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Dieses große, schöne und mit den köstlichsten Produkten ausge-
stattete Land gehört zum großen Theil den Engländern. Das bri-
tische Ostindien hat zur Hauptstadt Calcutta am Ganges. Unab-
hängig von englischer Herrschaft sind die Länder der kriegerischen
Seiks und das Land Nepal am Himalapa, und der Staat der
Mäh rat ten. Hinterindien wird von eigenen unumschränkten Für-
sten regiert. Auf beiden Halbinseln haben Franzosen, Portugiesen,
Dänen und Holländer Besitzungen.
Afrika.
69. Afrika umfaßt 550,000 Q. M. mit 100 Mill. Menschen
und ist eine große, vom mittelländischen, atlantischen und indischen
Meere umflossene Halbinsel, welche durch die Landenge von Suez
mit Asien zusammenhängt. Das Meer macht keine Einschnitte in's
Land. Zwischen dem Tieflande des Nordens und dem Hochlande
des Südens findet theils wegen der wenigen Flüssen und den zahl-
reichen Sandwüsten, theils aber auch wegen des sehr heißen Klima's
keine Verbindung statt. Daher kommt es, daß Afrika der unbekann-
teste und unbebauteste unter allen Erdtheilen ist.
70. Der Boden dieses Erdtheils ist in bewässerten Thälern
äußerst fruchtbar und liefert die größten und gewürzreichsten Pflan-
zen, majestätische Palmenarten, den Butterbaum mit seinem wohl-
schmeckenden Fett, den Baobab, dessen Stamm oft 80 Fuß im
Umfange hat, den Affenbrodbaum, Gummibaum, Färbehölzer, die
brennendsten Gewürze und Getreide in erstaunlicher Menge. Die in
Afrika lebenden Thiere zeichnen sich meistens durch Größe, Muth
und Raubsucht aus. So der Elephant, daö Flußpferd, das Rhino-
ceros, der Strauß, das Crocodil, die Hyäne, der Löwe, die Schlan-
gen; die Giraffe, das Zebra, das Gnu werden nur in diesem Erd-
theile angetroffen.
71. Die zahlreichsten Bewohner Afrika's sind die Neger. Sie
haben eine schwarze Hautfarbe, hochrothe, aufgeworfene Lippen,
eine platt gedrückte und aufgestülpte Nase, weit abstehende Backen-
knochen und Kmnladen, flache und zurückgedrängte Stirne, schwarze,
krause, wollenartige Haare. In ihrer Geistesbildung, in Religion,
Kunst und Wissenschaft stehen diese Neger noch sehr tief. Mit
ihnen verwandt sind die Kaffern und Hottentotten, welche den
afrikanischen Süden bewohnen. An den Küsten des Mittelmeeres
wohnen Völker kaukasischen Stammes, Araber, Berben und Türken.
Dieser Erdtheil wird in Nord-, Mittel- und Südafrika eingetheilt.
72. Zu Nordafrika gehören: 1. Aegypten, ein frucht-
bares, vom Nil durchflossenes Flachland, wird von einem türkischen
Pascha regiert. Bemerkenswerth ist die Hauptstadt Kairo am
Nil und die Handelsstadt Alerandria. — 2. Die Berberei
umfaßt das vom Atlasgebirg durchzogene Küstenland von Aegypten
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan]]
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Extrahierte Personennamen: Muth
Extrahierte Ortsnamen: Ostindien Calcutta Nepal Himalapa Afrika Afrika Suez Afrika Affenbrodbaum Afrika Nordafrika Kairo Handelsstadt_Alerandria
380
gefangen und ermordet wurde, fand Alexander todt in seinem Blute.
Er ließ ihn feierlich begraben und strafte seinen Mörder. Auch
Indien betrat der große Eroberer, unterwarf einige Völker und
würde noch weiter vorgedrungen sein, wenn ihn-nicht das bedenkliche
Murren seiner Soldaten von weiteren Kriegszügen abgehalten hätte.
