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1. Lehrbuch der Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 84

1904 - Gotha : Perthes
84 Reichsadler vgl. S. 78. 1) gingen auf die anderen Provinzen der, die dadurch gleichsam aus dem deutschen Reiche ausschieden und zu einer besonderen Einheit zusammengefat wurden. Fr die Anerkennung des Knigtums verpflichtete sich Friedrich, dem Kaiser in dem spanischen Erbfolgekrieg jhrlich eine Hilfsmacht von 8000 Mann zuzufhren. Tatschlich stellte er gegen 30000 Mann, die in den Schlachten bei Hochstedt (1704) Ramillies und Turin (1706), bei Ondenaarde (1708) und Malplaqnet (1709) den Ruhm der preuischen Waffen erhielten und ver-mehrten *). B. Greuens unwrdige Stellung im nordischen Krieg. Whrend fast das gesamte preuische Heer in Italien und in den Niederlanden gegen Frankreich kmpfte, ergriff der nordische Krieg (17001721) das nordstliche Deutschland und die brandenburgischen Grenzen. Peter der Groe, Zar (Kaiser) von Nuland, (16891725) war nmlich entschlossen, sein Reich durch unmittelbare Berhrung mit dem Westen auf eine hhere Stufe der Kultur zu bringen. Er hielt dazu die G ewiunung der Ostseekste von Schweden fr notwendig. Auf einer Reise nach Hosland, wo er in der Rolle eines Schiffszimmermanns acht Tage in Zaandam [fanbam] und dann auf den Werften der ostinbischen Gesellschaft in Amsterbam arbeitete, und ebenso in England hatte er den Einbruck der berlegenen westlichen Kultur kennen gelernt. Auf der Heimkehr von seiner Reise (1698) verabrebete er mit dem Könige von Polen, August Ii., Kurfrsten von Sachsen, einen gemeinsamen Krieg gegen Karl Xii. von Schweden (Enkel Karls X.), bessen Jngenb und Unersahrenheit leichtes Spiel versprachen. Doch tuschten sich bte Verbnbeten. Karl Xii. schlug Peter, der in das schwebische Jngerman-lanb eingefallen war, bei Narwa 1700. Von den Russen sich abwenbenb, siel er baranf in Polen und Sachsen ein und zwang August Ii. zum Frteben (1706) und zum Verzicht auf Polen. Dann zog er wieber gegen Peter, der inzwischen in Jngermanlanb 1703 am Newabelta den Grunb zu einer neuen Hauptstadt, Petersburg, gelegt hatte. Karl schlug den Weg nach Moskau ein, wandte sich aber, um die Verbindung mit den aufstndischen Ko-saken unter Mazeppa zu gewinnen, sdlich nach dem mittleren Dnjepr. Auf diesem Zuge litt sein Heer gewaltig und erfuhr endlich (1709) bei Poltawa (sdwestlich von Charkow [chdrfof]) durch Peter eine vollstndige Niederlage. Mit wenigen Begleitern entkam Karl Xii. nach der Trkei. Nunmehr brach die schwedische Macht an der Ostsee zusammen. Die Russen rckten von Jngermanland bis nach Livland vor. Sachsen-Polen trat in den Krieg wieder ein. Die Verbndeten schritten 1711 zur Eroberung des schwedischen Pommern, und dasselbe Land, das der Groe Kurfürst zweimal erobert hatte, schien nun eine Beute der Fremden werden zu sollen. Preußen, durch den spanischen Erbfolgekrieg vollstndig in Anspruch genommen, war nicht einmal imstande, die eigenen Grenzen gegen Verheerungen zu schtzen. Noch ehe der stliche und der westliche Krieg endgltig entschieden war, starb Friedrich (1713). 1) Durch Einfhrung des Gleichtritts und de. eisernen Ladestockes hatte Fürst Leopold von Anhalt-Dessau der preuischen Infanterie eine berlegenheit gegeben.

