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1. Teil 2 - S. 83

1912 - Leipzig : Freytag
um die nordischen Gewässer zu erreichen. Nun überstieg der unternehmuugs-lnstige deutsche Kaufmann den Alpenwall. Auf denselben Straßen, auf denen einst die deutschen Könige ihre Ritterheere hinab in die Poebene geführt hatten, zog jetzt der friedliche Handelsmann. Auf schwer beladenen Lastwagen oder auf Saumtieren führte er seine Waren nach Italien und wieder nach Deutschland zurück. Die Folge davon war, daß die Städte am Fuße der Alpen, an der Donau, am Main und am Rhein aufblühten. Von Venedig führten zwei uralte Straßen nach dem Norden; die eine ging über die Ost alpen nach Wien, und die andere verfolgte das Etschtal, überschritt den Brenner, führte nach Augsburg und Nürnberg und von hier aus weiter über Braunschweig nach Hamburg. Von Genua zog der deutsche Kaufmann entweder über den Großen St. Bernhard oder über den St. Gotthard, langte im Rheintale an, lud seine Waren auf Schiffe und steuerte stromabwärts. Straßburg, Mainz und Köln wurden Mittelpunkte des Rheinhandels. Von der großen Rheinstraße zweigten sich wieder andere nach Osten ab, die die Hauptstraße über den Brenner nach Nürnberg durchschnitten. Vom Bodensee führte eine nach Ulm und Augsburg; von Mainz ging eine andere über Frankfurt, Erfurt nach Halle, hier spaltete sie sich ein Zweig führte nach Leipzig und weiter nach Polen, der andere schlug die Nordrichtung ein und endigte in Hamburg. Eiue dritte Straße verließ bei Köln den Rhein, führte nach Braunschweig, nach Hamburg und von da zur Ostsee. Dem deutschen Handel wurden aber viele Hindernisse in den Weg gelegt. Die Straßen waren noch nicht gepflastert; sie befanden sich deshalb im Frühjahr und im Herbst in einem sehr traurigen Zustande. Oft versanken die schwerbeladenen Wagen im Moraste oder in tiefen Löchern, fo daß selbst zehn bis zwölf Pferde nicht ausreichten, um sie wieder flottzumachen. Dem Kaufmanne blieb dann nichts anderes übrig, als einen Teil der Waren abzuladen, was viel Zeit in Anspruch nahm. Bei den schlechten Wegen kam es vor, daß ein Rad brach, oder daß der Wagen umstürzte. Beides brachte dem Kaufmann großen Nachteil; denn er mußte dann die Waren, die den Boden berührt hatten, dem Herrn des Grundstückes ohne Entgelt überlassen. Das war die Grund ruhe. Dazu kamen noch die vielen Zölle, die der deutsche Kaufmann bezahlen mußte. Kam er an die Grenze eines kleinen Staates, oder an eine Brücke, oder auf eine andere Straße, oder an eine Fähre, so mußte er Zoll entrichten. Die Abgaben schlug der Kaufmann auf die Waren; so kam es, daß sie unnötig verteuert wurden. Damit sind aber die Hemmnisse, die dem deutschen Handel absichtlich gelegt wurden, noch nicht alle aufgezählt. In vielen Städten mußte der Handelsmann seine Ballen ausschnüren und die Waren drei Tage auslegen. Solche Orte nannte man Stapelstädte, und das Recht, das sie sich erworben hatten, nannte man das Stapelrecht. Die Städter strebten danach, sich dieses wichtige Recht zu erwerben; denn sie hatten infolge des Zuströmeus der Landbewohner großen Vorteil. Der Kaufmann aber wurde durch diesen lästigen Zwang geschädigt. Zudem kam der Handelsmann durch die Raubritter manchmal in große Not. Aus den: Hinterhalt überfielen die Wegelagerer die Warenzüge, schlugen den Kaufmann und seine Knechte tot und