Zwölf Altäre wurden an der Gränze seines Siegeszuges errichtet.
Durch diese glänzenden Erfolge übermüthig geworden, überließ
sich Alexander in Babylon, seiner Residenz, asiatischer Schwelgerei
und oft grausamem Despotismus, wie er ihn an seinem Retter
Klitus verübte, den er bei einem öffentlichen Gastmahle ermordete.
Seine üppige Lebensart trug nicht wenig zu seinem frühen Tode
bei, der ihn im 32. Lebensjahre zu Babylon überraschte. — Sein
Tod war das Lärmzeichen eines langwierigen Krieges zwischen seinen
Feldherren, von welchen sich jeder für den würdigsten hielt, ihm
nachzufolgen. Keiner konnte sich aber zum alleinigen Herricher des
großen Reiches emporschwingen. So zerfiel Alexanders Reich in
mehrere Staaten, unter denen Aegypten, Syrien und Macedonien
die bedeutendsten wurden.
Die Römer.
Die Römer haben sich durch die allmälige Eroberung
der ganzen damals bekannten Welt einen unvergänglichen Namen
erworben. Ihre Sprache, die lateinische, ist die Sprache der Kirche
geworden und ihren Gesetzen gehorchen die Völker der späteren
Zeilen.
Nach Troja's Eroberung lande'en Trojaner in Mittelitalien
und stifteten das lateinische Reich oder Latium. Aus den Nachkom-
men der Herrscher von Latium stammten die Brüder Nomulus und
Rem u s, welche an den Ufern der Tiber eine kleine Stadt von Lehm
erbauten und dieselbe Nom nannten. Dieses geschah im Jahre 753
vor Christus. Nomulus war der erste Herricher oder König über
das kleine Gebiet. Bald mehrte sich die Zahl der Häuser und Ein-
wohner und glücklich geführte Kriege mit den benachbarten Volks-
stämmen vergrößerten das Gebiet des neuen Königreichs. Si den
Könige herrschten nach einander über Rom und legten den Grund
zu dem nachmaligen römischen Weltreiche.
Der siebente König wurde im Jahre 510 aus Rom ver-
trieben. An seine Stelle traten zwei Consuln, welche jährlich ge-
wählt wurden. Die Zeit des römischen Freistaats, nahe an
500 Jahre, war eine Reihe ruhmwürdiger Ereignisse und S ege
für die Römer. Diese glücklichen Erfolge verdankten sie ihren Tu
genden, ihrer edlen Einfachheit, ihrer Mäßigkeit, ihrem Gehorsain
gegen das Gesetz und ihrer Liebe zum Vaterlande. Im Frieden
bebauten die vornehmsten Männer ihre Felder, und es geschah nicht
selten, daß Staatsmänner und Feldherrn vom Pfluge zu ihren
hohen Würden gerufen wurden. Ihr Körper war abgehärtet und
ertrug mit Leichtigkeit alle Beschwerden des Krieges. Ihre Kleidung
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal]]
TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T53: [Rom Stadt König Romulus Tempel Römer Sohn Forum Zeit Alba], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung]]
TM Hauptwörter (200): [T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz], T146: [Rom Römer Stadt Krieg Gallier Rmer Italien Heer Jahr Schlacht], T63: [Kaiser Macht Rom Zeit Volk Jahr Mann Staat Augustus Name], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
Extrahierte Personennamen: Alexander_todt Alexander Alexander Alexander Alexanders Alexanders Christus Nomulus
Extrahierte Ortsnamen: Indien Syrien Macedonien Mittelitalien Latium Latium Rom Rom
161
Einzelne, die hinabgestürzt waren, wieder an's Tageslicht emporge-
zogen. Der Gestürzte hört in der Tiefe jedes Wort der Zurückge-
bliebenen, während er selbst mit seiner Stimme nicht zu ihnen drin-
gen kann, wahrscheinlich durch widrige Luftströme daran verhindert.
