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1. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 496

1855 - Mainz : Kirchheim
496 grau gewordener, bewährter Mann. — Veriren, necken, beunruhigen, quä- len, anfuhren. — Vicariren, eines Andern Stelle vertreten. — Vicariai, Stellvertretung. — Victualien, Lebensmittel, Eßwaarcn. — Vidimiren, beglaubigen, gerichtlich bestätigen, daß eine Abschrift mit der Urschrift (Original) gleichlautend fei. — Vignette, w. (Winjette) Verzierungsbild- chen, Druckverzierung, kleines Kupfer zwischen dem Drucke oder zu Anfang oder Ende desselben. — Violine, w. Geige. — Virtuos oder Virtuose, m. ausgezeichneter Künstler. — Visiren, beschauen, zielen, auf's Korn nehmen. — Visitiren, besichtigen, durchsuchen; daher Visitation, Visitator.— Visite, w. (Wisitte) Besuch, Aufwartung. — Vivat! er oder es lebe! — Vul- can, m. ein feuerspeiender Berg. W. Wattiren, walten, mit gesteifter Baumwolle u. s. w. unterlegen. — Wrack, s. Trümmer eines gescheiterten Schiffes. B. Isop, m. eine Gewürzpflanze. 3. Zcnith, m. Scheitelpunkt am Himmel (entgegengesetzt Nadir, Fuß- punkt.) — Zone, w. Gürtel, Erdgürtel, Erdstrich.

2. Globuslehre, Allgemeine Erdkunde, Länderkunde der außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere (mit Ausschluß des Atlantischen Ozeans) - S. 4

1905 - Halle a.S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 4 Welche Orte liegen ungefähr unter dem 50." nördl. Vr. und denr l5." östl. v. Gr.? Größe der Erde. Kennt man die Polhohe zweier Orte auf demselben Meridian, also auch ihren Gradabstand, so braucht man nur die Entfernung der beiden Orte wirklich zu messen, und man kann daraus den Umfang, den Durchmesser, die Oberfläche, den Inhalt der Erde berechnen. Die Länge eines Meridiangrades beträgt (im Mittel) etwa Iii km.; daraus ergibt sich für den Erdumfang 4000ö km, die Erdachse rund 12 750 km und die Erdoberfläche 510 Mill. qkm. Die Bewegungen der Erde und die Zonen. Die Ursache der scheinbaren Bewegung des Himmelsgewölbes mit all seinen Gestirnen um die Erde in 24 Stunden von Osten nach Westen ist die Be- wegung der Erde um ihre Achse von Westen nach Osten, und es erklärt sich das Aufgehen, Aufsteigen, Niedersteigen und Untergehen der Sonne, des Mondes und der Sterne auf ganz dieselbe Art, wie die scheinbare Bewegung der Bäume, Telegraphenstangen n\, an denen wir im Eisenbahnwagen schnell vorbeifahren. Ein direkter Beweis für die Achsendrehung der Erde ist die östliche Abweichung von der lot- rechten Richtung eines aus großer Höhe fallenden Körpers. Die Folge dieser Bewegung ist der tägliche Licht- und Wärme Wechsel. Da die Erde ein dunkler, kugelförmiger Körper ist, so ist immer nur die der Sonne zugewandte Halbkugel erleuchtet; sie hat Tag. Die andere Halbkugel empfängt kein Licht; sie hat Nacht. Die Grenze zwischen der beleuchteten und unbeleuchteten Halbkugel heißt Licht- grenze. Tritt ein Ort in die Lichtgrenze, so haben seine Bewohner Sonnenaufgang. Bei der weiteren Bewegung wird der Winkel, den die Sonnenstrahlen mit der Horizontebene bilden, immer größer; die Sonne steigt am Himmel empor, bis der Ort der Sonne gegenüber steht, der Winkel zwischen den Sonnenstrahlen und der Horizontebene am größten ist. Die Sonne hat also ihren höchsten Punkt erreicht; sie kulminiert. Bei der weiteren Drehung wird jener Winkel wieder kleiner, die Sonne steigt nieder, und wenn der Ort die östliche Licht- grenze erreicht, geht die Sonne für ihn unter. Von der Höhe des Sonnenstandes, also auch von der Größe des Winkels, den die Sonnenstrahlen mit der Erdoberfläche bilden^ hängt deren Erwärmung ab. Beachte das Schmelzen des Schnees im Frühjahr auf dem Erdboden und dem schrägen Dache eines Hauses! Mit dem Emporsteigen der Sonne am Vormittag nimmt die Wärme zu, mit ihrem Absteigen am Nachmittag wieder ab. Außer der Bewegung um ihre Achse hat die Erde noch eine fortschreitende Bewegung, nämlich die um die Sonne. Ein in- direkter Beweis sür dieselbe ergibt sich daraus, daß die Masse der Sonne 322800 mal so groß ist als die der Erde, und da die An- ziehungskraft zweier Körper im Verhältnis ihrer Massen steht, so er-