2. Teil 16 - S. 295

1806 - Gotha : Ettinger
295 ihn aber nicht, auch sterbend zu sehen, daß die Linie, in welcher sein Regiment stand, die Oesireicher von neuem zurückdrängte. So starb Schwerin, wie einst Epaminondas. Aus Schwedisch r Pommern (geb. 1684) hatte er, nach dem Willen seines Vaters, auf verschiedenen Universitäten, das Studium der Rechtswissenscbafc getrieben, nach dem Tode desselben (1702) aber die Bücher gegen den Degen vertauscht. Er diente zuerst un- ter der holländischen Armee, wo sein Oheim ein Regiment hatte, und ein ältrer Bruder Oberstlieutenant war. Hier lernte er in der Schule eines Eugens, eines Marlboroughs. Als sein Onkel dem holländischen Dienste entsagte, folgte er seinem Beyspiele, und nun wurde er Oberster unter den Truppen des Herzogs von Meklenburg, der ihn nach Bender schickte, wo er, in Unterredungen mit Karln Xii, zur Vermehrung seiner mi- litärischen Kenntnisse eine sehr günstige Ge- legenheit hatte. Als der Herzog von Mckr lenburg, in dessen Dienst er bis zum Bri- gadier vorgerückt war, sein Kriegsvolk ab- dankte, gab ihm der König Friedrich Wil- helm I ein Infanterie r Regiment. Frie- drich

3. Neuer christlicher Kinderfreund - S. 340

1861 - Eisleben Leipzig : Klöppel G. E. Schulze
340 93. Segen wird zum Fluch. General Steenbok war der Anführer des schwedi- schen Heeres, das im Jahre 1713 die Stadt Altona ab- brannte. Das Unglück von der Stadt abzuwenden, wurden Abgeordnete an den General gesandt, an ihrer Spitze der lutherische Prediger Johannes Sasse. Dieser warf sich vor Steenbok auf die Kniee nieder und flehte um der Wunden Jesu willen um Erbarmung für die Stadt. „Um der Wun- den Jesu willen haben die Russen keines einzigen Schweden geschont," antwortete der General, und warf den Prediger etwas unsanft zurück. Aber dieser ließ sich nicht abweisen und suchte bei der letzten Unterredung des Generals erbit- tertes Gemüth sanfter zu stimmen. Alles Bitten und Flehen half aber Nichts, sondern Steenbok entschuldigte sich damit, daß er auf höhern Befehl handle. „Wenn dies ist," sagte nun Sasse mit festem Ton, „wenn Sie auf höhern Befehl die arme Stadt in Flammen setzen müssen, selbst unschuldig an dieser schrecklichen That: so nehmen Sie den Segen des Herrn, der einst unser Aller Richter sein wird, mit auf Ihr Gewissen!" Und somit segnete er den General zu der grauen- vollen Stunde mit den bekannten Worten ein: „Der Herr segne Dich und behüte Dich, der Herr lasse sein Antlitz über Dir leuchten und sei Dir gnädig, der Herr erhebe sein Angesicht über Dich und gebe Dir seinen Frieden! Amen." Steenbok zitterte und bebte bei diesem Segen und dennoch führte er sein schreckliches Vorhaben aus! Aber von Stund' an ging es ihm, wie dem General Tilly, da er im dreißig- jährigen Kriege mit unmenschlicher Grausamkeit Magdeburg verheert hatte; das Glück wich von dem Augenblick an von ihm, und das Ende des schwedischen Kriegs in Deutsch- land war, daß der General bei Tönningen die Waffen stre- cken und sich mit seiner ganzen Armee den Dänen gefangen geben mußte. Steenbok selbst endete einige Zeit darauf im Gefängniß, und auf dem Todtenbette sagte er dem Predi- ger, der ihm noch das Abendmahl reichte: „Kein Fluch von Denen, gegen die ich im Kriege gefochten habe, liegt so schwer auf meiner Seele, als dieser Segen des Predigers; er wird mich in meinem Todeökamvfe noch foltern, denn gräßlich war er für mich in seinen Folgen."