Die größten Fernerstöcke befinden sich am Ortles, im Oetzthale und
am Felbertauern an der Gränze von Salzburg und Kärnthen. Sie
gehen nicht über 8000 Fuß herab und nehmen einen Flächenraum
von 369,290,000 Quadratklaftern ein. Beda Weber.
9. Ungarn.
Der Reisende, wenn er die österreichische Gränze überschreitet
und das Ungarland betritt, hat Anfangs Mühe, die Scheidelinie
zu finden, die sich zwischen zwei Ländern hinzieht, die so verschieden-
artig sind an Denkweise, Sitten, Sprache, Völkerstämmen und ihrer
Geschichte, trotz dem, daß sie jetzt einem und demselben Oberhaupte
Unterthan sind. Im Westen hat Ungarn einen ganz bedeutenden
deutschen Anstrich und wiederum im entferntesten östlichen Flügel in
Siebenbürgen, wo die Regierung schwäbische Auswanderer an-
siedelte, um die großen, durch die verheerenden Türkenkriege entstan-
denen Lücken füllen zu helfen, vielleicht auch, um das fremdartige
Reich durch deutsche Bewohner dem deutschen Scepter freundlicher
zu stimmen. Aber dieser letztere Zweck ist nicht erreicht worden; der
ungarische Volksstamm ist mit einer so wunderbar zähen Lebenskraft
ausgerüstet, daß die deutschen Ansiedler sich eher vor seinem Ein-
flüsse zu schützen haben, als umgekehrt. Deßgleichen müssen auch
die ungarischen Slaven alle ihre Kraft aufbieten, ihre Volkseigen-
thümlichkeit vor dem auf sie eindringenden Magyarenthum zu be-
wahren. Denn nicht alle Ungarn sind Ungarn, d. h. Magyaren
(sprich Madjaren); diese bilden nur den Kern, der rings von drei
andern Nationen eingehüllt wird: von den Deutschen, Slaven und
Wallachen. Alle diese Völkerschaften wohnen unter- und nebenein-
ander in demselben Lande und doch so, als wohnten sie in ganz ver-
schiedenen getrennten Ländergebieten; sie haben, was so sehr merk-
würdig ist, sich durchaus nicht gemischt und ihre Nationalität abge-
schliffen, sondern sich so rein und frisch in ihrer ursprünglichen Eigen-
thümlichkeit erhalten, als wären sie eben erst eingewandert. Du
setzest dich auf das Dampfboot und schiffest von Wien aus die Donau
hinab, um nach Preßburg zu steuern. Noch scheint dir Alles deutsch
zu sein; aber schon vor dieser alten Ungarstadt gehört das linke
Ufer nicht mehr der deutschen Zunge.
Preßburg, so nahe der deutschen Gränze, gibt doch schon einen
Vorgeschmack des morgenländischen Wesens. Auf dem rechten Do-
nauufer ist ein reizender Park und mitten darin ein Sommertheater,
die Arena. Das Theater ist von Holz, oben offen, die Sonne bil-
det den Kronleuchter. Hier sitzen die Ungarn mit ihren Tabakspfei-
fen , lassen den Rauch emporwirbeln und sehen gemächlich dem
Hep,. Vollständiges Lehr- und Lesebuch. \\
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch]]
Extrahierte Personennamen: Beda_Weber
Extrahierte Ortsnamen: Salzburg Ungarn Ungarn Siebenbürgen Wien Donau
junge Saaten auf, schlangelt sich aber vor Sonnenauf-
gang wieder zurück. Fischer bemerken daher bisweilen die
Stellen, wo ein Aal an das Land gestiegen ist, und
bestreuen dieselben mit Asche oder Sand. Auf diesem
rauhen Boden kann der Aal nicht wieder zurück, und wird
am Morgen auf dem Lande gefangen. Diese Fische wer-
den sehr fett, und haben ein ungemein schmackhaftes Fleisch.