2. Teil 1 u. 2 - S. 204

1913 - Leipzig : Freytag
204 um die nordischen Gewsser zu erreichen. Nun berstieg der nnternehmnngs-lustige deutsche Kaufmann den Alpenwall. Auf denselben Straen, auf denen einst die deutschen Könige ihre Ritterheere hinab in die Poebene gefhrt hatten, zog jetzt der friedliche Handelsmann. Auf schwer beladenen Lastwagen oder auf Saumtieren fhrte er feine Waren nach Italien und wieder nach Deutschland zurck. Die Folge davon war, da die Städte am Fue der Alpen, an der Donau, am Main und am Rhein aufblhten. Von Venedig fhrten zwei uralte Straen nach dem Norden; die eine ging der die Ostalpen nach Wien, und die andere verfolgte das Etfchtal, berschritt den Brenner, fhrte nach Augsburg und Nrnberg und von hier aus weiter der Braunschweig nach Hamburg. Von Genua zog der deutsche Kaufmann entweder der den Groen St. Bernhard oder der den St. Gotthard, langte im Rhein-tale an, lud seine Waren auf Schiffe und steuerte stromabwrts. Straburg, Mainz und Kln wurden Mittelpunkte des Rheinhandels. Von der groen Rheinstrae zweigten sich wieder andere nach Osten ab, die die Hauptstrae der den Brenner nach Nrnberg durchschnitten. Vom Bodensee fhrte eine nach Ulm und Augsburg; von Mainz ging eine andere der Frankfurt, Erfurt nach Halle, hier spaltete sie sich ein Zweig fhrte nach Leipzig und weiter nach Polen, der andere schlug die Nordrichtung ein und endigte in Hamburg. Eine dritte Strae verlie bei Kln den Rhein, fhrte nach Braunschweig, nach Hamburg und von da zur Ostsee. Dem deutschen Handel wurden aber viele Hindernisse in den Weg gelegt. Die Straen waren noch nicht gepflastert; sie befanden sich deshalb im Frhjahr und im Herbst in einem sehr traurigen Zustande. Oft versanken die schwerbeladenen Wagen im Moraste oder in tiefen Lchern, so da selbst zehn bis zwlf Pferde nicht ausreichten, um sie wieder flottzumachen. Dem Kaufmanne blieb dann nichts anderes brig, als einen Teil der Waren abzuladen, was viel Zeit in Anspruch nahm. Bei den schlechten Wegen kam es vor, da ein Rad brach, oder da der Wagen umstrzte. Beides brachte dem Kaufmann groen Nachteil; denn er mute dann die Waren, die den Boden berhrt hatten, dem Herrn des Grund-stckes ohne Entgelt berlassen. Das war die Grund ruhe. Dazu kamen noch die vielen Zlle, die der deutsche Kaufmann bezahlen mute. Kam er an die Grenze eines kleinen Staates, oder an eine Brcke, oder auf eine andere Strae, oder an eine Fhre, so mute er Zoll entrichten. Die Abgaben schlug der Kaufmann auf die Waren; so kam es, da sie unntig verteuert wurden. Damit sind aber die Hemmnisse, die dem deutschen Handel absichtlich gelegt wurden, noch nicht alle aufgezhlt. In vielen Stdten mute der Handelsmann seine Ballen auf-schnren und die Waren drei Tage auslegen. Solche Orte nannte man Stapel-std t e, und das Recht, das sie sich erworben hatten, nannte man das Stapel-recht. Die Stdter strebten danach, sich dieses wichtige Recht zu erwerben; denn sie hatten infolge des Zustrmens der Landbewohner groen Vorteil. Der Kaufmann aber wurde durch diesen lstigen Zwang geschdigt. Zudem kam der Handelsmann durch die Raubritter manchmal in groe Not. Aus dem Hinterhalt berfielen die Wegelagerer die Warenzge, schlugen den Kaufmann und seine Knechte tot und
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