Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

341. Elementarbuch für den ersten Schulunterricht in der Geschichtkunde - S. 51

1798 - Gotha : Ettinger
Ii. Deutsche Geschichte. fr Zu Bayern gehörte damals auch Oestreich ob der Ens. Oestreich unter der Ens nahm Karl den Avaren ab, und die Deutschen nannten es nun Oestreich oder das Ostlanv. Die Sachsen, die in dem jetzigen Niedersachr sen und Westpbalen wohnten, thaten Karin dem Großen über zo Jahre Widerstand. Karl mußte 2vmal gegen sie zu Felde ziehen; er mußte viele tausend derselben tö ten, oder in andere Länder versetzen. W'tt.kind war ihr tapferer Oberanführer. Am längsten wehrten sich die Sachsen zwischen der Wer ser und Elbe. Endlich b quemten sich auch «04 diese, Karls Oberberrschaf' und die ch'-stliche Religion .anzunehmen. f Karl errichtete nun die Bißthümer Osnabrück, Paderborn, Minr den, Verden, Münster und Hildesheim. Bey den bischöflichen Kirchen wurden gewöhn- lich Schulen anaeleqt. Karl der G oße sorgte mit b.svnderm Eifer dafür. Auch ließ er sich die Ausbildung der Mutterspra- che angelegen seyn. Zu seiner Zeit schrieb man zuerst in deutscher Sprache, und die Nahmen Deutsch und Deutschland wurde» nun gewöhnlicher. Ii. Von Ludwig dem Deutschen bis auf Friedrich I, 300 I. 1, Deutschland ward ein eigner Staat. Karl der Große halte seinen Sokn, Ludwig de» Frommen, zum Nachfolger. Dessen Söhne theilten die väterliche Mon'rchie. Ludwig der Deutsche bekam Deutschland bis an den D r Rhein, red

342. Elementarbuch für den ersten Schulunterricht in der Geschichtkunde - S. 52

1798 - Gotha : Ettinger
s2 Ii. Deutsche Geschichte. Sibitn, ingleschen die Gegend von Maynz, Worms und Speier. Ludwigs des Deutzen Söhne theilten sich in Deutschland; aber der jüngste, Karl der Di- cke, brachte alles wieder zusammen. (S. 19) Als er abgesetzt wurde, folgte ihm sein Bru- derssohn A nulf. Dessen Sohn, Ludwig das das Kind, schloß die deutsche Nachkommen- schaft Karls des Großen. 2. Deutschland bestand jetzt aus mebrern groß- ßen unter einem Könige stehenden Herzog- thümern. Diele Herzogthümer waren: Bayern, ffran'en, ! Schwaben, Sachsen und Thüringen. O^st- k reich stand bereits unter einem Markgrafen. Dre Herzoge oder Markarafen waren ei- gentlich königliche Oberbefehlshaber. Ei- ner derselben, der Herzog Otto von Sach- sen und Thüringen, stand in vorzügliche»» Ansehn. Die deursch-n Herren wollten ihn daher zum Könige wählen. Er schlug ibnen i ober den fränkischen Herzog Konrad dazu vor. Dieser wollte dem Sohn seines Wohl- täters. dem Herzog Hemrich von Sachsen und Thüringen, eins von seinen beyden Herzogthümern abstreiten; Heinrich wehrte sich aber tapfer. 3. Die sächsische Kaiser und Könige machten stch um die Rübe und Sicherheit Deutsch- lands ganz vorzüglich verdient. Als Konrad I sterben wollte, empfahl er den deutschen Fürsten den Herzog H inrich zu 919 seinem Nachfolger. Dieser befreyte die Deutschen von den Streifereym der Un- gern, mit welchen sie jährlich beimqe'ucht wurden. Er benutzte einm Waffenstillstand, r um die dem,che Retterey zu verbessern, und ver- 887 Sil