3. Globuslehre, Allgemeine Erdkunde, Länderkunde der außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere (mit Ausschluß des Atlantischen Ozeans) - S. 6

1905 - Halle a.S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 6 — von -f 20° C umschließt (nach Supan) die warme Zone, die Jso- thermen von 0° schließen die kalten Zonen ein. und zwischen denen von 20° und 0° liegen die gemäßigten Zonen. Vergleiche nach der Aarte die Grenzen der Beleuchtungs- und der Wärmezonen miteinander! Gib im besonderen die Lage der ^ahresisotherme 0 an! Am 2\. )uni und am 2\. Dezember bewegt sich die Zonne in einem der beiden Wendekreise. Welche Aulmi- nationshöbe hat die ^onne an diesen Tagen für Breslau, Bremen, Moskau, Kto de Janeiro u. a. O.? Woher mag es kommen, daß im Lause des Tages die größte Wärme nicht um \2, sondern gegen \ Uhr und im ^)ahre nicht am 2{. ~\um, sondern in der zweiten Hälfte des Juli und der ersten Hälfte des August herrscht? Winde und Niederschläge. Die ungleiche Erwärmung der Erdoberfläche bringt in der die Erde umgebenden Lusthülle, der Atmosphäre^, unausgesetzt eine Störung der Gleichgewichtslage her- vor. In den Äquatorialgegenden werden insolge der starken Er- wärmung der unteren Luftschichten diese mehr gelockert und ausge- dehnt als in höheren^ Breiten und üben einen erhöhten Druck aus die oberen Luftmassen aus, welcher sie nötigt, nach den beiden Polen hin abzufließen, während ein zweiter Luststrom von den Polen nach dem Äquator hin zieht. Der obere, der Äquatorialstrom, wird bei abnehmender Breite des Abstandes zwischen zwei Meridianen auf einen kleineren Raum zusammengedrängt und niedergedrückt' so er- reicht er etwa unter 30" nördl. und südl. Breite zu einem Teile die Erdoberfläche, und es entsteht hier eine Zone größeren Luftdruckes^ von welcher ein Zurückströmen der der Erdoberfläche benachbarten Luftschichten nach den luftverdünnten Räumen am Äquator stattfindet.. Beide Ströme werden durch die Drehung der Erde abgelenkt, der obere auf der nördlichen Halbkugel nach Nordosten und erscheint als Südwestwind, der untere nach Südwesten und erscheint als Nord- ostwind. Da die Segelschiffe den letzteren hauptsächlich zur Überfahrt nach Brasilien benutzten, so wurde er der Passat^ genannt, während der äquatoriale (obere) Strom den Namen Anti-(Gegen-)Passat sührt. Auf der südlichen Halbkugel weht der Passat von Südosten nach Nordwesten, der Antipassat ebenfalls in entgegengesetzter Richtung. Die Zone zu beiden Seiten des Äquators, welche hauptsächlich nur einen aufsteigenden Luftstrom ausweist, ist die Zone der Kalmen^. Auch die Gebiete des erhöhten Luftdrucks an der Polargrenze der Passate zeichnen sich durch Windstille aus. Man bezeichnet sie als die Kalmen der Wendekreise, auch wohl als „Roßbreiten", da früher die nach Westindien mit einer Deckladung von Pferden bestimmten Schiffe in dieser Region so lange ausgehalten wurden, daß aus Mangel an Wasser ein Teil der Pferde über Bord geworfen werden mußte. Jenseit der Kalmen der Wendekreise solgen die Zonen der 1 atraös = Dunst, sphaera = Kugel. 2 „Höher" nennt man einen Breitengrad in größerer Entfernung vom Äquator. :l passata — Überfahrt. 4 calme ffrj.) — niliig, still.