4. Elementarbuch für den ersten Schulunterricht in der Geschichtkunde - S. 46

1824 - Gotha : Ettinger
46 I. Geschichte 1705 1700 1706 1709 bis 1714 1718 men, seiner Nation die rohen Sitten abzugewöhnen, und ihr eine Neigung zu Künsten und Wissenschaften beyzu- bringen. Er forderte sie hierzu nicht nur durch Verordnungen, sondern auch durch sein Beyspiel, auf. In Holland trat er als Schiffszimmermann in die Lehre, und zu Hause lernte er den Kriegsdienst von unten auf. Während der Zeit bildete er allmählich seine Land- und Seemacht. Auch baute er St. Pe- tersburg. Peter erndtete nun, im Kriege mit Karl Xll. .von Schweden, die Früchte seiner Bemühungen ein. Karl, ein junger, rascher König, der den makedonischen Alexander nachahmen wollte, spielte ei. ne abentheuerliche Rolle. August Ii. von Polen hatte sich mit dem russischen Peter und dem Könige von Dänemark verbunden, Karin verschiedene Länder wegzunehmen. Allein Karl schlug bey Narwa, mit wenig tausend Schweden, ein großes Heer der Russen, und nö- thigte den König August, in dessen Land er eingefallen war, der polnischen Kro- ne zu entsagen. Jetzt wollte er auch den Zaar Peter demüthigen; dieser schlug ihn aber bey Pultawa, und Karl flüchtete nun nach der türkischen Stadt Bender. Hier blieb er 5 Jahre. Wäh- rend der Zeit nahmen ihm seine Fein- de ein Land nach dem andern weg. Karl, der alles wieder erobern wollte, wurde vor Friedrichshall in Norwegen erschossen. Unter die Fürsten, die von Karls Verwe- genheit Vortheil zogen, gehörte auch . der