Der Wels ist nebst dem Hausen der größte Fisch
der fließenden Gewässer, der wohl an 8 Ellen lang wird.
Man fängt ihn in der Donau, Elbe und Weichsel mit
starken Angeln, oder man erlegt ihn mit Spießen oder
durch einen Schuß. Er ist einer der gefährlichsten Raub-
stsche, der sogar Menschen und große Thiere anfällt.
Sein Fleisch wird fast so hoch geschätzt, wie das vom
Lachs, aber es ist schwerer zu verdauen.
Die Häringe leben im Meere, kommen aber jähr-
lich im Juni und Juli in unübersehbarer Menge hervor,
begeben sich an die Küsten und werden allda gefangen.
Ihre Menge ist oft so groß, daß sie den Lauf der Schiffe
aufhalten, und mit hölzernen Schaufeln und Kellen aus
dem Meer geschöpft werden. Man hat berechnet, daß
jährlich ungefähr tausend Millionen gefangen werden; nebst
diesem werden sie noch von Walisischen und andern große»
Eeethieren tonnenweise verschlungen, und von Vögel»
häufig gefressen, ohne daß man zu starke Abnahme merkt.
Sie werden mit Meersalz eingesalzen, und weit und breit
verführt. Die geräucherten Häringe werden Pöcklinge ge-
nannt.
Die Sardelle, ein dem Häring ähnliches Fischlcin,
das die Ost, und Nordsee, das atlantische und mittelländi-
sche Meer bewohnt, und vorzüglich häufig und gut bei
der Insel Sardinien gefangen wird, (daher dcrnamesar-
delle) kommt eben so, wie die Häringe, zu gewissen Zeiten
in großen Schaarcn an die Küsten. Bei Livorno fangt
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
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zulczt sind sie einen kleinen Finger lang und auch so dick.
Einige Tage nach der vierten Häutung spinnt sie sich ein.
Das äusserste Gewebe, das sie den ersten Tag verfertigt, ist
sehr unordentlich, und dies gibt die Floretseide; am zwei-
ten Lage spinnt sie die zweite Hülle, aus welcher man or-
dentliche Fäden erhält, woraus die gute Seide verfertigt
wird. Zulezt kommt noch ein dichter Filz. Dieses Ge-
spinnst nennt man Kokon« Wenn man die Kokons liegen
läßt, so kommen nach i4 Tagen oder 3 Wochen Schmet-
terlinge mit schmutzigweißen und mit gelben und braunen
Strichen gezeichneten Flügeln hervor. Will man aber dis
Seide von den Kokons gebrauchen, so läßt man die Schmet-
terlinge nicht auskriechen, weil der Zusammenhang des Fa-
dens dadurch zerrissen wird; sondern sie werden in Back-
ofen oder über heißem Wasser getödtet, und dann das Ge«
spinnst abgehaspelt. Von einem Kokon erhält man einen
200 bis Zoo Ellen langen Faden, der aber so zart ist, daß
20 bis 3o dazu gehören, ehe ein zum Gebrauch dienlicher
Faden daraus wird. — Ihre eigentliche und gewöhnliche
Nahrung sind die Blätter vom Maulbeerbaum.
Die Krebse gehören auch in diese Klasse, und sind die
größten Insekten. Man findet deren zuweilen mit 12 Pf.
>—Die Krebse werfen jährlich ihre Schnake ab, und be-
kommen eine neue, so wie die Cäugthiere sich haaren, die
Vögel sich mausern, die Schlangen sich häuten. — Sie
dienen als angenehme Speise.
Die Kochenille ist erst seit der Entdeckung von Ame-
rika, ihrem ursprünglichen Vaterlande, bei uns bekannt.