4. Globuslehre, Allgemeine Erdkunde, Länderkunde der außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere (mit Ausschluß des Atlantischen Ozeans) - S. 12

1905 - Halle a.S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 12 — Allgemeine Erdkunde. A. Der Erdkörper als Ganzes Daß die Erde ein kugelförmiger Körper fei, war schon im Altertum eine bekannte Tatsache'^. Tie in der Mitte des 17. Jahr- Hunderts gemachte Beobachtung, daß ein Sekundenpendel am Äquator langsamer schwingt als in höheren Breiten, führte zu der Annahme von der Abplattung der Erde an den Polen, und die französische Gradmessung in der Mitte des 18. Jahrhunderts brachte den unum stößlichen Beweis für die sphärodiale Gestalt der Erdoberfläche. Durch die fortschreitend genauer werdenden Messungen und Pendel- beobachtungen gelangte man zu der Erkenntnis, daß die Gestalt der Erde der Regelmäßigkeit entbehrt. Dies gilt nicht nur von der Oberfläche des festen Landes mit seinen Erhebungen und Senkungen, nicht nur von der Meeresoberfläche, die Schwankungen unterworfen ist, sondern auch von der gedachten, nur unter dem Einflüsse der Schwerkraft stehenden Meeresfläche, die man durch ein System von Kanälen durch die Kontinente hindurch annimmt. Auch sie entspricht nicht einem regelmäßigen Sphäroid, sondern zeigt Abnahmen und Zunahmen mit konkaver Krümmung nach dem Erdinnern zu. Diese wahre Erdgestalt mit ihren ineinander übergehenden, verschieden ge- krümmten Flächen wird Geoid genannt. Die Erde ist also ein kugelförmiger Körper, der an den Polen abgeplattet ist, und dessen Obersläche aus stetig ineinander übergehenden, mehr oder weniger nach dem Erdinnern zu gekrümmten Flächen besteht. Aufgabe der Gradmessung ist es, die dem Geoid am nächsten kommende Sphäroidslache zu finden und die Ausdehnungen der Erde zu bestimmen. Die weitaus größte Verbreitung haben die Angaben von Besses gefunden. Sind auch seitdem genauere Be- rechnuugen gemacht worden, so sind die Unterschiede doch nicht so beträchtlich, daß die bis jetzt allgemein angenommenen Maße: Äquatordurchmesser......12754,8 km Poldurchmesser..............12712,2 km Äquator.........= 40070 km Erdoberfläche........— 510 Null, qkm Länge des Äquatorgrades. ... - 111807 m Länge des mittleren Meridiangrades llll^l m Abplattung 1/299 nicht beibehalten werden könnten. 1 Wagner, Lehrbuch der Geographie, Teil I. Hann, Hochstetter und Pokornu, Allgemeine Erdkunde. I. Slfu. Die Erde als Ganzes von Julius Hann, Ratzel, ?ie Erde und das Leben. - S. 1. 3 Bessel, Königsberger Astronom, lebte von 1784—1846.