343. Elementarbuch für den ersten Schulunterricht in der Geschichtkunde - S. 19

1798 - Gotha : Ettinger
des Menschengeschlechtes überhaupt. 19 2. Karls des Großen ansehnliche Monarchie zerfiel wieder m mehrere Staaten. Karls Sohn, Ludwig der Fromme, verwickelte sich in verdrießliche Händel snit seinen Söh- nen, weil er seine Länder zu frühzeitig ge- theilt Halle. Ludwig hinterließ drey Söhne, die aus der vä- terlichen Monarchie eben so viele besondere Staaten bildeten. Diese waren Italien, «43 Deutschland und Frankreich. 3. Der deutsche Staat behauptete lange Zeit das größte Ansehn. '' ^ Als die Karolinger in Deutschland ausgestor- 911 den wai en, ivädllcn sich die Deutschen ein- heimische Könige. Diese brachten die römi- sche Kaiserwürde mit Dem deutschen Throne in Verbuchung. Otto l, oder Große, zog nach Italien und 951 heyralhete die Witrwe eines ltalienisch.n Königs. Darauf ließ er sich vom Pabst zum Kaiser krönen. Seine Nachfolger mußten aber, um die Kaiserwürde zu behaupten, manchen Zug über die Aipen rhun. 4. Das An sehn und die Macht des deutschen Staates wurde durch Ungern, Normanner und Slawen eingeschränkt. Die Ungern zogen sich allmählig aus der Mon- ■ yclcp nach Europa herüber, blö sie endlich 894 in dem Lande anlangken, welches von ihnen den Nahmen bekommen hat. Anfangs fi.ien sieden benachdarien deutschen Ländern durch ihre Streifzüge sehr beschwerlich; das Chri- stenlhum und der Ackerbau gewöhnten sie aber allruähtig an ein ruhigeres Leben. V 2 Norr

344. Elementarbuch für den ersten Schulunterricht in der Geschichtkunde - S. 34

1798 - Gotha : Ettinger
34 I. Geschichte 1648 '579 1629 1602 1558 2572 te sich der König Christian iv von Däne- mark, die deutsche Freohe't zu reuen. Der schwedi,che Gustav A^vif opferte ibr sein Leben auf, aber die Schweden und Franz»- sen erfochten endlich den westphälischen Frte- den. In den Niederlanden bildete sich wegen der Religivnsbedrülku'igen ein neuer Frcystaat. Der König von Spanien, Philipp ll, ein Sohn Kaiser Karls v, wollte die protestan- tischen Niederländer zwingen, sich wieder zum katholischen Glauben zu bekennen. Da er nun dabey eine unbarmherzige Strenge bewies, so qerielhen die Niederländer dar- über so in Verzweiflung, daß sie sich empör- ten, und der spanischen Herrschaft entsagten. Nach einem Kampfe von %o Jahren brach- ten sie es auch so weit, daß ihnen der mäch- tige König von Spanien einen 12jährigen W ffensilllstand zug stehen mußte. Die Mit- tel, den Spani rn Widerstand zu tl-un, reich- te ihnen haup'sächllch ihr ausaedreiterer See- Handel dar. Die Holländer segelten um da- Hoffnungsvvrqebirge nach Ostindien, und ließen sich auf den Gewürzmsetn nieder. In England erzeugten die Bemühungen der K atholischen, die Protestanten völlig auszu- rotten, gleichfalls lebhafte Unruhen, w. Iche aber die Klugheit der vortrefflichen Elila- b.th endigte. In Frankreich brachen förmliche Reliaionskrie- ge aus, und emst wurden an einem Tage vie- le taus n" Protestanten von ihren katboli- schenmilbrüdern hinterlistigerweise ermordet. 4. In neuern Zeiten, und besonders in un« ftrm Jahrhunderte, bat die Eifersucht zwischen Obstreich und Frankreich manchen Arles veranlaßt. Frank