Die Männchen sind einer ganz kleinen Mücke ähnlich, und
haben zwei Flügel, und zwei lange Schwanzborstcn; die
Weibchen hingegen sind wohl dreimal größer, ungeflügelt,
mehrentheils eirund und mit einem muschelförmigen Schild-
chen bedeckt. — Die Kochenille hält sich auf einer Art
indianischer Feigen auf, welche in Amerika mit vielem
106
Fleiße gepflanzt werden, um die Kochenille darauf zu er-
ziehen. Diese gibt bekanntlich einen kostbaren rothen Far-
benstoff, welcher noch schöner ist als der Purpnr der Alten.
Man färbt damit nicht nur Scharlach., karmosin. und
purpurroth, sondern auchviolet-, gelb- und zimmetbraun.
Desgleichen dient sie zur Bereitung des Karmins und
anderer rother Lackfarben. Der Handel damit ist sehr aus-
gebreitet, und es sollen jährlich wohl eine Million Pfund
nach Europa gebracht werden. Man hat berechnet, daß
an 70,000 Insekten auf ein Pfund gehen.
Die spanische Fliege ist ein glänzend grünes,
sehr schönes Käferchen. Es wird zur Heilkunde gebraucht.
Vor Zeiten brachte man es nur aus Spanien, manzfindet
es aber jetzt allenthalben in Europa, wo es Holder, Eschen
und Weiden gibt.
Die Gallwespe, ein Thierchen von der Größe einer
Stubenfliege, legt ihre Eier in verschiedene Gewächse, und
verursacht dadurch gewisse Auswüchse. Eine Gattung dieser
Insekten legt ihre Eier in die Blätter der Eichen, und
davon entstehen die Gallapfel; andere bringen sie in die
Blüthen oder in die noch zarten Früchte der Eichen, wo-
durch statt der Eicheln ganz besondere Auswüchse zum Vor-
schein kommen, die man Knopern nennt. Sowohl die
Galläpfel als die Knopern, sind in der Färberei von großem
Nutzen, und die letzter» hält man noch für besser als die
erster». Allein nur die aus südlichen Gegenden können
dazu gebraucht werden, bei uns werden sie nicht so reif,
daß sie zum Färben gebraucht werden könnten.
Die Ameisen sind kleine und schwache, aber sehr
fleißige, arbeitsame und zugleich vorsichtige und sorgfälkkge
Thierchen, von denen die meisten sich in ganzen Kolonien
auf Wiesen und in Wäldern aufhalten. Sie lassen sich
weder durch die Hitze, noch durch den rauhen Weg von
ihrer Arbeit abhalten, vorzüglich ist auch ihre zärtliche Sorg«.
treulich ab, erfährt, was in der Seele des andern vor-
geht, und wirkt auf mehrere hundert Meilen weit, als
wäre er gegenwärtig. So steht z. B. der Kaufmann mit
Menschen aus allen Theilen der Erde in Verbindung;
er erhalt auf Briefe Zitronen und Pomeranzen aus
Italien, Wein aus Spanien und Frankreich, Kaffee aus
Amerika und Asien, Eisen aus Schweden, Zinn aus
England ii. s w.
Der Mensch hat das Vermögen, was außer ihm oder
in ihm vorgeht, zu empfinden, diese Empfindungen mit
einander zu vergleichen, und über sie zu urtheilen. Er
kann sich unzählige richtige Begriffe machen, denn er hat
das Vermögen zu denken. Dieser Funke der Gottheit,
diese edelste und kostbarste Gabe des Himmels, Vernunft,
ward nur dem Menschen zu Theil. Sie ward ihm zum
herrlichsten Ersätze für die zum Theil scharfern Sinne,
die starken Instinkte, bewunderungswürdigen Kunsttriebc
der Thiere, die ihm ganz mangeln, weil er ihrer nicht
bedurfte.