5. Globuslehre, Allgemeine Erdkunde, Länderkunde der außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere (mit Ausschluß des Atlantischen Ozeans) - S. 14

1905 - Halle a.S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 14 — sehr bedeutender Tiefe eine über den Schmelzpunkt aller Gesteine hinausgehende Wärme, endlich die starre Erdrinde oder Erdkruste. Eine der Erde als Ganzes zukommende, höchst eigentümliche Erscheinung ist der Erdmagnetismus. Die Erde verhält sich wie ein großer Magnet, da immer nur der eine Pol eines frei aufge- hängten Magnetstabes von dem Nordpol der Erde angezogen, der andere abgestoßen wird. Mathematischer und magnetischer Pol fallen indes nicht zusammen; der magnetische Nordpol liegt unter 700 n. Br. und 96" w. V.gr, beim Kap Murchison, der magnetische Süd- pol unter 74° s. Br. und 148" ö. L. Die Magnetnadel erleidet wegen dieser Anziehung eine Ablenkung vom mathematischen Meridian nach Osten und Westen, Deklination genannt. Die Ablenkung nach Osten nennt man positiv (+), die nach Westen negativ (—). Für Deutschland beträgt sie z. Z. — 12° nach Westen. Alle Orte mit derselben Ab- weichung sind durch Linien verbundene man nennt sie Jsogonen (die gleichwinkeligen). Zwischen den Gegenden positiver und negativer Ablenkung muß eine Linie liegen, auf der die Magnetnadel genau nach Norden weist, die Deklination also gleich Null ist; sie heißt magne- tischer Nullmeridian. Unter Inklination versteht man die Neigung der Magnetnadel zu der Horizontalen, und die Linien gleicher In klination heißen Jsoklinen. In Mitteldeutschland beträgt die In- klination etwa 70". Da der Inklinationswinkel mit wachsender Breite zunimmt, so muß zwischen den beiden magnetischen Polen eine Linie vorhanden sein, wo die Nadel horizontal bleibt, also keine Inklination stattfindet. Diese Linie heißt der magnetische Äquator. Er steigt in Ostasrika und Südasien bis auf 10" n. Br. und fenkt sich in Süd- amerika bis aus 15" s. Br. Der Betrag der Deklination erleidet tägliche Schwankungen, ferner solche von 26tägiger Dauer (die mit der Dauer einer Axendrehung der Sonne zusammenfallen), von etwa 11 Jahren (Periode des Auftretens der Sonnenflecken) und endlich auch säkulare Schwankungen. Mit den Schwankungen der Magnetnadel fällt das Erscheinen der Nordlichter zusammen. Sie werden angesehen als ein (blühen der atmosphärischen Luft, hervorgebracht durch elektrische Ströme. Indem die Erde, dieser gewaltige Magnet, rotiert, entstehen elektrische Ströme; am Äquator steigt die Elektrizität, die positive, in die Höhe, stießt nach den Polen ab und verdichtet sich auf allmählich engerem Räume, bis sie in höheren Breiten sich mit der in der Erde ent- haltenen negativen Elektrizität „in der Form des schwach aufflackern- den Glühlichts" ausgleicht. Wiederhole die Beweise für die allseitige Krümmung der Erd- oberfläche! Welches sind die Beweise für die Abplattung der Erde an den j^olen? Erkläre die Ausdrücke: Atmo-, Litbo- und Hydro- sphäre! Was versteht man unter geothermischer Tiefenstufe? Wie äußert sich der Erdmagnetismus? Erkläre die Erscheinung des Nordlichts!