345. Elementarbuch für den ersten Schulunterricht in der Geschichtkunde - S. 76

1798 - Gotha : Ettinger
seit 1657 1681 1689 1704 st. 1705 1713 1681 76 Ii. Deutsche Geschichte. ihren Unterthanen immer mehr Steuern auflegen. Vi. Seit dem westfälischen Frieden, über 250 I. 1. Deutschland batte nunmehr an Frankreich einen sehr gefährlichen Nachbar. Unter L-ovold l, Ferdinands Ul Nachfolger, nahm Ludwig xlv Straßburg und die übri, gen euaßisch n Reichsstädte in Besitz. In der Folge wollte er vre Erbrechte euwr psglr zischen Prinzessin, die an einen französischen Prinzen vermählt worden war, geltend ma- chen. R-v der Gelegenheit brennten die Franzosen in der Pfalz 10 der besten Stüo- te ad. Als k'ovold wegen der Erbfolge in der spani- scheu Monarchie mit Frankreich in Krieg ge, rieth, l» ßen stch die Kurküsten von Bayern und Cöln mit Ludwig xfv in Verbindung ein. Auch kam ein französisches Heer b.s nach Bayern. Maruwouah und Eugen siegten aber b y Höchsiedt, und ganz Bayern gerieth dadurch in kaiserliche Gewalt. Leopold l erlebte das Ende dieses Krieges nicht. Unter Ivftph l wurde er meistens in den Niederlanden geführt, und Karl v[ mußte sich mit einem Theile der spanischen Mo- narchie begnügen. c.s. 36.) Da das deutsche Reick von den Franzosen da- mals so oft bekriegt wurde, so mußten die Reichsstände manchmal ein Heer zusammen- brinaen. Dieß wurde für alle 10 Kreise auf 4ccxx Mann angeschlagen, und gemeinigl-ch drey-

346. Die Neuzeit - S. 40

1892 - Gotha : Perthes
40 dagegen gefhrdete der Abfall des Herzogs von Savoyen Ludwigs Xiv. Macht in Italien. Wie den Verbndeten die Vernichtung des Kurfrsten, so erschien Ludwig Xiv. die des Savoyers als vornehmste Aufgabe. Im Jahre 1704 vereinigten sich daher englisch-hollndische Truppen unter Marlborough [mlbr] mit den kaiserlichen unter Eugen von Sa-voyen *) an der oberen Donau; bei Hchstdt (a. d. Donau oberhalb der Mndung des Lechs) errangen sie einen entscheidenden Sieg der das bairisch-franzsische Heer; der Kurfürst ward aus seinem Lande vertrieben und Baiern fr die Dauer des Krieges besetzt. Nach diesem groen Erfolge trennten sich die beiden Feldherrn; Marl-borongh verfolgte den Sieg im Nordeu und erfocht 1706 bei Ramillies [tamiui] (sdstl. von Brssel) einen neuen Sieg. Eugen eilte nach Italien, um dem hartbedrngten Herzog von Savoyen Hilfe zu bringen; dieser war von 2 franzsischen Heeren umschlossen und in seiner Hauptstadt Turin (am ob. Po) belagert.' Der Kaiser Joseph I., der seinem Vater Leopold I. 1705 nachfolgte, vermochte zuerst Eugen in seiner wichtigen Aufgabe nicht hinlng-lich zu untersttzen; aber 1706 erreichte der khne Feldherr Turin und strmte mit Hilfe der Preußen unter Leopold von Dessau die sranz-fischen Schanzen; die Niederlage der Franzosen war vollstndig; Mailand ergab sich, fast ohne Schwertstreich im nchsten Jahr (1707) auch Neapel. ) Die entscheidenden Niederlagen in den Medetlanden. Gegen Philipp V. hatte Joseph seinen Bruder Karl nach Spanien geschickt, damit er sich hier mit Hilfe einer englischen Flotte Gellung verschaffe; seine Erfolge waren indes bisher gering. Jetzt hofften die Verbndeten, die ihre Heere 1708 in den Niederlanden vereinigten, durch entscheidende Siege auf diesem Kriegsschauplatze die Ruinung Spaniens durch Philipp von Anjou zu er-zwingen; in 2 groen Schlachten, bei Oud enaarde [audeiiarbe] (a. d. mittl. Schelde) (1708) und bei Malplaquet (im Hennegau) (1709), warfen sie Frankreichs letzte Streitkrfte danieder; Ludwig Xiv. entschlo sich auf die hrtesten Bedingungen hin Frieden zu machen; er war bereit, Karl Iii. in Spanien anzuerkennen, ja Straburg und das Elsa zurckzugeben; an der bermtigen Forderung der Verbndeten, da er selbst seinen Enkel aus Spanien vertreibe, scheiterten die Friedensverhandlungen (1710). y) Die Rettung Ludwigs Xiv. Zwei Ereignisse retteten Ludwig Xiv. aus der Not, ein Machtwechset in England und der Tod Kaiser Josephs. An Stelle der kriegslustigen Whig-partei (hing] in England erhielten 1710 nmlich die Tries das Ministerium, in dem St. John (Lord Blingbrke) das auswrtige Amt bernahm. Der Friede, den das Toryminifterium wnschte, ward fr England eine Not-wendigkeit, als mit dem Tode Josephs I. (1711) Karl Vi. die sterreichischen Lnder mit dem Kaisertum erbte. Unmglich durfte man,^ während man bisher die Vereinigung der spanischen und der franzsische Lnder be- 1) Eugen, einer savoyischen Nebenlinie angehrend, war 1663 in Paris geb.; infolge rcksichtsloser Behandlung durch Louvois verlie er 1683 Frankreich und trat m sterreichische Dienste.