In seiner Vernunft liegt die große Fähigkeit, einer
rastlos fortschreitenden Vervollkommnung, die ihn allein
schon von dem immer auf Einer Stufe stehenden Thiere
unterscheidet. Denn die junge Diene baut ihre Zelle, und
die junge Spinne ihr Gewebe, wie die Alten ; die Maisen,
die Sehwatben und andere Vögel bauen ihre Nester wie
sie dieselben schon vor mehreren tausend Jahren bauten.
Sie rücken in ihren Arbeiten gar nicht vor. — Nur der
Mensch vervollkommnet sich unaufhörlich.
Auf das Geheiß des vernünftigen Menschen bringt
die Erde die verschiedenartigsten Produkte hervor, wird das
Wildwachsende edler und genießbarer, verliert der Flachs
und der Hanf seine Ninde, und verwandelt sich in Lein-
wand, muß ihm das Schaaf sein wolligtes Fel!, der Zobel
seine kostbare Hülle, der Seidcnwnrm seinen Faden, das
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
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Extrahierte Personennamen: Schaaf Zobel
Extrahierte Ortsnamen: Italien Spanien Frankreich Amerika Asien Schweden England
275
dem Neu-Seeländischen Flachse (aus dem treffliches Tauwerk und
Netze verfertigt werden, und von dem die Briten namentlich 1835
für 14,000 Pfd. Stelling ausführten) die Bergsichte oder Neu-Seelän-
difche Eiche, die eine Höhe von mehr als 100 Fuss erreicht. Vonvier-
füfsigenthieren haben manche der kleineren infein gar keine eigen-
thümlichen Arten, andere nur Hunde, welche hier gegessen werden,
Schweine von besonderer Art u. f. f. Das australische Festland besitzt
von den grossem Thieren der alten und neuen Welt nicht ein ein-
ziges, hat dagegen Thierarten, die man sonst nirgends findet, und
wohin insbesondere das Känguruh und das Schnabelthier gehören.
Ueberhaupt zeichnet sich Neuholland durch manche Seltsamkeit im
Thier- und Pflanzenreiche aus. So gibt es hier z. B. auch weifse
Adler und Papageien, die, wie die hühnerartigen Vögel, ihr Futter
auf der Erde suchen, und was das Pflanzenreich betrifft, so finden
sich hier mannshohe Grasarien, baumhohe Schilfärten, Birnen, deren
Stengel am breiteren Ende befindlich find, Kirschen, deren Stein an
der Aufsenfeite wächst, Bäume, deren lederartige Blätter senkrecht
auf den Stengeln fitzen, die nicht ihr Laub, sondern ihre Rinde mit
den Jahreszeiten wechseln und dergleichen mehr.
Was nun endlich die Bevölkerung betrifft, die mit Ausnahme
von Vandiemensland, wo jetzt nur Europäer wohnen, Neuholland
und einem Theile der Südfee-Infeln, wo ebenfalls die europäische
Bevölkerung überwiegend ist, nur aus Eingeborenen besteht, so ge-
hören die von Neu-Guinea, Neu-Caledonien und Neu-Britannien
ausschliesslich zu den Auftrainegern, dagegen die aller übrigen In-
seln Australiens mehr oder minder den Malayen an. Alle Australier
waren bei Ankunft der Europäer völlig wild; einige, namentlich die
Neuholländer, in thierischer Rohheit; andere nicht ohne Spuren
einer Kultur, sanften Gemüths und wenigstens für Bildung sehr em-
pfänglich. Ihre Religion war und ist (wo das Christenthum noch
nicht Eingang gefunden hat) noch der Fetischismus und zwar meist
in den abenteuerlichsten und schrecklichsten Gestalten, mit — Men-
schenopfern und Menschenfresserei verbunden. Es gibt Menschen-
fresser noch auf einigen Inseln des indischen Archipels (Infelmeeres);
es gibt Menschenfresser unter den Negerftämmen in Afrika ; es gibt
deren sogar noch unter den einzelnen Indianerstämmen in Südame-
rika: aber nirgends ist oder war diese teuflische Sitte so weit ver-
breitet, wie auf den Südfee-Infeln. Auf den Fidschi-Inseln wurde
1813 ein grosser Theil der Mannschaft des englischen Schilfes „Hur-
ter“ von den Eingeborenen erschlagen, sofort gebraten und verzehrt.