5. Deutsche Fürsten- und Ländergeschichte, deutsche Reformationsgeschichte - S. 488

1895 - Gera : Hofmann
488 Viertes Buch. Ii. Abschnitt: Bilder aus dem Jahrhundert des großen Krieges. Kaiserlichen die Thore. Zugleich näherte sich auch Pappenheim der kur-sächsischen Grenze. Er hatte in der Zwischenzeit in Nieberfachsen und Westfalen gegen die schwedischen Korps von Kapp, Tott und Baubissin und den Lanbgrasen Wilhelm von Hessen meisterhaft operiert, war dann zum Entsatz des von dem Prinzen von Dramen belagerten Maastricht gezogen, nach dem Fall der Festung an die Weser zurückgekehrt und vereinigte sich jetzt bei Leipzig mit Wallenstein. So zog sich von allen Seiten eine gewaltige Heeresmacht gegen Sachsen zusammen. Es war bringenbe Gefahr, daß der Kurfürst jetzt durch Waffengewalt zum Abfall von Schweden gezwungen würde; ganz Nieberbentschlanb und die Dstseeküste, die Errungenschaft so vieler Anstrengungen war bebroht; der schwebischen Armee selbst konnte der Rückzug verlegt werben. Schon machte sich in Deutschland und bei bett auswärtigen Mächten das Gefühl und die Ahnung geltenb, daß der Stent des Königs im Erbleichen sei. Da gab Gustav Aböls alle anbeten Kriegspläne auf und beschloß mit gesamter Macht dem Feinde in Sachsen entgegenzutreten. An beit Lanbgrafen Wilhelm, an Baubissin, an Herzog Bernharb erging der Befehl, sich bei Erfurt mit der Royalarmee zu vereinigen, währenb Lanbgraf Christian von Birkenfelb die eingenommenen Plätze in Schwaben und an der Donau besetzt halten und das bayerische Heer, das sich von Wallenstein bei seinem sächsischen Zug getrennt hatte, beschäftigen, und der Reichskanzler Dxenstierna als „bevollmächtigter Legat in Dberbeutschlanb" die Verwaltung der eroberten fübwestbeutschen Gebiete führen sollte. Nachbetn diese Anorbnungen getroffen waren, brach Gustav Aböls auf und zog über den Thüringer Walb. Bei Naumburg würde Halt gemacht und ein verschanztes Lager geschlagen, um die Zusammenziehung der Truppen abzuwarten. Der Kurfürst von Sachsen zeigte auch in dieser entscheibenben Lage die Unschlüssigkeit und Unzuverlässigkeit, die ihm von Anfang an eigen gewesen. Währenb sein Heer unter Arnim von Sachsen stanb ttttb durch allerlei Bebenken und Ausflüchte die Bereinigung mit den Schweden verzögerte, focht Gustav Aböls allein bett Kampf aus. Noch ehe feine Truppen sich vollftänbig gesammelt hatten, brach der König von Naumburg auf, als er erfuhr, daß die Watlenftein’fche Armee im Anmarsch nach den Gegenbett Merseburg und Lützen sei. Hier, bei Lützen, „auf der großen Walstatt der Völkerschlachten alter und neuer Zeit", kam es an einem nebeligen Novembermorgen zum entscheibenben Zusammentreffen, zu einem von der Frühe bis zum Abenbbunkel währenben gewaltigen Ringen, wie es die Kriegsgeschichte selten zu verzeichnen hat. Am heißesten entbrannte der Kamps auf dem schwebischen rechten Flügel, wo der König selbst befehligte. Der tapfere Pappenheim, der mit der Kavallerie soeben von Halle fommenb, die schwebischen Regimenter zu burchbrechen suchte, würde löblich verwunbet vom Schlachtfelb getragen; auch Dctavio Piccolimini, der an biefem Tage Ausgezeichnetes leistete, würde mehrfach verwunbet. Als Gustav Aböls selbst ein neues Regiment ins Treffen führte, erhob sich ein entsetzliches Hanb-gentenge, und der König sank, zum Tode getroffen, vom Pferbe. Der Fall des Führers entflammte bett Kampfesmut der Schweden von neuem, unter Herzog Bernharb und dem General Kniphausen setzten sie die Schlacht fort,