347. Die Neuzeit - S. 118

1892 - Gotha : Perthes
118 der Waffendienst zur ersten Brgerpflicht und die Gefechtsweise beweglicher werden. In diesem Gedankenkreis bewegten sich vor allem David Scharn-Horst und Gneisen au; auf ihre Forderungen hin wurden die Werbungen der Auslnder abgeschafft, die krperlichen Strafen, namentlich das Spichrutenlaufen in Freiheitsstrafen verwandelt und das Vorrecht des Adels auf die Offiziers stellen beseitigt. Das Heer, bisher in den Augen der Brger fr die niederen und verworfenen Kreise eine Zwangs- und Strafanstalt, sollte nun Schule und Erziehungsanstalt des gesamten Volkes werden; um mglichst viel Leute auszubilden, setzte Scharnhorst (1808) durch, da die Compagnien der Infanterie und Fuartillerie 3 bis 5 Mann beur-lauben und ebenso viel Kantonisten auf je 1 Monat zur Einbung ein-ziehen sollten (die sogen. Krmper^)). Aus der Linearstellung (der Aufstellung in 3 Gliedern) ging Scharnhorst zur Kolonnenaufstellung und zum zerstreuten Gefecht (Tiraillieren) der; das 3. Bataillon jedes Regiments, das den alten Namen der Fsiliere erhielt, wurde ganz fr den Schtzendienst ausgebildet; die Angriffskolonne des Bataillons erhielt die Breite einer Eompagnie (45 Mann) und eine Tiefe von 8, vor Aussendung der Schtzen von 12 Mann. In dieser Neugestal-tung hat das preuische Heer alle Schlachten der Freiheitskriege geschlagen. Jedes Corps umfate 2 Divisionen mit je 4 Infanterie- und 2 Kavallerieregimentern, 1 reitenden und 2 Fu-Batterien 2). Das In-fanterieregiment erhielt 3 Bataillone zu je 4 Compagnien, das Ka-vallerieregiment 4 Schwadronen. Aus allen Waffengattungen sollte die Brigade bestehen, ein Heer im kleinen, die Hlfte einer Division 3). Das Zurckgehen auf die im Volke schlummernden Krfte ist das Be-zeichnende in jenen Jahren der Not; mit einer Art von Naturgewalt trat pltzlich in dem zerrissenen und geknechteten Deutschland der nationale Ge-danke hervor, vor dem die Besonderheiten der Stmme und Staaten ver-schwanden. Ein neuer sittlich-religis er Geist durchzog das deutsche Volk und machte es fhig, das Joch der Fremdherrschaft abzuschtteln. In diesem Geiste hielt in Berlin Fichte (Winter 18071808) seine Reden an die deutsche Nation" und Schleiermacher seine Predigten, schrieb Ernst Moritz Arndt seine Flugschriften und sang Max von Schenkendorf seine Lieder. In-mitten des allgemeinen Unglcks und unter den Waffen der Fremden ward die Universitt Berlin gegrndet als eine Freistatt des deutschen Denkens, insbesond. das Werk Wilhelms von Humboldt; im Herbste 1810 konnte sie erffnet werden. 1) Der Ausdruck war blich fr die berschssigen Pferde der Kavallerie und ward nun auf die Menschen bertragen. 2) Die Friedensprsenz sollte auf 50000 Mann gebracht werden, durste aber auf Napoleons Forderung nur 42000 Mann betragen. Das Drckende dabei war nicht die niedrigere Zahl der Mannschaften, sondern die Beschrnkung der Stmme (Cadres); statt 32 Infanterieregimente z. B. lie Napoleon nur 10 zu. 3) Die Bezeichnungen vom (Regiments-)Obersten aufwrts sind General-Major (Bri-gade), General-Lieutenant (Division), kommandierender General; die vom Obersten abwrts Major (Bataillon), Hauptmann (Compagnie).