6. Abriß der Weltkunde - S. 8

1860 - Freiburg im Breisgau : Herder
8 der ein kleines Kreuz aufgerichtet ist. Diese Kugel be- deutet wieder die Erde und das Kreuz darauf soll uns erinnern, daß Christus auf die Erde gekommen ist, um das Menschengeschlecht zu erlösen. Die Vorstellung, die Erde ist eine Kugel, ist also der christlichen Welt keine fremde gewesen, nur wurde sie nicht so viel besprochen wie heutzutage. Die Anziehungskraft der Erde. Aber, heißt es, wenn die Erde eine Kugel ist, so muß ja, was seitwärts und noch mehr, was unterhalb derselben ist, von ihr weg-, und Gott weiß wohin in den Weltenraum hinausfallen, wenn es nicht an die Unter- fläche und Seitenfläche der Erde gebunden oder befestigt ist. So hören wir, daß das feste Land von Wasser oder dem Weltmeere umgeben ist, dieses muß also auch an der Seiten- oder Unterfläche der Erde sein; wie soll aber das Wasser dann nicht wegfallen, und die Meerestiefe nicht geleert werden? Man sagt ferner: Wie soll ein Schiff fahren können, wenn die Erde rund ist und es also ab- wärts geht wie an der Halde eines Berges, und wie käme vollends ein Schiff wieder herauf? Wie könnten Menschen gehen und stehen seitwärts an der Erde und unterhalb derselben? Solcherlei und ähnliche Fragen hört man gar viele. Darauf haben wir nur eine Antwort: Gott hat die Erdkugel so eingerichtet, daß überall alles in Ordnung bleibt und alle Theile der Kugeloberfläche von Menschen oder von Thieren belebt sein können, ob sich diese auf dem festen Erdboden bewegen oder auf dem Wasser schwimmen oder in der Luft dahin schweben. Er legte in die Erde, in ihren Mittelpunkt, eine Kraft, welche von dort aus strahlenförmig an alle Punkte der Erdoberfläche und noch weit über diese hinausreicht. Diese Kraft heißt man gewöhnlich Anziehungskraft, weil die Erde durch sie alles anzieht und zwar in der Richtung gegen den Mittelpunkt hin, so daß sich gar nichts von ihr entfernen kann, außer man wende Gewalt an. Doch hilft auch die Gewalt nicht; denn man mag einen Stein in die Höhe schleudern oder durch die Kraft des Pulvers in die Höhe treiben, er kommt immer wieder herab. Was also auf der Erde ist, wird durch die Anziehungs-

7. Abriß der Weltkunde - S. 12

1860 - Freiburg im Breisgau : Herder
12 seitwärts an dem Senklothe, die Erde senkrecht abwärts gegen den Mittelpunkt der Erde; weil der Mittelpunkt aber 860 Meilen entfernt ist, die Gebirgsmasse jedoch ganz in der Nähe, so vermag sie das Senkloth von der senk- rechten Linie abzulenken, wiewohl nur sehr wenig. Senkrecht. Oben und unten. Fig. 1. Jeder Körper fällt senkrecht zur Erde (wenn er in seinem Falle oder Sinken nicht gestört wird), oder er fällt in der Richtung gegen den Mittelpunkt der Erd- kugel; würde er nicht * an der Oberfläche der Erde Widerstand fin- den, so würde er bis an den Mittelpunkt der Erde fallen. Das gilt von jeder Seite der Erdkugel, wie die Zeichnung 1 veranschaulicht (es liegt viel daran, daß man sich dies recht klar mache). Fig. 2. Wenn also ein Schiff auf <i dem Meere segelt (2), zuerst in der Stellung a, so wird es mit allen seinen Theilen gegen den Mittelpunkt der Erde gezogen; das gleiche ist der Fall bei der Stellung b; es findet kein Zug statt gegen die Richtung x x; ebenso in der Stellung c; auch da geht aller Zug ge- gen den Mittelpunkt der Erde, nicht in der Richtung von 2 z; es hat also mit dem Hinunterfallen keine Gefahr. Stellt einen Men- schen auf diese Punkte, so