Auf diesen nämlichen Inseln herrschte auch der entsetzliche Gebrauch,
Kriegsgefangene in zusammengebundener kauernder Stellung leben-
dig in den Bratofen zu stellen, um durch dieses langsame Braten das
18*
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch]]
104
Wird aber im Allgemeinen dem Ausspruche: Jeder ist seines Glückes
Schmied, seine Wahrheit und Gültigkeit genommen?
Schüler: Nein, in den meisten Fällen trifft es ein.
Lehrer: Das heißt also mit andern Worten: Jeder Mensch ist seines Glückes
oder Unglückes eigener Urheber, gilt als Regel; die wenigen Fälle,
wo es anders ist, gehören zu den Ausnahmen. Ueberdies hat das wahre
Glück, das in der Ruhe der Seele und in einem guten Gewissen besteht,
- jeder Mensch in seiner Gewalt.
58. Die deutschen Sprüchwörter.
Mein junger Freund!
Sie äußern sich in Ihrem letzten Briefe ziemlich geringschätzig über die
Bildungsstufe der Gegend, worin Sie leben, insbesondere will Ihnen die derbe
Sprechweise des Volkes nicht gefallen. Ich weiß gerade nicht, ob das Landvolk
der dortigen Gegend schlechter spricht, als das hiesige; ich weiß auch nicht, ob
nicht durch Vernachlässigung der Schulen die Leute bei Ihnen roher sind, als
anderswo: aber im Allgemeinen glaube ich, daß die Mundarten des deutschen
Volkes recht viel Schönes enthalten und oft kräftigere und bezeichnendere Aus-
drücke darbieten, als die Schriftsprache. Und daß das Volk trotz seiner Derbs-
heit und anscheinenden Rohheit eine große Menge weiser Gedanken in sich au -
genommen hat und glücklich anzuwenden versteht, das beweisen die deutschen
Sprüchwörter. Wenn Sie Hebels allemannische Gedichte lesen wollten, würden
Sie sich überzeugen, wie herrlich die Volksmundart einiger Gegenden zu Ge-
dichten geeignet ist, und wer in Norddeutschland gelebt hat, wird sich mit Ver-
gnügen an die gemüthliche Weise der plattdeutschen Sprache erinnern. Ich
will mich aber jetzt darauf beschränken, Ihnen einige Sprüchwörter mitzutheilen,
welche mehr im Volke, als in Büchern, einheimisch sind, und welche gleichwohl
treffliche Gedanken enthalten.
Lassen Sie uns bei dem nächsten anfangen: „Allzu spitz sticht nicht."
Wird das nicht einen Ueberklugen besser belehren, als die längste Predigt, zu-
mal wenn ihm Einer noch dazu sagt: Gib Acht, „die gescheidten Hühner legen
auch manchmal neben das Nest." Denn er denkt: „Das gescheidte Huhn sollst
du sein, du mußt doch erst untersuchen, ob du nicht neben das Nest gelegt
hast." Jedenfalls wird der Mann nun so klug werden, daß er nicht Alles
auskramt, was er vorhat; denn er denkt: „Wer am Wege baut, hat viele
Meister!" »
Einem Hochmüthigen sagt das Volk: „Hochmuth kommt vor dem Falle,"
und Mancher denkt, wenn er einen solchen Thoren daher stolziren sieht: Lauf'
du nur hin! „es ist noch nicht aller Tage Abend." Was mich betrifft, so meine
ich: „Ein Stück Brod in der Tasche ist besser, als eine Feder auf dem Hute."