348. Die Neuzeit - S. 161

1892 - Gotha : Perthes
161 schsischen Armee, die sich hier unter Feldzeugmeister Benedek sammelte, eine Entscheidungsschlacht zu liefern. Die Lausitzer Neie aufwrts rckte Friedrich Karl (l. Armee) zunchst bis Reichenberg vor und stellte dann die Verbindung mit seinem rechten Flgel, der sogen. Elbarmee, her, die unter Herwarth von Bittenfeld auf be-schwerlichen Gebirgsstraen von Dresden her anrckte. Am 26. Juni begann ein allgemeiner Vormarsch auf die Jser (S& Nebensl. der Elbe vgl. Karte S. 82); es erfolgten die ersten fr die Preußen glcklichen Zusammenste; nach dem siegreichen Gefecht bei Podol (a. d. o. Jser) konnte die Jser berschritten werden; durch die darauf folgende siegreiche Schlacht bei Gusch in [jttschm] und die Einnahme der Stadt (29. Juni) war die Mg-lichkeit gegeben, der 2. Armee die Hand zu reichen. Auf 2 Hauptstraen rckte die schlesische (2.) Armee nach dem Thal der Aupa (link. Nebenfl. der Elbe), von der Glatzer Neie her westl. der Reinerz nach Nachod und vom Boberthal sdl. nach Trautenau; einen dritten mittleren, sonst wenig benutzten bergang ]) nahm das Gardecorps, um nach rechts und links hin Hilfe leisten zu knnen. Den ersten Erfolg trug der linke Flgel unter General Steinmetz davon; er ber-schritt den Engpa bei Nachod und behauptete in einem ruhmreichen Treffen die Hochebene, die ihm den Weg nach der Aupa sicherte (27. Juni). Der rechte Flgel dagegen ward an demselben Tage aus Trautenau (a. d. ob. Aupa) zurckgeworfen infolge der Siegeszuversicht des Generals Bonin, der die Hilfe des nahen Gardecorps ablehnte. Die Scharte ward in-des am folgenden Tage durch Steinmetz, der Skalitz (a. d. Aupa) er-strmte, ausgewetzt; zugleich ffnete die Garde durch glckliche Gefechte dem rechten Flgel wieder die Trautenauer Strae. Unter weiteren glcklichen Kmpfen erreichte die Spitze der 2. Armee die Elbe und gewann Fhlung mit der l. Armee. Die bessere Schulung der Truppen, das Schnellfeuer des Hinterladers und die berlegenheit der Fhrung hatten zusammengewirkt, um die groen Erfolge des preuischen Heeres herbeizufhren. Am 30. Juni verlie König Wilhelm, begleitet vom Chef des Generalstabs Helmuth von Moltke und dem Kriegsminister Roon, Berlin, um den Oberbefehl der die gesamte Kriegsmacht unmittelbar zu bernehmen. Benedek vereinigte jetzt seine Macht, 222000 Mann und 770 Geschtze, westl. von den Festungen Josephstadt und Kniggrtz auf den schroffen Hhen, die sich etwa S/4 Stunden stlich von dem Bache Bistritz von Sden nach Norden entlang ziehen. Die mchtigste dieser Hhen mit dem Drfchen Chlum am stl. Abhange erhebt sich sdstl. von Sadowa (an der Bistritz, zwischen Gitschin u. Kniggrtz). Am 3. Juli nahmen die Preußen (221000 Mann) die dargebotene Schlacht an. Weit zurck, an der Elbe und hinter ihr, stand die 2. (kronprinzliche) Armee, an die in der Nacht vom 2. zum 3. Juli der Befehl erging, aus die Flanke des sterreichischen Heeres bei Chlum vorzurcken. Von der 1. Armee ward die Bistritz berschritten, aber die Erstrmung der stlichen Hhen erschien hoffnungslos; insbes. stl. von Sadowa standen die Preußen unter dem vernichtenden Granatfeuer der 1) Von Braunau nach Eipel (a. d. Aupa). Wessel, Lehrbuch der Geschichte.