8. Abriß der Weltkunde - S. 73

1860 - Freiburg im Breisgau : Herder
73 Sonnenstrahl die meiste Wärme entwickelt, so haben die Tropengegenden die größtmögliche Sonnenwärme, wenn die Sonne senkrecht über ihnen steht. Die Sonnen- wärme mindert sich, je schiefer der Sonnenstrahl auffällt. Für den Aequator beträgt die größte Abweichung des Sonnenstrahls von der senkrechten Richtung nur 23*/2°; dies ist der Fall, wenn die Sonne auf einem der Wenve- kreise steht, daher ist auch die Abnahme der Wärme auf dem Aequator nicht besonders merkbar, insofern die Wärme von der Sonne abhängt und nicht durch Winde und an- dere Ursachen bedingt wird. Daher findet auf dem Aequator kein eigentlicher Wechsel der Jahreszeiten statt; es ist dort immer Sommer, der aber durch gewaltige Regengüsse gekühlt wird. Beträchtlicher aber ist der Ab- stand der Sonne für die beiden Wendekreise; steht z. B. die Sonne auf dem südlichen Wendekreise, so ist sie von dem nördlichen nicht weniger als 47° entfernt und so viel beträgt die Abweichung des ihn treffenden Sonnenstrahls von der senkrechten Linie., was schon eine beträchtliche Verminderung der entwickelten Wärme zur Folge hat. Indessen ist auch dort kein eigentlicher Winter, weil diese Entfernung der Sonne nur kurze Zeit dauert, und es tritt daher auch dort kein eigentlicher Wechsel der Jahres- zeiten ein, insofern derselbe von der Sonne und nicht von den Luftströmungen und örtlichen Ursachen abhängt. Je höher die Gebirge sind, um so mehr mindert sich die Wärme, während Sandwüsten dieselbe steigern. Sind die Luftströmungen aus den Aequatorgegenden ausge- schlossen oder gehemmt, ist die Gegend wasserreich und waldig, so wird die Sonnenwärme bedeutend geschwächt, während unter den umgekehrten Verhältnissen das Gegen- theil stattfindet. (Man vergleiche den klimatischen Unter- schied Oberägyptens und Arabiens mit den Gebirgsge- genden Ostindiens, die wie jene unter dem nördlichen Wendekreise liegen, des südlichen Afrikas und des südlichen Amerikas.) In der heißen Zone, die ein so bedeutendes Stück des Erdballs einnimmt, sind die Erzeugnisse des Thier- und Pflanzenreichs am größten und manigfaltigsten; der Ele- phant, die Giraffe, das Nilpferd, Nashorn, der Löwe und Tiger, das Krokodil, die Riesenschlange haben dort ihre Heimath und ebenso die größten Insekten und Würmer, Lesebuch Vh. 4

9. Abriß der Weltkunde - S. 25

1860 - Freiburg im Breisgau : Herder
25 Pol zu immer ab, oder die Gestirne beschreiben einen um so kleinern Kreisbogen, je näher sie dem Pole stehen. Smnde ein Stern auf dem Pole selbst, so würde er für unser Auge gar keinen Kreis, auch nicht den kleinsten, be- schreiben. (Dies alles muß man sich an einer Kugel an- schaulich machen, um welche man sich eine größere, das Himmelsgewölbe, gelegt denkt.) Der Kreis, welcher die Himmelskugel in eine nörd- liche und südliche Hälfte theilt, d. h. der Himmelsäquator, steht senkrecht über dem Aequator der Erde; ebenso steht auch jeder Breitengrad des Himmels senkrecht über dem entsprechenden Breitengrad der Erde; oder der erste Grad nördlicher Breite an dem Himmel steht im Zenith des ersten Grads der nördlichen Breite auf der Erde, und wenn ein Mensch auf dem Nordpol der Erde, auf dem 90. Grad der nördlichen Breite, stehen könnte, so hätte er den Nordpol der Himmelskugel in seinem Zenithe. Man erinnere sich nur, was senkrecht heißt, und daß die Kreise an dem Himmel und auf der Erde concentrisele Kreise sind. Daß wir in unserem Deutschland nicht auf dem Ae- quator sind, sehen wir deutlich genug, denn die Sonne geht weder im Herbst- noch im Frühlingsanfänge über unsere Häupter weg; selbst im Sommer steht sie nie in unserem Zenithe, sondern immer noch südlich von uns. Wir haben also nördliche Breite. Ganz Europa hat nördliche Breite. Der Aequator durchschneidet den Erd- theil Afrika, den indischen Ocean, die Sundainseln, das stille Weltmeer, Südamerika und den atlantischen Ocean. Südliche Breite hat also ein Theil von Afrika, bei- nahe das ganze Australien, der größere Theil von Süd- amerika. Der Horizont auf verschiedener Breite. Oben schon, wo wir von der Kugelgestalt der Erde und den Beweisen dafür gesprochen haben, wurde auf die Erfahrung hingewiesen, daß der Anblick des Sternenhim- mels nicht überall auf der Erde derselbe sei; daß z. B., wenn man gegen Süden gehe, die Gestirne am nördlichen Himmel allmählig unsichtbar werden, weil sie die Kugel- wölbung der Erde unserem Auge verdeckt. Wir können Lesebuch. Vii. 2