Hat der Hochmüthige vielleicht große Pläne im Werke, will er sein Häuschen
verkaufen, um einen Palast zu bauen, so ruft man ihm zu: „Ein Sperling im
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch]]
152
Blechnäpfen oder irdenen Töpfen in einen heißen Ofen stellt. Auch dadurch
tödtet man sie, daß man ihnen die Luft entzieht. Die getödteten Thiere wer-
den dann auf Matten ausgebreitet und so lang der Sonne ausgesetzt, bis sie
völlig trocken sind. Nachdem sie dann noch gesiebt worden sind, um sie von
Unreinigkeiten zu befreien und um das Weibchen von den kleineren Larven
zu sondern, verpackt man sie in Schachteln. In diesem Zustande sind sie nun
eben der unter dem Namen Cochenille bekannte Farbestoff. Man sieht, daß die
Cochenillezucht zwar ein einträgliches, aber auch ein sehr mühevolles Ge-
schäft ist.
32. Der Seidenspinner
Ihr habt doch gewiß schon von dem Seidenwurme gehört, von dem un-
sere Seide kommt. Nun, das ist eben die Raupe, aus welcher der Seidenspin-
ner, eines der nützlichsten Insekten, entsteht. — Glaubt ja nicht, daß der Sei-
denspinner schön aussieht. Er ist ein Nachtvogel, ungefähr einen Zoll lang
und mit ausgespannten Flügeln zwei Zoll breit. Er hat gelblich-weiße Flügel
mit drei blaßbraunen Streifen und kammartige Fühlhörner. Das Weibchen
legt in einigen Tagen 300—500 Eier, die so groß sind, wie Hirsekörner.
Durch eine Wärme von 18—20 Grad werden diese Eier in 6—8 Tagen
ausgebrütet. Die kleinen Räupchen, die erst weiß sind, dann braun werden
und zuletzt einen schwarzen Kopf bekommen, wachsen schnell. Sie sind sehr
gefräßig, wie alle anderen Ihresgleichen, rühren aber Nichts an, als die Blät-
ter des weißen Maulbeerbaums, wenigstens will ihnen nichts Anderes recht
schmecken und zusagen. Sie häuten sich vier- bis fünfmal, und zwar beinahe
jede Woche einmal. So lebt und frißt nun diese Raupe 6—7 Wochen lang.
5—7 Tage nach der letzten Häutung fängt sie endlich an, sich einzuspinnen,
was sie vorher dadurch zu erkennen gibt, daß sie nicht mehr frißt, sondern mit
Fäden im Maule und mit aufgerichtetem Halse unruhig umherläuft, um einen
Ort zu suchen, an den sie die Fäden befestigen kann. Hat die Raupe endlich
diesen Ort, nämlich dürre Ruthen von Birken- oder andern Reisern, gefun-
den, so klebt sie zwei sehr feine Tröpfchen eines klebrigen Saftes an die Ru-
then an, bewegt den Kopf hin und her und bringt so zwei sehr dünne Fäden
aus den Oesfnungen heraus, die sie geschickt mit den beiden Vorderfüßen zu
einem Faden zu verbinden weiß. Zuerst spinnt sie ein weitläufiges, verwor-
renes und durchsichtiges Gewebe, aus welchem die Floretseide kardätscht wird.
Den zweiten Tag zieht sie die Fäden um sich herum und bildet den eigentlichen
Kokon (Seidenhäuschen), in dessen Mitte sie sich befindet. Ein solcher Kokon,
der ziemlich die Größe und Gestalt eines kleinen Taubeneies hat, besteht aus
einem einzigen Doppelfaden, der 900 —1200 Fuß lang ist. Dies ist nun
unsere Seide, die man nicht erst zu spinnen braucht, wie den Flachs oder die
Baumwolle; denn das hat ja die Raupe schon gethan. Man darf nur 10—12
Kokons mit einander abhaspeln und sie zwirnen. Läßt man aber der Puppe,