349. Die Neuzeit - S. 173

1892 - Gotha : Perthes
173 Eine ungeheuere Umwlzung des gesamten sozialen Lebens erfolgte tiurd) diese Erfindungen; Handel und Verkehr nahmen einen Aufschwung, wie er in der Geschichte unerhrt ist. Vollkommen verwandelt ward vor allem das stdtische Leben; an den Bahnlinien wuchsen in kurzer Zeit Grosadte em-vor mit einer Groindustrie, die in mchtigen Fabriken mit Menschenmassen arbeitet und zugleich das Massenelend erzeugt. Doch auch das Land blieb von den Fortschritten der Naturwissenschaft und der Technik nicht unberhrt; indem die Chemiedie Beschaffenheit des Bodens und die Ernhrung der Pflanzen untersuchte, ermglichte sie den rationellen Betrieb der Landwirtschaft; Justus Liebig vor allem, der, erst 21 Jahre alt, auf Humboldts Empfehlung 1824 als Professor m Gieen angestellt wurde und hier das erste Musterlaboratorium m Deutschland anlegte, machte die Ergebnisse seiner Forschung fr den Ackerbau nutzbar. Einen vollkommenen Umschwung in der Landwirtschaft bewirkte die Entdeckung des Rbenzuckers x) und die daraus hervorgehende Zuckerindustrie, jtx Rbenbau rief die tiefere Durchpflgung des Bodens (die sogen. Tiefkultur) hervor, gab dem Landmann gegen frher das 3= bis 4 fache Kapital an Boden-bestandteilen zur Bewirtschaftung und steigerte den Krnerertrag gewaltig. Ser neue Ackerbau fhrte zu der Anwendung des Dampfpfluges und der groen Verbreitung der landwirtschaftlichen Maschinen. Ganze Landschaften bedeckten sich mit Zuckerfabriken und wandernden Arbeiterscharen. Die neueste Zeit hat jenen Entdeckungen und Erfindungen groartige Leistungen in der Akustik2) und auf dem Gebiete der Elettricuat hinzugefgt. Die allgemeinste Aufmerksamkeit erregte der Phonograph des Amen-kaners Edison se'di'n) (1878) und das Telephon des Amerikaners Gra-ham sgreaml Bell (1877), das schnell, wie das Mikrophon im prak-tischen Leben Verwendung fand; von unermelicher Bedeutung fr die grnst erscheint die Erfindung der dynamoelektrischen Maschinen durch Werner Siemens in Berlin (1866), durch welche die elektrische Beleuchtung und Kraftbertragung ermglicht wurden. Hie soziale Newegung. Noch Ansang des Jahrhunderts haftete in Deutschland der Bauer an der Scholle und befand sich der Arbeiter in Stadt und Land (der age-lhner) in ruhigen Verhltnissen; erst gegen die Mitte des ^ahrh. erhielten sie die volle persnliche Freiheit (vgl. S. 117. 1); sie wurden dann aber sofort von der entstehenden Groindustrie und dem Fabrikwesen erfat und unter dem Einflu der neuen Verkehrsmittel m eme flutende Bewegung gebracht. . ^ Wie die Freizgigkeit3) der Industrie die Arbeiter zur vollen Ver-faung stellte, so brachte die Gewerbefreiheit und der Welthandel die Industrie zu schrankenloser Entwickelung; es erhoben sich auf der einen Seite 1) Die Entdeckung ist bereits 1747 in Berlin gemacht; aber erst im Ans. des 19- Jahrh. entsteht die 1. Runkelrbenzuckerfabrik, und grere Ausdehnung gewinnt die Industrie erst in den 40er Jahren. In den 20er Jahren kam auch die Spiritusbrenner! ans artoffeln^uf.^te ^nregung fia6 H^mholtz durch die Lehre von den Tonempfindungen (1862). @efcj3 I 1867 (1873 auf Sddeutschland bertragen).
   ««  «zurück bis 349 von 349
349 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 349 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 2
1 9
2 24
3 8
4 45
5 52
6 2
7 18
8 7
9 4
10 76
11 8
12 31
13 4
14 4
15 3
16 14
17 0
18 2
19 2
20 4
21 1
22 2
23 7
24 0
25 4
26 13
27 9
28 39
29 15
30 4
31 21
32 4
33 55
34 14
35 4
36 51
37 101
38 4
39 25
40 3
41 8
42 13
43 10
44 3
45 52
46 69
47 18
48 18
49 1