6. Deutsche Fürsten- und Ländergeschichte, deutsche Reformationsgeschichte - S. 526

1895 - Gera : Hofmann
526 Viertes Buch. Ii. Abschnitt: Bilder aus dem Jahrhundert des großen Krieges. allen übriggebliebenen Vorrat und Getreide, so noch aus Schrecken und Furcht von einem Teile der Bürger, sich und die Ihrigen damit auf eine Zeit von der Hungersnot zu retten, beiseite gebracht, aus Kirchen, Ratsund Predigerhäusern und gleichsam aus allen Winkeln herausgesucht, und daneben den Leuten ihre übrige Armut an Hausgerät, Kupfer, Hopfen, Leinen und Betten, ja zum Teil Handwerksleuten ihr Handwerkszeug abgenommen und durch die Marketender an andere Örter verfahren lassen, so daß alle Gassen und Winkel voll Heulens und Wehklagens und, Gott erbarme sich darüber, der Hunger allhier so groß, daß die Leute Hunde, Ratten, Mäuse und andere unnatürliche Speise zur Erwehrung des Hungers genießen, ja weil sie derselben nicht genugsam bemächtigt, vor Hunger also häufig hinsterben, daß auch die Toten auf den Gassen liegen. Und ist diese Verwüstung nicht allein an Menschen und Vieh, sondern auch an Zimmern und Gebäuden vorgenommen, indem aus Mangel an Holz und weil kein Vorspann vorhanden, ein Hans nach dem andern, ja fast ganze Gassen und fast der größte Teil der Stadt niedergerissen und zur Feuerung und zu der von den Einquartierten vorgenommenen Schanzarbeit verbraucht und verwüstet worden und also nicht mehr übrig ist, als daß es, welches Gott noch gnädig abwenden wolle, in einen Stein- oder Lehmhaufen gestürzt werde." Ein Verzeichnis der im 30 jährigen Kriege zerstörten Ortschaften giebt die im Reichsarchiv zu Stockholm aufbewahrte „Lista der abgebrannten Sthäter, Schlösser und Dörffer, meisten theils durch die Schweden selbst, andere durch sie causiret, oder von andern seindt weggebrant und ruinirt worden". Schlösser State Dörfer In Pommern, Mechelburg und Holstein .... 203 307 2041 In der March Brandenburgs 48 60 5000 In Meysen 96 155 1386 In Schlesien 118 36 1025 In Mehren 63 22 333 In Böhmen 215 80 813 In Oester Reich 51 23 313 In Paltz 109 106 807 In Franken 44 26 313 In Voitland und Düringen Im Stift Merseburg, Hall, Magdburg, Halber- 68 41 409 stadt, Hildersheimb 217 103 1105 Braunschweig, Lünebnrg u. Stift Bremen. . . . Stift Osnabrügk, Münden, Padeborn, Vosh (sic 50 38 406 Vosges?), Fulda, Welda 213 304 1027 Westphalen 119 97 1019 Im Stift Cölln, Meetz,^) Trier 327 205 2033 Stift Wirtzburg 15 20 10 80 gegen Limburg undt an der Sveice (sie?) . . - 16 200 Summa 1976 1629 18.310 Mentz (?).

7. Deutsche Fürsten- und Ländergeschichte, deutsche Reformationsgeschichte - S. 110

1895 - Gera : Hofmann
110 Drittes Buch. Ii. Abschnitt: Bilder aus dem deutschen Volksleben. Volk hielt. Denn es stellte sich greulich an mit Rauben, Morden und Brennen, verwüstete Städte und Länder, verschonte weder Kirchen noch Klöster, verfuhr erbärmlich und unchristlich mit den Leuten und Gefangenen, schonte keines Standes oder Geschlechtes." Unbarmherzige Sieger, praßten sie in Überfluß und Wohlleben, solange es gut ging; ging es schief, so mußten sie dafür gewärtig sein, als Räuber auf das Rad gelegt zu werden. Die Entstehungszeit der großen Garde ist nicht genau bekannt. Nur das scheint gewiß, daß Herzog Albrecht von Sachsen, genannt der Beherzte, der erste Kriegsherr gewesen, der sie in seinem Solde gehabt hat. Auch König Maximilian verwendete sie viele Jahre hindurch gegen Herzog Karl von Geldern. Im Jahre 1493 fiel die große Garde auf Maximilians Geheiß in Geldern ein, verbrannte viele Dörfer, brandschatzte die Stadt Utrecht und verwüstete Geldern mit Rauben und Brennen. Als sie nach Abschluß eines Waffenstillstandes zwischen Kaiser Max und dem Herzog von Geldern entlassen wurde (1497), trat sie in den Dienst des Königs Johann von Dänemark, der damals zur Unterwerfung Schwedens rüstete. Der Ruf, der ihr voranging, war schon damals ein so böser, daß, nachdem sie den Boden Holsteins betreten, sobald sie sich irgendwo blicken ließ, das Landvolk scharenweise flüchtete und König Johann eilen mußte, sie auf die zur Überfahrt nach Schweden bestimmten Schiffe zu bringen. Darnach trat die Garde aufs neue in den Sold des Herzogs Albrecht von Sachsen, der sich ihrer gegen die Westfriesen, die sich weigerten, ihn als Erbstatthalter anzuerkennen, bediente. Auch hier bezeichneten Greuel und Verwüstungen aller Art ihren Zug. Nidhart Fox, Thomas Slentz, ein Edelmann ans Köln, und ein Ostfriese Aylt von Petkun waren damals ihre Führer. Als die Garde später ans eigene Faust die Stadt Deventer belagerte, wurde sie durch den Bischof von Utrecht und den Herzog von Geldern vertrieben und auseinander gesprengt. Hundert Monn, die in die Hände der Bürger von Deventer gefallen waren, wurden geköpft und auf das Rad geflochten. Später rief König Johann von Dänemark die große Garde zum Kampfe gegen die Dithmarfen. Der Schrecken ihres Namens war damals noch so groß, daß die Hamburger, obwohl sie auf der Seite der Dithmarfen standen, es nicht wagten, der Garde den Übergang über die Elbe zu wehren. So gelangte dieselbe nach Neumünster, wo die Soldzahlung begann. Indessen war der Haufen zu dieser Zeit schon beträchtlich zusammengeschmolzen; er bestand nur noch aus acht Kompagnien unter ebensoviel Hauptleuten, im ganzen 2760 Mann. Der oberste Hauptmann, Junker Hans Slentz, erhielt an Sold monatlich 50 Goldgnlden, jeder der übrigen Hauptleute 24, jeder Gemeine 4; ebensoviel erhielt jeder der 12 Trommelschläger und Pfeifer. Die Schlacht bei Hemmingstedt, in der die Dithmarfen den Ruf der Garde: „Wahr dich, Bauer, die Garde kommt," umkehrten und der Garde entgegenriefen: „Wahr dich, Garde, der Bauer kommt," endete mit einer völligen Niederlage des königlichen Heeres. Die Garde verlor allein 1426 Tote. Die Überreste der Garde nahm Gras Edgar von Ostfriesland in Dienst für seinen Verbündeten, Herzog Albrecht von Sachsen, der damals

