zur Bewässerung und Düngung landwirtschaftlich bestellten Geländes verwenden. In Städten wird das unmöglich, weil die meisten Einwohner keine Landwirtschaft betreiben. In den Untergrund darf man die Stosse nicht versickern lassen, weil der Grundwasserstrom, der anderen zur Versorgung mit reinem Wasser dient, verunreinigt und vergiftet werden könnte. In kleineren Städten findet man immerhin noch das Grubensystem. Gewöhnlich besorgt daun die Gemeinde die Absuhr und sucht bei den Landwirten der Umgebung Abnehmer. Je größer aber die Stadt, desto schwieriger ist das durchführbar, weil die großen Mengen ein ausgedehntes Absatzgebiet fordern. Dadurch aber werden die Fuhrkosten zu hoch. In größeren Städten pflegt man deshalb sowohl die Abwasser, als auch die Abgänge der Aborte mit einem Rohrnetz zur Stadt hinauszuleiten, So ist es auch in Freiburg. Das Straßennetz enthält ein Netz von Kanälen. Stammkanäle, welche große Gebiete zu entwässern haben, nehmen die Hauptkanäle kleinerer Gebiete ans, die sich dann wieder in kleinste, nur einzelnen Straßen dienende Kanäle verzweigen.

9. Der Westphälische Kinderfreund - S. 216

1811 - Halle : Kümmel
ai 6 Xi. Erdbeschreibung. großer schöner Platz. Die Stadt hat vortreffliche Schul- anstalten , Manufakturen und Fabriken, einige große Märkte, und führte bisher einen bedeutenden Handel. Die Festung ist öfters eingeschlossen und belagert; im Zahre i63i aber wurde sie von den Kaiserlichen Trup- pen, unter Anführung des Tilly, belagert, und am roten Mai durch Sturm erobert, geplündert, angezündet, und bis auf den Dom und 139 Häuser ganz eingeäschert. Braunschweig an der Ocker, eine mehrentheils unregelmäßig gebauere Stadt, mit etwa 31000 Einwoh- nern. Hier ist die Militärschule für das Königreich. Viele Einwohner nähren sich von Wollen- und Tuchma, nufakturen; auch sind hier jährlich zwei berühmte Mes- sen. Bekannt sind das Braunschweiger Grün, die Mumme, ein süßes braunes Bier, und, die Braunschwei, ger Schlacken. Göttingen, an der Leine, oder eigentlich an ei- nem Kanäle dieses Flusses, ist schön gebauet, und hat über 1 icoo Einwohner. Hier ist eine sehr berühmte Universität, die eine vorzüglich gute und ansehnliche Bi- bliothek, ein Münz- und Naturalienkabinet, eine be- rühmte Sternwarte, einen botanischen und ökonomischen Garten und andere treffliche Anstalten besitzt. Außer- dem giebt es hier treffliche Schulen, Manufakturen, be- sonders von Tüchern und feinen wollenen Zeugen, Gerbe- reien, und geschickte Horndreher und Instrumenten macher. Halle an der Saale, welche aus dem eigentlichen Halle, Neumarkt und Glaucha besteht, und etwa 19000 Einwohner hat. Auch hier ist eine berühmte Universi- tät, mit vielen trefflichen Anstalten. Merkwürdig sind hier besonders die Frankenschen Stiftungen in Glau- cha, das große Waisenhaus und königliche Pädagogium. Auch ist diese Stadt besonders wegen ihrer so ergiebigen Salzquellen und Salzwerke bekannt, bei denen Halloren das Sieden verrichten. Die bedeutendsten Fabriken und Manufakturen der Stadt verfertigen Stärke und Puder, wollene Strümpfe, Tuch, Frieß, Flanell, Leinwand und Darchend. Neuerlich ist hier eine sehr gute Badeanstalt angelegt, welche guten Fortgang hat. . Halb er st a dt im Saaldepartement, die Residenz

10. Der Westphälische Kinderfreund - S. 206

1811 - Halle : Kümmel
206 Xi. Erdbeschreibung. wo Messen gehalten werden. Stettin, die Hauptstadt von Pommern, ist ebenfalls eine ansehnliche Stadt, und treibt starken Handel. Außer diesen Ländern besitzt der König von Preußen noch das Herzogthum Schlesien und die Graf- schaft Glatz, ein sehr fruchtbares Land, das viele Ma- nuiakturen hat. Besonders bekannt ist die schlesische Leinwand. Der Hauvtfluß des Landes ist die Oder, die Hauptstadt Breslau, welche eine Universität und gute Manufakturen hat, und anschnlick>en Handel treibt. Dem Kaiser von Oesterreich gehören in Deutschland, außer dem Erzherzogtum Oesterreich, die Herzogtümer Srepermark und Kärnthen, das König- reich Böhmen, die Markgrafschaft Mahren, und ein kleiner Theil von Schlesien. Die österreichischen Länder sind gebirgig, aber doch fruchtbar, und werden von der Donau durchflossen. Hauptprodukte find: Obst, Wein, Getraide, Eisen, Salz und Quecksilber. Wien an der Donau ist die Hauptstadt und Residenz des Kai- sers. Mit ihren großen Vorstädten ist sie die größte un- volkreichste Stadt in Deutschland, und hat viele große prächtige Palläste. Die Stadt treibt starken Handel. Zn Steyermark ist Gr ätz, eine berühmte Handels- stadt', und in Kärnthen Klagenfurth die Haupt- stadt. — Böhmen ist ein Königreich, und sehr gebir- gig. Es hat viele Mineralien, besonders Edelsteine, Zinn und Silber, und viele mineralische Quellen, unter denen Karlsbad am berühmtesten ist. An Getraide und Flachs, Hopfen und Viehzucht ist Ueberfluß. Be- rühmt ist das Böhmische Glas. Die Elbe und die Mol- dau sind die Hauplfiüsse. Die Hauptstadt ist Prag mit vielen Manufakturen und einem starken Handel. — Mähren ist eine Markgrafschaft, welche zwischen Böh- men, Schlesien und Oesterreich liegt. Das Land hat viele Berge und Moraste; aber doch viel Getreide, gute Viehzucht und gute Manufakturen, besonders von Tuch und Leinwand. Brünn ist die Hauptstadt. Der klei- ne Theil von Schlesien, der Oesterreich gehört, wird zu Mähren gerechnet. Neu 13uyri en, oder französisch, Zllyrien, besteht
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