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 1
1 34
2 4
3 10
4 36
5 4
6 0
7 15
8 28
9 32
10 2
11 6
12 4
13 7
14 2
15 3
16 35
17 127
18 0
19 48
20 17
21 6
22 0
23 66
24 3
25 7
26 9
27 1
28 6
29 8
30 2
31 2
32 6
33 2
34 8
35 7
36 15
37 13
38 16
39 77
40 7
41 22
42 9
43 19
44 3
45 35
46 15
47 0
48 2
49 2
50 1
51 16
52 16
53 1
54 24
55 4
56 9
57 2
58 6
59 21
60 6
61 7
62 0
63 3
64 7
65 14
66 8
67 7
68 12
69 9
70 4
71 23
72 14
73 6
74 10
75 12
76 12
77 41
78 8
79 3
80 4
81 0
82 23
83 62
84 4
85 23
86 4
87 39
88 7
89 5
90 6
91 9
92 93
93 3
94 55
95 4
96 16
97 2
98 45
99 4

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 90
1 19
2 35
3 97
4 71
5 123
6 60
7 123
8 36
9 153
10 134
11 21
12 93
13 65
14 18
15 21
16 117
17 27
18 127
19 180
20 11
21 65
22 22
23 5
24 94
25 30
26 178
27 31
28 93
29 112
30 135
31 62
32 35
33 518
34 53
35 45
36 21
37 18
38 24
39 199
40 167
41 21
42 100
43 164
44 96
45 21
46 86
47 79
48 46
49 173
50 133
51 121
52 221
53 27
54 393
55 160
56 52
57 41
58 149
59 469
60 75
61 92
62 172
63 22
64 72
65 154
66 22
67 97
68 46
69 1
70 10
71 93
72 93
73 140
74 86
75 109
76 29
77 137
78 43
79 71
80 198
81 669
82 50
83 26
84 109
85 30
86 57
87 47
88 81
89 36
90 10
91 183
92 36
93 49
94 14
95 19
96 19
97 122
98 64
99 95
100 466
101 22
102 126
103 174
104 21
105 42
106 60
107 35
108 15
109 46
110 77
111 92
112 80
113 30
114 68
115 35
116 81
117 35
118 71
119 47
120 38
121 169
122 44
123 74
124 127
125 70
126 47
127 201
128 47
129 40
130 20
131 276
132 104
133 54
134 24
135 13
136 945
137 40
138 13
139 42
140 93
141 28
142 104
143 121
144 69
145 177
146 32
147 44
148 172
149 15
150 149
151 104
152 170
153 14
154 116
155 126
156 146
157 123
158 82
159 32
160 35
161 114
162 19
163 15
164 32
165 102
166 217
167 53
168 44
169 51
170 85
171 200
172 153
173 310
174 37
175 518
176 117
177 416
178 9
179 285
180 29
181 26
182 316
183 738
184 44
185 22
186 26
187 69
188 48
189 58
190 15
191 143
192 111
193 24
194 100
195 60
196 179
197 112
198 225
199 84