8. Elementarbuch für den ersten Schulunterricht in der Geschichtkunde - S. 34

1798 - Gotha : Ettinger
34 I. Geschichte 1648 '579 1629 1602 1558 2572 te sich der König Christian iv von Däne- mark, die deutsche Freohe't zu reuen. Der schwedi,che Gustav A^vif opferte ibr sein Leben auf, aber die Schweden und Franz»- sen erfochten endlich den westphälischen Frte- den. In den Niederlanden bildete sich wegen der Religivnsbedrülku'igen ein neuer Frcystaat. Der König von Spanien, Philipp ll, ein Sohn Kaiser Karls v, wollte die protestan- tischen Niederländer zwingen, sich wieder zum katholischen Glauben zu bekennen. Da er nun dabey eine unbarmherzige Strenge bewies, so qerielhen die Niederländer dar- über so in Verzweiflung, daß sie sich empör- ten, und der spanischen Herrschaft entsagten. Nach einem Kampfe von %o Jahren brach- ten sie es auch so weit, daß ihnen der mäch- tige König von Spanien einen 12jährigen W ffensilllstand zug stehen mußte. Die Mit- tel, den Spani rn Widerstand zu tl-un, reich- te ihnen haup'sächllch ihr ausaedreiterer See- Handel dar. Die Holländer segelten um da- Hoffnungsvvrqebirge nach Ostindien, und ließen sich auf den Gewürzmsetn nieder. In England erzeugten die Bemühungen der K atholischen, die Protestanten völlig auszu- rotten, gleichfalls lebhafte Unruhen, w. Iche aber die Klugheit der vortrefflichen Elila- b.th endigte. In Frankreich brachen förmliche Reliaionskrie- ge aus, und emst wurden an einem Tage vie- le taus n" Protestanten von ihren katboli- schenmilbrüdern hinterlistigerweise ermordet. 4. In neuern Zeiten, und besonders in un« ftrm Jahrhunderte, bat die Eifersucht zwischen Obstreich und Frankreich manchen Arles veranlaßt. Frank
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