10. Abriß der Weltkunde - S. 11

1860 - Freiburg im Breisgau : Herder
11 versuchen; ein kurzer Zug oder Ruck bewegt nicht so schnell als ein länger dauernder. Die Erde aber zieht oder reißt den Stein oder die Kugel unaufhörlich und ohne Unterbre- chung herunter an sich, daher muß er immer schneller fallen; in der ersten Secunde beträgt der Fall 15 Fuß, in der zweiten 60, in der dritten 135, in der vierten 240 u. s. w. So zeigt sich die Thätigkeit der Anziehungskraft alle Tage und alle Stunden; wir wollen sie aber auch noch unter nicht alltäglichen Umständen sehen. Durch die Luft- pumpe kann man aus einer gläsernen hohlen Kugel oder einem gläsernen hohlen Cylinder die Luft auspumpen, wie man durch eine gewöhnliche Pumpe Wasser oder eine andere Flüssigkeit auspumpen kann. Wird nun aus einem solchen Glase die Luft ausgepumpt und läßt man in dem Glase eine Bleikugel und eine Flaumfeder niederfallen (daß eine eigene Vorrichtung vorhanden sein muß, ver- steht sich von selbst), so fallen beide zu gleicher Zeit auf, oder die Flaumfeder fäll! so schnell als die Bleikugel. Das heißt mit andern Wertem: die Flaumfeder wird von der Erde angezogen wie die Bleikugel, und die Blei- kugel wie die Flaumfeder, keine stärker und keine schwächer, denn es ist die gleiche Kraft, welche beide faßt und zieht. Ein anderes Beispiel von der nicht alltäglichen Wir- kung der Anziehungskraft. Beim Feldmessen braucht man das sogenannte Senkloth, auch wohl nur Senkel genannt. Einmal waren nun mehrere Naturforscher mit einer großen Messung beschäftigt und ihr Instrument mit dem Senklothe war in der Nähe des großen Andesgebirges in Amerika aufgestellt« Da bemerkte einer derselben (Condamine), daß das Senkloth nicht senkrecht hing, sondern gegen das Gebirge hin abwich. Das wiederholte sich bei jeder Auf- stellung, jedesmal wich das Loth ab und zog seitwärts gegen die Gebirgsmasse. Das geschieht nicht etwa blos in Amerika, sondern überall in der Nähe von Gebirgs- maffen, und man hat darüber die genauesten Beobach- tungen angestellt. Äas bewirkt nun das Abweichen des Senklothes von der senkrechten Linie? Die Anziehungs- kraft der Erde zieht es senkrecht, aber die Gebirgsmasse ist auch ein Stück Erde, und hat als ein Theil der Erde auch Anziehungskraft, aber eine um so viel schwächere als die Erde, um so viel sie kleiner ist, als die ganze Erde. Die Anziehungskraft der Gebirgsmasse zieht nun
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